Rassismus

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  • Gleichwohl aber, wenn es so wäre, dann wäre vielleicht die erste Option, dass man eben die Leute namens Kevin fragt, was sie sich wünschen und sich vielleicht daran orientieren. Und das müsste dann eben nicht die Abschaffung des Namens Kevin sein, sondern könnte auch die Auflösung der negativen Konnotationen

    Also nur um das anzuschneiden, Japan hat eine ähnliche Art von Vorurteil und dort war die Abschaffung tatsächlich die Lösung.

    Statt dass der Name Kevin mit Disziplinproblemen zu tun hatte, ist es dort so, dass schwarze Haare intelligenter erscheinen, weshalb manche Schulen vorgeben, dass man nur am Schulleben teilnehmen darf, wenn man sich die Haare färbt. Andernfalls rausschmiss.

  • Thrawn daran anknüpfend, gab es unter folgendem Artikel auf Facebook mal wieder eine Diskussion darüber, wie weit Antirassismus gehen sollte:


    Vorwurf "Rassismus": Immer mehr Vögel werden umbenannt


    Wo sich dann die meisten wieder darüber aufgeregt und gesagt haben, das ginge zu weit und sei lächerlich, denn: man habe noch nie einen Schwarzen getroffen, der sich über Vogelnamen aufregt.


    Allerdings habe ich dann auch die Gegenseite eingenommen und gemeint, dass es im allgemeinen um einen kritischen Diskurs über rassistische Sprachelemente in unserer Sprache geht und dass die Annahme, es wäre den meisten afrikanischstämmigen Menschen egal, weil sie sich ohnehin nicht mit Vogelarten und deren Namensgebung auskennen im Gegensatz zu Menschen die vom Fach sind (in diesem Fall Vogenkundler*innen, die darauf hinweisen können, nicht so relevant ist.


    Da Sprache auch Denken formt, sollte der Anspruch durchaus sein, sie möglichst rein von rassistischen Elementen zu machen.

  • Also nur um das anzuschneiden, Japan hat eine ähnliche Art von Vorurteil und dort war die Abschaffung tatsächlich die Lösung.

    Statt dass der Name Kevin mit Disziplinproblemen zu tun hatte, ist es dort so, dass schwarze Haare intelligenter erscheinen, weshalb manche Schulen vorgeben, dass man nur am Schulleben teilnehmen darf, wenn man sich die Haare färbt. Andernfalls rausschmiss.

    Wenn man das Beispiel aber auf den Kevinismus überträgt, was du hier tust, wäre die Abschaffung in diesem Sinne, dass man Kinder nicht Kevin nennen dürfte. Das bekämpft ein Symptom und nicht die Wurzel des Problems. Hier ist es ja sogar so, dass die benachteiligte Gruppe, d.h. Leute ohne schwarze Haare, dazu gezwungen wird, sich dem gesellschaftlichen Stigma zu unterwerfen, d.h. analog müsste man sagen "wenn Schwarze nicht diskriminiert werden wollen, dann sollen sie halt nicht schwarz sein". Wäre doch auch absurd, ganz unabhängig davon, ob das möglich ist oder nicht. Ganz davon zu schweigen, dass sowohl der Name Kevin wie auch schwarze Haare etc. erst durch gesellschaftliche Konnotation irgendwie negativ bzw. positiv aufgeladen werden.



    Aber hier stellt sich die Frage: Wie sehr muss etwas "gesellschaftlich aufgeladen" werden, um wirklich problematisch genug zu sein, um über umfassende Verbote nachzudenken? Ich beziehe mich hier nicht konkret auf das Beispiel mit dem Schwarzfahren, weil hier nie von einem Verbot des Wortes die Rede war, aber: Wie viele schlechte Schwarzfahrer-Witze sind denn nötig, um dem "latenten Rassisten" denn diese Brise aus den Segeln zu müssen? Wie zielführend kann das sein? Die wahrlich Rechten haben es ja mit dem Dog Whistling schon oft genug gezeigt, dass man auch ohne augenscheinlich problematischen Jargon sehr wohl sehr problematische Inhalte kommunizieren kann. Man stelle sich ein fiktives Szenario davor, Kai und Uwe sitzen in der Bahn, ein dunkelhäutiger Herr spaziert herein. Statt "uff, schon wieder so ein N-Wort" hört man ein "ach, Kakao ist heute wieder im Angebot". Worte, die nicht an den gerade Zugestiegenen gerichtet sind, sondern Kai und Uwe sich gegenseitig zuwerfen. Die Aussage ist genauso rassistisch gemeint, nur klingt sie für Marie, die zufällig in Hörweite daneben sitzt, nicht so.


