E-Mobilität

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  • Punkt 1 Rohstoffe, Ich frage mich halt woher soll das ganze Lithium für die Batterien kommen? Das wird ja mehr oder minder auch in ärmeren Ländern unter weiss Gott für welchen Bedingungen abgebaut.

    Lithium und Kobalt sind ausreichend vorhanden [1]. Darüber hinaus wird ohnehin die Reduktion seltener Erden angestrebt, der Anteil an Kobalt beispielsweise wird und wurde bereits erheblich reduziert. Die schlechten Arbeitsbedingungen sind nicht zu leugnen, dazu ist allerdings zu sagen, dass die diesbezüglich schlimmsten Gebiete auch mit am stärksten unter dem Klimawandel leiden würden. Pest oder Cholera?


    Punkt 2 der Strom, Deutschland hat den höchsten Strompreis der Welt, durch die erhöht Nachfrage durch die E-Mobilität wird der Strom glaube ich nicht billiger.

    Beide Punkte haben an sich erstmal nichts miteinander zu tun. Wir haben es beim Stromnetz nicht wirklich mit einem klassischen Markt im Sinn von "Angebot und Nachfrage" zu tun. Der höhere Strombedarf sorgt dafür, dass mehr Leistung (zukünftig primär in Form erneuerbarer Energien) installiert wird, was irgendwer natürlich bezahlen muss. Das muss sich allerdings nicht zwangsweise im Strompreis niederschlagen, sondern könnte querfinanziert werden (teilweise auch schon so der Fall). Hinzu kommt, dass erneuerbare Energien um einiges günstiger sind als z.B. Kohle. Wenn es denn politisch gewollt wäre, könnte der Strompreis also unten gehalten werden.


    Punkt 3 Reichweite und Ladeinfrastruktur, vor allem in Winter, Batterien mögen ja für gewöhnlich keine Temparaturextreme, was machen wir dann im nächsten eiskalten Winter, wenn die Batterie plötzlich leer ist am Morgen?Wenn man kein eigenes Grundstück mit einer Chargingstation hat und dazu dauert das Laden ja länger als mal eben zu tanken, der Tank bleibt ja gleich,ob ich vor einer Woche oder einem Monat getankt habe, eine Batterie hingegen entlädt sich kontinuierlich.

    Ladeinfrastruktur und E-Mobilität ist halt ein klassisches Henne-Ei-Problem: Die Ladeinfrastruktur wird von allein nicht besser, wenn nicht genügend Menschen auf die E-Mobilität umsteigen. Umgekehrt steigen weniger Menschen auf Elektroautos um, wenn die Ladeinfrastruktur schlecht ist. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen wird beides eben auch so massiv subventioniert. Dass die Ladeinfrastruktur aktuell schlecht ist ist also nicht per se ein Argument gegen die Elektromobilität.


    Bezüglich Reichweite und Temperaturextreme: Die Reichweite verbessert sich kontinuierlich (oder anders: Eine höhere Reichweite wird immer erschwinglicher), wodurch der Einfluss durch die Temperatur sinkt. Wenn ich jeden Tag 50km zur Arbeit fahren muss und meine Batterie eine Reichweite von 800km hat kann mir der Verlust egal sein. Nicht abzustreiten ist natürlich, dass Leute, die über wirklich lange Strecken pendeln, zukünftig mehr Pausen einlegen müssen. Wobei das eigentlich sogar die Pausen wären, die ohnehin gesetzlich vorgeschrieben sind. Über Schnellladetechnologien verbessert sich die Wartezeit hier ohnehin kontinuierlich. Wenn ich es aktuell beispielsweise bereits schaffe, einen Tesla innerhalb einer halben Stunde auf 80% aufzuladen, ist die jetzige beziehungsweise zukünftige Ladegeschwindigkeit eigentlich kein substanzielles Problem.


    Punkt 4 Produktion &Entsorgung Allein bei der Produktion entstehen was weiß ich wieviele Emissionen, die Entsorgung ist auch wieder ein Knackpunkt.

