[IAdS] - [Johto] Teil 3 - Finstere Beziehungen

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  • Die Schritte kamen immer näher. Dann stand sie vor ihnen, Lyrissa, die Ally zum ersten Mal im Leuchtturm gesehen hatte, nachdem ihr Shirley diesen verfluchten Stift auf den Kopf hatte donnern lassen..
    Lyrissa, die eigentlich eine ziemlich hübsche, attraktive junge Frau war, die sich mit Geschmack zu kleiden wusste.
    Ohne lange zu zögern, glitt Allys Hand in ihre Tasche, doch schon bald deutete die herbeigekommene Frau an, dass sie nicht zu kämpfen plante.


    Stattdessen antwortete diese ruhig und gewissenhaft auf Shirleys fragen. Ja, sie kramte sogar etwas aus ihrer Tasche, um es jedem der Trainer zu zeigen. Dazu erzählte sie etwas von einem Dr. Exaris, aus Kanto, der Region östlich von ihrem eigenen Standort.
    Um nach Kanto zu kommen, muss man nur die Fähre aus Neuborkia über Route 27 Richtung..wie hieß die Stadt nochmal...ah ja, Alabastia! Moment, kam da nicht auch Seki her?
    Doch schon hielt Lyrissa ihnen eine Tabelle unter die Nasenspitze, die die Energieverhältnisse der Pokemon angab und dazu noch weitere Auskünfte.


    "Das habe ich bekommen, als mir selbst diese Maschine vorgeführt wurde. Dratini bringt mehr Energie als Flegmon, weil es komplexer aufgebaut ist."
    Komplexer aufgebaut? Sind doch alles Organismen..naja, okay, ein Flegmon ist vielleicht wirklich etwas einfacher gestrickt als ein Dratini, sei es nur das Gehirn, aber trotzdem...liegt es nicht eher an deren Energieniveau, dass sie halten können?
    Dennoch beendete Ally ihren Gedankengang lieber, so sehr es sie auch faszinierte, ohne einen Bruchteil Grundkenntisse in der Biochemie der Pokemon würde sie doch nie eine Antwort finden.
    Stattdessen verstand Ally Lyrissa in ihren Gefühlen. Es war wirklich unglaublich, dass diese beiden Energien auf dem selben Prinzip beruhten! Doch gleichsam war es auch sehr verschreckend, taten sie doch ihren Pokemon irgendwo einen ähnlichen Zustand an wie denen, die in diesem Glaskasten versauern müssen..
    "Lyrissa, sagen Sie, schadet die Umformung, die die Pokemon in den Pokebällen erfahren, ihnen denn in ähnlichem Maße wie dieser Glaskasten? Also, schließlich wird in dem Kasten bewusst Energie entzogen...passiert das bei den Pokebällen auch? Entziehen wir für die Dauer des Aufenthaltes des Pokeballs den Pokemon Energie, um diese in einem möglichst energiearmen Zustand mit uns führen zu können oder wie kann ich das verstehen? Und wie schon erwähnt, schadet es ihnen?"


    Weiter wie gebannt lauschte Ally der Rede Lyrissas und verstand die Frau immer weiter. Sie konnte ihre Leidenschaft spüren, die sie zur ihrer Arbeit brachte, aber genauso die Ablehnung, irgendwem Leid zufügen zu müssen.
    "Die Möglichkeiten, sich die Energie von Pokémon zu Nutze zu machen, haben mich damals überzeugt und tun es immer noch, aber ich war nie bereit, die Pokémon dafür komplett zu opfern. Einer der Gründe dafür, wieso ich nach meiner Niederlage gegen euch degradiert wurde. Ich sollte deswegen eigentlich sauer auf euch sein, aber nach allem, was ich heute weiß, würde ich ohnehin nicht mehr mit Alodran zusammenarbeiten."
    Degradiert? Mit Alodran zusammenarbeiten? Sie musste ein verdammt hohes Tier gewesen sein...

  • Surion konnte die Angespanntheit der Gruppe spüren. Abgesehen von Zerqu, der wohl am auffälligsten die Aura eines Despotar aufgebaut hatte , gab es noch Gareth, der unglaublicher Weise auch so etwas wie Zorn verspürte…zumindest gelangten einige negativ aggressive Wellen von Natus Sensorwellen in Surions Gehirn. Das einzige, das ihm von seinen Gedanken schützte, war die zuvor weitgehende Abkopplung von Natus Wesen. Sie mussten hier definitiv raus.


    Und auch Shirley schien irgendetwas nicht zu passen, zumindest wagte sie es, seine Hände von seinem Pokéball zu nehmen. Gerade sie wollte ihm das Signal geben, nicht zu kämpfen? Surion musste verächtlich zischen, Shirley hielt wohl nichts von Vorbereitung. Das erklärt wieder einiges…
    Allerdings wurde sie etwas forscher als sonst, als es um Alodran ging. Surion wollte sich nicht so recht erklären, wieso gerade bei diesem Deppen, allerdings war es zumindest leicht Verdächtig.


    Die Fragen prasselten nur so auf die Violette Frau herein , allerdings blieb sie ruhig und bestimmt, während sie kooperativ alles mitteilte, was es mittzuteilen gab. Auch ihre Geschichte mit diesem Professor schien für Surion äußerst interessant.


    Sieh an…ein verrückter Professor mit Vorliebe zum Töten. Ich wette, nicht nur ich, sondern auch Absol würden diesen Bastard nur zu gerne kennenlernen…


    Allerdings konnte Surion Lyrissa ein Stück weit verstehen. Sie hatte ihre Lust an ihrer Aufgabe verloren, weil es ihren Prinzipien nicht mehr vollkommen entsprach. Surion musste leider zugeben, dass auch er so gehandelt hätte. Vielleicht hätte er dies länger durchgehalten, doch eines Tages wäre ihm wohl eher die Idee gekommen, diese Maschine zu vernichten, oder Alodran selbst in einen Pokéball zu sperren und zu vernichten…


    Allys Fragen ließen Surion schmunzeln.Natürlich ist der Pokéball eine Art Gefängnis…wie ein kleiner Zoo auf viel zu kleinem Raum. Wieso auch immer diese Pokémon es mit sich tun lassen…vielleicht auf Aussicht einer guten Ausbildung, eines besseren Lebens? Dazu müsste man schon Pokéforscher sein…und was interessieren mich Theorien.