    Und wenn Kakao dann irgendwann in der breiten Masse als rassistischer gemeinter Begriff angekommen ist und den in verschiedenen Bereichen des Lebens zu entfernen versucht, dann wechselt man eben zu Kaffeesatz, Mitternacht, Tschernosem...das Problem verlagert sich eigentlich nur und wird nicht wirklich an der Wurzel bekämpft. Wieso also machen wir es trotzdem? Mein Take: Weil wir es nicht leiden können, machtlos zu sein oder ewig auf eine Verbesserung der Umstände zu warten, aber bevor wir halt "gar nichts" tun, betreiben wir Aktivismus, einfach damit das Gefühl haben, positiv zu einem Problem beizutragen, das (uns) wichtig ist. Vielleicht hilft es ja tatsächlich. Vielleicht verhärten sich aber nur die Fronten, weil nicht wirklich nachvollziehbare Entscheidungen getroffen werden. Vielleicht sollen sie das aber auch und es muss einfach mal wieder so richtig krachen.


    Verbesserung findet aber auch ohne Umbenennung der Afrika-Waffel in der Gesellschaft statt, aber das dauert halt, weil Leute vermehrt mit ausländisch aussehenden Menschen in Berührung kommen müssen und letztere nicht direkt wieder von Deutschen abgefuckt werden dürfen. Und das ist leider ein Lernprozess, der für einige sehr, sehr lange dauert, wenn er denn überhaupt noch stattfindet. Gerade darum wär's halt toll, wenn auch im Tatort mal weniger Werner und Wiebke und mehr Mustafa und Mehtap zu sehen werden - und zwar nicht nur als Täter:innen. Oder wenn wir sagen, dass der Zug für die durchschnittlichen Tatort-Schauenden bereits abgefahren ist, dann halt mehr PoCs und Non-Status-quo-Konformist:innen medial präsentieren.

  • Das bekämpft ein Symptom und nicht die Wurzel des Problems. Hier ist es ja sogar so, dass die benachteiligte Gruppe, d.h. Leute ohne schwarze Haare, dazu gezwungen wird, sich dem gesellschaftlichen Stigma zu unterwerfen

    Das ist exakt der Punkt.

    Es ist absolut absurd, dass erwartet wird, dass sie sich nach anderen zu richten haben.

  • Das bekämpft ein Symptom und nicht die Wurzel des Problems. Hier ist es ja sogar so, dass die benachteiligte Gruppe, d.h. Leute ohne schwarze Haare, dazu gezwungen wird, sich dem gesellschaftlichen Stigma zu unterwerfen

    Das ist exakt der Punkt.

    Es ist absolut absurd, dass erwartet wird, dass sie sich nach anderen zu richten haben.

    Eben.

    Zudem wird es immer Namen geben, die man mit gewissen Vorurteilen verbindet. Lisa etwa ist ja in den letzten Jahren das Synonym für "most basic white girl" geworden. Vorurteile gegenüber Namen gehen halt nicht nur in die "asozial & dumm"-Richtung.


    Und ein Name fällt wenigstens erst auf, wenn man danach gefragt wird. Da kann sich jemand in den Minuten davor ein Bild von der Person machen. Die Hautfarbe, Kleidung und das ("sichtbare") Geschlecht jedoch sticht halt einem als Erstes ins Auge.

  • Zitat von Thrawn

    Ist halt jetzt mit dem Beispiel eine schwierige Sache. Doppeldeutigkeiten und Witze gibt es, ja, aber die Frage ist eben, ob es da dann einen Bezug zum Rassismus gibt. Und wenn es den gibt, dann kann durchaus darüber nachgedacht werden, bestimmte Begriffe zumindest nicht in einer offiziellen Kommunikation nach außen zu benutzen.

    In Bezug auf das Beispiel mit Kevin würde ich zunächst natürlich darauf verweisen, dass das nicht wirklich mit Rassismus bzw. rassistischen Witzen vergleichbar ist. Gleichwohl aber, wenn es so wäre, dann wäre vielleicht die erste Option, dass man eben die Leute namens Kevin fragt, was sie sich wünschen und sich vielleicht daran orientieren. Und das müsste dann eben nicht die Abschaffung des Namens Kevin sein, sondern könnte auch die Auflösung der negativen Konnotationen, die mit dem Namen einhergehen, sein oder eben, dass zumindest offizielle Stellen dazu nicht beitragen. Daran wäre sicher nichts Aufregendes. Und nichts anderes scheint mir erst einmal auch beim "Schwarzfahren" in der Kritik zu passieren.

    Es gilt immer noch die Aufklärung als bestes Mittel gegen Rassismus und Diskriminierung. Also wenn jemand bewusst Schwarzfahrer nur für Schwarze betitelt und sie rassistisch angreift, dann muss man ihn aufklären, dass das Wort nichts mit "Schwarze" zu tun und dass auch Nazis und Rassisten Schwarzfahrer sein können. Und auch die Kevins wünschen sich nur, dass der Name ganz normal behandelt wird. Wenn in der Öffentlichkeit jemand mit den Namen Kevin beleidigt wird, dann könnten andere Menschen Zivilcourage zeigen und zum Ausdruck geben, dass es zu weit geht und "Wo ist dein Problem, dass er Kevin heißt? Kümmert dich um deine Probleme!" Und umso mehr da mitmachen und den Diskriminierten beistehen, um größer ist der Effekt. Der Täter wird zurückstecken und wird sich entweder entschuldigen oder davon Abstand halten. Ich würde das auch so machen. Ich erkenne es, wenn es zu weit geht. Dann kann ich ihn auch wörtlich sagen, dass das dumm ist von ihn und so. So sollte es auch im Stadien sein wenn Spieler rassistisch beleidigt werden. Irgendein Fan sieht es doch wer ihn beleidigt hat. Wenn es eine Person ist, dann kann man diese Person damit auch konfrontieren mit Sätzen wie: "Wissen Sie, was für einen Mist sie eben gesagt haben?" Und wenn dann alle Zivilcourage zeigen. Was soll der Täter machen außer sich entschuldigen oder gehen?


