Bundestagswahl 2025

  • Wenn würdet ihr wählen, wenn schon der 23. Februar 2025 wäre? 58

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Etwas verspätet möchten wir wie bei den vergangenen Wahlen hier ein spezielles Thema für die kommende Wahl zum 21. Deutschen Bundestag anbieten, in dem die Wahl gesondert thematisiert werden kann. Bei der Wahl handelt es sich diesmal – wie sicher alle mitbekommen haben – um eine vorgezogene Neuwahl, die sich an den Zusammenbruch der Ampel-Koalition und die danach von Bundeskanzler Olaf Scholz gestellte Vertrauensfrage anschließt, bei der er (geplant) gescheitert war. Die ursprünglich für den September geplante Wahl findet damit nun am 23. Februar 2025 statt und liegt also nur noch gut einen Monat in der Zukunft.


    Relevante Themen

    Da Deutschland sich derzeit in einer Rezession befindet, spielen wirtschaftliche Fragen in Kombination mit sozialen Fragen eine wesentliche Rolle. Begleitet werden diese wiederum in Verbindung mit der Realität des Klimawandels von energiepolitischen Fragen, die sich vor dem Hintergrund einer angestoßenen, aber noch nicht zum Abschluss gebrachten Energiewende stellen. Zudem sind außenpolitische Fragen relevant: Da der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nach wie vor nicht beendet ist, stellt auch die Frage nach der weiteren Unterstützung der Ukraine, bzw. wie und auf welchem Wege diese erfolgen soll, ein wichtiges Wahlkampfthema dar. Auch die Frage, wie mit der zweiten US-Präsidentschaft Donald Trumps umgegangen werden soll, kann relevant sein, auch in Verbindung mit der eventuellen Suche nach neuen Bündnis- und Handelspartnern, da Trump immer wieder eine aggressive Zollpolitik ins Spiel gebracht hatte. Im Zentrum der diversen Themen steht dabei auch immer wieder die Schuldenbremse und die Diskussion darüber, ob sie strikt eingehalten, reformiert oder abgeschafft werden soll.


    Prognosen

    Eine Liste aktueller Prognosen kann hier gefunden werden. In Hinblick auf die Frage, welche Parteien im Bundestag vertreten sein werden, gibt es derzeit einige Unsicherheiten: Sowohl die FDP als auch die LINKE laufen Gefahr, im künftigen Bundestag nicht mehr vertreten zu sein, aus unterschiedlichen Gründen: Die FDP hat unter anderem noch mit den Nachwirkungen des Bruchs der Ampel-Koalition zu kämpfen, die LINKE wurde hingegen durch das neue BSW geschwächt und hatte lange Probleme, sich von Neuem aufzustellen. Das BSW selbst würde nach aktuellen Umfragen knapp in den Bundestag einziehen, aber auch das ist nicht völlig sicher. Nach derzeitigen Prognosen würde die CDU/CSU stärkste Kraft werden, allerdings stagnieren ihre Umfragewerte seit einiger Zeit, und es ist auch hier nicht gesichert, dass sie sich am Ende im Wahlergebnis genauso niederschlagen werden. Nichtsdestoweniger erscheinen derzeit eine schwarz-rote Koalition aus CDU/CSU und SPD oder eine schwarz-grüne Koalition als die wahrscheinlichsten Wahlausgänge. Da es zur Wahl aber wie gesagt noch einen Monat hin ist, kann sich dahingehend auch noch viel verändern.


    Spitzenkandidat*innen der Parteien

    Die Kandidat*innenfragen sind so kurz vor der Wahl bereits hinlänglich geklärt: Für die CDU/CSU steht Friedrich Merz fest, für die SPD der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Grünen ziehen diesmal mit Robert Habeck in den Wahlkampf, die FDP setzt nach wie vor auf Christian Lindner, die LINKEN haben ihr Spitzenduo diesmal mit Heidi Reichinnek und Jan van Aken besetzt. Das BSW tritt – Überraschung – mit Sahra Wagenknecht an und die AfD mit Alice Weidel.


