Auf geht's zur zweiten Runde!
Ich liebe es, die Strecke, die zu deiner Gebietswahl passt, direkt wiederzufinden. Ich habe sehr klare Bilder im Kopf und weiß genau, wo am Lentil-Meeresgrund dein Text spielt. Und natürlich ist die Szene mit Fluffeluff und Liebiskus super niedlich. Was sich mir allerdings bis heute nicht erschließt, ist die Kombination aus Fluffeluffs Gedanken, dass es Alltag sei, und dann aber im selben Atemzug ein heimliches Luftbläschen geblubbert wird. Hat das etwas miteinander zu tun? Und dann ist da die Sache mit dem Erröten der rosa Pokémon vor der rötlichen Blume. Das ist ein bisschen viel rötlich-rosa in einem Satz, wie ich finde. Aber tatsächlich ist es nur der Satz mit der Luftblase, der mich wirklich stört; der Rest ist einfach niedlich.
Natürlich hätte ich meine ehemalige Stadt gerne im Finale gesehen. Mit den „Anti-Haiku“, wie sie irgendjemand beim letzten NPM getauft hat, erzählen auch eine sehr interessante Geschichte. Es geht hierbei um das Leben und die Wiedergeburt eines Pokémon. Erst schlüpft ein Pii aus dem Ei, später besiegt es als Pixi den Champ, ehe es stirbt und zu Gengar wird (ein sehr schönes Detail, wie ich anmerken möchte). Dann bin ich mir nicht ganz sicher, wie es dazu kommt, aber letztlich schlüpft das Pokémon, glaube ich, erneut aus dem Ei. Jetzt verwirrt mich aber am meisten der Wechsel der Erzählperspektive. Warum wird es nach der Hälfte zu einem Ich-Erzähler? Die Kombi aus Leben und Tod gerade in Trostu zu verbinden, ist aber wirklich gut gewählt. Nächstes Jahr muss dann wohl irgendjemand über die Ruinen und Icognito schreiben^^
Ich muss sagen, ich gehöre zu den Leuten, die die Abgabe ohne Erklärung nicht so ganz verstanden haben. Ich hab aber den Rückbezug des Rauchs schon beim ersten Lesen bemerkt und er hat mir sehr gefallen. Insgesamt klingt der ganze Text erstmal sehr negativ der (nicht näher definierten, aber vermutlich) asiatischen Kultur gegenüber. Die zukünftige Armut habe ich im Text selbst nicht erkannt. Es wurde zwar vom finanziellen Aufstieg gesprochen, aber das muss bei Gold nicht so tief starten. Also letztlich fehlte mir bei dieser Abgabe so ein wenig etwas Konkretes, was ich hätte greifen können. Die im Titel versprochenen Notwendigkeiten hatte ich eher als einen Auftrag in einem Land verstanden, das der Ich-Erzähler nicht ausstehen konnte/kann.
Hm. Ich wollte dem Text immer mehr Punkte geben und dann haben ihn immer wieder andere überholt. (Ist das eigentlich wirklich kein Drabble? Hab nur händisch nachgezählt, war aber eigentlich immer davon ausgegangen, dass es ein Drabble wäre.) Die Abgabe ist wirklich stark in dem Gefühl, das sie vermittelt. Es geht um jemanden, der nur noch funktioniert, aber irgendwie nicht mehr richtig anwesend ist in seinem Leben. Mein Problem darin ist, dass mir manche Wörter oder Formulierungen weniger zusagen, ohne es genau benennen zu können. Gleichzeitig sind da auch so viele schöne Bilder drin, was gleich mit dem ersten Satz beginnt. Ich kann nicht benennen, was mir fehlte, damit die Abgabe noch höher gelandet wäre bei mir. Ich kann aber sagen, dass sie mir nichtsdestotrotz gefallen hat.
Ich weiß nicht genau, was es ist, aber ich hab den Text immer sehr hoch gehandelt. Obwohl er sehr erzählend war, ohne irgendwas Spezifisches, was einen in einer speziellen Situation hält. Und trotzdem landete er bei mir immer unter den obersten Texten und ich hätte ihn entsprechend auch locker ins Finale mitgenommen. Wie mir scheint, handelt es sich hierbei um eine eigene Version für die Entstehungsgeschichte der Alten Villa. Und es gefällt mir, wie positiv sie hier dargestellt wird, während sie sonst immer nur ein Gruselhaus ist. Die Idee scheint hierbei zu sein, dass der ehemalige Besitzer als Rotom weiterhin seine Villa bewohnt. Besonders gefällt mir dabei der letzte Satz, der diese kurze Erzählung sehr schön abschließt.
Die Pointe am Ende ist wirklich gut gelungen, nur leider trifft der Text in seiner Gesamtheit nicht wirklich meinen Geschmack. Ich fand es cool, mir zu überlegen, welcher Name zu welchem Mauzi gehört. Dafür hätte ich mir manchmal gerne ein paar mehr Hinweise gewünscht, aber Schnurris mögliche Gigadynamaximierung und Miezis Eitelkeit lassen es ganz gut zuordnen. Die Weichheit des Fells war mir dagegen neu. Ansonsten aber war es eben nicht mein Stil und konnte deshalb für mich auch nicht mit den anderen Abgaben mithalten.
