Reue - Gibt es etwas, das ihr bereut?

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  • Wir alle kennen dieses Gefühl. Man lebt sein Leben, man geht zur Schule, macht eine Ausbildung oder ein Studium und startet danach ins Berufsleben. Nach einigen Jahren blickt man auf sein bisheriges Leben zurück: auf Familie, auf Freunde, auf Kollegen oder den eigenen Werdegang. Dabei stellt man sich ein ums andere Mal Fragen wie:

    Würde ich alles noch einmal genauso machen? Gleiche Ausbildung oder gleiches Studium? Gleiche Reaktionen anderen gegenüber oder Entscheidungen?

    Oder gibt es etwas, was ich im Nachhinein bereue, gesagt oder getan zu haben? Einen anderen Berufsweg einzuschlagen?

    Frisch aus dem Studium steht man vielleicht in einer Sackgasse und findet keine Beschäftigung mit dem Abschluss. Man wechselt die Arbeit, weil man Neues kennenlernen will, aber merkt, dass es nichts für einen selbst ist.

    Andere haben vielleicht Probleme mit Freunden, die durch einen Streit den Kontakt niedrig halten. Bereut man die eigenen Worte, die dabei fielen?


    Diese Frage habe ich mir vor allem in den letzten Jahren schon sehr oft gestellt. Nicht nur, um herauszufiltern was alles schief gelaufen ist, sondern um zu reflektieren, wie mir das Erlebte in der Zukunft helfen kann.


    Daher die Frage an euch:

    - Gibt es etwas, was ihr bereut? Oder eine Situation, die ihr im Nachhinein anders hättet lösen wollen?

    Und falls ja, hattet ihr die Möglichkeit, es aufzuarbeiten, um doch noch etwas Positives daraus für die Zukunft zu ziehen?

    - Würdet ihr bestimmte Dinge bei einem weiteren Mal auf gleiche Weise machen?

    - Fühlt ihr auch Reue in Situationen, in denen ihr wenig für das Ergebnis konntet?

    - Würdet ihr sagen, dass man auch seinen Ausbildungsweg bereuen kann? Und tut ihr dies bei euch selbst?

    - Lasst ihr das Gefühl von Reue ein Teil eures Lebens sein? Oder blendet dieses Gefühl aus?

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


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  • Thrawn

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • - Gibt es etwas, was ihr bereut? Oder eine Situation, die ihr im Nachhinein anders hättet lösen wollen?

    Davon gibt es viele im Leben. Manche Situationen sind zwar jetzt im Nachhinein eine gute Lehre gewesen und haben meine Zukunft positiv geprägt aber andere waren auch einfach nur unnötig. Aber naja, das Leben ist eben ein Notizheft, bei dem man nichts wegradieren kann, nur darüber schreiben. ,,Und ein Bild wird erst ein Meisterwerk durch dunkle Kontraste'' Okay, genug mit den schlauen Zitaten... :D


    Und falls ja, hattet ihr die Möglichkeit, es aufzuarbeiten, um doch noch etwas Positives daraus für die Zukunft zu ziehen?

    Ja, wie oben beschrieben und wie auch noch unten schreiben werde.


    - Würdet ihr bestimmte Dinge bei einem weiteren Mal auf gleiche Weise machen?

    Definitiv, wobei das auch eher Momente sind, bei denen ich keine Reue mehr empfinde. Es sind Momente, die vielleicht erst unangenehm sind und die man dann bereut aber dann ist man trotzdem im Nachhinein froh es genauso getan zu haben. Außerdem wird es nie möglich ,,perfekt'' und fehlerfrei irgendeine Situation im Leben durchzuziehen. Deswegen erst gar nicht so viel bereuen und für die Zukunft auch keine Angst vor Fehlern haben


    - Fühlt ihr auch Reue in Situationen, in denen ihr wenig für das Ergebnis konntet?

    Hmmm, meinst du damit so etwas wie Mitleid? Mitgefühl habe ich oft, auch wenn der Grat zu Mitleid auch sehr schmal sein kann.


    - Würdet ihr sagen, dass man auch seinen Ausbildungsweg bereuen kann? Und tut ihr dies bei euch selbst?

