Rassismus

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  • Ich bin gerade etwas erschüttert und weiss gar nicht, wen oder was ich alles zitieren soll.


    Ich möchte mal von jedem, der hier Dreadlocks kritisiert, in Bezug auf Ungepflegtheit & Schimmel: Wer von euch hat den Dreadlocks? Ihr scheint ja sehr viel darüber zu wissen! Das ist wie, wenn kinderlose Menschen meinen einem Erziehungstipps geben zu müssen.


    Ich habe selbst vor langer Zeit 3 Jahre lang Dreadlocks getragen. Warum? Weil ich in der Jugend absolut nicht wusste, was ich mit meinen lockigen Haaren anfangen sollte, ja sogar als "Out" galt und irgendwann und dann eine Gruppe von Leuten (Schwarz & Weiß) kennengelernt habe, die Dreadlocks hatten. Und ich fand es dann wirklich SCHÖN! Das ging übrigens alles Richtung Punker- und Linke Szene, ich war mit diesen Leuten dann auch regelmäßig auf Demonstrationen gegen Rechts.


    1. Meine Haare sind weder geschimmelt, noch haben sie gerochen. Haare können übrigens auch krank werden oder riechen, wenn man keine Dreadlocks hat, just saying.


    2. Ich war in einer "Dreadlockcommunity". U.a. in einem Forum (ganz ähnlich wie hier). Wir haben monatliche Treffen veranstaltet. Da waren Menschen mit weisser sowie schwarzer Hautfarbe vertreten (ja sogar irgendwas dazwischen)! Da hat keiner jemanden kritisiert, weil der eine die und der andere die kulturelle Geschichte hat oder nicht hat, weil der eine englische Literatur studiert und der andere japanische Animes schaut. Und kommt mir bitte nicht damit "wenn ich mir was visuelles in anderer Sprache anschaue ist das ja was anderes". Ist es nicht!


    3. Unabhängig ob schwarze, weisse, grüne oder lila Hautfarbe, es gibt Regeln und Pflegehinweise die man beachten kann oder muss, weil die Haare am Ansatz bei JEDEM ANDERS nachwachsen. a) sie "filzen" von allein nach oder b) du lernst Techniken mit einer feinen dünnen Häkelnadel, um die Dreads über Jahre hinweg ordentlich zu halten. Ich bestreite gar nicht, dass Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln andere Haarstrukturen haben, bei Dreadlocks muss der Unterschied aber gar nicht mal so groß sein.


    Die Erzieherin, die für meinen Sohn im Kindergarten die Bezugsperson Nr.1 ist, ist eine homosexuelle Afroamerikanerin, die mit ihrer Frau bald zusammen ihr erstes Kind bekommt. Dadurch, dass sie Dreadlocks hat, sind wir mehr und mehr ins Gespräch gekommen und quatschen mittlerweile regelmäßig und viel. Und wisst ihr, weshalb sie alles von fremden Menschen beschimpft wird? Klar, wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Sexualität und ihrer Ehe. Aber auch wegen ihrer Dreadlocks! Weil man das heute ja nicht mehr tun würde, weil die schwarze Kultur sich das ja nicht ausgedacht habe oder sonst weshalb.


    Warum erzähle ich euch von ihr? Weil ich euch klar machen möchte, dass man NIEMALS ALLEN was recht machen kann. Die einen sagen, nur schwarze dürfen Dreadlocks tragen (ich sage, es ist rassistisch sowas zu sagen, weil man damit Menschen anderer Hautfarbe diskriminiert), die anderen sagen, das trägt man gar nicht mehr.


    Hier auch nochmal die Bestätigung: Sie hat die gleichen Probleme oder nicht Probleme mit ihren Dreadlocks wie ich sie hatte. Obwohl sie Schwarz ist und ich Weiss.



    Ich dachte, wir sind im Jahr 2022 angelangt, wo Diversität gefragt ist? Wo jeder Mensch das sein darf und soll, wie er sich wohlfühlt? Aber anscheinend gibt es für bestimmte Kulturen Regeln, die es für andere nicht gibt. Sorry, genau DAS ist rassistisch. ALLES, egal was wir tun, ALLES hat irgendwo irgendwie eine Geschichte. Egal ob ihr was mit eurem Körper anstellt, euch für ein Cosplay kleidet, euch visuell was anschaut oder ob ihr mal ein Mann wart und jetzt eine Frau oder umgekehrt.


