Habt ihr Angst vor dem Tod?

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  • @ die beiden über mir.
    Vom rein logischen denken her ist es ein guter Gedanke, der aber bei näherer Ausführung Schwachsinn ist, da du erstens nicht weißt, was dich oder denjenigen nach dem Tot erwartet und zweitens es eine sehr wichtige Rolle dabei spielt ob du zum Beispiel eine Religion hast. Für einen Hindu gibt es nichts besseres als qualvoll zu sterben, da man danach als z.B Reicher Kaufmann wiedergeboren wird. Von daher kann man das so nicht formulieren. Für eine Christen ist der Tot auch im Prinzip gleichgültig, da dieser dann von Gott zu ihm gerufen wurden und er dann wenn er Tot ist bei Jesus, seinem Herren, im Himmel ist und dort das ewige Leben erhält. (Also wenn er selber stirbt, Selbstmord ist etwas anderes.)

  • Also wie ich bereits sagte bin ich weder super-happy und zufrieden noch deprimiert. Es trifft also nicht zu dass ich keine Angst vor dem Tod habe weil ich unglücklich bin. Ich habe nur allgemein vor fast nichts Angst (außer vor Spinnen, haha. Wobei das auch eher ein extremer Ekel ist weil ich als Kind mal auf eine draufgebissen hab die vom Baum auf meinen Apfel gefallen ist und die in meinem Mund weitergezappelt hat und das hab ich immer gleich im Kopf wenn ich Spinnen sehe)


    Allgemein gesagt gibt es nichts was mir Angst macht. Ich arbeite seit Jahren in der Spätschicht, immer alleine. Ich wurde mehrmals bedroht, verbal, einmalig mit einem Messer. Beinahe einmal die Woche gibt es Randale (heute zB hat jemand 30 Minuten nach Ladenschluss Terror gemacht und mir fast das Fenster eingeschlagen. Er hat so laut gebrüllt dass ich ihn durch das Glas hören konnte) aber nicht einmal sowas macht mir Angst. Vielleicht fehlt mir da das notwendige Konsequenz-Denken oder ich überschätze meine eigenen Fähigkeiten was "potenziell gefährliche Situationen" angeht aber ich empfinde keine Angst, nicht einmal Unruhe. Mein Herz schlägt ein bisschen schneller aber das ist ja normal.


    Desweiteren wurde ich durch einen Unfall regelrecht dazu gezwungen mich über den jugendlichen Leichtsinn hinweg zu setzen und mich stattdessen mit meiner eigenen Sterblichkeit, meiner eigenen Endlichkeit auseinander zu setzen. So gesehen war der Unfall das Beste was mir passieren konnte (auch wenn ich immernoch Probleme mit den Folgen habe) aber ich fühle mich durch den Unfall und die Gedanken an oder über den Tod und das Sterben bereichert. Ich sehe das also nicht so dass ich nichts zu verlieren habe und meine nicht vorhandene Angst vorm Sterben daher rührt. Vielmehr habe ich etwas gewonnen, denn ich genieße mein Leben durch aus. Ich denke nicht daran das heute oder morgen Schluss sein kann oder wie oder warum aber ich arbeite jeden Tag an mir selbst um - für den unglücklichen Fall das es morgen soweit ist - ich zufrieden sein kann.


    Wie ich bereits sagte könnte ich jeden Tag sterben mit der Gewissheit das ich der Mensch bin der ich sein will und das zählt. Früher (vor dem Unfall) habe ich mich oft zurückgenommen, nie an mich gedacht, vieles verschwiegen oder Dinge gesagt die ich nicht gemeint habe um Freundschaften zu erhalten die nichts wert waren oder keinen Streit zu provozieren wo einer überfällig war. Jetzt bin ich viel ehrlicher, aufgeschlossener. Ich habe jeden Tag eine neue verrückte Idee und sehe viel mehr Chancen die ich auch immer öfter nutze. Ich habe mich nach Jahren von schädlichen Menschen getrennt an denen ich irrationalerweise hing weil ich dachte das sie mein Leben wären. Ich habe wieder Freude an Müsiggang und empfinde keine Langeweile mehr sondern kann mich wieder entspannen. Vor dem Unfall war ich immer rastlos, wollte alles aber wusste nicht wieso. Seit dem Unfall und den daraus entstandenen Gedanken um den Tod und das Sterben sehe ich mich selbst und meine Bedürfnisse viel klarer. Habe endlich angefangen der Mensch zu werden der ich immer sein wollte statt nur daran zu denken wie ich hätte werden oder sein können.


