Dedennes Dramastube

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Quelle: Noxa


    Hallo und herzlich willkommen zu Dedennes Dramastube!

    Während sich der National Poetry Month mit Lyrik beschäftigt und der NaNoWriMo mit Epik, wurde eine der drei literarischen Gattungen bisher etwas stiefmütterlich behandelt. Aber das soll sich nun endlich ändern! Bis zum 04.07.2021 soll sich in diesem Topic alles rund um das Drama drehen. Ob ein kurzer Sketch oder eine längere Szene, alle Werke der Kategorie Dramatik haben hier Platz. Im Laufe des Monats werden wir euch regelmäßig kleinere oder auch größere Anregungen mit auf den Weg geben, die ihr gerne umsetzen könnt, aber natürlich nicht müsst.


    Da diese Gattung bisher noch nicht so stark im Bereich vertreten ist, fangen wir aber vielleicht lieber bei den Basics an:


    Was ist ein Drama?

    Drama ist ein Überbegriff für Werke in der Dramatik. Dramatische Texte sind für das Theater geschrieben und leben daher von der Interaktion verschiedener Figuren durch Dialoge miteinander. Handlungen werden durch direkte Rede voran getrieben und durch diese müssen ebenfalls die wichtigsten Informationen über eine Figur übermittelt werden. Diese Redeanteile können dann noch mit Regieanweisungen ergänzt werden, wenn zusätzliche Informationen über Stimmlage, Haltung, etc. benötigt werden.

    Formal wird zu Beginn einer Szene ein kurzer Überblick über den Ort des Geschehens und die beteiligten Figuren gegeben.

    Für weiterführende Informationen könnt ihr in unserem Guide vorbei gucken.


    Um euch das Obige noch etwas mehr zu verdeutlichen, sind hier zwei Beispiele:


    Es gibt auch dieses Mal ein Diskussionsthema, in dem ihr euch gerne über die Aktion austauschen und noch offene Fragen stellen könnt.

    Mit jedem hier geposteten Werk, das im Rahmen dieser Aktion entstanden ist, könnt ihr zudem eine Medaille vom Typ Fee beantragen. Alle weiteren Informationen findet ihr in diesem Thema.


    Und nun bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als euch wie immer viel Spaß beim Schreiben zu wünschen!


  • Flocon

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • In der ersten Woche der Aktion möchten wir euch jeden Tag gegen 12 Uhr zwei kleine Anregungen an die Hand geben. Welche der beiden Optionen ihr letztlich umsetzt, bleibt euch überlassen. Wenn ihr besonders motiviert seid, könnt ihr natürlich auch gerne beide Optionen umsetzen oder euch an einer komplett anderen Idee versuchen! Sofern nichts anderes angegeben ist, gibt es keine Wortbegrenzung.

    Viel Spaß beim Schreiben!


    Die heutigen Anregungen lauten:

    • Person A und B planen einen gemeinsamen Nachmittag; sie verstehen jedoch nahezu alles falsch, was die jeweils andere Person sagt.
    • Schreibe ein Drama, in dem ein Konflikt thematisiert wird, und verwende dafür maximal zehn Sätze.
  • Schreibe ein Drama, in dem ein Konflikt thematisiert wird, und verwende dafür maximal zehn Sätze.

    Okay, das bekomme ich vielleicht hin. Regieanweisungen habe ich jetzt mal nicht zu den zehn Sätzen gezählt.


    Ein älterer Herr und sein Sohn im Gespräch.


    ALTER MANN Und dann haben mich diese Rabauken auf der Straße nicht mal gegrüßt, eine Unverschämtheit ist das!

    JUNGER MANN Der Umgang hat sich eben geändert.

    ALTER MANN Hm, wie bitte?

    JUNGER MANN (geduldig) Papa, es ist nicht mehr alles wie früher.

    ALTER MANN Michael, mach den Mund auf und sprich deutlicher, sonst versteht dich keiner.

    JUNGER MANN (lauter) Aber es ist doch wahr, du kannst nicht erwarten, dass heute noch alles wie früher ist.

    ALTER MANN (aufbrausend) Junge, wie redest du eigentlich mit mir?

    JUNGER MANN Vater, ich habe nur gesagt...

    ALTER MANN Was fällt dir ein, mich einen Betrüger zu nennen, Bürschchen?

    JUNGER MANN (ins Off) Schatz, könntest du für Großvater einen Termin beim Ohrenarzt vereinbaren?

    Und plötzlich schien ein neuer Kontinent

    am Horizont, wir sind noch lange nicht am End’!
    _________________________________________________- Flocon

    Vielen Dank an Evoluna für diesen wunderbaren Avatar ^-^

  • Antonio (am Telefon) Guten Tag, ich hörte Sie seien der Mann, den man zum sauber machen ruft?

    Walter (gerade den Hörer abnehmend) Ja, wir kümmern uns hier auch um die größten Sauereien.

    Antonio Eine Sauerei wird nicht nötig sein aber Ich habe heute Nachmittag gegen 16 Uhr einen Auftrag für Sie, Hamburger Straße 72, weiblich, 1,70 groß, braune Haare.

    Walter Bei so einer Größe muss ich allerdings einen extra Zuschlag machen, wir gehen hier normalerweise mit kleineren Exemplaren um.

    Antonio (mit leichtem Entsetzen) Sie erledigen also auch Kinder?

    Walter Nun, wir nennen sie ja eher Welpen aber ja, die bereinigen wir hier auch.

    Antonio Wie ist ihre Gage und wann erwarten sie die Zahlung?

    Walter Für einen Auftrag ihrer Art und so spontan werden wir etwa 80€ veranschlagen, am besten in bar.

    Antonio Mir wurde bereits gesagt, dass sie überaus günstig und effizient sind, und wenn sie pünktlich sind und wir die Sache schnell hinter uns bringen, werde ich auch 100 draus machen.


