Lieblingswörter-Aktion: Freude schöner Wörterfunken

Entschlossenheit

comfort zone

Hab kein Lieblingswort, zumindest hab ich nie wirklich darüber nachgedacht. Wobei ich mich mit Favoriten haben eh schwertue. Jedenfalls habe ich seit Beginn der Aktion immer mal wieder überlegt, was für Wörter infrage kommen würden, am ehesten wär's wohl noch "Nostalgie", aber das musste Musicmelon mir natürlich direkt wegnehmen. Wobei ich im Nachhinein aber auch gemerkt habe, dass das Haiku auch irgendwie zu Nostalgie/Vergangenheit passen würde, was vermutlich nicht gut ist? Keine Ahnung, mag's trotzdem ganz gern.

Aber warum auf Englisch?? Hab irgendwann beim Überlegen für die Aktion gemerkt, dass ich mich sehr viel mehr zu englischen Wörtern "hingezogen" fühle, als zu deutschen. Gab von dem Haiku auch eine deutsche Version, die mir aber auch nach häufigem ändern nicht wirklich gefallen hat. Komfortzone hört sich irgendwie auch so harsch an, während comfort zone so nett und einladend klingt. Zumindest für mich, lol. Hab durch die Aktion aber was neues über mich gelernt und wollte das zumindest erwähnt haben, also danke dafür.

Zum Wort (wobei es auf Englisch ja eigentlich zwei sind, lol) selbst: mag das Konzept tatsächlich mehr als das eigentliche Wort. Dass es eine "Zone" gibt, in der wir uns wohlfühlen, die man aber ironischerweise, zumindest immer mal wieder, verlassen sollte, weil man sonst stagniert.

Das Wort ist vermutlich nicht zu erahnen, weil ich es heute zum ersten Mal in der Form gesehen habe, aber mich dann bisschen verliebt habe. Mein Wort des Tages und ich mag den Gedanken, dass man Songpoet in beiden Sprachen verwenden und verstehen kann. Normalerweise ist bei mir byelingual, wenn ich nicht aufpasse und fluent beide Sprachen faile, falls ihr das Meme/den Post kennt, haha. Aber in dem Fall ist es einfach Deutsch und Englisch nutzbar und ich mag es, dass man als Kompliment jemand "Songpoet" nennt, weil die Texte einfach unter die Haut gehen. Nicht nur die Melodie, sondern die Sprache. Dass sie einfach zu einem Sprechen und ihr habt bestimmt eure KünstlerInnen, die das bewirken. Bei mir gibt es so ein paar und ohne Musik ... oh well, idk and I do not want to know. In dem Fall hat Spotify mir eine Playlist vorgeschlagen, die eben mit Songpoeten wirbt und dann war die Werbung jetzt weg bevor ich draufklicken konnte, lol. Aber es ging mir auch einfach um das Wort, was mich zu diesem Werk inspiriert hat und ich wollte unbedingt dazu etwas schreiben.^^

Vor einigen Jahren hat mich der Begriff Sterngucker nicht losgelassen und es sind einige Texte in diese Richtung entstanden. Dem wollte ich heute gern Tribut zollen.

Knatschig ist ein Wort, das sich wunderbar nutzen lässt, um das negative Gefühl der Verstimmtheit darzustellen, diesem Gefühl mit einem Bild der drolligen Verspieltheit aber auch direkt wieder den Nachdruck zu nehmen. Nein, ich bin nicht sauer, ich bin einfach nur knatschig und knautsche jetzt mein Gesicht zusammen. Und du kannst nichts dagegen tun, ha! :< Als ich im Rahmen der Aktion über mögliche Lieblingswörter nachgedacht hatte, kam mir knatschig auf Anhieb als erstes Wort in den Sinn, deshalb wollte ich dazu auf jeden Fall noch ein Gedicht schreiben. ^-^

Tjah. Ich bin wirklich nicht gut im Reimen, geschweige denn mit Silben, oof. Aber ich glaube (?) ich habe es zumindest geschafft, ausnahmsweise mal halbwegs eine Struktur zu haben. Na ja. Okay. Wenn man "gleiche Silbenanzahl" als Struktur bezeichnen möchte, haha. Und selbst da bin ich mir nicht wirklich sicher, ob das so gut geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe. Anyway.

Das Wort, um das es hier geht: Melancholie.

