Plauderthema zum National Poetry Month 2021

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Ich wollte gern etwas thematisch passendes zum Karfreitag schreiben, und da ich vor ein paar Tagen auf dem Friedhof war, hat sich dieses Motiv angeboten. Ich wollte das Gedicht so gestalten, dass erst mit dem letzten Wort klar wird, worum es eigentlich geht. Das "andere Ende" bezieht sich theoretisch auf den Standpunkt des lyrischen Sprechers, der vor dem Grab steht und es betrachtet, aber man könnte diesen Ausdruck vielleicht auch auf das Jenseits beziehen.

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Kennt ihr das, wenn endlich mal alle Kratzer an den Händen abgeheilt sind, und kaum realisiert man das, wird man auch schon wieder von einem missgelaunten Raubtier angegriffen, welches einem die Krallen ins Nagelbett bohrt? Wahrscheinlich nicht, aber ich schon. Zugegeben, das ist bei der Fütterung passiert, und da drehen viele Katzen jedes Mal zuverlässig durch.

Das Gedicht habe ich allgemein über die Unberechenbarkeit dieser Tiere geschrieben, die mir sicher jeder Katzenkenner bestätigen kann. Der "Schmerz" bezieht sich übrigens nicht nur auf die physische Wahrnehmung, sondern auch auf die seelische Demütigung.

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Frohe Ostern!

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Mit diesem Gedicht stelle ich den bisherigen Rekord für das längste Gedicht der Aktion auf. Beat me if you can ^^

Das Metrum passt nicht überall, und eigentlich sollte dieses Gedicht auch gar nicht so lang werden, aber ich war einfach unfähig, meine Gedanken zu komprimieren. Mit einigen der Reime habe ich echt kämpfen müssen, bis sie einigermaßen gepasst haben, und letztendlich sind die meisten trotzdem relativ unsauber.

Aber da das eher nur ein ironisches Gedicht und weniger ein wirklich ernstes Werk sein sollte, finde ich das persönlich nicht ganz so schlimm. Die Pokémon sind natürlich alles Anspielungen an Teilnehmer der Aktion, aber einige Verse sind wohl zu kryptisch formuliert, als dass man sie interpretieren könnte.

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Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich kann euch versichern: Wer noch nie in seinem Leben auf einem Pferderücken im Galopp über ein offenes Feld gefegt ist, hat etwas verpasst. Den scharfen Gegenwind (und eventuell auch Regen oder Schnee, wenn man Pech hat) im Gesicht zu spüren, die rhythmischen Bewegungen und das schwere Atmen des Pferdes unter mir, das gleichmäßige Trommeln der Hufe auf den Boden und das Gefühl, fliegen zu können... Das ist für mich der Inbegriff von Freiheit, deswegen auch der relativ langweilige Titel.

In solchen Momenten kommt es mir vor, als wäre ich eins geworden mit meinem Pferd und als würde der Wind alle Gedanken und Sorgen aus meinem Gehirn pusten, sodass ich an nichts anderes denken kann als an das Hier und Jetzt.

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Allgemein finde ich die Absurdarien eher schwer zu deuten, eben weil die meisten doch sehr chaotisch sind. Aber dieses hier hat mir wirklich gefallen. Die Themenwechsel sind nicht ganz so hart und wirken nachvollziehbar, als würde das Gedicht eine zusammenhängende Geschichte erzählen. Da hilft auch der Rahmen durch die "Blütenblätter" im ersten und letzten Vers.

Der Ausdruck "Gefühle leise klettern" hat mir sehr gut gefallen. Es wirkt so, als würden lang unterdrückte Emotionen des lyrischen Sprechers wieder aufsteigen und ihm langsam ins Bewusstsein treten. Auch das Reiten auf dem Wind ist eine schöne Metapher. Aus irgendeinem Grund habe ich beim Lesen ein Baumhaus vor Augen, vermutlich weil die vielen Natur-Motive alle dazu passen (und vielleicht wegen des "Gedankenhauses"). Auf jeden Fall ist der Bezug zur Natur deutlich und kreativ umgesetzt. Ein wirklich schönes Gedicht, welches man in viele Richtungen interpretieren kann, weswegen ich es nicht einfach unkommentiert lassen konnte.

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Wow, Flocon, ich bin echt beeindruckt von deinen fremdsprachigen Gedichten. Auch die englischen sind sehr schön, aber dazu hat Mandelev schon etwas geschrieben. Bei den asiatischen Sprachen verstehe ich nicht viel, aber mit Französisch kann ich etwas anfangen. Vom Klang her mag ich das Gedicht sehr, aber französisch klingt eben auch einfach besser als deutsch und ist damit eigentlich auch besser für lyrische Werke geeignet... Die Metapher ist auch toll, einerseits wirkt sie fröhlich durch den farbenfrohen Regenbogen, andererseits auch melancholisch wegen des Regens.

