Momentaufnahmen

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    Vorwort


    Huhu,

    ich bin nun schon eine ganze Weile im Bisaboard und war bislang im FF-Bereich eher stille Mitleserin. Nach dem NaNo und dem dazugehörigen Chatabend, habe ich allerdings dann doch das Bedürfnis entwickelt, mich mehr am Bereich zu beteiligen. In der Hoffnung, nicht gänzlich auf vernichtende Kritik zu stoßen. Deswegen auch die Sammlung, die ich hiermit eröffne.

    Kurz noch einige Worte zu mir: Ich bin 29 Jahre alt und bin 2008 übers RPG zum Schreiben gekommen. Ein Hobby, das ich immer noch verfolge - aber wie das immer so ist, gibt es dann Einfälle, die sich nicht im RPG ausspielen lassen, es keinen Playpartner gibt oder sonstige Gründe, warum es etwas eigenes sein muss, etwas alleinstehendes. Deswegen sind im Lauf der Jahre so einige Texte entstanden, die keine Posts sind und die möchte ich euch hier um die Ohren hauen.

    Der Titel Momentaufnahmen ist dabei tatsächlich Programm - ich schreibe keine vollständigen Geschichten mit Handlungen, die sich über Seiten erstrecken. Zumeist habe ich eine bestimmte Szene im Kopf, die ich niederschreiben möchte und das tue ich letztlich dann auch, aber es gibt meist kein 'davor' oder 'danach'. Ich schreibe sowohl in Fandoms als auch in eigenen Universen. Manchmal sind Story auch einfach nur an ein bestimmtes Universuch angelehnt, was teils aus der Notwendigkeit entstand, weil das Fandom so unbekannt war, dass es einfacher war, nur wichtige Elemente zu übernehmen und den Rest passend zu machen beziehungsweise einfach umzudichten.

    ich denke ich bin fertig mit den wichtigsten Worten und wünsche euch viel Spaß beim Lesen.



    Disclaimer

    Da ich auch in Fandoms schreibe, gehören die jeweiligen Charaktere natürlich dem/der jeweiligen Autor*in des entsprechenden Werkes. Ebenso wie Charaktere meiner Postingpartner*innen, die auch in den Texten vorkommen werden, eben jenen gehören. Ich habe demnach nur die Rechte an meinen eigens erfundenen Charas.

  • Herzlich willkommen zu meinem ersten Update. Der folgende Text entstand im Rahmen des Oktoberfestes im Storming Gates und daher im Oktober 2022. Beim Oktoberfest wurden verschiedene Contests veranstaltet, die eine Aufgabenstellung vorgaben und zu der man dann einen Text einreichen konnte. Im 'Autumn Scenery'-Contest wurde verlangt, dass man einen Anfangspost zu einer Szene schreiben sollte, die im Herbst stattfindet und der Post sollte mindestens 500 Zeichen besitzen.

    Also habe ich mir einen meiner Lieblingscharaktere geschnappt: Dahlia. Das Universum basiert - zumindest im Bezug auf die Clans und einige Charaktere - auf dem Spiel Battle Realms, aber ich habe mittlerweile einiges nach meinem Gutdünken umgestaltet, sodass es nur noch lose auf der Vorlage basiert und mein damaliger Postingpartner hat natürlich auch einiges zum Worldbuilding beigetragen.



    Herbst in Lebendsee

    Der Herbst war eine Zeit zwischen Sommer und Winter, ein Übergang. Hitze, die sich allmählich der Macht der Kälte zu beugen hatte, ebenso wie ich zwischen dem Wolfsclan und dem Lotusclan stand, während ich mich ersterem nicht mehr zugehörig fühlen konnte und mich letzterem nicht zugehörig fühlen wollte. Wenn ich so darüber nachdachte, dann war ich genauso verloren wie die Blätter, die von dem Baum fielen, unter dem ich mich niedergelassen hatte. Zu früh, doch das machte nichts – meine anderen Pflichten hatten mich nicht davon abgehalten jetzt schon im fürstlichen Privatgarten zu erscheinen, wo zumeist unsere Übungsstunden stattfanden. Ich schätzte die Ruhe und das Gefühl von der restlichen Betriebsamkeit abgeschnitten zu sein. Eine Oase des Friedens inmitten der Hektik des restlichen Hofs und die Möglichkeit meiner Herkunft wieder ein Stück näher zu sein. Meine nackten Zehen gruben sich in das taunasse Gras, was dazu führte, dass mir die Kälte in die Füße kroch, doch das war gleich. In den letzten drei Jahren hatte ich sehr viel mehr durchmachen müssen, als nur ein wenig Kälte zu empfinden. Die Ausbildung beim Militär des Lotusclans war hart gewesen und sie hatte mich letztlich auch viel härter gemacht. Ich war schon lange nicht mehr die Dahlia, die einst in Evas Rüstung aus Schlangenholm hinausgeschleust worden war. Nicht mehr nur die Hure, das Spielzeug, die zukünftige Attentäterin. Nein, mittlerweile konnte selbst ich kämpfen. Auch dank des Trainings, das Eva mir hatte zuteilwerden lassen, denn nachdem ich sie zunächst für eine unglaubliche Zicke gehalten hatte, kamen wir nun erstaunlich gut miteinander aus. Ein Vorteil, vor allem wenn man bedachte, dass sie nun mal auch meine Kommandantin war, denn nachdem ich meine Ausbildung – mit Bravour! – bestanden hatte, war ich von Nelumbo in seine Leibwache berufen worden. Entgegen Evas Aussage, ich würde nicht dem Fürsten selbst sondern der Legion dienen - doch derartiges konnte sich schnell ändern, vor allem wenn man wegen seiner magischen Fähigkeiten das Interesse des Lotusfürsten auf sich gezogen hatte. Das war der einzige Grund, warum ich nun bereits seit einem Monat zu seiner persönlichen Leibwache gehörte.