    Das war das erste an das ich dachte, als ich den Startpost gelesen habe. - Meine erste Ausbildung. Mieses Verhältnis zu den Chefs, ich war konstant unzufrieden und war auch nicht besonders gut in meiner ersten Ausbildung. Ich habe mich damals noch viel von den Eltern leiten lassen und mir ständig einreden lassen, dass ich es durchziehen soll. Ich habe zwar nach meiner ersten Ausbildung, die ich dann auch grade so abgeschlossen habe viel gelernt vor allem ,,friss Dreck bis es schmeckt.'' Nicht die schönste Lehre aber seitdem sind für mich z.B. Überstunden kein Problem mehr.

    Ich bereue es aber dennoch hier auf meine Eltern gehört zu haben. Ich hätte es vorzeitig beenden sollen. Ich wusste zwar zu dem Zeitpunkt noch nicht was ich sonst machen möchte aber hey, ich hätte mindestens die Fachoberschule mit Praktikas machen können.


    - Lasst ihr das Gefühl von Reue ein Teil eures Lebens sein? Oder blendet dieses Gefühl aus?

    Ich empfinde es ehrlich gesagt nicht so oft. Ich versuche schon sehr moralisch zu handeln und damit meine ich, dass ich niemanden verletzen möchte. Meine Reue-Gefühle halten sich bis auf das Beispiel meiner alten Ausbildung wirklich in Grenzen. Komplett frei wird man ohne dieses Gefühl nicht leben können aber ist wie alle anderen ,,Negativgefühle'' auch nur ein Handlungsbedarfssignal, das uns etwas sagen will und woraus wir lernen sollen.

  • Ich denke manchmal, dass ich gleich ein anderes Studium als Neurobiologie hätte wählen sollen, da ich schon damals wusste, dass es mit meinen Augen Probleme geben könnte (hab zwei sehr verschiedene Stärken und gerade bei dem Laborpraktiukum, das ich hatte, ist mir nichts gelungen, da ich dadurch auch bei Feinarbeiten tollpatschig bin und mich nicht wirklich konzentrieren kann und so).

    Allerdings habe ich ein paar tolle Leute da kennengelernt und Erfahrungen gemacht und manch interessantes Wissen mitnehmen können, also was soll's.


    Auch hätte ich mich früher anderen gegenüber outen können (und mir). Es ist noch heute so, dass ich ab und an Confessions von Männern bekomme und oof, ich hasse sowas. Vor allem eben diese weirde Situation jemanden zu korben und das schlechte Gewissen, weil man denen wehgetan hat.

    Ich hab ohnehin schon an meiner Tasche einen Regenbogenanhänger, aber der könnt ja genauso bedeuten, dass man ein Ally ist und ich mag mich nicht von oben bis unten damit zukleben lol


    Was ich mitnehme: ... ich leb einfach damit. ^^' das ist meiner Einstellung gegenüber allem im Leben. Am Ende muss man ohnehin damit leben, also kann man das Leben auch gleich so hinnehmen wie es kommt.

    Und ich meine, ich hab nichts Schlimmes verbrochen. xD Deswegen bereue ich auch nicht wirklich etwas im Leben. Zumindest nichts, an das ich dauernd denken oder das mich sehr belasten würde.


    Wenn ich aber so drüber nachdenke, bereue ich aber doch etwas, das ich als Kind und Jugendliche eher mehr zurückgezogen war und eher seltener was unternommen bzw. einen kleineren Freundeskreis hatte im Vergleich zu heute und unzugänglicher war als heute. In dem Sinne, dass ich misstrauischer war.

    Heutzutage unternehme ich so gut wie jede Woche etwas, selbst wenn es nur was Kleines ist. Früher war es vielleicht alle drei, vier Wochen mal was.

    Versteht mich nicht falsch, das bin ich heute immer noch, aber wenn ich ein gutes Bauchgefühl bei jemanden habe, gebe ich der Person schneller eine Chance. Ich kann meinem Bauchgefühl auch meist vertrauen, hab ich gelernt.

  • Ich bereue es im Nachhinein nach meinem Coming Out wegen meinen Depressionen und Problemen einigen bzw. bestimmten ehemaligen Online Kontakten zu viele intime Dinge über mich preisgegeben zu haben, eine dieser Personen stellte sich in einem englischsprachigen Pokemon Forum auch noch als ekelhafte sexuell belästigende Person heraus. Allerdings haben mir die letzten Monate auch gezeigt welche Personen mich als wirklich wertvoll betrachten und ich wirklich als Freund*innen bezeichnen kann, von dem her ist es für mich auch eine Lehre, gerade als Person die sozial wegen jahrelanger Isolation verspätet Erfahrungen macht die andere bereits während ihrer Pubertät/im Jugendalter erleben bzw. durchmachen.


