Bisavision Schreib Contest 2023 - Green Room

Xeneroville ist schon pretty gay. I like.

Bei diesem Gedicht wird die Stadt Dukatia City mit all ihren Inhalten in Szene gesetzt, manche davon werden durch weitere Anspielungen ausgeschmückt (mein Favorit ist die Anspielung auf Blumenladen und Mogelbaum). Dabei geht es zunächst um die Sehenswürdigkeiten, dann um die Arena, wieder um eine Sehenswürdigkeit, dann wieder um die Arena – was eine Menge Aspekte ist, jedoch einer für mich nicht vollständig nachvollziehbaren Struktur folgt. Die ersten beiden Strophen weisen ein anderes Reimschema als die übrigen Strophen auf; in der letzten Strophe stehen zwei Waisen. Passenderweise wechselt das Reimschema mit dem thematischen Wechsel zur dritten Strophe, der jedoch – wie bereits angedeutet – unterbrochen wird. Des Weiteren wirkt der Abschluss nicht so durchdacht wie der übrige Teil des Gedichts. Ich habe die Abgabe gern und mit einem Lächeln gelesen, aber in Summe schlägt da meine Strukturliebe leider Alarm :x

In diesem Text geht es um eine missglückte Wüstenexpedition in der Hoenn Region, die mit einem heilsamen Aufenthalt in Bad Lavastadt endet. Erst wird der Kontext dieser Expedition bekanntgegeben, dann folgt das unglückliche Aufeinandertreffen mit den Sandan, was zu einer ernsthaften Verletzung und einer Behandlung in Bad Lavastadt führt. Den Titel finde ich sehr gut, denn dieser spielt wohl auf die Items an, welche in der Dorfapotheke in den Spielen angeboten werden. Dem Text fehlen mir allerdings einige handwerklich geschickte Elemente: Die Handlung wird linear erzählt, Informationen wie der Anlass spielen nicht wirklich eine entscheidende Rolle und es ist kein besonderer Kniff oder eine Message für mich herauslesbar, soweit ich das korrekt überschaue. Im letzten Absatz tritt eine Prise Humor auf („Entspannen mit den einheimischen Omas“); auch das hätte vielleicht das Gimmick des gesamten Textes sein können ):

Dieses Gedicht handelt wohl von sehr starker Sehnsucht nach Urlaub am Meer. Erst taucht man in die Gedankenwelt ab, dann wird diese in der zweiten Strophe beschrieben, bevor eine Art Auflösung der Situation erfolgt, nämlich das Sitzen auf dem Balkon mit einer Urlaubserinnerung in Form einer Muschel. Ich bin absoluter Fan dieser Abgabe, weil sie so einfach und doch so genial ist und mir auch formal nichts auffällt, was stört. Ich liebe diese Überraschung am Ende, dieser triviale Aufenthalt auf dem Balkon, und dann nochmal ein Rückbezug auf die Beschreibung des Strands mit der Muschel, die diesen Gedankenurlaub überhaupt ermöglicht. Sehr schön, mehr kann ich dazu einfach nicht sagen! ^-^

Dieser Text handelt wohl von dem Leben mit einem Papagei als Haustier, der ungewollt in die Freiheit entlassen wurde. Am Anfang erfolgt schon eine deutliche, für meinen Geschmack zu deutliche, Anspielung auf den Kniff am Ende des Textes, nämlich dass der geliebte Papagei, dessen Geschichte sehr konkret von der Begegnung bis zum Alltag hier beschrieben wird, am Ende dummerweise die Flucht durch das offene Fenster ergreift. Ich mag die Idee, der Titel macht nachdenklich (Wer ist von wem abhängig?), aber der Text wird durch die ersten beiden Sätze, die schon alles Nachfolgende zusammenfassen, mir doch zu stark entwertet :/

