Was studiert ihr?

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  • Was studiert ihr/habt ihr studiert? 36

    1. was mathematisches / naturwissenschaftliches (15) 42%
    2. was geisteswissenschaftliches (9) 25%
    3. was mit Kunst / Musik (5) 14%
    4. Ich studiere was ganz anders! (4) 11%
    5. Jura / was juristisches (3) 8%
    6. BWL / was mit wirtschaft (3) 8%
    7. Ich studiere nicht / habe nicht studiert (3) 8%
    8. Medizin / was medizinisches (1) 3%

    Hey


    Ich habe bereits ein Thema gesehen, was sich um Azubis und deren Ausbildung dreht und da es hier im BisaBoard auch einige Personen gibt, die studieren, wollte ich ein Topic zum Thema "Studium" starten!


    Viele Menschen entscheiden sich nach der Hochschulreife oder Fachhochschulreife (auch Abitur oder Matura genannt) ein Studium an einer Universität oder Hochschule zu beginnen. Man kann ein Studium direkt vor Ort absolvieren oder eine Fernuniversität besuchen und größtenteils online seinen Uni-Abschluss machen. Dabei gibt es seit einigen Jahren bei den meisten Studiengängen einen Bachelor-, Master- und einen Doktortitel. Ein Studium fängt mit einem Bachelor an, der meist 6 Semester dauert (kann aber auch variieren). Wenn man möchte, kann man ein meist 4-semestrigen Master dranhängen und danach sogar einen Doktortitel durch eine Doktorarbeit erlangen. Einige Studiengänge (wie Jura z.B.) bieten dieses System zwar auch an, aber hier wird meistens mit Staatsexamen abgeschlossen, was nochmal ein Thema für sich ist.

    In Deutschland gibt es außerdem am häufigsten staatliche Unis, bei denen man keine Studiengebühren zahlen muss. Aber es gibt auch private Unis, die dann monatlich oder semestrig was extra kosten.


    In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es die unterschiedlichsten Studiengänge, so dass es bei der Auswahl echt schwer sein kann, das Richtige für sich zu finden.


    Hier mal die Frage an euch:

    - Studiert ihr? Habt ihr studiert?

    - Was studiert ihr?

    - Wie sieht euer Studium aus? Und wie sieht euer Uni-Alltag aus?

    - Was mögt ihr an eurem Studium?

    - Was mögt ihr gar nicht an eurem Studium?

    - Habt ihr schonmal euer Studium gewechselt?

    - Welchen Beruf wollt ihr später mal nachgehen?


    Bin mal gespannt!


    Corni

  • Yuki

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Einige hier werden vermutlich bereits wissen, dass ich Medizin studiere und wäre alles glatt gelaufen, wäre ich auch schon fertig gewesen, aber leider hat sich das doch ein bisschen hinausgezögert.

    Was ich an meinem Studiengang mag, ist die Tatsache, dass, wie man so schön sagt, Ärzte überall gebraucht werden und eigentlich finde ich den Beruf ganz cool. Es gibt auch sehr viele Fachrichtungen und ich weiß immer noch nicht so recht, in welche Richtung ich mich weiterbilden möchte.

    Manchmal öffne ich klinische Befunde und bin einfach nur glücklich, dass ich das studiere.

    Allerding muss ich echt sagen, ja, das Studium ist schwierig und vor allem dann, wenn man faul ist und Sachen aufschiebt (eigene Erfahrungen). Psychisch ist es auch echt nicht so einfach. Man lernt sehr viel Theorie, muss dann ins Krankenhaus und steht erstmal nur so dumm rum, weil man praktisch nichts gelernt hat und dann wird man auch von den Pflegekräften dumm angemacht und alle anderen Studenten sind gefühlt immer besser, egal wie sehr man sich noch anstrengt und dann sind da auch die Eltern/Geschwister Ärzte etc. und die allermeisten schreiben gefühlt überall Einsen und haben dann noch Zeit für Fitness, Partys und Reisen in exotische Länder.

    Die Theorie ist auch nicht einfach. Man muss sehr viel auswendig lernen und zum Teil komplexe Zusammenhänge verstehen und im Endeffekt ist es, wie bereits weiter oben kurz angeschnitten, auch ein Beruf, wo viel Feingefühl und Praxis mitspielt, wenn man in der Klinik arbeiten möchte. Kommunikation spielt auch eine große Rolle. Man arbeitet letztendlich in einem Team und muss auch mit anderen Berufsgruppen kommunizieren, wie Pflegekräfte und Kollegen und natürlich auch mit Patienten kommunizieren können und mit Kritik arbeiten können. Und da man im Krankenhaus arbeitet, ist sowas wie Kot, Urin, Blut und todkranke Menschen eben Alltag und ja, also 24h- und Nachtdienste gibt es natürlich auch, wobei man auch einige, klinikferne Richtungen einschlagen kann.


    Die Uni war, insbesondere was Praxis-Unterricht angeht, nicht so gut organisiert bei mir. Um gute praktische Erfahrungen zu sammeln, muss man sich selber drum kümmern und sich ins kalte Wasser schmeißen und irgendwo eine Studentenstelle finden.

    Ich habe durch die Praxis-Unterricht-Stunden mich so sehr gehasst, weil ich mich immer so nutzlos gefühlt habe, aber rückblickend muss ich auch sagen, dass ich mich einfach nicht richtig drum gekümmert habe und häufig unvorbereitet hingegangen bin. Dieser Praxis-Unterricht fand häufig nur für eine Woche an einer Klinik statt und gerade die Tatsache, dass ich da nur eine Woche lang bin, hat mich meist eher demotiviert. Und gerade dann wollte ich doch lieber den ganzen Tag zeichnen. Man muss auch in den Ferien mehrere Monate im Krankenhaus, meist ohne Entgelt und bis zu 40h die Woche, arbeiten und da hab ich mich häufig auch eher schlimm gefühlt, aber ein paar gute Erfahrungen konnte ich da schon sammeln und meistens bin ich da nicht lange geblieben (wollte mich tbh auch nicht als billige Arbeitskraft missbrauchen lassen).

    Die Klausuren waren gerade in den letzten paar Jahren sehr einfach, weil viele Altfragen, aber man muss halt zum Teil 7-8 verschiedene Fächer lernen und dann an einem Tag bis zu 100+ Fragen kreuzen, wo jedes Fach eine bestimmte Anzahl an Fragen stellen darf. Manchmal machen Professoren auch Wiederholungs-Stunden ganz am Ende, wo wir noch vor der Klausur viele Fragen besprechen können, die dann auch in der Klausur gestellt werden. Einige wenige Fächer muss man aber sonst auch wirklich lernen. So oder so, muss man am Ende eh nochmal alles lernen für das Staatsexamen und ja, also es ist kein Wunder, dass ich da meine Probleme mit hatte :ugly:

    Zum Teil wusste ich auch nicht, wie ich den theoretischen Inhalt am besten lernen kann. Erst ganz am Ende meines Studiums hab ich angefangen zu verstehen, was an Inhalt besonders wichtig ist und wie man diesen am besten lernen kann. Besonders am Anfang des Studiums hab ich teure Bücher gekauft und so viel unnötiges Zeug da drin markiert und versucht zu lernen, die im Endeffekt gar nicht wichtig waren und mir beim Verstehen gar nicht weitergeholfen haben. Jetzt hab ich mich was das betrifft weiterentwickelt und hoffe gerade, dass ich es bald endlich schaffe.

