Und das lässt aber auch komplett aus, dass Drogen bei Menschen mit ADHS anders wirken - und häufig zur Selbstmedikation verwendet werden, da diverse Drogen, wie bspw. Meth, effektiv einfach dazu beitragen, dass das ADHS Gehirn neurotypisch funktioniert.
1. Verurteile ich ja nicht, warum Menschen mit ADHS Drogen nehmen. Das ist an der Stelle nur ne Beobachtung, dass es gehäuft Drogendelikte gibt, weil der Drogenkonsum gehäuft ist.
2. Lasse ich es nicht heraus, weil ich folgendes gesagt habe:
ADHS eine gesteigerte Tendenz zu Drogenabhängigkeit, da verschiedene Drogen als Ersatzmedikation gesehen werden.
Nichtsdestoweniger sollte aber eben der Rahmen nicht einfach als gegeben hingenommen werden, und das ist eigentlich umso wichtiger, wenn das Leben in diesem zumindest ein wenig erträglicher gemacht wird, da dies eine stabilisierende Wirkung auf das haben kann, was im Kern immer noch ein diskriminierendes System ist.
Dem stimme ich so natürlich zu. Aber die Sache ist die, dass jeder Mensch mit ADHS ob er es hinnimmt oder nicht, erst einmal damit Leben muss, dass die Verhältnise noch nicht verändert sind. Auch wenn und während sie dagegen geben und selbst währenddessen muss man auch das beste daraus machen und da hilft die Medikation.
Denn die behandelnde Person existiert ja nicht im Vakuum, sondern inmitten der Gesellschaft mit all ihren Vorurteilen; wir sollten also vielleicht nicht sagen, das ist einfach eine individuelle Verfehlung, sondern durchaus auch in Betracht ziehen, dass solche Verfehlungen, die ja auch nicht im Einzelfall existieren, eine systematische Ursache haben.
Wenn wir aber von systematischen Problemen Sprechen, dann ist nicht der Zwang zu ADHS das große systematische Problem sondern das Stigma welches die Medikation hat und dass Menschen aufgrund des Stigmas verwehrt wird. Das ist etwas was expotentiell häufiger vorkommt.
der letzte Teil hingegen stellt eine kausale These auf, die die Ursache in den Individuen selbst sieht
Nein das stimmt nicht. Erst einmal ist in meinem Gesamtkontext zu sehen, dass ich von einer Multikausalität ausgehe. Weil ich auch erwähnte, dass es systematische Probleme gibt. Habe ich direkt in meinem ersten Post erwähnt. Darüber hinaus habe ich auch beispielsweise erwähnt, dass der gehäufte Drogenkonsum, der wiederum nicht nur an der Impulsivität liegt, sondern selbst wiederum auch nicht monokausal erklärt werden kann, ebenfalls ein Faktor ist. Da ist mein Statement aus dem Kontext gezogen und dadurch gefälscht.
Deswegen finde ich es ehrlich gesagt ein wenig schwierig, diesen Umstand ohne ausreichende Kontextualisierung zu thematisieren, weil dies eigentlich ein ziemlich deutliches Risiko hat, zu Stigmatisierung beizutragen. Was möglicherweise auch der Grund für die darauf erfolgende Reaktion ist.
Erst einmal war in meinem Post schon mehr Kontext als er vorhanden ist. Darüber hinaus ging es in meinem Post darüber, dass ich sagte, dass Mensch mit ADHS auch außerhalb dessen wie Gesellschaft mit ihnen umgehrt Probleme durch ihr ADHS haben und da habe ich drei Beispiele genannt, den Drogenkonsum (und Probleme die damit einhergehen können), Verkehrsunfälle und die höhere Straffälligkeit.
Da habe ich, damit mein Post nicht zu lange wird ja wie gesagt explizit gesagt, dass das natürlich auch mit dem Umgang der Gesellschaft zu tun hat, auch wenn du mir das absprichst.
Aber naütrlich stimme ich dir bei dem Rest zu, dass es auch einer Hilfestellung für Menschen mit ADHS bedarf als auch einer Sensibilisierung im Umgang. Und ich stimme dir in den Dingen, die du danach sagst alles zu. Auch das mit sozialen Gründen oder das nicht richtig deeskalierende Vorgehen der Polizei. Das stimmt alles. Aber es ist ein komplexes Thema.
Und in Situationen wo Dritte gar nicht wissen, dass das gegenüber ADHS hat und daher deeskalierend mit ihm umgegangen werden sollte, kann ja niemand was dafür, dass es nicht passiert und daher passieren solche Sachen auch und das ist auch etwas, dass ebenfalls für diese höheren Kriminalitätsraten sorgt ohne dass die Gesellschaft aktiv diskriminiert. Und das wollte ich damit sagen. Mehr nicht.