Wer mich kennt, weiß, dass ich Wortspiele liebe, und diese Ode an Städte dieser Welt ist voll davon, und ich liebe es. Grob werden hier die Namen von Städten auf humorvolle Weise dekonstruiert, was mir mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Was noch erstaunlicher gewesen wäre: Im Titel, der offensichtlich eine Anspielung auf „In 80 Tagen um die Welt“ sein soll, ist von 80 Worten die Rede. Und ja, ich war tatsächlich so verrückt und habe die Wörter zählen lassen, und es sind mehr als 80. Ferner ist bei der Nennung der Städte auf den ersten Blick keine Struktur zu erkennen. Das sind zwei Punkte, die dem Ganzen wirklich noch die Krone aufgesetzt hätten, sprich: Das ist schon viel, aber da wäre sogar noch mehr drin gewesen! :)

Das Gedicht handelt wohl von dem Kreislauf eines heißen Gesteins, das an die Oberfläche gelangt und letztendlich mehrere Zustände durchläuft? Interessant finde ich inhaltlich besonders den letzten Absatz, der vielleicht in Richtung Ökokritik gemeint sein könnte und dem gesamten Gedicht, das ohnehin schon mit schönem Titel und erzählerischen Elementen punkten kann, noch eine Message verleiht – zumindest in meiner Lesart. Das Reimschema musste ich erstmal entschlüsseln: Hier reimen sich zweiter und vierter Vers, was Freiraum für die Wortwahl und „Klang“ zum Lesen zugleich gibt. Insgesamt ist das einfach eine schöne, stimmige Abgabe :)

Okay, auch für weniger ernste Texte sollte immer Platz sein, denn die tun zwischendurch auch sehr gut. Und ja, ich will hier gar nicht lange damit langweilen, nun auf Inhalte einzugehen (um es letztendlich doch zu tun, hehe): Fiktives Ministerium für Hunde, authentische Imitation eines Paragraphen zur Haltungsform von Hunden, und am Ende der humorvolle Kniff des Textes, nämlich dass dem Hund eh die Wohnung gehört. Da ich Hunde gern hab und es schon Spaß macht, solche Texte zu lesen, mag ich die Abgabe, auch wenn sie es bei der Konkurrenz und der „Norm des Bereichs“ schwer haben wird. Also einfach ein ehrliches Danke für diesen Text!

(Wait, Ministerien haben gar keine Parteiprogramme, aber Hunde brauchen auch sowieso keine Partei, die sollte eh jeder liebhaben ^-^)

In dieser Abgabe scheint es sich um den Unmut einer Person über einen Aufenthalt im asiatischen Kulturraum zu drehen. Dabei musste ich unweigerlich an einen Agenten oder Detektiv denken, der mit seinem Auftrag deutlich unzufrieden ist, und sich bereits über das Ambiente der Lokalität eines Ganoven lustig macht. Die Abgabe beweist Humor, beschreibt diesen Ort sehr ausführlich, ohne dass irgendein Teil davon unkommentiert bleibt, sodass selbst die Beschreibung stimmig integriert wirkt, denn sie dient ja als Anlass für die mürrisch-witzigen Gedanken. Schade ist, dass sie in keinster Weise geschlossen ist, sondern überaus offen: Das könnte eine Einleitung, ein Klappentext oder gar ein Prolog sein. Handwerklich ist das einwandfrei und inhaltlich macht es auch Lust auf mehr, aber ist so eine Textform für diesen Wettbewerb geeignet, wo es gerade nicht weitergehen kann? Da werden mich wahrscheinlich andere, geschlossene Abgaben doch noch mehr überzeugen, und das tut mir an der Stelle besonders leid, weil der Text sonst so unheimlich gelungen ist! :S