  • Studiert ihr? Habt ihr studiert?

    Zweiteres.



    - Was studiert ihr?

    Informatik


    Wie sieht euer Studium aus? Und wie sieht euer Uni-Alltag aus?

    Well, es ist vorbei.

    Mein Alltag war aber relativ simpel, Vorlesungen, sozialisieren(+), zocken und dann immer auf die am zeitlich closeste Deadline gearbeitet.


    Was mögt ihr an eurem Studium?

    Im Vergleich zu anderen Fächern muss man bei uns sehr viel verstehen und deutlich weniger stumpf auswendig lernen. Dazu kommt noch, dass es thematisch extrem breit gefächert ist, meine Professoren mochte ich auch fast alle und die Klassen waren auch zum Grossteil nice.

    Damit meine ich auch, dass die Leute deutlich erwachsener als jene in der Gymnasiumklasse (gab nur Shopping und lästern zum Thema) waren und man ähnliche Interessen hatte.


    Was mögt ihr gar nicht an eurem Studium?

    Ich war kein Fan von Computerarchitektur. Hardware interessierte mich zwar in dem Ausmass, dass ich mir selbst PCs zusammenbastelte, aber das war's dann auch. Da wären mir weniger Details lieber gewesen.


    Habt ihr schonmal euer Studium gewechselt?

    Da hatte ich echt Glück, direkt etwas gefunden zu haben, wo es mir vollkommen stimmte.

    Ursprünglich wollte ich mal Psychologie studieren (als ich dann aber im Gymnasium gemerkt habe, wie viel Mist man da auswendig lernen muss, verging mir die Lust) oder Germanistik, weil ich damals ausgezeichnet im Schreiben, Lesen, Literaturanalysieren etc. war. Aber dann hätte mir nur eine Lehrerkarriere oder so geblüht. Nichts gegen Lehrer an sich, ich mag es zu lehren, aber der Beruf hat einen so grossen Rattenschwanz, auf den ich keine Lust habe.


    Also hatte ich einen leap of faith genommen und mir gedacht "probiere ich eben mal Informatik aus, eventuell gefällt es mir ja" und dann mochte ich meine Uni so sehr, dass ich auch noch den Master rangehängt hatte.


    Welchen Beruf wollt ihr später mal nachgehen?

    Ich mag meinen jetzigen, der eine Mischung aus Forschung und Entwicklung darstellt, sehr, bin da aber auch relativ flexibel, solange man mir nicht mit Crypto-Gugus oder Blockchain kommt, weil es gerade die neuen Buzzwörter nach künstlicher Intelligenz sind.

  • Ich lasse auch mal meinen Senf hier!


    - Studiert ihr? Habt ihr studiert?

    - Was studiert ihr?

    Das fasse ich mal zusammen: Ich habe studiert, bin mittlerweile seit Juli 2022 fertig und habe meinen Master of Science in Engineering im Fachgebiet Erneuerbare Energien absolviert. Habe auch zwei Semester "Ehrenrunde" gedreht, weil ich mir mit der Masterarbeit länger Zeit gelassen habe, da ich die Arbeit in Kooperation mit meinem Arbeitgeber geschrieben habe und in der Arbeit aber der Fokus auf anderen Dingen lag, weswegen sich das ein bisschen verzögerte.


    - Wie sieht euer Studium aus? Und wie sieht euer Uni-Alltag aus?

    Der Bachelor war gemischt, weil sehr viele Grundlagen (Maschinenbau/Statik, Mathematik, Bautechnik, Elektrotechnik, Grundlagen Erneuerbarer Energietechnologien und Umwelttechnik) dabei waren, die man inhalieren musste, bevor man sich dann im Master vertiefend mit den interessanten Themen wie Umweltauswirkungen, Ökologie und Energienetzen beschäftigen konnte. Es bestand im Master zum größten Teil aus Projektarbeiten und war wegen Covid ein bisschen mühsam gegen Ende hin, aber an sich hat es viel Spaß gemacht und einen gefordert und gefördert.


    - Was mögt ihr an eurem Studium?

    Die Vielfalt der Möglichkeiten. Meine Ex-Kommilitonen sind in den verschiedensten Bereichen in der Technik eingesetzt: PV-Planungsbüros, Energieerzeuger, Netzbetreiber, HLK-Planung, Stadtkonzeptplanung, etc. und vor allem im Master konnten wir uns stärker auf einzelne Teilbereiche konzentrieren.


    - Was mögt ihr gar nicht an eurem Studium?

    Damalige unfähige Professoren, die mittlerweile sogar gegangen wurden.


    - Habt ihr schonmal euer Studium gewechselt?

    Nein, ich wusste zum Glück was mich interessiert und das war eine riesige Motivation.


    - Welchen Beruf wollt ihr später mal nachgehen?

    Ich arbeite schon, und zwar in der technischen Planung und Sachbearbeitung bei einem Energieerzeuger im Bereich der Wasserkraft.

  • Manchmal öffne ich klinische Befunde und bin einfach nur glücklich, dass ich das studiere.

    Ich finde tbh medizinische Berufe uuunglaublich spannend und würde eigentlich gerne viel mehr Wissen dazu haben. Ich hab sehr großes Interesse an dem gesamten Feld. Was mich damals davon abgehalten hat, diese Richtung auch zu ergreifen, ist (neben dem NC Anspruch) dann doch der charakterlich Anspruch und die Verantwortung, die an einen Arzt gestellt wird.


    Ich finde es als Patient selbst so wichtig, dass ein Arzt eine sehr hohe soziale Kompetenz hat, um nicht nur fachlich leisten zu können was man erwartet, sondern auch das nötige Einfühlungsvermögen hat, die Angelegenheit gut zu kommunizieren und mir das Gefühl zu geben, dass ich mit meinen Problemen ernst genommen und respektiert werde. Meiner Erfahrung nach trifft das leider auf gar nicht mal soo viele Menschen in dem Beruf zu. Ansonsten kann keine Vertrauensbasis entstehen und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich eher nicht noch einmal komme, wenn es irgendwie vermeidbar ist, dann nützt auch die beste medizinische Expertise nichts. Und das ist eine Art von sozialer Verantwortung, die mich tbh viel mehr abschreckt als die fachliche. Ich würde mir nicht wirklich zutrauen, jeden Patienten mit der gleichen sozialen Sorgfalt zu behandeln und immer die nötige Geduld mitzubringen, die die Person benötigt, egal ob es der erste oder letzte Patient des Tages ist. Bevor ich meinen jetzigen Hausarzt kennengelernt habe, der diese Qualitäten imo einfach hervorragend mitbringt (und gerade Hausärzte als erste Ansprechpartner für alles mögliche müssen Vertrauen echt besonders gut ausstrahlen), ist mir gar nicht mal bewusst gewesen, wie schlecht meine vorherigen Erfahrungen mit Ärzten waren und wie negativ mich das eigentlich in manchen Dingen beeinflusst hat.

    Ist natürlich nicht realistisch mit 100% der Patienten perfekt klarzukommen, aber ich glaube, dass ich zumindest meinem eigenen Anspruch da nicht gerecht würde.