    Bei der Produktion von Elektroautos entstehen aktuell mehr Emissionen als bei Verbrennern. Allerdings sind viele vermeintlich seriöse "Studien" aus diesem Bereich mit Vorsicht zu genießen und oft eher das Werk der Verbrennerlobby als das Resultat ernsthafter Forschung. Da werden dann auch ganz gerne mal die kleinsten Verbrenner mit den größten E-Autos verglichen. Lustige Randnotiz: Selbst in diesem Extremfall schneiden E-Autos besser ab, wenn man die Emissionen über die komplette Lebenszeit betrachtet. Davon ab sind die Emissionen bei der Herstellung nicht in Stein gemeißelt. Über Recycling und die Elektrifizierung der Industrie lässt sich da noch ziemlich viel abfangen.



    Ganz allgemein gesprochen: Die angesprochenen Nachteile beziehungsweise Herausforderungen der Elektromobilität sind natürlich trotz der obigen Auflistung irgendwo vorhanden. Das sind auch alles Probleme, die man beim klassischen Verbrenner nicht hat, rein aus der Perspektive wäre es also definitiv einfacher, einfach weiter Verbrenner einzusetzen. Allerdings darf man halt auch nicht vergessen, dass wir den ganzen Aufwand zur Bekämpfung des Klimawandels betreiben. Bei solchen Diskussionen werden batteriebetriebene Autos ganz gerne mal schlechter gemacht, als sie eigentlich sind bzw. sein können. Und einer Frage wird dabei natürlich ganz bewusst ausgewichen: "Was ist die Alternative?"

  • Punkt 1 Rohstoffe, Ich frage mich halt woher soll das ganze Lithium für die Batterien kommen? Das wird ja mehr oder minder auch in ärmeren Ländern unter weiss Gott für welchen Bedingungen abgebaut.

    Lithium und Kobalt sind ausreichend vorhanden [1]. Darüber hinaus wird ohnehin die Reduktion seltener Erden angestrebt, der Anteil an Kobalt beispielsweise wird und wurde bereits erheblich reduziert. Die schlechten Arbeitsbedingungen sind nicht zu leugnen, dazu ist allerdings zu sagen, dass die diesbezüglich schlimmsten Gebiete auch mit am stärksten unter dem Klimawandel leiden würden. Pest oder Cholera?

    Schon, aber das heißt nicht, dass man die Arbeitsbedingungen nicht verbessern könnte. Ich kaufe mir aus diesen Gründen auch ungern anderen Elektronikstuff, halt nur wenn das Alte kaputt ist und nichts mehr geht, und tropische Früchte und Kaffee. Bzw trinke ich viel weniger Kaffee.


    Ist für mich auch ein Grund mich allgemein gegen ein Auto zu entscheiden, hier speziell gegen ein E-Auto, aber das kann ich halt sagen, weil ich mitten in Wien wohne und nicht irgendwo am Arsch der Welt, und ich finde Öffifahren tbh sehr angenehm.


    Natürlich nicht zu Stoßzeiten irgendwo halb an eine Fensterscheibe gepresst zu werden, aber wenn sie normal belegt sind, ist das echt angenehm und ich nutze manchmal die Zeit, um ähm... das klingt weird, aber mich aus dem Augenwinkel auf andere Leute ein bisschen zu konzentrieren. Weil ich schreibe und man so viele Eigenheiten anderer Leute sehr gut aufschnappen kann.


    Könnte mir schon alleine deshalb nicht vorstellen ein Auto zu besitzen, da ich keine Lust habe mich in der Früh aufs Fahren zu konzentrieren. Da setz ich mich lieber in eine Straßenbahn und lass meine Gedanken abschweifen.

  • Zweitens wo soll denn der ganze schöne Ökostrom her kommen?Pflastern wir jetzt alles mit Solarparks und Windrädern zu und importieren dann die Nahrung? Wir reden hier von mehreren TERRAwatt täglich.

    Das Wunder der Atomkraft!

    Genau das Problem sehe ich halt auch die ganze Zeit schon. Wir bekommen es doch nichtmal gebacken, dass alle Haushalte mit grünem Strom versorgt werden können (wobei da auch schon wieder die Frage ist, wie grün eine Solarzelle wirklich ist...) Vom Strom, den die Industrie benötigt, ganz zu schweigen. Würde morgen der Verkehr zu einem Großteil elektrisch rollen, würde unser Netz wohl schneller zusammenbrechen, als man den Lichtschalter betätigen kann und das trotz unserer Kohlekraftwerke usw. Der Ausbau des Stromnetzes wird lange nicht so schnell voranschreiten, wie es nötig wäre und dann muss, wie gesagt, der Strom auch irgendwo herkommen.