    Aber das fehlt so. Da werden Menschen beleidigt und die beleidige Person ist gezwungen zu gehen, statt dass die Fans es untereinander klarstellen.

  • Es gilt immer noch die Aufklärung als bestes Mittel gegen Rassismus und Diskriminierung. Also wenn jemand bewusst Schwarzfahrer nur für Schwarze betitelt und sie rassistisch angreift, dann muss man ihn aufklären, dass das Wort nichts mit "Schwarze" zu tun und dass auch Nazis und Rassisten Schwarzfahrer sein können

    Halte ich für nen Mythos, dass Aufklärung dass Allheilmittel ist. Man muss die Fähigkeit besitzen selbstkritisch zu sein und ihre Ansichten auf Fehler und Widersprüche zu untersuchen. Wenn diese Vorurteile bei jemandem tief verankert sind, bringt die Definition von Schwarzfahrer nichts.

  • "Annalena Baerbock, die Kanzlerkandidatin der Grünen, wollte ihre Empörung über ein Arbeitsblatt in einer Schule deutlich machen, auf dem das rassistische „N-Wort“ stand. Dabei benutzte sie dieses Wort in einem Gespräch mit dem Zentralrat der Juden. „Leider habe ich in der Aufzeichnung des Interviews in der emotionalen Beschreibung dieses unsäglichen Vorfalls das Wort zitiert und damit selbst reproduziert“, schreibt Baerbock entschuldigend auf Twitter." [1]


    Halte ich um ehrlich zu sein für fragwürdig, dass das zu einem Skandal hochstilisiert wird. Sie hat das Wort ja nur im Kontext ihrer Kritik, gar Empörung über diesen Sachverhalt zitiert. Das ist mir allerdings schon in der Vergangenheit aufgefallen, dass dieses Wort in der Literatur und Artikeln linker Autoren selbst im critical und educational context mit N-Wort oder N**** umschrieben wurde. Sonst ist es in solch einem Kontext nicht mal problematisch, Nazisymbole wie das Hakenkreuz darzustellen, weil eh jeder weiß wie es gemeint wird.


    So mystifiziert man diese Worte nur unnötig und gibt ihnen mehr Macht als ihnen zusteht. So nach dem Motto wie bei Voldemort, dessen Name nicht genannt werden darf.


    Sieht man bei den Linken vor allem in Amerika aber des öfteren. Dort werden Worte wie cunt auch zu c-word ummodelliert. Sagt doch einfach Fotze. Sagt, das Wort Fotze wird hier nicht akzeptiert, statt es noch als c-word zu umschreiben, wo sich die Hälfte erst mal fragen muss, was das überhaupt heißt.

  • Dabei benutzte sie dieses Wort

    Geb dir zwar in allem ziemlich recht und halte solche Diskussionen für echt überflüssig. Dennoch kann man den Gedanken nicht von der Hand weisen, es könnte sich auch um einen freudschen Versprecher gehandelt haben. :wink:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Um ehrlich zu sein habe ich hier nicht wirklich wahrgenommen, dass das zu einem Skandal hochstilisiert worden wäre. Baerbock hat das Wort unbedachterweise verwendet und sich dann schlicht darauf bezogen, dass derartige rassistische Slurs nicht reproduziert werden müssen/sollen, um dann im Einverständnis mit allen Beteiligten das halt aus der Aufzeichnung rauszupiepen. Ich sehe keinen Verlust an Erkenntnisgewinn dadurch, und ich sehe ebenso keinen Skandal, sondern eher Verständnis in Anbetracht der Tatsache, dass Baerbock ihren Fehler erkannt, Verständnis für die Problematik bewiesen und dann angemessen reagiert hat.


    Was aber in der Folgezeit sehr bemerkenswert war, war der Umstand, dass viele (weiße) Leute meinten, das Wort unbedingt in sozialen Medien wie Twitter verwenden und trenden lassen zu müssen, einfach weil, und gelegentlich fadenscheinige Begründungen zu schreiben, warum es voll okay sei, dass sie das tun. Das wiederum würde ich dann schon als kleinen Skandal verbuchen oder zuminest als Armutszeugnis, denn angesichts von allen Problemen, die uns derzeit beschäftigen, sei es der Klimawandel, die soziale Spaltung oder eben Rassismus, hielten es offenbar sehr viele Leute für die derzeit wichtigste Mission, unbedingt das N-Wort in den Mund zu nehmen, weil ... Ja, wie gesagt, einfach weil.