    Aber leider eignet sich gerade Medizin auch schlecht als Freizeitinteresse, lol. Ich hab es durchaus in Erwägung gezogen einfach für mich selbst noch ein anderes Fach zu studieren, nebenher oder ggf. als Gasthörer, nur für das Wissen und nicht unbedingt für den Abschluss. Das ginge zB bei Paläontologie (bzw. Geowissenschaften) oder Archäologie ganz gut - was ich jeweils auch spannend finde - aber bei Medizin sind die Plätze halt so begehrt und Gasthörer idR nicht zugelassen, wodurch es da nicht wirklich möglich ist. Ich sehe natürlich warum, aber schade finde ich es trotzdem. Deswegen bin ich einerseits ein bisschen neidisch, dass du die Möglichkeit hattest Medizin zu studieren, aber andererseits auch ganz froh, dass mein beruflicher Alltag mehr finanzielle als menschliche Verantwortung inne hat bzw. wenigstens ein Menschenleben nicht potenziell von einem falschen Wort abhängig wäre :'D

  • Aber dann hätte mir nur eine Lehrerkarriere oder so geblüht.

    Hallo, Geisteswissenschaftler hier. Mir ist bewusst, dass mit den typischen großen Geisteswissenschaften (Germanistik, Anglistik, Geschichte, andere Sprachwissenschaften, Philosophie, Theologie, ect) immer als allererstes eine schulische Karriere als Lehrkraft verbunden wird, dem ist aber überhaupt nicht so. Das geht sogar so weit, dass diese Fächer über Lehramt so extrem überlastet sind, dass man in allen anderen Bereichen inzwischen deutlich besser und sicherer Arbeit findet, als im Lehramt, wenn man einen geisteswissenschaftlichen Abschluss hat.

    Andere Berufsmöglichkeiten umfassen meistens (jetzt sehr aus der historischen Sicht, weil das mein Studium ist und ich mich da am besten auskenne, aber ich versuche es so breit wie möglich zu fassen): Öffentlichkeitsarbeit, Archivarbeit, Museumskuration/Museumspädagogik, Anstellung in kirchlichen/kulturellen Vereinen in der allgemeinen Verwaltung, Anstellung in Verlagshäusern (vorzugsweise bei Sprachwissenschaften, je nach Sprachen und Bedarf auch Übersetzungswesen), politische Beratung (nicht mal nur in großen Parteien sondern auch in kleineren, örtlichen Parteien oder Gruppen mit politischer Reichweite oder der Kirche), Journalismus, Kulturmanagement, Tourismus, Ausstellungswesen, Denkmalpflege, ... Und das sind jetzt nur die. ich nenne es mal "forschungsfremden" Berufsgebiete. Darüberhinaus kann man natürlich noch in die Meinungsforschung, Sprachforschung, Kulturforschung, ect. gehen, was auch nicht zwingend an einer Universität sein muss sondern auch Anstellungen außerhalb des typischen universitären Forschungsplatzes mit sich bringt. Und natürlich kann man eine universitäre Laufbahn einschlagen, als Dozent, Professor oder einfach generell universitätsverbandelter Wissenschaftler in seinem Gebiet. Es gibt also deutlich mehr als "nur" Lehramt ^^




    Ich kann ja auch mal ein bisschen von mir erzählen.

    Ich studiere Geschichte im B.A., der sich durch Corona und einen Umzug leider deutlich länger zieht als ursprünglich erwartet. Anerkennung von Studienleistungen ist wirklich furchtbar.

    Meine Studienfächer gefallen mir sehr gut (also halt mit den typischen 1-2 Modulen die man eher nicht so leiden kann, die hat ja jeder), mit universitärem Studium habe ich so meine Probleme durch den hohen Theorie und geringen Praxisanteil, aber von allen 2,5 Optionen, die man in Deutschland nunmal so hat, ist universitäres Studium eben noch der beste fit für mich. Ich bin flexibel genug mit meinen Modulen, dass ich nebenbei noch halbtags für die oben erwähnte Berufserfahrung arbeiten kann und auch wenn ich durch neurodiversität mal Studieninhalte verpassen sollte gibt es mehr als genug Optionen, das ganze noch nachzuarbeiten ohne direkt unter enormen Zeitdruck zu geraten und die Atmosphäre, zumindest in den Geisteswissenschaften/Geschichswissenschaften, ist extrem kollegial und man findet eigentlich immer so seine 1-2 Leute, mit denen man das Semester und die Kurse zusammen durchsteht. Die Dozenten sind auch alle sehr gut ansprechbar und hilfsbereit in allen Problemen die auftreten, es gab auch kein großes Thema um meine nichtbinäre Identität, das wurde einfach mit einem kurzen Vermerk angenommen und fertig. Generell sind die Erfahrugen super, auch wenn ich eben so meine Probleme mit einigen Lehrformaten, vornehmlich Vorlesungen, habe. Ich war halt noch nie gut im mich einfach nur berieseln lassen, auf die Länge einer Vorlesung kommt meine Konzentration auch einfach nicht dauerhaft mit und sobald ich ein Mal draußen bin komme ich kaum wieder rein.

    Mein Studienalltag besteht vor allem daraus, Texte zu lesen und noch mehr Texte zu lesen und wenn ich schonmal dabei bin gleich noch ein paar mehr Texte zu lesen. Hin und wieder gibt es dann natürlich auch Texte zu verfassen und je nach historischem Schwerpunkt kommt man auch in den Genuss, sich Bilder anzusehen.

    Beruflich weiß ich noch nicht, wohin ich eigentlich genau damit will. Aktuell arbeite ich Teilzeit in der PR, das ist eigentlich sehr entspannt und nicht ganz so hirntot wie viele andere Berufsgruppen, könnte ich mir auch längerfristig vorstellen. Da ich aber plane, den Master auch noch zu machen, habe ich genug Zeit um noch andere Berufserfahrungen in einschlägigen Bereichen zu sammeln und dann wird sich sicher etwas finden, woran ich meinen Gefallen finden werde und wo auch die Gehaltsvorstellungen passen. Da mache ich mir jetzt wirklich keinen Stress, denn wie ich schon aufgelistet habe, Optionen gibt es für Geisteswissenschaftler mehr als genug ;)

  • Viel gibt es da nicht zu sagen, es ist so, wie man sich das vorstellt

    Ganz ehrlich habe ich davon gar keine Vorstellung. Wie ist das denn - und was für Inhalte hattest du denn im Studium?

    Ist das eine Kombi aus Wirtschaft und Mathematik oder ein ganz eigener Bereich?

  • Ne, das ist zu 20% BWL oder VWL 10% Informatik, 70% Mathematik. Das mit dem vorstellen war eher auf Mathematik bezogen. Das ist immer die klassische Story, dass der Prof in der ersten Vorlesung zu zweit abzählen lässt, die Hälfte geht raus und dann sagt er, dass es am Ende des Semesters so aussieht. Und er hat recht damit.

  • Studiert ihr? Habt ihr studiert?

    Was studiert ihr?


    Ich hatte Biologie studiert, vor allem hatte ich den Schwerpunkt auf Neurobio begonnen, konnte es aber nicht abschließen, weil ich eine sehr ausgeprägte Dyspraxie und andere gesundheitliche Probleme, vor allem mit meinen Augen habe. Ich will darauf nicht wieder im Detail eingehen, aber es war quasi unmöglich für mich die Laborpraktika zu absolvieren. Der zuständige Professor für das Praktikum war auch spitze, er ist mal mit mir länger geblieben, damit ich Chance zum Üben habe, aber was soll ich sagen... es ging einfach nicht.