    Am sinnvollsten würde ich ja den Wasserstoffantrieb sehen, aber diese Autos sind, wenn man sie überhaupt kaufen kann, fast unbezahlbar, Tankstellen kannst du mit der Lupe suchen, aber immerhin könnte man da fast wie gewohnt tanken, Der Vorteil wäre, dass man überschüssige Energie perfekt in Form von Wasserstoff speichern könnte, allerdings ist die Herstellung wiederum relativ aufwändig.

    Momentan vergleiche ich Elektroautos mit den ersten Energiesparlampen, die uneffiziente Glühbirne wurde durch ein quecksilberhaltiges, kurzlebiges Leuchtelement ersetzt, das man eigentlich nur als Katastrophe bezeichnen kann. Aber hauptsache, man konnte den Anschein erwecken, etwas gutes für die Umwelt zu tun.

    Würde ich mir jetzt ein Auto kaufen müssen, wärs jedenfalls kein elektrisches, das in fünf Jahren keiner mehr haben will. dann lieber einen günstigen Gebrauchten, der nicht viel verbraucht und auch nicht größer ist als es sein muss.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Genau das Problem sehe ich halt auch die ganze Zeit schon. Wir bekommen es doch nichtmal gebacken, dass alle Haushalte mit grünem Strom versorgt werden können (wobei da auch schon wieder die Frage ist, wie grün eine Solarzelle wirklich ist...) Vom Strom, den die Industrie benötigt, ganz zu schweigen. Würde morgen der Verkehr zu einem Großteil elektrisch rollen, würde unser Netz wohl schneller zusammenbrechen, als man den Lichtschalter betätigen kann und das trotz unserer Kohlekraftwerke usw.

    Wie gut, dass wir nicht von heute auf morgen komplett auf E-Autos umsteigen. Generell ist die Aussage "wir haben nicht genug Platz für erneuerbare Energien" mit Verlaub völliger Schwachsinn. Auch wenn es natürlich förderlich wäre, wenn der Ausbau der Windkraft nicht durch unsinnige Abstandsregelungen oder protestierende Kuhdörfer behindert werden würde. :^)


    Am sinnvollsten würde ich ja den Wasserstoffantrieb sehen, aber diese Autos sind, wenn man sie überhaupt kaufen kann, fast unbezahlbar, Tankstellen kannst du mit der Lupe suchen, aber immerhin könnte man da fast wie gewohnt tanken, Der Vorteil wäre, dass man überschüssige Energie perfekt in Form von Wasserstoff speichern könnte, allerdings ist die Herstellung wiederum relativ aufwändig.

    Hatte mich ja schon gefragt, wann die Diskussion wieder in Richtung Wasserstoff entgleist, aber das hier finde ich ja besonders amüsant. Wenn du sagst "die Herstellung ist relativ aufwändig" kannst du das Kind halt auch gleich beim Namen nennen und den katastrophalen Wirkungsgrad hinter der Elektrolyse erwähnen. Wenn du bereits batteriebetriebene Autos aufgrund des Stromverbrauchs infrage stellst, müssten dir bei Wasserstoff eigentlich die Haare zu Berge stehen. Wir sprechen da von einem mindestens (!) dreimal schlechteren Wirkungsgrad, sprich wir würden mit einer Wasserstoffflotte auch dreimal mehr Energie benötigen. Hinzu kommen die Energiekosten zur Speicherung des Wasserstoffs (Komprimierung), die aber zumindest bei Power2Gas teilweise wegfallen würden.


    Und ja, DAS können wir uns dann wirklich nicht leisten. Nicht, weil uns dann der Platz ausgehen würde, sondern, weil wir so schnell wie möglich auf CO2-freie Technologien umsteigen müssen. Je weniger Energie wir dabei verbrauchen, desto besser. Wasserstoff ist daher nur in Bereichen einzusetzen, in denen es keine effizienteren Alternativen gibt.

  • Generell ist die Aussage "wir haben nicht genug Platz für erneuerbare Energien" mit Verlaub völliger Schwachsinn.