    Manchmal habe ich ich es auch bereut mich nicht Jahre vorher bei einem Sozialarbeiter in der Schule oder bei meiner ersten Psychotherapeutin vor 4 Jahren geoutet zu haben um mir wirklich helfen zu lassen, mittlerweile bin ich mit diesen möglicherweise verpassten Möglichkeiten in der Vergangenheit aber im Reinen und es hilft auch nicht sich ewig Vorwürfe zu machen wegen irgendwelchen Dingen die man nicht getan hat oder "Fehlern" die die Beziehung mit Menschen im Umfeld belastet/beendet haben, dafür ist das Leben zu kurz.

  • Dann möchte ich mich auch mal zu diesem Thema äußern, da es mich vor allem im vergangenen Monat sehr beschäftigt hat.


    Prinzipiell bin ich mit den Entscheidungen, die ich bisher in meinem Leben getroffen habe, zufrieden. Aber nicht mit den Gründen, wieso ich es getan habe.

    Vor allem als ich noch jünger war und gerade am Anfang meiner beruflichen Laufbahn stand, habe ich einige Dinge getan, um es anderen Recht zu machen, um andere glücklich zu machen, oder sogar um von anderen zu flüchten. Das würde ich in diesem Umfang nie wieder tun, denn auf mich selbst habe ich nur in den seltensten Fällen gehört.

    Unterm Strich habe ich sehr darunter gelitten, dass ich meine Heimat verlassen habe und es hat mir über 4 Jahre lang enormen emotionalen Stress eingebracht. Meine Gesundheit litt darunter, meine sozialen Kontakte ebenfalls und beruflich trat ich nur auf der Stelle. Im Nachhinein empfinde ich diese Zeit zwar als lehrreich, aber es ist verlorene Lebenszeit die ich gerne besser und sinnvoller genutzt hätte, ohne dass es mich in eine Therapie für Depressionen getrieben hätte.


    Was ich aber am allermeisten bereue ist, dass ich mir zu wenig Zeit für meine Familie genommen habe, die nicht in meiner Nähe wohnt. Speziell meine Großeltern haben immer alles für mich gegeben, haben mich unterstützt wo sie nur konnten und sie haben immer Verständnis aufgebracht wenn ich wieder einmal nicht zum Besuch kommen konnte.


    Nun habe ich meinen Großvater verloren und mir wird klar, dass es nicht für alles ein "dann hole ich das einfach nächstes Jahr nach" gibt. Wie oft hätte ich hinfahren können aber war zu K.O. durch die Arbeit, durch meinen Alltag, durch meine Probleme. Ich hätte mir die Zeit freischaufeln können und habe es nicht getan. Und nun ist es dafür zu spät. Ich habe das nicht rückgängig machen und ich versuche daran jetzt auch nicht zu verzweifeln, aber ich ziehe meine Konsequenzen für die Zukunft daraus und werde nun einiges in meinem Leben ändern. Es ist schade, dass es erst so einen Anlass gebraucht hat, der mir zeigt, dass das Leben und die Familie die wir haben, nicht selbstverständlich sind. Diese Zeit gibt es nur einmal und man muss sie nutzen so gut wie man kann.

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  • Hey, was für ein schönes Thema! Ich mal mit. <3

    Gibt es etwas, was ihr bereut? Oder eine Situation, die ihr im Nachhinein anders hättet lösen wollen?


    Auf jeden Fall! Und das ist nicht grade wenig. Teilweise sind es Ding, wo andere vielleicht nur abwinken würden. Aber ich wollte nichts davon einfach vergessen, sondern wollte lieber reflektieren.

    Am liebsten würde ich hier jetzt einfach alles schreiben, aber dann wäre der Beitrag fast schon ein eigenes Buch....


    Und falls ja, hattet ihr die Möglichkeit, es aufzuarbeiten, um doch noch etwas Positives daraus für die Zukunft zu ziehen?


    Bei fast allen Dingen ja. Bei einigen, ganz Wenigen leider nicht. Naja, that's life denk ich. ^^


    Würdet ihr bestimmte Dinge bei einem weiteren Mal auf gleiche Weise machen?