  • Baerbock hat ihren Fehler erkannt, Verständnis für die Problematik bewiesen und dann angemessen reagiert hat.

    Und da haben wir ja eigentlich das Problem. Dass es als "Fehler" deklariert wird und auch von Nachrichtenportalen aufgegriffen um über das Thema Rassismus zu reden, und warum selbst für "heilig" erklärte wie Baerbock nicht davor gefeit wären, siehe den von mir verlinkten Artikel. Aber an welcher Stelle genau war da jetzt der Fehler oder gar Rassismus? Nirgends. Wenn ich jetzt argumentiere, dass die AfD eine rassistische und fremdenfeindliche Partei ist und dies dadurch untermauere dass ich auf den AfD Abgeordneten Winhart verweise, der u.a. sagte "wenn mich 'n N**** anhustet, dann muss ich wissen was er hat", dann sehe ich das Problem nicht an dieser Stelle.

    Einmal editiert, zuletzt von Thrawn () aus folgendem Grund: Den Regeln des Startposts gemäß bitte keine rassistischen Begriffe benutzen, auch nicht im Zitat.

  • Und da haben wir ja eigentlich das Problem. Dass es als "Fehler" deklariert wird und auch von Nachrichtenportalen aufgegriffen um über das Thema Rassismus zu reden, und warum selbst für "heilig" erklärte wie Baerbock nicht davor gefeit wären, siehe den von mir verlinkten Artikel.

    Inwiefern ist das ein Problem? Zunächst einmal habe ich es auch nie so wahrgenommen, dass Baerbock eine Heilige sei, und der Fehltritt nun ist wie gesagt nicht wirklich etwas, wegen dem ich gesehen hätte, dass sie von den Betroffenen angegangen worden sei. Ich habe einige Statements von Schwarzen Personen auf Twitter gesehen, die im Grunde so etwas waren wie "Es war nicht gut, dass sie das reproduziert hat, aber sie hat gut reagiert, und mehr stören mich eigentlich die Leute, die jetzt meinen, es unbedingt verwenden zu müssen".


    Es ist schlicht so: Die unbedachte Reproduktion rassistischer Slurs wird nach allem, was ich weiß, von denjenigen, die von Rassismus betroffen sind, durchaus als Fehler und obendrein als unnötig angesehen. Und darauf sollte Rücksicht genommen werden.

  • Ich habe einige Statements von Schwarzen Personen auf Twitter gesehen, die im Grunde so etwas waren wie "Es war nicht gut, dass sie das reproduziert hat, aber sie hat gut reagiert, und mehr stören mich eigentlich die Leute, die jetzt meinen, es unbedingt verwenden zu müssen".

    Twitter und andere soziale Medien sind ein ziemlich kleiner und verzerrter Ausschnitt der Realität, von dem man nicht auf das Gesamtbild schließen kann. Die Diskurse dort sind bewusst polarisierend und voll von Trolls und Fakes, und wenn man von Twitter & co. auf die Außenwelt schließt, könnte man meinen, diese besteht nur aus Neonazis und extremen wokescolds. Ich habe auch Statements schwarzer Personen gesehen (auch in vergangenen Debatten zum N-Wort, "Mohrenstraße", etc., auch im englischsprachigen Raum), die genau das Gegenteil gesagt und sich gegen eine pauschale, kontextfreie Zensur ausgesprochen haben. Würde das aber nicht verwenden um zu argumentieren, warum es definitiv gut und richtig ist, das N-Wort in einem kritischen Diskurs zu verwenden. Es ist da kein Schwarz und Weiß und auch die Meinung von Schwarzen ist da ziemlich pluralistisch.


    Mir fällt an dieser Stelle auch ein Vorfall auf Twitter ein, wo wir schon beim Thema sind. Dort hat ein weißer Philosoph und Sprachwissenschaftler (Philipp Hübl) einen Artikel verfasst und geteilt, in dem er sich wissenschaftlich und unter Berufung auf die Studienlage zu dem Begriff struktureller Rassismus äußert und sagt, warum es für den wissenschaftlichen Diskurs über Rassismus eher hinderlich ist, den Begriff struktureller Rassismus aufzunehmen, wo es eben schon den klar definierten institutionellen Rassismus gibt. Rückendeckung hat er im übrigen auch von einem schwarzen Sprachwissenschaftler bekommen, der daran angeknüpft und ihm recht gegeben hat. Dennoch brach ein totaler Shitstorm aus, indem die Twitter-Community seine Aussagen aus dem Kontext gerissen und ihn persönlich angegriffen hat, sagte, "ein weißer Philipp hat nicht über Rassismus zu sprechen".


