Der Artikel ist eher weniger ein Teambericht-Artikel als mehr eine allgemeine Zusammenfassung meiner Teilnahme an den EUIC 2022 (:
Für mich als Spieler waren die EUIC 2022 mein zweites in-live-Event. Mein erstes Event vor Ort waren damals die EUIC 2019, dazu findet ihr hier auch noch einen Blogartikel von mir. VGC und CP allgemein spiele ich eher ab und zu, weswegen ich nicht der geübteste Spieler bin. Mein Ziel ist es weniger Champion Points zu sammeln als das Turnier vor Ort zu erleben und Freunde zu treffen.
Anmeldung
Die Anmeldung machte nachmittags am 28.3 ohne vorherige Ankündigung auf. Ich hatte das Glück, dass ich ca. 20 Minuten nach Eröffnung eine Discord-Nachricht sah und mich umgehends anmeldete. Leider war der Cap sehr schnell erreicht, weswegen einige Freunde schonmal gar nicht mehr teilnehmen konnten :/
Nach der Anmeldung setzte dann die Panik bei mir langsam ein, denn ich hatte seit knapp zwei Jahren kein VGC mehr gespielt. Teilweise ist das aufgrund der Dynamax-Mechanik und dem Wegfallen der Mega-Entwicklung verschuldet.
Das Team
Mit dem restricted Format hieß es für mich also erstmal einen Core zu finden, der sich für mich angenehm spielen lässt. Nach einigem Rumprobieren mit unterschiedlichen Teams landete ich bei einem Zacian+Calyrex-Shadow Core und damit auch auf Yoshiandlugia's Top 4 Team aus der Hatterene Series. Mir sagte hierbei am meisten zu wie flexibel Turtok gespielt werden konnte, weswegen dieses Team Grundlage meines Teams für die EUIC wurde.
Vorneweg: Vielen Dank an Simon und Kitty für die hilfreichen Tipps und das Testen. Ohne euch hätte ich das Team nicht zu meiner persönlichen Zufriedenheit anpassen können (:
Das größte Problem an dem Team war mangelnder Speed Control. Series12 ist ein sehr schnelles Format und damit auch von Max Airstream und Rückenwind dominiert. Deswegen wurde Irrlicht auf Coronospa durch Bizzaroraum ersetzt. Dies gibt mir die schöne Möglichkeit Rückenwind-Nutzer wie Elfun oder Boreos gleich in Runde 1 entgegenwirken zu können. Es bietet sich auch als akzeptable Option an, um den Initiativ-Boost von Max Airstream entgegenzuwirken. Mit Fokusgurt konnte ich auch sehr sicher sein, dass ich Bizzaroraum setzen kann.
Mit Zacian und Turtok war ich sehr zufrieden. Zacian war bulky genug um bequem einmal Gigantenhieb von gegnerischen Zacian zu überleben.
Turtok bietet die Option gleich in Runde1 mithilfe von Gähner ein dynamaxiertes Pokémon massiv einzuschränken. Rechte Hand ist ebenfalls eine klasse Supportoption, die sich gerade bei Coronopas Astralfragmente anbietet. Aufgrund des bulkigen EV-Splits und der Kerzalbeere kann man Turtok aber auch in sehr vielen unterschiedlichen Konstellationen dynamaxen, wodurch es idR. meine erste Wahl zum Dynamaxen ist.
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Mit Zapdos war ich gar nicht zufrieden. Es bot zwar mit Max Airstream eine dezente Möglichkeit auf Speed Control an, aber im aktuellen Metagame bot es keinen Mehrwert für mich.
Deswegen wurde Zapdos zuerst durch Voltolos ersetzt:
Thundurus (M) @ Sitrus Berry
Ability: Prankster
Level: 50
EVs: 252 HP / 148 Def / 108 SpD
Calm Nature
IVs: 0 Atk
- Thunderbolt
- Thunder Wave
- Taunt
- Rain Dance
Voltolos bat mir dabei wesentlich bessere Supportoptionen, vor allem gegen den dominierenden Core aus Zacian+Groudon (Rinya Sun). Mit Regentanz konnte ich sehr bequem Turtok trotz gesetzter Sonne dynamaxieren und mit Giga-Beschuss OHKOs einsammeln. Verhöhner wurde spezifisch wegen Schlafpuder Bisaflor und Pilzspore Hutsassa gewählt bzw. allgemein um Hutsassa einschränken zu können. Donnerwelle war als Speed control gedacht. Jedoch stellte sich Donnerwelle als nur sehr eingeschränkte Speed control heraus, da Boden-, Elektro- und Unlicht-Pokémon davon nicht betroffen waren. Mit einer hohen Usage von Groudon, Olangaar, Regieleki und Yveltal fiel meine Wahl später auf Boreos:
Tornadus (M) @ Sitrus Berry
Ability: Prankster
Level: 50
EVs: 252 HP / 148 Def / 108 SpD
Calm Nature
IVs: 0 Atk
- Grass Knot
- Tailwind
- Taunt
- Rain Dance
Boreos wird exakt gleich gespielt, mit dem Unterschied von Rückenwind und Strauchler. Rückenwind bot mir eine zuverlässigere Speed control. Mit Strauchler hatte ich einen sicheren 2HKO gegen Gastrodon. Da Boreos meistens auf dem Feld war, wenn Turtok dynamaxiert war, konnte ich damit häufig auf Gastrodon baiten.
