NaNoWriMo 2022

Sellyria hatte eine starke Herrscherin verdient, die es einigermaßen souverän durch diese Niederlage führen würde, wenn wir schon nicht gewonnen hatten. Ich war nicht stark, ich war nicht souverän und es kostete mich unglaublich viel, auch nur meine Fassung zu bewahren. Kein Idealbild. Nîall wäre um so vieles besser dafür geeignet gewesen, doch auch mein Bruder war einst ein Krieger, Vater so ähnlich. Deswegen wäre ein Tod auf dem Schlachtfeld sehr viel wahrscheinlicher, als dass er an meiner statt hier sitzen und um Frieden verhandeln würde. Letztlich hätte sich also vermutlich nichts an der gegenwärtigen Situation geändert - bis auf die Tatsache, dass ich noch unvorbereiteter in meine neue Position hineingeworfen worden wäre. Gedankenspiele, die kaum etwas an all dem ändern würden, mir aber unweigerlich durch den Kopf gingen, während meine Berater diskutierten. Über Dinge, die mir aktuell dermaßen irrelevant erschienen, dass ich sie nicht für diskussionswürdig hielt. Vielleicht war es für sie relevant, für sie, die auf dem politischen Parkett zum Teil Jahrzehnte mehr Erfahrung besaßen als ich, doch aktuell wollte ich keinen wirklich gerechtfertigten Sinn darin sehen. Eventuell würde es mir irgendwann mit mehr Abstand zu dieser Nacht gelingen einen anderen Blickwinkel darauf zu erhaschen, doch derzeit nicht. Dazu waren die Wunden viel zu frisch, vor allem da sie ständig wieder aufgerissen wurden. 'Der standesgemäßen Beerdigung Eures Vaters wird nichts im Wege stehen. An sich war das eine gute Nachricht, dennoch hatte ich das Gefühl, als würde man mir abermals einen Dolch ins Herz stoßen. Eures Vaters. Nur zwei Worte. Zwei Worte, die den mühsam aufgebauten und dringend benötigten Abstand wieder zerstörten. Meine Haltung wurde nur noch angespannter, meine Finger verkrampften sich umso mehr ineinander. Mistkerl. Auch wenn ich natürlich weder Mitleid noch Rücksicht erwartete. Nicht von ihm, nicht von unserem Feind. Leicht neigte ich das Haupt, um nonverbal meinen Dank anzuzeigen, auch weil ich vermutlich gerade nicht dazu in der Lage war, einen anständigen Satz hervorzubringen.

Weiterhin schweigend lauschte ich den folgenden Worten des Generals - es war schrecklich gemein mich derart hinzuhalten, doch natürlich brachte ich das nicht zum Ausdruck. Stattdessen wartete ich geduldig, bis er fortfuhr und kundtat, dass wir zumindest beide auf noch mehr Gewalt verzichten wollten. Es war zumindest eine Basis. Nun, andernfalls hätte er sich auch kaum zu diesem Gespräch bereiterklären müssen. Doch dass er meiner Kooperation bedurfte, machte mich im ersten Moment stutzig, ehe ich mich eine Närrin schalt, weil ich trotzdem irgendwo ahnte, wohin das ganze gehen sollte. Was mein persönliches Schicksal betraf, so gab es eine überschaubare Anzahl an Optionen. Nach Hinrichtung oder Verbannung sah es allerdings nicht aus. Ersteres hätte ihm kaum etwas genutzt, denn nach meinem Tod - ohne einen erbberechtigten Nachfolger - würde Sellyria an die Krone zurückfallen. So sagte es der Lehensvertrag, doch ich wusste ja nicht, ob der General das wusste. Aber scheinbar wusste er viel. Selbst über unsere Feinde war scheinbar im Bilde. Oder zumindest dass sie in angemessener Zahl vorhanden waren. um Sellyria in diesem Zustand gefährlich werden zu können. Selbst die Freundschaft zum Herzogtum Cerval hatte seit Nîalls und Dritans Tod empfindlich gelitten. Auch wenn ich nicht wusste, was genau vorgefallen war, so war in den letzten dreieinhalb Jahren kein einziges Wort mehr zwischen dem Herzog von Cerval und meinem Vater gewechselt worden. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass die Zukunft meiner Heimat jemals zuvor dermaßen auf Messers Schneide gestanden hatte. Und all das hing von meinen Entscheidungen ab.