    Wenn ein wissenschaftlicher, differenzierter Diskurs dadurch gestört wird, weil sich einige Betroffene - und eben bei weitem nicht alle - aus rein emotionalen Gründen dagegen stellen, dann ist das für mich kein berechtigter Grund, um:

    darauf sollte Rücksicht genommen werden

    Du sagtest, durch das Ausschreiben des N-Worts käme es zu keinem zusätzlichen Erkenntnisgewinn, möchtest damit aber im Grunde die Definition vorgeben, laut der das Ausschreiben gestattet wäre. Ist das nicht an sich schon voreingenommen? Was, wenn sich ein Teil der schwarzen Community dadurch trotzdem angegriffen fühlt? Ich bin gegen die Strikte Zensur und für die Verwendung in einem eindeutig historischen oder kritischen Kontext, einfach weil wir dadurch auch einen gesunden Umgang mit solch kritischer Sprache lernen.


    Dazu möchte ich gerne eine Aussage von Marius Jung zitieren (schwarzer Kabarettist, Autor, Moderator), der sich auf das N-Wort bezieht:
    "(...) Das N-Wort nutze ich in meiner Literatur auch, ich nutze es, weil ich glaube, wenn ich eine Geschichte erzähle, wo ich ein Sozialmilieu darstellen will, oder wo ich das Problem mit diesem Wort darstellen will, und nur N-Wort sage, dann nehme ich die Schärfe dieses Wortes komplett raus und komme in so eine formale, komische Geschichte. Und ich glaube, dass wir aufpassen müssen, dass wir Wörter nicht zu sehr zu Waffen machen und sie hochstilisieren (...) Das heißt, das Wort wird immer größer, immer aggressiver, immer mächtiger, und ich glaube, dass wir diesen Wörtern Macht nehmen können und wieder da hingehen zu sagen, die Haltung, die dahinter steht, die macht mir Probleme (...)" (Quelle)


    Wie du siehst, gehen auch schwarze Menschen sehr differenziert damit um, weshalb "hab Schwarze auf Twitter gesehen, die finden das doof" nicht unbedingt ausschlaggebend für diesen Diskurs ist. Und gerade das was du angesprochen hast, dass Leute auf Twitter erst recht dazu animiert werden, mit diesem Wort um sich zu werfen, zeigt ja eben, dass gerade diese Tabuisierung dem Wort eine enorme Wirkungsmacht gibt. Jetzt könntest du sagen, "ja, aber warum sollen wir uns nach solchen Rassisten richten" - eben genau deshalb. So funktioniert die menschliche Psychologie und Soziologie eben. Und solche Themen müssen wissenschaftlich betrachtet werden und nicht anhand derer, die emotional reagieren.

  • Twitter und andere soziale Medien sind ein ziemlich kleiner und verzerrter Ausschnitt der Realität, von dem man nicht auf das Gesamtbild schließen kann. Die Diskurse dort sind bewusst polarisierend und voll von Trolls und Fakes, und wenn man von Twitter & co. auf die Außenwelt schließt, könnte man meinen, diese besteht nur aus Neonazis und extremen wokescolds. Ich habe auch Statements schwarzer Personen gesehen (auch in vergangenen Debatten zum N-Wort, "Mohrenstraße", etc., auch im englischsprachigen Raum), die genau das Gegenteil gesagt und sich gegen eine pauschale, kontextfreie Zensur ausgesprochen haben. Würde das aber nicht verwenden um zu argumentieren, warum es definitiv gut und richtig ist, das N-Wort in einem kritischen Diskurs zu verwenden. Es ist da kein Schwarz und Weiß und auch die Meinung von Schwarzen ist da ziemlich pluralistisch.

    Korrekt, Twitter und andere soziale Medien sind kein vollständiges Abbild der Realität. Aber mit Verlaub: Du warst es, der gesagt hat, aus dem Vorfall mit Baerbock sei ein Skandal gemacht worden (okay, stimmt nicht ganz, es gab einen Shitstorm, der kam aber von rechts und ging konsequenterweise eher gegen Baerbocks Entschuldigung als die verwendung des N-Wortes), und ich habe das absolut nicht so wahrgenommen bzw. würde ich meinen, dass die Plagiatsvorwürfe und Co. auf der Skandalskala deutlich höher lagen, was das Echo in (sozialen) Medien angeht. In diesem Kontext habe ich die fragliche Aussage getroffen. Ich frage mich an der Stelle einfach, woher du deinen Eindruck nimmst (du hast diese These formuliert, also sollte es nur richtig sein, dich da in die Beweispflicht zu nehmen), das sei "zu einem Skandal hochstilisiert" worden? Tatsächlich gibt das nicht einmal dein ursprünglich verlinkter Artikel wieder (er spricht von einem allgemeinen Konfliktpotenzial des N-Wortes, nicht spezifisch davon, dass sich besagtes Potenzial bei Baerbock voll entfesselt hätte; im Podcast selbst wird gesagt, damit sei "zu rechnen", aber das ist kein Faktenstatement) und formuliert darüber hinaus die These, dass aufzuklären sei, wie Wörter beschädigend seien (und dass es einen subtilen Rassismus der Mitte gebe), was du hier aber mit dem Pochen darauf, dass man auf emotionale Reaktionen keine Rücksicht nehmen sollte, eher blockierst.

