Ein schlauer Thread

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Das Unterforum verdient mal ein neues Topic und da ist ein Trope, beziehungsweise eine ganze Ansammlung an Tropes, die mich seit einer Ewigkeit stören. Sie alle drehen sich um Intelligenz und das scheinbar gestörte Verhältnis von Autor*innen zu diesem Thema.


    Mich stört häufig mal der Umgang damit, weil Intelligenz nicht selten aufgesetzt, einseitig und klischeehaft wirkt und so, als wollte sich die*r Autor*in selbst ein bisschen auf die Schulter klopfen, um ehrlich zu sein, obwohl das heutzutage / in neueren Werke imo teilweise schon echt besser wurde. Um einiges, zumindest in einigen Werken.


    Was mich am meisten stört ist, dass es oft unecht und "tacked on" an einem Charakter wirkt und dies bei (meiner Meinung nach) schlechter geschriebenen Beispielen die eine Eigenschaft ist, die ihn zu großen Teilen als Menschen ausmacht.


    Das, und dass es einen Rattenschwanz von Klischees nach sich zieht, die intelligente Menschen oftmals mit der Sozialkompetenz und einem EQ von -50, die schlimmsten Beispiele besitzen eine fast roboter/alienartige Persönlichkeit, sind antisoziale Nerds und werden als sehr unattraktiv dargestellt.



    Ich schreib mal meine Gedanken zu verschiedensten Themen und Klischees auf, die damit in Zusammenhang stehen und ihr könnt dazu was ergänzen, eure Gedanken beisteuern oder whatever.


    - Es gibt diesen Trope des Genius Asshole. Solche Charaktere wie Dr. House waren anfangs imo noch lustig, bis dieses Verhalten von Staffel zu Staffel soziopathischer wurde und da stellt man sich die Frage: Wieso geben sich andere Menschen ständig mit seinem Bullshit ab? Das Umfeld ist wohl kaum selbst auf den Kopf gefallen und es wäre nicht so, als könnte sie ohne dem einen Arschloch nicht überleben.


    - Nur weil ein Charakter Fachwissen eins zu eins auswendig lernt und runterratscht, ist er nicht gleich hochbegabt. Nur weil ein Charakter ein lebendiges Lexikon ist, ist er nicht gleich "der Intelligente der Gruppe". Nachschauen gehen kann ich auch, dafür brauch ich keine kalorien- und sauerstoffbetriebene Wikipedia neben mir stehen.


    Und im Gegenzug dazu: Das wird uns zwar von der Gesellschaft und dem Schulsystem so eingebläut, aber ungebildete Menschen, oder solche mit schlechten Noten, sind nicht gleich dumm.

    Auch wird immer so getan, als wäre die mathematisch-logische Intelligenz jeder anderen Form von Intelligenz überlegen und achja: IQ Tests sagen in Wahrheit sehr wenig über eine Person aus.


    Gerade in dieser Weise klischeehaftere Werke stellen es so dar, als wären andere Formen von Intelligenz gar nicht vorhanden oder nicht der Rede Wert.

    Common Sense und street smart zu sein ist Intelligenz, Empathie (nicht Mitgefühl an sich, sondern im Sinne von: sich in den Kopf eines anderen hineinzudenken) ist Intelligenz, Intuition ist Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und "Ressourcefulness" ist eine eigene Art von Intelligenz ... das könnte man noch auf einige andere Eigenschaften ausweiten, und fast jeder Mensch hat in sich alle Formen, eben in unterschiedlicher Gewichtung und Ausprägung.


    - Gebt den Charakteren zumindest ein paar subtilere Eigenschaften, die auf Intelligenz hindeuten.