    Na wie gut ist es doch, dass ich den Schwachsinn "wir haben nicht genug Platz für erneuerbare Energien" nicht von mir gegeben habe. :wink:


    Wenn du bereits batteriebetriebene Autos aufgrund des Stromverbrauchs infrage stellst, müssten dir bei Wasserstoff eigentlich die Haare zu Berge stehen. Wir sprechen da von einem mindestens (!) dreimal schlechteren Wirkungsgrad, sprich wir würden mit einer Wasserstoffflotte auch dreimal mehr Energie benötigen.

    Hast du gut recherchiert. Trotzdem müsste selbst dir klar sein, dass es nachts dunkel und windstill zugleich sein kann und man es kaum wird vermeiden können, grünen Strom irgendwie zu speichern. Und da sind die Möglichkeiten begrenzt. Wasserstoff wäre da zumindest eine brauchbare Alternative, trotz des leider schlechten Wirkungsgrades.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Die ersten mit Elektro bzw. Wasserstoff betriebenen Flieger (auch wenn nur kleine 2-Sitzer) sind ja bereits abgehoben. Mit ausreichend politischem Willen und ausreichender Förderung solcher Technologien wäre viel möglich. Oft wird dann aber an veralteten Technologien wie Kohle festgehalten, weil kurzfristig lukrativer, während Fördermittel für Forschung zu kurz kommen.

  • Zweitens wo soll denn der ganze schöne Ökostrom her kommen?Pflastern wir jetzt alles mit Solarparks und Windrädern zu und importieren dann die Nahrung? Wir reden hier von mehreren TERRAwatt täglich.

    Das Wunder der Atomkraft!

    Du meinst das vielleicht zynisch, aber ich bin tatsächlich für Atomkraft, weil es keinen energiegewinnenden Prozess gibt, der so effizient ist und wenn man nicht gerade mit maroden Anlagen aus den 80ern arbeitet, ist Atomkraft extrem sicher. Nur schade, dass man gefühlt die halbe Menschheit dagegen aufgehetzt hat.

  • Nur schade, dass man gefühlt die halbe Menschheit dagegen aufgehetzt hat.

    Ja, das ist extrem schade...

    Vor allem vor dem Hintergrund, dass es noch keinen Atomunfall gab, der nicht durch Dummheit ausgelöst worden wäre.


    Aber zum Thema E-Autos:

    Gerade beim Thema Akkus gibt es derzeit ein unglaubliches Entwicklungstempo, um von Lithium wegzukommen. Da bin ich zuversichtlich, dass sich da bald einiges ändern wird. MMn ist die Zukunft der Leihakku: alle E-Autos verwenden kompatible Akkus, die Eigentum irgendeines Joint Ventures sind. Wenn der Akku leer wird, fährt man in eine "Tankstelle" und wechselt für eine Gebühr, den alten, leeren Akku durch einen neuen Vollen.

  • Zweitens wo soll denn der ganze schöne Ökostrom her kommen?Pflastern wir jetzt alles mit Solarparks und Windrädern zu und importieren dann die Nahrung? Wir reden hier von mehreren TERRAwatt täglich.

    Das Wunder der Atomkraft!

    Du meinst das vielleicht zynisch, aber ich bin tatsächlich für Atomkraft, weil es keinen energiegewinnenden Prozess gibt, der so effizient ist und wenn man nicht gerade mit maroden Anlagen aus den 80ern arbeitet, ist Atomkraft extrem sicher. Nur schade, dass man gefühlt die halbe Menschheit dagegen aufgehetzt hat.

    Weil die entscheidende Frage nunmal ist: Wo lagerst du den Atommüll? Bei dir im Vorgarten?

  • Den meisten Atommüll kann man aufbereiten, so dass am Ende nur schwach radioaktiver Abfall entsteht. Leider darf das Verfahren wegen politischem Unsinn (danke Linke und Grüne) nicht angewandt werden .

    Es lag wohl weniger an politischem Unsinn sondern eher an der Verschmutzung die durch die Wiederaufbereitungsanlangen entsteht, Kontamination des Wasser und der Tierwelt, Höhere Blutkrebsrisiko bei Kindern usw.


    Hinzu kommt das Ökonomisch nicht Sinnvoll ist.

  • Na wie gut ist es doch, dass ich den Schwachsinn "wir haben nicht genug Platz für erneuerbare Energien" nicht von mir gegeben habe. :wink:

    Bezog ich eher auf Mimi als auf dich, du hattest dem Zitat halt zugestimmt.