    Als ich diese Nachricht bzgl. der Sängerin und Fridays-for-Future erhielt war ich einfach nur mal wieder mehr geschockt über die Menschheit. Und ich bin mir sicher, dass die Menschheit GENAU wegen sowas untergehen wird.


    Sorry, ich bin eigentlich keiner, der hier in den Diskussionen herumschwirrt und groß meckert, aber das musste jetzt einfach mal raus.


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    //Edit// Nachtrag, 21:40 Uhr: Ich habe immer das Gefühl, dass die Dreadlocks mit einer einzigen Geschichte in Verbindung gebracht haben (weshalb es auch die aktuelle Debatte gibt), nämlich der Rastafari und das ist die jüngste. Dreadlocks waren in den letzten 3000 Jahren aber auch in sämtlichen anderen Kulturen schon von unterschiedlichster Bedeutung.

    I see now that the circumstances of one's birth are irrelevant. It is what you do with the gift of life that determines who you are.



    7 Mal editiert, zuletzt von Laurayka ()

  • Ich finde es vor allem etwas seltsam, einem Menschen pauschal zu sagen, er trägt Frisur xy wegen der "coolness". Nö. In erster Linie trägt man eine Frisur mit der man sich wohl fühlt, so wie es sein sollte. Zu sagen, dass dies anders ist, ist ohne den Menschen persönlich zu kennen erstmal eine Unterstellung. Genauso wie die Schlimmen-Geschichte. Niemand zweifelt an, dass du so eine Erfahrung gemacht hast Bastet , ich hab das auch schon erlebt dass Leute mit Dreads bissl mufflig riechen. Aber ich hab halt auch einige kennengelernt bei denen war es eben nicht so, die wussten ganz genau wie man die zu pflegen hat. Deswegen würde ich mich halt nie pauschal hinstellen und sagen: Weiße Menschen mit Dreads haben mufflige schimmelige Haare.


    Des Weiteren habe ich ebenfalls einige schwarze Menschen in meinem Umfeld, von denen sich bisher nie jemand beleidigt gefühlt hat, wenn jemand weißes Dreads getragen hat. Damit streite ich nicht ab, dass es auch schwarze Menschen gibt, denen das missfällt. Die gibt es ganz bestimmt. Aber hier pauschal von "allen schwarzen Menschen" zu sprechen, bleibt halt eine Pauschalisierend, denn nein, nicht jeder schwarze Mensch hat etwas dagegen, dass weiße Dreadlocks tragen. Für viele ist es genau das was es sein sollte: eine Frisur und kein respektloses Statement.


    Es ist schlimm, dass es schwarze Menschen gibt, die wegen dieser Frisur diskriminiert werden. Ich verurteile das. Mein Gedanke von Gleichstellung und Gleichberechtigung ist genau der: Jeder, absolut jeder soll für das stehen was er oder sie fühlt, jeder soll das tragen können womit sich diese Person am wohlsten fühlt ohne deshalb eine Diskriminierung fürchten zu müssen. Wenn jemand einen schwarzen Menschen wegen der Frisur diskriminiert, dann ist diese Person respektlos und gehört dafür belangt. Aber deswegen jetzt wieder eine ganze Gruppe an Menschen als respektlos und beleidigend hinzustellen ohne sie zu kennen nur weil sie als weiße Menschen Dreadlocks tragen... i don't know. Das Problem liegt doch hier grundsätzlich darin, dass es immer noch Diskriminierung gegenüber schwarzen Menschen gibt. Gäbe es die nicht wäre die Frisur doch kein Problem oder nicht? Den Zorn haben meiner Meinung nach die verdient, die immer noch offen diskriminieren und nicht die die sich ohne sich groß nen Kopf zu machen eine Frisur aussuchen mit der sie sich wohl fühlen.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Unabhängig von meiner Position in der Sache, denke ich nicht dass "Der Hairstyle ist nicht für weiße Haartypen geeignet", oder "Schwarze wurden dafür diskriminiert" wirklich überzeugende Argumente sind.

    Nur weil es nicht ideal ist, ist es kein Argument dagegen.

    Schwarze wurden für alles in ihrer Kultur diskriminiert, Hautton, Feiertage, Musik, inwiefern ist es der logischer Schluss sich kulturellen Eigenheiten nicht anzunähern deswegen?

    Und was ist wenn jemand gerade aus Solidarität welche trägt?

