Eevee(luna) entwickelt sich weiter?!

Prolog – Irrlicht

In finsterer Nacht, tief im dunklen Wald schwebte eine leuchtende Kugel zwischen den Bäumen umher. Blaues Licht erhellte den Boden und die umstehenden Bäume. Die Kugel glitt über den Boden und folgte anschließend einem Bach. Schließlich blieb sie stehen und rührte sich nicht mehr. Unter ihr floss das Wasser ungerührt vorbei. Ein leises Summen ertönte, als die Kugel kehrtmachte und nach oben schoss. Am Gipfel einer Tanne blieb sie stehen, als wollte sie sich umsehen. Plötzlich erklang eine Stimme.

„Komm her, Irrlicht!“

Das blaue Irrlicht begann zu vibrieren. Nach ein paar Sekunden zitterte es so stark, das mehr wie ein Blitz aussah, der hin und her zuckte. Schließlich erstarrte das Licht. Es formte sich wieder zu einer Kugel und glitt am Stamm der Tanne entlang. Während es nach unten schwebte schienen die Äste des Baumes der Kugel auszuweichen. Sie beugten sich zur Seite und ließen das Licht durch. Unten angekommen machte es knapp über dem mit totem Laub bedeckten Boden halt. Dort verharrte es eine Weile.

„Komm her, Irrlicht!!“

Die blaue Kugel zuckte erneut, doch diesmal schwächer. Das Licht glitt ein wenig zur Seite und huschte unter einem Busch. Ein Hase der sich dort aufhielt wurde aufgeschreckt und hüpfte davon.

„Komm her, Irrlicht!!!“

Plötzlich schoss die Kugel nach oben. Direkt über dem Busch hielt sie inne und schwebte zur Seite. Anschließend verschwand sie zwischen den Bäumen. Das Summen erstarb und es kehrte wieder Stille im Wald ein.

„Endlich…“

Da ich den Prolog später eh im FF-Bereich veröffentlichen werde und es etwas besonderes sein soll, darfst du zusätzlich vorab das erste Kapitel lesen. Ich schicke dir das, nachdem du hier im Thema etwas geschrieben hast

Die Abenddämmerung setzte bereits ein, als Evoli dem Pfad durch den Immergrünwald folgte. Mit zunehmender Nervosität fragte es sich, ob es noch rechtzeitig vor Einbruch der Nacht an seinem Ziel ankommen würde. Vor wenigen Tagen hatte Evoli ein Schreiben per Pelipper-Post erhalten, dass es sich doch bitte pünktlich am Dienstag zur Residenz Romono begeben sollte. Obwohl für den Zeitraum bereits eine Unternehmung angestanden hatte, wollte Evoli diese Einladung nicht aus dem Wind schlagen. Es wusste, dass die besagte Residenz mit illustren Zusammenkommen bekannter Persönlichkeiten prahlte, allerdings war es selbst nie zugegen gewesen.

Die Pokémon des Waldes blickten Evoli neugierig hinterher, was nicht spurlos an ihm vorbei ging. Schließlich erreichte es die Residenz Romono, gerade als die Dunkelheit den Himmel einzunehmen versuchte. Die hohen Bäume um die Residenz herum ließen das Gebäude schauriger wirken und Evoli wusste nicht recht, ob es sich nun wirklich nähern sollte. Von außen machte die geisterhausartige Fassade nicht den Eindruck, den es sich erwartet hatte.

Als es schon fast kehrt machen wollte, wurde plötzlich der Weg zur Residenz mit bläulich schimmerndem Licht erhellt. Evoli erschrak aufgrund des hellen Scheins und bemerkte erst bei genauerem Hinsehen, dass sich zu beiden Seiten des Weges Lichtel aufgereiht hatten. Ehrfurchtsvoll trat Evoli einen kleinen Schritt nach vorne, schließlich noch einen und einen weiteren. Die Lichtel beobachteten es still und luden mit ihren kleinen Händen dazu ein, in Richtung der Residenz zu gehen.

Nun etwas mehr überzeugt setzte sich Evoli in Bewegung und trat näher an das Gebäude heran. Anders als die Behausungen in seiner Heimat war dieser Eingang etwas höher und so hätte es springen müssen, um die Klinke zu erreichen. Bevor es jedoch dazu kam, wurde die Tür auch schon geöffnet und Evoli blickte in die Finsternis.

„Hallo?“, fragte es verwirrt und setzte eine Pfote vor die andere. Das Holz unter ihm knarrte bei jeder Bewegung, obwohl es besonders vorsichtig war. Mit einem Mal wurde helles Licht in den nahen Lampen entzündet und die Tür schloss sich sanft. Evoli war nun deutlich nervöser als zuvor.