    Nachdenklich glitt mein Blick zu den Nebelschwaden, die über dem Teich hingen und in den der Wind nicht wenige der abgefallenen Blätter geweht hatte. Ein wenig Chaos in der ganzen Ordnung, die der Lotusclan zelebrierte. Ich mochte das Chaos lieber als strikte Ordnung. Derart geordnet war nicht einmal der Schlangenclan gewesen, die Disziplin, die erwartet wurde, war noch einmal auf einer ganz anderen Stufe. Dennoch war sie mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Immerhin war ich nicht nur lern- sondern auch anpassungsfähig – Eigenschaften, die mir in den letzten dreizehn Jahren so viele Male schier das Leben gerettet hatten.


    Der Herbst in Lebendsee war anders als in meiner Heimat. Hier war es zunächst einmal grau, die Nebenschwaden überwanden Mauern und Dächer und die Sonne kam nur selten hinter den dunklen Wolken hervor, die meistens auch noch Regen mit sich brachten. Zuhause im Süden – auch wenn ich es vermutlich nicht einmal mehr Zuhause nennen durfte, immerhin hatte ich meinen Clan verraten – waren sonnige Tage normal. Wenn die Sonne durch die sich lichtenden Baumkronen schien, das herabgefallene Laub umso intensiver leuchten ließ und alles in ihrem goldenen Glanz badete. Das war der Herbst meiner Kindheit. Das Kläffen der Wölfe, wenn die Rudel auf die Jagd gingen, um den Teil des Wildes zu erbeuten, den der Clan für den Winter benötigte. Herbstlaub. Rotes Herbstlaub, so rot und leuchtend wie mein Haar. Eine Farbe, die man im Westen des Kontinents nicht zu Gesicht bekam. Stattdessen kroch mir die leichte Kälte mittlerweile bereits unter die Kleidung, die ich normalerweise unter der Rüstung trug.


    Letztlich war der Herbst aber auch eine Jahreszeit, die ich mit Verlusten verband. Im Herbst war meine Mutter gestorben, zu Herbstanfang vor dreizehn Jahren, war es diesen Banditen des Schlangenclans gelungen mich zu entführen und an dieses Badehaus zu verkaufen. Demnach war mein Verhältnis zum Herbst eher zwiespältig – ich liebte das Naturschauspiel, auch wenn es hier unglaublich deprimierend war, und gleichzeitig hasste ich ihn, weil ich so viele negative Dinge mit ihm verband. Und doch … ‘Rot wie Herbstlaub‘ hatte Vater immer gesagt. Eines der schönsten Komplimente, das ich jemals bekommen hatte. Es waren derer viele gewesen, die sich um mein gutes Aussehen, um meinen Körper gedreht hatten und doch hatte ich keines so sehr zu schätzen gewusst, wie diese drei Worte meines Vaters.


    Ich hatte ihn nicht kommen gehört – was kein Wunder war – aber ich hatte ihn gerochen. Der Duft seines Parfüms war derart intensiv, dass ich mich fragte, wie ich es in seiner Nähe überhaupt aushalten konnte, doch man gewöhnte sich daran. Dieses Parfüm, das aus dem hiesigen Lotusblüten gewonnen wurde, trugen ausschließlich die adligen Männer des Lotusclans. Auch wenn der Duft zu schwer und zu süßlich war, um zu einem Mann zu passen – die Kombination störte einfach mein ästhetisches Empfinden für Düfte, ich hatte das nicht umsonst ganze sechs Jahre lang intensiv studiert – doch natürlich oblag es mir nicht die Gepflogenheiten zu ändern. Im Gegenteil hatte ich mich anzupassen. Deswegen erhob ich mich von dem Stein, auf dem ich die ganze Zeit gesessen hatte und wandte mich zum Lotusfürsten um.


    „Mein Fürst“, begrüßte ich ihn in diesem absolut militärischen Tonfall, den ich mir in den letzten Jahren angewöhnt hatte. Automatisch ballte ich die Hand zur Faust, legte sie auf mein Herz und verneigte mich. Vor anderen Fürsten – Shinja – hätte ich mich nun auf die Knie werfen und die Stirn ins Gras drücken müssen. Wir knien nicht. Die Worte des Lotusclans wurden letztlich auch gelebt, selbst gegenüber deren Fürsten und ich wusste das durchaus zu schätzen. Eine Demütigung weniger, auf die ich mich einlassen musste. Ein gewisse Routine einhaltend folgte ich Nelumbo schließlich in den Steingarten, in dem er zu meditieren pflegte, wo letztlich auch mein Unterricht stattfand, denn ich musste lernen meine magischen Fähigkeiten zu kontrollieren. Es war kompliziert und unter Anleitung einer Druidin meines Clans hätte es sicherlich keine drei Jahre gedauert, bis ich diesen Stand erreicht hatte, doch der Lotusfürst war aktuell der einzige, der mich anleiten konnte. Letztlich war ich froh, dass er es tat – aus einer gewissen Eigennützigkeit, natürlich – doch ich wollte nicht irgendwann von meiner Magie derart verwüstet werden, wie der Wald von einem Herbststurm. Also musste ich lernen. Zurück konnte ich sowieso nicht mehr. Niemals könnte ich meinem Vater in die Augen sehen, in dem Wissen, dass ich meinen Clan verraten hatte.