    Vielleicht könnt ihr diese besser verteidigen?

  • Alaiya Ja, das ist schön für euch aber du kannst es nicht verallgemeinern und auf jeden Menschen beziehen. Und auch, was deine Leute sagen, entspricht nicht der Meinung anderer. Das verstehst du nicht, dass du nicht für jeden sprechen kannst.

    Und deswegen darf nie wieder irgendjemand eine Meinung zu irgendetwas haben, schon gar nicht zu strukturellen Diskriminierungen, weil immerhin gibt es ja auch strukturell diskriminierte Menschen, die diese Diskriminierung in Ordnung finden. Also alles in Ordnung. Nie wieder ein problem. Am besten wir schließen diesen Thread. Oder was jetzt?


    Was ich hier wiedergebe ich der grundlegende Consens von Schwarzen Aktivist*innen, speziell Schwarzen Aktivist*innen, die in mehrheitlich weißen Ländern leben.


    Da Inder ja in der Regel ebenfalls nicht schwarz sind, sollte die Frisur also von dem Volk, aus dem anscheinend die frühesten Aufzeichnungen der Frisur stammen, nicht getragen werden dürfen? Inwiefern berechtigt sich das?

    Okay, dann korrigiere ich es mal so: Leute, die einen kulturhistorischen Bezug zu Locs in irgendeiner Form haben und sie aus diesem Grund tragen, dem sei es gegeben. Aber das kann halt kein Freibrief sein für: "Welp, in diesem einen Nebensatz in der historischen Quelle wird erwähnt, dass Wikinger eine Frisur trugen, die ganz vielleicht als Locs interpretiert werden könnte, deswegen darf ich das auch, weil ich bin ja so ein Wikinger!!!"


    Aber anscheinend gibt es für bestimmte Kulturen Regeln, die es für andere nicht gibt. Sorry, genau DAS ist rassistisch.

    Sagt mal, wie schwer ist es eigentlich zu verstehen: Es gibt KEINEN Rassismus gegen Weiße. Es ist schlicht und ergreifend so, dass Weiße Menschen im Verlauf der Geschichte endlos viele andere Kulturen unterdrückt, ausgenutzt oder teilweise ausgelöscht haben. Weiße Menschen haben im Verlauf der Geschichte auch immer wieder Aspekte anderer Kulturen sich angeeignet und sich damit gekrönt. Und das macht es eben nicht in Ordnung.


    Ich verweise noch mal auf den Artikel, den ich verlinkt habe. Der erklärt es sehr gut und aus einer Own Voice Perspektive.


    Aber sorry, als weiße Person von Rassismus zu sprechen und es auf sich zu beziehen ist tbh einfach nur furchtbar geschmacklos und grenzt halt auch an White Tears.


    Aber hier pauschal von "allen schwarzen Menschen" zu sprechen, bleibt halt eine Pauschalisierend, denn nein, nicht jeder schwarze Mensch hat etwas dagegen, dass weiße Dreadlocks tragen.

    Es spricht auch niemand von "alle Schwarzen Menschen" (Schwarz wird in diesem Kontext übrigens groß geschrieben). Und wie gesagt, das ist ein schwaches Argument.


    Es gibt auch trans Menschen, die der Meinung sind, dass trans Menschen nicht auf das etwaige ihrem Geschlecht entsprechende Klo gehen dürfen, oder die sogar meinen, dass eine Anerkennung des Geschlechts ohne OP nicht erlaubt sein sollte ... Macht es am Ende nur nicht zu weniger diskriminierenden Meinungen und diese Gesetze nicht weniger diskriminierend.


    Unabhängig von meiner Position in der Sache, denke ich nicht dass "Der Hairstyle ist nicht für weiße Haartypen geeignet", oder "Schwarze wurden dafür diskriminiert" wirklich überzeugende Argumente sind.

    Nur weil es nicht ideal ist, ist es kein Argument dagegen.

    Schwarze wurden für alles in ihrer Kultur diskriminiert, Hautton, Feiertage, Musik, inwiefern ist es der logischer Schluss sich kulturellen Eigenheiten nicht anzunähern deswegen?

    Lies einfach den Artikel, den ich oben verlinkt habe. (Oder das Buch, das Thrawn erwähnt hat).


    Und nein, Schwarze "wurden" nicht diskriminiert, Schwarze WERDEN diskriminiert dafür. Und für anderes. Weswegen es bei anderen Sachen auch nicht in Ordnung ist, sie sich anzueignen. (Duh.)