    Dennoch bin ich sehr froh darum, dass ich studiert habe und folge teilweise noch Vorlesungen und co., hab es einfach sehr genossen im Hörsaal zu sitzen, zuzuhören, mit paar meiner Mitstudent*innen auszugehen etc.


    Muss auch ehrlich sagen, dass ich mir das Studium abgesehen von meinen körperlichen Problemen, nicht leisten konnte und selbst wenn man noch gebrauchte Bücher kauft, geht das ordentlich in die Geldtasche.



    Wie sieht euer Studium aus?

    Und wie sieht euer Uni-Alltag aus?


    Ich hab mich eben für Vorlesungen eingetragen und bin im Nachhinein froh, dass sie vor Covid stattfanden, weil ich die Vorlesungen sehr genossen habe. Danach ging ich heim zum Lernen oder anderes, zu meinem Nebenjob oder traf mich mit anderen. Gewöhnliches Unileben eben.




    Was mögt ihr an eurem Studium?

    Was mögt ihr gar nicht an eurem Studium?


    Mir hat der Frontalunterricht bei vielen Vortragenden Spaß gemacht und auch menschlich gesehen waren die meisten einfach top. Das gilt auch für die meisten Mitstudierenden. Selten so viele sympathische Leute in einem Raum gehabt.

    Bio an sich ist auch irrsinnig weit gefächert und in den ersten paar Semester lernt man die Grundlagen von allen, war wahnsinnig interessant.


    Die Mankos waren zum einen das Punktesystem, das man online setzen musste, um sich für eine Prüfung einschreiben zu können. Das war ziemlich fucked up. Man hatte 1000 Punkte im Semester zur Verfügung und musste einen Teil davon für jeden Prüfungsantritt setzen, um daran teilnehmen zu dürfen. Wenn du zu wenig gesetzt hast, wurdest du nicht zugelassen, weil es nicht genügend verfügbare Plätze bei dem Antritt gab. Hab mich gefühlt wie in einem Casino lol.


    Das andere Manko war imo die örtlichen Begebenheiten. Im Sommer war es in manchen Räumen stickig bis zum gehtnichtmehr, im Winter funktionierte die Heizung öfters nicht, und eines der Gebäude ist allgemein im Brutalismusstil erbaut und sieht aus wie aus einer Dystopie. Wenn man das mit der Hauptuni vergleicht, die sieht einfach wunderschön aus. ^^'

  • Oooh :D


    Studiert ihr? Habt ihr studiert? Was studiert ihr?

    Ich habe Physik im B.Sc. und M.Sc. studiert und bin jetzt Doktorand in physikalischer Meereskunde :3


    Wie sieht euer Studium aus? Und wie sieht euer Uni-Alltag aus?

    Im Bachelor der Physik hat man eine sehr breit gefächerte Grundausbildung. Man hat nacheinander Vorlesungen zu allen klassischen Fachbereichen der Physik, und zwar einerseits aus Sicht der Experimentalphysik und andererseits der theoretischen Physik. Die klassischen Bereiche sind klassische Mechanik, Quantenmechanik, Elektrodynamik + spezielle Relativitätstheorie und Thermodynamik / statistische Physik. Dazu kommen dann (meist später im Bachelor) standortspezifische Fachbereiche wie z.B. Astro-, Plasma- oder Teilchenphysik. Außerdem ist das Ganze natürlich extrem mathematiklastig - meine ersten paar Semester bestanden mehr aus Mathe als aus Physik :). Programmieren gehört je nach Uni nicht so viel dazu, effektiv bringt man es sich aber spätestens im Master nebenher selbst bei, weil man nicht drumherum kommt (und es macht Spaß!).

    Im Master kommt dann die eigentliche Spezialisierung, weshalb man als Physiker auch meist erst mit einem Master gerne als Arbeitnehmer genommen wird - oder zumindest wird einem das immer erzählt. Ich hatte nach dem BA aber auch wirklich noch nicht das Gefühl, groß für irgendwas Praktisches qualifiziert zu sein lol.


    Mein Alltag war... stressig. Also im Bachelor habe ich während des Semesters meist so 50-70h-Wochen rein für die Uni geschoben, Wochenenden waren selten komplett frei, aber ich hatte nach den Prüfungen lange Semesterferien. Hatte das Glück, dass meine Eltern mich finanziell unterstützen konnten, aber bin dann nach ein paar Semestern immer Jobs in der Lehre angetreten, was mir viel Spaß gemacht hat. Trotzdem habe ich eigentlich immer Zeit gefunden, um zu sozialisieren und Dinge zu unternehmen :). Mein Master war fast komplett während der Pandemie und daher ehrlich gesagt ziemlich ätzend, aber gleichzeitig bis auf die Prüfungsphasen weniger stressig.


    Was mögt ihr an eurem Studium?

    Ich mag die Mathematik. Ich mag Formeln und ich mag die Struktur, die die Physik dadurch hat im Gegensatz zu den Lebenswissenschaften. Und ich mag, dass man wirklich tiefe Grundlagen unserer Welt lernt. Besonders Astrophysik und die verschiedenen geophysikalischen Bereiche finde ich super cool, Quantentheorie war auch geil.


    Außerdem war das Studium das erste Mal, wo ich wirklich von gleichgesinnten umgeben war und einen richtigen Freundes/kreis/ aufgebaut habe! Leute, mit denen ich Star Trek gucken konnte, die größtenteils auch nicht so die krassen sozialen Kompetenzen hatten und die einfach genauso (nerdig) drauf waren wie ich :'). Das war toll. Habe mit einigen immer noch sehr engen Kontakt. Physik ist außerdem ein Teamsport (wenn man alle Hausaufgaben und Protokolle und und und alleine machen will, kommt man eigentlich nicht durch's Studium) und das hat sehr zusammengeschweißt.


    Was mögt ihr gar nicht an eurem Studium?

    Also die meisten Praktika waren nicht so meins xD. Ich bin eher für Feldarbeit und Theorie zu haben, aber Laborexperimente... nee. Vor allem die ganzen Protokolle halt immer. Fachlich bin ich kein Fan von Festkörper- und Molekülphysik, aber muss man halt durch.

    Und klar, das Studium hätte definitiv stressfreier sein können. Hätte ich im Voraus über einige Dinge besser Bescheid gewusst, hätte ich es auch geplant ein bisschen mehr in die Länge gezogen.


    Habt ihr schonmal euer Studium gewechselt?

    Das Studium nicht, aber ich habe nach dem Bachelor aus fachlichen Gründen (schweren Herzens) die Uni gewechselt.

    War auch ein paar Mal kurz davor, in die Biologie zu wechseln, weil mich das auch extrem interessiert. Aber jetzt bin ich doch ganz glücklich, es nicht getan zu haben.


    Welchem Beruf wollt ihr später mal nachgehen?

    Ich möchte ungefähr in dem Fachbereich bleiben, in dem ich gerade promoviere :). Also physikalische Meeresforschung. Allerdings bin ich aktuell sehr stark theoretisch unterwegs und würde später gerne mehr mit Feld-Daten arbeiten - hoffentlich auch noch auf viele schöne Seereisen und andere Messkampagnen gehen :D. Idealerweise trotzdem noch kombiniert mit Simulationen. Ob das klappt, mal sehen.