    Hat irgendwer hier mal ne Zeitmaschine parat? Ich hätte meinem 6-jährigen "Ich" ein paar Dinge zu sagen.... XD


    Fühlt ihr auch Reue in Situationen, in denen ihr wenig für das Ergebnis konntet?


    Nein.

    Einen Fehler zu machen, ist natürlich kein schönes Gefühl. Doch die Frage nach der Schuld ist ein ganz anderer Schuh.

    Reue empfinde ich bis heute für alles, wo ich etwas für konnte. Für alles Andere empfinde ich eher Traurigkeit, manchmal auch sowas wie Wut, oder Ärger.


    Würdet ihr sagen, dass man auch seinen Ausbildungsweg bereuen kann? Und tut ihr dies bei euch selbst?


    Ja. Zum Teil lags auch einfach am System. Aber zum Teil lag es auch an mir selbst.

    Kleiner Trost hier für alle:
    Es sind bereits einige neue Arbeitsmodelle auf dem Weg, was auch Einfluss auf den Bildungs- und Ausbildungsweg haben wird, sodass man hoffentlich irgendwann nicht mehr so ganz an diesen einen Ausbildungsweg und an sein Zertifikat gekettet wird.


    Lasst ihr das Gefühl von Reue ein Teil eures Lebens sein? Oder blendet dieses Gefühl aus?


    Ist bei mir ein fester Bestandteil meines Lebens. So lerne ich am besten aus Fehlern.


    Ein paar wichtige Dinge dabei sind auch sowas wie:


    Absolute Ehrlichkeit mi selbst gegenüber;


    - niemand kann mir in meinen Kopf gucken, also ganz ehrlich zu mir selbst

    - Frage nach dem "Warum?"

    - In der Regel folgt dann selbige Frage noch einmal, weil man einen weiteren Aspekt in sich selbst entdeckt hat.


    Das Ergebnis: Man wird immer reflektierter, findet sich selbst und kann endlich alles verarbeiten.

    Aber vor allem: Man kann endlich akzeptieren, dass man ein Mensch ist und dass man manche Dinge nun mal nicht rückgängig machen kann. So kann man auch die Reue zulassen und sie durchaus als etwas Positives sehen. :)


    LG :heart:

  • Was ich am meisten bereue ist, dass ich mich damals so unterkriegen lassen habe, u.a. durch Mobbing und den fehlenden Zusammenhalt meiner Familie.

    Dadurch bin ich in so ein Loch gerutscht, wo ich einfach nur in den Tag gelebt habe und letztendlich auch einfach ne Berufsausbildung gemacht habe.

    Leider ist es ja so, dass man in Deutschland lauter Qualifikationen braucht um als Person anerkannt zu werden, die was kann (gilt nicht für alle Betriebe, ich würde aber mal sagen, die meisten).

    Leider wirkt sich das alles auf das Gehalt aus, was ja leider trotzdem eine große Rolle spielt, wenn man etwas leben will und auch später mal was haben möchte.

    Natürlich könnte ich mich jetzt noch mal neu orientieren, aber Abi machen, studieren und dann ein paar hundert Euro mehr verdienen ist für die Dauer halt auch nicht mehr meiner Meinung nach empfehlenswert, wäre ich nicht so eingeknickt gewesen, hätte ich das am besten damals 2014 nach meiner Ausbildung angehen sollen.

    Dadurch wäre es wesentlich einfacherer jetzt an irgendwelche Berufe zu kommen, bei denen man ja so schlau sein muss (für mich ist das lediglich eine Einstellungssache), damit man auch genommen und entsprechend bezahlt wird.

    So hätte ich letztendlich jetzt meine Ruhe und müsste mich nicht mit Dumpinglöhnen rumschlagen. (würde ich jetzt nicht pauschal sagen, leider gibt es auch Berufe, wo man viele Jahre studiert hat und trotzdem ein Witz an Gehalt bekommt)


    Ansonsten bereue ich es ebenfalls, dass ich mich damals als Schüler so unterbuttern lassen habe und mich einfach nur noch in meine digitale Welt zurück gezogen zu haben, das Resultat ist, dass ich mir leider nicht mehr viel aus Freundschaften und Liebe mache, da sind einfach keine Emotionen für da.