    Weiße, die solche Frisuren tragen, eigenen sich effektiv die positiven Assoziationen aus der Rastafari-Bewegung an, ohne die negativen Konsequenzen der Frisur, wie sie Schwarze Menschen täglich zu spüren bekommen, ertragen zu müssen.


    Und das hat nichts mit "kultureller Annährung" oder "kulturellem Austausch" zu tun. Weil beides würde Voraussetzen, dass diese Annährung oder dieser Austausch konsentuell und auf Augenhöhe passiert - was nicht der Fall ist.

  • Weil Indien nie afrikanische Staaten kolonisiert und Sklav*innen in ihr Land verschleppt hat, um dort für sie zu arbeiten?

    Das hab ich nie gesagt. Ist dennoch ziemlich... schwierig, einer Kultur, die ältere Nachweise für diese Frisur hat, zu sagen, dass die die gar nicht tragen dürfen, weil sie woanders herkommen würde. Schon allein, weil man eben nicht belegen zu können scheint, dass es erst dadurch nach Indien kam, was ich tbh auch für eine äußerst gewagte These halte.

    Das ist aber doch der Grund dafür, weil Europa und die USA als Gesamtes gelinde gesagt ein beschissenes Verhältnis zu schwarzen, und auch asiatischen, Menschen hatten und immer noch haben. Ich meine, ich reduziere ohnehin schon meinen Konsum von Südfrüchten, Kakao und Kaffee ziemlich, sowie auch von Kleidung und Technik, aber im Hinterkopf bleibt: das ist natürlich moderne Sklaverei, die man heute bisschen schöner verpackt darstellt als früher.

    Deswegen ist es für mich ein No-Go Symbole solcher Kulturen zu tragen, die eben durch lange Geschichte an Ausbeutung "beschlagnahmt" sind.


    Kultureller Austausch ist was vollkommen anders. Das ist "ich will irgendein indisches Gericht auchmal zu Hause machen" und nicht "ich mach jetzt ein indisches Lokal auf und stiehl dem Inder die Straße runter vielleicht die Kundschaft", oder "ich schau und lese chinesische Fantasy" und nicht "ich schreib jetzt selbst chinesische Fantasy." Letzteres könnte man mit viel Recherche umsetzen, aber die meisten befassen sich ja nichtmal oberflächlich damit und diese Dinge sind einfach well, oft nicht gut.


    Und kommt mir bitte nicht damit "wenn ich mir was visuelles in anderer Sprache anschaue ist das ja was anderes". Ist es nicht!

    Ist es tatsächlich.

    Du konsumierst nur etwas von einem japanischen Mangaka und Studio, und produzierst keinen eigenen.


    Ich dachte, wir sind im Jahr 2022 angelangt, wo Diversität gefragt ist? Wo jeder Mensch das sein darf und soll, wie er sich wohlfühlt? Aber anscheinend gibt es für bestimmte Kulturen Regeln, die es für andere nicht gibt. Sorry, genau DAS ist rassistisch. ALLES, egal was wir tun, ALLES hat irgendwo irgendwie eine Geschichte. Egal ob ihr was mit eurem Körper anstellt, euch für ein Cosplay kleidet, euch visuell was anschaut oder ob ihr mal ein Mann wart und jetzt eine Frau oder umgekehrt.


    Als ich diese Nachricht bzgl. der Sängerin und Fridays-for-Future erhielt war ich einfach nur mal wieder mehr geschockt über die Menschheit. Und ich bin mir sicher, dass die Menschheit GENAU wegen sowas untergehen wird.

    Ja, genau wegen sowas. Okay. ^^'


    Es ist außerdem sehr schwierig gegenüber der Mehrheitsgesellschaft rassistisch zu sein. Am Ende des Tages kannst du es abzucken und musst dich nicht dafür interessieren.


    Unabhängig von meiner Position in der Sache, denke ich nicht dass "Der Hairstyle ist nicht für weiße Haartypen geeignet", oder "Schwarze wurden dafür diskriminiert" wirklich überzeugende Argumente sind.

    Nur weil es nicht ideal ist, ist es kein Argument dagegen.

    Schwarze wurden für alles in ihrer Kultur diskriminiert, Hautton, Feiertage, Musik, inwiefern ist es der logischer Schluss sich kulturellen Eigenheiten nicht anzunähern deswegen?