„Hallo? Bin ich hier richtig in der Residenz Romono?“, fragte es erneut und machte sich bereits Sorgen, ob es nicht einem Scherz auferlegen war. Just in diesem Moment meldete sich eine tiefe, aber freundliche Stimme hinter ihm.

„Guten Abend.“

Evoli machte einen Satz nach vorne und drehte sich schnurstracks um. Dort erblickte es ein Servol, das sich nun verbeugte.

„Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie erschreckt habe. Das lag natürlich nicht in meiner Absicht. Wie es scheint, wurden Sie noch nicht über unsere Gepflogenheiten informiert?“

„Äh, das kommt darauf an, was diese Gepflogenheiten sind. Also, ich …“

Evoli war sprachlos und Servol übernahm glücklicherweise die Unterhaltung.

„Gewiss. Sie müssen verstehen, dass in dieser Residenz hauptsächlich Geist-Pokémon beheimatet sind. Natürlich jene, die nicht nur zum Scherzen aufgelegt sind“, fügte es noch hinzu, als Evoli bereits ein ängstliches Gesicht machte. „Jedenfalls würde ich Sie bitten, in jedem Fall Ruhe zu bewahren. Wenn Sie mir bitte folgen würden, ich führe Sie nun in die Haupthalle. Die Hausherrin möchte Sie später übrigens ebenfalls sprechen.“

„O-okay“, sagte Evoli lediglich und versuchte, sich zu beherrschen. Servol ging voran und trat durch mehrere Türen, die scheinbar willkürlich Räume verbanden. In kürzester Zeit wusste Evoli schon nicht mehr, wo es sich genau befand oder wie der Weg zurück war.

Alsbald vernahm es allerdings Musik sowie ausgelassene Stimmen. Zwei Räume weiter war es schließlich auch so weit, dass Evoli in eine große Halle trat, in der sich eine große Anzahl Pokémon befanden und tanzten. Anders als erwartet waren es jedoch nicht nur Geist-Pokémon, sondern auch viele andere, die es teilweise noch nie zuvor gesehen hatte.

„Ich lasse Sie nun allein. Haben Sie bitte Spaß“, vernahm Evoli noch von Servol und als es sich umdrehte, war seine Begleitung auch bereits weg. Verwirrt wurde es von anderen Pokémon geschubst, bis es sich inmitten der Menge wiederfand und die Orientierung verloren hatte. Evoli beschloss, sich erst einmal in eine Richtung durchzukämpfen und zu verschnaufen.

Als es am Rand des Tanzfeldes angekommen war, fand es sich in einer gemütlichen Sitzecke wieder. Hier war es etwas ruhiger und Evoli konnte sich neben den zwei anwesenden Pokémon ausruhen.

„Oh, ist das unser Ehrengast?“, fragte eines der beiden Pokémon, ein Ampharos, seinen Gesprächspartner, ein Mortipot. Dessen Augen weiteten sich und es begann zu lachen.

„Ja, du hast es erfasst! Willkommen, Evoli! Wie es scheint, hat dich Servol genau auf den richtigen Weg geführt.“

„Eigentlich hat es mich allein gelassen und …“

„Gestatten: Mortipot, die Hausherrin. Sehr erfreut, deine Bekanntschaft zu machen!“

Evoli wurde eine Hand gereicht, auf die es nur zögerlich seine eigene Pfote erwiderte.

„Sehr schön. Möchtest du etwas Tee? Nicht von mir natürlich, der würde dir nicht gut bekommen“, sagte Mortipot und schickte sich an, den Kopf durch den Hals der Teekanne zu stecken.

„Äh, nein, eher nicht“, meinte Evoli nur und richtete den Blick zur Seite. Mortipot achtete nicht darauf und ließ derweil ein Getränk einschenken.

„Kind, du musst etwas mehr in Feierlaune kommen. Wir haben heute noch Großes vor!“

Als Evoli den Kopf schief legte, deutete Ampharos mit einem Arm zur tanzenden Meute. Wie sich herausstellte, kam aus dem Getümmel ein Pichu hervor, das sich freudestrahlend auf Evoli warf.

„Bist du auch endlich da? Das freut mich!“, rief Pichu und ließ durch den Wangenrubbler unbeabsichtigt einige Elektroschocks los. Evoli stand daraufhin das Fell zu Berge.

„Ja, aber schock mich bitte nicht so! Was machst du denn hier? Ich dachte, du besuchst deine Familie?“

Pichu sah nun betreten zu Boden und wusste nicht recht, was es sagen sollte.