    Zum Beispiel:

    x die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen und Botschaften zwischen den Zeilen zu verpacken, ist ein recht subtiles, aber sehr klares Zeichen dafür, dass sich in oberen Gefilden die Zahnräder drehen.

    x viele intelligente Menschen sind gute Beobachter*innen. Bloß in unterschiedlichen Bereichen, manche eher auf menschlicher Ebene, manche eher auf Maschinen und co. bezogen, manche konzentrieren sich auf andere Formen von Details.

    x intelligente Menschen denken vielleicht auch, aber in einem nicht so extremen Maße in einem Entweder-Oder-Schema und können besser differenzieren, oder Abstufungen erkennen. Sie haben häufig nicht bloß den einschienigen "Train of Thoughts".

    x vor allem akademisch intelligente Menschen sind sehr neugierig, haben verschiedene Interessen, sie können komplexe Sachverhalte verständlich erklären und sich ihrem Publikum anpassen. Sie können ihr Wissen ebenfalls umsetzen und es kreativ anwenden, nicht bloß auswendig lernen und es dir wieder vor die Füße werfen.

    x das gilt natürlich nicht für alle, aber im Großen und Ganzen gilt, dass intelligente Menschen gerne Ironie und Sarkasmus verwenden, da dies auch eine Form von Empathie ist. Beides erfordert die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen und viele intelligente Menschen haben auch Freude an Wortspielen und Banter and the like.

    x intelligente Menschen sind sehr gut darin sich und andere zu reflektieren und Situationen zu evaluieren. Besonders Menschen mit einer gut ausgeprägten Intuition können solch eine Evaluation rasch treffen und ihre Gefühle sowie ihren Common Sense aufeinander abstimmen, um eine Entscheidung zu treffen.


    - Nur weil jemand ein Pretentious Asshole ist, mit großen Worten daherkommt und dir auf die Nase bindet, dass er Klassiker der Weltliteratur liest, bedeutet das nicht, dass man einem intelligenten Menschen gegenübersteht.

    Im Gegenteil, viele wollen hinter der heißen Luft verbergen, dass sie genauso "durchschnittlich" sind wie andere auch. Was solche Charaktere auch öfters tun, ist es Klassiker oder Philosoph*innen zu zitieren und dann von der Narrative dafür bejubelt zu werden. Please. Stop.

    Btw: intelligente Menschen schmeißen oft nicht mit mehr Fachbegriffen und "großen Worten" um sich als nötig, sondern schaffen es komplexe Sachverhalte in normaler Alltagssprache zu erklären und die Informationen auf das Nötigste zu beschränken, sodass es für viele verständlich ist.


    - Auch intelligente Menschen haben Aussetzer, sagen mal was Dummes, tun was Dummes aus Angst, Sorge, Zorn oder anderen, emotionalen Gründen. Oder einfach nur, weil sie im Alltag im "Autopiloten" sind.

    Ich verstehe nicht wieso man Angst davor hat Charaktere auch menschlicher zu schreiben und Fehler begehen zu lassen, bloß un deren Intelligenz hochzuhalten.

    Menschen sind keine Roboter oder Spielecharaktere mit gewissen Stats und sich immer wieder wiederholenden Handlungen.


    - Charaktere am Kampffeld, die "brawn but no brain" sind, sind oftmals unrealistisch, weil die gar nicht so viel Glück haben können, dass sie bisher noch nicht das Zeitliche gesegnet hätten.

    Lasst den Trope bitte sterben. Bitte. Vor allem in Kombination dazu, wenn jemand anderes das Denken übernimmt und es ein "Brawn and Brain"-Duo in Reinform wird. ^^'


    - Man kann Menschen nicht zu 100 % lesen, auch wenn man noch so gut darin ist Mimik und Körpersprache zu lesen. Es gibt keine menschlichen Lügendetektoren, die fehlerlos funktionieren (und mechanische auch nicht) und es gibt kein Handbuch dafür, dass jene Körpersprache immer auf X zurückzuführen sein muss. Das ist Pseudopsychologie und lässt die gesamte Individualität eines Menschen aus.


    - Da das irgendwie schon seit langem ein beliebtes Klischee ist ... nein, intelligente Frauen oder Bücherwürmer sind nicht automatisch Mauerblümchen und auch nicht gleich krankhaft schüchtern. Und sie sind auch nicht "anders als alle anderen Frauen".


    - Nein, Athlet*innen und anderwertig sportliche Menschen sind nicht automatisch dumm. Das eine sagt sehr wenig über das andere aus und nein, auch Aussehen steht in keinerlei Korrelation zur Intelligenz einer Person. Genauso wenig wie Extro- oder Introversion, oder die sozialen Fähigkeiten eines Menschen etwas über dessen Oberstübchen aussagen.


