Ehrlich gesagt finde ich es auch einfach etwas demotivierend und fast schon frech, Votings zu lesen, in denen gefühlt hinter der Hälfte der Abgaben etwas von "0 Themenbezug" steht. Sorry, aber bei so offene Themen kann man auch auf eine Art interpretieren, welche halt über "ich fotografiere Wasser/Feuer/einen Erdhaufen/ ein paar Wolken" hinausgeht.
Ich würde da sogar etwas weiter gehen - ich finde einige Votes, die abgegeben wurden unter aller Sau.
Themenbezug kann man in solchen Wettbewerben sicherlich einfließen lassen - ABER aufgrund von der subjektiven Auffassung des Themas (in diesem Fall auch sehr weit interpretierbar) teilweise nur 1-3 Punkte zu vergeben für ein gutes/schönes Bild nur weil man selbst der Meinung ist das es nicht zum Thema passt, finde ich frech!
Es gibt für mich einige Faktoren der Bewertung (Thema, Qualität, Bildaufbau, Bildidee) aber nur weil ein Faktor aus meiner Sicht nicht getroffen wurde bewerte ich das Bild nicht mit einer niedrigen Punktzahl, da die anderen Faktoren genau so wichtig sind. [...]
Wenn ich die Zeit habe (und die Abstimmung selbst bereits hinter mir liegt), lese ich mir immer gern alle Kommentare durch, die jemand zu seinen Votes geschrieben hat. Das eine oder andere, was ich so lese, teile ich weniger oder sehe ich komplett anders, aber es ist ja auch vollkommen okay, gegensätzliche Meinungen zu vertreten. Unabhängig davon, ob ich einem Kommentar zustimme oder nicht, respektiere ich jedoch die Wertung anderer. 1. bringt es mir nicht das Geringste, wenn ich mich über eine Begründung aufrege und 2. weiß ich auch nicht, wo das hinführen soll, wenn wir Kommentare anderer nicht zumindest respektieren würden (wobei ich dies auch niemandem unterstellen würde, ich möchte lediglich allgemein darauf hinweisen). Ich begrüße sogar jeden Kommentar, ob ich ihn teile oder nicht, weil es zumindest zeigt, dass die Person gewillt ist, ihre Bewertungen zu erläutern.
Da sehe ich Votes, in denen Teilnehmer:innen des Wettbewerbs mit einem Punkt abgestraft werden, ohne zumindest eine Erklärung für dieses harte Urteil zu erhalten, deutlich kritischer als Votes, bei denen minimalst Punkte vergeben wurden, wo aber versucht wurde, die Entscheidung zu begründen. Es scheint halt irgendwie zugänglicher zu sein, Voteverhalten öffentlich zu kritisieren, wenn sich jemand aus der Deckung wagt und eine Begründung verfasst, die man teilen kann, aber nicht muss, als eine sehr abwertende Bewertung vorzunehmen, die gänzlich unkommentiert bleibt. Werde das an der Stelle an einem Beispiel verdeutlichen, wie unausgewogen ich die Debatte hierzu empfinde, ungeachtet ob man mir das als Einflussnahme auslegt oder auch nicht. Ich frage mich an der Stelle schlichtweg, ob sich Leute, die das Abstimmungsverhalten von User:innen bei Fotografie als "unter aller Sau" oder "frech" kritisieren, sich ähnlich zu einer 1-Punkte-Wertung für eine KuH-Abgabe äußern würden, bei der sich zumindest Gedanken zu einem Konzept mit Mittelalterbezug gemacht und Zeit investiert wurde, um mit Materialien das erdachte Konzept umzusetzen. Dazu wurde sich noch die Mühe gemacht, auf Herstellung und verwendete Materialien textlich einzugehen. Der Unterschied hier ist halt, dass es kein veröffentlichtes Bewertungskriterium zur 1/10 gibt, das man öffentlich kritisieren könnte.
Persönlich finde ich, dass bspw. bei Fotografie nahezu alle Abgaben die Themenvorgabe vollkommen erfüllen. Das liegt vielleicht einfach daran, dass ich generell sehr offen an die Werke herangehe, was den thematischen Bezug betrifft, und mir Gedanken mache, wie die Person hinter dem Bild wohl vom Thema inspiriert wurde bzw. sich das Thema im Foto hergeleitet hat, als dass ich eine starre Vorstellung, die ich haben könnte, einfach über das Werk überstülpe. Wenn jemand mit anderen Maßstäben als ich an die Bewertung herangeht, kann ich dies aber respektieren. Das ist für mich das Mindeste (weiter muss ich meiner Meinung nach aber auch nicht gehen).
„wer hat zufällig das schönste Bild in seiner Google Photos-Galerie“ [1]
Bin extra wegen Foto los und am Ende traurig, dass ich auch nicht besser abschneide, obwohl ich nicht nur in der Galerie geblättert habe :(
Aber so ganz exotische Bilder von unfassbaren Naturphänomenen waren leider gerade leider auch nicht verfügbar. Aber hey, am Ende macht die Vielfalt der Bewertungen im Mittel hoffentlich auch wieder Sinn.
