Das Gesundheitswesen und die Pflege

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  • Ein sehr wichtiges Thema, was uns direkt und indirekt betrifft. Egal, ob man selber mal im Krankenhaus behandelt wurde, zum örtlichen Arzt gegangen ist um sich durchchecken zu lassen oder von Zuhause aus behandelt wurde. Auch eigene Verwandte, Freunde und Bekannte können davon betroffen sein. Viele Menschen arbeiten auch selber in den Pflegeeinrichtungen und in den Krankenhäusern um für unsere Gesundheit zu sorgen. Aber jeder von uns hat damit verschiedene Erfahrungen gemacht und es gibt auch viele Missstände, die man offen ansprechen sollte. Darum geht es auch hier.


    Zuerst mal geht es um die Fakten:


    Es arbeiten in Deutschland (Stand 2019) ungefähr 5,7 Millionen Menschen in den sämtlichen Pflegebereichen, die es gibt. Es gibt (Stand 2020) 372.000 Ärzte in Deutschland. Das wären durchschnittlich 4,5 Ärzte für 1000 Menschen. Die Ärztedichte liegt in Deutschland im Vergleich relativ hoch.


    Mehr dazu:

    https://www.destatis.de/DE/Pre…DADAA1CC297F0AE13.live721


    Die Zahl der Pflegekräfte und auch Ärzte stieg in den letzten Jahren an. Aber es sind leider auch nicht die neuesten Zahlen und die Probleme gab es schon damals und dann kam noch Corona dazu. Corona hat die Situation überall im Gesundheitswesen nochmal verschärft. Bereits 9000 Pfleger haben ihren Job dann hingeschmissen, weil durch Corona die physische Belastung noch höher wurde. Das Personal musste noch mehr Extraschichten schieben und bekam dafür einfach zu wenig Ruhezeiten, was die Pfleger am Ende ihrer Kräfte brachte.


    Mehr dazu:

    https://www.tagesschau.de/inla…and-durch-corona-101.html


    Die Hauptprobleme in der Pflege sind uns schon Jahre davor bekannt, aber es wurde einfach viel zu wenig dagegen getan und stattdessen gab es von den Politikern oft viel Eigenlob, was die Situation der Pfleger aber nicht befriedigend macht.


    Zu den Fakten gehört auch, dass es viel zu wenig an Pflegepersonal gibt. Es geht hier um weit über 300.000 Pflegekräfte, die allein in den stationären Stationen bis 2035 fehlen werden.


    Siehe hier:

    https://de.statista.com/statis…f-an-pflegekraeften-2025/


    Ansonsten arbeiten Pflegekräfte zu viel, bekommen dafür zu wenig Gehalt und es fehlt einfach an Anerkennung, die auch dort ankommt, wo sie benötigt wird.


    Aber was wird uns noch in der Pflege bevorstehen wenn wir so weitermachen wie bisher und was sind denn alles die Probleme, die auf uns zukommen oder bereits da sind?


    MaiLab hat dazu ein Video gemacht:

    Aber auch Joko und Klaas von ProSieben haben mit ihren gewonnenen 15 Minuten Sendezeit dem Thema der Pflege gewidmet:

    Sehr viele Probleme und schlechte Zukunftsaussichten, aber welche Ideen und Vorschlägen haben die großen Parteien eigentlich überhaupt wenn es um die Pflege geht?

    Wie man im Video gesehen hat, gibt es zwischen den Parteien viele Überschneidungen, aber auch große Unterschiede. Es gibt streng gesagt 3 Blöcke. Ein Block, wo Grüne, Linke und SPD sind, dann ein Block, wo CDU/CSU und FDP sind und dann ein Block wo die AfD ist.


    Ihr merkt es schon, dass das Thema nicht einfach ist und die Situation ist auch nicht schön, aber wir sollten uns damit auseinandersetzen. Weil ich finde, die Gesundheit ist das Wichtigste was es ist. Erst wenn man gesund ist, kann das Leben auch lebenswert sein.


    Jetzt zum Schluss ein paar Fragen zum Thema:


    Welche Erfahrungen habt ihr mit Behandlungen, wenn es um die eigene Gesundheit geht?


    Arbeitet ihr im Gesundheitswesen und falls ja wo und könnt ihr die Probleme auch bestätigen oder seht ihr es doch anders?


    Was musst sich euer Meinung her im Gesundheitswesen ändern?


    Sollen Pfleger euer Meinung her streiken gehen um für ihre Forderungen zu kämpfen oder sollen Pfleger trotz aller Probleme weiterhin zu jeder Zeit für die Patienten da sein?


    Wie wichtig ist das Thema für euch und macht ihr euch darüber Gedanken?


    Auf ein gutes Unterhalten!


    Danke!

  • Rusalka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Welche Erfahrungen habt ihr mit Behandlungen, wenn es um die eigene Gesundheit geht?


    Bisher an mir persönlich? Fast nur Gute. Es gibt ein paar Zahnärzte, die ich mir gerne erspart hätte - die waren aber auch allesamt vom älteren Kaliber und inzwischen wird doch deutlich mehr auf die Führung von ängstlichen Patienten wert geachtet. Außerdem war da man ein Notfallkontakt bei einer niedergelassenen Ärztin zu ihrer Sprechzeit (ich bin nett - ich hab Notfälle wenn Ärzte regulär auf haben ;D ), die mich mit Homöopathikum loswerden wollte. Zugegeben: es war letztlich nichts wirklich dramatisches (Herzstechen und -raßen... wobei die Tachykardie hinlänglich bekannt war und ich mir nur sorgen wegen des Stechens gemacht habe... war aber nichts schlimmes) und mein Hausarzt hat später die richtige Therapie eingeleitet (Betablocker erhöht) aber "das EKG war in Ordnung und der TropT-Test negativ" sagte sie quasi im Rausgehen, nachdem sie mir das Rezept in die Hand gab.


    Aber das war eine Ärztin unter vielen. Ich habe daraus gelernt besagte Praxis nicht mehr aufzusuchen und habe dadurch kein schlechtes Bild von der Berufsgruppe.


    Arbeitet ihr im Gesundheitswesen und falls ja wo und könnt ihr die Probleme auch bestätigen oder seht ihr es doch anders?


    Das ich selbst Medizinische Fachangestellte bin, sollte ja dem einen oder anderen bekannt sein. Oder auch nicht. *lol*

    Ich arbeite dabei in einer niedergelassenen Praxis mit mehreren Ärzten.

    Ja, ich sehe die Probleme auch. Aber auch noch deutlich mehr - denn das Problem besteht ja nicht nur bei den Pflegekräften: auch Apotheker, PTAs, niedergelassene Ärzte, MFAs, spezialisierte Fachkräfte und (wahrscheinlich) auch Therapeuten haben massive Probleme. Und natürlich auch Ärzte, die im Krankenhaus arbeiten - aber die haben ganz andere Sorgen als die Niedergelassenen.


    Was musst sich euer Meinung her im Gesundheitswesen ändern?


    Der Wirtschaftlichkeitszwang muss weg. Sämtliche Probleme, die wir heute haben, verdanken wir der "das Gesundheitswesen muss schwarze Zahlen schreiben"-Politik. Aber das Gesundheitswesen ist kein Konzern, dass irgendetwas herstellt, in dem es Ressourcen verbraucht und Gewinne machen will. Das Gesundheitswesen hat den Auftrag zu heilen - egal was es finanziell kostet. Und dann schreibt man eben keine schwarze Zahlen.

    Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen:


    Wenn jemand heute einen schweren Unfall hat und im Rollstuhl landet, dann benötigt er eine intensive Einführung und Reha, damit er lernt mit seinem neuen Hilfsmittel umzugehen... und auch mit der allgemeinen Lebenssituation. Damit meine ich NICHT die psychische Variante, sondern Sachen wie "auf einmal bin ich Inkontinent, wie sorge ich dafür, dass mein Pipi nicht in der Hose landet?" oder "ich bin aus dem Stuhl gefallen, wie komme ich alleine wieder hoch?" oder "wie ziehe ich mir meine Hosen an?". Das dauert mitunter Monate, die es auch intensive Betreuung braucht. Die Krankenhäuser wollen dich aber schon nach vier bis sechs Wochen rauswerfen, weil die Krankenkassen dann nicht mehr zahlen wollen. Verstehen kann ich die Häuser, für die Menschen ist es aber fürchterlich. Ich kann dazu diesen und diesen sowie diesen Beitrag (gehört zum vorigen dazu) empfehlen. Allgemein kann ich hier diesen Blog jeden ans Herz legen, der mal über die Teppichkante schauen mag.


    Das leidliche Thema Tabletten - ja, das hatten wir an anderer Stelle auch schon. Aber es ist eben so schön:

    Die Krankenkassen wollen Geld sparen also zwingen sie die Apotheken immer schön die billigsten Medikamente auszugeben. Damit keine bösen Überraschungen entstehen, handeln die Apotheken Krankenkassen mit den Pharmafirmen Rabatte aus - an die sich die Apotheken orientieren müssen. Damit dann andere Pharmafirmen nicht in die Lage kommen gar nix mehr zu verkaufen, sind diese Rabatte zeitlich limitiert, weswegen die Verhandlungen von vorne beginnen. Jede Krankenkasse mit jeder Pharmafirma über jedes rezeptpflichtige Medikament. Das ging dann so weit, bis man entschied, dass es Ausnahmelisten für bestimmte Medikamente geben muss, da deren Austausch gegen ähnliche Präparate schon enorme Folgen haben kann, also muss man diese Ausnahmelisten im Blick haben. Und wehe ein Patient braucht mal schnell ein Medikament, aber die Rabatt-Medis sind nicht in der Apotheke, weswegen man ein teureres rausgibt - dann kommt sofort ein Regress und der Apotheker darf die Mehrkosten selber zahlen.

    Und weil das so schön funktioniert, wurde eine riesige Regresswelle auf deutsche Apotheker losgetreten: egal ob der Arzt oder der Apotheker den Fehler machte... der Apotheker durfte zahlen. Und wenn es etwas wie "der Arzt hat seine Telefonnummer nicht im Stempel gedruckt" war. Bitte versteht mich nicht falsch: es gibt Vorgaben für Ärztestempel und die müssen eingehalten werden - aber dafür darf doch dann nicht der Apotheker büßen.

    Zugegeben: inzwischen wurde dem ein Riegel vorgeschoben (zumindest höre ich davon nicht mehr viel) aber für einige Jahre war das ein sehr, sehr, sehr erfolgreiches Geschäft für die Krankenkassen. Auf Kosten der Apotheker.


    Oh und euer Arzt hat ständig Ende des Quartals zu, nimmt keine neuen Patienten mehr an oder verwehrt euch bestimmte Untersuchungen/Therapien?

    Tja... Budget sei dank. Ja, es klingt wie eine lahme Ausrede und manchmal ist es das auch. Aber dennoch ist es genauso wahr:

    Wenn ein Arzt mehr Patienten behandelt als alle anderen Kollegen in einem gewissen Umkreis, dann bekommt er die Mehrpatienten nicht bezahlt. Stellt euch vor, ihr baut Häuser und nur, weil ich drei Häuser mehr baut, als die anderen Firmen eurer Umgebung, bekommt ihr für die keine Kohle. Habt aber Zeit, Kraft, Ressourcen und Geld da reingeworfen. Würdet ihr dann noch Häuser bauen, wenn ihr euren Soll erfüllt habt? Nein. Warum verlangt man es also von Ärzten?


    Apropos Bezahlung: Meine Chefs bekommen pro Patient pauschal 26,59€. Wenn der nur einmal im Quartal vor der Tür steht - prima. Aber wehe, wenn das eine junge Frau mit Epilepsie ist, die nun schwanger ist. Gut, dann bekommt er durchaus 99,01€ dafür (dank Zusatzpauschale für die Krankheit und EEG), sieht die Patientin dann aber alle zwei Wochen ein- bis zweimal - das wären dann nur noch 8 - 16€ pro Besuch, bei denen es immer eine intensive Beratung gibt, viel Hirnschmalz nötig ist und man quasi immer in Alarmbereitschaft bleibt (Hat die Schwangere einen epileptischen Anfall, dann kann das Ungeborene sterben. Dosiert man die Medikamente im Laufe der Schwangerschaft nicht hoch, dann wird der Wirkstoffspiegel im Blut zu gering und die Mutter wird einen Anfall haben. Dosiert man die Medikamente zu hoch, dann vergiftet man beide. Gibt man die falschen Medikamente, kann das Kind schwerbehindert werden. Und wehe die Mutter reagiert nur auf die falschen Medikamente sicher anfallsfrei... und nach der Schwangerschaft muss man die Medikation wieder zurück anpassen, damit die Mutter nicht überdosiert wird - und das auch langsam und von Frau zu Frau verschieden).

    Und wem dieser Pauschalbetrag immer noch zu hoch erscheint: davon möchte ich auch bezahlt werden. Und meine Kollegen. Außerdem noch die Miete, der Strom, das Wasser, die Geräte... und am Ende will der Arzt ja auch was auf der Stulle haben und nicht nur trocken-Brot essen müssen.

    Da sind wir nochmal beim EEG:

    Das Gerät kostet 1.000€ für das Mapping-Modul ohne PC, Software und Wartungsvertrag. Für alles zusammen finde ich leider keine einsehbare Preise. Dazu kommen dann die Elektrodenkabel (unsere kosten 14€ pro Kabel... wir benötigen 24 Kabel für die Untersuchung... rechnet selber), Elektroden (je nachdem: 23€ pro Brückenelektrode - wir brauchen 20; 40€ pro Ohrelektrode (2) und 12€ pro EKG-Elektrode (2) ), eine EEG-Haube (80€ fertig bzw. 20€, 11€ und 5€ pro Ersatzteilstücke, wenn mal was kaputt geht - und das sind Verbrauchsgüter, die gehen kaputt), einen bequemen Stuhl bzw. Liege (immerhin dauert die Untersuchung 20 Minuten), eine Fotostimulationsanlage (kP wieviel die kostet) und vielleicht sogar eine Kamera. Also... das Gerät IST teuer. Und diese ganzen <100€-Produkte die ich gerate nannte, müssen alle paar Wochen bis Monate ersetzt werden, weil sie irgendwann kaputt gehen. Dazu kommt dann noch die Arbeitskraft der MFA - die mind. 30 Minuten gebunden ist. Wären Pi*Daumen 5€ pro Untersuchung (das klingt so bedrückend wenig v-v").

    Und das alles will von 26,59€ pro Patient bezahlt werden - was dann auch noch gedeckelt wird.