    Langsam wurde Surion ungeduldig. Lyrissa hatte etwas mit der Maschine zu tun, ob sie dies wollte oder nicht, und sich rausreden würde ihr letztenendes auch nicht helfen. Surion wartete ab, konnte sich jedoch schon ein passendes Ende dieser Konversation vorstellen…und blieb weiterhin in der Dunkelheit.

  • Lyrissa blickte zwischen den Trainern hin und her. Vielleicht hätte sie sich nicht so kooperativ zeigen sollen, dann müsste sie jetzt zumindest nur kämpfen und würde nicht von allen ausgefragt werden. "Wenn ich loyal wäre, würde ich jetzt sagen, ich weiß weder, wie groß Team Sacrim ist, noch wozu die Energie bestimmt ist. Aber mittlerweile spielt es keine Rolle mehr, da man mich ohnehin schon als Verräterin ansieht. Ich sag es mal so, wir sammeln in fast allen Ländern Pokémon, größtenteils, um ihre Energie zu erlangen. Es gibt viele Möglichkeiten, sie einzusetzen, denn das ist nicht irgendeine Art von Energie, wie sie die Physik kennt, sondern quasi lebendige Energie mit den besonderen Eigenschaften der Pokémon, die in ihr stecken. Deswegen denke ich auch, dass man die Umwandlung rückgängig machen kann, solange die Energie noch nicht zu irgendetwas verwendet wurde."


    Ally zugewandt fuhr sie dann fort. "Es ist allerdings eine ganz andere Umwandlung als bei Pokébällen, auch wenn das Prinzip dieser Maschine darauf aufbaut. Bei Pokébällen ist es das einzige Ziel, ein Pokémon auf eine möglichst geringe Größe zu bringen, ohne etwas an ihm zu verändern. Der Zustand der Energie, die in einem Pokéball festgehalten wird, ist sehr instabil - sobald sie freigesetzt wird, verwandelt sie sich automatisch in das Pokémon zurück. Es gibt keine Möglichkeit, sie als Energie zu etwas anderem zu verwenden, ganz im Gegensatz zu dem, was diese Maschine aus den Pokémon macht. Wenn sie zerstört wird, dann kommen die Pokémon nicht zurück, sondern schweben praktisch für immer in ihrem Zustand durch die Luft, ohne realistische Möglichkeit, sie wieder einzufangen und zu dem zu machen, was sie mal waren." Nach dieser ausführlichen Erklärung ließ sie jedoch erneut Shirleys Frage bezüglich Alodran gekonnt unter den Tisch fallen. Vielleicht hatte sie es bei diesen ganzen Gesprächen mit den anderen vergessen, aber wahrscheinlicher war es wohl, dass sie ganz bewusst nicht darüber reden wollte.

  • Tim hörte Lyrissa weiterhin zu, und es erleichterte ihn sehr, dass dass man d9e Pokemon wieder umwandeln kann, erschrak jedoch extrem bei den gedanken, was mit all den Pokemon, die womöglich bereits in der Maschine dort hinten gefangen waren, passiert wäre, hätten suron und Gareth es geschafft sie zu zerstören. Bei dem Gedanken daran, dass er sie genau davor gewarnt hatte, wie gefährlich es ist, sie anzugreiefn, und wie sie, nur um ihn zu verarschen, eine menge Pokemon fast in einen zustand zwichen leben und Tod versetzt hätten, hätte die Maschine den Attacken nicht standgehalten, warf er gareth und Surion einen scharfen Blick zu.Auch verstand Tim nun die Gefahr, was die Sacrims mit der Energie anstellen könnten.
    "Also, das heißt...Wenn man jetzt die Energie von mehreren Elektropokemon sammelt und dann zusammen freisetzt, könnte man einen Blitz von gewaltigen Ausmaßen erzeugen...Oder, man könnte mehrere Elemente verbinden...Das ist eine grauenvolle Waffe..."

  • Ryan war ziemlich überrascht, Lyrissa hatte er als letztes hier unten erwartet, wo sie doch gefeuert wurde. Was hatte sie dann eigentlich noch in der Nähe einer Sacrim-Maschine zu tun? Zum Flegmon fangen war sie bestimmt nicht hergekommen. Doch Ryan war auch ziemlich erleichtert - es hätte durchaus schlimmer kommen können, zumal die Sacrims ihre Maschinen nicht unbeaufsichtigt lassen würden. Wenigstens verhielt sie sich ein wenig kooperativ, endlich zu wissen wie das mit der Energie funktionierte war gut. Doch so ganz hatte sie ihnen noch nicht verraten, was genau Team Sacrim damit tun wollte. Unmerklich hatte sich ein Stück Symphatie für Lyrissa aufgebaut, welche die anderen Trainer allem Anschein nach nicht mit ihm teilten. ..hm..das ist immernoch nicht unsere Verbündete..sie ist sozusagen neutral.. Aber warum kam sie ihm symphatisch vor? War es, weil sie jetzt nicht mehr zu Team Sacrim gehörte? War es, weil sie die Fragen der Gruppe so kooperativ beantwortete? War es, weil sie "die Gute" spielte? Egal was es war, Ryan musste beim Thema bleiben. Ihm fiel auch gleich eine Frage ein, welche die neu hinzu gekommenen Trainer wohl sowieso nicht gestellt hätten. Jedoch kam es Ryan etwas seltsam vor, und so wand er sich an Lyrissa. ,,Nun.." fing Ryan an, um Lyrissas Aufmerksamkeit zu bekommen. ,,..was ist eigentlich mit Jens? Er hat dich ja wohl nicht freiwillig die Arena leiten lassen, nehme ich an?" Es wäre wohl etwas informativer gewesen, wenn er gefragt hätte, was die Arenaleiter mit der Sache zu tun hatten, aber die meisten waren ja noch in ihren Arenen, warum also gerade Jens?