    Das mit dem vorstellen war eher auf Mathematik bezogen. Das ist immer die klassische Story, dass der Prof in der ersten Vorlesung zu zweit abzählen lässt, die Hälfte geht raus und dann sagt er, dass es am Ende des Semesters so aussieht. Und er hat recht damit.

    Oh Gott, ja, das war bei uns auch so. Sowohl in den Physik- als auch in den Mathe-Vorlesungen (wir hatten die mit den Mathematikern zusammen) hatte sich die Teilnehmerzahl ziemlich schnell halbiert...



    /Edit: Hups, Wall of Text... well.

  • Was mögt ihr an eurem Studium?

    Ich mag die Mathematik. Ich mag Formeln und ich mag die Struktur, die die Physik dadurch hat im Gegensatz zu den Lebenswissenschaften.

    Da muss ich widersprechen. Lebenswissenschaften bestehen aus sehr viel Mathematik und Struktur. Man muss sie nicht lieben, aber auf Kriegsfuß sollte man sich halt auch nicht grad stellen. Die Fachbücher und Vorlesungen bieten aber zu den jeweiligen Formeln und Anwendungen auch meist relativ leicht nachzuvollziehbare Erklärungen, imo.

    Wir hatten einige der... ich sag mal Pferdemädchen im ersten Semester, die Biologie zu studieren begonnen haben, weil sie Tiere so gerne mochten und die so niedlich fanden, und die sind ziemlich bald abgehauen, da es ihnen viel zu mathematiklastig war und das war dann auch echt schade für die. ^^' Aber ja, dadurch sind bei uns viele auch schon im ersten oder zweiten Semester gegangen.


    Also ja, wer gerade erst ein Studium beginnt oder wechseln möchte: beginnt nicht nur deshalb mit Biologie, nur weil ihr Tiere oder Pflanzen gerne mögt. Es ist viel mehr als das, was selbstredend sein sollte, aber es glauben immer noch viele, dass Biolog*innen Baumkuschler sind oder so xD; so ziemlich jede Fachrichtung in der Biologie oder anderen Lebenswissenschaften ist sehr mathematik- sowie laborlastig. Dachte anfangs noch, dass ich mich halt dazu bringen könnte eine bessere Feinmotorik zu entwickeln, was leider nicht funktioniert hat.

  • Hallo, Geisteswissenschaftler hier. Mir ist bewusst, dass mit den typischen großen Geisteswissenschaften (Germanistik, Anglistik, Geschichte, andere Sprachwissenschaften, Philosophie, Theologie, ect) immer als allererstes eine schulische Karriere als Lehrkraft verbunden wird, dem ist aber überhaupt nicht so. Das geht sogar so weit, dass diese Fächer über Lehramt so extrem überlastet sind, dass man in allen anderen Bereichen inzwischen deutlich besser und sicherer Arbeit findet, als im Lehramt, wenn man einen geisteswissenschaftlichen Abschluss hat.

    Vielen Dank fürs ausführliche Schildern der anderen Wege und wie es dann schlussendlich wirklich ist!

    Abgeneigt bin ich Geisteswissenschaften immer noch nicht, aber ich bereue meinen jetzigen Entscheid zum Glück auch nicht.

  • Was studiert ihr?


    Ich studiere BA Journalismus im dritten Semester (ich mache etwas mit Medien, mi mi mi), und ich kann mir wahrscheinlich kein besseres Studium vorstellen. Ich wusste recht früh -- auch im Hinblick auf meine Noten, lol --, dass etwas im mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich einfach nichts für mich ist, sondern viel mehr etwas im künstlerischen, philosophischen sowie sprachlichen Kontext. Ich dachte, dass ich mir nichts mehr wünschen würde, als Lehramt zu studieren. Doch das Lehramtsstudium ist eben vor allem theoretisch und man betritt eine Schule erst nach fünf Jahren im Referendariat. Und das wiederum wäre wahrscheinlich nichts für mich, weil ich mich nicht im reinen Theoriekontext sehe. Ich wollte etwas studieren, das praktisch orientiert ist, und ich wollte etwas studieren, was meine Stärken vereint und bei dem ich dennoch immer noch etwas mit Menschen machen kann, bei dem ich für Menschen einstehen kann. Und da ich mich zudem schon immer für die Medienwelt interessiert habe, stand meine Wahl hiermit fest.



    Wie sieht euer Studium aus? Und wie sieht euer Uni-Alltag aus?


    Mein Studium ist vor allem praxisorientiert, d.h. ich schreibe bis zum dritten Semester je zwei Klausuren im Semester, und danach ausschließlich Haus- und Praxisarbeiten als Abschlussarbeiten. Ich habe mehrere theoretische Kurse, wie zum Beispiel Medienethik und Medienrecht, doch die meisten sind bewusst mit einem praktischen Ansatz verbunden, wie beispielsweise Interviewtechnik, Lehrredaktionen und Medienproduktionen. Das bedeutet aber nicht, dass mein Studium automatisch einfach ist, denn die Praxisarbeiten allein erfordern teilweise viel Zeit mit einem weiten zeitlichen Vorlauf von mehreren Wochen. Ab dem zweiten Semester können sich die Studierenden in einem Fach vertiefen: Gesellschaft und Öffentlichkeit, Medienwirtschaft und Politikwissenschaften. In meinem Fall ist es Gesellschaft und Öffentlichkeit, in dem ich mich vertiefen möchte. Hierzu habe ich Seminare, die zum einen Themen, wie Feminismus, Klassizismus, Rassismus, queere Themen usw. theoretisch-medial behandeln, und andererseits auch soziale Konflikte sowie Proteste im Fokus haben. Das vierte Semester ist für Praktika reserviert, d.h. die Studentinnen und Studenten werden mind. zwei Praktika, ein Mal in Deutschland und ein Mal im Ausland, machen. In den nächsten Monaten werde ich zum einen bei einem YouTube-Format von funk sowie beim lokalen Radio mein Praktikum machen, und zwischen dem fünften und sechsten Semester werde ich vermutlich auf Mallorca mein Auslandspraktikum nachholend antreten. Während meines normalen Studiums habe in der Theorie viel Freizeit, weil ich eben nicht so viele Kurse habe. Doch dadurch, dass mein Studium bewusst den Ansatz hat, dass die meisten Praxisarbeiten vor und nach den Kursen entstehen, habe ich nun Mal auch viel journalistische Arbeit vor mir, die ich mir frei einteilen kann. Manchmal bereite ich etwas schon Wochen vorher vor, um mir etwas Druck und Stress zu nehmen, und manchmal schreibe ich eine komplette Hausarbeit innerhalb von zwölf Stunden, lol. Die meisten Dozent:innen unterrichten in den Seminaren im Miteinander, andere -- wenn auch selten -- machen Frontalunterricht, insbesondere bei den theoretischen Kursen. Wenn es auf zweites hinausläuft, dann verschlafe ich Mal den ein oder anderen Kurs, weil die nicht wirklich einen Sinn für mich haben. Dann lerne ich lieber von Zuhause aus von den Folien, die uns alle Dozent:innen zukommen lassen, was bei mir besser funktioniert als anderthalb Stunden im Raum zu sitzen und mir anzuhören, wie die Dozent:innen die Folien vorlesen.



    Was mögt ihr an eurem Studium?