    Achja... und weil Hilfskräfte so schön viel günstiger sind, aber nach Einarbeitung das Selbe leisten können wie gelernte Fachkräfte, werden die dann eingestellt. Nur das die nie das Selbe leisten können wie gelernte Fachkräfte. Sehr gute Hilfskräfte können dem sehr sehr sehr nahe kommen, aber das braucht ein gewisses Engagement - und das bringen die wenigsten auf.


    Sollen Pfleger euer Meinung her streiken gehen um für ihre Forderungen zu kämpfen oder sollen Pfleger trotz aller Probleme weiterhin zu jeder Zeit für die Patienten da sein?


    Hrm. Sie sollten. Aber moralisch wird das kaum eine Pflegekraft übers Herz bringen. Immerhin kommen bei uns dann nicht nur die Leute zu spät zur Arbeit oder bekommen bestimmte Produkte nicht... bei uns sterben sie im schlimmsten Falle.

    5 Mal editiert, zuletzt von YnevaWolf () aus folgendem Grund: diverse falsche Wörter durch die richtigen ersetzt *facepalm*

  • Welche Erfahrungen habt ihr mit Behandlungen, wenn es um die eigene Gesundheit geht?

    Ich war selbst nur einmal mit 23 im Krankenhaus zur Behandlung und das sogar über Weihnachten. :haha: Da ich seit meinem 20. Lebensjahr in der Pflege arbeite wusste ich natürlich was auf mich zukommt von der Diagnostik her und wie es eben nun mal so im Krankenhaus ist. Für mich war das sogar echt spannend das Krankenhaus aus der Perspektive eines Patienten zu sehen. Ich hatte vor nichts Angst, weil ich einfach wusste wofür die ganzen Geräte sind, woher die ganzen unbekannten Geräusche und das Piepsen kommt usw. Ich habe zwar ,,nur'' eine Magendarm-Spiegelung erhalten aber ich hatte wie gesagt vor nichts Angst. Nadeln kann ich zwar überhaupt nicht leiden aber da muss man durch und so ein Piekser tut in der Regel auch nicht stundenlang weh.



    Arbeitet ihr im Gesundheitswesen und falls ja wo und könnt ihr die Probleme auch bestätigen oder seht ihr es doch anders?

    Wie oben erwähnt bin ich seit 5 Jahren in der Pflege und ich kann natürlich jedes einzelne Problem bestätigen. Ich möchte auch hier nicht zum hundertsten mal irgendwelche Stressmomente oder persönlichen Storys aufzählen. Es ist so schlimm wie man es immer liest und hört und teilweise auch noch schlimmer.



    Was musst sich euer Meinung her im Gesundheitswesen ändern?

    Die Menschen brauchen unbedingt mehr Aufklärung! Es könnte sich so vieles vermieden werden, wenn Menschen gesünder leben würden, rechtzeitig eine Patientenverfügung abschließen, nicht wegen Kleinigkeiten zum Arzt laufen oder sich mit Drogen oder legalen Medikamenten versuchen selbst zu therapieren. Jeder von uns ist für seine eigene Gesundheit verantwortlich. Kein Gott in weiß und keine Wunderpille kann alles heilen und stoppen! Ich weiß, dass es furchtbare Erkrankungen gibt, für die man nicht verantwortlich ist. Ich spreche aber von den häufigen Wohlstandserkankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Arthrose, Leberzirrhose... Das sind alles Erkrankungen, die sich mit einem gesunden Lebensstil vorbeugen lassen und ja, ich spreche von Vorbeugen, denn vollständig elimieren lässt sich z.B. das Risiko für Bluthochdruck trotzdem nicht. Dennoch sollte man sogenannte Risikofaktoren vermeiden, damit diese Krankheiten möglichst nicht oder nur milde entstehen. Dafür muss man auch nicht wie wie ein Heiliger leben und auf alles verzichten. Man muss aber Abstrichte machen und auf gewisse Dinge möglichst verzichten. Ja, Verzicht ist hart, grade am Anfang aber Verzicht ist ein deutlich geringerer Preis im Vergleich zu schweren gesundheitlichen Folgen, die im Alter auftreten. Ich kann auch nicht die Argumente hören so nach dem Motto ,,Lieber esse ich jetzt ungesund aber dafür schmeckt es mir. Dann sterbe ich halt 5 Jahre früher. Man muss auch mal leben können.'' Dieses Mindset basiert auf einem völligen Unverständnis zu zu Gesundheit. Wenn ich mir zu viel Schlechtes ,,gönne'' wie Zigaretten oder ungesundes Essen, dann bedeutet das nicht, dass man plötzlich und ganz ohne Leid 5 Jahre früher stirbt. Es bedeutet, dass z.B. der Schlaganfall deutlich wahrscheinlicher und früher auftreten kann und dass die Folgen schwerer sein können, aufgrund der großen Risikofaktoren. Also ja, man stirbt statistisch gesehen früher, dafür haben die Krankheiten auch schwerere Verläufe. Das bedeutet konkret mehr Schmerzen, mehr Operationen, mehr Untersuchungen, schlichtweg weniger Lebensqualität. Das möchte doch wirklich niemand von uns haben und deswegen sollte man heute schon vorbeugen. Selbst wenn man trotz Vorbeugung noch schwer krank wird, ist es immer noch besser! Der Krankheitsverlauf ist dann in der Regel milder und ich kann zumindest guten Gewissens sagen, dass ich es versucht habe und dass ich an mir gearbeitet habe.

    Dass sich politisch auch etwas tun muss, ist mir klar aber ich hab mich jetzt mal den persönlichen Umgang mit Gesundheit und Krankheit fokussiert, weil wir daran alle arbeiten und das System auch dadurch entlasten können.

    Auch möchte ich noch erwähnen, dass man grade in der Pflege einfach mehr Hilfsmittel haben sollte. Viele Dinge wären so viel einfacher, wenn man schlichtweg bessere Betten hätte und wenn man sich körperlich durch moderne Hilfsmittel schonen könnte.



    Sollen Pfleger euer Meinung her streiken gehen um für ihre Forderungen zu kämpfen oder sollen Pfleger trotz aller Probleme weiterhin zu jeder Zeit für die Patienten da sein?

    Sollten wir aber dann bleibt die Arbeit bei wenigen Kollegen, die dann noch mehr Stress haben.



    Wie wichtig ist das Thema für euch und macht ihr euch darüber Gedanken?

    Mir ist das Thema sehr wichtig, weil es hier vor allem um meine Zukunft geht. Sowohl beruflich als auch privat. Ich kann später selbst pflegebedürftig werden oder benötige zumindest Untersuchungen und Behandlungen und da muss einfach das ganze System passen.

  • Welche Erfahrungen habt ihr mit Behandlungen, wenn es um die eigene Gesundheit geht?


    Sowohl ich als auch meine Tochter wurden schon "Notfallmässig" und auch zu regulären Untersuchungen Behandelt. Meine Erfahrungen sind da im grossen und ganzen positiv. Zum einen wahrscheinlich, da ich mit meiner Tochter (wenn möglich) zu ihrem Kinderarzt gehe, der seit ihrer Geburt der selbe ist. Zum anderen, wenn es doch mal ein Notfall war ich berufsbedingt im Spital bekannt war und von da her vermutlich doch den ein oder anderen Vorteil hatte.


    Arbeitet ihr im Gesundheitswesen und falls ja wo und könnt ihr die Probleme auch bestätigen oder seht ihr es doch anders?


