Glaubt ihr an Gott?

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  • Wenn die Leute bereit sind ein wichtiges, ernsthaftes Amt an einen Hund zu vergeben, sind sie blöd genug mich als Gott der Kunst zu verehren, nur weil ichs sage. Nur wenn man ihnen sagt, "fallt nicht ständig auf alles rein" stellen sie sich quer.
    Es gab auch Leute die ein Buch vergötterten, dass von einer Religiösen Person geschrieben wurde. Obwohl es voller Widersprüchlichkeiten war und die Selbstbestimmung untergrub, wurde es sehr gefeiert und verehrt. Ja ich spreche von der Twilight Trilogie.

  • Wenn die Leute bereit sind ein wichtiges, ernsthaftes Amt an einen Hund zu vergeben, sind sie blöd genug mich als Gott der Kunst zu verehren, nur weil ichs sage.


    Von welcher Stadt ist denn die Rede? Hast du dir mal Gedanken über die Hintergründe gemacht, bevor du so 'nen Müll postet?


    Im Übrigen kann ich die Existenz Gottes mittlerweile beweisen: Der Himmel ist blau! q.e.d.

  • Was ich mich immer frage, was es bringt, wenn man die Existenz eines Gottes vehement abstreitet bzw. herbeibeschwört und vor allem versucht, andere Leute davon zu überzeugen. Es gibt in jeder Hinsicht keinen objektiven Beweis für oder gegen die Existenz eines Gottes. Es gibt subjektive Beweise wie Gotteserscheinungen (ganz ohne Drogen oder geistige Behinderung), welche man nicht auf andere Personen übertragen kann. Und inwiefern das denn die absolute Wahrheit ist, sei in Frage gestellt.


    Grundsätzlich hat Leviator ganz gut formuliert, was ich davon halte: Ich akzeptiere einfach, was ich nicht weiss. Ich akzeptiere mein Unwissen. Das heisst, streng genommen glaube ich nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass es keinen Gott gibt. Ich bin also ein Agnostiker und habe keine Meinung zum Thema, ob es einen Gott gibt. Es ist, wie es ist, und ich weiss nicht, wie es ist.


    Was halt das heikle an den Religionsdiskussionen ist, dass Leute sehr schnell sehr tief verletzt sind. Wenn man die Existenz ihres Gottes abstreitet, dann ist das vergleichbar mit einer übelsten Verleumdung eines nahen Verwandten. Und genau das ist der Grund, weshalb man die Gläubigen vor den Atheisten eher "schützen" soll als umgekehrt. Ein Atheist hat in dieser Diskussion einen Haufen emotionale Zielscheiben, welche er auch ganz einfach trifft und auch treffen will, denn Emotionen lassen einen schnell unsachlich und voreilig werden. Zack kann der Atheist sagen -> Denkfehler, Gott gibt es nicht, haha, ich hab die Diskussion gewonnen, ich weiss die ganze Wahrheit. Das macht einfach keinen Sinn.
    Ein Atheist selbst bietet keine emotionale Zielscheibe, weil er an nichts glaubt, das man verletzen könnte. Kurz, schon die Umstände lassen diese Diskussion zumindest bei heutigem Wissensstand durch - sagen wir mal - rational-wissenschafliche Aspekte und Argumente schnell in eine Richtung kippen. Diese Diskussion fühlt sich für mich hin und wieder so an, als würde man einen Ruderer und einen Tennisspieler eine Regatte machen lassen und am Sieger festmachen, wer der bessere Mensch ist. Es wird halt ganz in der Domäne der Wissenschaftler diskutiert, und dort kann die eine Seite gar keine Argumente bringen, weil sie in dieser Domäne nicht existieren.


    Damit ist die Grundsatzfrage keinesfalls beantwortet, noch ist sie für mich beantwortet, nur will ich hoffen, dass die Leute halt bei solch emotionalen Themen Rücksicht auf das Gegenüber nehmen, auch wenn man weder seiner Meinung ist noch sie verstehen kann. Sonst wird die Diskussion überflüssig.

  • perfekt geschrieben, danke. Obwohl ich mich nie verletzt habe, weil ich halt denke, das ich nichts dafür kann wenn andere Menschen einfach nicht gläubig sind (gilt wahrscheinlich auch andersrum) Das einzige was wirklich nervig ist, wenn ein Atheist versucht mir meine eigene Religion zu erklären, was er einfach nicht kann. Er kann es höchstens für sich und andere beschreiben aber bewerten geht halt einfach nicht. Genauso wie ein Gläubiger schwer die Atheistische Sicht in vollen Zügen nachvollziehen kann.


    und naja ja, das ging ja dann hier soweit sogar das man sich einem "Nicht-Glauben" als Glauben bedienen musste damit Athesisten überhaupt was zu verlieren haben lol.


    letztendlich..lebt jeder Mensch auf dieser Erde und was er selbst macht oder tut ist ja wirklich zweierlei...ich bin sogar als Gläubiger dafür, das man den kirchlichen Einfluss reduzieren sollte , wobei halt sowas wie Feiertage immer irgendwie existieren werden..

  • Das einzige was wirklich nervig ist, wenn ein Atheist versucht mir meine eigene Religion zu erklären, was er einfach nicht kann.


    Niemand hat versucht dir deine (persönliche) Religion zu erklären, sondern das Christentum (siehe Beitrag #2.923). Nur weil jemand behauptet er sei Christ hat er eben nicht mehr Ahnung vom Christentum, als jemand der nicht behauptet Christ zu sein. Du hast doch selbst gesagt:


    Gut es soll ja auch Muslime geben die sogar Schweinefleisch Essen und sagen sie sind Muslim. Dann ist das aber eher eine Interpretation des Begriffs Muslims die sich nicht in sich selbst folgert. Sozusagen kann ich alles für mich neu interpretieren. Die Farbe Schwarz ist jetzt für mich blau, Die Farbe Rot ist für mich jetzt grün , Frau Merkel ist kein Mensch sondern eine Außerirdische, Bier heißt jetzt xy9765 und so weiter.