    Ich habe echt das Gefühl durch meinen Rückzug habe ich echt das allermeiste verpasst.^^"

  • Es gibt die ein oder anderen Dinge, wo ich bereue. Insbesondere was meine Ausbildungslaufbahn betrifft. Gerade die Schule an sich hat mir nie so wirklich Spaß gemacht, weil ich von meiner Klasse nicht wirklich gemocht wurde, ich war da fast ausschließlich allein, hatte da eigentlich gar keine Freunde. Mit 2 hab ich mich zwar ganz ok verstanden, aber trotzdem war ich überwiegend alleine. Ich muss sagen der Job als Steuerfachangestellte gefällt mir an sich schon, weil ich an Buchführungen schon meinen Spaß finde, aber ob das bei Steuern an sich selber so ist, weiß ich nicht. Ich hab mir auch schwer getan mitm lernen, weil ich dabei nicht wirklich viel Spaß hatte mit den ganzen Tehemen. Damals nach der Wirtschaftschule hätte ich auch die FOS machen können, habs aber nie getan, weil ich mir das nicht zugetraut habe, da ich nur von den Noten durchschnittlich war. Mittlerweile bereue ich es schon, dass ich es nicht einfach mal versucht habe, das zu machen, dann hätte ich ne größere Auswahl an Berufen gehabt, wie z. B. Mediendesign (wo man größtenteils schon Abitur verlangt hatte). Oder aber hatte es bei uns noch nen Girls Day gegeben (oder wie man den nannte) wo man für nen Tag ein bestimmten Beruf angeschaut hatte, in meinem Fall wars bei der Polizei. Hatte mir sehr gut gefallen, va kamen die damals auf mich zu und fragten ob ich da ne Ausbildung machen wolle Aber auch da bereue ich es manchmal, dass ich das nicht angenommen hatte, ich wollte einfach keinen einjährigen Leerlauf zwischen Schulabschluss und Ausbildung haben, jedoch hätte ich ja auch ein FSJ machen können oder so... mittlerweile bin ich fast 25 und will jetzt auch keine weitere Ausbildung mehr machen, ich weiß dass ich jederzeit auch in viele anderen Bürojobs unterkommen würde, damit kann ich leben. Aber ich wünschte einfach oft, ich hätte damals doch einfach mal das probiert, was ich mir damals nicht zutraute.

  • Ich würde die Frage zunächst umdrehen...was bereue ich nicht? Ich bereue nicht, dass ich mein Studium angetreten hatte, trotz dass es meinem Elternteil damals sehr schlecht ging. Ich hab es angetreten, weil ältere Kollegen meinten, dass man schon von Anfang an dabei sein sollte. Auch habe ich mich beruhigt, indem ich mir sagte, dass mein Elternteil nicht wollen würde, dass ich das Studium nicht antrete. Die Person wusste, dass es meine Wunschstelle war und war stolz auf mich. Deswegen bin ich den weiten Weg zur Uni gefahren. Ich glaube auch, dass es mir für meine Bewältigung des Verlustes gut tat. Ich bin quasi gekommen, als es schon vorbei war und musste zum Glück keine Bilder mehr im Krankenhaus miterleben. Ich denke, dass macht es für mich erträglicher.


    Dennoch bereue ich durchaus Dingein meinem Leben, die ich gemacht habe oder die ich nicht gemacht habe, weil ich nicht den Mut aufbringen konnte oder kann.

    Ich will da wirklich nicht konkreter werden, weil es mir zu persönlich ist. Dennoch bereue ich es manchmal, dass ich nicht so mutig bin.

    Ich denke, da man nicht als Meister ins Leben geboren wird, ist es schon normal, dass man Handlungen bereut.


    Ansonsten bereue ich es nicht so sehr im Nachhinein Abitur gemacht zu haben. Dennoch habe ich mir aber auch oft genug gedacht, dass es total unnötig war irgendwie, ich doch auch hätte ne Ausbildung machen können, etc.

    Ich meine, jetzt kann ich mich nicht beschweren, weil ichs Studium gepackt habe. Dennoch hab ich zwischendrin echt gedacht, dass ich in nem neuen Leben eher ne stinknormale Berufsausbildung machen könnte. Bereut habe ich den Weg hierhin jetzt nie, aber man hat doch auch mal diese Versagensängste, die einem dann schnell in eine kleine Down-Phase treiben... ^^"

  • Was ich am meisten bereue ist, dass ich mich damals so unterkriegen lassen habe, u.a. durch Mobbing und den fehlenden Zusammenhalt meiner Familie.