"Ihr seid gut informiert", musste ich ihm zugestehen. Selbst wenn er sich dazu entschieden hätte, Sellyria nur zu plündern und dann wieder zu verschwinden, wie lange hätte es gedauert, bis der nächste vor der Tür stünde, um unsere Schwäche auszunutzen? Vermutlich lediglich Monate, wenn überhaupt. Es war gut sich zumindest an derartigen Gedanken aufhalten zu können, auch wenn sie lediglich die Offenbarung dessen, was schlussendlich mit mir passieren würde, nur herauszögerten. Aber ich wollte nicht daran denken. Nicht ehe ich mich dem stellen musste. Unausweichlich.

Ebenso wenig wusste ich nicht, wie ich es bewerten sollte, dass ich Herzogin bleiben könnte. Positiv oder negativ? Gerade wollte ich die ganze Verantwortung wegwerfen wie ein altes Kleid und doch beunruhigte mich die Aussicht, dass ein Fremder in meiner Heimat schalten und walten konnte, wie es ihm beliebte, ohne jemanden der sich ihm notfalls in den Weg stellen konnte, zutiefst und mehr als ich in diesem Moment zugeben wollte.

"Aus welchen Gründen möchtet Ihr auch für die Außenbeziehungen zuständig sein?", erkundigte ich mich. Auch wenn ich damit meine Unwissenheit zur Schau stellte, aber nun, ich wusste es nun einmal nicht. Was hatte ich noch zu verlieren? Nicht mehr so sonderlich viel. Trotzdem saß ich hier und musste mir den schlechtesten 'Heiratsantrag' des ganzen Kontinents anhören. Vermählung, Ehe. Ich hatte es geahnt, es hatte nur darauf hinauslaufen können. Kendal würde Herzog werden und ich würde das hübsche Anhängsel mit dem noblem Stammbaum sein. Dabei war mir der alleinige Gedanke zutiefst zuwider. Natürlich hatte ich gewusst, dass ich irgendwann wieder heiraten müsste, doch das hatte ich schon in den letzten vier Jahren einigermaßen erfolgreich verdrängt. Noch immer konnte ich mir nicht vorstellen, jemand anderen zu ehelichen. (Dabei wusste ich selbst, wie viel Glück ich gehabt hatte, dass ich Dritan tatsächlich liebte. In unseren Kreisen gab es nur wenige Neigungsehen.) Letztlich stellte sich nur die Frage, in wie weit ich meine persönlichen Gefühle zurückstellen konnte, um den Rest meines Lebens an der Seite des Mannes zu verbringen, der für all das hier verantwortlich war. Hatte ich überhaupt eine andere Wahl? All das hier könnten scheitern, wenn wir zu keiner Einigung kamen. Der Krieg würde weitergehen - oder eher ein sofortiges aber blutiges endgültiges Ende finden.

"Ich bin einverstanden", kam es leise über meine Lippen, auch wenn ich den Blick nicht von der polierten Tischplatte löste, auf die ich in den letzten Minuten - Stunden? Ewigkeiten? - gestarrt hatte. Wie sehr ich mich doch für meine Schwäche hasste.

Original

Als Rin die Tür zum Haus ihrer Familie öffnete, bemerkte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Eine gedrückte Atmosphäre lag in der Luft. Es war ungewöhnlich still. Während sie ihren roten Mantel ablegte und an einen der dafür vorgesehenen Kleiderhaken hängte, ließ sie den Blick schweifen, doch sie sah nichts auffälliges. Vielleicht bildete sie es sich auch nur ein… es war ein langer Schultag gewesen, und sie war heute morgen zu früh aufgestanden, weil ihr Wecker falsch eingestellt gewesen war. Dementsprechend müde war sie.