    Wieso gilt das nicht auch für Christen? Wieso meinst du, dass ein Moslem kein Schweinefleisch essen sollte?


  • Niemand hat versucht dir deine (persönliche) Religion zu erklären, sondern das Christentum (siehe Beitrag #2.923). Nur weil jemand behauptet er sei Christ hat er eben nicht mehr Ahnung vom Christentum, als jemand der nicht behauptet Christ zu sein. Du hast doch selbst gesagt:



    Wieso gilt das nicht auch für Christen? Wieso meinst du, dass ein Moslem kein Schweinefleisch essen sollte?



    Das fängt halt schon damit an, das hier AT und NT durcheinander geworfen wurde und dann auf den Papst verwiesen wurde , der für mich als evangelisch geprägten Menschen überhaupt keinen Einfluss hat. Ok kann man nicht wissen und ja ich selber muss das manchmal trennen wenn einer vom Christentum schreibt meint er nicht das Christentum, was ich selber vielleicht nicht immer meine. Nur dann bitte das nicht als Generalwahrheit darstellen. das kam in manchen Argumentationen so vor.


    Ich musste gerade mal nachschauen ob es im Islam überhaupt eine Richtung gibt, die Schweinefleich verzehren erlaubt. Der Unterschied zwischen Christentum und Koran besteht vorallem auch in der Auslegung. und ja ich weiss auch Jesus hat in Befehlsform was gesagt nur ist die Umsetzung kirchengeschichtlich viel mehr bearbeitet worden als im Islam siehe auch: http://de.m.wikipedia.org/wiki…tura#Klarheit_der_Schrift. Im Koran findet man etwas , was es im Christentum nicht gibt, eine reine Schrift , die persönlich von Mohammed und seinen Aussagen handelt und auch in Befehlsform abgehandelt wurde: http://de.wikipedia.org/wiki/Hadith


    wenn also im Christentum stehen würde: " Fettes Fleisch sollte man nicht essen" dann kann sich jeder Christ überlegen ob darunter Schweinefleisch fällt. Im Islam steht dagegen in reiner Befehlsform: Du Darfst kein fettes Fleisch essen! Also das eine kann man Auslegen das andere nicht. Ich hoffe son bisschen ist der Unterschied klar? Soweit ich weiss sind verschiedene Hadithe je nach islamischer Richtung mal raus oder reingenommen worden aber selbst nie anders interpretiert worden (geht auch nicht wenn sie einen befehlenden Charakter haben). Dem Islam fehlt halt sowas wie ein Martin Luther oder auch einen Papst, der die Deutungshoheit bestimmt.

  • Jeder Atheist ist eigentlich Agnostiker, denne r kann nicht wissen, was da ist. Jedoch sollte ein Agnostiker nicht den Fehler machen zu behaupten, dass die Wahrscheinlichkeit für die Existenz Gottes bei 50% liegt. Ein extremer Agnostiker stellt sich gern in die gemäßigte Mitte und betrachtet beide Seite kopfschüttelnd, missachtet aber die Abstufung von Wahrscheinlichkeiten. Ein Agnostiker müsste auch sagen: Ich weiß nicht, ob es den Staat Kambodscha gibt. Es gibt einige Hinweise, aber man kann ihn mir nicht zeigen. Deshalb muss ich mit meinem Urteil darüber abwarten. Diese Einstellung ist jedoch Blödsinn.
    Ein Gott, der die ganze Welt erschaffen hat und sich immer wieder kundtut, müsste eigentlich evident sein, doch er ist es nicht, und damit kann man auch als Agnostiker sagen: Diesen Gott gibt es nicht, kann es nicht geben. Was einen deistischen Gott betrifft, da bleibt uns nur Zurückhaltung. Jedoch sehe ich hier auch keine Versuche, dass Atheisten sich als bessere Menschen hinstellen wollen. Die Diskussion ist nur so derbe einseitig, dass es manchmal den Eindruck hat, der Atheist würde sich erheben, nur weil die Argumente der Gegenseite zum Teil wirklich bemitleidenswert sind (und das meine ich ernst. Wenn ein Bischof sagt, die Atheisten könnten Gott nicht widerlegen, deshalb glaubt er, dann finde ich das traurig).
    Immer stürzen sich alle erst in die Diskussion und dann wenn's eigentlich entschieden ist, heißt's: Was habt ihr Atheisten davon, das zu widerlegen? Lasst den Menschen ihren Glauben etc. Man kann doch über alles diskutieren, ich sehe das Problem nicht. xD

  • juhu endlich ein solches thema gefunden!!!


    Also ich bin christ glaube aber in keiner hinsicht an Gott da es keinen einzigen Beweis für die Existenz gibt und imo alle Geschichten aus der Bibel nur alte Sagen sind weil in Sagen oft unmögliche Sachen vorkommen, was in diesen Geschichten zu genüg der Fall ist und ich hinterfrage jede einzelne dieser Geschichten. Ein anderer Grund wäre, man sagt Gott hat die Welt erschaffen in 7 Tagen und am 7.ten Tag kamen die Menschen, aber.. 1. man hat beweise dass es ältere spezien gibt wie die Dinos. 2. wie soll ein "Wesen" so etwas bitte erschaffen.. . 3. Wie kann eine Schlange mit Menschen kommunizieren?... . Ich finde all dieser Sachen höchst merkwürdig und unglaubwürdig. Wie die Welt entstanden ist weiß niemand auf der Welt, da könne er behaupten was er will.. jedenfalls glaube ich nicht an Gott, wenn es ihn geben würde, dann würden doch sicher Wunder irgendwo passieren oder?? (ich glaube zwar dass irgendwo stand dass gott sagte: "die menschheit muss nun auf sich selbst aufpassen" oder so aber trotzdem komisch).