  • Gareth akzeptierte Lyrissas Antwort vorerst, auch wenn ihm nicht entgangen war, dass sie allen Fragen mehr oder weniger auswich. Sie hatte zwar vielfältige Einsatzmöglichkeiten genannt, aber war dabei niemals ins Detail gegangen und hatte keine Beispiele genannt.
    Aber er wurde ohnehin gerade von etwas ganz anderem abgelenkt.
    Es wäre ihm nicht einmal aufgefallen, wenn Xana ihn nicht darauf hingewiesen hätte... ein winziges, kaum spürbares Detail in Shirleys Stimme, als sie ihrerseits eine Frage an Lyrissa gestellt hatte. Ein kaum wahrnehmbarer Vorwurf, den das aufmerksame Traunfugil als solchen identifiziert hatte. Ein Vorwurf, das Arbeitsverhältnis mit Alodran aufgegeben zu haben? Vorwurf bedeutete eine Sympathie für Alodran - und das bedeutete... Verrat! Xana und Gareth kamen gleichzeitig zu dieser Schlussfolgerung.
    Gareth wusste, dass es aussichtslos wäre, jetzt einen gruppeninternen Zwist heraufzubeschwören, auch wenn er vielleicht Zerqu dabei auf seine Seite ziehen konnte. Was er brauchte wäre ein Beweis, aber der konnte nur von einer Person erbracht werden. Von Shirley selbst. Und damit begannen die Schwierigkeiten. Shirley würde ganz sicher nicht so unvorsichtig sein, sich noch einmal zu verraten. Uns sich selbst belasten würde sie schon gar nicht, das war Gareth sich ebenfalls sicher. Vielleicht stachen solche kleinen Fehler wie unkontrollierte Emotionen deshalb so sehr bei ihr hervor, weil ihr sonstiges Auftreten in einer annähernd perfekten Weise nichtmenschlich war, kontrolliert, diszipliniert, distanziert. Im Grunde ihm ganz ähnlich.
    Wie sollte er ihren Verstand durchsuchen können?
    Wieder brachte Xana eine Idee ein, wie die Festung gestürmt werden würde. Nicht durch die Gewalt einer Belagerungsarmee, wie Zerqu es versucht hatte, sondern durch ein Messer im Dunkeln, einen lautlosen Infiltrator, der keine Spuren hinterließ. Er erinnerte sich deutlich daran, wie Xana Zerqus Erinnerungen infiltriert und extrahiert hatte. Dieser hatte ihr bewusst Einlass verschafft und ihr auch praktisch die passenden Erinnerungen bereitgelegt, aber würde dies auch bei jemandem gelingen, der unkooperativ und möglicherweise mental stark genug war, sich zu wehren? Nun, zumindest würde der Angriff sie unvorbereitet treffen, weshalb sie sich vermutlich ein paar Sekunden kaum würde wehren können, und das würde sich vielleicht schon als völlig ausreichend erweisen.
    Wieder einmal erwies sich die mentale Verbindung als unschätzbar wertvoll. Statt, wie ein gewöhnlicher Trainer, seinem Pokemon nun den Plan erklären zu müssen - und damit unweigerlich Shirley zu warnen - , brauchte Gareth Traunfugil nur gedanklich den Befehl zur Ausführung zu geben, und das schattenhafte Geistpokemon schwebte zur Decke der Höhle hinauf, wo es dunkel genug war, um ihre undeutlichen Konturen verlöschen zu lassen. Auf die Distanz von knapp drei Metern waren ihre psychischen Sonden immer noch in der Lage, Shirley zu entdecken, die momentan offenbar eher von Lyrissa abgelenkt war; ohnehin achtete niemand aus der Gruppe auf Traunfugil oder Gareth.
    Sie stieß ihre psychischen Sonden in Shirleys Bewusstsein und zapfte den Strom an Gedanken und Emotionen an, der dort ablief. Dann öffnete sie ihre Verbindung zu Gareth weit und ließ Shirleys Gedanken einfach durch sich hindurch zu Gareth strömen.
    Dieser stellte sich seitwärts, sodass er sowohl Lyrissa als auch Shirley im Auge behalten konnte. Die Gedanken der Trainerin und ihre Gefühle bildeten sich in ihm, als wären es seine eigenen. Er spürte ihre kalte, nachdenkliche Art, die sich nach dem Hass von vorhin seltsam anfühlten.
    Viele Länder? Johto, Kanto sowieso, auch wenn Aerion auf der Basis zurückgeschlagen wurde und Exaris sich auch gerade in einer unglücklichen Situation befindet. Aber wer außer diesem Haufen Idioten soll bitte Team Sacrim sonst infiltrieren? Auf den Spuren von Cobra, welche im Untergrund arbeitet, bitte... die schaffen das nie, nie. Der Gedanke selbst bereitet einem irgendwie Kopfschmerzen... jedenfalls habe ich welche.
    Ihre spöttischen letzten Gedanken schienen von einem leichten Unwohlsein abgelöst zu werden. Gareth spürte in der Tat die Schmerzen… doppelt so schlimm wie sonst, da er die von Shirley mitertragen musste. Aber die Gedanken waren jetzt viel zu interessant, um die Verbindung durch so eine Lappalie abzubrechen.
    Hoenn könnte auch sein, aber was gibt es noch...? Jetzt… jetzt hört sie auf zu reden... Und lässt meine Frage einfach außen vor? Dann äußert sie schon SOETWAS und lässt die Gegenfrage dann mit lautem Knall fallen?
    Ihre Emotionen veränderten sich von kühl zu zornig. Kaum weniger hasserfüllt als Gareth, aber sie schien sich ein wenig besser unter Kontrolle zu haben als er vorhin. Offenbar war dieses Gefühl nichts neues für sie.
    Man sollte ihr die Haut abziehen, ihr Gehirn wie ein Tuch ausquetschen und ihr die Fingernägel ausreißen und damit durch das Herz schießen. Dann wäre sie nicht nur eine elende Verräterin, sondern eine elende blutige Verräterin...
    Gareth hätte unwillkürlich gelacht, wenn ihn das nicht verraten hätte. Die anschaulichen Bilder, mit denen Shirley ihre wütende, stumme Hasstirade untermalte, trafen seinen Geschmack, auch wenn er vermutlich anders zu Werke gegangen wäre.
    Also wenn sie nicht bald damit rausrückt... Zerqu könnte sie gerne zerquetschen, ich mach mir nicht die Hände schmutzig... aber spätestens Alodran wird sie schon kriegen und dann hat sie nichts mehr zu lachen. Mädel, wie du hier vor dich hinlaberst... es gibt Sachen mit denen sollte man sich nicht messen.
    Plötzlich stockte sie. Ihr Blick hatte in der Dunkelheit die leuchtenden Augen des Geistpokemon gesehen.
    DU verursachst bei mir starke Kopfschmerzen, verdammt!
    Sie fuhr sich mit der linken Hand mehrmals durch die Haare und sah sich mit einem leichten Anflug von Panik nochmals um.
    Das... Moment... das kommt nicht von Lyrissa... das ist anders... Gareth...? Lass die Befürchtungen nicht wahr sein...
    Xana erkannte die Gefahr rechtzeitig und zog sich tiefer in die Schatten zurück und sank langsam zu Gareths Schulter zurück. Shirley starrte an den Fleck, an dem Xana eben noch geschwebt hatte, und ihre Gedanken wurden panikerfüllter, aber auch verschwommener, da Xana die Verbindung kaum noch halten konnte.
    Wo ist … Teil? Was kann es? Ist es an mir dran? Verdammt, … Furcht … schon immer berechtigt... Verschwinde! Du hast … nichts mehr zu suchen, ich … Glumanda auf dich! Wenn … es war müsste … jetzt … weg sein... bitte nicht... Ich … die Krise wenn sie das gelesen hat…
    Die Verbindung riss. Gareth holte erleichtert leise Luft, als die Schmerzen nachließen.
    Jedes Wort, das Shirley gedacht hatte, hatte er sich eingeprägt. Sie sah sich immer noch besorgt um, um sicherzugehen, dass Traunfugil verschwunden war, und Gareth erlaubte sich ein dünnes Lächeln.
    Er war erfüllt von der Vorfreude auf ein Gespräch zwischen ihnen beiden, wenn der Rest der Gruppe gerade nicht in der Nähe war. Sie hätte einiges zu erklären, und in ihrem eigenen Interesse hoffte Gareth, dass sie kooperativ sein würde. Sonst würde er dem Rest der Gruppe
    erzählen, was er erfahren hatte.
    Mit einem Seitenblick zu Surion verschloss er seine Erkenntnisse tief in sich. Er wollte nicht riskieren, durch einen unbedachten Gedanken über eine eventuell wieder auftretende Synchronisierung ihm etwas davon zuzuspielen.

  • "Nur Zahlen! Nur Zahlen?! Das kann nicht wahr sein! Das-! Das-! Was fä-!" Surion verglich Zerqu mit einem Despotar. Despotar? Zerqu hatte ein viel höhreres Level erreicht. Inzwischen war er ein Groudon. Doch durch seine Wut war er unfähig zu sprechen, da alles auf einmal aus ihm herausplatzen wollte. Sätze wie 'Pokemon sind nicht nur Zahlen! Zahlen leben nicht! Zahlen können sich nicht bewegen! Was fällt dem ein?! Wie kann man so denken!? Ich werde ihm zeigen, was Zahlen anstellen können!' würden die Höhle erschüttern, wenn er nicht so in Rage wäre.
    Doch obwohl er der Weltuntergang sein könnte war Lyrissa im Stande gewesen, die Zeitbombe Zerqu ein paar Sekunden hinauszuzögern. Vielleicht war Zerqu einfach nur dumm. Vielleicht war Lyrissa aber auch einfach nur gut im Umgang mit ihren Worten, welche auf eine beschwichtigende Weise Wirkung hatten. Deshalb war er bereit ihr weiter zu zuhören. Obwohl er es nicht fassen konnte, dass es noch viel mehr solche Maschinen gab. "Was soll das heissen 'wenn sie noch nicht zu irgendwas verwendet wurden'!?" Für Zerqu selbst war die Frage berechtigt.
    Die Maschine hier nahm Pokemon als Ganzes und verwandelte sie in Energie. Wenn man die Energie benutzen würde - wenn ein Teil also fehlen würde -, wäre das Pokemon nichtmehr ganz und könnte nicht wieder in die original Form verwandelt werden - so verstand es Zerqu. Aber Lyrissas Maschine im Leuchtturm hat die Energie der Pokemon in ihrer original Form abgesogen. Es wurden Teile vom Pokemon entzogen und trotzdem war es noch ganz. Wenn den Pokemon in den Städten ein Teil geklaut wurde, sie aber immernoch - im Endeffekt - unbeschadet davon kamen, wieso konnte man die Pokemon hier nicht in einer wenigstens ermüdeten Form zurückverwandeln?
    "Und wie, zur Hölle, kann man die Pokemon jetzt befreien!? SAG ES!" Tim hatte es schon gefragt und es war auch die wichtigeste Frage von allen, aber Lyrissa meinte bisher nur, dass sie es glaubte, nicht, wie man es machen könne. Aber als sie erklärte, dass die Pokemon verloren wären, hätte man die Kugel zerstört, liess ihn verstummen und seine Augen nur noch ungläubiger und aufgerissener erscheinen. ... Hätten Surion und Gareth es geschafft... Es gäbe sie nichtmehr...
    Wobei auch hier etwas nicht stimmte. Wenn sie immernoch umhergeisternde Energie gewesen wären hätte man sie doch mit einer Maschine von Lyrissa einfangen können. Aber darauf kam Zerqu nicht - zu geschockt war er.