Bei diesem Gedicht geht es scheinbar um eine Art Klagelied, das vom lyrischen Ich über das Meer wahrgenommen wird. Dabei folgt das Gedicht durchgängig einem nachvollziehbaren Reimschema, inhaltlich geht es wohl um Empathie bis zur Sorge um das, was sein Leid klagt. Ich finde den Text schön, die Wortwahl ist gewählt, er liest sich sehr gut, alles in allem ein gutes Gedicht. Nur bleiben mir da am Ende leider zu viele Fragen offen (Was klagt da denn nun? Wie kann es sein, dass das Klagelied gehört wird?), weshalb es mir schwer fällt, es mehr als nur zu mögen und mich da richtig mitreißen zu lassen. Und ich habe bei der Abgabe richtig Angst, dass ich irgendwas übersehe und ihr gerade großes Unrecht tue :/

Okay, es scheint wohl beliebt zu sein, direkt die Städte als Thema für die Abgabe zu verwenden, denn wie bei Dukatia City handelt das Gedicht erneut um die Stadt selbst, Marea City mit der Zugbrücke zuvor, dem Meer, dem Markt, dem eisigen Container und der Nähe zu dieser Insel mit den Turnieren, deren Name mir entfallen ist? Okay, hier hat man sich daran gewagt, direkt sich alle drei Verse miteinander reimen zu lassen, was schon anspruchsvoll ist, und manchmal auffällige Reime erzeugt (Gülle? Vielleicht verstehe ich auch die Anspielung nicht …). Ich mag es jedoch, wie selbst inhaltlich über Strophen hinweg Verbindungen dafür geschlagen werden (Schweiß, Turnier). Insgesamt mag ich das Gedicht und es macht Spaß, es zu lesen Nur aus der finalen Strophe werde ich leider so gar nicht schlau und sie wirkt auf mich leider wie ein inhaltlicher und stilistischer Bruch, mit dem ich nichts anfangen kann :/

Wow, das ist schon eine heftige Abgabe, je nach Intensität, die man beim Lesen hineinsteckt. Der Text handelt vom Besuch eines Friedhofs, scheinbar ist die Person jedoch nicht allein, sondern hat eine weitere Person bei sich, oder gar ein Pokémon? Ich habe leider bei der Erwähnung der Menge an Gräbern direkt an Krieg denken müssen, was der Abgabe eine traurige Aktualität verleiht. Es geht um Trauer, Verlust, und um das Aufbauen von Personen, die all das erleiden müssen. Mir gefällt an dem Text neben der konkreten Beschreibung zum Einfinden in die Situation ganz besonders, wie mit den Worten am Ende gespielt wird, also mit den beiden Aussagen des Gegenübers ("Ich glaube, Blumen mögen keine Tränen“ und "Sonst würden hier viel mehr davon blühen."), was auch immer es jetzt ist. Alles in Allem vermittelt die Abgabe eine schöne melancholische Stimmung, vielen Dank dafür!

Juhu, letzte Abgabe in der Gruppe, und wieder so ein guter Text! Hier wird ausführlich eine Jagd beschrieben, die man sich dann epischer vorstellt, als sie eigentlich ist, was den Kniff bei dieser Abgabe darstellt, da es um einen Frosch beim oder im Gartenteich geht. Der Text endet also humorvoll, bis dahin bleibt dieser todernst und lässt sich nicht in die Karten schauen. Interessant finde ich auch, wie das Ich in Gedanken mit seinem Herz schimpft. Schöne Idee, eine rundum solide Abgabe! :)

Direkt aus dem Reiseprospekt :D

Wo ich die Aufzählung so vor mir sehe, Dukatia ist tatsächlich eine Stadt, die von allem was hat: Kämpfe, Shopping, Spiel & Spaß, Meer, hübsche Blumen und nebenan sogar den Nationalpark. Diese Vielseitigkeit fängt das Gedicht gut ein, selbst wenn manche Reime holprig daherkommen (wunderbar - Saffronia; aber auch das könnte die typisch trashige Touristikkampagne einer Provinzstadt widerspiegeln). Kurz bin ich darüber gestolpert, ob einzelne Passagen für Leute, die das Spiel nicht gespielt haben, unverständlich bleiben (z.B. "des Walzers Dank"), aber hier im Forum kann man das eigentlich voraussetzen.