  • Die beiden folgenden Texte sind ebenfalls im Rahmen des Oktoberfestes im Storming Gates entstanden und zwar beide am 8.10.22 im Rahmen der Wilde Maus Contests. Da der handelnde Charakter in beiden Texten der gleiche ist, nämlich Leanne Burrows, einer meiner Harry Potter Charaktere, fasse ich sie in einem Update zusammen. Zwischen beiden Momenten liegen fast 5 Jahre. Zweisamkeit spielt im Februar 1999 und Geburtstagsglück im Januar 2004.



    Zweisamkeit

    „Ich weiß“, flüsterte ich, als Katie noch einmal betonte, dass meine Vorwürfe sinnlos seien, dass ich diese Schuldgefühle nicht zu empfinden brauchte, weil ich keine Schuld an dem Fluchunfall trug. Mittlerweile wusste ich das, aber Emotionen ließen sich nicht immer durch Logik beeinflussen. Deswegen hatten sich die Schuldgefühle in dem Loch in meinem Herzen eingenistet, das vorher ausschließlich von Katie ausgefüllt gewesen war, von unserer Freundschaft, unserer gegenseitigen Zuneigung. Ohne sie zu unterbrechen, lauschte ich ihren Worten und betrachtete die winzige Narbe, die die Berührung mit dem Halsband hinterlassen hatte. Fas Halsband, das uns beide auseinandergerissen hatte. Dennoch war ich froh, dass Katie an keinen weiteren Nachwirkungen litt, dass sie es einigermaßen unbeschadet überstanden hatte. Zwar hatte ich zum Glück keinem weiteren Unfall beiwohnen müssen, aber ich wusste von den Erzählungen meiner Kolleginnen und Kollegen, wie schlimm so etwas ausgehen konnte. Deswegen gab es uns Fluchbrecher ja auch. Manche mochten es lediglich als ein Mittel zum Zweck sehen, um unseren Vorfahren ihre Schätze zu rauben, doch ich selbst sah darin eine höhere Berufung.
    „Ein Glück.“ Diese zwei Worte waren lediglich ein kurzes Seufzen der Erleichterung, um eben der Ausdruck zu verleihen, weil ich wirklich wirklich froh war. Ein Neuanfang. Ein Neuanfang, den ich mir vor gut zwei Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätte, weil ich dachte ich hätte ihre Freundschaft unwiederbringlich verloren. Ihre Berührung, als sie ihre Hand über die meinige schob, führte dazu, dass ich einen Kloß im Hals bekam und erstmal schlucken musste. Zwei Hände. Zwei Freundinnen. Zwei beste Freundinnen.
    „Ich will für dich da sein, Katie und ich will auch, dass du für mich da bist. Ich will nicht, dass du wieder kein Teil meines Lebens bist. Du bist meine beste Freundin und ich hoffe, das wird auch zukünftig wieder der Fall sein. Zumindest will ich dich wirklich nicht mehr alleine lassen … und einen Neuanfang, den wir uns glaube ich einfach verdient haben.“ Ich drehte meine Hand und verschränkte meine Finger mit den ihrigen. „Und ich habe nicht mehr vor, mich zu verstecken. Professor McGonagall würde sagen, dass eine Gryffindor sich nicht derart erbärmlich verhalten sollte.“ Ein Schmunzeln trat auf meine Lippen, ehe ich ihr Lächeln erwiderte. Zwei beste Freundinnen. Ohne Katie war ich immer zu einem gewissen Teil alleine gewesen, weil etwas – jemand – gefehlt hatte. Aber nun hatten wir zumindest die Chance, wieder zu zweit durchs Leben zu gehen.


    Leanne & Katie - zwei beste Freundinnen, die sich gerade wiederfinden.