    Mit einem süffisanten Grinsen legt Antonio den Hörer auf und steckt die Karte auf dem sein Kontaktmann die Nummer des Auftragsmörders geschrieben hatte weg, ohne zu merken, dass diese Nummer auf der Rückseite der Visitenkarte einer Hundewäscherei notiert war.

  • Ich versuche mich mal an den zehn Sätzen. Bei Fehlern bezüglich der Form kann man mich gerne darauf hinweisen.


    Mutter und Tochter am frühen Morgen. Die Tochter liegt noch im Bett.


    MUTTER (rufend) Aufwachen, steh doch bitte endlich auf!

    TOCHTER (verschlafen) Wieso denn?
    MUTTER Na, weil du in die Schule musst!
    TOCHTER (verwirrt) Aber doch nicht heute.
    MUTTER (nervös auf die Uhr blickend) Jetzt komm schon, Kind, beeil dich!

    TOCHTER Ich sagte, ich muss heute nicht zum Unterricht!
    MUTTER (drängelnd) Bitte sei vernünftig und zieh dich an!
    TOCHTER Mutti, hör mir doch mal zu!
    MUTTER (mit steigender Ungeduld) Alle Kinder müssen in die Schule und lernen, du genauso.
    TOCHTER (verzweifelt) Aber heute ist Sonntag!

  • Zitat

    Person A und B planen einen gemeinsamen Nachmittag; sie verstehen jedoch nahezu alles falsch, was die jeweils andere Person sagt.

    Ash und Misty auf dem Weg in die nahegelegene Stadt, in der Ash seinen nächsten Orden gewinnen möchte [fragt mich bitte nicht, wo Rocko ist]. Ash bemerkt die dunklen Wolken, die am Himmel über ihnen aufziehen.


    ASH Ähm, Misty, vielleicht sollten wir uns etwas beeilen, in die Stadt zu kommen-

    MISTY (verärgert) Hör endlich auf, mich zu nerven, Ash! Dein Arenakampf läuft dir schon nicht weg.

    ASH Ich hab doch gar nichts von einem Arenakampf gesagt!

    MISTY Du redest von nichts anderem, seit du deinen letzten Orden bekommen hast.

    ASH Natürlich, ich will schließlich Pokémon-Meister werden!

    MISTY Ob du Pokémon-Meister wirst oder nicht, hängt nicht davon ab, ob wir zur nächsten Stadt hetzen oder gemütlich dahin laufen! Und wenn dein Pokémon mein Fahrrad nicht gegrillt hätte, wären wir schon längst dort!

    ASH (genervt) Musst du immer wieder damit anfangen?

    MISTY Du hast diese Diskussion doch begonnen!

    Die ersten Tropfen fallen.

    MISTY (angewidert) Iiihh, es regnet!

    ASH Das wollte ich ja sagen, aber du lässt mich nie ausreden.

    MISTY Gar nicht wahr, du hast die ganze Zeit nur von deinem Arenakampf gequatscht! (streckt die Hand aus) Jetzt gib mir lieber mal deine Kappe.

    ASH Wieso? Ich dachte, du bist so verrückt nach Wasser.

    MISTY (empört) Ich bin nicht verrückt, Ash Ketchum! Dieser Regen ruiniert meine Frisur!

    ASH Ach, was soll schon damit passieren?

    MISTY (erzürnt) Willst du damit sagen, meine Frisur wäre so hässlich, dass man sie nicht ruinieren könnte!?

    ASH (verwirrt) Nein, ich-

    MISTY Mir reicht's! (schnappt sich die Kappe und setzt sie energisch auf) Ich suche mir jetzt so schnell wie möglich ein Dach über dem Kopf. Du kannst von mir aus noch länger hier im Regen herumstehen! (dreht sich um und stürmt davon, den ratlosen Ash zurücklassend)




    Zitat

    Schreibe ein Drama, in dem ein Konflikt thematisiert wird, und verwende dafür maximal zehn Sätze.

    Herr Gärtner (wütend): Was fällt Ihnen ein, ohne Erlaubnis die Äpfel von meinen Bäumen zu pflücken!?

    Frau Koch: Entschuldigen Sie, aber ich benötige die Äpfel, damit ich Apfelmus kochen kann. Sie hingegen scheinen die Früchte überhaupt nicht zu nutzen, sonst würden sie nicht alle noch an den Bäumen hängen und langsam vergammeln. Es ist eine Schande, dass Sie niemand pflückt, eine verachtenswerte Verschwendung der Geschenke der Natur, während andernorts Menschen verhungern.

    Herr Gärtner (nachdenklich): Nun, da haben Sie schon Recht, es ist wirklich schade...

    Frau Koch: Warum pflücken Sie die Äpfel dann nicht? Mögen Sie etwa kein Apfelmus?

    Herr Gärtner: Doch, sehr gern, nur habe ich leider keine Zeit, welchen herzustellen.

    Frau Koch: Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie erlauben mir, ihre Äpfel zu pflücken, und ich bringe Ihnen im Gegenzug ein Glas selbstgemachtes Apfelmus vorbei.


    Am nächsten Tag steht ein Schild neben den Apfelbäumen: "Äpfel zum Selbstpflücken! Drei Kilogramm für ein Glas Apfelmus!"

  • A läuft in einem Zimmer im Kreis. B sitzt in einem Sessel und liest.


    A: Weißt du, wir sollten endlich mal diskutieren, warum unsere Ehe in den letzten Wochen und Monaten nicht mehr richtig funktioniert.

    B: Okay.

    A: Mich stört wahnsinnig, dass du immer so abwesend und abweisend bist, obwohl ich mir jede Mühe gebe, dich in alle Entscheidungen einzubinden.

    B: Bin ganz deiner Meinung.

    A: Wenn du das ebenfalls so siehst, können wir uns ja nun in aller Ausführlichkeit darum bemühen, etwas daran zu ändern!

    B: Mhm.

    A: Vielleicht wäre es eine Idee, wenn wir einfach mal mit unseren Altlasten abschließen und uns so besser verstehen und kennenlernen können.

    B: Ja.

    A: Also gut, was denkst du, sollten wir zuerst machen?