Finde diese Aussage irgendwie ganz interessant. Haben denn bei dir im Haus so viele in ihrer Galerie nach einer passenden Fotografie geblättert anstatt eine Ablichtung extra für den Wettbewerb anzufertigen? Soll gar nicht heißen, dass ich es irgendwie verwerflich finden würde, wenn man auf bestehende Fotos zurückgreift - ist ja auch erlaubt - aber ich habe es bei mir im Haus etwas anders wahrgenommen. Da wurde sich bspw. intensiv zu Locations ausgetauscht, die man extra nochmal ansteuern wollte, um eine Fotografie für den Häuserkampf anzufertigen.
Zum Thema Titel kann ich noch sagen, dass ich manchmal bewusst auf diese verzichte, wenn ich niemanden mit meinem Werk in irgendeine bestimmte Richtung leiten möchte und mir wünsche, dass man möglichst frei von anderen Einflüssen als das Werk selbst auf dieses blickt. Kann ja oft sehr spannend sein, wenn jemand etwas ganz anderes in einem Werk sieht, als man vielleicht selbst beabsichtigt hatte. Das kann durch einen Titel gehemmt werden. In anderen Situationen möchte ich aber auch gezielt eine Assoziation beim Betrachtenden triggern oder bspw. eine Einstiegshilfe bieten. Man kann einen Titel auch explizit als Teil des Kunstwerks auffassen oder ihn als Stilmittel nutzen, um gezielt in einer Geschichte eine falsche Fährte zu legen. Gibt einfach viele Gründe, um einen Titel zu wählen, aber eben auch welche, um auf einen solchen zu verzichten. Kommt bei mir immer auf den Einzelfall an.
Was das Verfassen von Kommentaren betrifft, muss ich sagen, dass ich zwar versuche, eine Mischung aus Dingen, die mir gut gefallen haben, Punkte, die ich eher negativ wahrgenommen habe und einem Ausblick, was man besser machen könnte, zu finden, aber gefühlt doch sehr viel Raum den Kritikpunkten gebe, weil da oft das Gefühl mitschwingt, sich für jeden Punkteabzug adäquat rechtfertigen zu müssen. Dabei macht es deutlich mehr Spaß, zu schreiben, was man an Abgaben liebt, als auszubreiten, was man weniger schön fand. So geht es jedenfalls mir.
Klar geht es hier auch um den Spaß, aber es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass mit den "hier könnt ihr noch Punkte für euer Haus holen" Beiträgen, nicht doch zumindest latent eine Wettbewerbsatmosphäre erzeugt werden soll bzw. wird. Die Einteilung in Häuser, das Regenbogenbändchen und der Punktespiegel macht es ja doch zu einem Team Wettstreit, denn die einzelnen Wettbewerbe / Aktionen hätte man auch unter anderem Format mit rein persönlicher Teilnahme veranstalten können.
Kann man natürlich sehen wie man will. Ich nehme es jetzt nicht so verbissen, sonst hätte ich vielleicht auch bei der ein oder anderen Aktion mehr mitgemacht.
Wollte an der Stelle nur kurz einwerfen, dass vermutlich die wenigsten Teilnehmer:innen, die begründete Votes verfassen, dies primär für die Punkte machen, weil diese in einem relativ geringen Verhältnis zur Arbeit stehen, die für die Begründungen aufgewandt wird. Die Punkte nimmt man natürlich dennoch gerne mit. Ich kann zumindest sagen, dass für mich das Feedback an die Menschen, die sich die Mühe gemacht haben, in verschiedenen Wettbewerben Abgaben einzureichen, im Vordergrund steht. Meine Motivation, am Häuserkampf teilzunehmen, ziehe ich auch aus ganz anderen Faktoren als die hier genannten wie Regenbogenbändchen & Co. Aber du sagst ja selbst, dass man das sehen kann, wie man will. Wollte an der Stelle eben einfach mal meine persönliche Sicht darlegen. Wer auf etwas Wettbewerbsatmosphäre wert legt, wird sie für sich schon finden, wer einfach ein wenig Spaß ohne die kompetitive Note haben möchte, kommt hoffentlich ebenfalls auf seine Kosten.
PS. Haruhi Jetzt ist mir noch eingefallen, dass ich noch sagen wollte, dass ich Magnus' Vote (fernab von dem verletzenden Aspekt, der angesprochen wurde) durchaus problematisch finde, da er nicht die Werke im Ganzen bewertet hat, sondern mit der Einleitung beginnend bis er die Lust am Lesen verloren hat. Dass eine Einleitung langweilig ist, kann immer sein. Das muss aber nicht bedeuten, dass der Mittelteil genau so fad ist oder der Schluss keine fulminante Pointe bereithält. Dass man nicht die gesamte Abgabe in seiner Wertung berücksichtigt sondern lediglich einen Ausschnitt, ohne den Rest gelesen zu haben, halte ich für unlauter. Das ist in meinen Augen weder in Ordnung noch rechtfertigungswürdig.
Kp wie oft ich meine Pläne über den Haufen geworfen habe, um es dann anders zu machen.
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