    Geburtstagsglück

    Ich war aufgeregt, ich war so unglaublich schrecklich aufgeregt, dass mein Herz wild in meiner Brust klopfte, während ich mich in das Abendkleid zwängte, das Lysandra mir besorgt hatte. Eine andere Klamottenwahl für diesen Abend hätte sie niemals zugelassen und da die ganze Organisation in ihren Händen lag, musste ich mich dem wohl fügen. Vielleicht war es eine schlechte Idee gewesen, dieser Überraschungsparty zuzustimmen und sie das alles organisieren zu lassen. Aber man wurde nur einmal Fünfundzwanzig – zwar nicht rund, aber immerhin halbrund und Zahlen, die auf fünf endeten, waren schließlich auch toll – weswegen ich ihr diesen Wunsch nicht hatte abschlagen können.
    „Wunderbar siehst du aus“, befand meine Freundin nach einem kritischen Blick – andererseits hatte sie an meiner Frisur herumgewerkelt, wie konnte das nicht wunderbar werden? Lysandra war viel strukturierter als ich, also würde sie den ganzen Abend vermutlich auf die Minute geplant haben. Mit einem leichten Kopfschütteln betrachtete ich sie und musste schmunzeln. War ja nicht so, dass nicht gerade die heißeste Frau in ganz Großbritannien vor mir stand und nur von mir redete. Dennoch kam ich nicht dazu, irgendetwas darauf zu erwidern, denn sie drückte mir bereits meinen Winterumhang in die Hand, den ich natürlich brav umlegte.
    „Und jetzt schließ die Augen“, murmelte sie, während ich für einen kurzen Moment ihre Lippen auf den meinigen spürte, was mir auch nach so vielen Jahren immer noch Schmetterlinge in den Magen zauberte. Dann spürte ich dieses Ziehen und das Gefühl durch einen Schlauch gepresst zu werden, als sie mit mir apparierte. Kälte strich mit eisigen Finger über mein Gesicht und brannte beim Luftholen in meinen Lungen. Als ich die Augen aufschlug, blickte ich auf die imposanten Mauern einer mittelalterlichen Burg, irgendwo in den verschneiten Highlands. <i>Episch.</i> Das war das erste Wort, das mir einfiel.
    „Das ist absolut der Wahnsinn, Lys“, brachte ich leise hervor, weil ich schon etwas sprachlos war. Meine Liebe zu allem, was alt war, war hinreichend bekannt. Vor allem wenn es um Gebäude ging, die schon mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hatten.
    „Die Überraschungen sind noch nicht vorbei. Komm mit.“ Damit zog sie mich an der Hand einfach weiter, über den Hof der Burg – ich konnte mich immer noch nicht satt sehen – bis in den Rittersaal, der von mehreren Kronleuchtern und Kaminen erleuchtet wurde. Kein Strom, keine Elektrizität – das wunderte mich auch nicht um ehrlich zu sein – sondern einfach dieses Feeling, das mich auch an Hogwarts erinnerte und natürlich daran, wie man früher hier gelebt hatte. Doch das war nicht das wichtigste, sondern die Menschen, die sich im Raum befanden. Da waren Mum und Jeremiah. Dann Carl – es war besser geworden mit uns beiden, aber ich wusste nicht, ob ich ihn irgendwann einmal ernsthaft Dad nennen würde – mit Mary, Lily und Ivory. Katie und Miles. Alicia, Angelina, Fred, George und Oliver, der mit Clay gekommen war, um die alte Quidditchgang zu komplettieren. Bill, Blaise und Terry von der Arbeit, inklusive Partner. (Zacharias Smiths Anwesenheit war vielleicht ein kleiner Dämpfer, aber ich würde mir von ihm nicht den Abend vermiesen lassen.) Mina und Roger. Faktisch einfach alle Menschen, die mir wichtig waren. Es war überwältigend und ich strahlte vermutlich mehr als die Kronleuchter Licht spenden konnten, weil ich einfach so verdammt, unglaublich glücklich war. Deswegen war es auch eine Kurzschlussreaktion, dass ich mich Lysandra einfach um den Hals warf.
    „Das ist wundervoll, ich liebe dich“, brachte ich hervor, bevor ich sie küsste, Lange und sämtliche Gefühle einbringend, die ich momentan empfand. Nachdem ich mich dann irgendwann von ihr lösen konnte, wandte ich mich meinen Gästen zu und stürzte mich ins Getümmel. Das war der beste fünfundzwanzigste Geburtstag meines Lebens.




    Leanne Burrows, kann ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag mit all den Menschen feiern, die sie liebt - das ist ihre Definition von Glück.


  • Hallo,


    an deinen kurzen Geschichten mit Leanne gefällt mir besonders, wie verschieden emotional sie sind. In beiden steht in erster Linie die Freundschaft im Vordergrund, jedoch wird sie immer in einen anderen Kontext gestellt. Die gedrückte Stimmung bei Zweisamkeit und die anschließende Wiederfindung hast du sehr herzlich umgesetzt und betonen in vielerlei Hinsicht das lange Auseinanderleben zwischen Leanne und Katie. Auf der anderen Seite ist Geburtstagsglück, das von vornherein sehr heimelig beschrieben ist und auch abseits der Magie etwas Magisches dank der vielen Bekanntschaften mit sich bringt. Das zu lesen hat mich beide Male mit Wärme erfüllt.


    Wir lesen uns!

  • Rusalka


    Huhu :bigheart:

    ich bin scheinbar schrecklich langsam hier zu antworten, aber dennoch habe ich mich wirklich sehr über dein Review gefreut.

    Finde es persönlich immer sehr spannend und interessant, was andere so aus meinen Texten herauslesen, Verknüpfungen ziehen, die ich bewusst nie beabsichtigt habe, weil die Ideen stets spontan entstehen und ich dazu neige, das alles einfach hinunter zu schreiben. Demnach sind Verbindungen zwischen einzelnen Texten eher zufällig und unbewusst geschehen. (Zweisamkeit ist tatsächlich in der endgültigen Fassung noch etwas länger, weil ich ich es danach noch zu einem RPG-Post ausgebaut habe, da mir bei der Aufgabenstellung direkt ein Bezug zu unserem aktuellen Play eingefallen war.) Sie werden sich aber jetzt auch wieder annähern und sich gemeinsam den Nachkriegs-Wirren der magischen Welt stellen.


    Auf der anderen Seite ist Geburtstagsglück, das von vornherein sehr heimelig beschrieben ist und auch abseits der Magie etwas Magisches dank der vielen Bekanntschaften mit sich bringt.