    Mögliche Diskussionsansätze

    • Geht ihr wählen, seid ihr Nichtwähler*in oder plant ihr, ungültig zu wählen? Was ist jeweils eure persönliche Begründung dafür?
    • Welche Partei würdet ihr wählen und warum?
    • Damit verbunden: Welche Kandidat*innen überzeugen euch? Hättet ihr euch andere gewünscht?
    • Was gefällt euch an den jeweiligen Parteiprogrammen? Welche Themen bewegen euch am meisten?
    • Welche Koalitionen sind eurer Ansicht nach wahrscheinlich und welche haltet ihr für wünschenswert?
    • Es gibt gerade mit dem ansteigenden Populismus auf der Welt vermehrt Diskussionen über den Ton im Wahlkampf. Wie schätzt ihr dahingehend die Situation in Deutschland ein?
    • Die Einflussnahme sozialer Medien wurde zuletzt wieder bei der US-Wahl heftig diskutiert. Seht ihr dahingehend auch Probleme für die kommende Bundestagswahl?
    • Es hat unter anderem Diskussionen in Hinblick auf TV-Duelle gegeben: Die ARD und das ZDF hatten geplant, Merz und Scholz gegeneinander antreten zu lassen und in einem anderen Duell Habeck und Weidel. Letzteres kommt nicht zustande, da Habeck abgesagt hat. Wie steht ihr dazu? Welche Formate fändet ihr sinnvoll?
  • Sirius

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich weiß, wen ich nicht wähle. Und das sind inzwischen leider zu viele Parteien. Wenn ich mich fancy genug fühle, werde ich wieder nichtwählende Wahlhelferin sein oder allenfalls ein nettes Bildchen auf den Wahlzettel kritzeln. Spiegelt dann mein Verhältnis zur Politik wohl besser wider als jede andere Option dort drauf.

  • Entweder die Linke in der Hoffnung, dass dies irgendwie über die 5% schaffen oder durch ihre "Operation Silberlocke" in den Bundestag reinkommen (in meinem Wahlkreis kann ich leider keinen der drei Silberlöckchen wählen, aber Gregor Gysi ist mir recht sympathisch, den würd ich wählen), oder eine Kleinpartei. Da sind mir Volt sowie die Partei des Fortschritts hoch im Kurs. Darüber hinaus... keine Ahnung, das meiste ist einfach nicht wählbar.


    Die restlichen etablierten Parteien wähl ich nicht. SPD und Grüne haben bei mir in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen sehr verkackt, die FDP sowieso durch ihre ständigen Blockaden und CDU und AfD sind eh unwählbar. Vom BSW bin ich auch nicht überzeugt, der Wagenknecht war ich inhaltlich vor Jahren mal näher, als ich es jetzt bin, die ist leider sehr abgedriftet in komische Richtungen.


    Also.. keine Ahnung, Linke, Volt, PdF, eine von denen wirds bestimmt. Mal schauen. Aber vielleicht mach ich ja noch die große Entdeckung. Ich hab mir zwar schon von allen zur Wahl formal zugelassenen Parteien so n bisschen was angeguckt, aber aktuell weiß ich nur, welche Parteien ich definitiv NICHT wählen möchte.

  • Geht ihr wählen, seid ihr Nichtwähler*in oder plant ihr, ungültig zu wählen? Was ist jeweils eure persönliche Begründung dafür?


    Entweder ich gehe nicht wählen oder wähle eine Kleinpartei. Der Grund: Ich fühle mich von keiner Partei im Bundestag würdig vertreten und für mich nicht wählbar.


    CDU/CSU: Eine Partei von und für alte Säcke und alte Schachteln, quasi für Leute die schon auf den Weg ins Grab sind. Beachten die jungen Leute nicht, möchten nur deren Stimme haben. Warum möchten immer die alten Säcken und alten Schachtel über das Leben der jungen Leuten entscheiden? Weil diese sich dann nicht mehr mit den Folgen befassen müssen wenn diese abgekratzt sind. Tragen außerdem Mitschuld an der jetzigen Situation, waren ja 16 Jahre mit Angela Merkel an der Macht. 16 Jahre Stillstand um genau zu sein. Anscheinend vergessen viele wieder das es mit der CDU/CSU unter Angela Merkel keinen Fortschritt gab.


