Mobbing

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  • Da wollen wir von den physischen Einweirkungen mal absehen, das heilt wieder, aber das verbale hat doch mehr als immensen Schaden angerichtet. (Denn ich denke mal nicht, dass du deinen Parnter abstechen würdest wenn der dich betrügen würde (um mal so einen kleinen Punkt auf den Tisch zu legen))

    Genau diese Ansicht vertrete ich auch, absolut.
    Körperlich kann man sich erholen und damit leben, aber das seelische ist das, was einen erst kaputt macht. Was immer wieder Ängste und Unwohlsein hervor ruft, was dich dazu verdammt, ständig an Allem und Jedem zu zweifeln und was es so schwer macht, mit einem selbst umzugehen... Die Meisten verstehen das nicht und können es nicht nachvollziehen, dadurch wird man oft von vornerein abgelehnt und verurteilt, nur weil man einfach nicht aus der eigenen Haut raus kann...

  • Der Bozz schreibt hier auch mal rein, ich verkneife mir aber selbst jemanden zu mobben :hmmmm:


    Bis vor 2 Jahren hatte ich ausser meinen 5, 6 "Brüdern" kaum Freunde,
    ich war ziemlich schüchtern, fand mich selbst hässlich & dumm.
    Ich habe nie meine Hausaufgaben gemacht,
    meine Noten waren wenigstens relativ gut,
    so dass mir der Lehrer nicht immer das Gefühl gab,
    als wäre ich der letzte Dreck.


    Mit 12 Jahren fing ich dann langsam an,
    mich selbst zu mögen, ich war halbwegs erfolgreich auf dem Gymnasium,
    entwickelte mich von einem Spargeltarzan langsam zum Jugendlichen,
    hatte dann kurz vor meinem 12. Geburtstag auch meine erste "Beziehung" (die ich übrigens schnell wieder beendete).
    Ich kam in die "Mir alles scheißegal"-Phase,
    habe mich immer öfter mit anderen geschlagen und mir so mMn verdammt viel Respekt verdient,
    das hat unter Anderem meine Arroganz als auch mein Ego gepusht,
    das sei zwar nicht wirklich so toll,
    ABER ich mag mein Leben und inzwischen würde ich es wohl nicht mehr hergeben.


    Ich sage inzwischen immer:
    Ich war das hässliche Entlein,
    inzwischen gehe ich auch regelmäßig trainieren und bin total stolz,
    sobald ich vor dem Spiegel stehe und sagen kann,
    ICH MAG MICH, ich mache Fortschritte und habe inzwischen auch ziemlich an Beliebtheit gewonnen.


    An alle anderen, die hier posten und noch nicht so eine "Erleuchtung" hatte, haltet durch!


    Love y'all


    PS: Jetzt hab ich mein Image im BB zerstört, war das eine Überwindung sowas zu posten ;(

  • Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Usern bedanken, die so offen mit ihren Erfahrungen bezüglich Mobbing umgehen. Ich habe bereits vor einigen Monaten meine Geschichte geschildert, aber die ging gerade einmal ein paar Wochen und ist somit kaum nennenswert. Wenn ich mir durchlese, was manche hier über Jahre hinweg durchgemacht haben bzw. eventuell heute noch durchmachen, wird in mir das Verlangen wach, mehr Hüte zu ziehen, als ich tragen kann. Natürlich ist es im Internet immer etwas anderes als im realen Leben, aber wer will es den Opfern verdenken, wenn sie den Weg der mehr oder weniger größeren Anonymität suchen? Man gibt im Netz nun einmal mehr von dem preis, was man erlebt hat - darunter fallen auch sehr viele Sachen, die man seinem Gegenüber wahrscheinlich nicht in hundert Jahren erzählen würde.