    Das hat mich gerade mit sehr viel Wärme erfüllt (also wie der Rest des Reviews, aber besonders diese Zeile, um ehrlich zu sein.) Ich wollte damit auch Lysandras und Leannes Beziehung beschrieben, in einer Phase, in der sie wieder schön und toll ist. (Aktuell ist es eher das Gegenteil für beide.) Und dann noch natürlich auch ihren großen Familien- und Freundeskreis in den Vordergrund stellen. Das als magisch zu bezeichnen, finde ich wirklich toll.


    Vielen Dank noch mal für deine wirklich lieben Worte und ich hoffe wir lesen uns wieder.


    Liebe Grüße

    Avarya

  • Bei der nächsten Momentaufnahme begeben wir uns ins Attack on Titan Fandom, in die Gedanken eines alten RPG-Charakters, denn darum ging es auch bei dieser Aufgabe - um einen Beitrag aus der Sicht eines alten Charakters. Die Auswahl war verdammt schwer, wenn man im Laufe von fast 15 Jahren eine Vielzahl von Charas gespielt hat, doch letztlich bin ich bei Janosch Lehberg hängengeblieben. Viel zu sehr gemocht und viel zu kurz gespielt. Ihn aufzugeben war natürlich auch ein Abschied, genauso wie der in dem folgenden Text.



    Loslassen

    Ich war alleine, der Raum war lediglich in spärliches Licht gehüllt. Stille umfing mich, während das Geräusch meines Atems das einzige war, was meine Ohren vernehmen konnten. Im Gegensatz zu dem Lachen und den Worten die ausgetauscht wurden, wenn wir hier gemeinsam aßen. Doch in dieser Nacht hatte ich den Speisesaal ganz für mich alleine. Für mich und den Bogen Papier, der vor mir auf dem Tisch lag. Für mich und die Worte, die im Raum standen, die geschrieben werden mussten, auch wenn ich es nicht wollte. Eigentlich. Andererseits wusste ich, dass ich irgendwann mit alldem abschließen musste. Vor allem, wenn es keine Hoffnung gab – und die sah ich zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht mehr. Nicht, wenn man dieses Gespräch von vor einigen Tagen bedachte. Also setzte ich an und schrieb die ersten Worte:


    Liebe Hannah,


    Stirnrunzelnd hielt ich inne. Konnte ich das überhaupt so schreiben? Nachdem sie mir vor Kurzem erst unmissverständlich unseren so unterschiedlichen militärischen Dienstgrad aufgezeigt hatte, sollte ich da nicht eher mit ‚Sehr geehrte Kommandantin Fuchs‘ beginnen? Nein, das war Unsinn. Der Brief war privat. Privater ging es nicht mehr, auch wenn sie nun Kommandantin war. Ein Teil von mir konnte es gewissermaßen noch immer nicht fassen, dass ‚Puddingarm-Fuchs‘ mich schon wieder überholt hatte, aber ich gönnte es ihr. Zumindest ein wenig. Mein gebrochenes Herz indes wusste nicht, was es denken oder fühlen sollte. Schmerz, das Wissen, dass ich nicht nur in meiner Beziehung – auch wenn man das nach acht Jahren ohne Kontakt nicht einmal mehr Beziehung nennen konnte, zumal sie ganz eindeutig den Schlussstrich gezogen hatte – sondern auch in meinem dienstlichen Auftrag versagt – und damit meinen Kommandanten enttäuscht - hatte. Im Versagen war ich noch nie gut gewesen. Ich kannte diese schreckliche Frustration, die sich einstellte, wenn ich nicht dazu in der Lage war, meine Leistung so zu erbringen, wie ich es wollte. Hinzu kamen die Zweifel, ob ich in der Aufklärungslegion noch immer in der richtigen Abteilung war. Seufzend strich ich mir das rote Haar aus dem Gesicht und sackte in meiner Haltung zusammen – um mich prompt wieder aufzurichten, weil meine angebrochenen Rippen diese eine falsche Bewegung sofort ahndeten. Disziplin Lehberg, verdammt.


    ich weiß nicht, ob du diesen Brief jemals lesen wirst oder ob er sofort nach Erhalt in deinem Papierkorb landen wird, doch ich musste ihn einfach schreiben, ungeachtet dessen, was du mit ihm machen wirst.


    Zunächst möchte ich mich für mein Verhalten neulich entschuldigen. Es war … unprofessionell derart aus der Haut zu fahren, doch das ist eine Seite an mir, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat und von der ich eigentlich froh war, dass du sie nicht kennst. Weil sie mehr und mehr zu dem Janosch gehört, der ich geworden bin. (Und ich vermisse meine stoische Ruhe selbst, nur ist die scheinbar irgendwann bei irgendeinem Einsatz verloren gegangen. Außerhalb der Mauern etwas wiederzufinden ist – wie du ja weißt – nahezu unmöglich.)


    Was ich nicht verloren habe, sind meine Gefühle für dich. Deswegen war ich wohl auch derart geschockt, dich so plötzlich, unerwartet wiederzusehen. Nach acht langen Jahren. Abgesehen von meinen Gefühlen ist es allerdings mein größter Wunsch, dass du glücklich bist. Wenn das also der Fall ist, ohne, dass ich ein Teil deines Lebens sein kann, dann werde ich das respektieren. Auch wenn ich nun weiß, wo du bist, so wird das meine letzte Kontaktaufnahme sein.


    Ich liebe dich Hannah.


    Leb wohl.



    Janosch.