    Von daher sehe ich den Tod nicht als das unausweichliche Ende oder als etwas Schlechtes. Ich begrüße ihn nicht aber ich empfinde eher positiv wenn ich ans sterben denke (selbst wenn es nach schwerer Krankheit oder einfach langsam und qualvoll wäre wie bei nem Mord) denn im weitesten Sinne hat das Sterben mir gezeigt wie Leben funktioniert oder funktionieren sollte. Der Tod ist für mich also eher ein Lehrer als eine unbarmherzige Instanz die mir alles wegnehmen will.


    Aber das ist halt ne Ansicht die schwer zu vermitteln ist von anderen oder von außen. Ich glaube an diesen Punkt des "Verständnisses" muss jeder selber kommen.

  • Ob ich Angst vor dem Sterben hab..? Angst davor, vergessen zu werden?


    Nein... Ich würde meinen Tod akzeptieren, selbst dann, wenn er mich jetzt, mit 15 Jahren, holen würde... Der Tod ist unausweichlich, und sich vor etwas fürchten, was sowieso kommt...


    Klar, ich wäre fürs Erste natürlich traurig, wenn ich tot wäre, (wenn danach was ist), aber es gehört zum Kreislauf des Lebens... Auch meine Familie wäre traurig, aber sie würden es mit der Zeit akzeptieren. Es ist nicht so, dass ich sterben will oder ich traurig bin. Ich akzeptiere einfach das, was passieren wird.


    Aber wenn man tot ist, wird man vergessen?
    Jein, das kommt darauf an. Wenn man Familie hat, dann wird man in deren Herzen weiterleben. Jetzt kommt es darauf an, wie sehr sich die Familie um einen gesorgt hat etc. Man wird recht schnell vergessen, wenn die Familie sich nicht für einen interessiert hat. Sowas würde mich eher traurig machen...


    Dann wäre noch die Angst, dass alles umsonst war, was man hart erarbeitet hat.
    Nunja... Hier kann ich nicht viel sagen... Es stimmt, dass das alles irgendwann verschwinden wird. Aber wenn man nach seinem Tod noch etwas leisten will, wäre die Organspende eine Möglichkeit.


    Das Einzige, wo mir ein bisschen mulmig wird: Was ist nach dem Tod?
    Wird unsere Existenz einfach aufhören, unsere Gedanken verpuffen? Werden wir auf der Erde rumgeistern, dabei zusehen was alles passiert und unfähig sein, etwas zu tun? Gibt es einen Himmel? Werden wir wiedergeboren? Haben die Taten einen Einfluss auf all das? Das sind alles Fragen, über die ich nachdenke... Weil sie mich einfach nicht in Ruhe lassen.

  • Der Tod ist unausweichlich, und sich vor etwas fürchten, was sowieso kommt...


    Aber bringt einen nicht gerade das in eine verzweifelte Gefühlslage? Der Tod kommt, wir können nichts dagegen tun. Gerade das ist doch das Schreckliche.

    Bin auf der Suche nach Freundescodes von Animal Crossing: New Leaf-Spielern schickt mir doch eine PN :)


    Stahl-Safari mit Flunkifer, Forstellka und | Bronzong ----- PN an mich (FC: 4828 - 5886 - 1305, 3DS-Name: Florian)


    --- Im Sommer ärgere ich mich über schwüle Hitze, Schweißausbrüche, Fliegen, Spinnen und andere Insekten und wünsche kältere Jahreszeiten herbei;
    Im Winter ist mir kalt, ich habe raue Haut und liege mit Fieber im Bett und will endlich wieder ins Freibad! ---

