Takatalvi
[Finnisch] "Takatalvi" (wörtlich "Rückwinter") - ein plötzliches Wiederauftreten von kaltem und winterlichem Wetter, nachdem der Frühling (oder sogar der Sommer) bereits eingesetzt hat.
Hallo meine Freunde der Wörter
Es ist endlich geschehen, ich habe es geschafft, wieder zu schreiben! Wie auch malen, lag mir das Schreiben früher sehr am Herzen, habe es eine Zeit lang aufgegeben und möchte wieder voll rein starten, vor allem, weil das der Grund für mich war, hier wieder aktiv zu werden. Es ist mir sehr wichtig meine Gedanken und Gefühle ausdrücken zu können. Ich möchte mich vorerst auch gar nicht auf ein Genre, oder bestimmte Textarten festlegen. Rechnet mit allem und nichts xD Werde wahrscheinlich vorrangig Kurzgeschichten verfassen, aber mich auch mal wieder an Gedichten und anderen Sachen ausprobieren.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über Kommentare
Erinnerung
Deine Zimmertür öffnet sich langsam. „Aufwachen Schlafmütze, Frühstück ist fertig!“. Du machst verschlafen deine Augen auf und siehst deine Mama, wie sie die Jalousien in deinem Kinderzimmer öffnet. „Ja komme gleich“, erwiderst du gähnend. Du streckst dich und realisierst, dass heute ein Tag ist, auf den du dich schon die Zeit gefreut hast. Nachdem du dich aus deinem kuscheligen, warmen Bett mit deiner bunten Lieblingsbettwäsche gequält hast, springst du zum Fenster und machst dich groß um hinauszusehen. Anscheinend hat es über Nacht nochmal geschneit, denn gestern war es noch nicht so weiß draußen. Du liebst Schnee über alles. Voller Freude eilst du ins Esszimmer, in dem deine Familie schon auf dich wartet. Mama, Papa und dein großer Bruder wünschen dir einen guten Morgen und du fällst Papa um den Hals. „Schau mal, es liegt sooo viel Schnee!“, rufst du freudig. „Ja, der es hat gerade noch rechtzeitig für heute geschneit.“ Im Schneidersitz setzt du dich auf den Platz, an dem du jede Mahlzeit sitzt. Perfekt um zwischendurch aus dem Fenster zu gucken. Der Esstisch ist reichlich gedeckt mit aufgebackenen Brötchen, Wurst, Käse und Marmelade. Der Kaffeegeruch steigt dir in die Nase, als dein Papa sich eine Tasse einschenkt. Während deine Mama warme Milch für dich und deinen Bruder auf den Tisch stellt, darfst du deinem Papa den Süßstoff in den Kaffee aus der Packung drücken. Du freust dich jedes Mal, wenn du siehst, wie die kleinen Kügelchen nach oben schwimmen und sich auflösen. Endlich sitzen alle am Tisch und du lauscht dem Radio, wie es im Hintergrund Weihnachtslieder spielt. Deine Mama zählt auf, was heute noch alles ansteht, während sie in ihr Brötchen beißt. Gleich noch zum Einkaufen, kochen und die letzten Dekorationen und Geschenke fertig machen. Sie wirkt gestresst.
Nach dem Frühstück gehst du ins Bad, ziehst dich um und wäscht dich. Du trödelst etwas beim Zähneputzen und Mama schimpft, weil sie sich auch noch fertig machen muss. Dir fällt ein, dass du etwas wichtiges vergessen hast. Das letzte Türchen! Du rennst ins Esszimmer zurück und siehst, dass dein Bruder seinen Adventskalender bereits geöffnet hat. Es ist nicht schwer, das letzte Türchen zu finden, denn es ist größer als die anderen. Es ist ein Engel aus Schokolade, der schnell in deinem Mund verschwindet. Du liebst den Geschmack von der Adventskalenderschokolade.
„Komm, zieh deine Schuhe und Jacke an wir wollen los.“ Mama steht schon im Hausflur mit den Einkaufstaschen. Du packst dich warm ein, Schal und Mütze sind angezogen und ihr geht zum Auto. Einkaufen findest du immer langweilig, vor allem, weil du oft diskutieren musst, wenn du etwas haben möchtest. Mama und Papa besorgen alles, was sie noch brauchen und du hast dir zum Mittagessen leckere Piccolinis ausgesucht, weil es Abends dann etwas „Richtiges“, wie Mama immer sagt, gibt.
Wieder zu Hause, fragst du ob du in den Garten gehen darfst, um endlich im Schnee zu spielen. Das ist kein Problem und du machst Schneeengel und versuchst einen Schneemann zu bauen. Leider ist der Schnee etwas matschig und klappt nicht so gut wie du wolltest. Das bringt dich aber nicht davon ab weiter zu toben. Die Zeit vergeht schneller als du dachtest, weil du viel früher als erwartet zum Essen gerufen wirst. Du stapfst nach oben, schüttelst den Schnee von deinen Schuhen und nimmst deine Piccolinis mit ins Wohnzimmer, wo du sie mit deinen Lieblingscartoons genießt. Du bist fertig und bringst den Teller in die Küche, als dir der Geruch von Sauerkraut in die Nase steigt. Du hasst Sauerkraut und saure Würstchen, die es jedes Jahr an diesem Abend gibt. Aber du bekommst dann immerhin Bratwürste im Brötchen und mit viel Ketchup.