    SPD: Sorry, aber hier erkenne ich die soziale Ader, welcher mal der Kern der SPD war nicht wieder. Ich weiß nur, das diese unter der Führung von Gerhard Schröder verloren ging, als diese in den 7 Jahren an der Macht unter anderem Hartz IV und Zeit-/Leiharbeit eingeführt oder ermöglicht hat. War 12 Jahre Juniorpartner der CDU/CSU unter Angela Merkel und waren teil des Stillstandes. Machte an der Regierung unter Olaf Scholz keine gute Figur und führte Deutschland leider und noch weiter in die Misere.


    Bündnis 90/Die Grünen: Führte als Juniorpartner von SPD unter der Führung von Joschka Fischer unter anderem Hartz IV ein machte Zeit-/Leiharbeit möglich. Ist Teil der jetzigen Regierung welche ebenfalls Deutschland weiter in die Misere geführt hat. Machte Politik am Großteil der Bevölkerung vorbei, um nur ihre eigenen Ziele umzusetzen, auch wenn diese dann das Leben schwieriger machten. Leider habe ich das Gefühl, das bei den Grünen viele den Blick auf die Realität verloren haben oder verschließen und nur noch von ihrer Ideologie angetrieben werden.


    FDP: Ist nur noch eine One Man Show, die Partei könnte auch gleich Christian Linder Partei heißen. War 4 Jahre als Juniorpartner unter der CDU/CSU mit Guido Westerwelle und danach Philipp Rösler auch am Stillstand beteiligt. War Teil der jetzigen Regierung welche Deutschland weiter in die Misere führte und war mehr Opposition statts Regierungspartei in der Regierung. Macht Politik für die Reichen/Oberschicht und nicht für die Mittel- und Unterschicht. Mittlerweile mehr Libertär als Liberal.


    Die Linke: Leider nichts für mich, wegen SED Vergangenheit.


    AfD: Ohne Worte. Ist mittlerweile eine NSDAP 2.0, rechtsextremistisch und russlandfreundlich.


    BSW: Hat auch SED Vergangenheit. Ist in Teilen extremistisch und ebenfalls russlandfreundlich oder eher Russland treu.


    Welche Partei würdet ihr wählen und warum?

    Da es an einer Liberalen Partei fehlt, würde ich entweder Freie Wähler, Partei des Fortschritts oder Partei der Humanisten wählen. Ich selber zähle mich zu dem Liberalen Lager.

    Welche Koalitionen sind eurer Ansicht nach wahrscheinlich und welche haltet ihr für wünschenswert?

    Meiner Meinung nach, wird es nach der Wahl eine Koalition aus CDU/CSU und SPD geben.


    Die Einflussnahme sozialer Medien wurde zuletzt wieder bei der US-Wahl heftig diskutiert. Seht ihr dahingehend auch Probleme für die kommende Bundestagswahl?

    Ja, definitiv. Die die AfD die sozialen Netzwerke für sich entdeckt hat und gut beherrscht. Wird diese alles tun und unternehmen die anderen Parteien schlecht zumachen und weiter mit Propaganda und Hetzte umherzuwerfen.


    Es hat unter anderem Diskussionen in Hinblick auf TV-Duelle gegeben: Die ARD und das ZDF hatten geplant, Merz und Scholz gegeneinander antreten zu lassen und in einem anderen Duell Habeck und Weidel. Letzteres kommt nicht zustande, da Habeck abgesagt hat. Wie steht ihr dazu? Welche Formate fändet ihr sinnvoll?

    Wenn ich ehrlich bin, hätte es, auch wenn es jetzt blöd klingt, nur eine TV-Duell geben müssen, mit den Kandidaten der derzeit beiden führenden Parteien. Aus gründen der Fairness, hätte ich mir gleich ein TV-Duell mit allen Kandidaten der vertretenen Parteien im Bundestag gewünscht.

  • Nach vergleichen der Wahlprogramme habe ich bei den meisten Parteien mindestens einen Punkt gefunden den ich relevant und für mich persönlich wichtig sehe, aber bin wieder bestätigt worden, dass ich BSW wähle, wie ich es schon die ganze Zeit vorhatte. Dort sprechen mich im Vergleich zu den anderen die meisten wichtigen Punkte an, vor allem was Bildung, Migration, Gesundheitssystem und Pflegeberufe angeht. Falls ich mich wirklich noch aus irgendeinem Grund anders entscheiden würde, würde ich die Linken wählen.