    - Hochbegabte Kinder sind emotional gesehen trotzdem Kinder, egal wie viel sie von irgendwelchen Fachthemen verstehen, und viele verwenden bloß deshalb hochgestochenes Vokabular, weil sie von Erwachsenen ernstgenommen werden wollen.

    Allgemein haben es manche hochbegabte Kinder schwer, weil sie oft bei den meisten Gleichaltrigen, aber auch bei den Älteren, nicht so richtig reinpassen ... das heißt aber nicht, dass sie sich alle so roboterhaft und altklug benehmen wie es oft dargestellt witd.

  • Jetzt eröffne doch keinen Thread, der einem zum Nachdenken bringt, wenn ich heute noch was abgegeben muss, ah. ;_;

    Bin ich der Einzige, der sich immer dümmer vorkommt, wenn er Detektiv Conan schaut? ): Ich mag die Serie extrem gerne und finde eigentlich, dass er ziemlich gut dargestellt wird. Wenn Jemand gut in etwas ist oder gepriesen von anderen wird, vom Erfolg beflügelt, dann kann sich auch ein gewisses Selbstbewusstsein und Ego entwickeln. Schimmert manchmal bei ihm durch, aber er ist mir trotzdem sympathisch, außer, dass ich etliche Morde fast für gerechtfertigt in der Serie sehe, aber gut. Meine moralische Fragwürdigkeit steht hier nicht zu Debatte. :p

    Aber diese Ego-Sachen kommen vielleicht ein wenig daher, dass Menschen dazu tendieren, selbst selbstbewusster durch ihre Expertise zu werden, deswegen kann ich zumindest die Herkunft verstehen. Ich kenne mich mit Dr. House nicht aus, aber für mich war das so, dass die Leute ihn zwar hassen, aber er dennoch trotz seiner Persönlichkeit die Lösungen hat, die andere, teils auch aus eigenem Ego oder falscher Überzeugung, nicht erkennen. Diese Extreme (abseits vom Lehrbuch zu operieren), die er in sich besaß, hat eben manchmal auch Früchte getragen, zumindest in den Folgen, die ich mal vor Äonen gesehen habe. Manchmal sind empathische Menschen nämlich auch geblockt und es braucht eben Charaktere wie Levi oder Dr. House, die einen kühlen Charakter besitzen, auch wenn Levi dabei zu awesome ist, hehe. :3


    Btw: intelligente Menschen schmeißen oft nicht mit mehr Fachbegriffen und "großen Worten" um sich als nötig, sondern schaffen es komplexe Sachverhalte in normaler Alltagssprache zu erklären und die Informationen auf das Nötigste zu beschränken, sodass es für viele verständlich ist.

    Könntest du das ungefähr 80% meiner Dozenten mal erklären? Deren Texte, die sie einen zumuten, und ihr Gelaber, fühlen sich leider genau so an und diejenigen, die nicht Fachsimpeln und empathischer sind, sind zufällig keine Doktoren und oftmals nur nebenbei an der Uni. Die arbeiten eher an Schulen und Ähnliches, weird. Ich muss sagen, wenn ich an diese „Hochbegabten“ von Quiz-Champion denke…die sind mir leider oftmals auch nicht sympathisch, hu. Aber ich verstehe, woher du kommst. Dieses „roboterartige“ bei Intelligenzbestien kann sehr befremdlich sein. Ich nehme jetzt mal Sitcoms und sowas raus, weil die in einen gesonderten Rahmen existieren. Aber wenn ich an Scrubs denke und wie gut Dr. Cox in dem war, fand ich es hier beispielsweise gut umgesetzt und auch die Tatsache, dass auch er falschliegen konnte und Fehler begangen hat. Deswegen sollten sich auch Hochbegabte und Genies irren können. Light Yagami macht im Anime schließlich auch gleich zu Anfang den Fehler, seinen Kontrahenten zu unterschätzen.^^

    - Da das irgendwie schon seit langem ein beliebtes Klischee ist ... nein, intelligente Frauen oder Bücherwürmer sind nicht automatisch Mauerblümchen und auch nicht gleich krankhaft schüchtern. Und sie sind auch nicht "anders als alle anderen Frauen".