Mit 40 wird man gescheit/klug, sagt man in meiner Gegend. Dem Ich-Erzähler scheint es nicht so gegangen zu sein ^^'

Die Wendung ist überraschend blutig und zeigt, wie gefährlich wilde Pokémon sein können. Auch dass die Dorfapothekerin den komplexen chirurgischen Eingriff problemlos hinbekommt, Respekt. Mir gefällt das Ende und die Vorstellung von "drei Wochen Entspannen mit den einheimischen Omas", das lässt die Geschichte versöhnlich ausklingen und hoffen, dass der Ich-Erzähler ein paar gute Bekannte gefunden hat.

Kleiner Tipp zum Schreiberischen: An dramatischen Stellen kann man den Effekt mit reduzierter Sprache (d.h. abgehackte Sätze, wenig Füllwörter) noch mal verstärken, so als würden die Worte in Todesangst hervorgestoßen. Damit meine ich die Stelle: "Mir wurde schwarz vor Augen. Mein Leben schwand dahin ..." Klingt gleich schon ein bisschen anders.

Wie schön, dieser Twist am Ende, der gleich wieder auf den Titel verweist und dazu einlädt, das Gedicht noch mal zu lesen, so was mag ich. Der konstante Rhythmus transportiert die entspannte Stimmung mit den davongleitenden Gedanken auch in die Form und ich muss aufpassen, dass ich nicht wirklich die Augen schließe.

Ich mag, wie die Anrede vom "er" zum "du" wechselt, sobald das Verhältnis vertrauter wird. Ist jetzt nicht das erste Mal, dass ich diese Sorte Text lese. (Kennt ihr diese Version von Hochzeiten, wo ein Liebesbrief an den Bräutigam mit intimen Schilderungen zum Schluss mit "dein Kopfkissen" unterschrieben ist?) Hier ist es durchaus kompetent gemacht mit kleinen Anspielungen, die hinterher Sinn ergeben, etwas das Geschäft, der Apfel oder das "Gefangen"-Sein. Ich möchte trotzdem anmerken, dass ein Papagei in freier, europäischer Wildbahn vermutlich wenig Überlebenschancen hat :/

Definitiv originell und eine Abgabe, die hängen bleibt. Ich kann mir vorstellen, dass dahinter gar nicht so wenig Aufwand steckt. Daraus, dass die Weltreise mit deutschen Städten beginnt und endet, geht wohl klar hervor, dass es sich bei dem Autoren um einen Deutschen handeln muss. Außer, dass ich es ganz witzig fand, kann ich gar nicht viel mehr sagen; es ist natürlich nicht sonderlich tiefgründig, soll es ja auch nicht sein. Beschwerdebriefe des vernachlässigten Südpols folgen.

Irgendwie habe ich nach der ersten Strophe einen Kalos-Bezug erwartet und muss mich davon erst mal lösen. Es scheint, ein Fels erzählt seinen Werdegang vom Magma aus der Erde bis zum kaum mehr greifbaren Sand. Ich grüble gerade über die Frage nach, ob diese lineare Entwicklung realistisch ist. Klar, es heißt immer, die Wüsten der Erde würden sich ausbreiten, aber wenn die Berge nur minimal schrumpfen (und unser Planet immerhin 4,6 Milliarden Jahre alt ist), muss von unten immer wieder Material nachkommen, so dass irgendwo ein Kreislauf existieren müsste. Das Gedicht lässt es ja am Ende offen und spricht vom "Schicksal der Elemente", deswegen nur so ein Gedanke. Wahrscheinlich rede ich hier vollkommenen Blödsinn und mein Erdkundelehrer würde sich schämen, egal. Schön geschriebener Text auf jeden Fall, der, wie man sieht, zum Nachdenken anregt.

Im ersten Moment ziemlich kryptisch, aber in seiner Parodie auf juristische Feinsinnigkeiten eigentlich ganz treffend. Sehr hintersinniger Humor, erinnert mich ein Stück weit an Loriot.