    B: (blickt vom Buch auf) Ich hab die letzten Minuten nicht zugehört, hast du was gesagt?

  • Auch heute gibt es wieder zwei kleinere Anregungen. Ihr könnte euch aber natürlich auch weiterhin gerne an den Vorschlägen von gestern oder an komplett anderen Ideen versuchen.


    Die heutigen Anregungen lauten:

    • Person A, B und C sind in einem Café; Person A und B haben beide ein Auge auf Person C geworfen.
    • Schreibe ein total chaotisches Drama, in dem ständig neue Figuren auftauchen.
  • Am großen Marktplatz des Stadtstaates Kratarinien im Café des Herren Blesius. Es ist Abendstunde und die Familie Sandmann sitzt im Zentrum des Geschehens mit Vater, Mutter und den zwei jungen Söhnen. Der Kellner Versteppen erscheint hektisch mit 4 Tellern aus der Küche und stolpert auf den Tisch zu.


    Versteppen: Verzeihen Sie vielmals die Wartezeit. Hier wären einmal die Antipasti, die klare Tomatensuppe und zweimal die Spezialität des Hauses.


    Versteppen platziert die Teller an den Plätzen der Familie und geht wieder in Richtung Küche. Vater Sandmann wirkt irritiert, als das Essen der Söhne platziert wird.


    Vater Sandmann: Habt ihr das bestellt?

    Junge 1: Riecht am Essen Nein.

    Junge 2: Imitiert Würgegeräusche

    Mutter: Ihr könnt es ja zumindest mal probieren.

    Vater Sandmann: Das ist doch abstrus. Die beiden haben etwas anderes bestellt. Das sollen sie auch haben, wenn wir schon in diesem komplett überteuerten Schuppen essen.

    Mutter: Schatz, bitte mach nicht wieder so einen Auftritt…


    Vom Nebentisch steht ein Mann im Anzug auf, nimmt sich seinen Stuhl und setzt sich exakt zwischen Vater und Mutter Sandmann.


    Hr. Plotz: Lassen sie sich von dem Frauenbild nichts sagen. Verklagen sollten Sie den Laden! Plotz mein Name. Bester Anwalt in Kratarinien.

    Mutter: Wie bitte? Was denken Sie…

    Vater Sandmann: Nun lass den Mann mal ausreden Schatz.

    Hr. Plotz: Falsche Bestellungen sind kein Witz. Ihre Söhne könnten empfindlich gegen dieses Essen sein und eine schwere allergische Reaktion haben. Verklagen sage ich, verklagen muss man Sie!


    Von einem weiteren Nebentisch steht ein Mann in einem Arztkittel auf und spurtet quasi zu den beiden Sandmann Kindern.


    Dr.: Allergien? Könnt ihr noch atmen? Lasst mal eure Ohren sehen, vielleicht doch ein Virus, etwas Ansteckendes, sagt mal „Ahhhhhh“.

    Mutter: Und wer sind…

    Hr. Plotz: Lassen Sie mich das klären, werte Frau. Hr. Plotz dreht sich zu dem Mann im Kittel. Ich bin der Vertreter dieser Familie, was fällt Ihnen ein dieses liebliche Zusammenkommen hier zu unterbrechen?

    Dr.: Diese Kinder müssen bereits sehr krank sein, sehen sie sich nur die Grimassen an, die sie schneiden. Ich muss sie sofort behandeln, wahrscheinlich eine Lebensmittelvergiftung durch die Fischaugen in ihren Pasteten.

    Sohn 1 + Sohn 2: Ihhhhhhhhh!


    Sohn 1 und 2, die sich in der Zwischenzweit durch die Motivation ihrer Mutter dazu durchgedrungen hatten etwas von der Spezialität des Hauses auf ihre Löffel zu packen, schmeißen nach diesem Ausstoß des angewidert-Seins beide den Inhalt ihres Bestecks weit von sich auf einen weiteren Nachbartisch. Beide haben dabei ein (Fisch-) Auge auf ein junges Mädchen geworfen.


    Mädchen: Ahhhhhh. Es ist kalt und glitschig und es klebt an meinem Arm.

    Dr.: Doktort mit einem Stetoskop herum. Psssssssst. Ich muss hier den Puls messen.

    Hr. Plotz: Sie müssen gar nichts außer sich einer Belästigungsklage stellen, Herr Doktor.


    Der wutentbrannte Vater des Mädchens, ebenfalls in Frack und Fummel springt von seinem Platz auf und stellt sich zwischen Vater Sandmann und Hr. Plotz.


    Vater des Mädchens: Hätte ich mir doch denken müssen, dass Sie und einer Ihrer Mandanten hinter dieser Unruhe stecken Plotz.

    Vater Sandmann: Also noch habe ich hier niemanden angestellt…

    Hr. Plotz + Vater des Mädchens + Dr.: Schnauze!

    Mutter Sandmann: Lacht hämisch ihren Mann aus Hahahaha.

    Vater des Mädchens: Dafür wird es eine saftige Schadensersatzklage geben. Darauf können Sie sich einstellen.

    Hr. Plotz: Oh bitte, das war wohl kaum die Schuld der Jungs, Herr Weidenmacher. Das Essen ist eindeutig unterkocht und deswegen vom Löffel gerutscht.


    Mit einem lauten Tritt kracht die Küchentür auf und der Koch tritt aus der Küche ebenfalls an den Tisch der Familie Sandmann.


    Koch: zu Vater Sandmann Sie Crétin, Sie denken also, dass meine Cuisine nicht gut genug für Ihre Familee ist? Dann essen Sie doch zuhause den Fraß, den Ihre Frau zusammenschmeißt.

    Vater des Mädchens: Verzeihung aber wie denken Sie eigentlich, dass Sie hier auftreten. Kein Haarnetz und dann noch diese versiffte Arbeitskleidung.

    Hr. Plotz: Und dort durch die Küchentür habe ich vorhin einen komplett verdreckten Herd gesehen. Das schreit nach einer offiziellen Beschwerde.