  • Das war nicht gekonnt unter den Tisch fallen lassen sondern auffällig laut knallen lassen. Zumindest Shirley hatte es bemerkt. Was glaubte diese Lyrissa eigentlich wer sie ist? Beunruhigt irgendetwas von Loyalität labern aber dann in verräterischen Zustand zurückfallen? Und obendrein noch ihre Frage ignorieren? Innerlich völlig aufgewühlt war Shirley jedoch in der Lage, die kühle Fassade weitestgehend aufrecht zu erhalten. Hätten diese Gedanken nicht Kopfschmerzen verursacht. Das Mädchen raufte sich mit der linken Hand etwas durch die Haare, immerhin war der Schmerz nicht nur ungewöhnlich stark, sondern hatte auch eine merkwürdige Position. Vorsichtig ließ sie ihren Blick schweifen - Lyrissa, Gareth, Surion.. - Gareth! Sein Traunfugil Xana war aus unerfindlichen Gründen nicht mehr bei ihm. Er hatte eine merkwürdige Verbindung zu seinem Geistpokémon, die er schon einmal genutzt hatte. In den Strudelinseln. Um ihren Körper auf Verletzungen zu überprüfen.. Aber warum verursachte es die Kopfschmerzen? Konnte es .. 'Gedankenlesen?' Oder war hier nur der Überraschungsmoment auf seiner Seite? Vor diesem Fall hatte sie schon immer Angst gehabt.. Niemand kann ihr ihre Gedanken nehmen.. Oder?
    Shirley lenkte ihre gesamte mentale Kraft gegen den Schmerz. Sollte es Xana sein, würde sie das Geispokémon zumindest vertreiben können. Tatsächlich war Traunfugil plötzlich bei Gareth, aber der Schmerz stich immernoch nach. Sie hoffte inständig, dass ihre Befürchtungen sich nicht bewahrheiteten und versuchte, so wie immer zu wirken, was aufgrund der Schmerzen nicht gerade leicht war. Wenn man von einem Zerqu Verletzungen hatte oder wegen einem Surion eine Unterkühlung hatte ließ sich das leicht überspielen, aber mental war sie verdammt angreifbar.
    Die Trainerin versuchte ihre Gedanken auf Lyrissa die liebevolle Leugnerin zu konzentrieren und ging einen Schritt auf sie zu. "A-aber warum wollen Sie nicht mehr mit Alodran zusammenarbeiten?" Zuerst noch etwas unsicher passte sich die Stimme dem kühlen Blick an, begrub jedoch die vorwurfsvolle Spur diesmal unter der Kälte.

  • Als die Dame sich vorgestellt hatte und einige Fragen mehr oder weniger vollständig beantwortet hatte, erklärte sie das vermeidliche Energieverhältnis zwischen einem Flegmon und einem Dratini. Unweigerlich ging eine Hand zu dem Pokeball von Harori und die andere zu seinem Messer. “Wie kann man nur so kühl über Pokemon reden? Boah!! Erst den Pokemon die Energie aussaugen und dann noch so ein scheiss Geschwätz.“ dachte Seki und wenn jetzt nicht die Gruppe dabei gewesen wäre hätte er vermutlich LYrissa das Messer zwischen die Augen gerammt. Als dann noch die von dieser, in Sekis Augen zu etwas extrem Minderwertigem degradierten Dame, Erklärung zu den Pokebällen und dieser Maschine kam hatte der Trainer das Gefühl zu einem Ursaring zu mutieren und zu randalieren. Egal ob sie nun eine Ex-Mitglied von Team Sacrim oder was auch immer war. Sie hatte scheinbar viel zu sagen und war dem nach nicht unschuldig an dem tun von Sacrim. So wie es im Moment aussah würde Lorio eine erneute Begegnung mit Seki nicht überleben. Aldoran zerstörte mit seiner Pokemon-Energie-Sammel-Aktion Pokemonfamilie, trennte Seelenbünde und störte das Gleichgewicht zwischen Natur und Pokemon und dafür müsste Aldoran leiden.

  • Äußerst zufrieden ging Gareth im Geist noch einmal die empfangenen Informationen durch und begann, Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Sorgfältig achtete er darauf, seine Gedanken in sich zu verschließen. Gleichzeitig wandte er sich wieder Lyrissa zu.
    Hm, Länder? Das bezog sich wohl auf Lyrissas Aussage, dass Team Sacrim auch in anderen Ländern aktiv ist. In Kanto, wo jemand namens Aerion in einer Basis - vielleicht ihrem Hauptquartier? - geschlagen wurde, offenbar ebenso wie dieser Exaris, der Forscher bei Silph Co., der diese abscheuliche Maschine konstruiert hat. Und irgendjemand namens Cobra. Und offenbar hält sie irgendjemanden in Kanto für unfähig, diese Cobra auszuschalten. Aber wer ist Cobra, und wen gibt es in Kanto? Ist es derselbe, der die anderen beiden geschlagen hat? Warum sollte er dann nicht auch mit der Agentin fertig werden? Ein Punkt, über den ich Antworten von ihr erwarten werde.
    Er hielt kurz inne und lies den zweiten teil von Shirleys Gedanken revue passieren.
    Ihr Hass auf Lyrissa ist nicht nachvollziehbar. Ihre ganze Art ist falsch, obwohl ihre Gefühle echt sind. Woher hat sie diese detaillierten informationen? Wieso bezeichnet sie Lyrissa als Verräterin? Wieso sympatisiert sie mit Alodran?
    Er erinnerte sich daran, wie Shirley Surion als Sacrim bezeichnet hatte, unmittelbar nachdem Alodran sie alle zum Sterben zurückgelassen hatte.
    Versucht sie den Vrdacht von sich abzuwenden? Zwei weitere Punkte auf der Liste, die ich mit ihr durchgehen werde. Und welche Dinge meint sie? Alodran ist nur ein Mensch, und das Leben weicht schnell aus seiner schwächlichen Hülle. Ohne seine Pokemon ist er nichts. Woran hat sie also wirklich gedacht? Diesen Punkt behalte ich besser erst einmal für mich, es wäre nicht gut, ihr zu zeigen, wie sehr ich ihre Gedanken tatsächlich lesen kann. Dass sie nichts vor mir verbergen kann.
    Er gedachte des letzten Abschnitts und lächelte in Gedanken.
    Dass sie tatsächlich immer Angst vor Xanas Kräften gehabt hat... erstaunlich. selbst ich kannte noch nicht alle Anwendungsmöglichkeiten. Noch weiß sie nicht, dass Xana es gewesen ist - sie ahnt es nur. Und sie weiß auch nicht, was ich weiß. Dass ich weiß, was sie weiß. Aber sie wird es bald wissen... Ihre Angst hat ihre Gedanken bloßgestellt. Er ließ ihre letzten, panikverzerrten Gedanken noch ein paar mal durch seine Gedanken kreisen und weidete sich kurz daran.
    Beinahe schön, ihr diese schmach zugefügt zu haben, ihre innersten Gedanken gestohlen zu haben. Und wie nützlich zu wissen, dass es funktionierte. Mit ein wenig Übung würde es immer besser funktionieren, da war sich Gareth sicher. Und Shirleys Angst vor den Psychokräften war ebenfalls sehr nützlich, weil es endlich eine Schwäche von ihr aufzeigte. Von außen nahezu unangreifbar und nur dann verwundbar, wenn ihr ein unbeabsichtigtes Wort oder eine falsche Betonung, eine unbedachte Emotion entschlüpfte... doch von innen verletzlich und zerbrechlich wie eine Skulptur aus dünnem Eis.
    Schön, makellos, kalt... aber zerbrechlich und schwach. Xana und er gestatteten sich sekundenlang, ihren gemeinsamen Triumph innerlich zu feiern, bevor sie gleichzeitig wiederinnerlich ernst wurden. Äußerlich hatten beide keine Miene verzogen.