    Wie ich oben bereits erwähnt habe, ist mein Studium vor allem praxisorientiert. In meinem Studium unterrichten vor allem Dozent:innen, die aus der Praxis kommen und uns dementsprechend praktisch orientiert unterrichten. Wenn man Hilfe braucht, sind die meisten Dozent:innen sofort bereit zu helfen, und wenn studentische Praxisarbeiten besonders herausstechen, vermittelt man die Student:innen mit dem Fernsehen, Radio oder Ähnlichem, um diese auch zu veröffentlichen. Auch bei den theoretischen Kursen oder bei der Suche nach einem Praktikum ist es so, dass die Dozentinnen und Dozenten einem sofort beistehen, weil das Studienumfeld recht familiär ist. Wenn man sich selbst fördern oder sich fördern lassen möchte, dann hat man hierzu viele unterschiedliche Chancen, beispielsweise kann man am studentischen Radio arbeiten, einen Podcast ins Leben rufen, Artikel für die Webseite oder anderes schreiben, sich durch Stipendien fördern lassen, freie Arbeiten einsenden und und und. Was ich noch an meinem Studium toll finde, sind meine Kommiliton:innen. Manche Kurse sind für verschiedene Matrikel, d.h. in einem Kurs können beispielsweise Studentinnen und Studenten aus dem ersten, dritten und fünften Semester sein, wobei die oberen Matrikel oft Tutor:innen sind. Dadurch lernt man voneinander, und lernt immer wieder neue Leute aus dem Studium kennen. Da ich mein Matrikel vertrete, kann ich auch selbst Ideen, Kritik und anderes mit in das Studium einwerfen. Als ich beispielsweise meinte, dass mir ein Kurs zum Fotojournalismus fehlt, stellte man für eine Medienproduktion kurzerhand eine neue Lehrperson ausschließlich für Fotojournalismus ein, und zum Glück bekam ich auch einen Platz in diesem Kurs, um daran teilzunehmen.



    Was mögt ihr gar nicht an eurem Studium?


    Wenn ich jemanden, und vor allem älteren Menschen, erzähle, dass ich Journalismus studiere, dann müssen die meisten erst Mal schlucken. Denn nicht nur mache ich etwas mit Medien (mi mi mi), nein, ich müsste auch aufpassen, dass ich nicht so wie andere ende, und bewusst falsche Informationen verbreite. Ich verstehe, dass besonders diese Zeiten interessant sind für den Journalismus, doch alle über einen Kamm scheren, ist einfach nicht sinnvoll. Vor allem, da ich eben nicht in das Nachrichtenfeld möchte, sondern vielmehr Themen, wie Gesellschaft, Mensch und Öffentlichkeit in meiner journalistischen Arbeit behandeln möchte. Ich möchte nicht darüber berichten, dass beispielsweise eine erneut Corona-Demonstration stattfindet. Ich möchte verstehen, warum die Menschen demonstrieren, was ihre Probleme mit der aktuellen Politik sind, um etwas besser zu machen. Um deren Probleme sichtbar zu machen. Um das sichtbar zu machen, was zuerst unsichtbar ist. Und das sehen die meisten bedauerlicherweise nicht, weil einfach dieses blöde Stereotyp des bösen Journalisten mehr und mehr zu nimmt in unserer Gesellschaft. An meinem Studienstandort konkret nervt es mich sonst teilweise etwas stark, dass ich einen Dozenten habe, der nicht offen für neue Medien ist. Dieser unterrichtet Bildtheorie, ist dabei jedoch recht traditionell, d.h. Kameras sind bei ihm nur mit Film, und er möchte, dass wir ohne Gimbal filmen. Und das ist einfach nicht mehr modern, nein, das sind einfach alte Werte, an denen er sich krankhaft klammert. Niemand macht im journalistischen Kontext mehr Fotos mit Filmkameras, niemand filmt mehr mit einem Ein-Bein-Stativ. Gerade, weil ich mich für diesen bildtechnischen Bereich sehr interessiere, finde ich das einfach schade.



    Welchen Beruf wollt ihr später mal nachgehen?


    Nun, wenn ich es einfach ausdrücken möchte, dann möchte ich Journalist werden. Hätte man sich denken können, oder? Doch das Feld ist eben sehr weit, und man hat so viele verschiedene Facetten, in denen man arbeiten kann. Wenn ich nach dem handeln würde, was mir am meisten Spass macht, dann wird es wohl das Radio für mich werden. Weil ich bereits als studentische Aushilfe beim Radio arbeite, ich mein Praktikum unter anderem beim Radio machen werde und ich einen Podcast mit einer Kommilitonin beim studentischen Radio habe, würde es für mich nicht allzu schwer werden, ins Radio reinzurutschen. Doch wenn ich danach handeln würde, was meine Dozent:innen und Kommiliton:innen meinen, dann wird es für mich wahrscheinlich etwas, was direkt am Menschen ist. Etwas, was einen Mehrwert für die Gesellschaft hat. Während meines Studiums lernte ich, dass ich leicht mit Menschen in Kontakt komme, dass mir Menschen schnell vertrauen und mir vieles erzählen wollen, und dass ich kein Blatt vor dem Mund nehme, und ich immer noch sehr neutral arbeiten kann, selbst wenn Themen Mal kritisch sind. Das möchte ich beibehalten und weiterhin ausbauen. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, aus diesem Grund im Fotojournalismus zu arbeiten. Meine Kamera ist sowieso meistens dabei, ich kenne mich technisch aus und ein Foto kann meistens mehr auslösen als ein Text allein. Wahrscheinlich wird es am Ende für mich etwas aus beidem, da ich im Journalismus frei arbeiten kann: früh im Radio zu den besten Hits zu hören, abends mitten im Chaos, um mit den Menschen zu reden und das beste Bild zu bekommen. Nun, so leicht ist es vielleicht nicht, aber ich würde einfach verschiedenes ausprobieren, und dann entscheiden, wo ich mich am meisten sehe und ich mich am meisten wohl fühle.

  • Ich habe mich selbst noch gar nicht hier geäußert :3


    Ich studiere Transkulturalität im Bachelor und bin jetzt im 7. Semester. Normalerweise sage ich meist immer, dass ich Kulturwissenschaft studiere, weil sich die meisten unter "Transkulturalität" literally nichts vorstellen können. Eigentlich ist die Regelstudienzeit 6 Semester, aber da mich die Corona-Zeit psychisch sehr kaputt gemacht hat, studiere ich länger.


    Mein Studium ist im Endeffekt eine Mischung aus allen Geisteswissenschaften, die meine Uni so anbietet. Man ist relativ frei da drin, welche Kurse man aus den Geisteswissenschaften absolvieren will. Du willst ein Semester mal englische Literatur machen? Go for it. Du hast bock auf japanische Geschichte? Wähl den Kurs! Wir haben zwar auch verpflichtende Kurse, die speziell für uns Transkulturalitätsstudenten gedacht sind, aber sonst sind wir sehr frei. Verpflichtend ist auch noch, zwei Fremdsprachen für mind. zwei Semester zu belegen und Statistik (urgh). Man kann sich auch ein Fokus setzen (bsp. Anglistik oder so) und dann im Anschluss in diesem Fach sogar den Master in dem Fach machen. Sehr nice, besonders für Menschen wie mich, die Entscheidungsprobleme haben xD Ein Auslandsaufenthalt für mind. 3 Monate und/oder ein Praktikum sind bei uns verpflichtend.