    Dr.: Man denke nur an die ganzen Keime, die da entstehen könnten. Diese Jungs liegen wahrscheinlich im Sterben. Ich bringe Sie jetzt in meine Praxis.


    Eine Frau im Kostüm steht aus der Menge der gaffenden Gäste auf und hebt eine Marke hoch.


    Frau im Kostüm: Ich habe genug gehört. Ich bin vom kratarinienschen Gesundheitsamt und ich werde Ihren Laden durchsuchen müssen.

    Koch: Eher bringe ich alle um, bevor ich euch Imbéciles vom Gesundheitsamt in meine Küche lasse!


    Der Koch zieht wutentbrannt ein Messer und die Menge, die sich inzwischen um den Tisch der Sandmanns gebildet hat, inklusive der Sandmanns und dem Rest des Cafés zerstreuen sich schreiend aus dem Lokal heraus. Nur der Koch verweilt ein wenig länger und rennt schließlich in die andere Richtung davon als Polizeisirenen zu hören sind. Zum Schluss tritt noch einmal der geistig abwesende Versteppen mit einem vollen Tablet an den Tisch


    Versteppen: Verzeihen sie vielmals die Umstände, ich habe Ihre Bestellungen vertauscht. Hier wäre zwei mal der Kinderteller.


    (Kommentar des Autoren: Danke, ich bin auch sehr stolz auf diesen geistigen Handstand mit den Augen werfen. Ich hoffe beim Lesen musste niemand mit den Augen rollen. ^^)

  • Schreibe ein total chaotisches Drama, in dem ständig neue Figuren auftauchen.


    Der Weg


    Haltestelle. Ein Fahrplan hängt neben einer Bank mit zwei Sitzen.

    A betrachtet den Fahrplan mit fragendem Blick. B steht etwa einen Meter daneben. C sitzt auf der Bank.


    A dreht sich zu B.

    A. Entschuldigung, wie komme ich von hier denn am besten zum Hauptbahnhof?

    B. Zum Hauptbahnhof? Warten Sie mal, da gehen Sie am besten …

    C zuckt zusammen und springt auf.

    C. Da nehmen Sie am besten erstmal die 5!

    A. Die 5, verstehe.

    C. Genau, nicht die 17, die 5! Dann fahren sie drei Stationen, da müsste dann so eine Statue kommen, da steigen Sie aus.


    Ein Bus hält an der Haltestelle. D, E und F steigen aus.


    C. Von da müssen Sie dann kurz weiterlaufen, eine Straße, das sehen Sie schon.

    A. Ich bin mir nicht ganz …

    C. Und dann nehmen Sie einfach die 2, damit kommen Sie ganz schnell zum Hauptbahnhof!

    D. (schockiert) Zum Hauptbahnhof? Mit der 2?

    E fängt lautstark an zu lachen.

    E. Nein, nein! Da müssen Sie die 24 nehmen! Einfach etwa zehn Minuten, dann steigen Sie aus und nehmen die 12.

    D. Nicht die 12, die 13 meinen Sie.

    F. Entschuldigung, ich habe mitbekommen, dass Sie wohl zum Hauptbahnhof möchten. Da würde ich einfach kurz den E-Roller nehmen!

    B, C, D und E gucken mit bösem Blick in Richtung F. F schleicht sich davon.

    E. Nein, nein. Die 13 meine ich nicht. Da müsste man ja noch auf die 5 umsteigen!

    C. Genau, die 5! Das sage ich ja die ganze Zeit!


    Eine Straßenbahn hält. C und E steigen ein. G, H und I steigen aus.


    A. (verunsichert) Also nehme ich dann jetzt erstmal die 24?

    G. Mein Freund, die 24 ist gerade abgefahren. Wo wollen Sie denn hin?

    D. Zum Hauptbahnhof!

    H. Oh, da würde ich einfach hinlaufen. Das ist doch nicht weit von hier!

    G. Stimmt! Einfach die Bahnhofsstraße entlang, bis Sie beim Kornmarkt sind. Da gehen Sie dann links vom Bio-Markt …

    I. Der Kornmarkt ist momentan gesperrt, wenn ich mich richtig erinnere.

    D. Oh, dann wird wohl auch die 13 nicht fahren.

    I. Ich rufe mal kurz meine Tante an, die wohnt direkt am Kornmarkt!


    I holt ein Handy aus einer Tasche und tippt wild auf dem Display herum. Plötzlich ertönt eine laute Stimme aus dem Handy.


    Stimme. Hallo? Ja? Hallo? Hallo?

    I. Hallo! Sag mal, ist der Kornmarkt eigentlich noch gesperrt?

    Stimme. Der Kornmarkt? Oh, willst du mich besuchen kommen? Dann backe ich doch noch schnell …

    I. Nein, nein. Wir wollen zum Hauptbahnhof und da dachte ich, dass …

    Stimme. Ich sehe gerade, dass ich gar keine Äpfel mehr habe. Ist es ok, wenn ich vorher noch kurz einkaufen gehe?

    I. Jetzt hör mir doch mal zu! Ob der Kornmarkt gesperrt ist, wollen wir wissen!

    Stimme. Oh, ich kann auch die Mandarinen nehmen, davon habe ich noch genug da! Da freue ich mich aber, dass du mich mal besuchen kommst!


    I legt auf und geht in Richtung Kornmarkt. Ein Bus hält an der Haltestelle. D, G und H steigen ein. J und K steigen aus.


    A. Ich will doch nur zum Hauptbahnhof.

    J. So ein Zufall, da komme ich gerade her!

    A. (nervös) Oh Gott, dann muss ich ja auf die andere Straßenseite wechseln, oder?

    J. Also das weiß ich wirklich nicht. Da kommt man bestimmt auch von hier aus hin.

    K. Müssen Sie denn zur Nord- oder zur Südseite?

    A reißt die Augen auf.

    A. Ähm …

    B. Ich hab’s! Da gehen Sie am besten einfach mit mir mit. Ich komme da eh dran vorbei!


    A seufzt erleichtert. A und B gehen in Richtung Hauptbahnhof.