    Ryan fragte nach Jens, und Gareth spannte sich unwillkürlich wieder. Er hatte sich diesmal unter Kontrolle, aber es ärgerte ihn einerseits, nicht selbst darauf gekommen zu sein - und andererseits hoffte er für Lyrissa, dass es dem Leiter der Arena von Teak City gut ging.

  • Lyrissa antwortete zunächst auf Ryans Frage, da ihr dies scheinbar am leichtesten fiel. "Auch ein Arenaleiter braucht mal Urlaub, und es war eigentlich nur eine glückliche Fügung des Schicksals für mich, dass ich ihn vertreten konnte. Ich kämpfe gerne mit Geist-Pokémon und konnte Jens davon überzeugen, mich zu seiner Vertretung für diese Zeit zu machen. Natürlich wusste er nicht, worum es mir in Teak City wirklich ging. Obwohl wir ganz guten Kontakt hatten, war er natürlich eine Weile nicht gut auf mich zu sprechen, nachdem er die Sache mit dem Zinnturm herausbekommen hat. Aber das war auch irgendwo gerechtfertigt, ganz im Gegensatz zu den Schikanen von gewissen anderen Personen kurze Zeit nach unserer Begegnung im Leuchturm." Der abfällige Ton, in dem sie den letzten Teilsatz aussprach, konnte aufmerksamen Zuhörern ziemlich deutlich zeigen, dass sie wieder auf Alodran anspielte. Ebenso war sie scheinbar der Meinung, dass diese Bemerkung für Shirley als Antwort auf ihre wiederholte Frage genügen müsse - auch wenn Lyrissa sich ziemlich sicher war, dass sich Shirley damit nicht begnügen würde.


    Um wieder zu dem eigentlich Grund ihres Auftretens hier im Brunnen zurückzukommen, wandte sie sich ein weiteres mal an Zerqu, der ihr in seiner aggressiven Art doch schon ein wenig Angst machte. "Die Maschine hier ist ein Prototyp, nach allem was ich gehört habe. Das heißt, man kann die einzelnen Schritte in gewisser Weise programmieren, dazu sind auch die ganzen Knöpfe daran gut. Die fertigen Maschinen werden wahrscheinlich nur einen Schalter zum starten und einen um die Energie zu entnehmen haben. Aber bei dieser müsste der ganze Prozess auch andersrum funktionieren - zum Glück, sonst bräuchte man nämlich eine komplett eigene Maschine, um die Pokémon zu befreien. Und ich würde sie nur ungern dadrin lassen, wenn ich das Teil sabotiere..."


    Mit diesen Worten trat sie einen Schritt nach vorne, in der Hoffnung, dass die Trainer ihr den Weg zur Maschine gewähren würden, nachdem sie ihnen ihre Absichten kundgetan hatte.

  • Lyrissa machte einen Schritt und Zerqu ballte automatisch alarmierend die Faust obwohl er verstand, was sie wollte. Das Schlimmste daran war, dass Lyrissa die einzige Hoffnung für die Pokemon war und man sie so oder so gewähren lassen musste. Sie hatte oft angedeutet, dass auch sie den Pokemon nichts grundlegend Schlechtes wollte aber... man konnte viel sagen, wenn der Tag lang war.
    Wie ein kampfbereites Magnayen knurrte Zerqu Lyrissa entgegen:"Wenn du weisst, wie das geht, dann mach es auch. Aber ein Fehler und du wirst geröstet." An dieser Stelle trat Voltilamm mit vor Blitzen zuckenden Hörnern vor. Auch sie war sauer auf das, was hier geschah. Das Schaf wartete ungeduldig auf den einen Befehl. Sie und Zerqu waren der absolut gleichen Meinung. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grad.
    Zerqu wollte den Verantwortlichen - Lyrissa meinte, sie war es zumindest hierfür nicht, aber das war fast vollkommen egal - so lange unter Blitzen bedeckt sehen, bis er niewieder aufstehen würde - Voltilamm könnte soetwas nicht tun. Aber das würde sich erst zeigen, wenn es soweit wäre.
    Jetzt war es an der Zeit, jede weitere Aktion von Lyrissa genau zu beobachten aber aufmerksam konnte man nur mit Ruhe sein. Der Trainer versuchte sich zur Ruhe zu zwingen, was nur schwer gelang, aber schlussendlich war er dann doch bereit Lyrissa passieren zu lassen. Wenn man das so nennen konnte. Zerqu stellte sich neben das Schaltpullt der Maschine um die Frau mit dem hässlichen Kleidergeschmack genau zu beobachtten.
    "Voltilamm... Wenn sie was falsches macht schiesst du einfach. Egal, ob ich zu nah dran bin.", befahl er gekonnt, wie ein Feldwebel. Er sprach wieder zu Lyrissa. "Erklär jeden Schritt."