Seufzend schritt sie durch den Gang ins Wohnzimmer, wo sie endlich einen Hinweis darauf bekam, was los war. Ein hochgewachsener Mann mit dunkelbraunem Haar, den sie schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte, saß auf dem Sofa an der hinteren Wand des Raumes. Als sie eintrat, fixierten sie seine dunklen Augen.

"Kirei", stellte Rin nüchtern fest. "Was machst du hier?"

An seiner statt antwortete der Mann, der mit überschlagenen Beinen in dem Sessel neben dem Sofa saß und wie üblich einen eleganten, roten Anzug trug. Ihr Vater, Tohsaka Tokiomi. "Setz dich bitte, Rin. Wir haben etwas Wichtiges zu besprechen."

Rin sah kurz zwischen den beiden hin und her, wobei sie sich fragte, was das wohl alles zu bedeuten haben mochte, ehe sie schließlich nickte und neben Kirei auf dem Sofa Platz nahm. Sie würdigte den Priestersohn dabei jedoch keines Blickes – sie hasste Kotomine Kirei nicht, aber verstand sich auch nicht sonderlich gut mit ihm. Obschon ihre Väter befreundet waren, hatte diese Freundschaft zwischen Rin und Kirei nie Wurzeln geschlagen. Nun, Kirei war ja auch ein gutes Stück älter als sie. Und etwas an ihm hatte sie immer schon als seltsam… verstörend empfunden, auch wenn es dafür keinen rationalen Grund gab.

"Also, was ist hier los?", fragte Rin mit verschränkten Armen. "Ihr seht ja beide aus, als hättet ihr etwas Verdorbenes zum Frühstück gegessen."

"Vater Risei ist tot", teilte Tokiomi ihr tonlos mit.

Rin war einen Moment lang sprachlos. Sie hatte dem alten Priester nicht allzu nahe gestanden, aber sie hatte ihn gekannt, so weit sie zurückdenken konnte. "Das… tut mir leid." Sie sah Kirei an. "Ich hätte nicht so taktlos…"

Kirei hob eine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. "Schon gut, Rin. Mein Vater war alt und krank. Ich habe mich schon vor langer Zeit damit abgefunden, dass dieser Tag kommen würde. Am Ende hat er länger gekämpft, als irgendjemand hätte erwarten können. Wir sollten ihn als den aufrichtigen, starken Mann in Erinnerung behalten, der er war."

"Ja… das sollten wir wohl", sagte sie hohl, nicht ganz sicher, wie sie sonst reagieren sollte. Kirei war überraschend ruhig. Sie hatte angenommen, er musste in Trauer sein, aber bei genauerer Betrachtung wirkte er keineswegs, als würde ihn der Tod seines Vaters bekümmern. Dasselbe konnte sie nicht von ihrem eigenen Vater behaupten. Sie konnte in seinem Gesicht sehen, wie er darum rang, die Beherrschung zu wahren. Als Magus würde es ihm nicht gut zu Gesicht stehen, sich übermäßig emotional zu zeigen, und Tokiomi bewahrte stets seine Hochachtung vor den Sitten der Magi. Sie waren für ihn fast schon heilig. Aber Rin kannte ihren Vater… sie wusste, dass er unter dieser Fassade durchaus Gefühle hatte. Einen langjährigen Freund zu verlieren, war immer schmerzhaft, auch wenn er es niemals eingestehen konnte, erst recht nicht, wenn dieser Freund ein Priester der Heiligen Kirche gewesen war, die nicht unbedingt in gutem Verhältnis mit der Mage's Association stand.

"Um Risei zu betrauern, ist später noch Zeit", meinte Tokiomi. "Es gibt wichtigere Dinge, die wir besprechen müssen. Am besten, bevor Sakura nach Hause kommt. Sonst müssen wir diese Besprechung in meine Werkstatt verlegen."

"Da musst du dir keine Sorgen machen, Vater", beschwichtigte Rin ihn. "Sakura ist heute bei den Emiyas zum Abendessen eingeladen."

"Oh? Davon hat sie mir gar nichts gesagt."

"War ne spontane Sache." Rin zuckte die Schultern. "Ich weiß auch nicht genau, wie es dazu kam. Sie sagte nur irgendwas davon, dass Irisviel zu viel eingekauft hätte und Shirou sie deshalb gefragt hat, ob sie zum Essen kommen wolle."

"Ich verstehe." Tokiomi nickte zufrieden. "Dann können wir offen sprechen."

Offen sprechen. Es wurmte Rin jedes Mal, wenn zur Sprache kam, dass manches in diesem Haus auf ewig unausgesprochen bleiben musste. Und das nur, weil Tokiomi es für klug erachtete, seine zweite Tochter nicht in die Mysterien einzuweihen. Rin hasste es, ihre Schwester immer wieder anlügen zu müssen. Jeder andere in dieser Familie wusste, dass ihr Vater ein Magus war, und Rin seine Schülerin. Nur Sakura wurde bewusst im Dunkeln gelassen, weil nur eine von ihnen das Magische Wappen der Tohsaka erben konnte. Wenn sie nicht zum Magus ausgebildet wurde, sollte sie lieber gar nicht erst wissen, dass Magie existierte – so sah es ihr Vater, sowie der Rest der Magus-Gesellschaft. Und auch Rin hielt sich daran, ob es ihr nun gefiel oder nicht.

Sakura hatte Potential. Es war eine Schande, dass sie es niemals würde entfalten können. Rin wusste, ihr Vater hatte einst darüber nachgedacht, nach einer Magierfamilie zu suchen, die Sakura adoptieren könnte, damit ihr Potential nicht verschwendet wurde, aber aus dieser Idee war letzten Endes nichts geworden. Obschon Rin gerne alles mit ihrer Schwester geteilt hätte, war ein Teil von ihr wiederum froh, dass sie außerhalb all dessen stand. Magie, so schön sie für einen Außenstehenden auch klingen mochte, war nichts für schwache Herzen. Der Pfad eines Magus war kein leichter… ja, manchmal beneidete Rin Sakura sogar darum, ein gewöhnliches Leben genießen zu dürfen. Ein Leben, in dem sie ihrem Schwarm näher kam, von ihm zum Abendessen eingeladen wurde, seine Kochkünste genießen durfte, um schließlich ihrer älteren Schwester davon zu erzählen, wie wundervoll der Abend mit Emiya Shirou gewesen war, während diese lächelnd zuhörte und sich ihr Herz innerlich verkrampfte, weil sie so, so… eifersüchtig war. Aber das sollte sie nicht sein. Weil sie diejenige von ihnen war, die das alles hier erben und die magische Tradition der Tohsaka fortführen würde.

"Rin?"

"Hm?" Rin schüttelte innerlich den Kopf, um diese ablenkenden Gedanken loszuwerden. "Verzeih, Vater. Was sagtest du gerade?"

"Ich habe davon gesprochen, dass Risei unmittelbar vor seinem Tod einige sehr bedenkliche Dinge gesagt hat. Kirei, wärst du so freundlich, für Rin zu wiederholen, was du mir vorhin erzählt hast?"

"Natürlich." Der Priestersohn wandte sich der jungen Magierin zu. "Mein Vater war in seinen letzten Monaten… nicht ganz er selbst. Oft redete er wirr und erkannte die Personen in seinem Umfeld nicht mehr. Aber gestern Nacht, wenige Minuten vor seinem Dahinscheiden, hatte er einen klaren Moment, in dem er wieder ganz der Alte schien. Und doch war sein Blick in die Ferne gerichtet. Er sprach folgende Worte: Der Heilige Gral ist erwacht. Oh Master, versammelt euch. Dies wird der letzte Gralskrieg sein."