    Ich arbeite ebenfalls im Gesundheitswesen, allerdings nicht in Deutschland. Ich habe, vor allem aus dem finanziellen Aspekt gesehen, Deutschland nach Abschluss meiner Ausbildung verlassen und bin seit dem in der Schweiz tätig. Auch hier gibt es einige Probleme, da aber die Bezahlung deutlich besser ist, herscht nicht ganz so massiver mangel an medizinischem Fachpersonal wie in Deuschland. Auch habe ich das Gefühl, dass hier etwas mehr Wert auf prävention gelegt wird. Das kann allerdings auch nur mein persönlicher Eindruck sein. Dennoch sehe auch ich, dass die Arbeitsbelastung im lauf der Jahre immer höher geworden ist.


    Was musst sich euer Meinung her im Gesundheitswesen ändern?


    Meiner Meinung nach ist das grösste Problem im Gesundheitswesen, vermutlich in den meisten Ländern, dass sowohl Spitäler als auch Praxen (inkl. anderer Therapie- & Pflegeeinrichtungen) als wirtschaftliche Betriebe geführt werden (müssen). Leider ist es aber nun mal so, dass sich Krankheit und der individuelle Genehsungsprozess nur schwer an "Fallpauschale" halten. Was im Umkehrschluss heisst, die Kosten die in einer Behandlung entstehen werden, bei relevanten Erkrankungen, nur selten gedeckt. Es sollte in irgendeinder Form eine Möglichkeit geben die Kosten individueller zu Handhaben.


    Sollen Pfleger euer Meinung her streiken gehen um für ihre Forderungen zu kämpfen oder sollen Pfleger trotz aller Probleme weiterhin zu jeder Zeit für die Patienten da sein?


    Da kann ich mich den vorher geschriebenen Meinungen nur anschliessen. Ja, man sollte Streiken gehen aber aus den bereits genannten Gründen kann man es in der Regel nicht mit sich vereinbaren.

    Was beim Streik im Gesundheitswesen ebenfalls problematisch ist, ist einfach die Tatsache, dass es zwar heisst, ihr dürft Streiken aber der Notfallbetrieb muss aufrecht erhalten werden. Wenn trotz Streik alles weiter "läuft" mach das ganze meiner Meinung nach nur mässig Sinn.

  • Welche Erfahrungen habt ihr mit Behandlungen, wenn es um die eigene Gesundheit geht?

    Bislang eigentlich nur gute, habe mich immer gut versorgt und betreut gefühlt. Habe aber auch zu meiner Verteidigung noch nie wirklich einen größeren Eingriff in meinem Leben gehabt wie meine Weißheitszahn-OP. Bin selbst ansonsten nur wegen gewöhnlichen Sachen wie Grippe beim Hausarzt gewesen, von demher.


    Arbeitet ihr im Gesundheitswesen und falls ja wo und könnt ihr die Probleme auch bestätigen oder seht ihr es doch anders?

    Ja, ich habe Ende 2013 meine Ausbildung in einem großen Krankenhaus begonnen und habe diese auch 2016 beendet und bin seitdem eine examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ich habe danach auch zwei Jahre auf einer Privatstation im Krankenhaus gearbeitet, die sich insofern unterscheidet dass eben Selbstzahler-Patienten dort liegen, die auch vom jeweiligen Chefarzt behandelt werden. Demnach schon etwas anders wie auf Normalstation, aber die Probleme ziehen sich durch das gesamte System. Was die Arbeit für mich schwer gemacht hat waren einfach die Arbeitsbedingungen.

    Eine Woche lang Spätschicht, danach Wechselschicht am Wochenende und anschließend noch paar Tage Frühdienst, also 10-12 Tage am Stück war man schon am arbeiten. Dann teilweise noch Nachtdienste, die ich gehasst habe weil diese auch sehr lange sind und man alleine ist. Davon gabs dann normalerweise 3-6, aber ich habe meinem Chef direkt gesagt, dass ich dies nicht so cool finde und er hat dann auch glücklicherweise darauf geachtet. Und wie gesagt war ich alleine dann für 24 Patienten zuständig, was im Vergleich zu anderen Krankenhäusern noch in Ordnung ist, aber ich wurde schon oft genug von Patienten gefragt wieso ich so lange brauche um zu kommen. Naja, wenn mich 5 auf einmal wollen, muss ich eben alles abarbeiten. Und das ist eben auch so das gängige Problem. Meistens ist die Arbeit mehr wie das Personal, zumindest meistens. Es gab auch ruhige Tage, z.B. habe ich Feiertage und Wochenenden geliebt, weils dort nur die nötigsten Untersuchungen gab, aber wenn mir mal am Montag Neuaufnahmen hatten die OPs brauchen kams schon vor, dass wir die Betten mitten im Flur stehen hatten. Und das war mir als Mitarbeiter immer total unangenehm, weil man zwangsweise die Vorbereitungen dort vornehmen mussten... Der Stressfaktor ist einfach teilweise immens hoch gewesen.

    Das sind jetzt Dinge, die mir persönlich negativ aufgefallen sind, auch eben sehr bekannte Probleme in der Pflege. Dies war eben auch ein Grund für mich nach zwei Jahren ins Ausland zu wechseln.

    Mittlerweile arbeite ich weniger Stunden pro Woche mit 4-5 (selten 6) Tagen am Stück, kein Nachtdienst mehr und trotzdem dem doppelten Gehalt wie in Deutschland. Ist halt legit und ich bin nun auch glücklicher in meinem Beruf, obwohl der Stress auch teilweise noch vorhanden ist. Aber wird dann halt mehr relativiert.


    Oh und häusliche Pflege geht in Deutschland echt gar nicht... Doppelschichten, auch übertrieben viele Klienten mit kaum Wegzeiten auf deiner Tour, diese Arbeitsbedingungen weil die Leute eben zuhause gepflegt werden, wo man teilweise wenige Hilfsmittel hat und alles. Also richtig scheisse, sorry.


    Was musst sich euer Meinung her im Gesundheitswesen ändern?

    Der Wirtschaftlichkeitszwang muss weg. Sämtliche Probleme, die wir heute haben, verdanken wir der "das Gesundheitswesen muss schwarze Zahlen schreiben"-Politik. Aber das Gesundheitswesen ist kein Konzern, dass irgendetwas herstellt, in dem es Ressourcen verbraucht und Gewinne machen will. Das Gesundheitswesen hat den Auftrag zu heilen - egal was es finanziell kostet. Und dann schreibt man eben keine schwarze Zahlen.

    Japp.

    Die Menschen brauchen unbedingt mehr Aufklärung! Es könnte sich so vieles vermieden werden, wenn Menschen gesünder leben würden, rechtzeitig eine Patientenverfügung abschließen, nicht wegen Kleinigkeiten zum Arzt laufen oder sich mit Drogen oder legalen Medikamenten versuchen selbst zu therapieren. Jeder von uns ist für seine eigene Gesundheit verantwortlich. Kein Gott in weiß und keine Wunderpille kann alles heilen und stoppen! Ich weiß, dass es furchtbare Erkrankungen gibt, für die man nicht verantwortlich ist. Ich spreche aber von den häufigen Wohlstandserkankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Arthrose, Leberzirrhose... Das sind alles Erkrankungen, die sich mit einem gesunden Lebensstil vorbeugen lassen und ja, ich spreche von Vorbeugen, denn vollständig elimieren lässt sich z.B. das Risiko für Bluthochdruck trotzdem nicht.