    Ich habe mein Fokus auf spanische Kultur gelegt und habe auch mein Auslandsaufenthalt für 6 Monate in Spanien gemacht, aber habe schon viel anderes Zeug gemacht. Momentan habe ich ein Kurs über die Struktur der chinesischen Sprache. Sehr interessant. Oder germanistische Literatur (jap, auch deutsche Kultur kann man belegen, wenn man will). Ich muss auch sagen, dass mein Studium seeeehr chillig ist. Ich habe den Stress, den andere Studenten teilweise haben, irgendwie gar nicht und habe relativ viel Freizeit, was ich liebe. Zwar hab ich auch mal Klausurenphase, aber die sind definitiv machbar. Auch unsere Dozenten sind unheimlich nett und verständnisvoll.


    Was ich nicht so mag, ist, dass es manchmal echt chaotisch sein kann seine Kurse zu belegen und alles zeitlich zu ordnen. Wir haben in den einzelnen Fächern auch nicht so die Priorität, wie die Personen, die diese Fächer selbst studieren, was man manchmal merkt (was ich aber auch verstehen kann). Und es ist halt alles sehr theoretisch, aber ist bei den meisten Unis und Studiengängen so glaube ich.


    Ich möchte nach dem Studium gerne bei einer High School Exchange Organisation arbeiten. Ich helfe ehrenamtlich momentan bei so einer ähnlichen Organisation, die non-profit orientiert arbeitet, mit und liebe meine Arbeit dort und kann mir vorstellen, sowas dann entgeltlich zu machen und Vollzeit. Ich suche auch momentan ein Praktikum bei einer entgeltlichen Organisation. Das würde mir dann den Berufseinstieg erleichtern nach dem Studium.


    Ich habe davor übrigens zwei Semester Romanistik und Linguistik studiert, aber das war mir zu einseitig, weshalb ich dann gewechselt bin.


    Corni

  • Doch das Lehramtsstudium ist eben vor allem theoretisch und man betritt eine Schule erst nach fünf Jahren im Referendariat.

    Hm, da muss ich dir etwas widersprechen.

    Grade das klassische Lehramt dauert hier in der Schweiz nur 3 Jahre und hat viel Praxis in der Form von Praktika drin.


    Auch höhere Stufen kann man (falls man will) direkt schon ab dem Bachelor berufsbezogen studieren.

  • Vix, ok, das ist interessant! Wenn ich jemals nochmal auf die Idee kommen sollte Lehramt zu studieren, dann auf jeden Fall in der Schweiz, haha! Ich habe vereinzelt Freund:innen, die Lehramt, unter anderem Grundschule- und Gymnasiallehrer:in, aber auch Sonderpädagogik, in Deutschland studieren, und bei denen ist es komplett anders: man hat wohl zum Start hin ein Praktikum, aber bei diesem sitzt man meistens nur hinten im Klassenzimmer und schaut zu, wie es Lehrer:innen machen. Dazu schreibt man dann eine Hausarbeit, in der man die Schule und den Unterricht Revue passieren lässt. Danach ist nicht mehr wirklich ein Praktikum in Sicht, das einen auf das normale Berufsleben vorbereiten soll. Manchmal bieten meine Freund:innen, die Lehramt studieren, neben dem Studium Nachhilfeunterricht an, um immerhin etwas Praxis zu bekommen. Doch meistens sind es theoretische Kurse, die diese dann haben, unter anderem fächerspezifische und pädagogische Kurse. Doch zweites nützt denen allein theoretisch nicht so viel, wie sie meistens meinen. Das deutsche Schul- und Studiumssystem ist, wie ich denke, einfach ein bisschen broke. Ich meine, hätte ich mich nicht für eine Hochschule entschieden, hätte ich wahrscheinlich auch viel mehr Theorie in meinem Studium, was ich jedoch kontraproduktiv finden würde.

  • Vix  monochrome Ich dachte, ich tagge euch mal hier, passt gerade zum Thema.
    Ich selbst studiere in Hessen (DE) Förderschullehramt mit dem Fach Deutsch und den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung und Sprachheilpädagogik, jetzt im 7. Semester und auf vollem Kurs in Richtung erstes Staatsexamen.

    Bei mir ist es so, dass wir im vierten Semester das sogenannte "Praxissemester" absolvieren mussten, wo wir erst 5 Wochen an einer Förderschule unseres ersten Schwerpunktes und später 10 Wochen an einer Regelschule verbringen sollten. Dabei war es dann auch notwendig, selbst ein gewisses Mindestmaß an eigenen Unterrichtsstunden selbst vorzubereiten und abzuhalten. Eigentlich wäre je Praktikum auch ein Unterrichtsbesuch fällig gewesen, wegen Anfahrtsweg der Seminarleitung und Corona-Richtlinien einer Schule konnte ich beide aber gekonnt umgehen.

    Ansonsten haben wir mindestens zwei diagnostische Praxisanteile, bei denen wir Kinder auf ihr schulisches Leistungsniveau bzw. später einen Anspruch auf sonderpädagogische Förderung testen sollen und dazu auch in Schulen unterwegs sind, und im 8. Semester kommen wohl "Unterrichtspraktische Übungen", ebenfalls in Praxis an Schulen, auf mich zu.


    Glaube, es wäre noch cooler, wenn es so ähnlich wie bei einem dualen Studium längerfristige, regelmäßige Praxis gäbe, aber ich bin froh, überhaupt dieses doch recht große Maß an praktischen Erfahrungen zu haben, ohne nebenbei in einer Schule jobben zu müssen (Arbeite nebenbei aber mit erwachsenen Menschen mit Beeinträchtigung). Kann mir aber auch gut vorstellen, dass das anderswo noch weniger ist.

    Interessanter Thread btw!

  • Aye, da hast du natürlich recht. Muss dazu sagen, ich habe als kleines Nebenfach auch einige Biologie-Vorlesungen gehabt (ist halt auch eine tolle Wissenschaft, ich finde es total cool, dass du das studiert hast :) ). Ihr habt auf jeden Fall auch Formeln und zu glauben, man käme ohne Mathe (und Physik) da durch, ist, wie du selbst gesagt hast, eine Illusion.


    Was ich eigentlich meinte ist, dass die Physik auf eine Art mit der Mathematik verknüpft ist, wie wir es in z.B. der Biologie nicht (bzw. nicht überall) haben. Man kann sich seine Grundgesetze alle mathematisch herleiten, ausgehend von einer Handvoll Formeln. Man kann von Grund auf nachvollziehen, wo etwas herkommt und muss nur wenig auswendig lernen, weil die Dinge logisch aufeinander aufbauen. Natürlich kommen wir auch in der Physik irgendwann davon ab, wenn wir uns realistischeren Beispielen oder dem Rand der aktuellen Forschung nähern (empirische Formeln gibt's auch bei uns), und sicher gibt es auch mathematischere Bereiche der Biologie. Aber der Umgang mit Formeln und Mathematik ist in der Physik schon anders als in der Biologie. Das ist eigentlich alles, was ich meinte - ich hoffe, es ist jetzt es etwas klarer geworden...



    monochrome: Na ja, also ich habe eine Freundin, die auch in Deutschland Lehramt studiert und sie hat schon immer wieder Praktika, in denen sie auch selbst unterrichtet etc.. Laut ihrer Aussage fühlt sie sich trotzdem nicht gut auf's Ref und den Beruf vorbereitet, aber es ist zumindest mehr Praxis als anscheinend bei deinen Freund*innen.