  • Ich kann gar nicht abstimmen, weil ich noch unentschlossen bin, lol. :wacko:

    Will halt Linke und BSW drin haben und zugleich keine zu schwache SPD. Die Linke wird es durch die Direktmandate wohl schaffen, hab am WE die Rede von Gysi gesehen, der sich schon darauf freut, Alterspräsident zu sein und dann eine Rede ohne Zeitbegrenzung halten zu dürfen. :haha:

    Normal würde ich es vielleicht erst am Sonntag entscheiden, da ich Briefwahl mache, muss ich mich wohl früher entscheiden. :unsure:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Normal würde ich es vielleicht erst am Sonntag entscheiden, da ich Briefwahl mache, muss ich mich wohl früher entscheiden. :unsure:

    Du kannst auch mit deinem Briefwahlzettel zu deinem Wahlbüro gehen. Hatte ich letzens Jahr auch, weil ich ein Idiot war und den roten Umschlag vergessen habe xD

    Also theoretisch kannst du auch bis zum letzten Tag entscheiden und warten. Ist wirklich nur wichtig, dass du alle Unterlagen der Briefwahl mitnimmst, denn einen neuen Wahlzettet bekommst du nicht.


    Für mich persönlich wird es dieses Jahr die Linke oder Volt. Muss noch ein bisschen überlegen. Habe auch SPD überlegt, weil eben Arbeiter Partei, aber wirklich was davon sieht man häutzutage leider nicht mehr.

  • Will halt BSW drin haben

    BSW ist halt für die Leute gedacht, die mit der AfD sympathisieren aber nicht dazu stehen. Die durchaus ähnliche, konservative Ansichten haben und anti Establishment sind und die üblichen Verschwörungstheorien und Schwurblereien vertreten, aber halt light version, um immer noch sagen zu können, dass die AfD zu rechts ist. Haben jetzt quasi AfD, CDU und BSW, die um die Gunst rechter Wähler buhlen.

  • Da fehlt definitiv "eine dunkle Ecke zum Weinen" in der Umfrage. Es wäre nicht das erste Mal, dass mir bei Wahlergebnissen - vor allem mit Hinblick auf die AFD - tatsächlich Tränen in die Augen treiben, aber es ist die erste Wahl, wo ich auch wirklich Angst habe. Jetzt schon macht sich viel auf der Arbeit bei uns (sozialer Bildungsträger) bemerkbar; weniger individuelle Maßnahmen, ein Großteil der B2-Kurse musste wieder abgesagt werden und wir machen uns eher auf ein unangenehmes Jahr 2026 (da macht sich dann der Haushaltsplan bemerkbar) bereit, weil eben viele soziale Gelder wohl im Bildungsbereich fehlen werden. Gleichzeitig fühle ich mich auch zunehmend unwohler auf den Straßen. Habe mich erst letztens dabei erwischt, wie ich überlegt habe, ein kleines Plüschtier mit Regenbogen-Hörnern ins Auto zu setzen und dann dachte "Vielleicht lieber nicht, am Ende wird das Auto beschädigt". Zum einem für mich beschämend, zum anderen aber auch erschreckend, dass so ein Risiko für mich mittlerweile sehr sehr realistisch scheint. Das war es früher nicht. Mit dem Blick darauf, wie salon-fähig viele menschenverachtende Dinge geworden sind, habe ich eh nicht das Gefühl, dass ich wirklich frei wählen kann. Sondern eben so, dass Leute wie Merz und Weidel prozentual verlieren und weniger Sitze an solche Parteien gehen. Gleichzeitig macht mir aber auch ein "Fehlvote" für Kleinparteien Sorgen, weil es geringes Risiko immer bleibt, dass diese Stimme nicht ausreichend wiegt.