Diese Szenerie mit Film-Noire-Anleihen passt in der Tat zu Pyritus, ohne dass der Bezug ausdrücklich hergestellt worden wäre. Der erste Absatz übertreibt es mit dem zynischen, edgy Verbrechertonfall (wobei ich da auch empfindlich bin), der zweite ist hingegen genau richtig. Bei dem Satz "huldigte in unzähligen prächtigen Farben blütevoll das Goldene Zeitalter" dachte ich schon: "Holla, jetzt wird's aber blumig" – bis der Text im nächsten Satz genau das ausspricht. So was ist natürlich ungemein effektiv, und die Gesellschaftskritik ist, gerade mit Blick auf Russland, gar nicht so unaktuell, wie es einem in Deutschland meistens vorkommt.

Wenn ich tippen müsste, würde ich sagen, es hat was mit Lugia zu tun (vor allem wegen der Strudelinseln vor Anemonia), aber vielleicht ist der Gedanke auch irreführend und es gibt gar keinen Pokémon-Bezug. Es könnte auch Andromeda sein, die an einen Felsen gekettet auf das Seeungeheuer wartet. Irgendetwas befindet sich dort draußen auf dem Meer und verleiht seinem Leiden durch Singen Ausdruck, so dass das Ich davon übermannt wird und mit leidet. (Zumindest wenn es nicht nur die Sirenen sind.) Aber was ist dort geschehen? Und wird das Ich darüber Nachforschungen anstellen? Am Ende des Gedichts bleibt es beim Gedanken, der gelegentlich aufploppt ("manches Mal") und der Überlegung, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist und die See den Kummer schon irgendwann wegwaschen wird. Wie auch immer das funktionieren soll, dieser Schluss lässt mich irgendwie enttäuscht zurück.
Es tut mir so leid, mir ist das schlicht zu fantastisch und zu kitschig ...

Haikus, die sich reimen sollen, finde ich immer gar nicht so einfach, daher Respekt! Da nehme ich auch den "Gülle"-Reim hin, der Rest passt nämlich ziemlich gut. Ich kann mir den Schlenderrundgang durch Marea richtig bildlich vorstellen, sogar mit kleiner Handlung (das Ich hat Hunger), es müsste auch passen vom Stadtplan her. Es ist nur die letzte Strophe, die irgendwie rausfällt, sowohl hinsichtlich Form als auch hinsichtlich Inhalt, weil sie die Logik der Spielwelt verlässt und auf der Metaebene über den Loop der Musik redet. Wegen des Abstands hatte ich erst eine unsichtbare Zeile vermutet, aber es gibt keine. Nun ja, der Rest gefällt mir, hat schön die Erinnerung getriggert.

Das hat jetzt aber einen Kalos-Bezug. Oder? Es ist ein Ewigblütler-Floette im Titel, es muss ihn geben. Am ehesten noch Azett, der mit seinem Floette nach dem Einsatz der Waffe auf Route 10 vor dem Gräberfeld steht, bei dem Ich würde es sich dann um Floette handeln. So richtig passt es aber nicht, zum einen müsste es Azett zu diesem Zeitpunkt schon verlassen haben und zum anderen suchen die beiden in der Geschichte nach einem bestimmten Grab. Also verwerfe ich den Gedanken wieder. Aus persönlichen Gründen fühle ich mich mit dem Gedanken der Reue nach dem Tod, dass man die Zeit mit der Person nicht (richtig?) genutzt habe, unwohl, zumindest in der Art, wie hier darüber geredet wird. Die tiefe Trauer verdeckt alle Verarbeitungsansätze, am Ende des Textes bleiben Düsternis und Verzweiflung. Bei einem Titel wie "Blumengießen" muss man das auch erst mal schaffen.