  • Person A und B planen einen gemeinsamen Nachmittag; sie verstehen jedoch nahezu alles falsch, was die jeweils andere Person sagt.

    Diese Anregung war mir etwas zu spezifisch, aber dafür hat sie mich indirekt hierzu inspiriert:



    Ein Mann ruft beim Kundenservice eines Telekommunikationsunternehmens an.


    MITARBEITER Guten Tag, was kann ich für Sie tun?

    KUNDE Hallo. Ich habe Probleme mit diesem neumodischem Ding.

    MITARBEITER Sie meinen sicher ihren Computer?

    KUNDE Genau. Ich habe ihn kürzlich gekauft und er will nicht funktionieren.

    MITARBEITER Was genau funktioniert denn nicht?

    KUNDE (schimpfend) Das sollten Sie doch wissen! Sie sind hier der Experte.

    MITARBEITER (geduldig) Gerne helfe ich Ihnen weiter, wenn Sie mir ihr Problem schildern können.

    KUNDE Schilder sind keine an dem Teil dran.

    MITARBEITER Nein, ich meinte … Ach, schon gut. Haben Sie das Gerät schon neugestartet?

    KUNDE Wie bitte? Ich sagte Ihnen doch schon, dass es neu ist.

    MITARBEITER (heimlich die Augen rollend) Haben Sie die Funktion „Neustart“ gewählt?

    KUNDE (wütend) Es funktioniert nicht, was reden Sie mir da von Funktionen!

    MITARBEITER Geht das Gerät an?

    KUNDE Ja.

    MITARBEITER Gut. Bitte fahren sie es herunter und wieder hoch.

    KUNDE (verwirrt) Ich wohne im Erdgeschoss. Hören Sie mir überhaupt zu?

    MITARBEITER (ebenfalls verwirrt) Das Gerät muss herunter- und wieder hochgefahren werden. Das ist die Alternative, wenn Sie nicht wissen, wie man neustartet.

    KUNDE (aufbrausend) Bin ich falsch verbunden oder was? Sie sollen mir helfen, nicht irgendwas Unverständliches faseln!

    MITARBEITER Nun. Haben Sie Ihr Modem mal kontrolliert?

    KUNDE Modern? Ja, es ist modern, wie gesagt, nagelneu!

    MITARBEITER (innerlich bis 10 zählend, um sich abzureagieren) Modem, Router, LAN-Kabel. Irgendwas müssen Sie doch bereits überprüft haben? Oder haben Sie den Rechner nicht eingeschaltet? Wobei, Sie sagten, das Gerät geht an-

    KUNDE Jetzt kommen Sie mir auch noch mit einem Taschenrechner! Ja, was soll denn das?

    MITARBEITER Können Sie mir bitte Ihre ID-Nummer nennen? Ich fürchte, so kommen wir nicht weiter.

    KUNDE Ei-Di? Was bringt es, dass ich heute Eier gegessen habe?

    MITARBEITER (mühsam beherrscht) Ich meinte, die ID-Nummer (betont das Wort "Nummer").

    KUNDE (schreiend) Woher soll ich jetzt irgendeine Zahl auswendig kennen? Kaufen Sie sich doch selbst Ihren Taschenrechner! Sie haben recht, das führt zu nichts. Ich werde mich über ihr Unverständnis und Ihre sinnlosen Kommentare beschweren! Sie werden noch von mir hören! (knallt den Hörer auf)

    MITARBEITER (erleichtert aufseufzend) Na endlich.

  • Zitat

    Schreibe ein total chaotisches Drama, in dem ständig neue Figuren auftauchen.

    Eine Lehrerin mit ihrer Grundschulklasse auf Exkursion in einem historischen Dörfchen.


    LEHRERIN Also, Kinder: Hier seht ihr die Statue des hiesigen Dorfvaters, der im dreizehnten Jahrhundert die Gründung dieses-

    ANNA (ehrfürchtig) Dann ist das also Gott?

    LEHRERIN Nein, die Statue zeigt Sir Ludwig von Schwurbelwurz, welcher für-

    BILLI Schwurbelwurz! Hahaha!

    ANNA Aber meine Eltern nennen den Herrgott immer "Vater"...

    CLARA Ich kann nicht mehr! Meine Füße tun weh!

    LEHRERIN Wir machen dann gleich eine Pause.

    ANNA Ich finde, dieser Mann sieht Gott sehr ähnlich...

    CLARA Ich will nicht weiterlaufen! Ich gehe keinen einzigen Schritt mehr! (setzt sich mitten auf die Straße)

    LEHRERIN Clara, geh bitte von der Straße runter, du kannst dich doch nicht einfach dorthin setzen!

    DANA Ich habe meine Haarspange verloren!

    RADFAHRER Entschuldigung, ich muss hier mal durch.

    BILLI Hey, sie müssen mich nicht gleich schubsen!

    LEHRERIN Kinder, blockiert doch bitte nicht den ganzen Gehweg und lasst den armen Mann vorbei.

    ELSE Aua, du bist mir auf den Fuß getreten, Billi!

    BILLI Das war nicht meine Schuld!

    DANA Vielleicht liegt sie noch irgendwo auf dem Weg. (läuft davon)

    LEHRERIN Dana, komm sofort wieder zurück!

    Ein Auto kommt angefahren. Mit quietschenden Reifen hält es vor Clara, die immer noch auf der Straße sitzt.

    Der Autofahrer lässt das Fenster herunter.

    AUTOFAHRER (wütend) Was fällt dir ein, mitten auf der Straße herumzuhocken? Geh gefälligst zur Seite, ich hab es eilig!

    LEHRERIN (ebenso wütend) Clara, steh jetzt sofort auf, oder es gibt wirklich Ärger!

    CLARA Ich will aber nicht weiterlaufen!

    AUTOFAHRER Wird's bald?

    CLARA Ich habe auch Hunger!

    Billi holt eine Kaugummi-Packung aus seinem Rucksack.