    Gewählt habe ich, dass ich eine andere als angegeben wähle. Tatsächlich habe ich schon mal Volt gewählt und tendiere wieder dazu. Das Wahlprogramm überschneidet sich nicht nur mit vielen meiner eigenen Punkte und ist europafreundlich, sondern wirkt auf mich insgesamt pragmatischer. Ich will auch einfach wieder was ganz neues im Bundestag sehen, weil ich nicht mehr groß an die Stammparteien glaube, da sie mir mehr und mehr das Gefühl vermitteln, mehr auf Stimmfang zu gehen als auf politisches Programm (und dessen Umsetzung). Klar kann das eine neue Partei auch so am Ende machen, aber hier habe ich eher die Hoffnung, dass sie mehr bemüht sind, weil sie sich erstmal etablieren müssen. Mein großes - und noch ungelöstes - aber ist hier, dass eine Großpartei höhere Chancen hat. Und hier tendiere ich nach langem Überlegen (und Enttäuschungen der letzten Jahre) eher zu den Grünen. Tatsächlich das erste Mal in meinem Wahldasein.


    Habe einen Arbeitskollegen, der für Volt auf dem Stimmzettel auch stehen wird und mich mit ihm unterhalten, wie er das sieht, wenn ich ihm meine Ängste schildere. Selbst er weiß nicht, wie er das handhaben möchte. Klar will er die eigene Partei, weil er an die glaubt, aber kann nicht guten Gewissens sagen, dass es das kleinste Risiko ist. Wo wir uns einig waren, ist das Problem mit den Grünen. Einerseits finde ich Habeck und Anhänger eigentlich auch pragmatisch genug und sehe in der aktuellen politischen Situation gute Chancen, dass Habeck deswegen auch bodenständiger entscheidet und regiert, um nicht alles gegen die Wand zu fahren. Andererseits hat die Partei aber auch so viele "Überidealisten", die an der Realität vorbeiregieren, weil sie Angst haben, ihre Ziele nicht zu 120% umzusetzen. Klimaziele sind mir auch wichtig, neben der Thematik mit dem Rechtsruck, aber man sollte schon bürgernah und objektiv argumentieren, nicht nur idealistisch. Vor allem dann, wenn das Ergebnis am Ende das gleiche, egal wie man es argumentiert.


    Unterm Strich fühle ich mich eher wie gelähmt, während man mit 180 auf eine Wand zurast. Nicht wählen ist für mich absolut keine Option, weil es prozentual auch den Falschen in die Hände spielt (rechtsextreme Parteien wissen zu gut, ihre Wählerschaft zu motivieren), große Parteien überzeugen mich nicht und sind nur eine Option für mehr Sicherheit wegen meinem Stimmgewicht und Kleinparteien sprechen mich mehr an, aber ich fühle ein Risiko. Am Ende werde ich wahrscheinlich in meiner Kabine stehen und auf meinen Bauch fühlen, wie genau ich meine zwei Kreuzchen setze. Bis dahin heißt es einfach, weiter informieren, Programme lesen und überlegen, wo im Ausland ich als Pädagogin am ehesten eine Zukunft aufbauen kann.

  • Uff ich kann die Attraktivität des BSW durchaus nachvollziehen. Aber wenn ich hier lese, dass manche überlegen Linke ODER BSW zu wählen, muss ich darauf hinweisen, dass das BSW ein restriktives Asylprogramm anstrebt, das ja, auch Begrifflichkeiten wie "unkontrollierte Einwanderung" verwendet, die einen schon an die AfD erinnern.

    Anderweitig muss ich sagen, dass ich Wagenknecht wirklich nichts abgewinnen kann. Dass jemand in einem so vergifteten politischen Klima ernsthaft über "cancel culture" spricht und die Probleme von Flüchtlingen mit denen der "einheimischen" Bevölkerung in Konkurrenz zueinander stellt, ist ... nun ja mehr als bedauernswert. :/


    Ansonsten bin ich ein bisschen lost und muss sagen, dass ich wahrscheinlich strategisch wählen muss, damit man etwas gegen eine starke CDU entgegensetzen kann. Und bin damit auch alles andere als zufrieden, aber ich hoffe, dass zumindest sowohl FDP als auch BSW aus dem Bundestag rausfliegen bzw. erst gar nicht vertreten werden.

  • Will halt BSW drin haben

    BSW ist halt für die Leute gedacht, die mit der AfD sympathisieren aber nicht dazu stehen. Die durchaus ähnliche, konservative Ansichten haben und anti Establishment sind und die üblichen Verschwörungstheorien und Schwurblereien vertreten, aber halt light version, um immer noch sagen zu können, dass die AfD zu rechts ist. Haben jetzt quasi AfD, CDU und BSW, die um die Gunst rechter Wähler buhlen.