  • Irritiert blickte Noir hin und her.
    Wer war die fremde Frau eigentlich? Sie grübelte über die Frage nach und ignorierte dabei das laufende Gespräch, bis sie bemerkte, dass es weiser wäre zuzuhören. Scheu schnappte sie sich Shuppet und trat mehrere Schritte zurück, aber nicht allzu viele, damit die Irrlichter noch Licht spenden konnten. Dann tat sie, als wäre sie geistig abwesend, aber in Wirklichkeit spitzte sie die Ohren.
    Die Fremde schien den Namen Lyrissa zu tragen und die Gruppe zu kennen. Die anderen standen ihr sehr feindlich gegenüber, was sie nicht wunderte, da das, was sie über die Maschine aufgeschnappt hatte, nicht sehr angenehm klang. Langsam fuhr sie mit dem Finger über die Knöchel ihrer linken Hand. Shuppet hatte sich auf ihrem Kopf niedergelassen und musterte Lyrissa argwöhnisch.
    Als diese begann, über die Umwandlung von Pokémon in Energie und wieder zurück zu sprechen, türmte sich in ihr ein unberechenbares Gefühl des Zorns auf. Sie hatte das Gefühl, bei der kleinsten Berührung zu explodieren, doch das war wohl eher unklug. Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte die Decke an.
    Das ist schrecklich...die armen Pokémon..was wäre, wenn das mit Shuppet, Nebulak oder Sniebel passiert? Der schreckliche Gedanke zerbiss ihr fast das Herz. Was für Menschen taten so etwas?

  • Was bildete Lyrissa sich eigentlich ein? Das sich Shirley mit solch einer knappen Notation zufrieden gäbe? So töricht war die Violetthaarige nun auch wieder nicht, und es verwirrte die Trainerin dabei wirklich sehr, was sich die Degradierte bei ihren Handlungen dachte. Von dem Respekt, den Shirley nach dem Kampf im Leuchtturm gegenüber Lyrissa gesammelt hatte war keine Unze mehr da, auch wenn ihr Wissen über Maschienen und Biochemie in Zusammenhang mit Technik nach wie vor interessant war.


    Auch wenn sie recht zornig war ließ sie sich zu der kleinsten Bewegung erst nieder, als Zerqu die Stimme hob und von Lyrissa verschiedene, auf das Gerät mit den eingefangenen Pokémon wichtige Dinge verlangte und sicherstellen wollte. Guter Ansatz, allerdings war ihr die Art und Weise, in der Zerqu dies vernehmen wollte, zu naiv. "Woher willst du wissen ob sie dir jeden Schritt so erläutert, wie sie in Wirklichkeit Funktionen an der Maschine aktiviert?", fragte sie kühl und schaute zwischen dem jungem Mann und der Pseudoarenaleiterin langsam hin und her. "Außerdem.." Mit geschärftem Blick trat sie vor die Maschine und musterte Lyrissa scharf. Man musste schon ziemlich wenig mitbekommen haben, um daraus nicht lesen zu können, dass Shirley keine verwaschenen ebenso mal rausgerutschten Nebeninformationen wollte sondern bittere Details.

  • Ryan schüttelte enttäuscht den Kopf. Er machte ebenfalls einen Schritt auf Lyrissa zu, wandte sich aber an Zerqu. Ryan nahm ihn an der Schulter und "lenkte" ihn leicht zu sich herum. ,,Hör zu..", sagte er in normaler Lautstärke, ohne auf Lyrissa zu achten. ,,Ich vertraue ihr weitestgehend, außerdem ist sie wohl die einzigste Hoffnung. Oder willst du es selbst in die Hand nehmen?" Ryan machte eine kleine Pause, damit Zerqu darüber nachdenken konnte. ,,Lass sie einfach machen, sie muss sich bestimmt konzentrieren denke ich. Falls sie etwas falsches macht...wird sie keine Zeit haben, um auch nur einen Schritt zu tun. Also bitte, bleib locker.." Zeitgleich mit dem letzten Wort wandte er sich wieder der Maschine und Lyrissa zu. Er war zwar nicht naiv, doch fand er, dass man Lyrissa gewähren lassen sollte. Wartend stand er da. ..hftl. war das richtig..es wäre wohl ziemlich scheiße wenn sie was falsch macht..ich hab keine Lust jemanden in der Gruppe mitzuschleifen, der wegen Mord beschuldigt wird..naja..so weit wird es schon nicht kommen.......enttäusch mich nicht.. Wem die letzten drei Worte gewidmet waren, wollte er selbst nicht so genau wissen.

  • Shirley's Antwort war nur ein entnervtes, ungeduldiges und gereiztes Nicken, das eine Mischung aus 'Lass mich mal machen, Jungchen' und 'Ja, ja, du kommst auch noch dran' war. Es war Zerqu sehr wohl bekannt, dass Lyrissa ihm etwas vom Gallopa erzählen könnte. Seine 'Taktik' bestand aber daraus, Lyrissa unter Druck zu setzen und ihr weiss zu machen, dass sie um jeden Preis das Richtige machen solle.
    Zerqu hatte nichtmal richtig zuende genickt, da griff Ryan an seine Schulter - eine Berührung, die er sowieso nicht abkonnte und gerade in diesen kriegerischen Situationen noch viel weniger. Ryan meinte, er vertraue Lyrissa. ""WAS!?" Zerqu starrte ihn entgeistert an. Wieder wollten allerlei Sätze gleichzeitig aus ihm raussprudel aber er kam recht schnell wieder zur Besinnung. Er erinnerte sich an einen Satz, den Gareth verwendete und nuschelte ihn nach:"Unserer Gruppe fehlt es an Misstrauen..." Währenddessen redete Ryan weiter und Zerqu schien ihm ins Wort zu fallen. "Natürlich ist sie die einzige Hoffnung! Was glaubst du, warum ich sie an die Maschine lasse? Ich lass sie doch machen! Ich will sie nur nicht das Falsche machen lassen!" Wo wieder Zerqu's Taktik zum Vorschein trat. Lyrissa musste sich konzentrieren, keine Frage - solange sie dieses Teil nicht ohnehin schon auswendig kannte -, aber sie sollte sich nicht auf das Konzentrieren dürfen, was die Gruppe, was Zerqu, eben nicht wollte, nämlich die Energie zu benutzen, zu stehlen oder, im schlimmsten Fall, die Pokemon zu zerstören. Denn all diese Befürchtungen hatte er. Lyrissa hätte keine Zeit für eine Flucht "Dafür wird Voltilamm sorgen..." aber die Knöpfe zu bedienen ging schneller als man mochte.