    Trotzdem müsste selbst dir klar sein, dass es nachts dunkel und windstill zugleich sein kann und man es kaum wird vermeiden können, grünen Strom irgendwie zu speichern. Und da sind die Möglichkeiten begrenzt. Wasserstoff wäre da zumindest eine brauchbare Alternative, trotz des leider schlechten Wirkungsgrades.

    Dem widerspreche ich grundsätzlich erstmal nicht (auch wenn sich in der Praxis immer mehr zeigt, dass Batteriespeicher wenn möglich zu bevorzugen sind), du hast dich allerdings explizit auf den Wasserstoffantrieb bei Autos bezogen. Wie genau muss ich dein Argument also verstehen? Sollen wir unsere Autos mit Wasserstoffantrieb ausstatten, um den in der Energieversorgung gespeicherten Wasserstoff zu verbrauchen? Falls ja, wäre das eine ziemlich schlechte Idee. Wir bräuchten hier noch immer eine Infrastruktur, um den Wasserstoff zu den Autos zu bekommen, dabei entstehen ziemlich große Verluste. Und das alles dafür, dass du den Wasserstoff im Auto in Strom umwandeln kannst, der dann das Auto antreibt. Die viel naheliegendere und energieeffiziente Lösung ist, den Wasserstoff frühzeitig in Strom umzuwandeln und mit diesem Strom dann batteriebetriebene Autos zu laden.


    Weil die entscheidende Frage nunmal ist: Wo lagerst du den Atommüll? Bei dir im Vorgarten?

    Die entscheidende Frage ist eher: Was ist die größere Bedrohung, der Klimawandel oder der Atommüll? Der Klimawandel ist global, bedroht die Existenzen von hunderten Millionen Menschen und muss innerhalb der nächsten Jahrzehnte aufgehalten werden. Die Atomkraft kann das zwar nicht in Gänze leisten (dafür haben wir auch einfach nicht genug spaltbares Material), sie ist aber eine optimale Übergangslösung hin zu einer rein regenerativen Energieerzeugung. Das Problem mit dem Atommüll ist natürlich vorhanden, aber auf der anderen Seite müssen wir uns halt der Realität stellen, dass das Ziel einer CO2-neutralen Menschheit mehr als nur ambitioniert ist. Wir können selbst entscheiden, wie schwer wir es uns machen wollen.

  • Du meinst das vielleicht zynisch, aber ich bin tatsächlich für Atomkraft, weil es keinen energiegewinnenden Prozess gibt, der so effizient ist und wenn man nicht gerade mit maroden Anlagen aus den 80ern arbeitet, ist Atomkraft extrem sicher. Nur schade, dass man gefühlt die halbe Menschheit dagegen aufgehetzt hat.

    Wie gesagt der Atommüll.

    Ansonsten lustig, dass Atomkraft hier im BB noch so sehr unterstützt wird. Hab zufällig letzte Woche eine Diskussion im Bundestag gesehen, wo die AfD einen Antrag die Aomkraft betreffend eingebracht hat. Weiß jetzt nicht, was sie genau wollten, ob es um den Neubau von Kraftwerken ging, sowas in der Richtung wid es wohl gewesen sein, hab dann weggeschaltet. Jedenfalls wurden sie parteiübergreifend lächerlich gemacht und als (wie immer) nicht zukunftsorientiert bezeichnet usw. Es waren sich jedenfalls alle einig, dass die Idee, die Atomkraft wieder aufleben zu lassen, so ziemlich das Idiotischste ist, was man sich vorstellen kann, also weisse Bescheid... entweder fleißig AfD wählen oder verabschiedet euch einfach davon, jemals wieder auch nur an diese Option zu denken, das wirds mit so ziemlich keiner Partei in Deutschland geben.


    Wie genau muss ich dein Argument also verstehen? Sollen wir unsere Autos mit Wasserstoffantrieb ausstatten, um den in der Energieversorgung gespeicherten Wasserstoff zu verbrauchen? Falls ja, wäre das eine ziemlich schlechte Idee. Wir bräuchten hier noch immer eine Infrastruktur, um den Wasserstoff zu den Autos zu bekommen, dabei entstehen ziemlich große Verluste.