Ich musste mir eben vergegenwärtigen, dass sich während des Textes in der Szenerie von außen gar nicht so viel verändert; eigentlich nur in den letzten drei Sätzen, der Rest spielt sich komplett innerlich ab. Hat er nun geschaut oder habe ich es mir nur eingebildet? Dieser Widerstreit zwischen innerem Drang und äußerer Zurückhaltung ist spannend inszeniert. Am Ende stehe ich ein bisschen ohne Kontext da, ich frage mich die ganze Zeit, wozu man einen Frosch im Gartenteich jagen sollte (und vor allem: Wer?). Der Fokus des Textes liegt klar woanders und das macht ihn so eindrucksvoll, es würde nur den Twist stärker wirken lassen, wenn ich einordnen könnte, weswegen es ein Twist ist.

Gavina: Solide Haikus, auch wenn sie auf mich als Laien teils etwas... erzwungen wirken? Aber ich mag den roten Faden, der sich durch die Strophen zieht, mit der Musik in Gavina, die immer intensiver wird, je mehr Leute man anspricht.

Pummeluff-Campus: Ist nicht schlecht geschrieben, aber mir fehlt da das gewisse Etwas, vielleicht eine überraschende Wendung oder Botschaft oder so. Wobei die Wendung eventuell ist, dass es erst andeutet, dass ein Pokérap folgen könnte, aber dann keiner kommt (klar, der würde ja auch nicht in 200 Wörter passen.) Finde Namen für die Jahrgänge und Mamutel witzig.

Zinnoberinsel: Dass nur an zwei willkürlich erscheinenden Stellen weibliche Reime sind (Ende auf der unbetonten Silbe) hat mich beim Lesen etwas irritiert, aber ich kenne mich nicht gut aus mit Gedichten, vielleicht ist das so üblich. Ansonsten ein sehr schönes Gedicht über MissingNo. passend zur Stadt, das sehr gut beschreibt, wie man MissingNo. bekommt und was das für Effekte hat.

Telluria: Das ist so cute 😻 Ist natürlich nicht allzu "literarisch" geschrieben, aber das ist ja auch durchaus so gewollt, wie man am letzten Satz sieht. Hat auf jeden Fall ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert.

Teak City: Clever, die meiste Zeit über geschlechtsneutrale Sprache zu benutzen, sodass man im Rahmen der Kimono-Schwestern erstmal von einer Frau ausgeht, um dann am Ende auf männliche Pronomen zu wechseln, wenn man von der Zuschauerperspektive in die von Hikaru wechselt. Wenn ich mir generell Dinge bildlich vorstellen könnte, könnte ich das bei der Szene bestimmt auch gut, so wie sie geschrieben ist.

Hotel Prachtsee: Ich bin beeindruckt, wie viel Stimmung man in 110 Wörtern vermitteln kann. Sehr gut geschrieben, ich fühle mich vom Frust der Person mitgerissen.

Ewigenau: Backstory zur alten Villa, die in das düstere Geisterhaus etwas Fröhliches hineinbringt. Ich sehe zwar ein paar Tippfehler, aber ich mag, wie man hier in so kurzem Raum die Geschichte und Persönlichkeit eines Charakters erzähät.

Phenac: Team Crypto vor Bitcoins, Elons Rakete für Team Rocket, musste schmunzeln. Generell sehr schön, wie die Liste der bösen Teams in die ersten Strophen eingearbeitet wurde. Applaus für D. Queen, ich hoffe man hört ihn im Finale wieder. Ich hör schon sein Theme in meinem Kopf, wenn ich das nur lese xD

Schatzstadt: Pokémon-Kämpfe aus der Verlierersicht, interessant. Das bezieht sich vermutlich auch auf eine bestimmte Person / bestimmte Pokémon, aber leider fehlt mir gerade die Zeit, das zu recherchieren. Ich dachte erst wegen des Jobs, der Erzähler wäre ein Arenaleiter, aber war dann irritiert, als dessen Niederlage mit "Test nicht bestanden." kommentiert wurde - wäre er ein Arenaleiter, hätte sein Gegner damit ja den Test der Arena sehr wohl bestanden, also weiß ich nicht, um welchen Job es sich handelt. Finde es auf jeden Fall gut, wie die Brutalität einseitiger Pokémon-Kämpfe rüberkommt.