Ich bin mir davon ab allgemein nicht sicher, wie verbreitet die Ansicht "Es liegt alles allein an der Gesellschaft" überhaupt ist und würde argumentieren, dass strukturelle Benachteiligung im Vergleich zu Leuten mit derartiger Ansicht nach wie vor das deutlich größere Problem ist.
Dem stimme ich zu 100% zu. Deswegen würde ich in einer allgemeinen Diskussion auch ganz andere Schwerpunkte in meiner Argumentation betonen als hier im Thread. Die Stimmung hier im Thread war aber eine andere und daher wollte ich mit meinem Post das Gleichgewicht in die andere Richtung bringen. Und ich sehe immer noch nicht wo auch nur eine Sache, die ich gesagt habe problematisch, eklig oder halbwar ist.
Um fair zu sein: Ich unterstelle wiederum auch dir eingedenk jüngerer Beiträge nicht, dem System blind zu vertrauen oder gesagt zu haben, es würde keine Fehler machen. Aber gerade deswegen verstehe ich auch nicht, warum die Thematisierung bestimmter Missstände als eine solche Bedrohung wahrgenommen zu werden scheint. Dahingehend, um damit abzuschließen: Selbst wenn es so ist, dass Menschen mit ADHS (im Schnitt) von einer Diagnose trotz Stigmata "profitieren" (ich wäre hier vorsichtiger und würde hier eher sagen: einen angemessenen Ausgleich erhalten, wobei ich mir auch nicht sicher bin, ob das überhaupt als allgemeingültig gelten kann, daher auch die Konditionalform), dann wäre nach wie vor das "trotz Stigmata" der Punkt, auf den es hier ankommt und wo sich nach wie vor etwas ändern muss. Und ich glaube eben, dass es hier eigentlich um exakt diesen Punkt geht, und keine Lobpreisung dessen, was das System auf anderer Seite schon alles geleistet hat oder leistet, sollte dem entgegenstehen bzw. als valides Gegenargument betrachtet werden können.
Mein Problem ist ganz einfach, dass es das System nicht gibt. Mir geht es nicht darum das Bild der unbeteiligten diskriminierenden Gesellschaft zu bagatellisieren.
Mir geht es da um die Pädagogen, Psychiater und Psychologen als auch um die Menschen mit ADHS. Ich selbst kenne die endlosen Fälle wo die Pädagogen, PSychiater und PSychologen die Hilfe sind und nicht der Feind. Und daher stößt es mir auf, wenn ich lese, dass es für Kinder besser ist, wenn sie gar nicht erst diagnostiziert werden, dass Medikamente sowieso nur Zwang zur Anpassung sind und andere Äußerungen in der Richtung.
Alle Menschen im medizinischen und sozialem System sind chronisch überarbeitet und überlastet. Ich kenne dutzende oder gar hunderte Fälle von erheblichen Problemen im System. Ich kenne aber Tausende Menschen, die buchstäblich Ausbrennen und sich selbst verausgaben um zu Helfen und Tausende Menschen mit ADHS, vor allem Jugendliche und Kinder, die deswegen geholfen bekommen. Und daher sind diese Menschen ein Teil der Lösung und kein Teil des Problems.
Schlimmer noch, das Beharren darauf, dass "Betroffenheit" ja nicht negativ sein muss, weist auf ein zugrundeliegendes Mindset hin: Anstatt das eigene Verhalten zu überdenken und sich zu sagen "huh, ich kann das Wort einfach nicht benutzen, finde die Begründung schlüssig also wieso nicht" will man die Personen, die sich verletzt fühlen, dazu anregen, sich doch einfach lieber nicht dadurch verletzt zu fühlen, was btw Gaslighting ist.
Ich will nochmal diskutieren, weil es mein Recht ist. Es geht nicht um Betroffnheit, sondern um Betreffen. Sind ähnliche aber verschiedene Wörte mit unterschiedliche Konnotation.
Darüber hinaus habe. ich obwohl den Begriff selbst für mich auch nicht als problematisch empfinde, es vermieden weiter Betroffene zu verwenden, obwohl es mir schwer fällt, weil ich das automatisch als nicht negativ schreibe. Ich habe sogar alle Posts seit der Diskussion darüber überarbeitet, um die Fälle wo es noch vorgekommen ist ebenfalls zu entfernen. Aber selbst vor der Überarbeitung habe ich dauernd Menschen mit ADHS verwendet anstatt das Wort Betroffene.