    Da muss ich eher an Anime denken, wobei ich persönlich sagen muss, dass mir die Nerds, Bücherwürmer und solche meistens sehr sympathisch sind und wenn ich mit ihnen relaten kann, dann kommt mir das auch nicht offensive oder befremdlich vor, auch wenn das bei weiblichen Charakteren wohl wirklich etwas unfairer verteilt sein könnte. Wenn ich beispielsweise an Kogoros Exfrau in Detektiv Conan denke, dann wäre sie ein Beispiel für eine Charakterin, die nicht auf dieses Klischee zutrifft; Sie ist erfolgreich, intelligent, selbstbewusst und trotzdem kein Arsch, sondern einfach nur wirklich gut im Rechtswesen. Sie erweckt für mich wirklich den Anschein eines Menschen, mit dem man normal reden kann, der aber auch für ihre Meinung einsteht und nichts verliert durch den Intellekt. Wie du bereits sagtest, verlieren intelligente Charaktere random Attribute eines Menschen. Sie sollen keine Empathie haben, sind völlig unerfahren in sozialen Aspekten oder einfach weird Comedy-Outcasts. Das trifft auf sie und auch andere Charaktere in der Serie nicht zu, so mal als Beispiele. Aber ich muss gestehen, dass ich wohl nicht genug Serien schaue, um das gut beurteilen zu können, da mir dieser Unterschied bei den binären Geschlechtern nicht so krass aufgefallen ist. Für mich sind solche Genies grundsätzlich recht unvorteilhaft porträtiert, wenn auch angenehm bei Sherlock Holmes und solchen Konsorten.^^

    - Nur weil jemand ein Pretentious Asshole ist, mit großen Worten daherkommt und dir auf die Nase bindet, dass er Klassiker der Weltliteratur liest, bedeutet das nicht, dass man einem intelligenten Menschen gegenübersteht.

    Das hat mich an die meisterhafte Szene aus Good Will Hunting erinnert, wo der Protagonist genau so einem Vollidioten die Show steht. Sein gegenüber wirft mit Zitaten und Wissen herum, wo nichts an eigenem Gedankengut drinnen steckt (fast wie eine Hausarbeit, weird.), während der Protagonist ihn dann bloßstellt und diese vermeintliche Intelligenz als bloßes Gerede darstellt. Ein Typ, der nur Texte kopiert und nichts davon wirklich ernstmeint, nichts wirklich fühlt oder eigene Werte vertritt. Es ist nur ein Trottel, der intelligent wirken will, ohne irgendwas Echtes in seinen Worten zu haben. Während der Protagonist durch Charme, Intelligenz und Beobachtung dieses Schauspiel entlarvt. Fand das unfassbar schön, weil es wirklich die Diskrepanz in der Wirklichkeit ist. Menschen, die sich vor anderen als intelligent geben wollen und Lobpreisung sehnen, und denjenigen, die das nicht für das Publikum tun müssen. Intelligenz kann sich, wie du sagtest, schließlich auch anders zeigen und es muss nicht dominant als Trait nach Außen brechen. Diese Straßenschläue bei Dieben oder überhaupt die mentale Stärke zu besitzen, einen klaren Kopf in Stresssituationen zu haben – solche gibt es auch. Gerade Charaktere, die schmutzig und vom System liegengelassen wurden, können super spannend sein, weil sie ihr Können eben nur dann in Geschichten zeigen, wenn es nötig ist. Sie brauchen keinen Abschluss, Titel oder Brille zum Hochschieben, sondern zeigen es in den kleinen Interaktionen. Pläneschmieden, sich Problemen entziehen etc.


    Wollte jetzt nur mal meine Gedanken runterschreiben, weil ich eigentlich was anderes machen muss bis 0 Uhr…XD egal, cooles Thema. Intelligenz kann sich wirklich vielschichtig zeigen, aber meistens wird Fachwissen als dominanter Trait hervorgestellt und andere Aspekte der Schläue verschwinden dann, oder sammeln sich in anderen Bereichen wie Empathie und Charakter.