  • Also ich bin christ glaube aber in keiner hinsicht an Gott da es keinen einzigen Beweis für die Existenz gibt


    Wenn es einen Beweis für Gott gäbe, würdest du aber auch nicht an ihn glauben, denn dann weißt du ja, dass er existiert. Gerade weil es keine Beweise für eine Existenz Gottes gibt, glauben Menschen an Gott. Wenn es Beweise gäbe, würde es doch gar keinen Glauben daran geben, denn es wüsste jeder, dass Gott wirklich existiert. Der Glaube an Gott baut nicht auf Beweisen auf.

  • Ich akzeptiere einfach, was ich nicht weiss. Ich akzeptiere mein Unwissen. Das heisst, streng genommen glaube ich nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass es keinen Gott gibt. Ich bin also ein Agnostiker und habe keine Meinung zum Thema, ob es einen Gott gibt. Es ist, wie es ist, und ich weiss nicht, wie es ist.


    Ich kann auch nicht sagen, ob es einen Gott gibt oder nicht, aber so, wie ich keine Veranlassung haben, an einen zu glauben (schon gar nicht an einen biblischen Gott), habe ich auch keine Veranlassung, daran zu glauben, dass ich oder die Menschheit es nie wissen werden. Ich glaube, dass man theoretisch alles wissen kann ("alles" nicht im Sinne von "alles wissend", es bezieht sich wie gesagt auf die theoretische Erfahrungsmöglichkeit) - wenn man nur genug Zeit hätte es zu lernen und zu verstehen, mit anderen Worten, dass sich grundsätzlich nichts vollkommen außerhalb des Erfahrungsbereichs des Menschen bewegt. Das kann ich natürlich ebenso wenig beweisen wie das genaue Gegenteil davon und daher mag man dies als den "Gott" bezeichnen, an den ich glaube.


    Was halt das heikle an den Religionsdiskussionen ist, dass Leute sehr schnell sehr tief verletzt sind. Wenn man die Existenz ihres Gottes abstreitet, dann ist das vergleichbar mit einer übelsten Verleumdung eines nahen Verwandten. Und genau das ist der Grund, weshalb man die Gläubigen vor den Atheisten eher "schützen" soll als umgekehrt. Ein Atheist hat in dieser Diskussion einen Haufen emotionale Zielscheiben, welche er auch ganz einfach trifft und auch treffen will, denn Emotionen lassen einen schnell unsachlich und voreilig werden. Zack kann der Atheist sagen -> Denkfehler, Gott gibt es nicht, haha, ich hab die Diskussion gewonnen, ich weiss die ganze Wahrheit. Das macht einfach keinen Sinn.


    Ich streite niemandem seinen Glauben ab, ich nehme mir aber das Recht heraus, bestimmte Glaubensrichtungen für mich zu verurteilen, so hart das auch klingen mag. Dazu muss ich natürlich genau wissen, woran einer glaubt. Basierend darauf ist die Entscheidung natürlich sehr individuell und ich kann sie in Bezug auf den christlichen Glauben nur in Extremfällen treffen. Zum Beispiel verurteile ich den Gott der Bibel (bei exakter Nähe zu den Beschreibungen seiner Taten darin), weil er, um es rundheraus zu sagen, ein Massenmörder ist. Wenn ich mich aufgrund der Grausamkeit dieses Gottes weigere, an ihn zu glauben und mich weigere, den Glauben anderer an ihn, so wie er ist, zu akzeptieren, dann ist das (auch in dieser Diskussion) mein gutes Recht. Dass jemand hier exakt an diesen grausamen Gott glaubt, habe ich niemandem unterstellt.
    Nach den Regeln der Diskussion bin ich jederzeit dazu berechtigt, andere auf (scheinbare) Denkfehler hinzuweisen. Es steht dann jedem aber auch frei, seiner Ansicht entsprechend darauf zu reagieren.
    Wie ich auch schon öfters in der Diskussion bemerkt habe, ist die Existenz Gottes dem Glauben vieler nach per Definition nicht beweisbar oder widerlegbar (etwas, an das ich nicht glaube). Es kann daher auch jeder Gläubige mir vorhalten, dass ich diesbezüglich nichts sagen kann oder es auch gar nicht darf. Eine derartige Diskussion macht genau so wenig Sinn.
    Ob die Gläubigen einen "Schutz" benötigen, halte ich insofern für fraglich, als dass eine Diskussion auf Gleichheit basiert. Diesen "Schutz" müsste man zumindest als theoretische Möglichkeit auch den Atheisten zugestehen, selbst wenn sie ihn nicht bräuchten. Ob sie (oder die Gläubigen) das tun, kann ich nicht sagen, ich bin kein Hellseher.


    Ein Atheist selbst bietet keine emotionale Zielscheibe, weil er an nichts glaubt, das man verletzen könnte. Kurz, schon die Umstände lassen diese Diskussion zumindest bei heutigem Wissensstand durch - sagen wir mal - rational-wissenschafliche Aspekte und Argumente schnell in eine Richtung kippen.


    Ein Atheist hat aber großes Vertrauen (was man dann vielleicht als eine Art "Glaube" bezeichnen kann) in die Wissenschaft, die logische Vernunft und natürlich den Menschen selbst (und das ist durchaus auch von Emotionen geprägt). Das sind alles Dinge, die ein Gläubiger ebenfalls angreifen kann, also sag nicht, Atheisten seien diesbezüglich unangreifbar. Durch die Vorstellung eines allmächtigen Wesens zum Beispiel fühle ich mich persönlich in meinem Selbstbestimmungsrecht angegriffen.


    Es wird halt ganz in der Domäne der Wissenschaftler diskutiert, und dort kann die eine Seite gar keine Argumente bringen, weil sie in dieser Domäne nicht existieren.


