Das ist aber, das muss man so sagen, kein religiöses, sondern ein soziologisches Problem, das sich in verschiedensten Bereichen des Lebens in der Geschichte immer wieder gezeigt hat.
Man könnte hier aber mal eine Triebkraft der Radikalisierung "eliminieren". Hätte es so nie eine Religion gegeben, dann hätte sich auch basierend darauf keiner radikalisieren können. Bei einem wirklich individuellen Glauben ohne jede Anleitung hätte hingegen der Einflussbereich einer Religion (die dann ja immer individuell wäre), da praktisch nicht vorhanden, nicht ausgereicht, um signifikanten Schaden anzurichten (womit eine individuelle Radikalisierung weniger schlimm wäre).
Und mit "eliminieren" meine ich keineswegs, dass man mit radikalen Mitteln die Religion ausrotten sollte. Aber ein Schritt in die richtige Richtung könnte erst einmal sein, vielen Menschen bewusst zu machen, was der tatsächliche Glaube ihrer Religion ist. Der Gott des Christentums ist der Bibel nach ein Massenmörder, daran kann man nicht rütteln. Dass jemand das weiß und diesen Gott dann noch verehrt, halte ich für unwahrscheinlich. Also muss das Christentum den Gläubigen einen individuellen Glauben zugestehen, in dem das nicht so ist. Dann aber ist auch die Bibel keine Quelle des Glaubens mehr, da der Aspekt, dass Gott ein Massenmörder ist, unmissverständlich drinsteht und wenn man ihn verneint, verneint man die gesamte Bibel (oder zumindest das alte Testament, sofern man da trennen kann, das neue habe ich mir noch nicht so angesehen, kann es daher nicht genau sagen).
Und die Folge daraus ist, dass verschiedene auf der Religion des Christentums basierende Glaubensrichtungen kein Dokument mehr als Fundament haben.