  • Jetzt eröffne doch keinen Thread, der einem zum Nachdenken bringt, wenn ich heute noch was abgegeben muss, ah. ;_;

    Sorry. :/


    Bin ich der Einzige, der sich immer dümmer vorkommt, wenn er Detektiv Conan schaut? ): Ich mag die Serie extrem gerne und finde eigentlich, dass er ziemlich gut dargestellt wird. Wenn Jemand gut in etwas ist oder gepriesen von anderen wird, vom Erfolg beflügelt, dann kann sich auch ein gewisses Selbstbewusstsein und Ego entwickeln. Schimmert manchmal bei ihm durch, aber er ist mir trotzdem sympathisch, außer, dass ich etliche Morde fast für gerechtfertigt in der Serie sehe, aber gut. Meine moralische Fragwürdigkeit steht hier nicht zu Debatte. :p

    Yes. Shinichi ist mir am Ende der Episoden immer auf die Nerven gegangen, wenn er die kitschigsten Reden geschwungen und den Mördern eine Moralkeule auf den Schädel gehauen hat. Denn wie du sagst... ich kann viele von denen doch recht gut verstehen. Ich bin ganz bei dir und find die oft ... verständlich, halt. xD

    Und Shinichi ist für mich eines dieser wandelnden Lexika irgendwie, was manchmal stört aber joa, ich sehe den Anime nicht oft, nur hin und wieder ein paar Episoden, und mag ihn so für zwischendurch ganz gerne.


    Ich rede hier btw eher nicht von einem größeren Selbstbewusstsein oder einfach nur einem bisschen größeren Ego. Du hättest die Serie (also Dr. House jetzt) mehrere Staffeln verfolgen müssen. Einmal ist er in einer eher späteren Staffel mit dem Auto in die Glasfront des Hauses seiner Exfreundin (die dazu seine Vorgesetzte ist) gekracht, als sie im Wohnzimmer saß. Einfach weil Soziopath und "schaut mal, haha, als Genie kommt man mit allem durch" und vieles an solchem Shit. Ich glaube, aus Eifersucht. Weswegen auch sonst.

    Anfangs hab ich die Serie halt ab und zu gesehen, wenn ich bei meiner Mom war und manchmal, als auch ein Weeb manchmal was anderes schauen wollte xD, weil vor allem die Dialoge gut, witzig und auch teilweise ziemlich witty waren, bis man sich entschied, dass sowas wohl auf Dauer zu langweilig sei, oder ... I dunno.


    Hab dann auch mal beginnen wollen Sherlock zu schauen, also die eine Sherlockserie, weiß nicht mehr ob es Elementary oder die andere war, und der "das soziopathische Genie darf alles und ist ja auch voll cool und beliebt bei den Fans"-Trope hat sich wohl irgendwie durchgesetzt. Vielleicht kann ich noch glauben, dass sich das Umfeld ein bisschen mehr bieten lässt als von "normalen" Menschen, aber bei dem, was sich diese Charaktere alles leisten... lol. Mein Respekt vor dem Umfeld des Charakters geht da meist früher flöten, als vor dem Arschloch selbst.

    Das hat dann noch den ekligen Beigeschmack von diesem "der Aaarme leidet doch sooo viel, dabei ist er doch solch ein Genie, lasst ihn doch in Ruhe der allergrößte Arsch sein und wenn er dochmal auf eins draufbekommt, darf er sich ruhig im Selbstmitleid wälzen!" God, I hate it.


    Also entweder bedienen sich viele Serien und Filme diesem Klischee, oder der unattraktive, alienartige Nerd mit null Sozialkompetenz, was fast noch schlimmer ist imo. Vor allem, wenn sie die Hollywood-Version von Asperger darstellen wollen und das natürlich mit Nerdigkeit und kompletter, sozialer Inkompetenz darstellen müssen.

