Gedankenwelten

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  • Herzlich Willkommen


    Schön, dass ihr euch hier in meinem persönlichen E&S-Topic eingefunden habt. Verweilt so lang ihr wollt und ich hoffe, die gesammelten Werke hier bereiten euch Freude. Seitdem ich mich hier im BB angemeldet habe, ist mir die Lust zum Schreiben wiedergekommen und ich bin definitiv wieder an einem Punkt, wo ich zumindest in großen Teilen zufrieden mit den Werken bin, die ich niederschreibe und hier im Forum poste. Um mich selbst am Ball zu halten und mein Schreibtraining zu forcieren, erstelle ich also nun dieses Topic, wo ich die Werke posten will, die mir besonders am Herzen liegen und/oder an die ich gewisse Qualitätsstandards beim Schreiben gesetzt habe. Darüber hinaus will ich dann noch etwas die Gedankengänge hinter den Einzelstücken der Sammlung erläutern. Ich würde mich sehr darüber freuen, eure Gedanken und Meinungen inhaltlicher und formeller Art hier zu lesen und dann in meine zukünftige Arbeit einzubauen.

    An dieser Stelle auch noch ein schnelle Danksagung an Caroit, die es war, die mich überhaupt erst zum Anmelden und Schreiben hier gebracht hat.


    Warum Gedankenwelten?


    Ach ja, die Frage nach dem Titel. Wahrscheinlich ist das der Teil des Topics, der mich am meisten Zeit gekostet hat zu formulieren. Zwar würde ich mich allgemein als dazu in der Lage bezeichnen, fremde Perspektiven anzunehmen und über Dinge zu schreiben, die meinem eigenen Leben fernliegen, so fällt es mir allerdings deutlich leichter Dinge zu formulieren und mit Emotion zu füllen, die mich und mein Leben im Moment des Niederschreibens beschäftigen. Meine eigenen Gedankenwelten sind zusammen mit meinen Gefühlen in den Dingen, die hier gesammelt sind versteckt und somit in gewisser Weise Momentaufnahmen aus meinem Leben. Ich hoffe dazu mehr schreiben zu können, wenn ich einzelne Posts aufgreife, ohne zu sehr ins Detail über mein persönliches Leben zu gehen.


     

  • Liebe


    War einst im Glauben Liebe bleibt mir fern.

    So wie ich da lag, dort im großen Bett.

    War nicht betrübt, war voll mit Tatendrang

    und Hoffnung, dass der Tag bald kommen wird,

    wo all die Freude, all die Energie

    auf dich und wirklich dich alleine trifft.


    So manchen Freund man ab und zu dann trifft.

    Gedanken an die Zukunft liegen fern,

    denn hier und jetzt brauchts meine Energie.

    Sind sie schon weg? Dann geht es bald ins Bett.

    Der Rausch nimmt ab, man merkt, wie leis es wird.

    Und wieder kommt nach dir mein steter Drang


    Die Zeit vergeht mit großem Tatendrang

    als plötzlich mein Weg einfach deinen trifft.

    Wie hätte ich erahnt, was daraus wird?

    Warst du mir seelisch nah und doch so fern.

    Du schriebst mir „Schlaf gut“ froh lag ich im Bett

    ganz voll mit Fröhlichkeit und Energie.


    Und wirklich du mit deiner Energie.

    Du kamst zu mir, gespornt durch deinen Drang,

    sagst mir, dass du mich liebst auf meinem Bett.

    Ich lieb dich auch, wie gut sich das doch trifft.

    Gemeinsam Hand in Hand der Welt ganz fern.

    Kein Zweifel, dass aus uns was Großes wird.


    Ich wusste, dass der Abschied schmerzen wird.

    Die Zeit mit dir war so voll Energie.

    Obwohl du jetzt grad wieder bist ganz fern,

    ich spüre mehr als je zuvor den Drang

    zu Handeln bis man sich dann wieder trifft.

    Dann hält die Zeit ich lieg erneut im Bett.