    Und was ist wenn jemand gerade aus Solidarität welche trägt?

    Vielleicht könnt ihr diese besser verteidigen?

    Wieso sind das keine überzeugende Argumente? Speziell das Letzte.


    Es ist aber nie Solidarität. Menschen machen sich auch keine Cringe Tattoos mit chinesischen Schriftzeichen, die dann Nudelsuppe oder so sagen lol, weil sie solidarisch sein wollen.


    Und bin ich froh, dass ich meine schlimmste Weeb-Phase hinter mir habe und früher Tattoos nicht so viel abgewinnen konnte. Sonst hätte ich mir vielleicht irgendwelche 0815 Kanjis stechen lassen und würde heute jedes Mal headdesken, wenn ich das sehe. ^^'

  • Ich hatte es zwar in meinem Beitrag hinzugefügt, aber relativ spät, da gab es schon neue Beiträge zu dem Thema, daher schreibe hier nochmal fairerweise meinen kleinen Nachtrag:


    Ich habe immer das Gefühl (oft ist es auch so), dass Dreadlocks mit einer einzigen Geschichte in Verbindung gebracht haben (weshalb es auch die aktuelle Debatte gibt), nämlich der Rastafari. Und das ist die jüngste. Dreadlocks waren in den letzten 3000 Jahren aber auch in sämtlichen anderen Kulturen schon von unterschiedlichster Bedeutung. Dreadlocks selbst gab es schon in der Steinzeit (ist aber glaube ich klar).

    I see now that the circumstances of one's birth are irrelevant. It is what you do with the gift of life that determines who you are.



  • machen sich auch keine Cringe Tattoos mit chinesischen Schriftzeichen, die dann Nudelsuppe oder so sagen lol, weil sie solidarisch sein wollen.

    Es gibt sicher einige weebs, aber kaligraohie ist ne Kunstform und Schriftzeichen sind ästhetisch ansprechend.

    So was ist falsch daran?

    Dinge, die ästhetisch ansprechend aussehen, kannst du dir aber auch am Papier anschauen, oder nicht? ^^'

    Ich meine, natürlich kann dich niemand dran hindern, aber Symbole und Schriftzeichen sind nicht nur leere Bilder, die ästhetisch sind, sondern haben eine Bedeutung.


    Es sind halt am Ende nicht deine Symbole und man muss nicht alles zusammensuchen, was einem gerade irgendwie gefällt, und das oft auf sehr oberflächlicher Ebene, und das Ganze dann noch sehr verkitschen, verzerren oder wie auch immer du das nennen willst.


    Ich find's schon cringey genug, wenn vor allem asiatische Touristen hier den Sissi-Kitsch und ähnliche Dinge in den Souvenirläden so toll finden.

    Das ist bloß nur eine andere und harmlose Ebene, da asiatische Länder uns nie irgendwie ausgebeutet haben, aber ich fühle es trotzdem lol; dieser seltsame Fremdscham, wenn ich an solchen Läden in der Innenstadt vorbeigehe und mir all den Kitsch anschaue. xD

    Die meisten Leute schauen sich halt nicht so besonders gern eine verkitschte und verzerrte Version ihrer eigenen Kultur an.

  • Wieso überhaupt? Sag doch gleich, wieso wir alle das groß schreiben sollen. Immerhin bist du doch selber weiß, oder von wem kommt jetzt genau diese Regelung?

    Ich antworte mal kurz mit einem weiteren Zitat aus Noah Sows Buch Deutschland Schwarz Weiß, diesmal S.24f.:

    Zitat

    Wie eine Person sich selbst bezeichnet, soll eigentlich immer respektiert werden. Da es mir aber nicht möglich ist, in einem Buch alle so zu bezeichnen, wie sie es persönlich gut finden, benutze ich die politisch und akademisch etablierten begriffe "Schwarz" und "weiß". Dass "Schwarz" nachfolgend immer groß geschrieben wird, soll darauf aufmerksam machen, dass es kein wirkliches Attribut ist, also nichts "Biologisches", sondern dass es eine politische Realität und Identität bedeutet. Auch hat "Schwarz" den Vorzug, dass es ein selbst gewählter Begriff ist und keine Zuschreibung. Diese Schreibweise hat sich im akademischen Umfeld und in Fachpublikationen etabliert. Bei "weiß" handelt es sich ebenfalls um eine Konstruktion. Da dieser Begriff aber im Gegensatz zu "Schwarz" keine politische Selbstbezeichnung aus einer Widerstandssituation heraus ist, wird er im Buch als Adjektiv klein geschrieben.