    Man merkt es vielleicht nicht, aber durch die Schilderung seiner Erfahrungen trägt man dazu bei, dass die Gesellschaft sich ein kleines bisschen bessern kann. Ausnahmslos jeder Mensch ist betroffen, wenn er solche Erfahrungsberichte liest, ob er das nun zugeben möchte oder nicht. Keinem ist es egal bzw. sollte es egal sein. Natürlich wird es (auch hier) den einen oder anderen geben, der meint, dass ihm die schlechten Erfahrungen anderer Menschen am Allerwertesten vorbeigehen, aber in der Regel belügen sich solche Personen irgendwo selber, und das wissen sie normalerweise auch.


    Wenn ich solche Geschichten lese, reaktiviert sich in mir vorübergehend der Idealist, der ich in Bezug auf die Bekämpfung von Mobbing mal gewesen bin. Nachdem ich meine schlimmen Wochen hinter mir hatte, bin ich teilweise ziellos über den Schulhof gelaufen, nur um anderen Mobbingopfern helfen zu können. Und obwohl es in zwei Fällen mehr oder weniger gut funktioniert hat, bin ich relativ früh an der Gewissheit zerbrochen, dass man den anderen unmöglich im Alleingang helfen kann und dass es einfach zu viele Probleme dieser Art gibt. Das ist einer der trügerischen Schlüsse, die man zieht, wenn man sich in der Rolle des Mobbingopfers befindet: Man zieht sich in seinen Schildkrötenpanzer zurück und meint, dass man im Endeffekt sowieso alleine dasteht. Aber das stimmt nicht. Es gibt viele Menschen, die zur gleichen Zeit das gleiche Leid durchmachen - eventuell sogar im Klassenzimmer bzw. Büro nebenan.

  • Wenn ich solche Geschichten lese, reaktiviert sich in mir vorübergehend der Idealist, der ich in Bezug auf die Bekämpfung von Mobbing mal gewesen bin. Nachdem ich meine schlimmen Wochen hinter mir hatte, bin ich teilweise ziellos über den Schulhof gelaufen, nur um anderen Mobbingopfern helfen zu können. Und obwohl es in zwei Fällen mehr oder weniger gut funktioniert hat, bin ich relativ früh an der Gewissheit zerbrochen, dass man den anderen unmöglich im Alleingang helfen kann und dass es einfach zu viele Probleme dieser Art gibt. Das ist einer der trügerischen Schlüsse, die man zieht, wenn man sich in der Rolle des Mobbingopfers befindet: Man zieht sich in seinen Schildkrötenpanzer zurück und meint, dass man im Endeffekt sowieso alleine dasteht. Aber das stimmt nicht. Es gibt viele Menschen, die zur gleichen Zeit das gleiche Leid durchmachen - eventuell sogar im Klassenzimmer bzw. Büro nebenan.

    Wenn ich zurückdenke, hätte ich so manchen lieber geholfen anstatt wegzuschauen oder mitzumachen wegen einer Freundin, die es auf der Abschlussfahrt übertrieben hatte (ich verkneife mir das Wort "etwas", denn was Mobbing betrifft, ist mitmachen gleich mitmachen). Besagtes Opfer hat ihrer Mutter allerdings gesagt, dass ich die einzige aus dem Zimmer war, die nichts getan hätte. Ich nehme an, sie sah, dass ich es aus Gruppenzwang getan habe, aber ich habe sie nie geschubst oder sie beleidigt. Das Zimmer, in welchem wir zu sechst waren, war in drei kleinere Schlafräume unterteilt, in einem war ich mit ihr und ich merkte, dass sie verzweifelt war. Mein Versuch, mit den anderen darüber zu reden, endete damit, dass sie wie die Hühner gackerten. Ihre Mutter rief jedenfalls bei unserem Lehrer an und er sprach mit der Hauptverantwortlichen unserer Gruppe: Meine Freundin. Wenn sie noch einmal soweit gehen würde, hätte sie eine Anzeige kassiert. Der Lehrer meinte auch, dass ich nichts aus dem Ärger zu befürchten habe, trotzdem schäme ich mich, weil ich bei der einen oder anderen Sache mitgewirkt habe. Mit jener Freundin habe ich seit Schulabschluss übrigens nicht mehr viel Kontakt.