    (Im Übrigen finde ich den Verweis auf "Trolle" bzw. die Polarisierung - letztere wird in deiner ursprünglich verlinkten Quelle auch als "gut" dargestellt, heißt, wenn es ein Skandal gewesen wäre, sei das sogar gut - in sozialen Medien in diesem Kontext argumentativ sehr merkwürdig. Wenn ich sage, dass ich eher verständnisvolle Reaktionen gegenüber Baerbock in den sozialen Medien als vorherrschend wahrgenommen habe und du dann sagst "Twitter ist aber durch Trolle verzerrt", würde dieser Hinweis doch nur dann Sinn ergeben, wenn die Trolle bewusst verständisvolle Reaktionen reproduziert hätten (ich beziehe mich nebenbei auf Leute wie Jasmina Kuhnke, wo ich jetzt nicht mit Trollerei rechne), was aber irgendwie doch das Gegenteil von dem ist, was Trolle machen würden.)

    Mir fällt an dieser Stelle auch ein Vorfall auf Twitter ein, wo wir schon beim Thema sind. Dort hat ein weißer Philosoph und Sprachwissenschaftler (Philipp Hübl) einen Artikel verfasst und geteilt, in dem er sich wissenschaftlich und unter Berufung auf die Studienlage zu dem Begriff struktureller Rassismus äußert und sagt, warum es für den wissenschaftlichen Diskurs über Rassismus eher hinderlich ist, den Begriff struktureller Rassismus aufzunehmen, wo es eben schon den klar definierten institutionellen Rassismus gibt. Rückendeckung hat er im übrigen auch von einem schwarzen Sprachwissenschaftler bekommen, der daran angeknüpft und ihm recht gegeben hat. Dennoch brach ein totaler Shitstorm aus, indem die Twitter-Community seine Aussagen aus dem Kontext gerissen und ihn persönlich angegriffen hat, sagte, "ein weißer Philipp hat nicht über Rassismus zu sprechen".

    Also, ich kann natürlich von dieser Schilderung nicht exakt wissen, auf welche Debatte genau du dich beziehst, aber wenn es das hier sein sollte, dann hatte Hübl mit Verlaub ein sehr eingeschränktes Verständnis von strukturellem Rassismus und hat mit seiner Ablehnung des Begriffes außerdem die Debatte um den nun einmal de facto existierenden strukturellen Rassismus eher wieder einmal zurückgeworfen oder ausgeblendet, mithin also den auch durchaus soziologischen und wissenschaftlichen (du scheinst diese Begriffe ja zu mögen) Forschungsprozess in bezug auf Rassismus selbst eher blockiert. Zu sagen, er hat das unter Berufung auf die Studienlage getan, ist mit Verlaub auch per se kein Qualitätsktiterium. Jede*r beruft sich auf Studien, es geht aber auch um die Interpretation, und die Interpretation Hübls in Bezug auf Rassismus war anscheinend, dass er sagte "Heute ist der Begriff des Rassismus erweitert im Vergleich zu früher, also gibt es nur scheinbar mehr Rassismus" und das ist nun einmal insofern fragwürdig, als dass besagte Erweiterung des rein individuell-psychologischen Rassismusbegriffs um die strukturelle bzw. gesellschaftliche Komponente notwendig war, um auf bestehende Problematiken aufmerksam zu machen und diese überhaupt soziologisch untersuchen zu können - mithin also sie der wissenschaftlichen Forschung zugänglich zu machen. Entsprechend scheint mir eher Hübls These ein Ausdruck von Wissenschaftsbeschränkung zu sein und nicht die Kritik daran.

    Du sagtest, durch das Ausschreiben des N-Worts käme es zu keinem zusätzlichen Erkenntnisgewinn, möchtest damit aber im Grunde die Definition vorgeben, laut der das Ausschreiben gestattet wäre. Ist das nicht an sich schon voreingenommen? Was, wenn sich ein Teil der schwarzen Community dadurch trotzdem angegriffen fühlt? Ich bin gegen die Strikte Zensur und für die Verwendung in einem eindeutig historischen oder kritischen Kontext, einfach weil wir dadurch auch einen gesunden Umgang mit solch kritischer Sprache lernen.

    Ich gebe keine Definition vor, sondern ich frage einfach, was bitte durch die Verwendung des Wortes gewonnen werden soll, sprich, ich frage nach der Motivation der vielen Weißen - meinetwegen der bürgerlichen liberalen weißen Mitte, whatever - dafür, dieses Wort unbedingt verwenden zu müssen. Dein "Wenn-Szenario" wiederum scheint mir nun einmal rein fiktiv zu sein, und davon ab würde ich meinen, dass auch die Verwendung in einem historischen oder kritischen Kontext (durch Weiße) nicht unbedingt notwendig ist. Die Frage, woher diese Obsession kommt, ist eine durchaus berechtigte.