    Das hätte auch ganz umgekehrt laufen können. In der Domäne der Religion muss die Wissenschaft immer zurücktreten. Das ist generell ein Punkt, der hier ein Problem darstellt: Man bewegt sich ja auf völlig verschiedenen Ebenen und daher, so blöd es klingt, redet man eigentlich dauernd aneinander vorbei. Für die einen zählt primär Wissen, für die anderen primär der Glaube, und eine Mitte dazwischen zu finden, ist äußerst schwierig, da Wissen den Glauben prinzipiell ausschließt und umgekehrt. In dem Moment, in dem ein Glaube "wahr" (mir fällt jetzt kein anderes Wort ein, ich hoffe, man versteht, wie ich das meine) wird, wird er zu Wissen und ist kein Glaube mehr (wobei sich hier natürlich meine Einstellung zeigt: Ich erachte das Wissen als in der Lage, den Glauben zu bestätigen, wodurch er zu Wissen wird, oder zu widerlegen, wodurch er einfach "falsch wird"; dem Glauben räume ich diese Rechte nicht ein). Um zu verhindern, dass man so aneinander vorbei redet, müsste man daher die Diskussion solange verschieben, bis sich der gemeinsame Raum findet. Doch ist es fraglich, ob das jemals passieren wird und bis dahin wäre es ja sowieso nur eine Art "Waffenstillstand".


    Meine persönliche Intention in dieser Diskussion ist es nicht, jemanden von irgendetwas zu überzeugen (mal ehrlich: wer hat schon einmal eine Diskussion geführt, in der der andere zum Schluss sagte: "Toll, danke, jetzt hast du mich überzeugt. Ich hatte Unrecht, du hattest Recht und ich freue mich, dass du mir die Augen geöffnet hast") oder meine Meinung als einzige Wahrheit zu verkaufen. Ich fordere nur, dass einigen Leuten die Konsequenzen ihres Glaubens bewusst sind. Jeder Christ kann dir sagen "Gott ist überall". Fragt man dann die meisten, wie sie sich das vorstellen, kommt leider oftmals etwas wie "Äääääh..." Leute, die nicht wissen, woran sie überhaupt glauben, sollten keine Recht haben, diesen Glauben für sich zu beanspruchen. Und ebenso darf sich der Glaube dann bei ihnen keine Legitimation für irgendetwas holen.

  • Ein extremer Agnostiker stellt sich gern in die gemäßigte Mitte und betrachtet beide Seite kopfschüttelnd, missachtet aber die Abstufung von Wahrscheinlichkeiten.

    Was für Wahrscheinlichkeiten missachten Agnostiker? Ich sehe da keinen Zusammenhang. Viele Agnostiker sagen, dass es aufgrund von Okhams Rasiermesser wahrscheinlicher ist, dass es keinen Gott gibt, als dass es einen gibt; und auch die Behauptung, dass man die Wahrscheinlichkeit für eine Seite als 50% bezeichnet, nur weil man sich nicht für eine Seite entscheidet, ist sehr unpräzise und einfach in den Raum gestellt. Angenommen, Bayern spielt gegen Paderborn. Es ist mir völlig egal, wer gewinnt, kurz, ich entscheide mich nicht für eine Seite und sage, es können beide gewinnen, was natürlich für einen eingefleischten Bayern- bzw Paderbornfan unmöglich ist. Damit sage ich noch lange nicht, dass Paderborn und Bayern je 50% Chancen auf einen Sieg haben.


    Agnostiker müsste auch sagen: Ich weiß nicht, ob es den Staat Kambodscha gibt. Es gibt einige Hinweise, aber man kann ihn mir nicht zeigen. Deshalb muss ich mit meinem Urteil darüber abwarten. Diese Einstellung ist jedoch Blödsinn.


    Wieso? Nimmt mich jetzt echt wunder. Du stellst das jetzt einfach als Blödsinn hin, aber du gibst keinen Grund (ich stellle die Existenz Kambodschas btw nicht in Frage, ohne dass ich die Existenz überhaupt irgendeiner Sache in Frage stelle).


    Ein Gott, der die ganze Welt erschaffen hat und sich immer wieder kundtut, müsste eigentlich evident sein, doch er ist es nicht, und damit kann man auch als Agnostiker sagen: Diesen Gott gibt es nicht, kann es nicht geben.

    Auch diese Argumentation ist in den Raum gestellt. Wieso müsste ein allesschaffender Gott evident sein? Vielleicht äussert er sich in den Tannen. Nur gibt es so viele und schon so lange Tannen, dass du dich daran gewöhnt bist und sie noch nie als Zeichen für die Evidenz eines Gottes aufgenommen hast. Ich als Agnostiker sage: Ein allesschaffender Gott ist durchaus möglich, auch wenn ich es persönlich eher unplausibel finde.


    Jedoch sehe ich hier auch keine Versuche, dass Atheisten sich als bessere Menschen hinstellen wollen.

    Das ist vielleicht etwas ungeschickt formuliert. Ich meinte nicht das, sondern eher, dass man eine Diskussion führt, die zu einem Ziel führen soll, zu dem sie nicht führt. Wenn man einen Ruderer und einen Tennisspieler eine Regatte fahren lässt, sieht man schlussendlich, wer der bessere Ruderer ist. Logisch ist es der Ruderer, so wie auch der Atheist schon allein der Umstände wegen diese Diskussion gewinnt. Das war übrigens nicht immer so, muss man aber klar sehen. Früher, zum Beispiel als Kopernikus mit seinem neuen Weltbild an die Öffentlichkeit trat, sah die Lage komplett anders aus, weil man eben in der Domäne der Religion diskutierte. Logisch konnte sich dieses Weltbild lange nicht durchsetzen.


    Wenn ein Bischof sagt, die Atheisten könnten Gott nicht widerlegen, deshalb glaubt er, dann finde ich das traurig

    Da stimme ich dir zu. Sofort stellt sich mir die Frage, wieso man sich denn rechtfertigen muss; schlussendlich ist es die gleiche Rechtfertigung, mit der sich Atheisten rechtfertigen: Für mich ist es plausibel, dass ein Gott existiert, weil ich Gotteserfahrungen hatte / weil ich etc. etc. Ein Atheist sagt ähnliches, nur seine Gründe sind andere. Für mich ist es plausibel, dass kein Gott existiert, weil ich finde, dass es nur eine Erklärung für anders erklärbare Dinge ist / weil ich etc. etc.


    Man kann doch über alles diskutieren, ich sehe das Problem nicht.

    Ich sage auch nicht, dass die Diskussion ansich problematisch ist, sondern die fehlende Rücksichtnahme auf Dinge, die man nicht versteht. Das gilt übrigens für beide Seiten, nur kann man dem Gläubigen seinen Gott ganz einfach abstreiten, kurz, er bietet eine emotionale Zielscheibe, und den "Gott" der Atheisten, die Wissenschaft, also ihre Existenz, kann man nicht abstreiten. Der Atheist kann also sehr viel selbstbewusster in die Diskussion gehen. Mein Problem ist, dass manche das ausnützen, um dann die Diskussion zu gewinnen, ohne ernsthaft argumentiert zu haben.


    Noch zu @Thrawn ein paar Dinge:
    Was du ansich schilderst, ist eine Art von atheistischem Agnostizismus bzw agnostischem Atheismus (ist das gleiche). Du schliesst eine Existenz eines Gottes per se nicht aus, glaubst aber nicht daran, weil die momentane Sachlage so erscheint. Atheismus ist viel mehr das Glauben an die Nichtexistenz eines Gottes, das heisst, es ist ausgeschlossen, dass einer existiert, war schon immer so, wird immer so sein.
    Zum Schutz: Natürlich soll ein solcher Respekt auf beiden Seiten existieren. Als Beispiel nochmals Kopernikus: Dazumal muss man eindeutig sagen, dass die Kirche keine rechte Diskussion geführt hat.
    Eigentlich hast du eine recht ähnliche Meinung wie ich zur Diskussion selbst, nur hast du ein leicht anderer Standpunkt bezüglich was für dich ist und was für mich ist. Für dich - so wie ich das verstanden habe - existiert einfach das, was man weiss. Alles andere ist möglich und unterschiedlich wahrscheinlich, und ein Gott ist eher unwahrscheinlich bzw sogar sehr unwahrscheinlich, einfach weil die Wissenschaft so viel bessere Erklärungen hat.
    Die ganze Sache mit der Legitimation bestimmter Dinge durch Glauben, Auslegung des Glaubens und so weiter ist in meinen Augen ein anderes paar Schuhe als die Frage, ob ein Gott existiert oder nicht. Auch ich finde Islamismus, extremes Christentum und ähnliches schlecht. Nur heisst das nicht, dass kein Gott existiert, sondern nur, dass mir dieser Gott - falls er existiert - nicht passt.

  • Viele Agnostiker sagen, dass es aufgrund von Okhams Rasiermesser wahrscheinlicher ist, dass es keinen Gott gibt, als dass es einen gibt; und auch die Behauptung, dass man die Wahrscheinlichkeit für eine Seite als 50% bezeichnet, nur weil man sich nicht für eine Seite entscheidet, ist sehr unpräzise und einfach in den Raum gestellt.


    Das hängt ganz davon ab, welchen Wahrscheinlichkeitsbegriff man anwendet. Rein statistisch müsste man sagen, dass beides gleichwahrscheinlich ist, 50% für beide Seiten. Da man aber noch nie Gott be- oder widerlegt hat und vermutlich auch nie wird, ist es wenig sinnvoll diese Wahrscheinlichkeit anzusetzen. Man bezieht stattdessen Erfahrungen mit ein (wie auch im Bayern-Paderborn-Beispiel). Das heißt zum Beispiel: Gottes Wirken waren üblicherweise Wunderdinge, die man zum Zeitpunkt der Beschreibung nicht erklären konnte. Die Tatsache, dass diese in der Folgezeit doch erklärt wurden und damit nicht Gottes Wirken waren, lässt die Wahrscheinlichkeit für einen Gott sinken. Dementsprechend ist es aus der bisherigen Erfahrung, dass ein Gott, der auch nur irgendwie wirkt, nicht existiert. Wie wahrscheinlich dann ein Gott ist, der in keiner Weise wirkt, ist schwieriger zu sagen. Wobei wohl zunächst die Frage wäre, wozu man den überhaupt bräuchte.


    Früher, zum Beispiel als Kopernikus mit seinem neuen Weltbild an die Öffentlichkeit trat, sah die Lage komplett anders aus, weil man eben in der Domäne der Religion diskutierte. Logisch konnte sich dieses Weltbild lange nicht durchsetzen.