    BILLI Willst du einen Kaugummi, Clara?

    FRODO (hebt kurz den Blick von seinem Handy) He, gib mir auch einen!

    BILLI Geht nicht, ich hab sie nur von meinem Bruder ausgeliehen.

    FRODO Ich geb ihn dir dann wieder, versprochen!

    CLARA Ich will lieber einen Keks!

    LEHRERIN Wir können gleich etwas essen, aber jetzt geh bitte erstmal von der Straße runter.

    Sie läuft zu dem Mädchen und hebt sie hoch, zieht sie mehr oder weniger von der Straße und entschuldigt sich beim Autofahrer durch ein gequältes Lächeln. Das Auto braust davon.

    CLARA Das geht nicht! Ich habe ein Recht auf Streik!

    LEHRERIN Aber nicht auf Verkehrsbehinderung. Wo ist Dana denn hingegangen?

    ELSE Sie holt ihre Haarspange.

    LEHRERIN (entsetzt) Ich hatte doch gesagt, sie soll hierbleiben...!

    DANA (kommt gerade zurück, triumphierend grinsend, mit einer Glitzerhaarspange in der Hand) Hab sie gefunden!

    LEHRERIN Na, Gott sei Dank.

    ANNA Ich wusste, es ist Gott...

    FRODO (die Augen wieder auf sein Handy geheftet) Da drüben ist ein Tauboga! (rennt davon)

    LEHRERIN Frodo, komm wieder her! Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ihr nicht allein weglaufen sollt!?

    ELSE Ich geh ihn holen, Frau Lehrerin! (läuft hinterher)

    LEHRERIN Nein, wartet-

    Ein älterer Herr sieht das Chaos und nähert sich.

    PASSANT Kann ich Ihnen helfen, Madame?

    LEHRERIN (zerstreut) Diese beiden Kinder, sie-

    Ein Reiter kommt vorbei.

    GRETE Oh, ein Pferd! Darf ich es streicheln?

    DANA Ja, ich will auch!

    CLARA Ich habe Hunger!

    BILLI Vielleicht habe ich noch einen Keks übrig... (kramt in seinem Rucksack)

    LEHRERIN (verliert langsam die Nerven) Ihr bleibt jetzt alle hier, keine Widerrede!

    GRETE Aber...

    PASSANT (gutmütig) Ich sehe mal, ob ich die beiden Ausreißer zurückbringen kann.

    BILLI Meine Kekse sind schon alle... (hoffnungsvoll) Aber ich habe noch Kaugummi!

    CLARA (trotzig) Ich will etwas Richtiges zu essen.

    GRETE Seht mal, dieser niedliche Hund!

    DANA Wo?

    LEHRERIN Wir können drüben im Park eine Pause machen.

    Plötzlich fängt es an, zu regnen.

    CLARA Iiih, ich werde nass!

    BILLI Willst du meinen Schirm haben, Clara?

    ANNA Das ist ein Zeichen Gottes... Er ist erzürnt, weil Sie ihn geleugnet haben.

    DANA Ich habe meinen Schirm vergessen!

    Der Passant kehrt mit den beiden Kindern zurück.

    FRODO (voller Stolz) Ich habe das Tauboga gefangen! Und ein Raupy auch noch!

    ELSE (missbilligend) Dafür wärst du aber beinahe in einen Teich gefallen.

    ANNA Wir werden sowieso alle ertrinken, weil Gott uns eine Überflutung schickt.

    DANA (fängt an zu weinen) Ich will aber nicht sterben!

    LEHRERIN Dana, wir werden nicht ertrinken. Im Park gibt es sicher einen trockenen Platz für eine Pause. (zum Passanten) Vielen Dank, das war sehr freundlich von Ihnen...

    PASSANT Keine Ursache. (setzt seinen Weg fort)

    Die Lehrerin zählt die Gruppe durch und scheucht sie zu einem Pavillon im Park.

    LEHRERIN (zu sich selbst) Nie wieder mache ich eine Exkursion mit dieser Bande...

  • Frau Kamona betritt das Geschäft. Herr Lente sitzt hinter der Theke und begutachtet eine Zeitschrift.


    Kamona: Guten Tag!

    Lente: (legt die Zeitschrift zur Seite) Grüß Gott, die Dame! Bitte schön, was darf’s denn sein?

    Kamona: Also, ich hätte liebend gerne ein Geschenk gekauft. Äh, eine Holzschnitzerei, aber wie ich sehe, sind Sie recht beschäftigt?

    Lente: Aber nein, keineswegs! Ich hab die Zeitung hier nur gekauft, weil dort die aktuellsten Schnitztechniken zum schneidigen Schnellschnitzer drinstehen. Selbstverständlich kümmer ich mich um Ihr Anliegen. Welche Schnitzerei hätten’s denn gerne?

    Kamona: Nun, äh, wie soll ich sagen? Sie sollte auf jeden Fall Esprit ausstrahlen.

    Lente: (stellt eine Figur auf den Tisch) So in etwa?

    Kamona: Wie … Woher haben Sie die Figur?

    Lente: Die hab ich eben geschnitzt. Wie g’sagt, Schnellschnitzer.

    Kamona: Nun, vielen Dank, aber ein einfacher Geist mit einem Laken ist wohl nicht das, was ich gesucht habe. Äh, am liebsten wäre mir etwas, das … mir fällt das Wort gerade nicht ein …

    Lente: Suchen’s etwas mit Ausstrahlung?

    Kamona: Ja, genau! Vielen Dank!

    Lente: (stellt eine weitere Figur auf den Tisch) Passt so?

    Kamona: Eine Sonne ist durchaus ausstrahlend, aber versprüht nicht besonders viel Esprit.

    Lente: (überlegt kurz und stellt eine weitere Figur auf den Tisch) Trifft die eher Ihren Geschmack?

    Kamona: (lacht) Der Sonne ein Laken überzuziehen ist eine interessante Idee! Aber leider nein.