Ich mag den Klang des Wortes irgendwie sehr. Zudem ist es neben "Nostalgie" ein Wort, was ich unglaublich toll finde. I mean, zugegeben, es ist nicht gerade angenehm, wenn man von Melancholie überfahren wird wie von einem Bus. Aber Melancholie und Nostalgie hängen nur zu gern oft eng zusammen und irgendwie ... well. Ich bin gern nachdenklich und sinniere über die verschiedensten Themen; unter anderem auch über Dinge, die mich auch mal traurig machen. Oder depressiv. Oder- na ja. Ihr kennt Melancholie ja selbst, haha. Ich finde Melancholie ist ein Wort (und ein Zustand), dem man sich manchmal hingeben muss oder sollte, weil tut man es nicht ... hm. Ich glaube, sie findet einen trotzdem, wenn man nicht aufpasst. Und manchmal tut es irgendwie gut, auch über Dinge nachzudenken, die melancholisch sind.

*räusper.*

Gut, genug semi-depri Stuff, haha. Hoffe, ihr mochtet das recht kurze Werk hier. ;;

Bier

Traum

Man könnte jetzt denken, das Wort hier ist "Widerspruch", aber tatsächlich ist es das gar nicht, also nicht als Wort, aber als Konzept. Mir ist vor Jahren im Englischen und Französischen mal aufgefallen, dass ich nur mit "but" oder "mais" nicht klar kam, weil es in meinen Meinungen so viele Widersprüche gibt. "Aber", "Allerdings", "Jedoch" (gekürzt auch nur "Doch"), "Dennoch", "Wobei", "Trotzdem", seltener "Nichtsdestotrotz" (deshalb fehlt es hier auch) - ich liebe es einfach, dass wir eine Fülle an Worten haben, mit denen wir einen Widerspruch ausdrücken können.

Und dann habe ich auch noch im letzten Vers "Tatsächlich" eingebaut. Ich weiß noch, dass ich vor einigen Jahren mal eine Phase hatte, in der ich das Wort wirklich sehr oft genutzt habe (bevor es von einem anderen Wort abgelöst wurde, an das ich mich aber nicht mehr erinnere). In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass ich es wieder häufiger nutze, deshalb hat es auch noch einen Platz in dem Gedicht erhalten (in der einzigen Zeile, in der sonst keins der hier aufgeführten Worte ist).

Ansonsten wüsste ich tatsächlich kein Wort, das ich so als Lieblingswort betiteln würde. Zumindest fiele mir keins ein. Auf französisch liebe ich das Wort "klaxonner", allerdings wüsste ich jetzt keinen schönen Text über das Hupen zu schreiben xD Generell mag ich einige französische Wörter ... "Ciel" ist zum Beispiel sehr hübsch (wunderschönes Französisch ist aber mMn schon sehr gut im Text von Caresse sur l'océan eingefangen). Kann aber auch sein, dass ich sie vor allem hübsch finde, weil sie nicht durch tägliche Nutzung, nun ja, abgenutzt sind. Wer weiß. Ich bekomme auch das Gefühl, es sind für mich gar nicht die Wörter an sich, die so schön sind, sondern das, was man damit machen kann. Aber vielleicht achte ich ab jetzt noch einmal genauer darauf, ob mir doch noch ein Wort begegnet, das mich sofort in seinen Bann zieht.

(Oh und ich habe kurz überlegt, ob man eine Lobeshymne an "Schmetterling" schreiben sollte, weil es definitiv in der Liste "Papillon", "Mariposa" und "Butterfly" das sanfteste Wort ist (mit nur einem unbetonten Plosiv-Laut), obwohl der Wortteil für "schmettern" enthalten ist. Das Wort braucht definitiv Liebe, weil es den "ausländischen Meme-Hass" nicht verdient hat.)

Uff ist wahrscheinlich das schönste Wort, das einfach in jeder Situation gesagt werden kann und aller Voraussicht nach auch immer passt.

Zu Beginn dieser Aktion ging ich einige Wörter durch, die mir geeignet schienen, und verharrte bei träumen, das sich schön sprechen und gleichsam mit facettenreichen Vorstellungen verbinden lässt. Mein ursprünglicher Plan sah ein Doppeldrabble vor, das die positiven wie negativen Aspekte und Interpretationen gegenüberstellen sollte, aber durch Mangel an Zeit und der richtigen Stimmung blieb es bei einem ersten Entwurf, den ich erst zum Ende wieder aufgriff und mit einigen Abstrichen auf normales Drabblemaß kürzte, weil ich doch zumindest einen Beitrag zu dieser schönen Aktion leisten wollte, auch wenn der Traum an sich bereits durch Abgaben gewürdigt wurde.