    Hier muss man tatsächlich sagen, dass Kopernikus seinerzeit nicht nur aus der Domäne der Religion heraus Kritik erhielt. Aus wissenschaftlicher Sicht waren viele Dinge, die Kopernikus beschrieb, anzweifelbar. Das lag an fehlenden Erkenntnissen, sorgte aber dafür, dass es auch aus wissenschaftlicher Sicht völlig korrekt war, am alten Weltbild festzuhalten. Kritikpunkte waren seinerzeit beispielsweise die fehlende Erklärung, wie unsere Erde bewegt würde, wo sie doch so schwer war. Für die Planeten, Sonne und Sterne war die Erklärung simpler: Eine Äthersubstanz, die auf der Erde nicht vorkomme, neige von Natur aus zu entsprechenden Bewegungen. Ein weiterer Punkt war die Bewegung der Sterne: Es gab keine feststellbare Parallaxe, dementsprechend mussten die Sterne unglaublich weit weg sein, wenn sie sich doch bewegten. Das wäre noch gar nicht das Problem, wenn dann nicht ihre Größe wäre. Selbst kleine Sterne wären üblicherweise mal eben 100 Mal so groß, wie die Sonne, wenn denn ihre ungefähre Entfernung stimmte. Das ergab sich aus Messungen von Sternen am Sternhimmel und den entsprechenden Berechnungen, die zu den gigantischen Größen führten. Wären die Sterne ähnlich groß, wie die Sonne, müssten sie ein nicht mehr sichtbarer Punkt sein, so zumindest die damalige Auffassung. Der Fehler war, dass man nicht wusste, wie sich Licht in Linsen (wie der Pupille) verhält und sich damit die scheinbaren Sterngrößen von den tatsächlichen unterscheidet.
    Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch mit Gott gegen Kopernikus argumentiert wurde, jedoch war es damals durchaus vernünftig auch als Wissenschaftler dem vorgestellten Modell nicht einfach zuzustimmen. Lange Zeit wurde beispielsweise Tychonische Weltmodell verwendet, bei dem die Erde immernoch den Mittelpunkt darstellte, jedoch die anderen Planeten um die Sonne kreisten, welche wiederum um die Erde kreiste. Und das nicht unbedingt zu Unrecht, ließ doch eine Erklärung, warum sich die Erde überhaupt bewegen sollte, noch über 100 Jahre auf sich warten, bis Isaac Newton eine entsprechende Gesetzmäßigkeiten formulierte. Und noch länger dauerte, bis diese Bewegung dann anerkannt nachgewiesen wurde.
    Will sagen: Vermutlich hatte Kopernikus vor allem mit Kritik aufgrund religiöser Argumentationen zu kämpfen, trotzdem war es seinerzeit auch aus wissenschaftlicher Sicht vernünftig eher zum geozentrischen Weltbild zu halten. Und auch heute wird ja nicht wegen jedem Hirnfurz und jeder Messungenauigkeit mal eben alles über den Haufen geworfen.


    (Als Quellenhinweis sei hier ein Artikel in der Ausgabe 10/2014 des Spektrum-Magazins genannt, der die wissenschaftliche Kritik an Kopernikus beleuchtete.)

  • Was du ansich schilderst, ist eine Art von atheistischem Agnostizismus bzw agnostischem Atheismus (ist das gleiche). Du schliesst eine Existenz eines Gottes per se nicht aus, glaubst aber nicht daran, weil die momentane Sachlage so erscheint. Atheismus ist viel mehr das Glauben an die Nichtexistenz eines Gottes, das heisst, es ist ausgeschlossen, dass einer existiert, war schon immer so, wird immer so sein.


    Ich sehe es eher als umgekehrten Agnostizismus, denn ich sage: Irgendwann wird man es mit Sicherheit wissen (sofern man eben Zeit hat, vielleicht fliegt auch vorher das Universum in die Luft), derzeit kann man es noch nicht sagen. Agnostiker glauben ja - korrigiere mich, wenn ich das falsch verstanden habe - daran, dass man es einfach nicht wissen wird, ob Gott existiert. Und ich glaube an das genaue Gegenteil, nämlich dass man es irgendwann wissen wird (oder zumindest die Möglichkeit diesbezüglich existiert). In diesem Problemkomplex stellt sich auch die Frage, wie der Gott dann letzten Endes aussehen wird. Und mit meinem Glauben daran, dass man auch das wissen kann, stehe ich nun einmal den Lehren verschiedener Religionen entgegen, denn die verbieten das als Glauben. Somit tragen meine Ansichten zweifellos auch atheistische Züge.


    Die ganze Sache mit der Legitimation bestimmter Dinge durch Glauben, Auslegung des Glaubens und so weiter ist in meinen Augen ein anderes paar Schuhe als die Frage, ob ein Gott existiert oder nicht. Auch ich finde Islamismus, extremes Christentum und ähnliches schlecht. Nur heisst das nicht, dass kein Gott existiert, sondern nur, dass mir dieser Gott - falls er existiert - nicht passt.


    Es gehört durchaus zu der Fragestellung dazu, nämlich dann, wenn man zum Beispiel fragt, warum die Menschen an einen Gott glauben (auch im Sinne der Hypothese, dass Gott ein psychologisches Phänomen ist). Welcher Sinn liegt in ihrem Glauben, was erklärt er und wo stößt er auf Widerspruch? Für einen Menschen, der an Freiheit, Selbstbestimmung und das Prinzip glaubt, dass ein Mord nie gerechtfertigt ist, kann der Gott der Bibel meiner Ansicht nach unmöglich ein Sinn ergebender Glaube sein. Und da diese Prinzipien sicherlich auf viele Menschen zutreffen, ist dieser Glaube somit für eine Vielzahl an Menschen nicht sinnvoll. Natürlich ist das jetzt nur ein Extremfall und soll daher keineswegs eine Begründung gegen den Glauben eines jeden Menschen sein.
    Wenn also dieser Glaube für einige Menschen nicht richtig sein kann und sie an etwas anderes glauben (müssen), dann bedeutet das möglicherweise, dass dieser Gott auch nicht existiert, beziehungsweise dass viele Menschen durch ihre Ansichten diesen Glauben falsifizieren und der Ansicht sein müssen dass dieser Extremfall (exakt biblischer Gott) nicht existiert.