    Lente: (verzieht den Mund) Sie machen’s mir nicht ganz einfach. Aber wir werd’n schon noch das Richtige für Sie finden.

    Kamona: Natürlich. Ein ansprechendes Design würde mir zusagen. Etwas, bei dem man ins Grübeln kommt, wenn man es ansieht.

    Lente: (stellt erneut eine Figur auf den Tisch) So?

    Kamona: Der Denker?! Nein, leider auch nicht. Oh, ich muss doch Ihre Reserven erschöpfen, wenn Sie so viel schnitzen!

    Lente: (winkt mit der Hand ab) Ach wo! Wenn’s dauert, dauert’s halt einfach. Sagen’s mir einfach, was Ihnen vorschwebt und dann mach ich mal.

    Kamona: In Ordnung. Ein modernes Aussehen für neu eingerichtete Zimmer wäre ideal.

    Lente: (stellt wieder eine Figur auf den Tisch) Bin mir tatsächlich nicht sicher, ob das Stück als modern durchgeht.

    Kamona: Ein Würfel auf einer Pyramide? Ja, es hat Ausstrahlung, aber irgendwie ist das zu abstrakt. Es sollte schon etwas freier sein. Vielleicht mit all den zuvor genannten Eigenschaften.

    Lente: (stellt noch eine Figur auf den Tisch) So passend?

    Kamona: (schüttelt den Kopf) Nein, ich denke nicht, dass die Freiheitsstatue geeigneter ist. Sehen Sie, die Schnitzerei soll ein Geschenk für meinen Mann werden. Ich möchte dabei, dass er immer an mich denkt.

    Lente: (lacht) Ach, sagen’s das doch gleich! Da hab ich genau die richtige Idee!

    Kamona: Ich bin gespannt.

    Lente: (benötigt ein paar Sekunden und stellt danach wieder eine Figur auf den Tisch) Entspricht das mehr Ihrem Gaumen?

    Kamona: (erstaunt Luft ausstoßend) Ja, das ist in der Tat etwas mit Esprit, Ausstrahlung, Freiheit, dem Drang zu grübeln und modern. Nur …

    Lente: Ach, verzeihen‘s, die Nase sitzt etwas schief. Ich mach sofort …

    Kamona: (winkt panisch mit den Händen) Nein, nein, ist in Ordnung! Ich, äh, nehme die Figur gerne so, wie sie jetzt ist.

    Lente: Alles klar. S‘macht dann bitte 10 Euro für die Kassa.

    Kamona: (überreicht nervös das Geld) Hier, bitte. Und nun entschuldigen Sie mich, ich, äh, muss schnell weiter.

    Lente: Danke! Beehren’s mich bald wieder!


    Frau Kamona nimmt die Holzschnitzerei ihres Kopfes und geht rasch aus dem Laden.

  • Auch heute haben wir natürlich wieder zwei kleine Anregungen für euch parat, an denen ihr euch bei Bedarf gerne versuchen könnt.


    Die heutigen Anregungen lauten:

    • Ein Totengräber und ein Zombie treffen auf einem Friedhof aufeinander; der Zombie will sich jedoch nicht begraben lassen.
    • Schreibe ein Drama, in dem eine Person konsequent nur mit Ja oder Nein antwortet.
  • Das Amt der verlorenen Seelen


    Friedhof. Vor einem großen Eingangstor steht ein Schreibtisch. Darauf befinden sich drei Papierstapel, ein Bildschirm und eine Tastatur. Im Hintergrund ist das Klicken einer Schreibmaschine zu hören.

    Totengräber und Zombie.


    Totengräber. Sie haben Antrag 37c eingereicht, ist das richtig?

    Zombie. (unsicher) Ja, genau.

    Totengräber. Ok. Worum geht es denn bei Ihrer Beschwerde?

    Zombie. Also … mir wurde gesagt, dass ich morgen begraben werden soll. Dabei bin ich quicklebendig, wie Sie sehen!

    (Der Blick des Totengräbers wandert vom Kopf des Zombies bis zu dessen Füßen und wieder hoch zum Kopf.)

    Totengräber. Das wird dann wohl ein Fehler sein. Warten Sie kurz.

    (Der Totengräber tippt mit ernstem Blick auf der Tastatur herum. Sein Blick klebt am Bildschirm.

    Dem Zombie fällt unterdessen ein Arm ab, den er sich hektisch wieder ansetzt.)

    Totengräber. Wann haben Sie denn davon erfahren, dass Sie begraben werden sollen?

    Zombie. (überlegt kurz) Das war am Dienstag.

    (Der Totengräber nickt und tippt weiter.)

    Totengräber. Hat man Ihnen einen Grund mitgeteilt?

    Zombie. (nervös) Na ja, ich bin am Montag verstorben, aber …

    (Der Totengräber hört plötzlich auf zu tippen. Sein Blick geht wieder hoch.)

    Totengräber. Sie sind verstorben? Dann verstehe ich die Beschwerde nicht.

    Zombie. Na, hören Sie mir doch zu. Ich bin noch quicklebendig!

    (Der Arm des Zombies fällt erneut ab. Er setzt den Arm wieder an.)

    Totengräber. (mit skeptischem Blick) Ich denke nicht, dass ich da etwas für Sie tun kann. Wer gestorben ist, wird auch begraben. Da gibt es keine Ausnahmen.

    Zombie. (empört) Ja, aber das kann doch nicht sein! Was soll ich da unten denn die ganze Zeit machen?

    Totengräber. Also für das Unterhaltungsprogramm sind wir hier im Erdgeschoss nicht zuständig. Da müssen Sie vielleicht einfach mal im dritten UG nachfragen. Das müsste der Herr Satan sein.

    (Der Zombie seufzt.)

    Zombie. (lautstark) Das ist doch eine Frechheit! Ich werde das nicht akzeptieren! Gerade erst gestern, da ist mir ein Gespenst begegnet. Wieso dürfen solche pseudounheimlichen Lakenträger hier herumschweben, aber ich muss begraben werden? Das geht so nicht! Ich kenne Leute. Mächtige Leute! Sogar einen Vampir!