Sunny Town: Elfchen finde ich schwer zu bewerten, aber bei "Aua" musste ich schmunzeln.

Stratos-Kanalisation: Das erinnert mich an Ottos English for Runaways mit den horroradheren (grauenhaften) wörtlichen Übersetzung. Hab leider nicht die Zeit um alles zu entziffern, aber das was ich schon erkannt habe finde ich sehr lustig.

Herzhofen: Meine eigene Abgabe, mit der ich leider so gar nicht glücklich bin, weil sich manche Zeilen gesungen ziemlich clunky anhören vom Rhythmus her, die Emotion vermutlich weit weniger mitreißend ist als ich gerne hätte (wenn man das mal mit anderen Abgaben wie Cromlexia vergleicht, die das hervorragend gemacht haben) und das wundervolle Wesen dem sie gewidmet ist (der Titel ist ein Anagramm) etwas viel besseres verdient hätte...

Emeritae: Aaah, bei der Ortsbeschreibung kriege ich schon sofort einen Nostalgieanfall <3 Ich nehme an es handelt sich um Jakira, der dem Bösen den Rücken gekehrt hat und hier die Erlösung sucht, während der Name des Mädchen eine Anspielung ist auf den englischen Namen der Stadt. Bei den letzten Sätzen muss ich an die Geschichte denken an der ich aktuell arbeite, da könnte das eine Person auch sehr gut gebrauchen xD

Lentil-Meeresgrund: Eigentlich würde ich hier ja auch sagen, dass mir irgendwo das gewisse Etwas fehlt, aber das ist so schön geschrieben und so niedlich, da brauche ich nicht mehr als das.

Batika City: Ich frage mich, ob das eine Referenz ist auf einen Anime/Manga, den ich nicht (er)kenne.

Xeneroville: Wenn das der Prolog einer Shipping-Fic zu Adrian und Marc ist, will ich den Rest davon lesen.

Alabastia: Uuh, ein Haiku auf Japanisch, das finde ich super! Kann die Korrektheit der Übersetzung übrigens bestätigen. Auch Respekt dafür, dass man ein Gedicht mit Reimen, Metrum und versteckter Botschaft in den Anfangsbuchstaben hingekriegt hat. Inhaltlich erzeugt es auch ein schönes Bild eines Orts mit vielen Blumen. Gefällt mir sehr gut!

Kristallsee: Deponitox aus einer positiven Seite beleuchtet. Finde ich niedlich.

Camp Fröstel: Manchmal reimt es sich (mitten in der Zeile) und manchmal nicht, das hat mich ein wenig verwirrt. Ich finde es aber schön, wie hier beschrieben wird, was für Gedanken jemand beim Betrachten eines Vogels hat. Ich bin mir nicht sicher, ob das Ende implizieren soll, dass das "Du" tot (im Himmel) ist oder nicht.

Trostu: Hier hat offenbar jemand die Ähnlichkeit zwischen Gengar und Pixi erkannt. Bin aber am Ende etwas verwirrt, ist das lyrische Ich jetzt ein Gengar oder schlüpft es aus einem Ei (was voll entwickelte Pokémon ja normalerweise nicht tun)? Vermutlich bin ich bloß zu müde und mir geht die Zeit aus. Finde das jedenfalls ein sehr gut geschriebenes Gedicht das sehr schön beide Merkmale von Trustu, Pension und Friedhof, in sich vereint.

Enton-Teich: Die Hektik hat mich hier richtig mitgerissen, wie man in meiner Aufnahme merkt. Am Ende bleibt viel Interpretationsspielraum,

Villa di Agonal: Niedliche kleine Anti-Mobbing-Geschichte, ich mag die Botschaft am Ende.

Bei der Konkurrenz in Gruppe 2 werde ich locker Letzter... :(

Aber in meinem Herz(hof)en hat Mia sowieso gewonnen.