    Ja, so sollst du das verstehen. Ähnlich wirds ja mit anderen Treibstoffen meines Wissens auch gemacht. Um den Strom von z.B. großen Windkraftanlagen von dort, wo er produziert wird, nach da, wo er gebraucht wird, zu bringen, muss ja auch eine gewaltige Infrastruktur aufgebaut werden. Dass diesen Strom gerne jeder haben will, aber sich so ziemlich jedes Bundesland sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, die Trassen ausgerechnet bei ihnen verlegt zu bekommen, hast du am Rande womöglich mal gehört.

    Warum du jetzt plötzlich davon redest, Wasserstoff frühzeitig in Strom umzuwandeln, um ihn dann in batteriebetriebene Autos zu laden, kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn du ihn im Post davor noch als allgemein katastrophal beschreibst. :unsure:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Warum du jetzt plötzlich davon redest, Wasserstoff frühzeitig in Strom umzuwandeln, um ihn dann in batteriebetriebene Autos zu laden, kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn du ihn im Post davor noch als allgemein katastrophal beschreibst. :unsure:

    Wo habe ich gesagt, Wasserstoff sei allgemein katastrophal? Ich habe gesagt, dass es für Wasserstoff im Großteil aller Anwendungsfälle bessere Alternativen gibt und man diesen aufgrund seiner schlechten Energiebilanz nur dann einsetzen sollte, wenn es nicht anders möglich ist (Flugverkehr wäre da eine spontane Idee, auch wenn es da noch eine Menge Hürden gibt.). Davon unabhängig habe ich eigentlich nur deinen Vorschlag weitergedacht, bei dem du explizit von Wasserstoff als Energiespeicher gesprochen hast. Willst du mich jetzt für etwas kritisieren, das du selbst gesagt hast?


    Ähnlich wirds ja mit anderen Treibstoffen meines Wissens auch gemacht. Um den Strom von z.B. großen Windkraftanlagen von dort, wo er produziert wird, nach da, wo er gebraucht wird, zu bringen, muss ja auch eine gewaltige Infrastruktur aufgebaut werden. Dass diesen Strom gerne jeder haben will, aber sich so ziemlich jedes Bundesland sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, die Trassen ausgerechnet bei ihnen verlegt zu bekommen, hast du am Rande womöglich mal gehört.

    Da wirfst du jetzt gerade aber schon gewaltig mit Nebelkerzen um dich. Aber okay, vergleichen wir das mal:


    System 1:

    • Windkraftanlage mit Wasserstoffspeicher
    • Wasserstoff wird über eine Mischung aus Gasleitungen und Hochdruckbehältern (je nach Standort via Frachter, Schiene und LKWs) zu Tankstellen transportiert
    • Wasserstoff muss bei den Tankstellen kontinuierlich unter Druck gehalten werden (Einsatz von Verdichtern)
    • Wasserstoff wird getankt und dann im Auto in Strom umgewandelt


    System 2:

    • Windkraftanlage mit Wasserstoffspeicher
    • Wasserstoff wird bei Bedarf verstromt und ins Stromnetz eingespeist
    • Batteriebetriebenes Auto wird mit Strom geladen


    Welches dieser beiden Systeme ist wohl unkomplizierter und hat den besseren Wirkungsgrad? Kommst du da spontan drauf oder bist du Abgeordneter bei der FDP?

  • Also ich kann zu 100% sagen, dass man Wasserstoff nicht als Energietransportmedium verwendet. Quelle: 7 Jahre Ingenieurs-/Physikstudium. Alleine der Energieverlust durch den dynamischen und statischen Druckverlust gepaart mit der ekelhaften Eigenschaft von Wasserstoff, durch die kleinsten Ritzen zu diffundieren, disqualifiziert dieses Verfahren.

    Es gibt Forschungsprojekte mit chemisch gebundenem Wasserstoff (LOHC, wenn ihr googlen wollt), den man wie Öl transportieren kann, aber da gibt es auch noch einige Probleme, vor allem mit der Energiedichte, der Umwandlung und der Tatsache, dass die verwendeten Chemikalien gelinde gesagt extrem toxisch sind.

    In Sachen Langstreckenstromübertragung führt meiner Meinung nach nichts an Hochvoltgleichstromtrassen vorbei. (Gleichstrom hat da einige Vorteile gegenüber Dreiphasenstrom, man braucht z.B. nur 1/3 der Kabel, hat weniger Verluste durch spontane Entladungen durch Interferenzeffekte, hat keine Diskussion wegen elektromagnetischer Felder,...)