    Totengräber. Jetzt beruhigen Sie sich doch! Natürlich werden auch Gespenster von uns begraben. Bei Gespenstern ist es aber nun einmal so, dass sie ihren Körper einfach verlassen, sobald sie begraben worden sind. Diese Option steht Ihnen selbstverständlich auch offen, wenn Sie das wünschen.

    Zombie. (mit zornigem Blick) Ach … Ach ja?

    Totengräber. Ja.

    Zombie. (zögert) Dann wäre ich aber schon ein cooles Zombie-Gespenst und nicht nur so ein langweiliges, normales Gespenst, oder?

    Totengräber. Ich denke schon.

    Zombie. (erleichtert) Na gut, dann würde ich das wohl machen.

    Totengräber. Sehr gerne.

    (Der Totengräber greift nach einem Zettel von einem der Stapel.)

    Totengräber. Dann müssten Sie noch kurz dieses Formular ausfüllen und bei unserer Außenstelle in der Spukvilla einreichen.

    Zombie. Alles klar, dann mache ich das. Vielen Dank!

    (Der Zombie tritt ab.)

  • Schreibe ein Drama, in dem eine Person konsequent nur mit Ja oder Nein antwortet.


    A Du hattest Hunger, oder?

    B Nein.

    A Ich verstehe. Ich habe auch keinen mehr, das Essen vorhin war ausreichend, oder?

    B Nein.

    A Oh, wirklich? Aber du willst dennoch nichts? Na, meinetwegen. (denkt nach) Wusstest du übrigens schon, dass sich im Nachbarhaus ein Drama abgespielt haben soll?

    B Ja.
    A Waaas? Wieso sagst du denn nichts? Ich bin doch neugierig.

    B Nein.

    A Also hältst du mich nicht für neugierig? Jedenfalls habe ich gehört, dass der Hund des Nachbarn weggelaufen sein soll.

    B Nein.

    A Wie, nein? Weißt du, wo er ist?

    B Ja.

    A Wo denn?

    B Nein.

    A Hallo, hörst du mir überhaupt zu?

    B Nein.


    Person A läuft frustriert davon.

  • Mitternacht auf dem Friedhof des Stadtstaates Kratarinien. Totengräber Klaus schließt gerade seine kleine Hütte ab und will sich auf den Weg zu seinem Auto machen, als man eine dunkle Figur hinter einem der Grabsteine entlanghuschen sieht. Klaus bleibt stehen und leuchtet mit seiner Taschenlampe auf den Grabstein hinter dem sich die Figur versteckt.


    Klaus: Ist da jemand?

    Figur: Nein

    Klaus: Gut.


    Klaus macht sich erleichtert weiter auf den Weg zu seinem Auto, als er nach ein paar Schritten wieder umdreht und sich erneut nun wütend dem Grabstein widmet.


    Klaus: Moment mal. Wenn da niemand wäre, hätte auch niemand "Nein" sagen können.
    Figur: Ne
    Klaus: Ja, doch. Nun kommen Sie schon raus da.

    Figur: Negativ

    Klaus: Ok, wenn Sie nicht da rauskommen, dann komme ich eben zu Ihnen.

    Figur: Inakzeptabel


    Die Figur erhebt sich aus seinem Versteck und stellt sich betont auf das Grab. Es ist ein Untoter in verschlissenem Frack und Fummel.


    Klaus: Oh mein Gott, Sie sind ja ein Zombie.

    Zombie: Ja

    Klaus: Ein wandelnder Toter.

    Zombie: Korrekt

    Klaus: Eine Ausgeburt der Hölle.

    Zombie: Absolut

    Klaus: Dann gehen Sie jetzt aber sofort wieder dahin zurück!

    Zombie: Keineswegs


    Klaus lehnt seine Schaufel an den Grabstein und zieht ein Buch aus seiner Tasche, das er hektisch durchblättert. Der Untote wartet geduldig, bis der Totengräber an einer Stelle stoppt.


    Klaus: Sie sind also tot?

    Zombie: Jawoll

    Klaus: Ist das ihr Grab?

    Zombie: Nope

    Klaus: Ist ihr Grab auf diesem Friedhof?

    Zombie: In der Tat

    Klaus: Würden Sie bitte dorthin zurückgehen?

    Zombie: Unmöglich


    Klaus fängt an heftig zu blättern.


    Klaus: Hindert Sie irgendetwas daran zurückzugehen?

    Zombie: Mitnichten

    Klaus: Das heißt Sie wollen nicht zurück?

    Zombie: Positiv

    Klaus: Aber es ist mein Job die Toten unter die Erde zu bringen.

    Zombie: Check

    Klaus: Kann ich sie irgendwie zwingen?

    Zombie: Nie und nimmer

    Klaus: Wie wäre es mit Weihwasser?

    Zombie: Weit gefehlt.

    Klaus: Muss ihr Tod gerächt werden?

    Zombie:

    Klaus: Suchen Sie Ihren langverschollenen Bruder, Schwester, Geliebte, Geliebten, Sohn, Tochter, Vater, Mutter und oder ähnliche signifikante andere Personen die auf die ein oder andere Art und Weise für Sie wichtig waren?

    Zombie: Abwegig

    Klaus: Hmmm. Dann habe ich hier wohl nur eine Möglichkeit.

    Zombie: Alles Klärchen Gummibärchen


    Alles wird schwarz und man hört nur noch das unverkennbare Geräusch einer Schaufel, die auf einen verfaulten Zombiekopf trifft.

  • Wer bei dem schönen Wetter spontan ein Drama schreiben möchte, findet hier natürlich auch heute wieder zwei kleine Anregungen. ^-^


    Die heutigen Anregungen lauten:

    • Verschiedene historische Persönlichkeiten treten über einen Chat mit einer Person von heute in Kontakt und diskutieren über die moderne Welt.
    • Schreibe ein Drama-Drabble; also ein Drama, das aus genau 100 Wörtern besteht.