Fuegro erhielt lediglich Darkest Lariat anstelle von Neck Strike als Attacke. Zusätzlich wurden sämtliche Initiative EVs in die KP investiert, um den Bulk zu erhöhen. Aufgrund der Option mit Bizzaroraum, fande ich es nicht wichtig EVs in Initiative zu investieren und ich konnte bei gegnerischen Fuegro immerhin sicher rechnen, dass mein Fuegro außerhalb des Bizzaroraum langsamer sein würde.
Gortrom blieb unverändert. Im Gegensatz zu Fuegro blieb jedoch das EV-Instement in der Initiative erhalten, um einige Kyogre und Groudon matchups outspeeden zu können.
Calyrex-Shadow @ Focus Sash
Ability: As One (Spectrier)
Level: 50
EVs: 4 HP / 252 SpA / 252 Spe
Timid Nature
IVs: 0 Atk
- Astral Barrage
- Psyshock
- Trick Room
- Protect
Zacian-Crowned @ Rusted Sword
Ability: Intrepid Sword
Level: 50
EVs: 172 HP / 156 Atk / 4 Def / 12 SpD / 164 Spe
Adamant Nature
- Behemoth Blade
- Play Rough
- Sacred Sword
- Protect
Blastoise-Gmax @ Wacan Berry
Ability: Torrent
Level: 50
EVs: 252 HP / 44 Def / 196 SpA / 12 SpD / 4 Spe
Modest Nature
IVs: 0 Atk
- Hydro Cannon
- Blizzard
- Helping Hand
- Yawn
Tornadus (M) @ Sitrus Berry
Ability: Prankster
Level: 50
EVs: 252 HP / 148 Def / 108 SpD
Calm Nature
IVs: 0 Atk
- Grass Knot
- Tailwind
- Taunt
- Rain Dance
Incineroar @ Shuca Berry
Ability: Intimidate
Level: 50
EVs: 252 HP / 4 Atk / 96 Def / 156 SpD
Careful Nature
- Fake Out
- Flare Blitz
- Darkest Lariat
- Parting Shot
Rillaboom-Gmax @ Assault Vest
Ability: Grassy Surge
Level: 50
EVs: 132 HP / 196 Atk / 4 Def / 116 SpA / 60 Spe
Adamant Nature
- Grassy Glide
- High Horsepower
- Fake Out
- U-turn
Alle Details findet ihr auch hier nochmal im Überblick. Natürlich könnt ihr das Team auch gerne als Leihteam selbst testen.
EUIC Day 0
Ich reiste am Donnerstagnachmittag nach Frankfurt, um mich bequem vor Ort umschauen zu können und in das Hotel nahe der Messehalle einchecken zu können. Nach etwas Suche fand ich auch einen der zwei Eingänge zur Messehalle und traf kurz nach 16 Uhr vor dem Messebereich ein. Um 16.30 Uhr wurde die kleine Gruppe an Spielern bis vor den Halleneingang gelassen. Bis zum Check-in um 17 Uhr verlängerte sich die Schlange nochmal deutlich, aber ich kam als eine der Ersten zum Check-in.
Das ganze Personal, Jugdes und Sicherheitskräfte, waren sehr nett und die einzelnen Stationen ließen sich sehr schnell abarbeiten. Um 17.11 Uhr hielt ich meine Goodie-Tasche und ein knallgelbes Armband in der Hand.
Danach war mein Plan noch etwas zum Essen beim nächsten Penny zu kaufen und früh schlafen zu gehen (*hust* was erstaunlich schlecht klappte).
EUIC Day 1
Am Freitag war ich bereits um kurz vor 8.30 Uhr in der Halle und verschloss meine Kampfbox. Ich lief ein wenig durch die Halle, schoss einige Bilder und sicherte mir ein Hydropi-Plüschi bevor die erste Runde bekannt gegeben wurde.