Du sagst Bescheid, dass du zu deiner Uroma gehst, die im selben Haus in der Wohnung unter euch lebt. „Hallo Uroma!“ rufst du freudig und siehst sie in der Küche, wie sie gerade anfangen will, die letzten Plätzchen zu backen. Perfekter Zeitpunkt! „Hallo mein Schatz, willst du mir beim Backen helfen?“ „Oh ja!“ erwiderst du glücklich und schnappst dir direkt deine Lieblingsausstechformen. Die erste Fuhre kommt in den Ofen und heimlich stibitzt du etwas Teig, zum Naschen. „Nicht doch, davon bekommst du doch Bauchweh.“, meinte Uroma besorgt. Du weißt aber, dass das Quatsch ist, du hast schon so oft den Teig gegessen und hattest nie Bauchweh! Ihr könnt gar nicht zählen wie viele Plätzchen ihr insgesamt gemacht habt (und wie viele davon direkt im Magen gelandet sind), aber du weißt, es wird lange reichen. Zusammen geht ihr ins Wohnzimmer und sie macht den Fernseher an. Überall laufen Weihnachtsfilme, aber die interessieren dich gar nicht so. Du hast deinen Nintendo DS dabei und spielst, während du die Anwesenheit deiner Uroma genießt. Den Christbaum habt ihr zusammen mit deinem Bruder geschmückt, der auch seine Legoeisenbahn um den Baum fahren lässt. Die beobachtest du immer sehr gerne, du würdest auch gerne mehr damit spielen.
Nach einer Zeit kommt deine Mama zu Uroma und fragt, ob du helfen willst den Baum zu schmücken, sie macht das immer am letzten Tag. Darauf freust du dich jedes Jahr so sehr. „Bis später!“ rufst du deiner Uroma zu und gehst mit nach oben. „Welche Farben sollen wir dieses Jahr nehmen?“ fragt dich Mama und du überlegst. Sie hat sehr viel Kugeln für den Baum und du findest alle sehr schön. „Ich glaube, ich will rot und silber“, antwortest du. Mama nickt und ihr fangt an zu schmücken. Papa hat bereits die Lichterkette angebracht. Schneller als du schauen kannst ist der Baum fertig geschmückt, die Kugeln glänzen und ihr habt sogar Lametta angebracht.
Du gehst wieder zu Uroma und spielst weiter DS, weil Mama sagt, das Christkind muss jetzt im Wohnzimmer die Geschenke austeilen und darf dabei nicht gestört werden, sonst bekommt man nichts.
Dann ist es endlich so weit. Es ist abends, ihr werdet zum Essen gerufen, du gehst mit deiner Uroma nach oben und ihr setzt euch an den Tisch. Der stechende Geruch von Sauerkraut kitzelt wieder deine Nase und du verziehst dein Gesicht. „Ach stell dich nicht so an“, sagt Papa, während er sich eine Wurst aus dem Topf nimmt. Du bekommst deine Bratwürste und alle wünschen sich einen guten Appetit. Die Erwachsenen unterhalten sich, während du ungeduldig darauf wartest, dass sie endlich fertig sind und ihr ins Wohnzimmer gehen könnt wo deine Geschenke auf dich warten. Du überlegst schon die ganze Zeit, was du wohl bekommen wirst. Als der letzte aufgegessen hat, räumen Mama und Uroma das Geschirr in die Küche und dann rennen du und dein Bruder los ins Wohnzimmer, die Großen hinterher. Mit großen Augen bewundert ihr den leuchtenden Baum, den Schmuck am Fenster und die Krippe, die jedes Jahr neben dem Fernseher auf dem Schrank steht. Der Tisch steht voll mit großen Tellern, auf denen Plätzchen, Nüsse, Mandarinen und Schokolade verteilt sind. Und da liegen sie. Unter dem Baum verpackt sind einige Geschenke, in buntem Papier eingepackt. Manche groß, manche klein und du fragst dich welche wohl dir gehören. „Dann frohe Weihnachten an alle!“ ruft Mama fröhlich und wir wünschen auch frohe Weihnachten und umarmen uns. Die Geschenke werden verteilt. Die Erwachsenen schenken sich untereinander nicht viel, außer etwas Süßes und Geld, oder Gutscheine zum Essen gehen. Mein Bruder hat ein neues Buch über die Feuerwehr bekommen, die er so liebt, ein PC Spiel und auch Süßes und ein bisschen Geld. Von Uroma habe ich einen tollen selbstgestrickten Schal mit passender Mütze und Schokolade bekommen. Jetzt gibt mir Mama mein Geschenk. Es ist eine typische Weihnachtstüte, gefüllt mit Süßigkeiten und einer Weihnachtskarte, in der 50 Euro drin sind. „Frohe Weihnachten wünschen dir Mama und Papa“ steht darin geschrieben. In der Tüte ist allerdings noch etwas. Ein kleineres, viereckiges Päckchen mit Sternenpapier eingewickelt. Eilig reißt du es auf und siehst, dass es ein DS Spiel ist. „Pokémon Mystery Dungeon Erkundungsteam Zeit“ steht darauf geschrieben und es ist ein Plinfa darauf abgebildet, das hast du in Diamant als Starter Pokémon gewählt.
Es ist der 24.12.2008 und du weißt noch nicht, dass dieses Spiel dein Leben verändert.
Die Welt ist in Ordnung, du bist glücklich.