    Es ist also eine schon länger bestehende Konvention, die einerseits auf die soziopolitische Dimension des Begriffs verweist und andererseits die Emanzipation aus den weiß dominierten Verhältnissen widerspiegelt. Kennen natürlich vielleicht immer noch nicht alle, aber so ist eben de facto der Sachverhalt.

  • Ist ein Schwarzer der einen Schwarzen als N-Wort bezeichnet Rassist? Frage für einen (schwarzen) Freund.


    Ich bin zufällig hier rein gestolpert und auch gleich wieder weg.


    Und wegen einer Frisur so eine Diskussion zu machen das können nur die "westlichen" Länder die eh nix besseres zu tun haben und keine anderen Probleme haben.

    Die Eine Seite ist zu bekloppt zu kapieren das sie selbst nichts auf die Reihe bekommt und macht "Ausländer oder Minderheiten" nieder um sich besser zu fühlen und die anderen haben so Langeweile das sie Probleme suchen müssen wo es gar keine gibt, und bei jeder Gelegenheit Moralapostel spielen um sich zu erheben wie solidarisch man doch ist. Tatsächlich aber meist so voller Doppelmoral schlimmer geht es kaum.


    Und wen jetzt interessiert wo ich mich einordne? Irgendwo dazwischen Kopfschüttelnd und sich wundernd in was für einer bekloppten Zeit ich geboren wurde 😂


    (Rechtschreibfehler könnt ihr behalten)


    Ich bin wieder raus. Aber das musste ich jetzt einfach mal loswerden.

  • Aber wenn man als nicht-Japaner keinen Anime produzieren darf, wenn man als nicht-Asiate keine Schriftzeichen tätowieren darf die man schön findet, wenn man nicht jede Frisur tragen darf in der man sich wohl fühlt, wo bleibt denn dann der Gedanke davon, dass jeder Mensch die gleichen Möglichkeiten haben sollte? Ist es denn nicht das, was auch unter Gleichberechtigung fällt?


    Wenn nur eine Gruppe Menschen etwas darf und der Rest dafür an den Pranger gestellt wird, dann ist das keine Gleichberechtigung mehr, und dabei ist es mir gerade egal von welcher Abstammung oder Hautfarbe wir reden. Denn es geht doch eben darum: dass die Abstammung und die Hautfarbe eben keine Rolle mehr spielen sollten, egal für was.

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  • Gerade bei Tattoos ist das doch jetzt eine Geschmackssache und hat doch nichts mit Diskriminierung zu tun. Einige finden es cringe, die anderen finden es faszinierend und das ist doch was Gutes, wenn man etwas aus einem anderen Land faszinierend findet? Muss man zwar nicht auf die eigene Haut tätowieren, aber wenn man es tut, dann hat man doch weder jemanden diskriminiert, noch irgendwen aktiv geschadet, beleidigt oder bestohlen.

    Wie gesagt, die allermeisten hier sind auch mit japanischen Nicknames unterwegs und einige afaik identifizieren sich sogar privat mit dem Nicknamen.

  • Ist ein Schwarzer der einen Schwarzen als N-Wort bezeichnet Rassist?

    Hierzu möchte ich kurz etwas sagen, weil ich das halt besonders aus der Queer Szene doch sehr kenne. Sich selbst oder andere Queere als Twink zu bezeichnen oder auch als tuntig oder so, ist halt in Ordnung, wenns innerhalb der Szene ist. Es geht primär darum, dass man ein Wort, welches immer in einem negativen Kontext dir gegenüber benutzt wurde nun so umdreht, dass es nicht mehr negativ gesehen werden kann. Man etabliert das Wort dadurch neu und zieht es somit ins lächerliche, wodurch es die starke, beleidigende Bedeutung verliert.

    Kann mir da vorstellen, dass schwarze Menschen das untereinander ähnlich machen. Aber ich kenne mich damit halt nicht genug aus um da großartig was zu sagen zu können. Es ist halt letztendlich trotzdem was komplett anderes, wenn Menschen es untereinander sagen, in der selben Kultur oder Zugehörigkeit, als wenn man das als eine Person sagt, die da absolut nicht zugehört.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Aber wenn man als nicht-Japaner keinen Anime produzieren darf, wenn man als nicht-Asiate keine Schriftzeichen tätowieren darf die man schön findet, wenn man nicht jede Frisur tragen darf in der man sich wohl fühlt, wo bleibt denn dann der Gedanke davon, dass jeder Mensch die gleichen Möglichkeiten haben sollte? Ist es denn nicht das, was auch unter Gleichberechtigung fällt?


    Wenn nur eine Gruppe Menschen etwas darf und der Rest dafür an den Pranger gestellt wird, dann ist das keine Gleichberechtigung mehr, und dabei ist es mir gerade egal von welcher Abstammung oder Hautfarbe wir reden. Denn es geht doch eben darum: dass die Abstammung und die Hautfarbe eben keine Rolle mehr spielen sollten, egal für was.

    Natürlich darfst du? Aber andere können das kritisieren.


    Btw Avatar kam auch sehr gut an.

    Trotzdem wurde es, und das wohl zurecht, dafür kritisiert, dass es vor allem den Wasserstamm und teilweise auch die anderen Nationen, alles in allem doch recht klischeehaft dargestellt hat.

    Aber für die 2000er war es ziemlich cool. Vor allem, da es da noch recht wenige, vermenschtlichte Hauptcharaktere, die asiatisch sein sollten, oder eine dunkle Hautfarbe hatten, in Kinderserien gab.

    Das Ding ist: Sie haben sich zumindest viel Mühe gegeben, um einen "Pseudo-Anime" mit überwiegend asiatischer Kultur zu erschaffen.

    Demnach geht es schon so etwas zu schreiben, wenn man halt mehr Mühe reinsteckt. Um den Zeichenstil an sich geht's ja auch gar nicht.


    Und wir leben halt nicht in dieser Welt, in der Hautfarbe keine Rolle spielt. Oder das Geschlecht oder sonstwas. Das geht einfach an der Realität vorbei.

  • Ich dachte, wir sind im Jahr 2022 angelangt, wo Diversität gefragt ist? Wo jeder Mensch das sein darf und soll, wie er sich wohlfühlt? Aber anscheinend gibt es für bestimmte Kulturen Regeln, die es für andere nicht gibt. Sorry, genau DAS ist rassistisch. ALLES, egal was wir tun, ALLES hat irgendwo irgendwie eine Geschichte.

    Genau, wir leben im Jahr 2022, wo weiße Frauen damit konfrontiert werden, dass Rassismus genauso wie Sexismus langfristige geschichtliche und bis heute bestehende Konsequenzen hat, man sie darum bittet, sich mit diesen Konsequenzen auseinanderzusetzen und sie aufzuarbeiten (zB. dadurch, kulturelle Aneignungen zu hinterfragen und zu umgehen), sie das dann stattdessen als Eingriff in ihre persönliche Freiheit und als Angriff auf ihre persönliche Entfaltung interpretieren und alle anderen darüber aufklären, wie Rassismus (ihrer Ansicht nach) WIRKLICH funktioniert, und dass sie ja leider auch sehr darunter leiden.

  • Zitat von Bastet

    Und wir leben halt nicht in dieser Welt, in der Hautfarbe keine Rolle spielt. Oder das Geschlecht oder sonstwas. Das geht einfach an der Realität vorbei.

    Okay? Also am Besten direkt den Gedanken verwerfen, dann brauch man sich ja nicht mehr dafür einsetzen. Es ist ja sowieso realitätsfern. Es gibt aber genug Menschen auf dieser Welt für die spielt es eben einfach keine Rolle welche Hautfarbe oder welche Abstammung irgendjemand hat.

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  • sie das dann stattdessen als Eingriff in ihre persönliche Freiheit und als Angriff auf ihre persönliche Entfaltung interpretieren und alle anderen darüber aufklären, wie Rassismus (ihrer Ansicht nach) WIRKLICH funktioniert, und dass sie ja leider auch sehr darunter leiden.

    Grundsätzlich ist es eben nicht deine Sache, wie jemand seine Frisur trägt und solange du selber nicht Schwarz bist, ist es ebenso fraglich, dass Leute wie du offended auf eine Frisur reagieren und andere darüber aufklären müssen, wie Rassismus ja wirklich funktioniert. Ja, das ist ein Angriff auf die persönliche Entfaltung einer Person. Und ja, ich glaube viele Menschen assoziieren Frisuren nicht mit tatsächlichem und alltäglichem Rassismus, deswegen auch die gespaltenen Meinungen dazu.