    Seit neuem träum ich viel in diesem Bett

    was Großes, Kleines noch mit uns so wird,

    welch Pläne Schicksal noch für uns wohl trifft.

    Dann wach ich auf mit deiner Energie

    und deinem schönen frohen Lebensdrang.

    Nun plötzlich bist du nicht mehr ganz so fern.


    Allein sein schon so fern, ganz nah mein Bett.

    Der Drang nach dir schon bald befriedigt wird.

    Wenn voller Energie sich Liebe trifft.


    Ach ja die Sestine. Diese Form musste mir wirklich erstmal ans Herz wachsen. Als ich die Beispiele gelesen und den strukturellen Aufbau zunächst nur theoretisch überschaut hatte, schien mir das Gesamtwerk nach sehr viel Arbeit für eine ziemlich wirre Struktur. Als ich dann allerdings erstmal angefangen hatte mir eine Struktur zurechtzulegen, Reimwörter auszuwählen und die erste Strophe fertig geschrieben hatte, da schrieb sich die Sestine quasi von selbst und erst da ist mir der Reiz des Aufbaus und der Struktur klar geworden, der sich wirklich wunderbar lesen lässt.
    Inhaltlich bin ich mit der Sestine mehr als zufrieden. Das Gedicht erzählt die Geschichte meiner persönlichen Liebe und wie ich sie empfinde und empfunden habe sowie von einem ganz besonderen Menschen. Das Gedicht ist voll mit Gedanken bzw. Erinnerungen und während es schön war, dieses Gedicht hier im Rahmen des NPM 2021 zu posten, so habe ich es doch letzten Endes für mich und die Adressatin geschrieben.

    Formell habe ich selbst ein paar Dinge anzukreiden. Ich bin erst während des Schreibens wieder in das Versmaß reingekommen und so habe ich mMn. nicht immer 100% die Betonungen des Jambus an gute Stellen gelegt. In einem Vers hatte ich es dann komplett verhauen. Ursprünglich war in der vorletzten Strophe "Dann erwach ich mit deiner Energie" anstatt "Dann wach ich auf mit deiner Energie" geschrieben. Zumindest das habe ich jetzt noch für diesen Post korrigiert. Eine weitere Sache, die ich eventuell anders hätte machen können, wenngleich ich momentan auch nicht ganz wüsste wie, wäre das Reimwort "Energie" auszutauschen. Ich mochte es nicht, nur einsilbige Reimwörter zu haben, weil ich es plump gesagt zu einfach gefunden hätte in Anbetracht des Versmaßes, aber das Wort Energie wirkt gefühlt als einziges von den Reimwörtern etwas erzwungen im Vergleich zur sonst - wie ich finde - natürlicheren Erzählstruktur des Textes.


       

  • Huhu Ponk !

    Deine Sestine ist mir beim NPM schon begegnet. Weil ich mich bei den Kommentaren dort aber eher auf die kürzeren Werke gestürzt habe, bekommst du dein Feedback zu dem Gedicht jetzt einfach hier. Gleichzeitig ist das auch eine tolle Möglichkeit, deine neue Sammlung gleich mal einzuweihen. :)


    Liebe

    Zum Inhalt hast du ja schon ein wenig geschrieben. Generell geht es in dem Gedicht um ein Ich, das zur Liebe findet. Insgesamt lässt sich das Gedicht zudem als kleine Geschichte lesen.

    Während das Ich in der ersten Strophe zwar auf die Liebe hofft, ist es gleichzeitig aber auch nicht unbedingt traurig, dass es die Liebe noch nicht gefunden hat. Es strahlt vielmehr eine Hoffnung aus, dass es schon noch zur Liebe finden wird. In der zweiten Strophe sieht das dann schon etwas anders aus; insbesondere in den abschließenden beiden Versen der Strophe ("Der Rausch nimmt ab, man merkt, wie leis es wird. / Und wieder kommt nach dir mein steter Drang") schimmert dann doch eine leichte Melancholie bzw. eine deutlich größere Sehnsucht nach der Liebe durch als noch in der ersten Strophe. In der dritten Strophe kommt schließlich die Wendung, das Ich findet ganz unverhofft zur Liebe und ist erstmal einfach nur glücklich. Die vierte Strophe steht so ein bisschen unter der Überschrift "Das Geständnis", denn das Ich und das Du gestehen sich hier zum ersten Mal ihre Liebe füreinander. Vor allem der vierte Vers ("Ich lieb dich auch, wie gut sich das doch trifft.") gefällt mir in dieser Strophe besonders gut, weil er einfach so eine gewisse Natürlichkeit ausdrückt; die Beziehung zwischen dem Ich und dem Du wirkt durch diesen Vers irgendwie unkompliziert. Doch wie es im Leben so oft ist, bricht diese heile Welt in der fünften Strophe dann so ein wenig zusammen, denn plötzlich ist von einem Abschied die Rede. Ich weiß nicht, ob das Wort fern schon im Hinblick auf diese Strophe ausgewählt worden ist, aber hier passt es inhaltlich tatsächlich sehr gut. In der sechsten Strophe deutet sich dann schließlich wieder eine Annäherung an, bevor in der abschließenden Strophe wieder diese große Hoffnung ausgedrückt wird, die in der ersten Strophe schon vorhanden war. Damit schließt sich am Ende gewissermaßen der Kreis.

    Rein vom Aufbau finde ich das Gedicht damit sehr gelungen! Ich finde es schön, dass hier am Ende tatsächlich eine kleine Geschichte entstanden ist, deren Abschnitte schön auf die einzelnen Strophen verteilt sind. Der Titel ist eher allgemein gehalten, er passt aber insgesamt doch sehr gut zu dem Gedicht. Vielleicht hätte man noch überlegen können, ob man eher einen Titel wählen möchte, der das Verhältnis vom Ich zur Liebe noch konkreter fassen kann; sprich ein Titel, der sich wirklich nur auf dieses eine Ich (oder das Du bzw. das Wir) beziehen kann. Aber ein wirkliches Beispiel fällt mir jetzt leider auch nicht ein. Das muss am Ende auch nicht sein, denn wie gesagt, der Titel passt ja auch so sehr gut zum Inhalt. ^^'

    Dass du im Nachgang dann noch geschrieben hast, dass es sich dabei um eine sehr persönliche Geschichte handelt, lässt das Gedicht auch noch einmal in einem anderen Licht erscheinen; vor allem die ausgedrückte Hoffnung am Ende wirkt dadurch irgendwie noch schöner. :)


    Rein sprachlich wirkt das Gedicht an einigen Stellen leider etwas erzwungen oder anders ausgedrückt: die Satzstellung wurde dem Metrum oder den Reimen geopfert. Im Prinzip kann man das ganz oft lösen, indem man sich überlegt, was die Idee ist, die man ausdrücken möchte, und den Vers (bzw. manchmal dann auch gleich mehrere Verse) komplett neu denkt. Ich kann aber auch verstehen, dass das bei einem so langen Gedicht irgendwann eine sehr mühselige Arbeit ist, das in jedem Vers durchzuziehen. (Zumal ich mich selber nicht an der Form versucht habe, ich habe leicht reden, oh je.) Exemplarisch greife ich trotzdem mal drei Verse heraus, um zu zeigen, was ich meine:


    Obwohl du jetzt grad wieder bist ganz fern,

    ich spüre mehr als je zuvor den Drang

    zu Handeln bis man sich dann wieder trifft.


    Die drei Verse bilden einen Satz und damit einen zusammenhängenden Gedanken. Im ersten und im zweiten der drei Verse wurde die Satzstellung dabei aus unterschiedlichen Gründen ein wenig verändert. Im ersten Vers wurde das Verb vorgezogen, weil hinten Platz für das Reimwort sein musste und im zweiten Vers wäre die Reihenfolge am Versanfang wohl eher "spüre ich", was dann aber nicht ins Metrum gepasst hätte. Man müsste also tatsächlich auf relativ viel achten, wenn man das umbauen möchte. Lösen ließe sich das etwa, indem man sich von der Obwohl-Konstruktion verabschiedet. Ein Beispiel könnte dann so aussehen:


    Und nun bist du mir plötzlich wieder fern,

    doch spür ich mehr als je zuvor den Drang

    zu handeln, bis man sich dann wieder trifft.