    Finde es wild, wie du Leuten die du nicht kennst Dinge unterstellst. Ich bin zwar nicht Gucky, aber da ich auch BSW wählen werde, sehe ich mich als mit angesprochen und zumindest ich halte von Schwurblern und Verschwörungstheorien SEHR großen Abstand, allerdings auch von Extreme in beide Richtungen. Ich vertrete linke gesellschaftliche Ansichten, bis auf das Thema Migration, da muss ich zugeben, dass ich mich da etwas in die andere Richtung bewege, was für mich im Umkehrschluss die BSW eben am ansprechendsten macht.

    Mit der AfD hatte ich nie irgendwelche Sympathien und werde sie auch nicht haben.

  • Was das BSW betrifft, lasse ich mich gerne in die Schublade einordnen, die jeweils bevorzugt wird. Ob nun zu links, zu rechts, zu sehr SED, zu sehr "ich weiß gar nicht, was die wollen" oder zu sehr Wagenknecht-Kaderpartei. Da steht ja reichlich zur Auswahl. :wink:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Finde es wild, wie du Leuten die du nicht kennst Dinge unterstellst. Ich bin zwar nicht Gucky, aber da ich auch BSW wählen werde, sehe ich mich als mit angesprochen und zumindest ich halte von Schwurblern und Verschwörungstheorien SEHR großen Abstand, allerdings auch von Extreme in beide Richtungen.

    Ich spreche ja nicht dich oder Gucky direkt an. Es sind ja auch nicht alles Nazis, die die AfD wählen, im Gegenteil, teilweise sogar Migranten und Juden. Selbst die Parteivorsitzende ist ja bekanntlich lesbisch. Ich thematisiere hier nur das Parteikonzept, das von der Partei (meiner Meinung nach) vertreten wird.

  • Was das BSW betrifft, lasse ich mich gerne in die Schublade einordnen, die jeweils bevorzugt wird. Ob nun zu links, zu rechts, zu sehr SED, zu sehr "ich weiß gar nicht, was die wollen" oder zu sehr Wagenknecht-Kaderpartei. Da steht ja reichlich zur Auswahl. :wink:


    Mir ist schon bewusst, dass BSW-Wähler sehr divers in ihren Wahlabsichten sind und ich will auch gar nicht jemanden eine rechtsextreme Gesinnung unterstellen, aber die sozialen Programmpunkte des BSW treten in den Hintergrund ihrer restriktiven Migrations- und Asylpolitik, mit der sich die Partei vor allem profiliert. Im Parteiprogramm wird teilweise (meines Erachtens) zusammenhangslos von den Geschehnissen in Solingen, Mannheim und Magdeburg berichtet (siehe Parteigramm S. 33), obwohl gerade letzteres erst einmal nichts konkret Negatives über das Asylgesetz aussagt, sondern über die Unfähigkeit eines Innenministeriums, spezifischen gewaltbereiten und rechtsextremen Verdachtsfällen nachzugehen. Das hat zunächst einmal mit der Frage seines Asylstatus, der ihm als "politisch Verfolgter" gewährt wurde, wenig zu tun.

  • Vor allem verspür ich bei BSW sowieso diesen vibe, dass es sich hier um eine one man show einer Narzisstin handelt, die sich bei den Linken nicht durchgesetzt hat und den Ruhm woanders sucht. Alleine der Parteiname. Bündnis Sahra Wagenknecht. Sie benennt die Partei einfach nach sich selbst. Und dann ihr Empfang am Parteitag, in dem sie im Spotlight den roten Teppich entlang ging und mit Blumen am Rednerpult empfangen wurde. Bro.


    Bezeichnend war auch ihr Auftritt bei Lanz (in den ich tbh nur kurz reingeschaut hab), wo Lanz sie dafür outgecalled hat, dass sie Deutschland als "Kriegstreiber" bezeichnet, weil sie der Ukraine Waffen liefert. Als Lanz genau spezifiziert haben wollte, was Wagenknecht damit meint und warum es Kriegstreiberei sein soll, ein von einem Angriffskrieg betroffenen Land mit Waffen zu unterstützen, meinte Wagenknecht nur, Lanz würde sich hier zu sehr an Worten (Semantik) aufhängen.