  • Ich muss sagen, ich hab schon ziemlich oft überr dieses Thema nachgedacht. Und ich muss offen zugeben: da ich nicht an ein Leben nach dem Tode oder
    An eine Wiedergeburt glaube: ja ich habe Angst vor dem Tod.
    Ich weisß es ist ein heikles Thema, aber ich muss sagen, dass allein der Gedanke im nichts festzuhängen, und nur ein staubkorn der Menschlichen Heschichte gewesen zu sein, un evtl nicht einmal von jemandem oder mehreren personen wahr genommen worden zu sein, macht mir angst. Allerdings muss ich sagen,
    Dass ich viel mehr davor Angst habe, WIE ich sterbe. Ich sags mal so: ich war schon ein paar mal Ohnmächtih, und habe dadurch ca. 5-10 Minhten des lebens verpasst. Und es ist ziemlich schockierend, wenn du dein bewusstsein verlierst und (ich schwöre es hatt sich nur wie eine sekunde angefühlt) 10 minuten später aan einem völlig aanderen Ort aufwachst, als an dem, wo du eben noch gewesen bist. Wenn sich das mit dem Tod genauso verhält,dann will ich nicht sterben.

    Für Rechtschreibfehler haftet mein Handy!!!
    Dann möchte ich einmal Werbung für meine FF machen! lasst mir doch bitte nen Kommi da,
    ich würde mich freuen
    :D ;)

  • Ganz ehrlich: Es liegt in der Natur des Menschen, den Tod zu fürchten. Vom Instinkt her denken wir profan: Ich will nicht sterben, hier auf der Erde ist es doch so schön (es sei denn, es geht einem schlecht, wovon wir hier aber mal nicht ausgehen).

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  • Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich es nicht so genau^^" So blöd es auch klingt, aber meine "Meinung" vom Tod hängt von der Tageszeit ab:
    Wenn ich jetzt z.B. mittags auf dem Sofa sitze, aus dem Fenster sehe und wie eig. jeden Tag über dieses Thema nachdenke, macht mir der Tod keine Angst. Wenn ich aber nachts im Bett liege, mich so im Zimmer umschaue und mich plötzlich die Gewissheit, dass das alles irgendwann mal nicht mehr sein wird wie ein Schlag ins Gesicht trifft,
    bekomm' ich schon ziemliche Angst, teilweise schon fast Panik.
    Vor was ich aber auf jeden Fall Angst habe, ist vorm sterben. Schließlich weiß ich nicht, wie ich sterben werde. Und vorallem die Tatsache, dass ich jederzeit sterben könnte, beunruhigt mich etwas, schließlich möchte ich vor meinem Ableben noch etwas tun, wofür sich die Menschheit auf ewig an mich erinnert!
    Als meine Uroma gestorben ist, war sie nicht mehr ansprechbar und irgendwann wurden ihre Augen tellergroß vor Angst. Hat sie während dem Sterben irgendetwas, bzw. irgendjemanden gesehen? Und was mich noch mrehr interessiert, was werde ich beim sterben sehen? Wird es schlimm sein? Was erwartet mich nach dem Tod?
    Diese Fragen zerfressen mich förmlich :/
    Andererseits muss der Tod für manche eine Erlösung sein, z.B. für schwer kranke Menschen. Außerdem gibt es Leute, die beim sterben lächeln...
    Und das schlimmste ist, diese Fragen werden einem erst beantwortet, wenn man selbst am Ende seines Lebens angekommen ist.
    Wovor ich aber fast noch mehr Angst habe ist, alt, schwach und ans Bett gefesselt zu sein. Das ist für mich kein Leben mehr, da sterbe ich lieber "jung"

  • Ganz ehrlich: Es liegt in der Natur des Menschen, den Tod zu fürchten. Vom Instinkt her denken wir profan: Ich will nicht sterben, hier auf der Erde ist es doch so schön (es sei denn, es geht einem schlecht, wovon wir hier aber mal nicht ausgehen).


    Ich schätze, es gibt einen Überlebensinstinkt bei jedem Menschen, aber dieser ist nicht gleichzusetzen mit der Angst vor dem Tod. Angst muss nicht überlebensnotwendig sein, der Instinkt der uns dazu veranlasst, bei einer Gefahr vorsichtig zu sein allerdings schon. Viele Leute, die sich das Leben nehmen wollen, kämpfen gegen diesen Instinkt an. Sie haben keine Angst vor dem Tod, sie wollen ihn ja unbedingt, um ihren Problemen zu entfliehen, aber der Überlebensinstinkt hindert sie oft (in letzter Sekunde) daran sich das Leben zu nehmen, wobei die Verzweifeltsten diesen Instinkt leider überwinden können, meistens wegen einer nicht behandelten Depression. Der Überlebensinstinkt ist denke ich immer vorhanden, aber der Mensch hat die Fähigkeit zu denken und Entscheidungen zu treffen, und so kann er letztendlich selbst die wichtigsten Instinkte überwinden.
    Diese Angst, die viele hier meinen hat aber nicht mehr so viel mit der angeborenen "Angst" zu tun. Z.B. haben viele Menschen einfach Angst vor dem Ungewissen und es weiß eben bis dato niemand so genau, was einem nach dem Tod erwartet. Manche wiederum fürchten das Sterben, den Prozess an sich. Diese Ängste versucht man dann zu bewältigen (und es ist auch gut sie zu bewältigen, da sie einem nicht helfen), meistens mit religiösen Mitteln oder mit dem Argument "danach ist eh alles aus", was selbst die zweifelndsten Atheisten beruhigen kann.