Erstaunlich, dass die deutsche Übersetzung beinahe auch ein Haiku ergibt. ^^

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Dieser Widerspruch auf so kleinem Raum hat mir wirklich gut gefallen, ebenso diese sarkastische Gesellschaftskritik. Der Kontrast zwischen "ein bisschen", "so schnell wie möglich" und der "Entschleunigung" soll vermutlich darauf aufmerksam machen, dass viele gar nicht verstehen, wie man tatsächlich Erholung in der Ruhe finden kann, obwohl der Bedarf an einer kurzen Auszeit wohl gestiegen sein dürfte.

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Bei diesem Haiku mag ich den Wandel der Stimmung von ruhig und friedlich am Anfang zu bedrohlich und melancholisch am Ende. Zunächst wirkt das Gedicht durch Wörter wie "hell" und "funkeln" eher freundlich, wobei aber auch schon im ersten Teil durch den "dunklen Himmel" angedeutet wird, dass die scheinbar idyllische Nacht eine Gefahr birgt. Im zweiten Haiku kehrt sich die Atmosphäre dann um. Die "aufziehenden Wolken" empfinde ich immer als Vorboten einer Bedrohung, und auch der Regen und die Kälte erzeugen ein weniger beschauliches Bild der Natur.

Durch diese zunehmende Depression ist das Gedicht zwar ein wenig deprimierend, aber wenn diese Wirkung beabsichtigt ist, dann ist es wirklich gut gelungen.

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Ich finde es hier sehr interessant, wie der Schnee sowohl ein Teil des ersten als auch das letzte Wort bildet, wobei es sich am Anfang eher um eine Metapher handelt, während am Ende wirklich der echte Schnee gemeint ist. Damit wird dieser thematisierte Übergang der Jahreszeiten sehr gut rübergebracht. Einerseits steht der Schnee für den Winter, der sich noch verzweifelt an die ersten Frühlingstage klammert, andererseits deuten die Blüten und natürlich das Osterfest schon auf den bevorstehenden Frühling hin, der langsam die Oberhand gewinnt und den Winter verdrängt, was allerdings durch die rhetorische Frage am Ende nochmal angezweifelt wird.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht relativ einfach, aber die Wortwahl ist tatsächlich passend für dieses Thema und vor allem dieser wiederkehrende Kontrast in Vers 1 & 3 mit der Erläuterung in der Mitte gefällt mir sehr gut.

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Diese Pointe am Ende xD Vom Aufbau her wirklich gut in das Gedicht eingefügt, besonders im zweiten Teil passt die Struktur der Silben. Im ersten Haiku finde ich es persönlich etwas störend, dass beide Sätze in der Mitte getrennt wurden, aber vermutlich lies es sich nicht anders lösen.

Ich denke, jeder Leser würde erwarten, dass der Beginn von Schnee handelt - wer hat nicht schon mal Schneeflocken mit der Zunge gefangen? Umso schockierender kommt dann das Ende. Hier finde ich es besonders amüsant, dass der lyrische Sprecher diese Erkenntnis anscheinend völlig ungerührt hinnimmt, da für mich keine Emotionen erkennbar sind, die man in so einer Situation vielleicht erwarten würde (Schreck, Ekel).

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Ich beziehe mich mal nur auf den zweiten Teil, wobei ich mir sowieso nicht sicher bin, ob die beiden Haiku überhaupt zusammengehören - zumindest für mich wirken sie thematisch sehr unterschiedlich.

Mich haben hier die "Ströme" eine Weile beschäftigt. "Strom" ist nun mal ein vieldeutiges Wort, und ich war mir nicht sicher, ob du dich auf Wasserströme oder elektrische Energie beziehst, aber ich vermute eher ersteres. Das würde jedenfalls zur Wüste passen, in der es sehr trocken und trostlos ist. Die Metapher vergleicht die Gemeinschaft, also andere Menschen, mit Wasser, vielleicht einzelne Tropfen, die zusammen einen reißenden Strom ergeben. Einerseits ist Wasser wie auch menschliche Gesellschaft lebensnotwendig, aber gleichzeitig kann man in einem Strom auch mitgerissen werden und untergehen. Der Vergleich gefällt mir deshalb sehr gut.