Warum schreibe ich diesen Kommentar? Warum ist dieser Text nicht im Finale? Das war mein Favorit aus meiner Runde-1-Gruppe … Das finde ich wirklich schade. Ich persönlich habe mich in die Irre führen lassen durch die fehlenden Pronomen am Anfang. Ich muss jetzt aber auch gestehen, dass ich den Text aus dem vergangenen Jahr leider nicht mehr so im Kopf hatte und eher an die jüngste Schwester aus dem Anime dachte, die damals ihr Evoli (noch) nicht entwickelt hatte. Gleichzeitig möchte ich aber auch sagen, dass dir die Anlehnung an die Entwicklungen-Folge sehr gut gelungen ist – ich hatte sofort entsprechende Bilder im Kopf. Und, nun ja, mit atmosphärischem Johto kriegt man mich halt.
Habe ich mich verzählt oder sind das nicht exakt 80 Wörter? Ich bin enttäuscht. Die Idee hier finde ich wirklich interessant. Ich habe ein bisschen gebraucht, um den Aufbau zu kapieren (hab mich erst gefragt, warum da immer unterschiedlich viele Städte pro Absatz waren). Ich denke, dass Abgaben mit mehr Inhalt einfach etwas besser abschneiden, auch wenn das hier kreativ umgesetzt wurde. Bei einigen Namen musste ich auch einen Moment nachdenken, wie die Umsetzung zu verstehen war. Wäre sicherlich als kleines Quiz noch etwas lustiger gewesen, wenn man nicht direkt die Auflösung dabei stehen gehabt hätte. Oder in einer längeren Geschichte, wo das auch nicht alles so auffällig wäre. Na ja, aber dafür war der Wettbewerb leider nicht ausgelegt.
Zuerst dachte ich, der kursive Buchstabe würde auf eine versteckte Botschaft hindeuten, aber das scheint eher ein Versehen gewesen zu sein. Ansonsten finde ich die Idee mit dem Song sehr cool, ebenso dass es sogar eine Aufnahme dazu gibt. Hab den Refrain dabei sogar beim Lesen als solchen erkannt, aber die Variante mit den Herzen nicht direkt verstanden – sehr kreativ gelöst, wo die Wortgrenze wohl einen Strich durch die Rechnung machte. Ich persönlich hatte ab und zu das Gefühl, dass etwas zu viel Rhythmus vorhanden ist. Am Anfang las es sich noch sehr flüssig, aber später hatte ich ein bisschen zu viel, was leider für mich auch in der Aufnahme so wirkte. Da hätte mich tatsächlich das Notenblatt etwas interessiert. Ist aber cool, dass hier tatsächlich ein Song gekommen ist.
Reimende Haiku sind immer eine spezielle Herausforderung. Auch wenn einige davon silbentechnisch nicht ganz korrekt sind. In dem Zusammenhang verwirren mich am meisten die letzten beiden Verse. Soll das noch ein Couplet am Ende sein? Wäre sicherlich auch als Tanka-Abschluss ganz nett gewesen. Leider kenne ich mich in Einall nicht so gut aus, um aus dem Inhalt wirklich klare Bilder zu erzeugen und mögliche Anspielungen zu verstehen. Ich erinnere mich aber noch an den Kühl-Container. War der im zweiten Teil aufgetaut? Das ist offensichtlich mehr mein Problem als das der Abgabe.
Das war der erste Text, den ich in diesem Wettbewerb gelesen habe und für mich ein sehr schöner Einstieg. Aber wie auch bei Marea muss ich leider sagen, dass ich mich in Einall zu wenig auskenne, um alles hier zu verstehen. Aber die Haiku-Kette schafft es definitiv, mir die Stadt schmackhaft zu machen. Ich meine, sie spricht auch einfach das an, was mir gefällt. Deshalb hast du hier meine Sympathie gegenüber Gavania geweckt und sie scheint wirklich eine Reise wert zu sein. Ich würde also sagen, der Text hat so definitiv erreicht, was geplant war. Also als Reisebroschüre würde es sehr gut funktionieren.
Ich muss gestehen, ich bekomme hier Larry-Vibes. Auch wenn ich mir durchweg nicht sicher war, ob das tatsächlich passen würde. Tatsächlich gehöre ich aber auch zu den Personen, die mit nicht dem Hype um diesen Arenaleiter verfallen sind. Dementsprechend war ich mir ebenfalls durchweg nicht sicher, was ich von der Abgabe halten soll. Zum einen finde ich es eine sehr interessante Kritik an der „Hau-drauf-Strategie“ in Pokémon, zum anderen empfinde ich es glatt als ein wenig zu negativ. Gerade wenn es um einen Arenaleiter geht, so stelle ich mir diese immer sehr als Personen mit Spaß am Kämpfen vor. Deshalb bin ich durchweg so zwiegespalten der Abgabe gegenüber. (Und ein kleiner Grammatik-Tipp: Wenn ein Begleitsatz zur wörtlichen Rede kommt wie „erklang es“ bei dir, dann fällt der Punkt weg (Frage- und Ausrufezeichen dürfen bleiben).)