    Aber wie gesagt, für das ganze Gedicht wäre das wirklich ein relativ großer Aufwand, insofern ist das wirklich nicht so schlimm. Man kann dem Inhalt prima folgen und es liest sich insgesamt auch sehr flüssig. Deshalb einfach großen Respekt, dass du diese schwierige Form so toll umgesetzt hast!


    Dass ich jetzt so lange an dem Kommentar sitzen würde, war auch nicht geplant, oh je. Aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, dein Gedicht zu lesen! Ich bin gespannt, was hier sonst noch so von dir folgen wird. :)


    Au revoir! ^-^

  •  

    So, nachdem der Häuserkampf und der Nostalgiewettbewerb durch sind und ich meine Votes geschrieben habe, hab ich den Feiertag mal wieder etwas für private Projekte nutzen können. Die beiden Epik-Texte werde ich dann hier zusammen nochmal veröffentlichen mit Gedanken und ein paar allgemeinen Worten mit meinem persönlichen Verhältnis zur Epik, sobald die Ergebnisse vom Nostalgiewettbewerb da sind. ^^

    Bevor ich zu dem neuen und den alten Gedichten komme aber zunächst einmal vielen lieben Dank für den lieben Kommentar


    Akrostichon Drache und Erdbeere


    Dereinst besungen in Kindertagen

    Rußbedeckte Legenden

    Aschene Verse verweilen

    Chorische Rufe hallen noch

    Hörbar aus weiter Ferne dort

    Ewig am Firmament der Fantasie


    Ein Versprechen von Glückseligkeit

    Rot und voller Pracht

    Dort liegst du, schenkst mir Heiterkeit

    Breit hast du mich angelacht

    Erlaub mir dich zu schmecken

    Ehrfurchtsvoll vor deiner Gabe

    Reulos sich die Sinne strecken

    Ewiglich ob deiner Farbe


    Zu Drache: Mein erster richtiger Beitrag im Bisaboard darf hier natürlich nicht fehlen. ^^" Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, wenn ich bedenke, dass dies mein erster Versuch an Lyrik seit mehreren Jahren war. Ich hatte keine hohen Ansprüche im Bezug auf Reime oder Versmaß und hab mehr oder minder draus losgeschrieben. Das Akrostichon soll ein bisschen mit der Grenze zwischen Fantasie, Wirklichkeit und Legenden spielen bezüglich der Existenz der Drachen, ohne sich dabei für eine Seite zu entscheiden. Dabei hatte ich Spaß gerade mit Wortwahl die Thematik und Eigenschaften von Drachen etwas aufzugreifen. Ich muss allerdings auch so ehrlich sein und sagen, dass mir das C echte Probleme bereitet hat und ich eine Weile gebraucht habe, bis ich auch "chorische" gekommen bin, weshalb ich dann prompt zwei Verse um Klang geschrieben habe.


    Zu Erdbeere: Abgesehen davon, dass ich Erdbeeren liebe, liebe ich dieses Wort. Die vielen E's bieten einem so viele Möglichkeiten hier kreativ zu werden und ohne großen strukturellen Pläne inhaltlich zu agieren. Der Schreibprozess dieses Akrostichons war dabei sehr spannend. Grundidee war es den Verzehr der Erdbeere und dessen Genuss im Gedicht darzustellen. Ich habe dann aber beim Schreiben gemerkt, dass das ganze etwas sehr sinnlich wurde und in eine Richtung abdriftete, die beinahe etwas zu erotisch wurde. Ich fand das aber mindestens interessant und wollte deswegen das fertige Produkt sehr gerne teilen. Schließlich ist es immer schön, wenn sich Lyrik selbst entwickeln darf beim Schreiben.