  • Ich habe keine Angst vorm Tod, wir alle wissen das wir irgendwann sterben und wenn wir ein Leben führen was uns erfüllt brauchen wir keine Angst vorm Sterben haben. Ich habe eine genause Vorstellung vom Leben nach dem Tod und wenn ich iwann sterbe ob früher oder später, dann soll es so sein.
    Ich evtll etwas Angst vorm Sterbensprozess, es treten ja verschiedene Phasen vor: Das nicht wahrhaben wollen/Isolation, Wut, Verhandeln, Depression und die Annahme.


    Ich schätze ich möchte nicht mein Lebensende vergeuden damit meinen Hass an andere rauszulassen und Depressionen wegen dem Tod haben nur weil ich sterbe oder eine tödliche Krankheit bekommen habe.


    Ich möchte nicht, dass die Hinterbliebenen enorm leiden, denn man sagt ja so schön:
    "Ein Mensch ist erst tot, wenn er im Herzen gestorben ist."



    lg

  • Ja, ich habe Angst vor dem Tod und kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man keine Angst davor haben kann. Ich habe zwar kein außergewöhnlich schönes Leben und habe bereits viel ertragen müssen, aber mein Leben liegt mir trotzdem am Herzen.
    Es ist ungewiss, was nach dem Tod kommt und ich kann es mir nicht vorstellen. Bereits die Möglichkeit, dass danach einfach "nichts" kommt bereitet mir Angst. Ich habe Angst davor, irgendwann nicht mehr zu existieren.
    Außerdem habe ich Angst davor, auf eine schreckliche Art zu sterben. Wobei ich der Ansicht bin, dass jede Art zu sterben schrecklich ist. Einige Arten sind zwar schmerzhafter als andere, aber letztendlich stirbt man bei jeder dieser Todesarten.

  • Angst vor dem Tod? Eh nee. Ich habe eher Angst, dass mein engerer Freundeskreis und meine Familie sterben. Aber irgendwann, wenn man zu alt ist und allein gar nichts mehr machen kann und schwer krank ist, dann ist der Tod das erste woran man denkt.
    Das kenne ich von meiner verstorbenen Nachbarin. Sie hatte einen wiederkehrenden Hirntumor, Blutkrebs und konnte gar nichts mehr alleine machen. Ihr Tod war ihre Erlösung. Sie war auch in einem sehr hohen Alter.
    Vermisst wird sie von jedem. Aber der Tod begleitet uns.


    Wie lief die eine Geschichte bei Harry Potter und diesem Beetle von Barden (oder was auch immer)? Der letzte Bruder begrüßte den Tod als Freund. Und irgendwann wird das jeder sagen.


    Keiner kann wissen wann man stirbt. Es sei denn, man plant den eigenen Tod.


    Aber wirklich Angst vor dem Tod würde ich niemals haben. Wenn's geht würde ich gerne zwischen 60-80 sterben. Aber nicht alleine; ich würde schon wollen, dass meine Familie bei mir wäre, wenn dieser Zeitpunkt kommt.

  • Ich unterscheide bei dieser Frage prinzipiell zwischen dem Tod und dem Sterbeprozess.