    Ich meine ja, manche dieser Menschen existieren. Ich bin solchen Weebs / Nerds sowohl online wie auch im realen Leben (da eher weniger und wenn dann nur ganz wenig auf Cons) begegnet, aber 1. ich will von denen nicht auch noch in Fiktion lesen lol und 2. die halten sich für intelligent und in erster Linie für "intellektuell" und simpen sich bei irgendwelchen verstorbenen und misogynen Philosophen an, um sich besser zu fühlen, sind es aber imo meistens nicht, und 3. achja, von denen will ich nicht lesen / etwas sehen. xD


    K

    önntest du das ungefähr 80% meiner Dozenten mal erklären? Deren Texte, die sie einen zumuten, und ihr Gelaber, fühlen sich leider genau so an und diejenigen, die nicht Fachsimpeln und empathischer sind, sind zufällig keine Doktoren und oftmals nur nebenbei an der Uni. Die arbeiten eher an Schulen und Ähnliches, weird. Ich muss sagen, wenn ich an diese „Hochbegabten“ von Quiz-Champion denke…die sind mir leider oftmals auch nicht sympathisch, hu. Aber ich verstehe, woher du kommst. Dieses „roboterartige“ bei Intelligenzbestien kann sehr befremdlich sein.

    Ich kenn das von manchen. Aber die meisten konnten das eigentlich sehr gut und haben ihre Vortragsweise dem jeweiligen Semester und daher dem Wissensstand der Student*innen angepasst.


    kA, von welcher Sendung du genau redest, aber ab und zu hab ich sowas halt nebenbei als Kind gesehen, als ich daheim gewohnt habe, und mir sind diese Leute immer schon als solche Menschen vorkommen, die tausend Fakten auswendig lernen und sie zum passenden Zeitpunkt einfach nur wieder rausholen. Natürlich kenn ich die nicht persönlich oder so, aber Fakten abrufen und wiedergeben, ist halt am Ende nur das: Fakten abrufen und wiedergeben.


    Diese Extreme (abseits vom Lehrbuch zu operieren), die er in sich besaß, hat eben manchmal auch Früchte getragen, zumindest in den Folgen, die ich mal vor Äonen gesehen habe. Manchmal sind empathische Menschen nämlich auch geblockt und es braucht eben Charaktere wie Levi oder Dr. House, die einen kühlen Charakter besitzen, auch wenn Levi dabei zu awesome ist, hehe. :3

    Funfact: Isayama selbst hat mal wo geschrieben, dass Levi einer seiner emotionalsten und (ich bin zu müde, um nach deutschen Wörtern zu suchen xD) most caring Charaktere ist, er ist nur eine Tsundere wirkt bloß nach außen hin kaltherzig, was man finde ich auch oft merkt. Sonst würde ich ihn nicht so sehr mögen. Ich weiß nicht wie weit du bist, deswegen sag ich da nicht viel dazu, aber sobald ein Tod sehr persönlich ist oder jemand unnötigerweise Leben aufs Spiel setzt... ja, also ich will nicht spoilern. ^^


    Aber tatsächlich kaltherzige Charaktere finde ich irgendwie abstoßend, also zumindest als Menschen.

    Als Charaktere können sie interessant sein. Sind sie imo nicht oft, weil die so geschrieben sind als "guck mal, ist die Person nicht interessant und sehr intelligent, weil sie sich nicht durch so dumme Emotionen beeinflussen lässt!!?" dargestellt, da merkt man halt gleich auch wo der Wind vom Autor her herweht.

    Aber unter Umständen können sie natürlich schon interessant sein.


    Das hat mich an die meisterhafte Szene aus Good Will Hunting erinnert, wo der Protagonist genau so einem Vollidioten die Show steht. Sein gegenüber wirft mit Zitaten und Wissen herum, wo nichts an eigenem Gedankengut drinnen steckt (fast wie eine Hausarbeit, weird.), während der Protagonist ihn dann bloßstellt und diese vermeintliche Intelligenz als bloßes Gerede darstellt. Ein Typ, der nur Texte kopiert und nichts davon wirklich ernstmeint, nichts wirklich fühlt oder eigene Werte vertritt. Es ist nur ein Trottel, der intelligent wirken will, ohne irgendwas Echtes in seinen Worten zu haben. Während der Protagonist durch Charme, Intelligenz und Beobachtung dieses Schauspiel entlarvt. Fand das unfassbar schön, weil es wirklich die Diskrepanz in der Wirklichkeit ist. Menschen, die sich vor anderen als intelligent geben wollen und Lobpreisung sehnen, und denjenigen, die das nicht für das Publikum tun müssen.