„Also, naja, weißt du … Wir haben etwas geplant. Also, eigentlich hat Libelldra etwas geplant und alle seine Bekannten eingeladen, sich daran zu beteiligen. Und es hat mit dir zu tun.“

Bevor Evoli noch etwas erwidern konnte, sprang Ampharos auf, setzte sich eine Sonnenbrille auf und nahm eine merkwürdige Pose ein.

„Das ist mein Stichwort. Lasst mich durch, ich bin Reporterin!“

Mit einer scheinbar geübten Tackle-Taktik bahnte sich Ampharos einen Weg durch die Pokémon. Auf Mortipots Befehl setzte die Musik aus und Servol, das aus einem unbestimmten Grund neben Evoli wieder aufgetaucht war, bat mit lauter Stimme um Ruhe. Währenddessen kletterte Ampharos ungelenk auf die nahe Bühne und nahm das dort befindliche Standmikrofon in die Hand.

„Liebe Anwesende, Pokémon, Geister, Ampharosse und alle, die ich jetzt aus unerfindlichen Gründen vergessen haben sollte. Es ist endlich so weit! Ich als rasende Reporterin Ampharos darf nun verkünden, dass unser Ehrengast Evoli endlich angekommen ist. Ich bitte euch, nun einmal kurz Luft zu holen, damit wir … Ja, Pichu, du darfst auch lang Luft holen! Also dann, 3, 2, 1 …“

„Alles Gute zum Geburtstag!“, riefen alle Pokémon im Raum freudig und Evoli blickte sich verwirrt um. Es wusste nicht, wo es zuerst hinblicken sollte und war erleichtert, dass sich Pichu seinen Weg zu ihm bahnte.

„Und, wie findest du es?“

„Es … ist eine großartige Überraschung. Danke euch allen!“, rief Evoli und fühlte sich nun nicht mehr so angespannt wie einige Momente zuvor. Pichu führte es an den Glückwünschenden vorbei zu den Speisen, wo sie kräftig zulangten. Schließlich wollte bei dieser Party noch gefeiert werden!

Song "Evoluna"

Als wir uns beide endlich fanden,

verlor ich mich gleich in deinem Bann,

wie man nur so lieb sein kann,

hab' ich bis heute nicht verstanden.

Wie oft muss ich an dich denken,

zählen kann ich's nicht,

mit einem Lächeln im Gesicht,

möcht' ich dir diese Worte schenken.

Du, du bist das, was ich nicht bin,

du bist meine Königin,

ja, mit dir macht das Leben noch mehr Sinn.

Du, du bist immer für mich da,

du bist mein Superstar,

ja, ich hab' dich so lieb, Evoluna.

Dieser Song ist nur für dich,

findest du ihn lächerlich,

oder denkst du gerade auch an mich?

Du, du bist das, was ich nicht bin,

du bist meine Königin,

ja, mit dir macht das Leben noch mehr Sinn.

Du, du bist immer für mich da,

du bist mein Superstar,

ja, ich hab' dich so lieb, Evoluna.

Lass uns noch ein Stück zusammen gehen,

schöne Momente miteinander teilen,

hier und dort mal kurz verweilen,

die Zeit soll einfach stillstehen.

Mit dir zu lachen und zu scherzen,

beschert mir nur noch schöne Tage,

und das, was ich dir jetzt gleich sage,

kommt tief aus meinem Herzen.

Du, du bist das, was ich nicht bin,

du bist meine Königin,

ja, mit dir macht das Leben noch mehr Sinn.

Du, du bist immer für mich da,

du bist mein Superstar,

ja, ich hab' dich so lieb, Evoluna .

Nascherei

Dein Evoli läuft fröhlich an,

Es hüpft und springt und singt und lacht!

Und ruft, so laut es rufen kann:

Ich hab dir Kuchen mitgebracht!

Es hüpft und springt und singt und lacht

Und alle Freunde woll’n ein Stück!

Ich hab dir Kuchen mitgebracht,

Ruft nun auch Fluffeluff zurück.

Und alle Freunde woll’n ein Stück!

Auch Evoli ist schon am Naschen

Ruft nun auch Fluffeluff zurück:

Wir woll’n doch Luna überraschen!

Auch Evoli ist schon am Naschen

Und ruft, so laut es rufen kann:

Wir woll’n doch Luna überraschen!

Dein Evoli läuft fröhlich an!

Evoli blickte auf die Uhr in ihrem kleinen Büro, welches sie mit ihrem Kollegen Pichu, der heute allerdings frei hatte, teilte und atmete auf. „Endlich Feierabend“, murmelte sie. Ein kritischer Blick auf ihren Schreibtisch verriet ihr jedoch, dass sie noch ein Weilchen hier verbringen durfte. Lagen doch Unmengen von Buntstiften, Bleistiften und Kugelschreiber samt Zeichenblätter und Kladden auf dem Tisch verteilt. In ihren kreativen Phasen vergaß sie gerne alles um sich herum inklusive dem Chaos, das sie dabei veranstaltete. So räumte sie alles sorgfältig wieder an seinen rechtmäßigen Platz. Als ihr Blick auf die Notizzettel fiel, schmunzelte sie.

„Mafia ist auch immer für neue Überraschungen gut“, sagte sie und dachte daran, dass sich ausgerechnet ein gewisses Pichu als einer ihrer Gegenspieler entpuppt und sie an den Galgen gebracht hatte. Glücklicherweise nur theoretisch. Automatisch lockerte sie ihr Halstuch ein wenig. Dann packte sie das Gartic-Phone-Zeichenbrett und die Pokémon-Karten weg, wischte ein letztes Mal mit einem Lappen über die Arbeitsplatte und beäugte dann sorgsam ihr Werk.

„Fertig!“, jubelte sie, schob ihren Stuhl an den Schreibtisch und löschte das Licht. Dann verließ sie das Gebäude, das äußerlich die Form eines Trasgelas hatte. Da diese Pokémon-Art völlig neu war, hatten sich die Designer:innen ausgetobt. So ließ sich darüber streiten, ob Trasgela eher einem Tangela oder einem Trasla ähnelte, zumindest war das Haus bunt gestaltet worden, und das war das Wichtigste für Pichu und sie, den beiden kreativen Köpfen der Dorfgemeinschaft BisaBoard. Evoli durchschritt den kleinen Park, der um das Gebäude herum angrenzte, bewunderte wieder einmal die neumodischen Skulpturen sogenannter „Undefis“, durchschritt das Tor und meldete sich beim Wächter Enton ab. „Schönen Abend noch“, wünschten sie sich gegenseitig. Dann musste Evoli rennen, um gerade noch in den Pikachu-Bus einsteigen zu können, der soeben angekommen war.

Einige Zeit später lag Evoli in einer den aktuellen Temperaturen angemessenen leichten Decke eingekuschelt auf ihren Bett und checkte noch ein letztes Mal ihre Nachrichten an ihrem Bisa-Phone. Nachdem sie einige Systemnachrichten über neue Beiträge in diversen Themen durchgesehen hatte, stieß sie auf eine PN mit unbekanntem Absender.

„Morgen wirst du dein blaues Wunder erleben.“ Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Mafia war doch vorbei, wer also sollte ihr eine solche Nachricht senden? Ob sie jemanden zurate ziehen sollte? Die Möglichkeit einer Troll-Nachricht gab es natürlich, von solchen üblen Mails hatte sie bereits gehört, meistens jedoch waren sie harmlos. Nachdem sie einige Minuten gegrübelt und sich dabei mehrere Male im Bett hin und her geworfen hatte, war ihr ziemlich warm geworden - kein Wunder, hatte heute schließlich den ganzen Tag die Sonne geschienen, nicht ungewöhnlich für einen Tag im frühen Mai. Als sie unter die Dusche hüpfte um sich abzukühlen, stutzte sie. Es war bereits Mai? Das hieß, dass ihre Firma bald Urlaub machten würde, da in dieser Zeit dringende technische Arbeiten im Fanwork-Gebiet durchgeführt werden sollten, zumindest wenn sie dem gekritzelten Zettel, der heute Morgen am Schwarzen Brett bei der Arbeit hing, glauben durfte. Normalerweise wurden solche Mitteilungen wesentlich früher angekündigt und mit einem Computer geschrieben, und wenn es nur in der fragwürdigen Comic-Sans-Schrift war. Schließlich aß sie noch rasch eine Marmeladenstulle, von Süßes konnte sie nicht genug bekommen. Noch ein paar Kekse zusätzlich und Evoli wähnte sich glücklich und hatte den merkwürdigen Vorfall bereits vergessen, als sie auch schon in einen friedlichen Schlaf fiel.

Wo war nur ihr Kalender hingekommen und weshalb konnte sich ihr Bisa-Phone nicht das heutige Datum anzeigen lassen? Sie hatte wieder die seltsame Nachricht von gestern im Kopf, als sie aus den Bus stieg und zum Fanwork-Gebiet rannte. Ihr Wecker hatte den Dienst quittiert und so war sie gezwungen gewesen, ohne Frühstück so schnell wie möglich herzukommen. Doch das Tor zum Trasgelas-Gebäude war verschlossen, als wären die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute nicht da, nicht einmal Enton war zu entdecken. Aber der Urlaub sollte doch noch nicht heute..? Evoli seufzte, setzte sich an den Bisasam-Springbrunnen des Parks und nahm ihr Bisa-Phone aus ihrer Handtasche. Sie wählte erst Pichus Nummer, dann klingelte sie sämtliche andere Adressen durch, doch niemand ging ran. „Was zum Teufel ist hier los?“, brummte sie. Ihr Magen knurrte und erinnerte sie daran, dass er leer war. Zudem war der Park wie ausgestorben, langsam wurde ihr mulmig zumute. Einzig die blauen Blätter am Boden wirkten lebendig.

„Moment mal!“ Evoli sprang hoch und starrte die Blätter an. Es schienen blau gefärbte Laubblätter zu sein. Wer nur kam auf eine solch verrückte Idee? Evoli sah sich um. Die Blätter wehten vom leichten Maiwind sachte am Boden, doch sie waren … festgeklebt? Sie betrachtete sie genauer und merkte, dass sie eine Art Muster, nein, sogar eine Spur zu bilden schienen.

„Nein, Evoluna“, herrschte sie sich an. „Du solltest nicht mutterseelenallein einer kuriosen Spur folgen.“ Doch ihre angeborene Neugier war stärker als die Stimme der Vernunft. So tapste sie eifrig den Blättchen hinterher. Sie wurde um den Brunnen herum, durch den Park heraus und weg vom Fanwork-Gebiet geführt. Sie durchstreifte den Plauderweg, lief an der KuH-Weide und den Felder für die Pokémon-Sammelkarten und –kämpfe vorbei und kam schließlich bei einem ihr nur zu bekannten Haus an, dessen Form an einen gewissen Elektronager erinnerte. Vor dem Gemäuer sah sie einige Luftballons im Evoli-, Driftlon- und Fluffeluff-Design.

„Gibt es etwa etwas zu feiern?“, fragte sie erstaunt und erschrak, als sich eine Pfote auf ihre Schulter legte. Rasch wirbelte sie herum und blickte einem anderen Evoli entgegen, das meistens mit einer Brille und einem lilafarbenen Buch unterwegs war, heute fehlte das Buch jedoch. Stattdessen wirkte es feierlich gekleidet. „Ja, es gibt allerdings etwas zu feiern!“, rief das Evoli und schob Evoluna dann sanft in das Pichu-Gebäude. Dort drin, kaum hatten die beiden Evolis es betreten, gab es einen Knall und die Lichter gingen an. „Herzlichen Glückwunsch, Evoluna“, schallte es ihr entgegen. Sämtliche Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen schienen hier versammelt.

„Wofür gratuliert ihr mir?“

Doch sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn Pichu hüpfte mit einem frechen Grinsen herbei. „Ach, nur zu deinem Geburtstag, zu Träumerin! Hast du den wirklich vergessen?“

„So verwunderlich ist das auch wieder nicht“, mischte sich ein Libelldra ein. Es flatterte mit den Flügeln, berührte aber nicht den riesigen Berg an Geschenken hinter sich. „Sie ist ja sonst immer in Gedanken und veranstaltet so einige Attraktionen und alles Mögliche. Zusätzlich haben wir uns alle Mühe gegeben, sie abzulenken. Wie beispielsweise eine merkwürdige PN zu schicken, ihren Kalender zu verstecken oder die Datumsanzeige ihres Bisa-Phones zu manipulieren. Und all das nur, damit sie sich nicht erinnert, dass heute der 3. Mai ist, ihr Burzeltag!“ Libelldras Ausführungen erklärten somit die bisherigen Geschehnisse.

Evoluna grinste. „Na, ob diese Nachricht mit dem ‚blauen Wunder‘ dafür nötig war?“ Doch ihre Freunde lachten nur. Nachdem ihr eine Menge Pokémon noch mal persönlich Alles Gute gewünscht hatten, packte sie auf deren Drängen ihre Geschenke aus. Eine großartige Überraschung nach der anderen kam zum Vorschein und schon bald strahlte sie bis über beide Ohren. Das „blaue Wunder“ entpuppte sich übrigens als blaues Ballkleid, denn ihre Freunde hatten es sich nicht nehmen lassen, eine Tanzfläche zu gestalten. Vergnügt tanzten sie und feierten den Tag ihrer Freundin Evoluna.