    Vor dem Tod habe ich ehrlich gesagt keine Angst. Um mich herum sind schon viele Leute gestorben. Und falls es nach dem Tod irgendwas geben sollte, was uns weiterhin existieren lässt, scheint es dort so schön zu sein, dass niemand daran denkt, zurück auf die Erde zu kommen. Ich glaube zwar nicht an so etwas, da ich Atheist bin und folglich keinen Glauben besitze, aber das heißt nicht, dass man nicht überrascht werden könnte. Und selbst wenn nicht, auf dieser Erde möchte ich bestimmt nicht ewig leben. Ich will nicht mein Leben lang von Politikern angelogen, von Arbeitgebern abgelehnt, von Frauen betrogen oder von Mitmenschen enttäuscht werden. Irgendwie ist der Gedanke tröstlich, dass einem diese menschlichen Charaktereigenschaften, über die man sich Tag für Tag aufregt, irgendwann nichts mehr anhaben können.


    Aber wer weiß, vielleicht denke ich aktuell auch nur so, weil ich erst 24 Jahre alt bin. Wie ich in 40 Jahren über den Tod nachdenken sollte - vorausgesetzt, ich lebe bis dahin noch - kann ich heute natürlich noch nicht wissen. Von den Leuten, die zusammen mit mir Abitur gemacht haben, ist bereits der erste an einer schweren Krankheit gestorben, und der war ein paar Monate jünger als ich. Deswegen sollte man sich nie zu sehr auf morgen verlassen.


    Vor dem Sterbeprozess habe ich dafür umso größere Angst. Der Tod ist sicher, aber wie man ihm begegnet, weiß niemand. Vielleicht vegetiere ich in einem Pflegeheim dahin, dement und ohne Sprache? Oder ich führe einen jahrelangen Kampf gegen Krebs, den ich letztendlich verliere? Wenn ich mir den Sterbeprozess aussuchen könnte, dann würde ich am liebsten im Schlaf sterben: Einschlafen, nicht mehr aufwachen und überhaupt nichts spüren. Ich glaube, so einen Sterbeprozess würden sich im Zweifelsfall die meisten Menschen wünschen.

  • Ehrlich gesagt habe ich keine große Angst vor dem Tod, weil ich mich meistens eher davor sträube, darüber nachzudenken. In meinem Freundes- und Verwandtenkreis ist auch noch niemand gestorben, sodass ich keinen wirklichen Grund hatte, mir den Kopf zu zerbrechen. Unterbewusst glaube ich so fest, dass die Wahrscheinlichkeit, früh zu sterben, in meinem Fall so gering ist, dass ich die Situation nicht gut genug betrachten kann. Ich kann mich einfach nicht in diese Position hineinversetzen. Deshalb werde ich einfach etwas allgemeiner über das Thema reden.


    Ich verstehe trotzdem, wieso viele Menschen Angst vor dem Tod haben. Man fürchtet das Ungewisse und man will die eigenen Freunde und Verwandte nicht im Stich lassen. (Schließlich weiß man auch nicht, wann und ob man sie wieder sieht.) Und obwohl ich selber nicht viel von Religion halte, denke ich doch, dass sie einem vielleicht in diesem Punkt sehr weiterhelfen kann, mit dem Tod klarzukommen. Der Gedanke an einem Leben nach dem Sterben (Im Paradies/Wiedergeburt/etc.) ist schließlich um Einiges beruhigender, als zu denken, dass nach dem Tod einfach gar nichts mehr ist.
    Und auch wenn ich nicht gläubig bin und mit Religion nichts am Hut habe; unterbewusst denke ich schon, dass es nach dem Tod noch etwas gibt und der Gedanke ist tröstlich.