     


    Kommen wir zum neuen Gedicht, von dem hoffentlich die nächsten Wochen noch mehr folgen werden. Momentan experimentiere ich, sofern ich die Zeit dazu habe, gerne mit wilderen und oder exotischeren Gedichtformen herum. Das bedeutet konkret viel im Internet stöbern, Formregeln durchlesen, gucken was mir gefällt und nur wenig zu Papier bringen. Vielleicht werde ich einige dieser Formen weiter proben, vielleicht bleibt es aber auch bei dieser Einmaligkeit. Zusätzlich zu meinen Gedanken packe ich unter das Gedicht also noch eine Erläuterung der Gedichtform, da ich nicht denke, dass die meisten dieser Formen weit geläufig sind (zumindest waren sie das mir nicht).


    Lust auf's Spiel


    Ich geh tanzen

    Ich hab Lust

    Lust zu wirbeln

    Lust auf mehr

    Mehr zu machen

    Mehr zu sein

    Sein ist schön

    Sein ist frei

    Frei der Geist

    Frei die Seele

    Seele lacht

    Seele weint

    Weint der Regen

    Weint das Meer

    Meer so tief

    Meer ganz blau

    Blau mach ich

    Blau machst du

    Du bist mein

    Du bist hier

    Hier und heute

    Hier und jetzt

    Jetzt oder nie

    Jetzt muss ich fort

    Fort ist der Frust

    Fort geht’s hinauf

    Hinauf in die Berge

    Hinauf in den Himmel

    Himmel noch eins

    Himmel voll Wolken

    Wolken wie Schafe

    Wolken so weiss

    Weiß ich was

    Weiß ich wer

    Wer bist du

    Wer kennt’s nicht

    Nicht zu vorschnell

    Nicht mit der Hand

    Hand in Hand

    Hand durch Schnee

    Schneeman bauen

    Schneebalschlacht

    Schlacht geschlagen

    Schlacht verloren

    Verloren im Wald

    Verloren im Spiel

    Spiel die Flöte

    Spiel mit dem Feuer

    Feuer

    Flöte


    Das hier liebe Leser*innen ist der Versuch an einem Blitz. Der Blitz ist eine Gedichtform, die von Robert Keim erfunden wurde. Er besteht aus 50 Versen, die alle kurze Sätze, Phrasen oder Redensarten darstellen sollten. Verse eins und zwei sind dabei frei wählbar, Verse drei und vier müssen mit dem letzten Wort von Vers zwei beginnen, Verse fünf und sechs müssen mit dem letzten Wort von Vers vier beginnen usw. Vers 49 besteht nur aus dem letzten Wort von Vers 48 und Vers 50 besteht nur aus dem letzten Wort von Vers 47. Die Gedichtform sollte keinerlei Interpunktion enthalten und der Titel wird wie folgt zusammengesetzt: Erstes Wort von Vers drei + Konjunktion/Präposition + Erstes Wort von Vers 47

    Ich mag dieses Format echt sehr gerne und das war eine der Formen, die ich heute gefunden habe und sofort ausprobieren wollte. Der Spaß an diesem Gedicht liegt in seinem Wirken über Assoziationen beim Schreiben und bei seiner hohen Geschwindigkeit sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben, eben wie ein Blitz. Die gesamte Struktur lädt dazu ein drauf loszuschreiben und zu sehen, wo die Reise hingeht. Also absolut ideal, wenn man schreiben will, ohne vorab ein großes Konzept erdenken zu müssen. Tatsächlich waren meine größten Probleme die Übersicht über meine Versanzahl und die Vermeidung von Kreisen innerhalb der Wörterketten. Oftmals führten die Assoziationen etwas im Kreis und ich wollte doppelte Verwendungen von Anfangswörtern vermeiden. Inhaltlich ist zu dem Gedicht fast nichts zu sagen. Es ist eine relativ exakte Momentaufnahme meiner Gedanken zum Zeitpunkt des Schreibens heute am späten Nachmittag. Motive, die mir dabei scheinbar im Kopf herumschwirrten waren die Natur, Farben und zu einem gewissen Grad lässt sich auch etwas Leidenschaft finden, die den Leitgedanken am Anfang vorgegeben hat, auch wenn ich davon später recht schnell wieder abgewichen bin. ^^"


     

  • Hallo Ponk!