    Das ist dann halt dieser blinde Populismus par excellence. Mit Populismus Bauernfängerei betreiben aber dann ins Stottern kommen, wenn man outgecalled wird.


    (Ok, genug BSW bashing meinerseits an dieser Stelle)

  • Hey Cass,


    mittlerweile halte ich mich aus politischen Diskussionen hauptsächlich raus, aber ich wollte dir unbedingt antworten. Du sollst wissen, dass du auf jeden Fall nicht alleine mit deiner Situation bist und nicht die einzige mit solchen Gefühlen bist.

    Gleichzeitig fühle ich mich auch zunehmend unwohler auf den Straßen. Habe mich erst letztens dabei erwischt, wie ich überlegt habe, ein kleines Plüschtier mit Regenbogen-Hörnern ins Auto zu setzen und dann dachte "Vielleicht lieber nicht, am Ende wird das Auto beschädigt". Zum einem für mich beschämend, zum anderen aber auch erschreckend, dass so ein Risiko für mich mittlerweile sehr sehr realistisch scheint. Das war es früher nicht.

    Das Gefühl habe ich mittlerweile auch. Ich traue mich auch nicht, so rauszugehen, wie ich es gerne würde, sondern trage einfach unauffällige Sachen, die hoffentlich keine Blicke auf mich lenken.


    Wenn ich Leute gut kenne und ihnen vertraue, frage ich sie auch mittlerweile immer nach einer Weile aus, ob man meiner Stimme anhört, dass ich nicht in Deutschland geboren wurde. Den Tick habe ich erst in den letzten Jahren unabsichtlich entwickelt, um mir selbst irgendeine fiktive Idee von Sicherheit zu geben, dass meine Tarnung gut genug ist.


    Die Wahl wird echt wichtig, aber ich versuche, so wenig daran zu denken wie möglich. Ich werde wie immer per Briefwahl wählen und dann das ganze Drama versuchen zu ignorieren so gut es geht.

    Bis dahin heißt es einfach, weiter informieren, Programme lesen und überlegen, wo im Ausland ich als Pädagogin am ehesten eine Zukunft aufbauen kann.

    So ein Gespräch hatten meine Verlobte und ich auch letztens.

    Es ist wirklich ein schlechtes Zeichen, dass die Gefahr, eines Tages nicht mehr in Deutschland leben zu können oder zu wollen, plötzlich realistisch erscheint. ^^"



    Das schlimme bei solch schicksalhalften Ereignissen ist echt, dass man sie nicht beschleunigen kann. Wenn es schon wieder vorbei wäre, könnte man anhand des neuen Status quo wenigstens konkrete Pläne für das weitere Vorgehen erarbeiten. So heißt es, erstmal warten und versuchen, nicht verrückt zu werden. ^^"



    Ich hoffe, du kannst dich auch ablenken und musst nicht die ganze Zeit an dieses Thema denken.


    Theo

  • Wählen werde ich definitiv, aber diesmal wird es nicht eine der großen Parteien werden, sondern eine der Kleinparteien.


    Bei der letzten Wahl habe ich die Grünen gewählt, aber bei dieser Wahl geht die Stimme woanders hin. Weil ich befürchte, dass wenn die Grünen in die nächste Bundesregierung kommen sollten es als Juniorpartner der CDU/CSU sein wird, egal was Söder heute sagt, und so eine Konstellation stelle ich mir aus Sicht der Grünen "gruselig" vor. Ich befürchte in dem Fall würde die CDU/CSU den Inhalten der Regierungspolitik zu stark ihren Stempel aufdrücken.

    Deshalb habe ich mich schon mit GroKo mit Juniorpartner SPD und eine sehr dunkle Zukunft für Deutschland abgefunden.

  • Das versteh ich sehr gut. Ich hab genug von Österreich, oder zumindest auf ein Leben in dem man ständig auf Vermieter und co. angewiesen ist, während man zusehen muss wie die konservativ-rechte Regierung sowohl Arbeitslosengelder kürzen will wie auch diverse andere Leistungen streichen.