Theoretisch kann man den Strom auch als Elektrizität interpretieren und behaupten, dass die Wüste durch die Energie anderer Menschen belebt und bewohnbar gemacht wird, aber ich mag die erste Deutung mit dem Wasser mehr. Vielleicht hast du aber auch etwas ganz anderes gemeint.

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Der Inhalt und die Form passen sehr gut zusammen, weil mich beides ein wenig an eine Parodie erinnert. Die einzelnen Sätze oder Wörter so zu zerstückeln, ist vielleicht nicht der Sinn eines Haiku, aber dadurch drückt man ja eine Art Rebellion aus, die mich an Emeralds Werk "Widerstand" erinnert hat. Die Handlung ist ebenfalls ein wenig überspitzt und unrealistisch, als würde man sich über das Osterfest lustig machen, genauso wie über die Gedichtsart selbst. Auf jeden Fall ein amüsantes und kreatives Quintupel-Haiku.

Link (das in der Mitte)

Das ist bisher eines meiner Lieblingshaikus aus dieser Aktion. Es ist ein Paradoxon, welches man immer wieder von vorn lesen kann und trotzdem ist da jedes Mal ein Widerspruch drin. Die Frage nach der Unendlichkeit wird damit beantwortet, dass man sie nicht beantworten kann, wodurch sie aber ja doch beantwortet wird? Ich finde es sehr beeindruckend, eine so tiefgründige Aussage in so wenigen Silben zu komprimieren, ohne dass die Struktur des Haikus darunter leidet. Im Gegenteil, man merkt gar nicht, dass diese beiden Sätze irgendwelchen formalen Regeln unterworfen ist. Gedichte, die Inhalt und Aufbau so perfekt in Einklang bringen, ohne gestellt zu klingen, sind meiner Meinung nach immer die besten Werke, vor allem, wenn sie auch eine wirkliche Aussage besitzen.

Link & Link

Ich fasse die zwei zusammen, weil sie anscheinend beide aus der "Not" heraus entstanden sind, dass man dringend noch ein Haiku für den Tag schreiben musste (kenn ich...). Dadurch sind die Werke sogar irgendwie doppeldeutig, da hier berichtet wird, dass noch ein Haiku geschrieben werden muss, während man ja gerade dabei ist, eines zu produzieren. Das sorgt für eine interessante und witzige Doppelaussage.

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Ein sehr trauriges Werk, was mir aber besonders durch den Aufbau sehr gefällt. Ich habe immer ein Problem damit, das erste und letzte Wort mit dem übrigen Inhalt des Elfchens zu verbinden, aber das ist hier einwandfrei gelungen. Vor allem das letzte Wort wird durch die rhetorische Frage davor gut in den Text eingebunden. Der Punkt am Ende des Titels sowie der Verse 1 & 5 verdeutlichen die Endgültigkeit der Aussage - ein kleines Detail, dass aber eine große Wirkung haben kann und in diesem Fall sehr passend zum Thema ist. Mir ist auch aufgefallen, dass alle Wörter klein geschrieben sind, was meiner Meinung nach ebenfalls diese depressive und hoffnungslose Stimmung des Werks betont.

Im Wort "weitermachen" meine ich allerdings einen kleinen Hoffnungsschimmer entdecken zu können, wobei es sich auch um Resignation handeln könnte, aber ich möchte lieber positiv denken und es als Wunsch des lyrischen Sprechers interpretieren, den Schmerz zu überwinden und einen Neuanfang anzustreben.

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Der letzte Vers ist wirklich kreativ und gibt dem Leser die Möglichkeit, selbst eine Entscheidung zu treffen, welche Interpretation er bevorzugt. Ich habe das Gefühl, dass im ersten möglichen Ende des Gedichts eine Form der Selbstkritik versteckt ist (vielleicht eher Kritik an anderen, denn du musst dir wegen deiner Metaphern wirklich keine Gedanken machen, die sind super ^^). Eine solche Struktur habe ich noch nie gesehen, finde das aber unheimlich spannend und inspirierend. Hoffentlich kommen noch mehr Werke dieser Art von dir, die gefallen mir wirklich sehr!

Du bist jetzt schon einer meiner Lieblingsdichter hier. Darf man das schreiben?

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Der Aufbau und die Gestaltung deiner Gedichte sind soo interessant! Auch die Aussage mit dieser eindeutigen, aber nicht eineindeutigen Zuordnung - alle Alpträume sind Träume, aber nicht alle Träume sind Alpträume - mag ich echt gern, das wirkt sehr optimistisch, aber gleichzeitig durch den Caps Lock auch irgendwie bedrohlich. Da bin ich mir nicht ganz sicher, ob man dem lyrischen Sprecher vertrauen kann oder nicht. Aber wirklich super umgesetzt!