    Das war es. Es fühlte sich an, als würde mein Herz erneut brechen, aber manchmal war es notwendig. Wenn ich sie liebte, dann musste ich sie zu ihrem eigenen Wohl ziehen lassen. Der Stift glitt aus meinen Fingern, rollte über den Tisch, ehe ich automatisch nach dem Briefumschlag griff, der bereit lag, schon beschriftet an: Kommandantin Hannah Fuchs ; persönlich ; Hauptquartier der westlichen Mauergarnison ; Klorva. Ich dachte nicht darüber nach, als ich den Brief faltete und hineinsteckte, den Umschlag versiegelte. Ich tat es einfach, weil es notwendig war. Weil ich es gewohnt war, notwendige Dinge zu tun. Weil ich es gewohnt war, Befehlen zu gehorchen, auch wenn dieser Befehl eher von meinem Verstand als von meinem Herzen kam. Erst als ich den Brief zur Seite legte und meine Finger den Ring umschlossen, den ich ihr einst geschenkt hatte – als sie einwilligte meine Frau zu werden – merkte ich, wie die Tränen über meine Wangen liefen. Hannah.

  • Hallo,


    von Attack on Titan kenne ich nur die erste Anime-Staffel, aber mit Grundkenntnissen der Prämisse fällt es leicht, deiner Geschichte zu folgen. Die selbst auferlegte Isolation, um die Gedanken kreisen lassen und den Brief in Ruhe schreiben zu können, ist als Einstieg sehr stimmig und trägt wesentlich dazu bei, dass Janosch seine Vergangenheit aufholen kann. Das Schreiben selbst empfinde ich als sehr bodenständig, während du ihm danach alle Zeit der Welt gibst, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Liebe als Aufhänger für starke Emotionen kann schwierig zu umschreiben sein. Dir ist es allerdings wirklich schön gelungen.


    Wir lesen uns!

  • Rusalka - herzlichen Dank für deinen Kommentar, habe mich wieder sehr darüber gefreut, auch über das ganze Lob das da zwischen den Zeilen steckt. :bigheart: Habe dazu heute auch gar nichts mehr großartig hinzuzufügen, weswegen ich mich kurz fasse :D


    Irgendwie sind schon wieder zwei Monate seit dem letzten Update vergangen, kanns gar nicht so glauben. Mit dabei habe ich (Überraschung *hust*) noch ein Werk, das im Rahmen des Oktoberfestes im Storming Gates entstanden ist. Die Aufgabe handelte davon, einen Text zu schreiben, der von einem Lied inspiriert wurde, das im Oktober veröffentlich wurde. Zu meinem Glück hat meine Lieblingsband Saltatio Mortis das Lied Odins Raben veröffentlicht und zu meinem Glück habe ich im Juni zwei Charaktere erstellt, die zu diesem Song perfekt passen - den Dämon Verin und seine Untergebene Sitri, die den Großteil ihrer Zeit in Rabengestalt verbringen muss.


    durch Sturm und Wind

    Dieser Sturm war nicht normal. Der Wind zerrte an meinen Schwingen, Regen prasselte auf meine Flügel, meinen Körper und die dunklen Wolken hätten bei jedem anderen die Sicht getrübt. Ich war eine Nachtdämonin, ich konnte selbst in der schwärzesten Umgebung perfekt sehen, weswegen meine Augen aktuell die einzigen Sinne waren, auf die ich mich verlassen konnte. Alles andere – es fühlte sich an, als hätte man mich in ganz viel Watte gepackt. Sämtliche anderen Sinne und Instinkte schienen vernebelt zu sein, es gelang mir ja nicht einmal mit meinem Herrn Kontakt aufzunehmen. Dabei sollte die geistige Kommunikationsmöglichkeit, die er vor Jahrtausenden geschaffen hatte, als er mich an sich und diese Rabengestalt band, nicht von außen beeinflussbar sein. Doch ich war weder dazu in der Lage mit ihm zu sprechen, noch seine Präsenz zu spüren. Es war besorgniserregend. Äußerst besorgniserregend. Dabei war ich diejenige von uns beiden, sie sich nicht so leicht Sorgen machte. Höchstens um meinen Fürsten, doch das wusste nicht einmal Verin, denn meine Gedanken lesen konnte er nicht.


    Mit einer raschen Drehung wich ich einem Blitz aus, der mich sonst getroffen hätte. Normalerweise würde mich ein Sturm ebenso jucken wie eine Mücke, doch dieser Sturm war kein gewöhnlicher Sturm. Auch wenn mein Rabenkörper ebenso robust war wie der in meiner natürlichen Gestalt, so wollte ich dennoch nicht herausfinden, was geschah wenn mich einer dieser Blitze traf. Oder eine Windbö mich gegen einen der Berge schmetterte, die in diesem Teil Merinias aufragten. Normalerweise würde es mich nicht umbringen, mich nicht einmal sonderlich behindern, doch der Sturm war seltsam. Demnach gab ich mein Bestes, um mich gegen den Wind zu stellen, den Regen zu ignorieren, der mir mit jedem Flügelschlag das Fliegen etwas schwerer machen wollte und flog schnurstracks in die Richtung, in der das Schloss lag. Ich durfte nicht versagen, denn die Informationen, die ich gesammelt hatte, waren zu wichtig. Doch es war kräftezehrend sich gegen die Elemente zu stemmen. Wenn ich nur nicht so müde wäre.


