Von so einem Verzicht redet auch keiner.
Von was für einem Verzicht wird dann geredet? Wenn ich mir die Diskussion hier anschaue, wird eben genau das suggeriert.
Und nein, im eigenen Tempo geht das schlecht. Das geht auch schlecht, dass jeder das für sich selbst entscheiden kann, wie damit umzugehen ist, auf was verzichtet wird und was nicht. Der Grund? Die Zeit fehlt.
Ja, die Zeit fehlt. Deswegen zweifle ich es ja an, den Leuten stur vorzuschreiben, worauf sie verzichten sollen und sie öffentlich für ihr Verhalten zu shamen, weil eben genau das den Prozess verlangsamt, der eigentlich stattfinden sollte.
Die Leute in ihrem eigenen Tempo gehen zu lassen mag nicht die einfache, schnelle Lösung sein, die viele anscheinend gerne hätten. Langfristig gesehen ist es meiner Meinung nach aber effektiver.
Weil es manchen Leuten egal ist, wird man sie durch Aufklärung auch nicht ins Boot holen können. Sorry, aber wer es jetzt noch nicht kapiert hat, der wird es auch nicht mehr richtig kapieren, höchstens wenn es viel zu spät ist und darauf kann der Rest leider nicht warten. Einfach gesagt: Es geht nicht mehr darum, dass vielleicht etwas getan wird, sondern nur noch darum was getan werden soll. Das heißt schon, dass jeder etwas tun muss.
Habe ich auch nicht gesagt. Es geht mir im Speziellen um die Leute, die sich von dem Thema überfordert fühlen und nicht wissen, was sie machen können oder sollen. Klimawandel ist nun mal ein sehr komplexes Thema, das auch viele Ängste, Zweifel und Fragen auslöst. Nicht jeder hat die Kapazität dazu, sich so ausführlich damit auseinanderzusetzen, wie es verlangt wird. Dass etwas getan werden muss, ist klar. Man sollte den Leuten aber helfen das zu verstehen und ihnen nicht etwas aufzwingen, dessen Sinnhaftigkeit sie nicht nachvollziehen können. Denn dann werden sie es auch nicht tun.
Das Problem ist hier, dass viele Deutsche es nicht gewöhnt sind selber zu denken... Das ist nichtmal abwertend gemeint, sondern dadran ist viel die Regierung Schuld und das veraltete Schulsystem.
Deswegen sollte man ja eben für Aufklärung sorgen statt von jemandem, der es nicht besser weiß, einen Verzicht zu verlangen. Die Leute sollten selbst feststellen können, dass ihr Verhalten dem Klima schadet und was sie ändern können. Veränderung kommt von innen. Viele Leute wären bereit etwas zu tun, wenn man ihnen die Chance gibt, statt sie zu belehren und ein moralisches Urteil über ihre Lebensweise zu fällen.
Und das ist dann akzeptabel?!
Deswegen sagen ja viele es müssen Verbote oder Strafen her. Wobei man hier natürlich sagen muss, dass große Konzerne davon wieder verschont bleiben... Genauso wie Reiche. Schweden macht es da scho richtig.
Nein, ist es nicht. Ich finde es persönlich auch nicht gut, aber es ist eben nun mal die Realität, dass es manchen komplett gleich ist. Egal, wie sehr du es versuchst, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Solche Leute wird es immer geben. Ob und inwiefern die Regierung für klimaschädliches Verhalten sanktionieren sollte, steht auf einem anderen Blatt. Darum geht es mir an dieser Stelle aber nicht.