"Der… Heilige Gral…", hauchte Rin fassungslos. Ihr Blick wanderte zu ihrem Vater. "Aber der ist doch bloß… eine alte Geschichte."

"Das war er", erwiderte Tokiomi mit todernstem Gesichtsausdruck. "Bis heute."

Der Heilige Gral… einst war er das Ziel des Strebens aller Tohsaka gewesen. Ihr Vorfahr Nagato war unter der Anleitung des großen Meisters Zelretch mit den Oberhäuptern zwei anderer Magierfamilien zusammengekommen, den Einzbern und Makiri, um ein Ritual zu erschaffen, in dessen Zentrum der Heilige Gral stand, ein Gefäß, das einem jeglichen Wunsch zu erfüllen vermochte – so hieß es es jedenfalls in den Geschichten, die Rin als Kind darüber gehört hatte. Um den Gral zu vollenden, wurden sieben Heldengeister in Gestalt von Servants von sieben Mastern beschworen, doch da am Ende nur einer den Gral erlangen konnte, war es zum Konflikt gekommen. Die Master hatten angefangen, sich gegenseitig zu bekämpfen. Drei solcher Gralskriege hatten hier in Fuyuki stattgefunden, doch niemand hatte je den Gral erreicht. Schließlich war der Gral gestohlen worden, und so hatten die Gralskriege ein Ende gefunden, ohne dass es jemals einen Sieger gegeben hatte. Das war vor nunmehr siebzig Jahren gewesen. Seither hatten die Tohsaka einen neuen Weg beschritten, wie auch die Einzbern und die Makiri, die heute als Matou bekannt waren.

Warum kam der Heilige Gral jetzt wieder zur Sprache? Was hatten Kotomine Riseis letzte Worte zu bedeuten? Und worauf wollte ihr Vater bei diesem Gespräch hinaus? Rin hatte eine üble Vorahnung.

"Heute morgen erhielt ich eine Nachricht von der Heiligen Kirche", ergriff Kirei das Wort. "Der Heilige Gral von Fuyuki… ist lokalisiert worden."

"Nach all diesen Jahren." Tokiomi klang fast schon ehrfürchtig. "Ich dachte nicht, ich würde diesen Tag noch erleben."

"Was bedeutet das für uns?" Rin ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. "Wir haben den Gral doch aufgegeben… oder nicht?"

Tokiomi schloss kurz die Augen und schien seine Gedanken zu ordnen, ehe er Rin eine Antwort gab. "Genau darüber wollte ich mit dir reden, Rin. Wir haben das beste aus unserer Situation gemacht, weil wir nach dem Verschwinden des Heaven's Feel keine andere Wahl hatten. Aber wir haben uns niemals wirklich vom Gral abgewandt. Er war seit jeher das Ziel, auf das Generationen an Tohsaka hingearbeitet haben." Er stand auf und schritt fast schon andächtig zum Fenster, als könne er jenseits des Gartens, der sich davor erstreckte, den Gral selbst erblicken. "Können wir es uns wirklich erlauben, wegzusehen, wenn er nun wieder aufgetaucht ist? Es ist unsere Pflicht, das Ritual, das unsere Vorfahren erschaffen haben, zur Vollendung zu bringen, um zu erreichen, was ein jeder Magus zu erreichen sucht." Er drehte sich wieder um und sah ihr fest in die Augen. "Als meine Tochter und Erbin verstehst du sicher, dass wir diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen dürfen, Rin. Die Gralskriege haben mit uns begonnen, und sie werden mit uns enden. Selbst wenn Einzbern und Matou sich abgewandt haben, wir werden bis zum Ende an den Lehren Meister Zelretchs festhalten."

Rin verstand sein Argument. Es ergab Sinn. Und doch fiel es ihr schwer, es zu akzeptieren. Sie selbst spürte keinerlei Verlangen nach einem wunscherfüllenden Gefäß… es klang zu gut, um wahr zu sein. Es musste einen Haken geben… ganz zu schweigen davon, dass völlig unklar war, wer den Gral damals gestohlen hatte, und warum er gerade jetzt wieder auftauchte! Die Sache stank zum Himmel! Aber sie wusste, dass sie ihren Vater mit solch unbegründeten Bedenken nicht würde umstimmen können.

"Also muss einer von uns… dorthin gehen, wo auch immer sich der Gral jetzt befindet, und… als Master am Gralskrieg teilnehmen?"

"So ist es", nickte Tokiomi.

"Und wer von uns beiden sollte deiner Meinung nach gehen, Vater?"

"Meine Meinung tut nichts zur Sache", meinte er und hob seine linke Hand, sodass sie den Handrücken sehen konnte. "Der Gral hat uns diese Entscheidung bereits abgenommen."

Ein rotes Symbol, bestehend aus drei ineinander liegenden Halbkreisen, prangte auf seinem linken Handrücken. Obschon der letzte Gralskrieg lange vor ihrer Geburt stattgefunden hatte, wusste Rin sofort, worum es sich dabei handelte. Dies war das Zeichen, dass jemand vom Gral erwählt worden war… das unverkennbare Symbol eines jeden Masters, und zugleich die Fessel, mit der er seine Kontrolle über den Servant festigen konnte.

Rin starrte fassungslos auf die feinen, roten Linien. Ihre Stimme zitterte leicht, als sie ihre Erkenntnis in Worte fasste.

"Kommandozauber."

Tohsaka Tokiomi, Oberhaupt der Tohsaka Familie und Vater von Tohsaka Rin und Tohsaka Sakura, würde als Master am letzten aller Gralskriege teilnehmen.

Zitat von Azaril

Sie hatte angenommen, er musste in Trauer sein

Mein schreckliches Gehirn so: Naja, er trägt doch schon Dauerschwarz, passt also xD

Zitat von Azaril

Ein Leben, in dem sie ihrem Schwarm näher

Ja, das wird das Schlimmste für Rin sein. Immerhin hatte sie mit EMIYA sogar zwei Shirous in ihrem Leben. Aber nun, in HF hat sie ja auch überlebt, und gönnen wir doch Sakura das Leben, das sie nie bekommen hat. Fate halt. Nicht mal im Koch-Spinoff kann man glücklich werden, wenn Volleybälle einem den Schädel einballern. Wobei, wenn Illya hier auch existiert und sich nicht dem Kartensammeln verschrieben hat, ist sie ja sicher auch glücklich^^

Wobei ich gerade überlege, ob Shirou nicht noch bei seiner leiblichen Familie leben würde, aber vielleicht war deren Tod unausweichlich und somit auch Kiritsugus Adoption von ihm. Warum auch immer sie aus einem Schloss ausziehen, wenn es keinen Krieg mehr gibt, aber nun, was frage ich das eigentlich. Entweder du weißt es selber nicht, oder du hast die Lore schon bis ins kleinste Detail geplant, wovon wohl eher auszugehen ist xD

Zitat von Azaril

Aber das sollte sie nicht sein.

Shirou, Magie, Shirou, Magie... Ich hätte fast gesagt, dass es für manche von uns eine leichte Entscheidung wäre, aber so, wie die Welt in Fate aufgebaut ist, bin ich mit meinem Normalo-Leben doch ganz zufrieren. Die Akademie würde mich reizen, aber es würde mich nicht wundern, wenn der Uhrenturm allein schon allerhand Stoff für Sherlock Waver geben würde. Da wimmelt es sicher nur von Intrigen und Putschversuchen, um Macht an sich zu reißen. Nein, da würde ich nicht weit kommen xD

Zitat von Azaril

Außerdem werde ich mal ein paar andere Charaktere als Hauptcharaktere verwenden statt der üblichen Verdächtigen (aka Shirou, Saber und Rin).