    Eine Ewigkeit später – ein Begriff, den ich nur selten benutzte, denn wenn man über 1000 Jahre alt war, dann war so etwas recht dehnbar, aber es schien mir gerechtfertigt - erreichte ich schließlich die Hauptstadt Merinias. Endlich. Zumindest hatte mein Instinkt hinsichtlich der Richtung mich nicht getrogen. Mutter Nacht sei Dank. Kaum hatte ich die Stadtgrenzen passiert, hörte der Sturm auf, der Regen schwand, der Wind zerrte nicht mehr an meinen Schwingen. Das machte es leichter, viel leichter. Trotzdem hatten meine Flügelschläge nichts mehr von der Kraft, die ich normalerweise an den Tag legte. Aber zumindest wusste ich, wo Fürst Verin sich aufhielt, ich konnte seine Präsenz spüren.


    Das Fenster, auf das ich zuflog, öffnete sich durch einen magischen Impuls, sodass ich die imposante Gestalt meines Herrn erblicken konnte. Langes weißes Haar, ebenso heller Teint, der sich von seiner edlen schwarzen Kleidung abhob und die hellgrauen Augen, die zumeist jedem klar machten, dass er derjenige im Raum war, der über allen anderen stand. Er war schrecklich arrogant und konnte es sich schlicht leisten. In seiner wahren Erscheinung war er noch weitaus imposanter als in seiner jetzigen Gestalt als menschlicher Magier und Fürst. Doch das war ein Anblick, den die ganzen Menschen dieses Fürstentums niemals zu Gesicht bekommen würden. In der Absicht meinen gewohnten Platz auf seiner Schultern einzunehmen, verringerte ich mein Tempo, flog auf ihn zu und wäre von seiner Brust abgeprallt und zu Boden gefallen, wenn sich nicht urplötzlich seine Hände um meinen Körper gelegt hätten. Das kam wahrlich überraschend, denn ich hätte nicht erwartet, dass er mich vor einem Sturz bewahrte. Aber so war es auch gut.


    „Sitri“, erklang mein Name aus Verins Mund, völlig wertungsfrei, neutral, wie immer, weil das seine Begrüßung war.


    „Mein Fürst“, erwiderte ich also, leise und schwach, weil ich mich nicht dazu überwinden konnte lauter zu sprechen. Innerhalb weniger Schritte erreichte er das Sofa, das im Raum stand, ließ sich dort nieder, um mich auf seinen Schoß zu legen. Mit einem leisen Seufzen bettete ich den Kopf auf seinen Oberschenkel, ehe ich mit Verwunderung wahrnahm, wie seiner Finger durch mein Gefieder strichen, hie und da eine Feder zurecht zupften. Verin war nie ein Mann großer Gefühle gewesen, vor allem nicht darin, diese verbal auszurücken, weswegen ich derartige Bekundungen nur umso mehr schätzte. Zum Charmebolzen wurde er nur, wenn es um seine geliebte Politik ging – oder um eine Frau, die er umwerben wollte. Doch darum ging es gerade nicht. Wenn er so weitermachte würde ich noch einschlafen. Zumal ich mich so erschöpft fühlte, wie selten zuvor in meinem Leben. Vielleicht derart erschöpft wie damals, als ich gemeint hatte, ich müsse meine Kräfte mit Philatanus messen, um nicht nur eine verheerende Niederlage einzustecken, sondern auch noch um mein Leben betteln zu müssen. Andererseits konnte ich mir aber auch keinen besseren Herrn vorstellen als ihn, wenngleich man ihn außerhalb der dämonischen Reiche nun nur noch als Fürst Verin von Merinia kannte.


    „Dieser Sturm ist magischer Natur und scheinbar nicht ganz ungefährlich. Er hat dir einen Großteil deiner dämonischen Energie entzogen.“ Ich konnte das leichte Stirnrunzeln während seiner Ausführungen förmlich hören, auch wenn ich es nicht sah. Die Aussicht meine gesamte Energie verlieren zu können, war erschreckend. Ich hielt mich nicht für allmächtig – dazu hatte ich tagtäglich das lebende Beispiel von Macht vor mir – aber ich hielt mich für eine starke Dämonin. Ein Dämon ohne seine dämonische Energie war tot, dass ein Sturm dafür verantwortlich sein könnte … „Der Schutzzauber, den ich um die Stadt erreichtet habe, scheint allerdings so zu wirken, wie beabsichtigt. Ich brauche deinen Bericht. Sitri. Danach bringe ich dich in deine Gemächer, damit du dich ausruhen kannst.“


    „Danke, Herr“, flüsterte ich, ehe ich mich räusperte und mich zusammenriss. Es war wichtig. Wissen war Macht, wie er nicht müde wurde zu betonen. Er brauchte dieses Wissen, um sich eine Strategie gegen unseren Feind zu überlegen. Aber momentan wollte ich einfach nur in mein Bett fallen und schlafen. Ein merkwürdiges Gefühl, denn eigentlich schliefen Dämonen nie. Zumindest keine Dämonen von unserem Format.

  • Hallo,


    Odins Raben ist ein schönes Lied und einige der Elemente aus dem zugehörigen Text hast du gut in der Geschichte wiedergegeben. Der Sturm als Herausforderung, sich auf dem schwierigen Weg voranzutasten, sowie das Erlangen von Wissen, das schließlich zu Macht über seine Umgebung genutzt werden kann, haben mir dabei als Kernthemen gefallen. Generell wirken die Charaktere auf ihre Art sympathisch und nahbar, was bei der Kürze der Geschichte in aller Regel ein gutes Zeichen ist. Dementsprechend fühlte ich mich unterhalten und durch die ausschweifenden Beschreibungen der gegenseitigen Beziehung sowie des Sturms war das Lesen ein Genuss.