    Sehe ich auch genau so, die Aufklärung müsste auch schon sehr früh z.B. bei Kindern beginnen, damit gesunde Verhaltensweisen eben antrainiert und hoffentlich beibehalten werden, aber die Umsetzung ist trotzdem schwierig in meinen Augen. Im Prinzip sind genügend Informationen vorhanden, allein schon in Zeitschriften befinden sich gute Artikel über gewisse Krankheiten oder mittlerweile findet man auch gute Sachen im Internet (Klar, letztendlich sollte man natürlich darauf vertrauen was der Arzt sagt, aber ich will damit nur sagen, dass es eigentlich genügend Angebote überall gibt). In Schulen oder eigentlich auch auf der Arbeit - bei uns zumindest - gibt es genug Seminare von Experten, die einem gesunde Verhaltensweisen schulen. Und man brauch eben gesunden Menschenverstand. Jeder weiß, dass zu viel Alkohol, Drogen, gewisse Ernährung, kein Sport und auch Rauchen schädlich ist und zu Krankheiten führt.


    Man muss sich eben darauf einlassen und sich daran halten, und das ist bekannterweise schwierig weil der Großteil der Menschen dazu tendieren eben nicht präventiv zu handeln, eher dann wenn das Problem schon aufgetreten ist. Ich will auch nicht wissen wie viele Menschen später noch mehr Probleme mit dem Bewegungsapparat haben, weil zu viel Smartphone, Computer u.ä. ... hierbei sollte auch schon präventiv gehandelt werden.

    Ansonsten sollte der Beruf auch "schmackhaft" gemacht werden. Denn der ist einfach so extrem vielseitig. Kann mich daran erinnern, wie wir damals mit der Schulklasse in größeren Betrieben eingeladen worden sind und dort eben einen Tag vor Ort waren mit Vorstellung des Hauses, des Berufes usw.


    Sollen Pfleger euer Meinung her streiken gehen um für ihre Forderungen zu kämpfen oder sollen Pfleger trotz aller Probleme weiterhin zu jeder Zeit für die Patienten da sein?

    Streiken ist gut, aber eben schwierig. Man sollte schon für die kranken Menschen jederzeit da sein, ich könnte das sonst auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich finde aber, dass man nebenbei eben so viel und aussagekräftig auf sich aufmerksam machen soll, eben durch so Videobeiträge wie oben im Startpost, die realistisch und ehrlich einfach aufzeigen, wie scheisse manches einfach ist.


    Wie wichtig ist das Thema für euch und macht ihr euch darüber Gedanken?

    Klaro ist mir das wichtig, zumal ich eben auch wie oben erwähnt total unzufrieden in meiner Situation im Krankenhaus gewesen bin und deswegen auch gewechselt bin.

  • Mipha

    Hat das Label Politik hinzugefügt.
  • Welche Erfahrungen habt ihr mit Behandlungen, wenn es um die eigene Gesundheit geht?


    Gemischte.


    Die Ärztin, die mir damals mit einer "medizinischen Wünschelrute" kam, als ich eine schwere Lungenentzündung hatte... solche Leute sind nichts als Scharlatane und haben ihren Doktor wohl bei einer Preisausschreibung gewonnen. Diese, und allgemein solche, die ernstzunehmende Krankheiten homöopathisch behandeln wollen, sollten ohne Umschweife ihre Zulassung verlieren, die sind einfach nur eine Gefahr für ihre Patient*innen.

    Großteils waren die Ärzt*innen, die ich besucht habe, jedoch in Ordnung. Ich meine, die meisten haben zumindest versucht sich auf tatsächliche Medizin zu stützen, wenn ich mit einem medizinischen Anliegen zu ihnen kam und haben mir kein Hexenwerk unterbreitet ... ja, meine Erwartungen und Standards an meine Mitmenschen sind heutzutage noch geringer als früher lol.


    Und auch damals die Kinderpsychiatrie- und therapie jedoch, irks... darüber hab ich schon anderswo gesprochen und will mich nicht nochmals drüber auslassen. Jedenfalls ist einfach alles falsch daran einem Kind einzureden, dass es hetero und cis sein müsste, und dann der Mutter zu sagen "ein normales Kind, vor allem ein Mädchen, wehrt sich nicht, ihr Kind ist nicht normal." lol


    Ja, nette Erinnerungen. Bin sehr froh, dass neurodiverse, weiblich erzogene Kinder unter den Radar fielen, weil man vor allem damals behandelt wurde, als wäre mein geistig zurückgeblieben bishin als wäre man gefährlich und "nicht / schwer erziehbar".

    Ein Junge in der Parallelklasse eine Aspergerdiagnose bekam und er verhielt sich die meiste Zeit über vollkommen unauffällig und man konnte sich eigentlich normal mit ihm unterhalten. Bloß wenn ihn seine Lehrerin wegen verschiedensten Kleinigkeiten, die laut ihr komisch an ihm waren, anschrie, hielt er sich die Ohren zu, hat geweint und sich irgendwo zu verstecken versucht ... und dann kam der in eine "Sonderschule", auf Rat eines Kinderpsychiaters hin, und ich war like: omg, bleib eher unauffällig, die stecken dich sonst auch da hin. 😳

    Not fun fact: ich war nicht unauffällig. Aber wehe ein Kind weint, wenn es angeschrien wird und hat einen physischen Tic, der sich halt dann verstärkt, wenn er gestresst war ... ab auf die Sonderschule! Er ist halt in Panik geraten, wenn er angeschrien wurde und man ihm dann keinen Rückzugsort zum Beruhigen anbot und hat sonst... nichts getan, like literally.


    Also ja, die Kinderpsychiatrie war (und ist Großteils wahrscheinlich immer noch) so ein bisschen der Horror.

    Man könnte meinen sie hätte sich weiterentwickelt. Zur Schulzeit meiner Mutter ist jemand auf die Sonderschule gekommen, weil er gestottert hat und man sollte meinen das hätte sich in späteren Jahrzehnten gebessert, aber mein Kumpel hatte einen Schulkollegen, dem eine Intelligenzminderung von einem Kinderpsychiater diagnostiziert wurde, einfach weil er Legastheniker war. Der Kumpel ist etwas jünger als ich, das muss 2005 oder so gewesen sein.

    Die Erwachsenenpsychiatrie hat auch so einige Fehler, aber Erwachsene können sich halt in der Regel doch besser wehren.



    Vor allem hatte ich sonst auch Probleme mit Gynäkologinnen, ja speziell Weibliche. Eine meinte zu mir, als ich etwa, 15 war und grad zuvor ohnmächtig wegen Eisenmangel geworden war, die jungen Mädchen heutzutage würden sich alle nur anstellen, sie hätte doch auch einen Uterus und würde nicht über Menstruationsbeschwerden klagen. Bruh. :upsidedown:

    Ich hab dann über Jahre hinweg etliche Besuche und Wechsel und verschiedene Pillen, bei denen manche mehr halfen, manche weniger, hinter mich gebracht, bis ich endlich erfahren habe, dass ich Endometriose (und ein Myom auf der Gebärmutter, aber das war damals noch nicht das Problem) habe.

    Es waren bei mir vor allem von Ärtzinnen, weil (cis) Männer dann für gewöhnlich doch einsehen "okay, ich hab keinen Uterus, ich kann es nicht nachfühlen." Gynäkologinnen sind manche der Meinung: "Ich hab nur ein leichtes Zwicken und alle anderen stellen sich an." Weil sure ... wenn man etwa als Kardiologe selbst ein gutes Herz hat, dann gibt es dann auch keine Menschen mit Herzerkrankungen lol.