  • Da Lyrissa die Gespräche unter den Trainern mehr oder weniger mit angehört hatte, erklärte sie noch einmal mit leicht amüsiertem Lächeln. "Warum sollte ich etwas anderes tun als die Pokémon da raus zu holen? Sie absichtlich zu töten würde selbst dann keinen Sinn ergeben, wenn ich noch voll und ganz für Team Sacrim arbeiten würde. Wenn ich sie als Energie irgendwie da raushole und mitnehme, merkt ihr das, von allem, was passieren könnte, hat niemand etwas, und ihr könnt versichert sein dass es ein Unfall ist wenn etwas schief läuft."


    Während sie weiter auf die Maschine zuging, um ihre Arbeit zu tun, wandte sie sich noch einmal an Shirley, die ihrem Blick nach zu urteilen immer noch keine Ruhe geben wollte. "Hör zu, Alodran ist ein ziemlich mieser Typ. Er kommt vielleicht auf den ersten Blick nicht so rüber, aber wenn er mal längere Zeit dein Chef war wirst du es merken. Und falls es dir nicht aufgefallen ist, bist du hier wirklich die einzige, die meine negativen Worte über Alodran in Frage stellt."


    Damit hoffte Lyrissa, sich nun endlich ihrer Arbeit widmen zu können. Sie sah zwischen den verschiedenen Knöpfen hin und her, um sich den Aufbau zu verinnerlichen. Dies würde notwendig sein, denn ein Fehler wäre zwar nicht automatisch das Aus für die gefangenen Pokémon, könnte aber zu unnötigen Schmerzen und im schlimmsten Falle sogar zu Mutationen führen, die eine logische Folge von fehlerhafter Trennung der herumschwebenden Energiemengen wären. Da Lyrissa allerdings nicht das erste Mal auf diesem Gebiet herumbastelte und sich relativ sicher war, dass alles gut gelingen würde, erzählte sie der Gruppe nichts von den Riskiken, um sie nicht noch weiter zu beunruhigen.

  • Leon schluckte einmal, während er leicht errötete. *... die... is ja niedlich...* ging es ihm beim Anblick Lyrissas durch dem Kopf und er wandte sein Gesicht eiligst in eine andere Richtung, damit seine Verlegenheit nicht weiter auffiel. *Ich... starre die Wand an, Ja. Ich starre einfach nur die Wand an...* Nache einer Weile, als der erste "Schock" wohl überwunden war, wagte er es wieder, sich dem Geschehen zuzuwenden. Wie so oft war ein Streit ausgebrochen und wie so oft musste er schweigend zusehen. Das "Recht" des Neuen, oder wie man das nennt.


    Selbst Brookes Neugierde war nun geweckt und mit für ihn untypische Neugierde spähte er aus dem Rucksack heraus. Ein nachdenkliches "Kruuuuu..." entwich ihm machte auch Leon aufmerksam. "Kssss...!" zischte er leise und versuchte das Kramurx mit dem Zeigefinger sachte in den Rucksack zurückzudrängen. "Hast du nicht mitbekommen, was dass für ein Ding ist, Brooke?" wisperte er dem Pokémon zu und fixierte wieder für einen Moment den Glaskasten... oder besser gesagt Lyrissas Rücken, der die Sicht auf das Objekt versperrte. "... ich... mir wäre es lieber, wenn du erst einmal in Deckung bleibst... tust du mir den Gefallen?" Selbst wenn es eine nettgemeinte Bitte war, Brooke mochte sie kein bisschen. Er wollte aus dem Rucksack gucken dürfen wann er will, wo er will... und wenn es gefährlich wird, wollte er auch nicht unbedingt auf die Reservebank verbannt werden. Doch... Leon hatte ausnahmsweise einmal Recht. Mit einem säuerlichen "Kruuuu..." rutschte der Kopf des Krähenpokémon zurück in den Rucksack. Leon spührte eine kleine Bewegung im Rucksack, als Brooke es sich wieder in seinem Nest gemütlich machte, dann herrschte Ruhe.

  • "Es..", flüsterte Shirley etwas verunsichert und bloßgestellt von Lyrissa, doch zur Antwort fand sie keine richtigen Worte. Ihr Blick festigte sich allerdings wieder, als die Violethaarige sich zu ihrer schönen Maschine begab und sie emsig studierte. Da könnte sie bleiben und am Besten nichts mehr sagen. Ihren Mund nicht mehr aufsperren. Sonst kämen nur noch mehr verwaschene Informationen raus oder Worte die in 'anderer' Weise behindernd für sie wirken könnten.. Es gab nichts mehr zu sagen und es war eigentlich ein guter Moment, sich aus dem Staub zu machen, bevor jemand auf falsche Ideen käme. Das Mädchen nahm ein paar Schritte Richtung Ausgang, bevor sie sich nocheinmal zur Gruppe umdrehte. "Wir sehen uns dann." Am Tag der Legenden.

  • "Halt!" zischte Gareth wütend. Pläne und Ideen, wie er am besten das, was er von ihr wissen wollte, aus ihr herausbekommen sollte, zerplatzten, als er ihre Verunsicherung und ihre Fluchtreaktion wahrnahm und seine eigenen Instinkte ihm sagten, dass es besser wäre, sofort zu handeln. Wie eine abrollende Spule stürzte Gareth hinter Shirley her, erreichte sie mit zwei großen Sätzen, packte ihren Arm und verdrehte ihn ihr gekonnt auf den Rücken. Dann schob er sie mit etwas, was man mit viel gutem Willen noch als ´sanfte Gewalt´ bezeichnen konnte, zur Gruppe zurück.
    "Bevor du hier deinen Abschied nimmst wäre es wirklich nett, wenn du uns allen noch eben erklären könntest, woher du die Informationen über Team Sacrim hast, die du mir gerade zugänglich gemacht hast. Und wieso du Lyrissa für eine Verräterin an Alodran hälst." Mit der freien Hand riss er ihr die Pokebälle vom Gürtel und warf sie einzeln Zerqu zu.
    Xana dirigierte er in einen günstigeren Winkel, von dem aus sie nicht nur Gareth und Shirley, sondern notfalls auch die ganze Gruppe mit Psywellen erreichen konnte, um die Erinnerungen von Shirley an die anderen weiterzugeben, falls es nötig sein sollte.