Von daher verstehe ich nicht, was du mir hier vorwirfst. Ich habe eine andere Formulierung verwendet und auch an keiner einzigen Stelle Bastet abgesprochen bzw. vorgeschrieben wie sie sich zu fühlen hat. Niemals. Das stimmt einfach nicht.
Ich habe mich darüber aufgeregt, dass mein gesamer Post und meine gesamte Intention bewusst negativ verzerrt wird und dazu gehört das einmal dazu.
Und zuletzt beschwert man sich jetzt darüber, dass Bastet lieber hätte betteln sollen als zu kritisieren
Das empfinde ich als Unsinn.
Sich zu empören dass bei mir Sachen wie eklig und Unwahrheit fällt und dass ich sachen so darstelle, die ich nicht gemacht habe ist nicht zu fordern, dass sie bettelt. Da misst du mit zweierlei Maß, wenn du problematisierst, dass ich Betroffne gesagt habe und es nachher händere aber richtig stelel wie es gemeint war (und es dennoch ändere) aber gleichzeitig sagst ich forder sie soll betteln, wenn ich nicht will, dass meine Aussage als eklig und halbwahr und Unerstellung dargestellt wird.
Ich unterstelle wiederum auch dir eingedenk jüngerer Beiträge nicht, dem System blind zu vertrauen oder gesagt zu haben, es würde keine Fehler machen.
Wieso hast du das überhaupt gemacht? Wenn ich kein einziges Mal eine Äußerung gemacht habe, die zeigt, dass ich das tue, wieso gehst du nur anhand dieser Beiträge davon aus. Einerseits wäre es schon unfair nur anhand meines Posts weitere Annahmen zu treffen, die ich aber so nicht gesagt habe und zu denen ich keine Auskünfte gegeben habe.
Wenn du schon unbedingt Annahmen über weitere Positionen von mir treffen willst, obwohl ich dazu nichts gesagt habe, gibt es auch genügend andere Posts in anderen Threads die zeigen, wie ich politisch und gesellschaftlich ticke und die sehr gut zeigen, was meine Positionen sind.
Vor allem aber aber habe ich in meinem Ursprungspost schon direkt das hier gesagt:
dass all diese Straftaten damit zusammenhängen, weil die Gesellschaft zu wenig auf die Neurodiversität eingeht (was sicherlich dennoch oft genug der Fall sein wird)
Von daher gibt es in unserer Gesellschaft natürlich einen Drang zu funktionieren und die, die abweichen leiden darunter besonders. Das trifft auch Menschen mit einer oder meheren Neuridiversitäten.
Und auf der anderen Seite gibt es sehr viele negative Stigmata.
Ich unterstelle wiederum auch dir eingedenk jüngerer Beiträge nicht, dem System blind zu vertrauen oder gesagt zu haben, es würde keine Fehler machen.
Und abseits des Begriffs Betroffene, um den es mir ja auch nie ging und den ich ja auch nie weggelassen habe, verstehe ich immer noch nicht, wo denn in irgendeinem meiner Posts irgendwas problematisches gesagt wurde was so nicht stimmt oder so nicht stehen gelassen werden kann.
Der Post für sich alleine stehend ohne Kontext ist nicht problematisch. Der Fakt, dass ich selbst ADHS habe und auch darunter leide (und es aber auch an anderen Stellen nicht schlecht finde, weil es ja auch zu Charaktereeigenschaften beiträgt, die ich gut finde) zeigt noch viel mehr, dass es mir nicht geht Menschen mit ADHS zu stigmatisieren sondenr für diese zu kämpfen. Und daher äußere ich mich wie ich mich äußere. Nämlich in dem ich das sage was ich wichtig finde. Und weil meine Frau nicht 40 Stunden sondern auch gerne 60 bis 70 Stunden alles erdenkliche tut um sich für jedes einzelne Kind und jeden Jugendliche mit ADHS, einer andere Neurodiversität und/oder einer psychischen Krankheit einsetzen liegt mir das Thema so sehr am Herzen. Und das ist noch mehr ein Grund warum jede einzelne Zeile, die ich hier geschrieben habe, mit der Motivation gemacht wurde, Dinge zu schreiben, die ich im Interesse von Menschen mit ADHS wichtig finde.
Und ich habe mich im Thread für Neurodiversitäten explizit nur über ADHS geäußert, bevor ich mich geoutet habe, weil es das ist worüber ich mich auskenne und weil ich keine Aussagen treffen wollte, wo ich aufgrund mangelnden Wissens unbeabsichtigt was Falsches sage, obwohl ich die besten Intentionen habe. Deswegen habe ich mich auf ADHS beschränkt, obwohl manche Sachen hier nicht nur für ADHS gültig sind.