    Es ist aber gut zu wissen, dass ich doch nicht verrückt oder einfach nur wehleidig bin. Hab mich da tiefer eingelesen und die Schmerzen werden auf der Schmerzskala mit etwa Nierensteinen und anderen Ungetümern gleichgesetzt.


    Wenn du aber sagst, du möchtest deinen Uterus gleich yeeten, ist man dir gegenüber wieder bevormunded und unterstellt dir du hättest einen Kinderwunsch und es würde DAS Drama deines Lebens sein, wenn du den nicht erfüllen könntest. Meinte darauf noch, wenn überhaupt, dann würde ich irgendwann mal ein Pflegekind aufnehmen, ist aber zumindest bei dem Arzt daweil nichts dran zu machen.

    Er hat mir zumindest eine sehr gute Pille mit einer Dienogest-Ethinylestradiol-Kombi verschrieben, die gegen Endometrioseschmerzen tatsächlich ein kleines Wunder wirkt. Ich hab immer noch Schmerzen, aber ich bin meist nicht unfähig aufzustehen und mich zu bewegen und normale Dinge zu tun. Ich glaub das kommt halbwegs dem heran, was andere unter normalen Menstruationsbeschwerden verstehen lol. Manchmal sind die Schmerzen schon noch etwas stärker, aber insgesamt geht's und ich hab im Rest des Monats auch viel weniger Unterleibsschmerzen.



    Was musst sich euer Meinung her im Gesundheitswesen ändern?


    Wir nähern uns im Großen und Ganzen immer mehr den USA an und werden sehr amerikanisiert, fürchte ich. Ein Gesundheitssystem, das darauf getrimmt wird wirtschaftlich zu sein, verfehlt den Sinn eines solchen Systems und es ist einfach nur unmenschlich, dass Menschen je nach Kaufkraft des Produkts, weil gute medizinische Versorgung eben tatsächlich als ein Produkt behandelt wird, und nach Nützlichkeit für die Gesellschaft unterschiedlich behandelt werden.

    Dann sagen ignorante Leute solche Dinge wie "es gibt im Leben viel Wichtigeres als Geld, Gesundheit zum Beispiel kann man nicht kaufen. 🥺🌈💫" ... und du weißt nicht, ob du dich vor lachen oder weinen am Boden kugeln sollst, wenn einem erklärt wird, man könne Gesundheit nicht kaufen. xD Das fängt nichtmal bei der medizinischen Versorgung an, eine tatsächlich gesunde Ernährung ist auch teuer, Heizkosten etc ...


    Ich erlebe das gerade bei meiner Großmutter. Klar, alte Leute sterben irgendwann und ich hatte früher nicht so viel mit ihr zu tun, aber es geht allgemein darum, dass sie gestern fast gestorben wäre, das Pflegeheim ist überfordert und technisch nicht gut ausgerüstet und dann hatten sie sie für einen Tag ins Krankenhaus geschickt, wo man drum kämpfen musste, dass sie Sauerstoff bekommt. Dortgelassen wurde sie nicht. Wohl auch, weil die Coronafälle wieder am Steigen sind. Einige Ärzte haben uns, aka meiner Mom und mir, erklärt, dass sie ohnehin schon 96 wäre und wie viele Kosten sie verursachen würde und was ... dann gibt keinen Sauerstoff mehr, weil diese Menschen nur Kosten verursachen?


    Allgemein sieht man auch, selbst wenn die Ärzt*innen, die man besucht, als Person und Mediziner*in professionell und gut sind, wie marode das Gesundheitssystem ist. Man muss bei Fachärzt*innen öfters mal viele Wochen bis monatelang auf Termine warten, wenn man keinen Wahl- oder Privatarzt*in bezahlen möchte oder kann oder beides.



    Kleiner, schwarzer Humor zum Abschluss: so stell ich mir die Entwicklung des Gesundheitssystems auch in Europa vor. 💁🏻‍♀️


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  • Einige Ärzte haben uns, aka meiner Mom und mir, erklärt, dass sie ohnehin schon 96 wäre und wie viele Kosten sie verursachen würde und was ... dann gibt keinen Sauerstoff mehr, weil diese Menschen nur Kosten verursachen?

    Kann diesen Abschnitt gerade nicht nachvollziehen. Wo bitte sagen Ärzte so etwas? Kein Arzt, den ich kenne, würde solche Sätze von sich geben. Zumal man im Krankenhaus immer nur soweit helfen kann, wie es nur geht. Irgendwann bringt auch die Medizin nichts. Unabhängig vom Alter.

    Das aber mit Kosten zu unterbreiten ist eher albern, denn durch eine Behandlung im Krankenhaus gibt es schließlich Geld für das Krankenhaus. Wenn es eher darum geht, dass die Krankenkassen zahlen müssen, dann sei es drum, immerhin hat man ein Leben lang eingezahlt

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Einige Ärzte haben uns, aka meiner Mom und mir, erklärt, dass sie ohnehin schon 96 wäre und wie viele Kosten sie verursachen würde und was ... dann gibt keinen Sauerstoff mehr, weil diese Menschen nur Kosten verursachen?

    Kann diesen Abschnitt gerade nicht nachvollziehen. Wo bitte sagen Ärzte so etwas? Kein Arzt, den ich kenne, würde solche Sätze von sich geben. Zumal man im Krankenhaus immer nur soweit helfen kann, wie es nur geht. Irgendwann bringt auch die Medizin nichts. Unabhängig vom Alter.

    Das aber mit Kosten zu unterbreiten ist eher albern, denn durch eine Behandlung im Krankenhaus gibt es schließlich Geld für das Krankenhaus. Wenn es eher darum geht, dass die Krankenkassen zahlen müssen, dann sei es drum, immerhin hat man ein Leben lang eingezahlt

    In Österreich sagen Ärzt*innen das und in Deutschland bestimmt nicht weniger? Das ist, was uns gesagt wurde? Mir ist schon klar, dass "Medizin auch irgendwann nichts mehr bringt" und an sich hab ich jetzt keine so enge Beziehung zu ihr, aber uns wurde es so gesagt, dass es sich aufgrund des hohen Alters nicht mehr rentiert jemanden zu versorgen.

    Taten es dann dennoch, aber einem wird immer vorgehalten, wenn es sich eben "nicht rentiert" und Menschenleben wird an dessen Wirtschaftlichkeit gemessen.

    Mir wurde auch vorgehalten, was ich mir einbilde Besuche bei der Psychiaterin eingereicht zu haben bzw. diese auf Kosten der Krankenkasse zu besuchen. Hab nicht ich mir ausgesucht oder erfunden, dass wir in einer Welt leben, die komplett fucked up ist.

  • in Deutschland bestimmt nicht weniger?

    Ich habe noch keinen Arzt hier so reden hören. Die Ärzte, die ich so kennengelernt habe, versuchen unabhängig vom Alter Leben zu schützen und zu erhalten.

    Wenn du solche Erfahrungen gemacht hast, dann ist das schade, aber das gleich auf das komplette System umzumünzen wäre falsch. Ja, unser Gesundheitssystem ist marode und nicht immer hat man als Patient mitzureden, aber unabhängig der Norm gibt es immer Ärzte, die sich davon nicht einschüchtern lassen und einfach nur machen

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


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    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Ich habe noch keinen Arzt hier so reden hören. Die Ärzte, die ich so kennengelernt habe, versuchen unabhängig vom Alter Leben zu schützen und zu erhalten.