    Goodwill Hunting ist einer meiner Lieblingsfilme, daher gute Wahl. xD Also aus viel persönlicheren und "hits too close to home"-Gründen als so einer Szene, aber ja, die war sehr witzig. My boy owned that idiot. :D oder: Kapitalismus und (US)-Politik erklärt in zwei Minuten haha Ich nehme mal an, du meinst das Vorstellungsgespräch bei der NSA, ja?

  • Sorry. :/

    (Habe es noch rechtzeitig geschafft, no worries!)

    Yes. Shinichi ist mir am Ende der Episoden immer auf die Nerven gegangen, wenn er die kitschigsten Reden geschwungen und den Mördern eine Moralkeule auf den Schädel gehauen hat.

    Das wundert mich nicht, haha. Ja, diese Moralsache hatten wir ja bei den Helden schon und dich scheint das noch eher zu triggern als mich. Ich muss sagen, bei der Serie tuen mir die Leute auch leid, weil sie meistens allen Grund haben, sich so brutal zu wehren. Und es gibt Folgen, wo gezeigt wird, dass Morde auch genau falsch enden etc…trotzdem finde ich seinen Charakter nur dann störend, wenn er seine fucking Emotionen für Ran nicht artikulieren kann. xD Aber gut, Serien schieben Romance gerne bis fast in die Credits rein. Ich vermute, da sind wir unterschiedlich getriggert, auch wenn mich Moralreden auch meistens stören – nur da irgendwie nicht meistens. Weiß nicht, wieso. o:

    Ich rede hier btw eher nicht von einem größeren Selbstbewusstsein oder einfach nur einem bisschen größeren Ego. Du hättest die Serie (also Dr. House jetzt) mehrere Staffeln verfolgen müssen. Einmal ist er in einer eher späteren Staffel mit dem Auto in die Glasfront des Hauses seiner Exfreundin (die dazu seine Vorgesetzte ist) gekracht, als sie im Wohnzimmer saß. Einfach weil Soziopath und "schaut mal, haha, als Genie kommt man mit allem durch" und vieles an solchem Shit. Ich glaube, aus Eifersucht. Weswegen auch sonst.

    XD Männer und rasende Eifersucht, anyone? Kann mich da natürlich nicht gut zu äußern, aber leider enden die meisten Serien in dem Strudel, dass sie sich immer heftiger und mehr pushen müssen, weil sonst scheinbar das Interesse schwindet. Das führt doch zu sehr…ungewöhnlichen Situationen und Reaktionen. Und noch grausiger wird es, wenn Serien nach etlichen Jahren Pause weitergehen und die alten Charaktere einfach gekillt werden. Geht gar nicht.

    Hab dann auch mal beginnen wollen Sherlock zu schauen, also die eine Sherlockserie, weiß nicht mehr ob es Elementary oder die andere war, und der "das soziopathische Genie darf alles und ist ja auch voll cool und beliebt bei den Fans"-Trope hat sich wohl irgendwie durchgesetzt. Vielleicht kann ich noch glauben, dass sich das Umfeld ein bisschen mehr bieten lässt als von "normalen" Menschen, aber bei dem, was sich diese Charaktere alles leisten... lol. Mein Respekt vor dem Umfeld des Charakters geht da meist früher flöten, als vor dem Arschloch selbst.

    Elementary hatte mich nicht gecatcht tatsächlich, hu. Aber ich fand schon, dass die Rolle mit Benedict Cumberbatch erahnen ließ, dass sein Charakter durchaus viel für John empfindet und vielleicht habe ich es nur interpretiert, aber er wirkte doch emotional auf seine Weise. Zumindest hat mich sein Charakter nie gestört.^^

    Funfact: Isayama selbst hat mal wo geschrieben, dass Levi einer seiner emotionalsten und (ich bin zu müde, um nach deutschen Wörtern zu suchen xD) most caring Charaktere ist, er ist nur eine Tsundere wirkt bloß nach außen hin kaltherzig, was man finde ich auch oft merkt.