    Kenne bzw fühle ich zu gut. Wenn ich darüber nachdenke hatte ich keine schlechte Kindheit. Die misere fing erst etwas später an, als sich meine Eltern immer öfters gestritten haben und es schließlich zur Scheidung kam. Grund dafür war eine Körperverletzung an meiner Mutter, verursacht durch meinen Vater und ich war dabei. Ich habe irgendwie in dieser Phase einen Knacks ab bekommen, es war etwas too much für mich glaube ich. Die Zeit danach bin ich auch irgendwie in ein Loch gefallen, was mir nicht so gut getan hat. So in der Schule oder unter Freunden war ich fine, aber irgendwie habe ich die Auswirkungen später in der Ausbildung richtig gemerkt. Das war hart unter den Drachentanten zu bestehen und mental stark zu bleiben.

    Die Ausbildung in der Krankenpflege war für mich eine Option selbstständig zu werden. Und ich war während diesen drei Jahren immer wieder extremst unzufrieden. Keine Ahnung wie ich es überhaupt durchziehen konnte, aber vielleicht hat mich mein innerer Schweinehund trotzdem dazu gebracht es einfach abzuschließen, um etwas in der Tasche zu haben. Mein Examen war nicht das Beste, habe mich auch nicht unbedingt bemüht aber ich habe es geschafft. Wollte es eigentlich als Sprungbrett benutzen um anschließend zu studieren, Game Design oder ähnliches. Allerdings kam es bis heute nicht dazu. Habe nach dem Examen weiter im Krankenhaus gearbeitet und durch meine guten Kollegen war es echt fine. Bin jetzt aber seit April 2019 nicht mehr in Deutschland arbeitstätig, sondern im Ausland wo ich mehr Geld verdiene. Ob ich noch studieren werde? Wer weiß, hätte eigentlich schon Lust...

    Jedenfalls habe ich mich letztes Jahr entschieden mit meiner Freundin ein Haus zu bauen. Grund dafür war eigentlich die misere in den Mietwohnungen die wir hatten aufgrund anderer... nun steht unser eigenes schon Haus und wir ziehen dann Ende Dezember um. Ich weiß tbh noch nicht, ob ich wirklich glücklich mit dieser Entscheidung bin. Ich freue mich auf der einen Seite, auf der anderen bin ich aber noch etwas reserviert. ^^'' Kommt halt viel Verantwortung und Stress mit einher und man hat dann plötzlich gemeinsames Eigentum und dahingehend bin ich auch Einzelgängerisch. XD Mal schauen wie sich das entwickelt.


    Ansonsten hätte ich auch mehr ehrlich zu mir sein sollen,.. auch bezüglich meiner Sexualität.

    Mir war schon früher klar, dass ich Tendenz zu Frauen hege, habe mich trotzdem immer als Bisexuell bezeichnet, auch um bei anderen "irgendwie anders dazustehen". Als ich in der Berufsschule 2011 damit rausgerückt bin wurde ich auch von einer blöd angemacht und von vielen voll komisch behandelt. Fands dann total süß, dass eine beliebte in der Klasse zu mir gehalten hat, no homo. XD Ich stand dann proud zu meiner "Bisexualität", von der ich auch dachte es zu sein.

    Jedenfalls war ich dann irgendwann einfach nur genervt von der Sexualität-Kacke bei mir.

    Mit Mädels hatte ich nie das Glück, ich habe nie getraut bei welchen die ich mochte über meine Gefühle zu sprechen. Aus Angst ich würde voll abgelehnt und ausgegrenzt werden... Dann habe ich mir wieder eingeredet, dass ich wahrscheinlich doch nicht so bin und habe dann auch '12 meine erste Fernbeziehung mit einem Typen gehabt. Haben uns auch oft getroffen und alles, aber oh god... wenn ich darüber nachdenke... drei verschwendete Jahre. Und dann hatte ich '16 noch eine Beziehung mit einem Kerl. Hat freundschaftlich angefangen, aber dann sind wir doch in eine Beziehung geruscht. Ich habe nach 9 Monaten dann den Schlussstrich gezogen und gemerkt, dass es einfach nicht funktioniert, gefühlstechnisch.