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Anspielung an "Schneeweißchen und Rosenrot" sollte klar sein. Ich nehme mir vor, öfters solche Referenzen zu Märchen oder ähnlichem einzubauen, bin ein Fan von sowas. Mein erster Gedanke war, zu "Rosenrot" irgendetwas mit Blut zu schreiben (die Black Stories haben anscheinend einen schlechten Einfluss auf mich), aber das war mir dann doch ein wenig zu morbid. Stattdessen habe ich versucht, ein bisschen mit gleichen Vokalen und Konsonanten zu experimentieren, damit ein interessanter Klang entsteht (e/ei im ersten Vers, u/ü im zweiten, o im dritten, "Watte"/"statt" als Verbindung zwischen erstem und letztem Vers). Naja, da muss ich aber noch mehr üben.

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Ich kann bezeugen, dass körperliche Betätigung die Gedankenströme fördert. Dummerweise hatte ich auf dem Ergometer keinen Zettel und Stift dabei, weshalb ich auch gleich noch mein Kurzzeitgedächtnis trainieren konnte. Jedenfalls sind mir in einer meiner täglichen Sportstunden eine Menge Ideen zu diesem Gedicht gekommen, und die brauchbaren Verse habe ich hier zusammengemixt.

Das Metrum ist nicht einheitlich, aber in meiner Vorstellung wird dieser Text in einem riesigen Stadion von tausenden Quidditch-Fans gesungen. Da es dabei wohl kaum völlig synchron zugeht, würden die "Fehler" im Metrum vermutlich nicht so negativ auffallen. Ansonsten bin ich - falls das nicht überheblich klingt - ein ganz kleines bisschen stolz auf dieses Gedicht, oder zumindest auf die erste Strophe, mit der ich tatsächlich relativ zufrieden bin. Der Rest ist nicht genauso gut gelungen, aber für meine bescheidenen Verhältnisse finde ich es eigentlich okay.

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Es ist wirklich erstaunlich, wie du mich mit wenigen Worten so lange zum Grübeln bringst. Bei diesem Gedicht hat es echt gedauert, bis ich eine Interpretation entwickeln konnte, mit der ich selbst einigermaßen zufrieden bin. Das liegt daran, dass in diesem Haiku meines Empfindens nach mehrere Widersprüche enthält oder zumindest sehr stark kontrastierende Begriffe miteinander vergleicht.

Es geht um zwei unterschiedliche Sinneswahrnehmungen, dem Sehen ("blind") und vor allem dem Hören ("laute", "rauschen", "schweigen"), und im ersten Vers bin ich gleich hängengeblieben, weil mir diese Metapher anfangs zu kryptisch war. Deshalb habe ich einfach mal mit dem zweiten Vers angefangen. Meeresrauschen ist ein relativ monotones Geräusch, das sich ab und zu je nach Wellengang ändern kann, aber maximal lauter/bedrohlicher oder leiser/ruhiger wird. Grundsätzlich bleibt es immer gleich und hat damit auch keinen Anfang oder Ende. Das wird auch anhand der durchgehenden Kleinschreibung aller Wörter deutlich.

Diese Monotonie kann man sehr gut auf den Lauf der Zeit beziehen, auch den Punkt mit dem Wellengang.

Was mich aber auch noch verwirrt hat, war die Präposition "gegen". Das Meeresrauschen durchbricht also das Schweigen der sonst lautlosen Zeit? Das kann ich nur so deuten, dass man die Zeit ja sonst nicht hört, und da das Meeresrauschen ebenso permanent ist, stellt es praktisch die akustische Untermalung der verstreichenden Zeit dar?

Zum ersten Vers... das "blind" kann ich mir als eine Umschreibung der Monotonie vorstellen, da sich das Rauschen nicht ändert, egal, was um die Welle herum passiert. Aber wirklich passend finde ich diese Interpretation nicht. Uff, versuch du das doch mal bitte, Mandelev, du hast da bessere Ideen als ich.

Also an sich finde ich das Haiku sehr schön, aber zur Deutung macht es sich nicht einfach.

(Während ich das geschrieben habe, hatte ich mehrfach einen Nervenabsturz. Wie geht so viel Metaphorik in ein winziges Gedicht? Jetzt bin ich erschöpft, dabei wollte ich mir doch noch andere Werke vornehmen. ^^)

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Den Beginn mit der rhetorischen Frage finde ich gut, da wird man als Leser gleich aufmerksam und es passt auch zum Thema. Dadurch kann man bereits ahnen, dass sich hier eine große Menge Wesen (ich bin mir nicht sicher, ob es Menschen sind, es könnten auch Pokémon sein, wegen der Feuerdornen, die aus dem Rücken kommen sollen - das habe ich bei Menschen noch nicht gesehen) versammelt.