  • Ich habe schon bei Filb darüber Diskussionen geführt, also mache ich das hier auch. xD
    Ich denke, man kann nicht einfach zwischen Sterben und Tod unterscheiden und sagen, dass man Angst vor dem Sterben aber nicht vor dem Tod hat.
    Zunächst verstehe ich natürlich, was derjenige, der das behauptet, damit meint. Ein Sterbeprozess kann schmerzhaft und lange sein und sehr stark aufs Gemüt drücken, außerdem kann man seine Unabhängigkeit verlieren. Der Tod jedoch ist wertungsfrei, er ist gefühllos etc. pp. So gesehen macht das Sinn. Zumindest bei ungenauer Betrachtung.
    Ein Sterbeprozess ist allerdings ohne den Tod nicht vorstellbar, in der Definition des Sterbens ist der Tod der zentrale Bestandteil. Zu sagen, man habe Angst vor dem Sterben aber vor dem Tod nicht, bedeutet, dass man auch Angst vor dem Sterben hat, ohne den Tod dabei zu beachten. Das ist allerdings nicht vorstellbar, da unlogisch, da gegen die Definition des Sterbens verstoßend.
    Nehmen wir den Tod weg vom Sterben, würde am Sterben nichts mehr bleiben, was es nicht von einer Krankheit unterscheidet. Würde am Ende des Sterbens (unlogischerweise) nicht der Tod kommen, gäbe es keinen Grund zwischen Sterben und Leiden zu unterscheiden. Leidvolles Sterben ohne den Tod ist also nur noch Leiden. Derjenige, der meint, er habe Angst vor dem Sterben aber keine Angst vor dem Tod, der meint eigentlich, er habe Angst vor Leiden, egal ob danach der Tod kommt oder nicht. Er hat Angst vor einer schmerzvollen Krankheit.
    Aber hier sehe ich doch einen gewaltigen Unterschied. Die Angst vor unheilbarem Krebs ist, denke ich, auch deshalb vorhanden, weil man weiß, dass am Ende nicht die potentielle Heilung sondern der Tod steht. Ich denke, gerade der Tod macht den Schrecken einer schweren Krankheit noch größer.
    Ich persönlich habe auf jeden Fall Angst vor dem Tod, weil ich das Leben mag und der Tod das Gegenteil davon ist. Ich habe auch Angst vor meinen letzten Gedanken, die ich haben werde. Der Tod als die komplette Auflösung des eigenen Ich ist für mich etwas unheimliches, wenn man sich seiner Tragweite bewusst wird. Das Leben als kurzer Lichtblick zwischen zwei Ewigkeiten der Dunkelheit. Ich weiß nicht. Aber richtig intensiv beschäftige ich mich damit hoffentlich erst in 100 Jahren oder so.

  • Ich habe ja auch geschrieben, dass meine aktuelle Sichtweise eventuell daran liegen könnte, dass ich erst 24 Jahre alt und bin und mir eigentlich noch keine Sorgen machen muss. (Wobei mein Beispiel mit meinem ehemaligen Schulkameraden zeigt, dass man nie wirklich sicher sein kann, nicht sterben zu müssen.)


    So abwegig finde ich den Gedanken gar nicht, zwischen dem Tod und dem Sterbeprozess zu unterscheiden und beide Dinge differenziert zu behandeln. Ich glaube sogar, dass es manchmal von Vorteil sein kann, einen schweren Sterbeprozess absolvieren zu müssen, weil sich die Sichtweise auf den Tod so ändert. Bei meiner letzten Großmutter habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Leute, die stark und lange leiden, am Ende auf ihren Tod freuen, da er quasi eine Erlösung ist.


    Das größte Problem ist, dass diese Diskussion rein hypothetisch ist. Ich glaube, niemand hat genug Empathie, dass er sich wirklich in einen sterbenden Menschen versetzen könnte. Für die gibt es nur noch den Moment, sie können kein "Bis morgen!" mehr erwidern. Aber ich glaube, wenn ich wirklich mal in so einer Situation stecken sollte, habe ich bestimmt andere Dinge zu tun, als eine aktualisierte Sichtweise in diesen Thread zu schreiben.

  • Ich glaube sogar, dass es manchmal von Vorteil sein kann, einen schweren Sterbeprozess absolvieren zu müssen, weil sich die Sichtweise auf den Tod so ändert.


    Bei der Aussage sind meine Mundwinkel schon leicht nach oben gezuckt, lol.
    Klar, die Sichtweise auf den Tod ändert sich, aber ich wüsste nicht, warum ein schwerer Sterbeprozess ein Vorteil sein sollte xD
    Als meine Tante damals im Endstadium ihrer Krankheit war, lag sie eigentlich nur noch in der Gegend rum und konnte nicht mal alleine Essen, geschweige denn sich umziehen oder auf Toilette gehen.
    Darauf kann ich halt getrost verzichten :'}
    Zudem sich die Einstellung dem Tod gegenüber auch anders ändern kann.
    Ich habe aufgrund, ich sag' jetzt einfach mal "gesammelter Erfahrungen" kaum noch Angst vor dem Tod und absolviere meines Wissens nach gerade keinen schweren Sterbeprozess :D

  • Ich habe keine Angst vor dem Tod, da dieser was ganz natürliches ist. Eher hätte ich Angst davor, auf ewig leben zu müssen. Ich finde ganz einfach, sterben gehört zum Leben dazu. Alles hat irgendwann eine Ende (--->Außer die Wurst, denn die hat zwei, lol^^<---) und das Leben gehört halt dazu. Unendlich zu Leben wird halt irgendwann langweilig und ich finde, so nach 100 Jahren hat meine Seele es mal verdient, in einem anderen Körper Platz zu finden. Die leblose Hülle, die einen umgibt, wird bestattet, wie auch immer, nur die Seele lebt ewig, meiner Meinung nach, nur halt in einer anderen Hülle.
    Wovor ich eher Angst habe, ist auch unnatürliche Weise zu sterben, also nicht durch Krankheit (ja, das betrachte ich als natürlichen Tod) oder einfach Altersschwäche, sondern durch einen Unfall beispielsweise zu sterben. Das finde ich immer noch am traurigsten. Weil dieser Tod kommt denn für meine Angehörigen unerwartet, aber Altersschwäche zum Beispiel nicht, weswegen ich lieber auf solche Weise sterben möchte.

  • Daran sieht man mal wieder, dass es solche Menschen gibt und solche. Meine Großmutter hat damals gesagt, dass es "irgendwo auch ein Vorteil" für sie gewesen ist, einen schwierigen Sterbeprozess absolvieren zu müssen, weil es ihr die Entscheidung, das Leben verlassen zu wollen, wesentlich erleichtert hat. So makaber es klingen mag, es kann ein Vorteil sein. Und wenn ein Sterbender so etwas sagt, dann hat das für mich aufgrund der Situation, die dieser Mensch erfahren hat, wesentlich mehr Wert, als wenn Menschen, die vielleicht zwischen 20 und 30 Jahre alt sind und in der Theorie so gut wie alles behaupten können, über Tod und Sterben philosophieren. ;)


    (In der Theorie hätte es zwischen 1933 und 1945 in Deutschland auch von Sophie Scholls gewimmelt, wenn man damals gelebt hätte. Das ist zwar ein anderes Thema, aber daran sieht man gut, wie leicht die Theorie sich formulieren lässt, wenn die Erfahrungen fehlen. Die Realität sieht in den meisten Fällen vollkommen anders aus.)


    Wenn man über so ein Thema ausschließlich in der Theorie schreiben bzw. sprechen kann, wird es nie den gleichen Stellenwert haben, als wenn man wirklich davon betroffen ist. Und damit meine ich keine indirekten Sichtweisen durch Freunde oder Verwandte, sondern direkte Betroffenheit. Ein guter Freund von mir liegt seit Oktober im Krankenhaus. Hirnhautentzündung, zwei Notoperationen, die Gallenblase wurde entfernt, in einer Niere hat sich Krebs entwickelt - das volle Programm eben. Und obwohl ich mit ihm und seiner Frau fühle, merke ich, dass ich nach jedem Besuch am Krankenbett denke, dass ich glücklich bin, nicht in der Haut meines Freundes zu stecken. Und ich finde nicht, dass es verwerflich ist, so etwas zu denken, da dieser Charakterzug rein menschlich ist. (Diese Unterschiede zwischen Theorie und Praxis ließen sich durch etliche weitere Beispiele belegen, aber ich glaube, man sieht deutlich, worauf ich hinaus will.)

  • Einen "schweren" Sterbeprozess muss ich so oft in meinem Beruf erleben, dass es mir stellenweise noch mehr Angst macht, irgendwann genauso zu enden. Man muss diese Art des Sterbens nicht erleben, um einen Weg zum Ende des Lebens zu finden. Ich würde einen "leichten" Tod immer noch vorziehen, als tage-, wochen-, monate- oder jahrelang vor mich hinsiechen zu müssen.


    Erst vor kurzem habe ich eine hoch krebskranke alte Dame betreuen müssen, die unerträgliche Schmerzen hatte und ständig nach ihrer Mutter rief. Zudem erbrach sie ständig Blut und Tumorbröckchen. Inzwischen ist sie Gott sei Dank verstorben, aber meine Kollegen und ich hatten in den letzten drei Tagen nur Ärger mit dessen Palliativarzt gehabt, der einfach keine Ahnung von seinem Job hat. Statt die arme Frau einfach mit Morphin abzuschießen, damit sie nicht leiden muss, gibt er ihr trotz unseres Protests nur so ein dümmliches, niedrigdosiertes Schmerzpflaster, dass im Falle der alten Dame null Nutzen besaß. Also haben wir eine andere Palliativärztin beordert, die gestern auch noch kam und sich um die Dame kümmerte. Sie gab ihr ein gut dosiertes Morphin, wodurch sie schmerzfrei einschlief und ein paar Stunden später endlich verstarb.


    Wenn ich irgendwann sowas durchmachen muss, dann weiß ich nicht, was ich tun würde. Ich habe keine Lust auf diese Art des "schweren" Sterbens, mit Schmerzen und Angst. Soll man mich einfach mit Schmerzmitteln zu dröhnen, auch wenn es bedeutet, dass ich nichts anderes mache, als zu schlafen. So kann ich wenigstens in den Tod driften, ohne es wirklich mitzubekommen.
    Den einzigen Vorteil, den ich ziehen kann, ist die Erfahrung, die ich während meines Berufslebens sammle. So kann ich mir irgendwann auch selber den Gnadenschuss geben, der weitaus schmerzfreier ist, als manch andere Selbstmordvariante.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

  • Und genau aus diesem Grund habe ich zwischen dem Sterbeprozess und dem eigentlichen Tod differenziert. Beide Sachen sind zwar fest miteinander verankert, können aber trotzdem als zwei unterschiedliche Bereiche behandelt werden, vor allem von Außenstehenden. (Der Genuss von Alkohol soll bei manchen Leuten auch hoch im Kurs stehen. Die Kopfschmerzen am nächsten Tag findet man dagegen unerträglich. Ich weiß, dass dieses Beispiel inhaltlich praktisch nichts mit dem hier behandelten Thema zu tun hat, aber im Prinzip haben wir auch hier zwei Faktoren, die miteinander zusammenhängen können, aber trotzdem unterschiedliche Betrachtungsweisen zulassen.)


    Ich habe aufgrund ausbildungstechnischer Gründe auch schon mal für ein paar Wochen im Altenheim gearbeitet. Sicher, vier Wochen sind kein Maßstab, aber selbst in dieser Zeit habe ich einiges mitbekommen. Innerhalb weniger Tage hatten wir zwei Todesfälle. Die Frauen hatten Schmerzen ohne Ende, saßen im Rollstuhl, konnten sich verbal nicht mehr mitteilen, hatten so gut wie keinen Besuch, waren abgemagert ohne Ende und mussten rund um die Uhr betreut und gepflegt werden. Ich weiß nicht allzu viel über den eigentlichen Sterbeprozess, aber dass die Angestellten vom Sozialen Dienst und die Pflegekräfte die beiden Damen mit einem "Endlich hat sie es geschafft!" verabschiedet haben, sagt in meinen Augen genug aus.


    Und genau wegen solcher Fälle habe ich Angst vor dem Sterbeprozess. Wenn ich so schnell sterbe, dass ich es praktisch gar nicht mitkriege, bleibt mir keine Zeit, das Geschehen davor oder danach zu bewerten. Aber wenn ich jahrelang vor mich hin vegetiere und der Tod unausweichlich kommt, wäre es wohl besser, mehr oder weniger schnell zu gehen. Gut, vielleicht war der Begriff "Vorteil" in gewisser Hinsicht unpassend gewählt. Aber wie gesagt, ich habe diese Bezeichnung nur verwendet, weil ich in meinem Umkreis Fälle erlebt habe, in denen dieses Wort im Zusammenhang mit dem schweren Sterbeprozess gefallen ist. Meine direkte Meinung ist es jetzt nicht, auch wenn ich diesen Gedankengang irgendwo nachvollziehen kann. Ich würde es natürlich begrüßen, nicht zu leiden, sodass meine Angst im Endeffekt unbegründet bleibt.


    Aber wie gesagt, das ist alles nur Theorie außerhalb unserer Vorstellungskraft. Wer weiß, wie ich zu diesem Thema stehe, wenn es mich wirklich mal erwischen sollte. Die amerikanische Ärztin Elisabeth Kübler-Ross hat den Sterbeprozess damals in fünf verschiedene Phasen eingeteilt, die bei den meisten Menschen wohl tatsächlich stattfinden sollen. Und wer weiß, inwiefern wir diesen Phasen entsprechen.