    Wir lesen uns!

  • Huhu Rusalka :bigheart:


    abermals vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar.

    Verin und Sitri haben eine ganz besondere Beziehung, vor allem weil sie das erste Charaktergespann in einer solchen Konstellation sind, von dem ich dann auch beide Charas tatsächlich gespielt habe, was dem ganzen dann auch noch mehr Tiefe verleiht, weil sie sich uneingeschränkt in meinem Kopf austoben können. Daher freut es mich sehr, dass ich ihre Verbindung auch für Außenstehende entsprechend hervorheben und erklären konnte und dass du dich von der Story unterhalten gefühlt hast.


    Liebe Grüße

    Avarya

  • Huhu ihr Lieben, Zeit für das nächste Update - ich bin meine Oktoberfestbeiträge immer noch nicht los. Bei diesem Contest ging es um Kindheitshelden, die man in irgendeiner Form mit einbeziehen sollte. Also habe ich mir einen meiner Charaktere geschnappt - die liebe Alea, 19 Jahre alt, Schülerin - und ihr auch eine Kindheitsheldin angedichtet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.


    Bücher & Regen

    Es gab Bücher, die konnte man hunderte, tausende Male lesen und es fühlte sich stets an, als würde man nach Hause kommen, sobald man die erste Seite aufschlug. Egal wie zerlesen das Buch war, egal wie oft man es bereits in der Hand gehabt hatte. Es war immer ein ganz besonderes Abenteuer, auf das man sich einließ. Egal wie oft ich die Zeilen las, sie aus dem Kopf zitieren konnte – nie wurde es langweilig. Auch nach Jahren nicht.

    Der Regen prasselte gegen das Fenster, tauchte mein Zimmer in graues Licht. Herbsttag, regnerisch, kein Grund um auch nur das Haus zu verlassen – also perfekt, um die Nase in ein Buch zu stecken. Wortwörtlich natürlich. Mit meiner Ausgabe von Tintenherz hatte ich es mir in meinem Bett bequem gemacht, Nachttischlampe an, um genügend Licht zur Verfügung zu haben. Beinahe hingebungsvoll fuhren meine Finger über den Einband, ehe ich das Buch aufschlug und die ersten Seiten umblätterte. Das leise Rascheln von Papier, der Duft, der beim Umschlagen der Seiten in meine Nase wehte. All das verband sich mit Erinnerungen. Erinnerungen an Orte, an denen ich genau dieses Buch gelesen hatte. Erinnerungen an andere Dinge, die damit in Zusammenhang standen. Das Eis, das auf dem Tisch stand, das langsam immer mehr zerfloss, weil ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Die Decke, in die ich mich gekuschelt hatte, weil es draußen kalt war.


    »Bücher waren wie Fliegenpapier.«


    Eines meiner Lieblingszitate aus Tintenherz, weil es so viel Wahrheit enthielt. Allgemein hatte ich mich schon immer sehr mit Meggie identifizieren können. Sie war in etwa eine genauso große Büchernärrin wie ich. Diese Haupteigenschaft verband uns seit Jahren, würde uns wohl immer verbinden. Früher war ich immer enttäuscht gewesen, dass Dad keinen so coolen Beruf hatte wie Mo. Welches bücherbesessene Mädchen fände es nicht cool einen Buchbinder als Dad zu haben und dadurch auch die Möglichkeit alle Arten von Büchern zu gelangen, die ein neues Kleid brauchten? Tja, nur war Dad kein Buchbinder und vielleicht war das auch gut so, denn die ganzen Umzüge, hätte ich nicht mitmachen wollen. Aber eine Bücherkiste, wie Meggie sie eine besaß, wollte ich eigentlich immer noch gerne.

    Mein rotes Haar aus dem Gesicht streichend, widmete ich mich lächelnd dem ersten Kapitel, tauchte in die vertrauten ersten Worte ein, um meine erneute Reise in die Tintenwelt beginnen zu können.


    »Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen. Noch viele Jahre später musste Meggie bloß die Augen schließen und schon hörte sie ihn, wie winzige Finger, die gegen die Scheibe klopften.«


    Schon befand ich mich wieder gänzlich in jener Szene, in der Meggie Staubfinger zum ersten Mal bewusst begegnete, während der Regen, der gegen mein Fenster klopfte, die perfekte Untermalung bot. Willkommen in der Tintenwelt. Ich war wieder zu Hause.

  • Hallo,


    der erste Part ist wahrhaft magisch. Du beschreibst auf eine ganz bezaubernde Art, welche Auswirkungen Bücher haben und wie sie von einer Person wahrgenommen werden können. Durch die vielen verschiedenen Eindrücke, die du dabei aufzählst, entsteht direkt eine gute Stimmung und man fühlt sich dabei schon etwas nostalgisch. Begleitet wird das von einer konkreten Szene aus einem Titel, dessen Beginn ich auch kenne. Tintenherz gehört zwar nicht zu meinen Favoriten, aber besser hätte eine Heldin vermutlich gar nicht thematisiert werden können. Ein schöner Verlauf mit einer besonderen Botschaft, die in Erinnerung ruft, warum Bücher toll sind.


    Wir lesen uns!