    Also habe ich in der Schweiz auch schon mehrere Male erlebt.


    Es sind schlussendlich auch nur Menschen und gewissermassen verstehe ich auch, dass sie sich emotional abgrenzen müssen, aber gerade Ärzte in der Onkologie oder Palliativabteilung sind oft extrem kalt und behandeln den Patienten nicht immer wie einen Menschen, sondern wie ein Gut.

  • Hi und Eins mal vorab: ich arbeite nicht in der Pflege oder Ähnlichem, ich habe nur zwecks der Schule ein Pflichtpraktikum in einem Haus der Lebenshilfe absolviert. Dieses Praktikum hat mich in diese eine Woche aber so dermaßen geprägt (positiv !), dass ich mir sehr oft Gedanken über das Gesundheitswesen und die Pflege mache.

    Meine Tante arbeitet seit mehr als 10 Jahren als Krankenschwester und dementsprechend kriege ich bei Besuchen ihrerseits viel Input über die Situation auf ihrer Station mit. Wir sind uns sehr nah, weswegen sie mir sehr viel über ihre Arbeit erzählt. Meine Oma hat die Hälfte ihres Berufslebens als Altenpflegerin in einem Heim gearbeitet und da dass Altenheim direkt gegenüber ihrer Wohnung stand, habe ich auch viel mitbekommen, wenn man mit Omi mal wieder die Arbeit besucht hat. Omas geschwollene und eig. ziemlich von der Arbeit kaputte Hände sprechen Bände, mit wie viel körperlichen Einsatz viele Aufgaben bewältigt werden mussten. Von dem psychischen Aspekt mal ganz zu schweigen.

    Also ich würde sagen, dass ich zumindest indirekt mit diesem Themenbereich in Berührung komme, natürlich ist die Arbeit vor Ort nochmal ne ganz andere Geschichte.

    Hut ab vor den Leuten hier, deren täglich Brot es ist in der Pflege etc. zu arbeiten, bin froh, dass es euch gibt und ihr unsere Gesellschaft am Laufen haltet.

    Nun zu den Fragen:


    Welche Erfahrungen habt ihr mit Behandlungen, wenn es um die eigene Gesundheit geht?


    Zum Glück eher weniger, ich war ein sehr gesundes Kind. Nur in meiner Nach-Abi Zeit hab ich mal sehr geschwächelt und war für ne Lumbalpunktion aufgrund Tumorverdachts im Gehirn im Krankenhaus. Die Nachwirkungen waren echt hart, ich wusste nicht, dass man so heftig Rücken-oder Kopfschmerzen bekommen und aushalten kann :').

    Dort wurde ich jedenfalls ganz normal und human behandelt und man hat mir versucht so gut es geht zu helfen. Da kann ich nichts negatives anmerken. Klar, hin und wieder gerät man niedergelassene Ärzte oder Personal, bei denen man sich fragt, warum diese Person diesen Beruf gewählt hat. Aber das ist doch bei jedem Berufsfeld so, es gibt immer die schwarzen Schafe. Ich habe jetzt jedenfalls einen guten Hausarzt und bin soweit zufrieden.


    Arbeitet ihr im Gesundheitswesen und falls ja wo und könnt ihr die Probleme auch bestätigen oder seht ihr es doch anders?


    Siehe Text oben. Aber die Probleme, die ich mitbekomme durch Oma und Tante sind auf jeden Fall der Personalmangel, fehlende Wertschätzung durch Patienten und leider auch gewissen Oberärzten gegenüber den "einfachen Pflegekräften", das Schichtsystem (meine Tante machen die Nachtschichten sehr zu schaffen) und noch viele weitere Punkte.

    Die Menschen brauchen unbedingt mehr Aufklärung! Es könnte sich so vieles vermieden werden, wenn Menschen gesünder leben würden, rechtzeitig eine Patientenverfügung abschließen, nicht wegen Kleinigkeiten zum Arzt laufen oder sich mit Drogen oder legalen Medikamenten versuchen selbst zu therapieren. Jeder von uns ist für seine eigene Gesundheit verantwortlich. Kein Gott in weiß und keine Wunderpille kann alles heilen und stoppen! Ich weiß, dass es furchtbare Erkrankungen gibt, für die man nicht verantwortlich ist. Ich spreche aber von den häufigen Wohlstandserkankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Arthrose, Leberzirrhose

    Stimme dir da vollkommen zu. Meine Tante erzählt auch von Leuten, die ins Krankenhaus wegen jeder Lappalie kommen und man sich denkt: ,,Ernsthaft?" Und dann wird man auch noch blöd angeblafft, warum denn jetzt keiner sofort ein Wunderheilmittel zur Stelle hat.


    Was musst sich euer Meinung her im Gesundheitswesen ändern?


    Definitiv die Bezahlung der Pflegekräfte in Altenheimen und Krankenhäusern bzw. bei den Leuten, die pflegende Berufe ausüben ohne einen Dr. vor dem Namen stehen zu haben. Wie gesagt, ich kann nur das beurteilen was meine Tante und Oma verdienen/ verdient haben, aber das ist für die geleistete Arbeit definitiv zu wenig.

    Oder den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten. Klar, wollen mehr Leute dort arbeiten, wenn -neben dem menschlichen Aspekt- das Geld stimmt. Und je mehr Personal, desto mehr Freizeit für die betreffenden Leute. Also jetzt ganz vereinfacht gesprochen. Ich denke, wir brauchen generell einen Image Wandel was diese Berufsfelder betrifft. Genauso im Handwerk. Es geht einfach nicht, dass alle Menschen studieren, einen auf CEO machen und sich selbst verwirklichen. Das ist einfach in unserer Welt utopisch. Aber lasst uns doch bitte diese Berufe, die nun mal Blut, Schweiß und Stress mit sich bringen, attraktiv gestalten indem man diesen Menschen ein angemessen Lohn zahlt und wieder ein privates Leben mit genug Freizeit ermöglicht.


    Gebt den Leuten so viel Boni wie möglich, den wir brauchen diese Leute. Das sage ich jetzt als studierter Mensch, der auch in diese ,,du musst studieren, damit aus dir was wird"- Mentalität reinwachsen musste. Und dass finde ich fatal für unsere Gesellschaft. Ich hoffe sehr, dass wir diese Mentalität bald ablegen, dass alles immer schneller und höher wachsen muss und auch das Gesundheitswesen nur schwarze Zahlen schreiben darf.


    Und ich fände es vollkommen in Ordnung, dass z.B. eine Pflegekraft mehr verdienen sollte als ich jetzt im Büro beim Schreiben von Baugrundgutachten. Utopische Worte und wahrscheinlich meiner noch jungen Naivität geschuldet, ich weiß, aber ich würde es mir wirklich wünschen, dass die verantwortlichen Menschen, die etwas in unserem jetzigem System ändern könnten, den Wert dieser Arbeit in Pflege, Handwerk etc. vor den eigenen Profit stellen würden. Das Geld fließt wahrscheinlich gut, aber nur in die falschen Geldbeutel. Aber eben reine Utopie mein Wunschdenken, wahrscheinlich...


    Sollen Pfleger euer Meinung her streiken gehen um für ihre Forderungen zu kämpfen oder sollen Pfleger trotz aller Probleme weiterhin zu jeder Zeit für die Patienten da sein?