Round 1 vs. GB
Die erste Runde ging es gegen einen britischen Spieler für den es selbst das erste Turnier war. Trotz einiger Wochen an Übung war dies mein erste Lunala-Team als Gegner, weswegen ich sehr schlecht gegen das Team ankam und mit einem 1-2 unterlag.
Round 2 vs. GB
Runde 2 und schon die erste Variante von Rinya Sun. Mein Gegner spielte recht offensichtlich und brachte in Match1 kein Gastrodon mit ins Team, weswegen ich schnell mit Boreos+Turtok gewann. Mir war bewusst, dass mein Gegner in Match2 sicher Gastrodon bringen würde, weswegen ich Turtok erst später einwechselte und damit Gastrodon auf Felds locken konnte. Durch Boreos Strauchler hatte ich Gastrodon ohne Probleme besiegt und mit GMax Turtok ein 2-0 gesichert.
Round 3 vs. [NL]
Danach ging es gegen 0000aj und ich muss sagen: Gegen so einen Top-Spieler hatte ich keine Chance. Aufgrund von Coronospas Anspannung hatte mein Beerenlastiges Team eine schlechte Ausgangslage. Zudem spielte mein Gegner sehr gut und gewann souverän (0-2).
Round 4 vs. DE
Olangaars Donnerwelle war sehr nervig an dem Team. Mit Boreos konnte ich aber sicher das Wetter und Speed unter Kontrolle halten. Gegen Endgame hin kam es zu einigen entscheidenden Reads, die ich nicht sicher liefern konnte. Deswegen ging es zu einem knappen, aber wohl verdienten, Sieg an meinen Gegner (1-2).
Round 5 vs. IT
An den Kampf kann ich mich retrospektiv leider gar nicht mehr erinnern. Es ging jedoch mit einem 1-2 aus.
Round 6 vs. DE
Entgegen meiner Erwartung setze mein Gegner mit Elfun in Match1 kein Tailwind ein, sondern spielte es mehr als Helping Hand Support. Deswegen setzte ich aufgrund meines Missreads Bizzaroraum ein, was mir gegen das choice scrafed Kyogre aber direkt von Vorteil war. Da ich diesmal Gortrom zum Dynamaxen verwendete, hatte ich gleichzeitig die Option Servols Psychofeld zu negieren. Beide Matches waren recht knapp, aber endeten für mich mit einem 2-0.
Round 7 vs. DE
War leider ein free win. Hoffe, dass dies nicht noch zur Gewohnheit wird, da ich bisher immer einen free win auf Internationals hatte :/
Immerhin blieb dadurch Zeit zum Essen, Fotografieren und TCG-Karten kaufen bei den Händlern.
Round 8 vs. GB
Diesmal konnte ich ein sehr sicheres 2-0 erspielen. Turn1 dynamaxierte direkt Glurak, was ich direkt mit Turtoks Gähner zum Schlafen Zwang. Da ich dann Turtok dynamxierte, konnte ich erneut mit Strauchler das gegnerische Gastrodon besiegen und mittels Regentanz Groudons Dürre entgegenwirken.
Round 9 vs. NO
Mein letzter Gegner war ein norwegischer Spieler, der seit 2017 aktiv spielt. Er selbst spielte Rinya Sun wie einige meiner vorherigen Gegner, aber war deutlich defensiver. Gastrodon konnte ich mit Strauchler nicht rausfischen und ich schätzte auch schlecht ab, wann dynamaxiert wurde, da ich Glurak erneut über Gähner einschränken wollte. Leider endete die letzte Runde für mich in einem 0-2.
Mein Standing ist damit gesamt 4-5. Mit zwei Jahren Pause und nur vier Wochen Training empfand ich das als ordentliches Ergebnis. Ich hätte in einigen Matches aber deutlich besser spielen können. Teilweise war es für mich auch ein Problem ruhig und konzentriert zu bleiben vor allem mit den ständigen Diebstahl-Alarmen der Go-Handys im Hintergrund....
Auf jeden Fall hat das Turnier und Team sehr viel Spaß gemacht. Es war eine ganz andere Atmosphäre vorhanden, da dies das erste International seit zwei Jahren war. Der Wettkampf war deutlich härter im Vergleich zu 2019, aber war dadurch auch positiv fordernd. Es war eine tolle Erfahrung vor Ort zu sein und andere Spieler zu treffen.
Zum Abschluss gibt es jetzt noch einige Bilder (: