[2021] Lasst euch verdrabbeln! [Diskussions- und Kommentiertopic]

Dieses Drabble kommt mir vor wie eine große Metapher, bei der das Häkeln für das Leben allgemein und die einzelnen Maschen für die Verstrickungen des Schicksals stehen. Es ist beeindruckend, wie du mit so wenigen Worten den Ablauf eines Projektes von der Vorfreude bis zur Aufgabe schilderst. Während man kleinere Rückschläge anfangs noch bewältigen und Fehler ausbessern kann, tragen sie letztlich doch zum Verlust der Motivation bei - ein Gefühl, dass sicher viele kennen. Beim Titel muss ich Mandelev zustimmen, „Häkelmanie“ klingt sehr schön! Auch die Alliterationen gefallen mir, ich bin ein Fan davon ^^

Der Globus eignet sich natürlich perfekt für ein Drabble mit diesem Titel. Durch die Aufzählungen wird die Vielfalt der Möglichkeiten verdeutlicht, die mit dem „Wunsch nach Abwechslung“ verbunden ist. Der Zusammenhang im Inhalt der Drabbles ist auf jeden Fall ersichtlich. Außerdem haben beide Drabbles ein offenes Ende, da das nächste Projekt bzw. die Reise nur angedeutet wird.

Ganz ehrlich, das ist wohl bis jetzt mein Lieblings-Drabble. Obwohl du kaum Pokémon-Vokabular verwendet hast, kann man den Bezug zu Betys und Papella sofort erkennen, vor allem an der Stimmung (hier kann man Betys‘ speziellen Charakter gut erkennen) und an den kleinen Easter Eggs wie den seltsamen Fragen oder der Uhr. Durch die kurzen Sätze, die ausdrucksstarken Wörter und die vielen Ausrufe wirkt es so, als könnte man tatsächlich den Gedanken von Betys lauschen (und ich kann seine Frustration gut nachvollziehen ^^). Interessant finde ich vor allem das Ende, das klingt spannend!

Unsere Drabbles sind nicht nur formal (Versform), sondern auch inhaltlich ähnlich: in beiden geht es um Pokémon, sogar um den gleichen Pokémon-Typ, wie der Computer schon richtig erkannt hat.

Zitat

Könnte man nicht vielleicht sogar annehmen, dass das Pokémon aus dem ersten Drabble am Ende dem Trainer aus dem zweiten gehört? Das können die Lesenden wiederum für sich selbst entscheiden (diesmal wirklich).

Kann ich mir gut vorstellen. Das würde eine ganz andere Seite von Betys zeigen.

Dieses Werk beschreibt wieder eine Situation, in die ich mich gut hineinversetzen kann. (Ich bin selbst ein sehr lärmempfindlicher Mensch.) Während der Schilderung der Geräuschkulisse, in der sich der Sprecher befindet, habe ich mir die einzelnen Eindrücke genau vorstellen können. Insgesamt erinnert mich die Handlung des Drabbles an unzählige Momente, in denen es mir ähnlich ging und ich auch nur vor dem "Radau" (schöne Wortwahl) flüchten musste.

Hier gefallen mir vor allem die kreativen Formulierungen und die leicht verschachtelten Sätze. Dadurch wirkt das Drabble sehr lebendig. Auch andere Stilmittel wie die Anapher mit "wieder" unterstützen die Bildhaftigkeit. Die beschriebene Situation kann auch gut auf den Alltag übertragen werden - das Gefühl, wenn man etwas überhaupt nicht tun möchte, verbunden mit dem Wissen, dass man es aber doch machen muss/wird, ist sicher vielen vertraut, auch wenn ich das jetzt eher mit fehlender Unabhängigkeit verbinden würde. Aber vielleicht soll der Titel ja gerade den (unerfüllten) Wunsch nach eigener Entscheidungsfreiheit ausdrücken.

Der entgegengesetzte Spannungsverlauf der beiden Drabbles ist mir anfangs gar nicht aufgefallen, aber dadurch sind sie natürlich ein perfektes Paar.

Ein sehr emotionales Drabble, das auf mich fast schon ein wenig einschüchternd wirkt. Du benutzt viele ausdrucksstarke, sowohl positiv als auch negativ konnotierte Wörter. Dadurch entstehen einige starke Kontraste wie "Tritte", die mit "Umarmungen" verglichen werden. Ich finde es interessant, auf welche ungewöhnliche Weise du das Thema "Liebe" umgesetzt hast. Bemerkenswert ist auch, dass in dem Drabble (sowie auch im Partnerwerk) eine Person direkt angesprochen wird, das hatten wir bis jetzt noch nicht. Somit ist es in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Oh, und es ist toll, wieder einen Pokémon-Bezug zu sehen!

