Love on the Spectrum

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  • Love on the Spectrum ist eine australische Produktion von Northern Pictures, in denen Personen des Autismus-Spektrums auf der Suche nach Liebe begleitet werden. Die erste Staffel war im July 2020 auf Netflix zu sehen und die zweite folgte im Mai 2021.

    Ich nenne die Serie explizit keine Dating-Show (auch wenn sie es rein technisch gesehen wäre), da es nicht um das Dating-Show typische Drama geht, sondern sich komplett auf die Wünsche und Eigenarten der Teilnehmer bezieht. Jede Person wird deutlich ausführlicher als man es von solchen Serien kennt vorgestellt und man bekommt einen Einblick in ihre Form des Autismus, was an sich schon sehr interessant für alle ist, die sich etwas näher damit auseinander setzen wollen, wie sich Autismus zeigen kann. Eine Psychologin mit Fokus auf Autismus und soziale Kompetenzen ist als Beraterin in der Show dabei und kann von den Teilnehmenden jederzeit um Rat gefragt werden, wenn sie Hilfe brauchen oder auch einfach nur üben wollen, wie man am besten ein Gespräch am laufen hält und Interesse auf eine Art zeigen kann, die eine andere Person versteht.

    Die Familien der Teilnehmenden sind in vielen Fällen ebenfalls mit eingebunden und generell hatte ich das Gefühl, dass sehr sensibel und nicht wertend mit dem Thema Autismus umgegangen wird. Ich hatte beim sehen auch den Eindruck, dass die Produktions-Crew mehr als Begleitung da ist und um bestimmte Dinge zu ermöglichen, allerdings nicht wirklich in das soziale Geschehen eingreift, sondern es sich einfach entwickeln lässt. Wenn ein Date nicht funktioniert oder zwei Personen nach einiger Zeit merken, dass es doch nicht passt, dann wird das auch so gezeigt und nicht zu einem Drama hochgefahren oder irgendwie überspielt und die Teilnehmenden äußern sich dabei auch so gut sie es eben können zu ihren Gedanken und Gefühlen, weswegen es immer sehr nachvollziehbar bleibt, was sich die Person gewünscht hätte oder was nicht gepasst hat. Und was ich besonders wichtig finde: Die Nachvollziehbarkeit sorgt meiner Meinung nach dafür, dass Autismus demystifiziert und normalisiert wird.

    Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, dass die Show nicht vor queerer Sexualität zurückschreckt. Verschiedene Personen in der Serie daten ihr eigenes Geschlecht oder äußern sich darüber, dass sie keine Präferenzen haben oder sich einfach mal ausprobieren wollen um zu sehen, was sich besser anfühlt, was dann auch so passiert.


    Reviews zu der Show sind gemischt. Kritik bekommt die Serie vor allem deswegen, weil scheinbar keine Autisten direkt in der Produktion beteiligt waren und es damit als eine Serie "von Nicht-Autisten für Nicht-Autisten" wirken kann, die die Autisten zur Schau stellt. Positiv hingegen wird von Kritikern aufgefasst, dass sich die Serie um Mitgefühl und Empathie dreht, anstatt den realitätsfernen Dating-Shows, deren Hauptinteresse auf Streit und Abwertung von anderen liegen. Ebenfalls wird positiv hervorgehoben, dass die Serie ein verbreitetes Stigma um Autisten aufzulösen versucht, nämlich dass Autisten Roboter ohne Interesse an Emotionen oder Beziehungen wären.


    Oder auch um aus dem Eheversprechen einer gezeigten Hochzeit zwischen zwei Autisten zu zitieren: "Autism is beautiful, and you are autistic."


    Diskussionsanregungen:

    Habt ihr die Love on the Spectrum gesehen?

    Was haltet ihr von der Serie und der Darstellung der Personen?

    Findet ihr die Umsetzung gut gelungen oder findet ihr große Probleme darin?

  • Ich weiß nicht ... von Datingserien halte ich ohnehin nichts, aber hier scheint zumindest nicht das Melodrama im Mittelpunkt zu stehen, und die haben ja auch alle ein Script. ^^'


    Ansonsten muss ich schon sagen, dass es so wirkt, als hätten nicht-neurodiverse Menschen gedacht, man könnte halt ein gutes Showkonzept mit Menschen auf dem autistischen Spektrum machen, da man eben ein neues Konzept für Quoten gebraucht hat.


    Das hat halt immer so den Vorführeffekt, auch speziell queere Datingshows und co., die darauf ausgelegt sind.

    Ist so ein bisschen, wie die "Freaks", die man im Zirkus ausgestellt hat, und heute machen das halt Pseudo-Dokus und Datingshows mit extra Thema etc., damit sie von der Mehrheitsgesellschaft begutachtet und bestaunt werden können.

    Aber gut, liegt vielleicht auch daran, dass ich persönlich nicht wirklich verstehe, weshalb man auch als Teilnehmer*in bei sowas mitmachen möchte. ^^'


    Aber ja... ich hab bei all solchen Shows sowieso immer sehr schnell mein Interesse verloren, selbst wenn sie nicht unterstes Niveau waren.

  • Jetzt neu auf Netflix dazugekommen ist eine Staffel von Love on the Spektrum, die in der USA spielt.


    Was haltet ihr davon, dass es jetzt auch einen Ableger aus den USA dazu gibt?

    Denkt ihr, dass die Serie bald auch in andere Länder überschwappen wird?

    Habt ihr die Staffel gesehen oder auf der Watchlist? Welchen Eindruck habt ihr davon?