    Puh, schwierige Frage. Ich denke, da darf ich mir als Geologin kein Urteil erlauben.


    Wie wichtig ist das Thema für euch und macht ihr euch darüber Gedanken?

    Sofern sich jemand hier meinen Textschwall durchgelesen hat xD: mir ist das Thema schon sehr wichtig. Ob es jetzt an dem familiären Bezug liegen mag oder einfach meiner Dankbarkeit gegenüber den Leuten in diesen Berufen kann ich nicht sagen, aber meine Gedanken kreisen sehr oft um dieses Thema. Ich glaube, ich würde selbst gerne in diesem Feld arbeiten, aber ich befürchte nicht belastbar genug zu sein. es fängt ja schon damit an, dass ich nach einer einfachen Blutentnahme umkippe.


    Greets, Zaty.

  • Mal weiter fröhlich über die CDU ranten: Die CDU fordert höheren Eigenanteil für Krankenversicherte. Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der Partei spricht von einer sogenannten "Flatrate-Mentalität", die die CDU damit beenden möchte. Laut einer Forderung sollen sich Versicherte verpflichten, immer erst zum Hausarzt zu gehen und sich an einen Facharzt bei Bedarf zu überweisen.


    Auf die Idee, private Krankenkassen endlich mal abzuschaffen, kommt selbstverständlich niemand. Dass stattdessen von einer Flatrate-Mentalität gesprochen wird, wo der Arbeitnehmer doch bereits 14,6 Prozent seines Gehaltes an die Krankenkasse abgibt, ist hingegen wieder einmal Lächerlich. Aber typisch CDU.



    CDU: "Flatrate-Mentalität" bei Krankenversicherten beenden
    Gehen Krankenversicherte zu oft unnötig zum Arzt? Das beklagt die Union und spricht von einer "Flatrate-Mentalität". Wie die CDU das begründet.
    www.zdf.de

  • Ja, uns gehts zu gut anscheinend.

    Ein bisschen aufwecken und ins richtige Leben zurückbringen hm?

    -Ich weiß wirklich nicht wie sie mit so einem Vorschlag punkten wollen.

    Das Traurige ist, es gibt genügend gebrainwashte Leute, die das absolut gutfinden werden.

    Die bekannten Sprüche des gemeinen, spießbürgerlichen Deutschen oder Österreichers, den Sie in freier Wildbahn beobachten können: "Von nichts, kommt nichts", "ja denken die denn alles wäre umsonst", "da kann ja jeder kommen und einen Termin beim Facharzt fordern", ...

  • In einer Zeit, in der man kaum noch bei Hausärzten rein kommt, weil die alle keine Neupatienten aufnehmen, echt einfach scheiße. Wozu wurde diese Pflicht denn bitte 2013 abgeschafft?

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Dass stattdessen von einer Flatrate-Mentalität gesprochen wird, wo der Arbeitnehmer doch bereits 14,6 Prozent seines Gehaltes an die Krankenkasse abgibt, ist hingegen wieder einmal Lächerlich

    Den Zusammenhang sehe ich jetzt nicht. Die Kritik kam doch, weil viele Menschen unnötigerweise zum Arzt gehen und sich Termine für Beschwerden bei Fachärzten buchen (und sie somit für andere blockieren), obwohl viele der Beschwerden auch der Hausarzt erledigen kann. Sowas ist unnötig und führt dazu, dass es nur wenige verfügbare Termine gibt. Die Hausarztpflicht wäre da vielleicht der passende Zwischenschritt, vor allem für ältere Leute, die ja besonders diese Verknappung verursachen.

  • Sowas ist unnötig und führt dazu, dass es nur wenige verfügbare Termine gibt. Die Hausarztpflicht wäre da vielleicht der passende Zwischenschritt, vor allem für ältere Leute, die ja besonders diese Verknappung verursachen.

    Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, diesen Missstand zu beseitigen. Die Menschen noch mehr zur Kasse zu bitten oder gar eine Pflicht, immer zuerst den Hausarzt aufzusuchen, ist Unsinn. Wenn ich weiß, dass ich Beschwerden habe, die mein Hausarzt nicht behandeln kann, weil er eben nur ein Allgemeinmediziner und kein Facharzt ist, gehe ich direkt zum Facharzt. Wofür brauche ich eine Überweisung?

    Ist das Problem nicht eher der Mangel an Fachärzten, der auch dadurch bedingt ist, dass man das Gesundheitssystem und Krankenkassen in den letzten Jahren kaputt gespart hat? Einen Mangel an Ärzten behebt man nicht, indem man die Versicherten noch stärker belastet und indem man immer noch an diesem Zweiklassensystem von privater und gesetzlicher Versicherung festhält. Denn wenn überhaupt eine Gruppe von Menschen anderen Menschen die Termine wegnimmt, dann sind es privat Versicherte. Und ältere Leute werden halt öfter krank hä, was können die dafür, lol?


    Und definiere "unnötig". Wenn ich das Gefühl habe, ärztliche Behandlung zu benötigen, weil es mir gesundheitlich nicht gut geht, dann nehme ich diese in Anspruch, dafür zahle ich in die Krankenkasse ein. Dann darf ich auch eine gewisse Leistung mir gegenüber erwarten. Und wenn die Versicherten nun extra zahlen müssen, sorgt das nur dafür, dass sie nur noch mehr Geld aus der Tasche gezogen bekommen und sich ärztliche Behandlung gar nicht mehr leisten können oder sie deshalb nicht in Anspruch nehmen, obwohl es notwendig ist. Dann werden Menschen nur noch kranker und damit verschärft sich das Problem nur.

  • Dass stattdessen von einer Flatrate-Mentalität gesprochen wird, wo der Arbeitnehmer doch bereits 14,6 Prozent seines Gehaltes an die Krankenkasse abgibt, ist hingegen wieder einmal Lächerlich

    Den Zusammenhang sehe ich jetzt nicht. Die Kritik kam doch, weil viele Menschen unnötigerweise zum Arzt gehen und sich Termine für Beschwerden bei Fachärzten buchen (und sie somit für andere blockieren), obwohl viele der Beschwerden auch der Hausarzt erledigen kann. Sowas ist unnötig und führt dazu, dass es nur wenige verfügbare Termine gibt. Die Hausarztpflicht wäre da vielleicht der passende Zwischenschritt, vor allem für ältere Leute, die ja besonders diese Verknappung verursachen.

    Uhm... und das bestimmt wer, was unnötig ist? Vor allem bist du dann auf die Güte des HAs angewiesen dich auch tatsächlich zu überweisen, während Privatpatient*innen natürlich weiterhin alles in Anspruch nehmen können. Ist nichts als klassischer, badtumms, CDU-Klassismus.

  • Uhm... und das bestimmt wer, was unnötig ist? Vor allem bist du dann auf die Güte des HAs angewiesen dich auch tatsächlich zu überweisen

    Na wie gesagt, bestimmt das der Hausarzt. Hat auch nichts mit Güte usw. zu tun, der überweist dich und fertig.

    Ich kenns halt so, dass viele Fachärzte dich eh nur mit Überweisung rannehmen und die bekomme ich normalerweise auch gleich bei der Arzthelferin, die an der Anmeldung beim Hausarzt sitzt. Außer, es ist halt wirklich ein Problem, dass ich nicht direkt definieren kann bzw. sich der Arzt erstmal selbst ansehen will.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!