Dieses Drabble hat mich irgendwie sofort an das Lied "Jet Lag" erinnert, vor allem wegen des Räumliche-Distanz/Innere-Nähe-Motivs. Besonders gefällt mir, dass das erste und letzte Wort identisch sind und gleichzeitig auch das Thema des Werkes verdeutlichen, dadurch entsteht ein schöner Rahmen. Mir ist auch der Kontrast zwischen sehr kurzen Ellipsen und längeren Sätzen aufgefallen, der die Gefühle und Gedanken des Sprechers sehr authentisch wirken lässt. Im Gegensatz zu seinem Partner-Drabble ist "Herzensfluch" etwas ruhiger und melancholischer, aber sie passen trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) zusammen. Ich könnte mir die beiden Werke gut mit einem zeitlichen Abstand vorstellen, also mit dem selben Sprecher, der seine Beziehung zu einer Person zuerst in der Kindheit/Jugend und später als Erwachsener schildert.

In diesem Drabble wird der Alltag vieler Angehöriger der arbeitenden Bevölkerung geschildert. In Bezug auf die Form fällt mir als Erstes auf, dass die meisten Sätze nur Ellipsen sind. Dadurch wirkt die Beschreibung wie eine nüchterne Aufzählung der einzelnen Handlungen, was sehr gut zu dem Gefühl der Monotonie passt, das durch das Drabble geweckt wird.

Im mittleren Teil verstärkt sich die Bildhaftigkeit des Inhalts durch die Einführung der "Dämonen". Insgesamt ist die Atmosphäre ziemlich trostlos und bedrohlich und wird nochmals durch den Titel verstärkt. Es wird auch deutlich, dass es sich hier um einen Kreislauf handelt, von dem alle Menschen ein Teil sind und sich nicht befreien können.

Mir persönlich ist die Darstellung des Alltagslebens fast schon ein bisschen zu negativ, aber mit deiner passenden Wortwahl hast du diese bedrückende Stimmung wirklich deutlich erzeugt, daher ist das definitiv ein beeindruckendes Werk.

An deinem Drabble gefällt mir besonders der Aufbau in den zwei Teilen, die zwar vom Inhalt und von der Stimmung her genau gegensätzlich sind, aber in ihrer Struktur viele Ähnlichkeiten haben, fast schon parallel wirken.

Du verwendest auch ganz gezielt Gegensätze wie "Kälte" und "Wärme", um den Kontrast zwischen den beiden Teilen zu verstärken - im ersten Teil ausschließlich negativ konnotierte Wörter, im zweiten Teil hauptsächlich positive. Dadurch ist es als Ganzes auch nicht so bedrückend wie das Partner-Drabble, sondern eher hoffnungsvoll.

Meiner Meinung nach hat der Sprecher im ersten Drabble eine durchgehend pessimistische Lebenseinstellung, während der Sprecher des anderen überwiegend optimistisch wirkt, da er zwar die Schattenseiten des Lebens erkennt, aber dennoch akzeptiert, dass sie zum Leben dazu gehören.

Was für ein schönes, berührendes und zum Nachdenken anregendes Drabble. Definitiv einer meiner Favouriten bisher. Ich habe auch hier wieder das Gefühl, dass der gesamte Inhalt eine Metapher ist und die Puppen stellvertretend sind für reale Menschen. Aber auch die anderen Bilder, die mit Ausdrücken wie "abgenutzt" und "frisch geschnitzt" entstehen, kann man alle irgendwie auf das wirkliche Leben übertragen.

Die Beschreibung der Marionette hinter der Bühne, die als wortwörtlicher Außenseiter sogar räumlich getrennt ist von den anderen, hat mich sehr berührt. Du hast hier ganz unauffällig Wiederholungen zum Anfang eingebaut - das Reden oder das Lachen - und bei all diesen Dingen wird diese Puppe ausgeschlossen, weil sie (selbst glaubt, dass sie) nicht mit den anderen mithalten kann.

Der letzte Satz stellt dann die Verbindung zum Titel her und verdeutlicht nochmal, dass das Leben in diesem Drabble mit einem Theaterstück gleichgestellt wird. Während einige Puppen/Menschen die Hauptrollen und andere die Nebenrollen spielen, gibt es für diejenigen, die keine besonderen Eigenschaften oder Fähigkeiten aufweisen können, keinen Platz mehr auf der Bühne.

Die Stimmung des Werkes empfinde ich als traurig und sogar bedrückend, aber verbunden mit einer Art endgültiger Resignation, dass man manche Dinge nicht ändern kann. (Sorry für den langen Text, aber je öfter ich das Drabble lese, desto mehr fällt mir auf. Es ist wirklich toll ^^)

Wie nennt man das doch gleich? Onomatopoesie oder so (nein, nein, ich habe bestimmt nicht gegoogelt), auf Deutsch jedenfalls Lautmalerei. Das ergibt eigentlich immer einen interessanten Anfang. Leider kann ich zu dem Inhalt kaum etwas sagen, da ich nicht viel verstehe (aus welchem Fandom kommt das denn?). Was ich aber sehe, sind einige ausdrucksstarke Wörter wie "zerstören" oder "totenstill", aus denen ich schließe, dass auch hier die Atmosphäre eher beklemmend und bedrohlich ist.

(Was schreibt ihr denn alle vier für pessimistische Drabbles? Das ist doch eine Valentinstags-Aktion... Aber ich weiß, dass es keine Themenvorgabe gibt. Also keine ernst gemeinte Kritik.)