Den Vers mit den schwebenden Steinen mag ich sehr, das klingt irgendwie magisch und eher nach einer Pokémon-Attacke. Im letzten Haiku wird nochmal Bezug auf die Teamarbeit genommen, dadurch entsteht ein schöner Rahmen mit dem ersten Vers.

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Das Gedicht ist durchgehend sehr emotional, aber im Verlauf der Handlung werden die Gefühle und Gedanken des lyrischen Sprechers immer dramatischer. Die ersten beiden Strophen hätte man noch wörtlich nehmen können, aber in der dritten driftet das Gedicht auf einmal in eine Art unrealistische Traumwelt ab, und es werden weniger die Ereignisse, sondern immer mehr die Empfindungen des Sprechers in den Fokus gerückt. Durch die hohe Metaphorik, die stark kontrastierenden sprachlichen Bilder und die ausdrucksstarken Wörter wirkt das Werk für mich wie eine Schilderung eines nahezu schon fieberhaften Traumes. (Das ist nicht negativ gemeint, im Gegenteil, ich finde es unheimlich beeindruckend, wie deutlich du diese Gefühle übermitteln kannst.)

Die Handlung spitzt sich zu bis zu einem Finale ganz am Ende, das aber dann völlig offen ist. Mir ist noch der Name "Luzifer" aufgefallen, ein Synonym für Teufel, aber er kann auch für das Licht stehen. Ersteres ist wohl eher die Auffassung der Eltern, das zweite vielleicht die Interpretation des lyrischen Sprechers, sonst würde er/sie diesen Namen wohl nicht selbst verwenden.

Am einprägsamsten finde ich die Vielfalt von Gefühlen, die in diesem Gedicht enthalten ist: Anfangs Wut, Trotz und Stolz, dann eher Ausgelassenheit und Freiheit, die dann zum Schluss sogar in eine Art Hysterie umschlägt.

Hoffentlich verletzt dich meine Interpretation nicht. Wie gesagt, es ist ein wirklich großartiges Gedicht, ein riesiges Kompliment dafür.

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Die ersten vier Verse sind sehr bedrückend und deprimierend, weswegen ich zunächst nicht ganz so begeistert gewesen bin. Aber die letzte Strophe mag ich sehr, weil die inhaltliche Wendung eine starke Wandlung der Stimmung von Depression zu Hoffnung erzeugt.

Das Metrum klingt auch sehr schön und die Couplets passen insgesamt gut zusammen, auch wenn das mittlere eine andere Länge hat.

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Die Idee ist mir bei einer Naturdoku gekommen, in der eine Rabenfamilie gezeigt wurde (woraufhin ich eine kurze Diskussion zum Thema "Rabeneltern" mit meinem Dad hatte ^^). Auf der einen Seite kann man das Haiku auf Pokémon beziehen, naheliegenderweise auf ein Kramurx, das im Pokédex als Unheilbringer und Unruhestifter bezeichnet wird. Obwohl man es gefangen hat, kann man es doch nicht einfach "erziehen" und per Level-Up zu einem anständigen (?) Kramshef entwickeln. Jeder Trainer wird früher oder später erkennen, dass es dafür einer ganz bestimmten Voraussetzung bedarf.

Tatsächlich ist das aber nicht die Deutung, die ich ursprünglich beabsichtigt habe. Vielmehr ist das Haiku zu einem Lied entstanden - "The Raven that refused to sing", falls es jemand kennt. Ich finde das Lied an sich schön, es ist sehr melancholisch und sentimental, aber vor allem gibt es dazu ein echt gruseliges Musikvideo, welches ich mir nicht freiwillig ansehe, aber von Zeit zu Zeit ungefragt Zeugin werde. Ich werde euch nicht empfehlen, es anzusehen, da ich davon jedes Mal jämmerlich heulen muss, aber wer hart im Nehmen ist und sich dafür interessiert, kann das gern tun.

Jedenfalls geht es um einen alten Mann, der einen Raben mit allen (!) Mitteln zum Singen bringen will, aber letztendlich einsehen muss, dass es keinen Sinn hat, da Raben nunmal keine Singvögel sind und erst recht nicht für Menschen zwitschern würden.

Also im Prinzip kommen in diesem Haiku drei unterschiedliche Einflüsse zusammen, weswegen ich es von meinen bisherigen Haikus mit am meisten mag.