    Absolut! Ich wollte ihn nur nennen, weil wir ihn beide mögen und er diese gewisse Kälte an sich, aber in viel kleineren Rahmen. Er ist mir auch absolut sympathisch, weil er doch mehr ist als er vermuten lässt und kein Edgy Cold Guy.^^


    Aber tatsächlich kaltherzige Charaktere finde ich irgendwie abstoßend, also zumindest als Menschen.

    In extremer Form sind sie eher nicht so interessant, ja, und auch wenn sie, wie bei Bad boys (igitt), dann diesen einen Moment geschenkt bekommen, wo sie kurz durchblicken lassen, dass sie doch eine Emotion an Weihnachten geschenkt bekommen haben…well, reicht nicht aus meistens. Ich glaube, sowas lässt sich mit Prinzipien ganz gut nutzen. Charaktere können ruhig empathieloser und kälter sein, wenn es nachvollziehbar ist oder sie zumindest Prinzipien haben, die sie einhalten. Von keine unschuldigen Leute Töten bis…idk. Es ist eben nicht nötig, immer alle Menschen zu mögen. Wenn die Person dann einen winzigen Kreis hat, wo es schmilzt, wird es gleich erträglicher!


    Finde es btw. Super schwierig, das manchmal zu greifen, weil die Stimmung und Art der Serie immer einen gewaltigen Unterschied mich, wie störend oder passend Nerds, Genies und Ähnliches dann reinpassen. Allerdings merke ich auch gerade, dass ich das bei Anime und Serien kenne, bei Büchern wiederum bisher nicht wirklich begegnet ist. Ich lese jetzt auch nicht hunderte im Jahr, aber da scheint mir das immer etwas tricky zu sein, diese Intelligenzbestien festzumachen. Frage mich, ob das auch daran liegt, dass Autoren dafür eher auf ihr eigenes Wissen angewiesen sind und keine Gruppe oder Apparat haben, die zusammenfließen und ihr Wissen reinknallen.

  • Nur weil ein Charakter Fachwissen eins zu eins auswendig lernt und runterratscht, ist er nicht gleich hochbegabt. Nur weil ein Charakter ein lebendiges Lexikon ist, ist er nicht gleich "der Intelligente der Gruppe".

    Das erinnert mich an diese Charaktere, die eigentlich abseits bei einer Gruppe stehen und jedes Mal, wenn irgendein Fachbegriff fällt oder eine Technik bei der eigentlichen Auseinandersetzung ausgeführt wird, von ihm eine Erklärung dazu kommt. Meistens definiert sich dieser Charakter dadurch, dass er diese Zwischenmeldungen macht und sonst nur da ist, um da zu sein. Was eigentlich echt schade ist, weil man trotz dessen, dass diese Zwischenrufe gemacht werden, noch einiges aus diesen Leuten rausholen könnte, um sie sinnvoll in eine Serie einzubringen.

    Und es gibt Folgen, wo gezeigt wird, dass Morde auch genau falsch enden etc…trotzdem finde ich seinen Charakter nur dann störend, wenn er seine fucking Emotionen für Ran nicht artikulieren kann. xD

    Ja, das klassische Shounen-Problem, wo Romanzen bis zum Ende einer Reihe nur angedeutet werden und der Hauptcharakter oft gar nicht imstande ist, Gefühle zu entwickeln oder sich anständig auszudrücken, obwohl er sonst sehr wortgewandt ist. Wobei man hier zumindest zugute halten kann, dass die Emotionen überschäumen und daher die Schüchternheit kommt, sich zu outen. Wenn das ein-, zweimal vorkommt, finde ich das persönlich in Ordnung, aber je länger die Reihe wird und je öfter diese Situationen angedeutet werden, desto unrealistischer wird es. Man sollte eigentlich glauben, dass sich Charaktere mit ihrer Schüchternheit gegenüber einer Freundin auseinandersetzen und daraus lernen, aber das wird dann lieber zugunsten von Kämpfen und anderen Situationen vernachlässigt.