  • Wo habe ich gesagt, Wasserstoff sei allgemein katastrophal? Ich habe gesagt, dass es für Wasserstoff im Großteil aller Anwendungsfälle bessere Alternativen gibt und man diesen aufgrund seiner schlechten Energiebilanz nur dann einsetzen sollte

    Wie allgemein du das von dir gesagte nun auslegen willst, kann ich nicht sagen, aber du warst da doch recht deutlich:

    Hatte mich ja schon gefragt, wann die Diskussion wieder in Richtung Wasserstoff entgleist, aber das hier finde ich ja besonders amüsant. Wenn du sagst "die Herstellung ist relativ aufwändig" kannst du das Kind halt auch gleich beim Namen nennen und den katastrophalen Wirkungsgrad hinter der Elektrolyse erwähnen. Wenn du bereits batteriebetriebene Autos aufgrund des Stromverbrauchs infrage stellst, müssten dir bei Wasserstoff eigentlich die Haare zu Berge stehen.

    Aber zumindest streite ich nicht ab, dass man beides benötigt, schließlich sollen zukünftig nicht nur Autos mit Strom fahren.


    System 1

    Hmmm... und trotzdem wird es gemacht und ist vom tanken her nicht astronomisch teuer. :unsure:

    Was du jetzt mit der FDP willst, interessiert mich an der Stelle nichtmal am Rande, war wohl lediglich der Versuch, ein bisschen provokant herüberzukommen.


    In Sachen Langstreckenstromübertragung führt meiner Meinung nach nichts an Hochvoltgleichstromtrassen vorbei.

    Wobei einem das Physikstudium allerdings nicht weiterhilft sind die Hürden in der Bevölkerung. Kann man natürlich alles ausblenden und über die Köpfe der Leute hinweg einfach machen, nur ob man so eine allgemeine Akzeptanz findet, ist dann die andere Frage.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Wobei einem das Physikstudium allerdings nicht weiterhilft sind die Hürden in der Bevölkerung. Kann man natürlich alles ausblenden und über die Köpfe der Leute hinweg einfach machen, nur ob man so eine allgemeine Akzeptanz findet, ist dann die andere Frage.

    Die Sache ist: wenn man jede unbegründete Angst der Bevölkerung als Hinderungsgrund nimmt, wird man gar nichts erreichen können.

  • Wobei einem das Physikstudium allerdings nicht weiterhilft sind die Hürden in der Bevölkerung. Kann man natürlich alles ausblenden und über die Köpfe der Leute hinweg einfach machen, nur ob man so eine allgemeine Akzeptanz findet, ist dann die andere Frage.

    Die Sache ist: wenn man jede unbegründete Angst der Bevölkerung als Hinderungsgrund nimmt, wird man gar nichts erreichen können.

    Das ist sehr richtig, trotzdem leben wir nicht in einer Diktatur, die würde viele Probleme natürlich einfach hinwegfegen. Ich selbst hab mit vielen Dingen ja auch kein Problem, solange sie halt nicht vor meiner Haustür stattfinden.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Wie allgemein du das von dir gesagte nun auslegen willst, kann ich nicht sagen, aber du warst da doch recht deutlich:

    Bitte die Beiträge auch komplett lesen:

    Wasserstoff ist daher nur in Bereichen einzusetzen, in denen es keine effizienteren Alternativen gibt.


    Hmmm... und trotzdem wird es gemacht und ist vom tanken her nicht astronomisch teuer. :unsure:

    Mal abgesehen davon, dass ökonomisch nicht gleichzusetzen mit ökologisch sinnvoll ist: Das liegt unter anderem daran, dass der aktuell genutzte Wasserstoff zum Großteil aus fossilen Energieträgern gewonnen wird, es auch in dem Bereich Fördergelder gibt und viele Menschen die Hoffnung haben, dass der Wasserstoff ihren Arbeitsplatz rettet (siehe Autoindustrie). Letzteres sorgt leider auch oft dafür, dass die Diskussion um wirklich sinnvolle Möglichkeiten und Konzepte zum EE-Ausbau regelmäßig von der Wasserstoff-Debatte gekapert werden, die am Ende des Tages einfach nicht konstruktiv ist. Ganz böse formuliert: Für viele Menschen ist der Wasserstoff das letzte Mittel zur Realitätsverweigerung.