  • Heute haben 11+ tapfere Menschen ihr Leben gelassen, weil ein paar Leute anscheinend zu sehr an Gott glauben.
    http://fr.wikipedia.org/wiki/Charb
    http://fr.wikipedia.org/wiki/Cabu
    http://fr.wikipedia.org/wiki/Georges_Wolinski
    http://fr.wikipedia.org/wiki/Tignous
    Unter anderem waren unter den Opfern des Anschlages auf das Hauptgebäude eines französischen Satiremagazines die vier oben genannten Personen, dazu noch 3 Polizisten und weitere Mitarbeiter. Man vermutet, dass die beiden Attentäter den Anschlag als Trotzreaktion auf Karikaturen des Propheten Mohammed sowie Allah in eben dieser Zeitung ausgeführt haben.
    http://www.bbc.com/news/world-…&ns_linkname=news_central
    http://www.zeit.de/politik/aus…o-satire-magazin-liveblog

  • Ich spreche von einem extremen Agnostiker, nicht vom Agnostiker schlechthin, der ja der klassische Atheist auch ist. Der Vergleich mit dem Fußballspiel ist unpassend, weil wir evidente Vergleichsgrößen haben, die wir bei der Frage nach Existenz einer unsichtbaren Sache nicht haben.Es gibt weder eine Möglichkeit, einen deistischen Gott zu beweisen noch eine ihn zu widerlegen, woraus folgt, dass die Wahrscheinlichtkeit für die Existenz grob gesagt 50% sein muss, bzw. sich darüber keine Aussage treffen lässt. Ein allesschaffender Gott muss evident sein, dabei bleibe ich. Außerdem unterschlägst du in deinem Gegenargument, dass ich auch meinte, dass der Gott der monotheistischen Religionen sich auch in Taten kundtut, was in der katholischen Kirche bspw. ein Dogma ist. Damit Gott sich in einem Universum kundtun kann, dass aus Materie besteht, muss er sich materialisieren - zumindest an irgendeinem Punkt. Den Vergleich mit den Tannen verstehe ich nicht. Da Gott sich aber trotz aller Voraussagen niemals materialisiert hat und sich die meisten Geschichten widerlegt haben, scheint es schon um einiges wahrscheinlicher, dass etwaige Geschichten ausgedacht sind. Würde der allumfassende Schöpfergott sich materialisieren, müsste es dafür in der Jahrtausende langen Menschheitsgeschichte evidente Beweise geben, das ist nicht zu bestreiten. Und da es diese Beweise nicht gibt, kann man
    mit ziemlich großer Sicherheit sagen, dass es den sich selbst offenbarenden Gott nicht gibt. Wie gesagt, das schließt den Deismus/Pantheismus (o.a.) nicht aus, aber darum ging es mir auch nicht. Vielleicht muss ich das Beispiel mit Kambodscha erklären. Ein Agnostiker hat ein gewisses Bild von Erkenntnis. Er ist der Meinung, dass eine Sache (und
    im speziellen Fall Gott) möglich ist, wenn sie nicht einwandfrei widerlegt ist. Umgekehrt heißt das, es ist möglich, dass eine Sache nicht existiert, so lange der Agnostiker ihre Existenz nicht zweifelsfrei nachgeprüft hat. Diese Weltsicht ist unpragmatisch, da wir uns keiner Sache sicher sein können, mit allen Eventualitäten aber nicht rechnen.
    Um auf das Beispiel mit Kambodscha zurückzukommen: Es ist die umgekehrte agnostische Erkenntnistheorie des Göttlichen. Weder ich noch du waren (wahrscheinlich) jemals in kambodscha. Der konsequente Agnostiker muss sagen: Allein weil die Möglichkeit besteht, dass alle Fotos aus dem angeblichen Land Kambodscha gar nicht von dort sind, sondern z.B. aus Vietnam, und alle Fotografen diesbezüglich lügen, könnte es möglich sein, dass Kambodscha gar nicht existiert. Zugegeben, diese Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, aber durchaus vorhanden. Der extreme Agnostiker jedoch verbleibt durchaus bei dieser Auffassung. Der pragmatische Agnostiker sagt nun jedoch: Die Wahrscheinlichkeit dafür ist so dermaßen gering, dass ich nicht davon ausgehe. Das bedeutet: Der pragmatische Agnostiker ist der Atheist. Der streit dieser beiden "Gruppen" ist also ein Streit um Begrifflichkeiten. Der Vergleich mit Ruderer und Tennisspieler leuchtet mir ein. Allerdings macht er nur dann Sinn, solange wir von getrennten Sphären von Religion und Wissenschaft ausgehen und die philosophische Fundamentierung der Wissenschaft vergessen. Zu Letzterem: Die Wissenschaft ist nicht einfach eine Möglichkeit Erkenntnis zu erlangen, sondern die Art schlechthin. Etliche Beispiele aus der naturwissenschaftlichen Geschichte haben gezeigt, dass Dinge, die in der Natur geschehen (also materiell sind), vorausgesagt werden können, auch wenn die Abläufe hochkomplex sind. Der Mensch als rein materiell wahrnehmendes Wesen kann darüber nicht hinaus, egal ob es darüber hinaus eine Sphäre gibt.
    Zu ersterem Punkt: Es ist ja nicht so, als würde die Religion keine Aussagen über die Natur machen, das Gegenteil ist richtig. Mit analytischem Blick gesehen stellt die Religion genauso Hypothesen auf wie ein Naturwissenschaftler. Sie erweisen sich jedoch nicht als sinnvoll und werden abgelöst von besseren Hypothesen. Der Vergleich von Ruderer und Tennisspieler trifft nur dann zu, wenn es sich um rein religiöse Themen handelt, z.B. die Frage nach Gott. Du vergisst nun aber, dass der Atheist (wie der Naturwissenschaftler) darüber keine Aussagen macht, er zeigt nur Schwachpunkte der Hypothese, die zu dem Ergebnis führen, dass wir zu diesem Themengebiet nichts wissen. Er widerlegt also nur eine Hypothese, wir kommen also wieder zum Agnostizismus. Und der Pragmatismus von hohen Wahrscheinlichkeiten führt uns wieder zum Atheismus.
    Für deinen letzten Punkt, dass Atheisten oft nur emotional "argumentieren" und damit Diskussionen "gewinnen" ohne argumentiert zu haben, fällt mir kein Beispiel ein. Habe ich noch nie erlebt, zumal sich ein gläubiger Mensch von solchen Argumenten ja gar nicht überzeugen ließe. xD

  • Ich persönlich glaube nicht direkt an einen "Gott", schließe die Existenz eines solchen "Gottes" aber auch nicht aus.
    Kein Mensch auf dieser Welt weiß, ob es tatsächlich einen oder mehrere Götter gibt. Gerade deswegen nennt man es ja auch "Glauben" und nicht "Wissen". Es gibt keine Beweise für die Existenz eines Gottes, aber auch keine dagegen. Somit ist auch der Atheismus im Grunde nicht mehr als ein Glauben.
    Gerade weil es keine Beweise dafür oder dagegen gibt kann ich mich, was dieses Thema angeht, nicht einfach für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden. Natürlich könnte man sich aufgrund bestimmter, logisch erscheinender Argumente für eine Seite entscheiden, aber letztendlich sind diese Argumente auch keine Grundlage für eine Entscheidung. Ich habe schon oft das Argument gehört, dass es keinen Gott geben kann, weil dieser, wenn er existieren würde, nicht zulassen würde, dass so viele Menschen leiden. Für manche mag dieses Argument zwar überzeugend sein, aber ich sehe es eher als unüberlegt an. Gehen wir für einen kurzen Moment einmal davon aus, dass ein Gott oder mehrere Götter tatsächlich existiert bzw. existieren. Wissen wir etwa, wie diese Wesen handeln und was die Beweggründe für ihr Handeln sind? Können wir uns sicher sein, dass sie überhaupt etwas ändern können? Nein. Falls es einen Gott gibt besteht die Möglichkeit, dass die Menschheit ihm vollkommen egal ist oder nicht mehr als ein Beobachtungsobjekt darstellt.
    Was diese Thematik angeht sind wir Menschen vollkommen unwissend, weshalb alle Argumente, die auf die Taten und das Denken eines potenziellen Gottes anspielen, nichts darüber aussagen, ob dieser potenzielle Gott tatsächlich existiert oder nicht.
    "Marcel" hat hier angesprochen, dass einige Menschen sterben mussten, weil, ich zitiere, "ein paar Leute anscheinend zu sehr an Gott glauben". Diese Aussage möchte ich nicht so stehen lassen, weil der Glauben an sich keinerlei Schuld trägt (Edit: Mir ist bewusst, dass diese Aussage möglicherweise nicht so gemeint ist, wie sie wirkt. Das ändert für mich aber nichts daran, dass ich sie in dieser Form eher unangebracht finde). Der Glaube und Religionen werden oft ausgenutzt, um verwerfliche Taten wie das Ermorden von Unschuldigen zu rechtfertigen. Das bedeutet aber nicht, dass man den Glauben deshalb verdammen darf. Letztendlich sind es die Menschen, die Glauben und Religionen für ihre Ziele missbrauchen und beides durch den Dreck ziehen.
    Man könnte natürlich damit argumentieren, dass in der "Rohfassung" vieler Religionen und in einigen "heiligen Schriften" Aufforderungen zu solchen Taten existieren, aber man muss bedenken, dass diese Schriften sehr alt sind. Jedem sollte bewusst sein, dass es heutzutage einfach schwachsinnig und dumm ist, sein Leben nach tausend Jahre alten Schriften auszurichten, deren Inhalt größtenteils nichts mehr in der heutigen Zeit zu suchen hat. Wer solche Schriften als Rechtfertigung für seine Taten nutzt und/oder voll und ganz danach lebt zeigt lediglich, dass er eine Beleidigung für alle intelligenten Anhänger seines "Glaubens" ist. Diese intelligenten Anhänger verstehen nämlich, dass Religionen heutzutage nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Das ist auch gut so, denn sonst wären wir wohl in bestimmten Bereichen immer noch auf dem Stand des Mittelalters.

  • Nein, das gesamte Konzept um Gott und die Bibel ist unendlich lächerlich.
    Wenn man sich mit der Mythologie und dem Götterglauben, sowie der Entstehungsgeschichte der Germanen auseinandersetzt, so ist dies alles viel greifbarer, besser nachzuvollziehen und allgemein vorstellbar, wie gewisse (Menschen) mit gewissen Attributen gelebt und die Völker unterstützt haben.
    Nicht aber irgendein allmächtiger Opa der im Himmel hockt und weder portätiert noch beschrieben werden kann, aufgrund seiner Allmacht und dem ganzen Kram.
    Ich glaube an Wesen, Gestalten und übernatürliches, welches uns täglich umgibt, manipuliert und uns begleitet, aber auch das in einem greifbaren Sinne den man sich erklären und irgendwo auch verstehen kann.


    Gott, Dich gibt es nicht =D

  • Ich persönlich glaube nicht an einen Gott, verurteile aber niemanden, der gläubig ist.
    Ich wurde zwar katholisch erzogen, doch mit der Zeit habe ich verschiedene Religionen kennengelernt, die sich zum Teil alle widersprechen. Zudem glaube ich, dass die Welt durch den Urknall entstanden ist und nicht durch ein übernatürliches Wesen außerhalb unserer Vorstellungskraft. In der Kirche wurde mir früher immer gesagt, Gott würde einem helfen, wenn man Schwierigkeiten hätte. Als dies nicht passiert ist, hat Klein-Reyvin sich schnell gewundert und die Existenz dieses angeblichen Gottes hinterfragt. Ich brauche Religion nicht und bin glücklich und freier ohne einen festen Glauben, dennoch bin ich offen für andere Meinungen.
    An das Leben nach dem Tod glaube ich jedoch. Ich weiß zwar nicht, wie es nach dem Tod aussehen wird, ich glaube auch nicht an Himmel und Hölle, aber ich glaube, dass dort irgendetwas auf uns wartet, was es auch sein mag. Die Wiedergeburt ist eine schöne Idee, jedoch bezweifle ich sie stark.