    Dazu möchte ich gerne eine Aussage von Marius Jung zitieren (schwarzer Kabarettist, Autor, Moderator), der sich auf das N-Wort bezieht:
    "(...) Das N-Wort nutze ich in meiner Literatur auch, ich nutze es, weil ich glaube, wenn ich eine Geschichte erzähle, wo ich ein Sozialmilieu darstellen will, oder wo ich das Problem mit diesem Wort darstellen will, und nur N-Wort sage, dann nehme ich die Schärfe dieses Wortes komplett raus und komme in so eine formale, komische Geschichte. Und ich glaube, dass wir aufpassen müssen, dass wir Wörter nicht zu sehr zu Waffen machen und sie hochstilisieren (...) Das heißt, das Wort wird immer größer, immer aggressiver, immer mächtiger, und ich glaube, dass wir diesen Wörtern Macht nehmen können und wieder da hingehen zu sagen, die Haltung, die dahinter steht, die macht mir Probleme (...)" (Quelle)

    Joa, ich hatte jetzt keine Lust, mir das ganze Video anzusehen, aber ich habe mal ein bisschen durchgeskimmt. Da du sicher alles davon gesehen hast, darfst du mich gerne belehren, wenn Jung irgendwo gesagt hat, dass es vollkommen okay sei, wenn weiße Leute das Wort verwenden. Denn ich habe hier nie gesagt, dass nicht die jeweilige von Rassismus betroffene Gruppe - in dem Fall Schwarze - selbst das Wort verwenden bzw. es reclaimen könnte, um etwa subversiv gegen Rassismus zu agieren (ich erinnere noch einmal, es ging hier um die Verwendung durch Baerbock und um die daran anschließende Verwendung durch weiße in den sozialen Medien). An einer Stelle im Video sagt Jung übrigens bezüglich der Aussage eines anders Diskussionteilnehmers, der meinte, die "Opfergruppen" sollten sich nicht so haben, schlicht "Sagt der weiße Mann". Ich kann da jetzt wie gesagt insgesamt keine Stützung der Aussage erkennen, dass weiße das Wort in (öffentlichen) Kontexten unbedingt verwenden müssten, wohl aber auch die These, dass man auf die Opfer von Rassismus nun einmal Rücksicht nehmen muss.


    Ansonsten aber - ich habe ein wenig recherchiert und in diesem zeitlich späteren Kontext verwendet Jung das Wort selbst nicht (ebenso wenig wie das Z-Wort) und gibt an, er wolle es eben in ironischer Weise auch nicht mehr verwenden. Das würde ich hier schon einmal berücksichtigen.

    Um dabei den offensichtlichen Einwand vorwegzunehmen: Ja, er sagt auch, in Zitaten nähme die Ausblendung des Wortes die Schärfe heraus. Und ich kann das durchaus auch erst einmal nachvollziehen, aber ich glaube erneut nicht, dass das ein Freifahrtsschein für die muntere Verwendung des Wortes durch weiße ist (auch nicht in Zitaten oder Satire) und denke, die Wirkung auf Betroffene muss - wie oben im verlinkten taz-Artikel beschrieben - durchaus berücksichtigt werden.

    (Ach ja, und wenn jetzt jemand betonen möchte, dass er auch sagt, dass mit der Streichung bzw. Nicht-Verwendung des Wortes der Rassismus nicht verschwindet bzw. man nicht darüber erhaben ist: Das ist mir klar, aber das ist hier kein Einwand, sondern ein ganz anderes Thema.)

    Und gerade das was du angesprochen hast, dass Leute auf Twitter erst recht dazu animiert werden, mit diesem Wort um sich zu werfen, zeigt ja eben, dass gerade diese Tabuisierung dem Wort eine enorme Wirkungsmacht gibt. Jetzt könntest du sagen, "ja, aber warum sollen wir uns nach solchen Rassisten richten" - eben genau deshalb. So funktioniert die menschliche Psychologie und Soziologie eben. Und solche Themen müssen wissenschaftlich betrachtet werden und nicht anhand derer, die emotional reagieren.

    Zunächst einmal: Indem du den Punkt machst, dass das Wort durch seine Tabuisierung häufiger verwendet würde und dies als Mangel anklagst, gestehst du implizit die These zu, dass es nicht mehr verwendet werden sollte, und behauptest lediglich, dass sich das anders effektiver umsetzen ließe.

    Was aber nun genau das angeht, ich glaube nicht, dass eine Enttabuisierung zu einer geringeren Häufigkeit in der Verwendung führen würde, denn es geht hier ja nicht einfach nur um einen "Reiz des Verbotenen" (überhaupt mal bezüglich dieses Arguments, menschliche Psychologie und Soziologie funktioniert nicht nach einem festen Schema, sondern ist ein Zusammenspiel sehr vieler verschiedener Faktoren), sondern insbesondere auch um die Hoheit darüber, was Rassismus ist und was nicht. Die bewusste Verwendung mit der Ausrede "Kontext und Satire" seitens weißer kann dahingehend als Versuch gesehen werden, besagte Deutungshoheit zu behalten und sie nicht an die eigentlich betroffene Gruppe abgeben zu müssen. Im Gegenzug ist die Nicht-Verwendung des N-Worts durch weiße ein (wenn auch kleiner) Schritt, die begriffliche Macht stärker in die Hand der eigentlich betroffenen Gruppe zu legen. Insofern wäre eine Enttabuisierung ein Rückschritt.