Ich hätte genauer lesen sollen, weil ich zwischendurch dachte "Hey, wenn sie nicht Shirou bekommt, dann ja immerhin Saber." Aber sie ist ja gar kein Master. Interessant, dass es ihr Vater ist. Je nach dem, wie weit Rin ist (Eigeninteresse weil auf sich allein gestellt vs. Anleitung durch ihren Vater, schätze also mal, dass sie jetzt noch stärker ist als in S/N), kann sie da sicher auch ein wenig mitmischen. Wobei die Tohsakas ja so fair sind und keine Handfeuerwaffen mitbringen, um es sich einfach zu machen *pfeif* Wobei ihre Kristalle sicher einen ähnlichen Zweck haben.

Und Kirei müsste ja eigentlich ein loyaler Mitspieler sein, weil Gilgamesh ihn nie verführt hat. Oder etwas anderes tut es. Oder er trägt plötzlich Handschuhe und darunter 10 Schichten wasserfestes Make-up über seinem Handrücken, das ist auch nicht auszuschließen. Wobei, könnten Magier die Befehlszauber verschwinden lassen/überdecken? Oder haben die zu viel Eigenmagie, dass sie das nicht zulassen? Wäre ein wertvoller Play, wenn du erst noch herausfinden musst, wer die Master sind (Ich hab schon wieder vergessen, wie die alle an die jeweiligen Informationen kamen^^°)

Ich glaube, diese Art von Ziel funktioniert für mich gut. Ich mag gerne Challenges, aber bei den meisten solcher Aktionen "muss" man jeden Tag etwas machen und das ist nichts für mich. Ein paar Tage bin ich voller Motivation dabei, aber meistens dauert es nicht lange, bis ich mich dazu zwingen muss, und dann nur lieblos irgendwas dahinklatsche, um es endlich erledigt zu haben. Der Spaß bleibt dabei irgendwie auf der Strecke. Früher oder später kommt auch immer ein Tag, wo ich es nicht schaffe, etwas zu machen. Und logisch ist mir dann zwar klar, dass z.B. 29 Bilder in einem Monat immer noch eine tolle Leistung sind, aber trotzdem denke ich dann nur, dass ich gescheitert bin, und verliere jegliche Motivation, weiterzumachen.

Wenn man aber ein Gesamtziel für den Monat hat, ist es okay, an manchen Tagen nichts zu machen. Außerdem ist eine Wortzahl ein sehr klares Ziel. Da bin ich sicher, mein Ziel zu erreichen, wenn ich es nur schaffe, mich lang genug damit zu beschäftigen. Bei Zielen wie "eine vernünftige Geschichte schreiben" (oder überhaupt eine fertige Geschichte) ist es dagegen möglich, dass ich trotz aller Mühe einfach nichts zustandebringe.

Vielleicht kann mir diese Erfahrung auch bei anderen Dingen helfen, bessere Ziele zu setzen und sie zu erreichen.

Allgemein hilft es mir übrigens auch, an verschiedenen Projekten zeitgleich bzw. abwechselnd zu arbeiten. Für manche Leute ist es vielleicht gut, eine Sache nach der anderen zu machen, aber für mich nicht. Ich kann sehr, sehr schlecht mit Druck umgehen (naja, unter extremem Stress kann ich manchmal sehr viel schaffen, aber gesund ist das nicht). Sobald ich das Gefühl habe, etwas zu müssen, will ich es nicht mehr tun. Seit ich mir erlaube, zwischen Projekten zu springen, geht es mir damit besser. Als ich beim NaNoWriMo prokrastiniert habe, habe ich stattdessen gespritet oder Adventskalender-Bildchen gemacht. Auch wenn ich an diesen Tagen nicht das gemacht habe, was ich mir vorgenommen hatte, konnte ich trotzdem kreativ sein. Hätte ich mich darauf verbissen, unbedingt schreiben zu müssen, hätte ich wahrscheinlich gar nichts gemacht.

Chaotisches Arbeiten ftw ~