    Ich bereue einfach, dass ich mich selbst angelogen habe irgendwas zu sein was ich nicht bin, aus Angst, aus Dummheit oder keine Ahnung. Ich bereue es auch, dass ich die Zeit der anderen somit vielleicht auch verschwendet habe. Ich war keine gute Freundin (und bins heute auch überhaupt nicht). XD

    Trotzdem haben mich Mädels weiterhin total abgefuckt, war für einige wohl irgendwie auch nur ein Experiment...?

  • Ich freu mich sehr, dass du nun eine Freundin hast mit der du sogar zusammen ein Haus beziehst. Versteh auch total, dass so viel gemeinsame Verantwortung erstmal erdrückend sein kann.


    Aber ja, I feel this so much. Das Schlimmste dabei ist, dass man über sich selbst irgendwo denkt "you little hoe...", wenn es nicht mit einem Mann klappt.

    Hab lang das Gefühl gehabt, ich hätte ihn einfach verarscht, obwohl das natürlich nicht mein Hintergedanken war und er das nie so empfunden hat, und ich hab einen ziemlichen Ekel vor Leuten, die sehr bewusst ihre*n Partner*in verarschen oder eben ausnutzen, und dann auch nichts bei finden.


    Eben auch, wie du sagst, dass dich dann manche in ihrer Experimentierphase ausnutzen wollen, und das vielleicht nichtmal die andere Person wissen lassen.

    Hätte da zwei, drei solche getroffen, aber die lassen recht schnell von dir ab, wenn sie merken, sie müssten Geduld etc in den Aufbau einer Beziehung reinstecken, bis sie überhaupt an ihr Ziel kommen. xD


    Ich fühle diese Klammer auch so sehr... zumindest bin ich keine gute Freundin im klassischen Sinne. Denke ich. Hab schon gehört "du behandelst mich wie deinen besten Kumpel, aber wir sind zusammen" ... *insert the 'what does it mean?'*-meme.

  • Ja, habe leider keine guten Erfahrungen gemacht wenn es darum ging Mädels zu daten. Viele Dates waren dann auch einfach verdammt komisch und cringe, dass ich irgendwann auch keinen Bock mehr hatte. XD Da kann ich mittlerweile die armen Kerle gut nachvollziehen, es ist echt nicht so einfach. Aber bezüglich der Experimente... Es ist ja eigentlich nicht wirklich schlimm zu experimentieren, das gehört ja auch irgendwie dazu. Wie soll man denn sonst wissen was einem gefällt? Die Wenigsten können glaube ich direkt von sich behaupten wirklich DAS zu sein und nicht anders. Wichtig ist für mich eben nur, dass man dies dann offen kommuniziert. Habe meinen Partnern immer von meinen Tendenzen erzählt und es war in Ordnung.

    Ich denke deswegen nicht, dass du dich gegenüber deines Ex-Freundes schämen musst.

    Das was ich in dieser Hinsicht einfach "bereue" ist einfach die Tatsache dass es eben gescheitert ist und das man es sich doch hätte sparen können. Aber das denkt man immer im Nachhinein. Ist alles einfach viel zu kompliziert.

    Ich fühle diese Klammer auch so sehr... zumindest bin ich keine gute Freundin im klassischen Sinne. Denke ich. Hab schon gehört "du behandelst mich wie deinen besten Kumpel, aber wir sind zusammen" ... *insert the 'what does it mean?'*-meme.

    Damit meinte ich eher meinen eigenen Charakter. Bin in Beziehungen irgendwie gerne scheiße, keine Ahnung warum. ^^''


    Ich freu mich sehr, dass du nun eine Freundin hast mit der du sogar zusammen ein Haus beziehst. Versteh auch total, dass so viel gemeinsame Verantwortung erstmal erdrückend sein kann.

    Nicht umsonst lassen sich viele Paare scheiden oder trennen sich aufgrund des Stresses. XD

    Könnte meine Freundin auch teils auf den Mond ballern, aber ich glaube sie denkt genau so. Cool ist irgendwie, dass wir uns nicht lange böse sind. Ist irgendwie so, dass wir zanken und dann gucken wir uns an, haben direkt unser "Meow"-Face und vetragen uns. Dann sag ich sie soll mich jetzt in Ruhe lassen. XD Irgendwie lustig im Nachhinein. Haben beide leider einen dominanten Charakter in dem Sinne. Bin aber froh, dass sie sich so gut kümmern kann und weiß was zu tun ist.

  • Mipha

    Hat das Label Allgemeine Diskussionen hinzugefügt.
  • Yuki

    Hat das Label Ihr über euch hinzugefügt.