    Bevor ich mit meinem Kommentar anfange, muss ich erst noch dazu sagen, dass ich nicht besonders bewandert in Gedichten bin. Ich fand es allerdings so spannend, dass du mit Gedichtformen spielst, die ich gar nicht kannte, dass ich mich gern mithilfe eines Kommentars damit beschäftigen wollte.

    Da ich aber nicht so viel von Gedichten versteh, kann es gut sein, dass ich viele Feinheiten nicht wahrnehme.


    Ich hab mir Lust auf’s Spiel herausgesucht.

    Und ich muss sagen, dass ich von diesem Blitz sehr eingenommen bin. Die Regelmäßigkeit, der Wörter, die diese Gedichtform vorgibt, sorgt wirklich für einen schnellen Takt. Ich glaub, am besten haben mir die verschiedenen Bilder gefallen, die du mit den kurzen Sätzen skizziert hast. Zuerst ist das Lyrische Ich noch allein, aber es ist frei und ganz bei sich selbst. Das war ein schönes Bild, find ich.

    Regen und Meer als weitere Elemente, die ich gerade in Zusammenhang mit der Seele in den Zeilen zuvor ganz spannend fand. Regen kann zwar zu einer traurigen Stimmung führen, er kann aber auch sehr angenehm sein. Und das Meer ist einfach so unendlich weit und tief: so wie man sich gemeinhin auch die Seele vorstellt.

    Besonders lustig fand ich die Kombi: Blau mach ich / Blau machst du

    Zum einen, weil es wieder zu dem Freiheitsmotiv zu Beginn zurückkehrt, zum anderen, weil das Lyrische Ich jetzt ein Du gefunden hat, welches offenbar ähnlich tickt. Sie sind zusammen, wenn auch nur kurz, denn das Lyrische Ich muss wieder fort. Vermutlich der Freiheitsdrang, aber das muss ja nicht bedeuten, dass die beiden sich nicht wiedersehen. Die nächsten Verse seh ich als kleine Reise: es geht in die Berge, da ist man dem Himmel sehr nah und da betrachtet das Lyrische Ich die Wolken und denkt nach. Dabei kommen gewisse Fragen in den Kopf, aber es verweilt nicht zu lang dabei, denn da ist wieder Zweisamkeit, weil es jetzt Hand in Hand mit jemandem geht. So hab ich mir das jedenfalls vorgestellt.

    Dass es dann plötzlich Winter ist, fand ich im Zusammenhang mit dem Reisemotiv wieder gut, weil so der Eindruck entstanden ist, dass wirklich Zeit vergangen ist. Bei der Schneeballschlacht gefiel mir, wie du beide Seiten beleuchtet hast, dass eine Seite verlieren muss, damit die andere gewinnen kann.

    Du endest damit, dass das Lyrische Ich verloren im Wald und im Spiel ist und zuerst dachte ich, dass es ja bissl gruselig ist, sich im Wald verlaufen zu haben. Aber ich denke, das Lyrische Ich sieht das wieder als Spiel an, deshalb spielt es die Flöte und mit dem Feuer. Zuerst hab ich das nicht im übertragenen Sinn gelesen, sondern wirklich, als würde das Lyrische Ich mit dem Feuer spielen. Was zu der furchtlosen Persönlichkeit passen würde, die das Lyrische Ich für mich hier an den Tag legt. Aber auch im übertragenen Sinne, wird das Lyrische Ich dadurch mutig und abenteuerlustig. Und nach all dem, was es in diesem Blitz erlebt hat, passt das ja auch ganz gut!


    Eine wirklich sehr spannende Gedichtform von der ich tatsächlich noch nie etwas gehört hatte. Freut mich immer, auf diese Art und Weise noch etwas zu lernen. (: Bin gespannt, woran du dich noch versuchen wirst!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

  • Flocon

    Hat das Label Sammlung hinzugefügt.