    Ganz von dem hetzerischen Programm abgesehen, kann man hier bald nicht mehr leben ohne jeden Cent zweimal für Lebensnotwendiges umzudrehen, was jetzt schon schwierig ist, und in eine sehr strikte Arbeitswelt hineingezwungen zu werden, in der man gleichzeitig Angst hat arbeitslos zu werden, weil die Kürzung und Streichung von Geldern noch extremer werden soll.

    Anscheinend muss Österreich alle zwei Jahrzehnte dran erinnert werden und steht trotz Vorwarnung mit einem Surprised Pikachu Face da, wenn die FPÖ und ÖVP tatsächlich nur Gesetze und Begünstigungen für Konzerne und Immobilienhaie erlassen, und Deutschland wird das genauso mitbekommen, sobald die AfD ein paar Prozent mehr erhält.


    Die Länder, die für mich aufgrund des - noch derzeitigen - Klimas und Lebensstandards in Frage kämen (Skandinavien, UK, Irland, Kanada) stellen leider hohe Einreiseanforderungen, und haben hohe Lebenskosten. So hohe Eigenmittel bring ich einfach nicht mit und ich würde dort schon gerne einen Kredit für ein Small to Tiny House aufnehmen (idealerweise mit jemanden aus meinem Freundeskreis zusammen), weil ich nicht mein Leben lang auf einen Vermieter angewiesen sein möchte, ob ich in sechs Monaten noch ein Dach über den Kopf habe. Dann ist es allerdings vorbei mit der Teilzeitarbeit. :/



    Gleichzeitig fühle ich mich auch zunehmend unwohler auf den Straßen. Habe mich erst letztens dabei erwischt, wie ich überlegt habe, ein kleines Plüschtier mit Regenbogen-Hörnern ins Auto zu setzen und dann dachte "Vielleicht lieber nicht, am Ende wird das Auto beschädigt". Zum einem für mich beschämend, zum anderen aber auch erschreckend, dass so ein Risiko für mich mittlerweile sehr sehr realistisch scheint. Das war es früher nicht.

    Das Gefühl habe ich mittlerweile auch. Ich traue mich auch nicht, so rauszugehen, wie ich es gerne würde, sondern trage einfach unauffällige Sachen, die hoffentlich keine Blicke auf mich lenken.


    Wenn ich Leute gut kenne und ihnen vertraue, frage ich sie auch mittlerweile immer nach einer Weile aus, ob man meiner Stimme anhört, dass ich nicht in Deutschland geboren wurde. Den Tick habe ich erst in den letzten Jahren unabsichtlich entwickelt, um mir selbst irgendeine fiktive Idee von Sicherheit zu geben, dass meine Tarnung gut genug ist.

    Leider kann ich dem auch zustimmen, glücklicherweise nicht im Alltag und mein "auffälliges" Aussehen aka Klamotten und Haare hat bisher niemanden provoziert, aber ich hab überlegt ob ich zur Demo eine Regenblogenflagge mitnehme. Nicht weil ich auf der Demo Angst hätte, sondern auf den Weg heim.



    Über Sahra Wagenknecht hab ich nur noch mit ihrer Aussage von "skurrilen Minderheiten" über trans Menschen im Kopf, was einen dementsprechenden Eindruck hinterlassen hat, und ich hab ehrlich keine Lust mich mit deutscher Politik auch noch tiefergehender zu befassen. Dass jemand eine ganze Partei nach sich selbst benennt, ist dann jedoch auch schon vielsagend lol.

    Ich bin allgemein davon überzeugt, dass es der Menschheit am besten ging, als wir nicht durch das Internet verbunden waren und nicht jede Meldung, Wahl, Konflikt und Mord live mitbekommen haben.




    Edit:


    Das schlimme bei solch schicksalhalften Ereignissen ist echt, dass man sie nicht beschleunigen kann. Wenn es schon wieder vorbei wäre, könnte man anhand des neuen Status quo wenigstens konkrete Pläne für das weitere Vorgehen erarbeiten. So heißt es, erstmal warten und versuchen, nicht verrückt zu werden. ^^"

    Das denke ich auch. Jede Bedrohung schwebt für Jahre (und im Fall des Klimawandels für Jahrzehnte) über unseren Köpfen und ich würde es sogar befürworten, wenn eine Katastrophe endlich eintritt, wenn sie ohnehin nicht aufzuhalten ist.