  • Interessantes Thema und vor allem mal interessant zu lesen, was die Leute hier im BB so alles machen :)


    Studiert ihr? Habt ihr studiert?


    Letzteres. Ich habe Geowissenschaften studiert und mit dem Bachelor of Science abgeschlossen. Tatsächlich hätte ich auch sofort mit dem Master weitermachen dürfen (bei uns darf kein bestimmter Schnitt überschritten werden, sonst muss man eine Art Aufnahmeprüfung absolvieren um den Master angehen zu dürfen- totaler Quatsch meiner Meinung nach. Wer bei uns den Bachelor schafft, hat auch definitiv den Biss den Master zu machen.)

    Ich habe mich dann entschieden sofort in das Berufsleben einzusteigen. Hat seine Vor-aber auch Nachteile gebracht, ich schließe es jedoch nicht aus doch noch an die Uni zurückzukehren um den Master zu meistern, haha :D


    Was studiert ihr?


    Wie oben schon genannt: Geowissenschaften nennt sich mein Fach. Und nein, damit unterrichtet man dann kein Geographie, wie so oft angenommen wird.


    Wie sieht euer Studium aus? Und wie sieht euer Uni-Alltag aus?


    Im Großen und Ganzen geht das Studium auf die Geologie auf unserer Erde ein, genauer gesagt um deren Entstehung, Geschichte (Klima und Lebewesen) und geotechnische Aspekte (mein ,,Fachgebiet"). Chemie und Physik ist für uns auf jeden Fall ein elementarer Bestandsteil des Studiums (Steine sind grob gesagt Materie aus "zusammengesetzten" Elemente, die aus chemischen und physikalischen Prozessen entstanden sind und entstehen.) Wir haben ganz normal Vorlesungen mit hohem Theorieanteil, aber auch im Gegensatz zu vielen anderen Studiengängen viel Praxisanteil. Darunter fällt ein chemisches Praktikum sowie ein physikalisches. Und natürlich unsere Exkursionen draußen im Feld um die Geologie hautnah erleben zu können.

    Mein Alltag verlief pro Semester immer anders. Manchmal waren wir eben viel unterwegs auf Exkursionen und somit sozialisiert bis an die Schmerzgrenze. (10 Tage im Zelt, das war schon was :D). Dann war es wieder ruhiger mit normaler Vorlesungszeit, danach mit Freunden etwas unternehmen und schließlich gegen Ende die stressige Prüfungszeit wo der Unterlagen Schwarzmarkt und der Altklausuren Handel heftig florierten.



    Was mögt ihr an eurem Studium?


    Definitiv die Exkursionen. Im Bachelor ist der Student eher nur in Deutschland unterwegs und an den Grenzen bei Tschechien, da gibt es vulkanische Aktivität zu beobachten, zumindest wir in Franken hatten das so. Im Master geht es laut meinen Studienkollegen auch ins Ausland.

    Bei uns war einfach eine große Kollegialität vorhanden. Als wir mal eine Woche unterwegs waren bei teilweise einstelligen Temperaturbereichen und Regen (fast jeden Tag natürlich war so ein Schietwetter :upsidedown: ), lernt man seine Mitstudenten auf eine andere Art kennen. Naja, wir haben alle nen' guten Humor entwickelt und Pfeffi (alkoholischer Fusel, ähnlich im Geschmack einer Mundspülung) sowie Zigaretten haben für das leibliche Wohl gesorgt (nicht gesund, ich weiß). Auch die Woche im August, in der wir gezeltet haben, hat sehr viel Spaß gemacht. Tagsüber haben wir in freier Natur die Landschaft und die geologischen Schichten kartiert, sind durch Wälder gewandelt, in einen See gesprungen und hatten Lagerfeuerromantik am Abend. Das war wirklich eine schöne Zeit.

    Ich habe durch mein Studium gelernt die Welt und Geologie, die uns umgibt mit anderen Augen zu sehen und die Schönheit der Natur in Deutschland an vielen Orten zu schätzen gelernt. Die Studieninhalte an sich haben mir gezeigt, wie krass vergänglich alles ist auf unserer Erde und dass der Boden unter unseren Füßen nicht so beständig ist wie es scheint. Jedenfalls geht da Einiges vor unter den Platten unseres Planeten, schon faszinierend.

    Mitgenommen aus dem Studium habe ich auch Freundschaften, die bis heute halten und wahrscheinlich noch länger bestehen werden. :)

    Das Studium lässt sich halt auch gut anfassen, da wir immer wieder die Steine in die Hand nehmen, Fossilien anschauen und beschreiben konnten sowie auch mikroskopisch sog. Dünnschliffen von Gesteinen betrachten durften.



    Was mögt ihr gar nicht an eurem Studium?


    So schön, wie ich es oben beschrieben habe verlief es natürlich nicht immer. Manche Professoren hielten nichts modernen Hilfsmittel im Lehrunterricht, generell gab es bei einigen Profs sehr verstaubte Ansichten. Auch die experimentelle Mathematik hat meiner Meinung nach nichts mit dem Studium an sich gemein, lernen mussten wir es aber trotzdem, zusammen mit den Leuten, die eigentlich Mathematik studieren. Klar braucht man als Geologie die Mathematik, gerade in meinem Feld der Ingenieurgeologie, aber manche Inhalten waren wirklich nur dazu da die Studenten bei den Prüfungen gnadenlos rauszuprügeln. Soweit ich weiß, haben am Ende nur ca. 30 % den Abschluss geschafft. Klar muss man anfangs aussortieren, aber das war bei uns wegen der Mathematik schon sehr fies. Teilweise sind Leute noch im 5 Semester rausgeflogen wegen Mathe, obwohl die auch gut für den Job als Geologen geeignet wären. Da fand ich es unverhältnismäßig, dass die Leute wegen z. B. irrationalen Zahlen (also ein Teil des Prüfungsstoffes) rausgekickt worden sind.

    Nicht gut finde ich auch, dass wir beim Kartieren wie in der "Steinzeit" gearbeitet haben. Klar, muss man die Grundlagen erstmal mit den einfachen Hilfsmittel wie Maßband usw. beherrschen, aber ich finde generell das die Universität sich an moderneren Methoden (Infrarotgeräte etc.) halten darf, die dann im Berufsleben auch tatsächlich genützt werden. Naja.



    Habt ihr schonmal euer Studium gewechselt?


    Nein, ich habe bisher nur dieses Fach studiert und war mit dem Studium sehr zufrieden, besonders gegen Ende des Studiums habe ich mich wirklich reingefunden.


    Welchen Beruf wollt ihr später mal nachgehen?


    Gerade arbeite ich im geotechnischen Bereich. Das ist jetzt nicht mein Traum, aber immerhin für mich sinnvoll. Leider werde ich in der aktuellen Firma nicht so sehr gefördert (habe ich schon mal hier im BB erwähnt), weswegen nächstes Jahr vermutlich ein Wechsel anstehen wird. Ich hoffe, dass ich irgendwann im umweltgeologischen Bereich arbeiten werde, da es mir wichtig ist realistisch gesehen mit der Natur arbeiten zu können um für einen besseren Schutz ihrerseits aber auch sinnvollen Nutzen für die Gesellschaft mich einsetzen zu können.



    Greets,


    Zaty