  • Lol, jetzt kommen wieder die ganzen rassistischen Kommentare bei den olympischen Spielen. "Wie kann denn der Tunesier gewinnen? Was ist das denn bitte?!" und "hol die Kameltreiber!"

    Man kann scheinbar keine einzige Sport-Show mehr genießen, ohne dass es wieder zu irgendwelchen rassistischen Kommentaren oder Äußerungen kommt.

    "Hol die Kameltreiber": Rassismus-Eklat um deutschen Olympia-Trainer | kurier.at

    Olympia 2021: Patrick Moster muss nach rassistischer Äußerung abreisen | ZEIT ONLINE

    Abgesehen vom EM-Finale letztens hab ich vor ein paar Monaten auch einen Artikel gelesen, wo zwei Frauen-Mannschaften gegeneinander gespielt haben und eine aus dem europäischen Team eine rassistische Gestik im Spiel gegen einer asiatischen Mannschaft gemacht hat. Das ist wie im Kindergarten.

    Die Ausreden sind auch immer witzig.

  • Abgesehen vom EM-Finale letztens hab ich vor ein paar Monaten auch einen Artikel gelesen, wo zwei Frauen-Mannschaften gegeneinander gespielt haben und eine aus dem europäischen Team eine rassistische Gestik im Spiel gegen einer asiatischen Mannschaft gemacht hat. Das ist wie im Kindergarten.

    Dürfte der Vorfall gewesen sein: https://www.sport1.de/news/vol…ssistische-geste-bestraft


    Größer wird der Kindergarten hier auch bei dem vorsorglichem Ausstieg, wegen potentiell israelischem Kontrahent.


    https://www.sueddeutsche.de/po…pia-israel-iran-1.5364155


    Aber da steckt wohl auch immer mehr dahinter, zB staatliche Anweisungen.

  • Dabei ist Kamelreiten nicht mal olympisch:


    https://www.ran.de/olympia/new…ontert-moster-rufe-127778


    Zitat von Jakob

    Größer wird der Kindergarten hier auch bei dem vorsorglichem Ausstieg, wegen potentiell israelischem Kontrahent.


    https://www.sueddeutsche.de/po…pia-israel-iran-1.5364155


    Aber da steckt wohl auch immer mehr dahinter, zB staatliche Anweisungen.

    Das ist jedes Mal die selbe Leier. Im Fußball spielt Israel auch gegen Vereine aus dem Nahen Osten. Es klappt doch.


    Also wenn es nach mir geht sollte jeder, der da nicht mitkämpft, nur weil der Gegner ein Israeli ist, vom Wettbewerb ausgeschlossen werden. Lächerlich! Das ist einfach rassistisch, wenn man nicht gegen Israelis kämpft und einfach unverzeihlich. Und wenn die Person selbst kein Problem hat gegen Israelis zu kämpfen, aber der Staat damit ein Problem hat, dann würde ich in ein anderes Land ausreisen und eine andere Staatsbürgerschaft holen, wo es kein Problem ist gegen Israelis zu kämpfen.


  • Was mich dabei glaube immer am Meisten nervt (neben, nun ja, dem Rassismus an sich, natürlich), ist die Rückgratlosigkeit der "Entschuldigungen". Kaum jemals sieht man, dass jemand danach hinsteht und sagt "ja, das war in diesem Augenblick eine rassistische Aussage/Geste/... und das tut mir leid". Stattdessen wird quasi immer noch ein ", aber..." angehängt. Entweder hatte man einen "Grund" dafür (z.B. weil man "sein Team motivieren wollte"), man wurde missverstanden (z.B. weil man so "überall auf der Welt geredet hätte"), man ist "sonst eigentlich nicht so" oder was es sonst noch alles für Beschwichtigungen gibt. Ich weiss, dass solche Statements eine enorme öffentliche Wirkung haben und man den Schaden auf ein Minimum begrenzen will, aber ist es wirklich so schwierig, Einsicht und Reue zu zeigen, ohne sich dabei gleichzeitig Mitleid erhaschen oder Probleme relativieren zu wollen?

  • Es ist halt ne nachvollziehbare Reaktion. Man merkt man hat extreme Scheiße gebaut, die Menschen und die Medien schauen auf einen und eigentlich ist einem klar, dass man jetzt mit dem Rücken zur Wand steht. Klar versucht man sich da rauszureden um doch noch irgendwas zu retten. Die einzige Konsequenz ist dieses „Rausreden“ nicht zu werten und eine Strafe durchzusetzen, so wie es bisher ja auch der Fall war (bei einigen wo ich es mitbekommen habe).


    Natürlich kann auch der ein oder andere dabei sein der es ernsthaft bereut, aber solch eine Erkenntnis kommt meist erst etwas später. Und wird vermutlich nicht mit einer solch halbherzigen „Entschuldigung“ daherkommen.


    Solche Leute haben keine weitere Plattform verdient auf der sie diesen Mist vom Stapel lassen können.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »