Wie gefällt euch euer Stil? Und was ist ein guter Stil?

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  • Ich denke, das passt in kein vorhandenes Thema so richtig hinein, aber damit hab ich mich beim Korrigieren meiner Texte in letzter Zeit recht viel auseinandergesetzt. Dann sind da natürlich die Selbstzweifel darüber, dass man immer das Gefühl hat, andere könnten sehr viel besser schreiben als man selbst (was wohl den meisten Schreibenden nicht wirklich fremd sein wird).


    In diesem Topic soll es allerdings nicht um zu allgemein gefasst "gutes Schreiben" drehen, das sich um die Prämisse, den Plot und die Charaktere oder auch das Worldbuilding dreht. Natürlich ist der Schreibstil ebenso wichtig, um die Persönlichkeit und das Innenleben von Charakteren aufzuzeigen und damit zu charakterisieren, was auch angesprochen werden kann, aber im Mittelpunkt sollte stehen was ihr für guten Stil haltet bzw. welcher Schreibstil euch am besten gefällt.

    Die Grundidee, das Worldbuildung, der Plot und die Charaktere können in der Theorie sehr gut sein, aber der Gesamteindruck entscheidet darüber, wie sehr uns ein Text gefällt und der Schreibstil ist ein wichtiger Part davon.



    Diskussionsanstöße


    Was ist für euch im Allgemeinen ein guter Stil? Welche Schreibstile gefallen euch? (gerne mit Namensnennung, kurzen Textauszügen, oder einer Beschreibung davon, was für einen selbst ein guter Stil ist)

    Habt ihr ältere Texte von euch aufgehoben? Wie gefällt euch der Schreibstil in euren alten Texten im Gegensatz zu eurem Modernen?

    Wie gefällt euch euer eigener, momentaner Schreibstil?

    Was denkt ihr, könntet ihr an euch selbst verbessern?

    Wie stellt ihr am liebsten Gefühle und Gedanke von Charakteren dar? (Körpersprache, viele Monologe, viele Dialoge...?)
    Wie stellt ihr Dialoge dar? (viele Inquitformeln, viele Beschreibungen von Aktionen nach der Rede, lasst ihr viele Sätze einfach ohne Erklärung stehen...?)

  • Bastet

    Hat den Titel des Themas von „Wie wichtig ist euch der Schreibstil eines Textes? Und was ist ein guter Stil?“ zu „Wie gefällt euch euer Stil? Und was ist ein guter Stil?“ geändert.
  • Für mich ist ein guter Stil, wenn es sich flüssig liest.

    Selbst wenn jemand noch so elegant, ausgeschmückt und elaboriert schreibt, wenn man den Absatz dreimal lesen muss, um die kleine Handlung darin zu identifizieren, dann würde ich diese Person freiwillig etwas vermeiden.


    Ich habe tatsächlich irgendwo ältere Texte von mir aufgehoben. Damals konnte ich auch viel besser schreiben und muss auch zugeben, dass ich meinen Schreibstil nicht gut finde, wenn ich mich nicht aktiv darum bemühe (was viel lesen hochwertiger Lektüren inkludiert).

    Jetzt, wo ich im Alltag nur noch Englisch und Italienisch nutze, leidet mein Deutsch schon stark.


    Dementsprechend mag ich meinen momentanen Schreibstil auch nicht, es geht mir viel weniger locker von der Hand und wurde simpler, weniger wortreich. Aber ich ärgere mich deswegen auch nicht (mehr) wirklich. Ich weiss, was für einen Eindruck ich vermittle, wenn ich mir nicht bewusst viel Mühe gebe, aber das Schreiben ist für mich mittlerweile mit viel weniger Druck verbunden, wodurch es mir Spass macht. Meine Fanfiktion hier ist ein Beispiel dafür. Ich schreibe an ihr, weil sie mir Spass macht und ich diverse (verrückte?) Ideen sowie Charaktere an den Mensch bringen will und nicht, weil ich ein erlesenes Werk produzieren möchte.


    Was ich verbessern könnte, wäre das vermehrte Drüberlesen, sich mehr reindenken und Zeit lassen. Ehrlich gesagt mache ich mir aber darüber eben momentan auch nicht so viele Gedanken. Hätte ich mehr Energie und Freizeit, würde es sicherlich anders aussehen.


    Wie stellt ihr am liebsten Gefühle und Gedanke von Charakteren dar? (Körpersprache, viele Monologe, viele Dialoge...?)

    Es kommt mir tatsächlich immer auf den Charakter an. Am liebsten tue ich das tatsächlich, indem ich subtile Aktionen des Charakters für sich sprechen lasse, auch wenn meine Protagonisten meistens Monologe im Kopf führen.


    Wie stellt ihr Dialoge dar? (viele Inquitformeln, viele Beschreibungen von Aktionen nach der Rede, lasst ihr viele Sätze einfach ohne Erklärung stehen...?)

    Damit tue ich mich schwer. Ich will nicht nur die Sätze ohne Erklärung stehen lassen, es aber auch grade durch den Inhalt auch deutlich machen können, sodass ich nicht immer Inquitformeln nutzen muss.

    Dazu nehme ich mir auch gerne Absätze zur Hilfe.

  • Dass sich bestimmte Herangehensweisen an ein Hobby mit der Zeit verändern, ist ganz normal und überall zu beobachten. Mein Stil hat sich in den vergangenen fünfzehn Jahren mehrere Male verändert, allerdings würde ich mir nie wünschen, genau so wie früher schreiben zu wollen. Ganz im Gegenteil ist es für mich immer interessant, einen älteren Text zu lesen und zu begreifen, in welchen Punkten ich mich verändert habe. Das würde ich auch grundsätzlich als positiven Aspekt ansehen, denn in gewisser Hinsicht wird der Stil so lange angepasst, bis er zum eigenen Schreibverhalten passt.


    Beispielsweise habe ich mit ausschweifenden und sehr blumigen Beschreibungen begonnen, um möglichst viele Adjektive und bloß keine Wortwiederholungen einzubauen. Bis heute hat sich das so verändert, dass ich bei Texten gern zeitnah zu einem Punkt kommen möchte, um nicht zu viel Zeit mit belanglosen Dingen aufzuwenden. Geholfen hat hier wohl auch der Gedanke, nicht direkt beim ersten Mal einen perfekten Text abzuliefern, sodass die Produktivität in die Höhe gegangen ist. Solange man selbst mit der Art zu schreiben entspannen kann und nicht das Gefühl bekommt, sich zu einem Stil zwingen zu müssen, sollte eigentlich alles in Ordnung gehen.

  • Ob mir mein Stil gefällt? Nun, eine gute Frage, da ich damit immer zu kämpfen habe. ^^'' Ich bin selbst meine größte Kritikerin und bin schon negativ gestimmt, bevor ich nur überhaupt etwas niedergeschrieben habe. Ich weiß es ist dämlich, aber ich versuche auch weiter daran zu arbeiten, da es mir genau so beim Zeichnen ging und ich in den letzten zwei Jahren enorme Fortschritte gemacht habe. Ich traue mir selbst nicht viel zu und das ist eine meiner größten Schwächen. Nicht zuletzt muss ich aber daran arbeiten, da ich trotz allem ein sehr kreativer Mensch bin und eben Spaß daran habe. Ich muss einfach aufhören mich selbst zu unterdrücken und einfach zu machen, da ich nicht wirklich schlecht bin in dem was ich tue. Ich habe viele Ideen und Projekte, an denen ich auch wirklich arbeiten will und diesbezüglich arbeite ich auch an mir.

    Lange Zeit habe ich mich für schlechter gehalten wie andere Autoren. Aber das ist Blödsinn, weil ich es an sich schon kann. Meinen Stil kann ich so beschreiben, dass ich mich ans Wesentliche halte und gerne auf den Punkt komme. Ich möchte mich nicht in Seiten an Beschreibungen und Emotionen verlieren, weil das mich selbst auch immer bei Geschichten und Büchern stört. Mich stört es, wenn das den Lesefluss so stört, dass ich Passagen nochmal lesen muss oder trotzdem keinen Plan habe worum es gerade gehen soll.


    Ich versuche Beschreibungen von Umgebungen und Charakteren einfach malerisch zwischendrin einzubinden, damit eben im Verlauf des Textes/der Geschichte ein Gesamtbild entsteht. Kommt natürlich auch drauf an. Unterm Strich mag ich einen flüssigen Stil, der gerade in dem Moment das Relevanteste in der Situation beschreibt. Normalerweise haben Leser auch ein gewisses Maß an Phantasie und können sich dann auch selbst etwas zu dem Text denken.

    Wie stellt ihr am liebsten Gefühle und Gedanke von Charakteren dar? (Körpersprache, viele Monologe, viele Dialoge...?)

    Eine Mischung aus allem, es kommt einfach drauf an. :)
    Die Beispiele die du genannt hast kann man alle sehr flexibel einbauen und helfen eben den Charakter schön zu umschmücken und von allen Seiten zu beleuchten.


    Genau so wie bei der wörtlichen Rede. Wenn es um einen kurzen Dialog geht nutze ich gerne mal soetwas wie "knurrte, seufzte, lachte er/sie,..." nach dem Satz des entsprechenden Charakters oder wenn viele Charaktere involviert sind, damit man weiß wer gerade gemeint ist und welche Emotion dahinter steckt. Bei zwei Charakteren und einem längeren Dialog mache ich das nicht immer und lasse die Aussagen so stehen, da manche Emotionen dann auch bleiben oder nicht relevant sind.

  • Uh, ich mag dieses Thema. Ehrlich gesagt, ist es sogar eine recht spannende Frage, die ich mir so aktiv eigentlich noch nie gestellt habe. Okay, zugegeben. Das ist auch nicht komplett richtig; ich glaube, ich habe schon viel über meinen eigenen Stil nachgedacht. Aber benannt habe ich ihn noch nie, weil . . . huh. Ich wüsste gar nicht wie ich das am Besten beschreiben kann. Aber versuchen wir es doch einfach mal.


    Wie gefällt euch euer eigener, momentaner Schreibstil?

    Mein momentaner Stil... ich würde behaupten, ich finde ihn ganz unterhaltsam. Also ja, mir gefällt er aktuell eigentlich recht gut (wenn ich denn mal mit Texten zufrieden bin am Ende xD).


    Ich bin die Art von Hobbyautor, der meist versucht, irgendwie ein wenig Humor in seine Zeilen zu bringen. Nicht unbedingt auf einem direkten Weg, viel eher durch Nebensätze oder Nebenkommentare oder duch den "vibe"/das Feeling der Gesamtsituation. Gern auch mal mit Sarkasmus oder Ironie. Da es vermutlich ein bisschen schwer ist, sich das nun vorzustellen, habe ich mal ein kleines Beispiel mitgebracht:

    Man kann hier ganz gut erkennen, dass mein "Stil" ein wenig lockerer und mh ... frech (?) sein kann. Ich schreibe zwar gefühlt gar nicht mal mehr so wirklich in der 1. Person, aber auf die Schnelle habe ich leider kein besseres Beispiel gefunden als diese kleine Übung hier, haha. Ich habe viele Schreibübungen, die ich dann und wann mal nebenbei mache, um bestimmte Sachen zu üben (hier war es beispielsweise eine alltägliche Situation in Form der Freude des Aufwachens).

    Ein weiteres Beispiel für diese Art von mir wäre vielleicht auch der Prolog meiner Fanfiction Chroniken Rhanors: Ralvisae "Halb Acht"- hier findet man auch viel dieser "Beschreibungen" nebenbei, die einen vielleicht zum Schmunzeln bringen, weil sie entweder etwas ironisch, sarkastisch oder einfach nur verplant (also der Charakter) sind. Das zieht sich auch ziemlich durch den ganzen Prolog, weswegen ich auch mal darauf verzichte, hier viel reinzuzitieren. Auf jeden Fall ist dieser Text aber auch ein gutes Beispiel, denke ich! ... und es erinnert mich daran, dass ich unbedingt mal weiterschreiben sollte . . .


    - deswegen kann ich wohl behaupten, dass es wohl zu meinem Stil gehört. Sicherlich kann ich das auch "einstellen" und man hat hier und da auch Texte von mir, da fehlt dieser "zwischen den Zeilen Humor" komplett - zum Beispiel, wenn ich mich auf andere Emotionen beziehen möchte. Und to be fair - manchmal passt es auch einfach nicht. Aaaaber ich weiche vom Thema ab.


    Eine weitere Sache, die recht typisch für mich ist, ist wohl die Tatsache, dass ich immer sehr nachdenkliche Werke teilweise schreibe. Also Texte, die ausgelegt werden können, wie man das als Leser möchte. Ich gebe selten wirklich eine bestimmte Richtung vor. Dafür liebe ich es aber auch sehr, mich mit Lesern zu unterhalten und was sie zu Werk x von mir gedacht oder empfunden haben. Dafür lebe ich tbh sogar, lol. Des Weiteren hat man hier und da auch gerne mal Werke, die gegen Ende eine völlig andere Richtung einschlagen, als sie zu Beginn hatten. Ein Beispiel wäre hier Blinkwinkel in meinem Topic - ich mag es irgendwie solche "Richtungswechsel" im Lesefluss zu haben.


    Sonst ... hm. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wirklich, wie ich meinen eigenen Stil gut beschreiben kann. Also im Sinne von "passende Begrifflichkeiten nennen". Auf jeden Fall bin ich mittlerweile sehr davon weg, Sachen in der 1. Person zu schreiben. Also richtige Texte, meine ich jetzt. Fertige Werke quasi. Schreibübungen sind meistens einfache Skizzen von mir. Quasi so als würde ich etwas skizzieren, um später daraus ein richtiges Bild zu machen; mit Farbe, Outlines etc. Das ist eine Angewohnheit von mir, die ich jetzt schon mehrere Jahre praktiziere. Manchmal kommt es da - wie man oben ja sehen kann - auch mal vor, dass sich die 1. Person einschleicht. Es ist aber sehr selten geworden.



    Wie stellt ihr am liebsten Gefühle und Gedanke von Charakteren dar?

    Oh, das kommt ganz darauf an. Mal so, mal so. Ich muss sagen, dass Gefühle und Gedanken als solche mit meine liebste Baustelle sind. Ich liebe es, darüber zu schreiben, lol. Und dabei versuche ich auch die verschiedensten Textformen. Bzw. die Art, wie ich an die Sache rangehe.


    Eine Möglichkeit wäre Nur ein Kuss? in meinem Topic. Hier ist wohl die Besonderheit, dass es aus zwei Sichten abwechselnd stattfindet. Und das Thema "erster Kuss" auch ein recht interessanter Moment dafür ist, haha. Ich verwende meistens relativ wenig direkte Beschreibungen. Zumindest hier in dem Beispiel. Wenn ich so darüber nachdenke, findet sich wirklich sehr viel in meinen Werken zwischen den Zeilen, huh. Vermutlich eine Sache, die ich in der Tat ab und an auch mal "verbessern" sollte. Weil nur zwischen den Zeilen lesen ist ja auch eher semi-geil.


    Ein weiteres Beispiel (übrigens auch wieder mit Humor zwischen den Zeilen) hätte ich hier noch anzubieten:

    ... auch wieder eine Schreibübung zum Thema Gefühle und Dialog. Dieses Mal sogar eine wesentlich längere als die Erste, haha. Hier findet man einen DnD Charakter von mir, der ... well. Sehr unzufrieden mit jemanden ist. :') Ich wollte diese Übung irgendwann auch nochmal zu einem richtigen Werk machen, weil es hier noch recht viele Dinge gibt, mit denen ich unzufrieden bin (too many Klischees? xd). Aber ja. Jetzt, da die Kampagne auch schon seit längerer Zeit beendet ist, bietet sich das als Werk eventuell an. Zumal ich Azael als meinen DnD Char (der mal nicht gestorben ist, yay) auch sehr gern gehabt habe und viel Spaß beim Bespielen hatte. Desmond und sie sind sowieso ... eine sehr interessante Mischung gewesen in der Kampagne, lol. Also jaaa. Vielleicht kommt irgendwann mal mehr zu den Beiden.


    ...

    Irgendwas wollte ich noch schreiben zum Thema, aber irgendwie habe ich es jetzt vergessen, oof. Aber ich komme darauf bestimmt nochmal zurück. Einfach weil ich das Thema eben sehr spannend finde! Und ein paar Fragen habe ich auch noch offen fürs nächste Mal, heheh.