    Ich selbst kenne es, gemobbt zu werden, und ich betone gerne immer wieder: Es ist egal, wie schwer ihr gemobbt werdet. Nimmt andere nicht als Maßstab, bei Mobbing ist das falsch. Ihr werdet von einer Gruppe (egal welcher Größe) ausgegrenzt und gehänselt, das alleine hinterlässt schon Schäden. Die körperlichen Schäden alleine wären mir lieber gewesen (von denen ich bis auf einmal verschont geblieben bin), das wesentliche jedoch sind die psychischen Schäden, die aus dem Mobbing hervorgehen.

  • Erstmal würde ich gerne sagen, dass es mir sehr viel Kraft gibt zu wissen, dass noch so viele andere Menschen solche Erfahrungen gemacht haben. Das soll natürlich nicht heißen, dass ich euch sowas wünsche, aber ich bin einfach froh, nicht ganz alleine damit zu sein.
    Meine Erfahrungen mit Mobbing waren im Zeitraum von der 5. bis zur 9. Klasse. Bis heute hab ich keine Ahnung, warum ich so fertig gemacht wurde, weil ich damals wirklich immer nett zu allen anderen war. Ich kann mich erinnern, dass ich immer allen geholfen habe und selbst die Menschen, die mich so gequält haben, noch abschreiben lassen hab. Das schlimme ist, dass ich mich kaum noch richtig an die Zeit erinnern kann, weil mich das wohl so traumatisiert haben muss, dass ich das meiste völlig verdrängt habe. Angefangen hat es jedenfalls alles, als ich aufs Gymnasium gekommen bin und plötzlich völlig andere Menschen in meiner Klasse sitzen hatte. Ich war damals in einer Gruppe von Freunden, die alle eher aufs eigene Wohl bedacht waren, sprich, die haben sich null dafür interessiert, wie es mir geht. Das musste ich dann leider auch spüren, als ich von meinen Mitschülern (sowohl in meiner Klasse, als auch in der gesamten Stufe) fertig gemacht wurde und meine sogenannten 'Freunde' einfach daneben standen und nichts gemacht haben. Andersrum war ich immer noch so nett und hab die vor anderen verteidigt, wenn jemand die mal beleidigt hat. Gemobbt wurde ich wegen total dummen Sachen, die für mich immer noch völlig unverständlich sind. Ich habe mir in der 7. Klasse zum Beispiel die Haare kurz geschnitten und wurde daraufhin jeden Tag von allen als Junge bezeichnet (was für mich wirklich gar keinen Sinn gemacht hat, weil ich immer Röcke getragen hab) und als Lesbe beschimpft. Damals hatte ich nicht mal eine Ahnung, was eine Lesbe überhaupt ist, aber die haben das natürlich nicht nett gemeint... Schlimm war das vor allem, weil ich tatsächlich nicht hetero bin, und wegen des Mobbings dann eine halbe Ewigkeit gebraucht hab, das zu akzeptieren. Ich dachte mir praktisch, dass ich 'falsch' sein muss, weil man mir das ja zeitlebens so eingeredet hatte. Damals fing es auch an, dass ich die negativen Gefühle an mir selbst ausgelassen hab, vor allem durch Hungern. Richtig krank geworden bin ich erst viel später, als ich mit 15 magersüchtig wurde und angefangen habe mich zu ritzen. Zu der eigentlichen Zeit des Mobbings habe ich eigentlich nur dicht gemacht und versucht so unsichtbar wie möglich zu werden. Leider hat das die anderen nicht davon abgehalten, weiter auf mir rumzuhacken. Irgendwas an mir musste einfach anders gewesen sein, irgendwas war 'falsch'. Meine Therapeuten sagen mir immer, es läge daran, dass ich für mein Alter immer zu ernst war und die Mitschüler mich einfach nicht verstehen würden. Und klar, so mag es ja auch sein, aber gibt denen das dann das Recht, mich jahrelang zu quälen? Es war einfach eine verdammt miese Zeit... Meine Mutter wurde in der selben Zeit auch noch schwer krank und musste ständig operiert werden, was die ganze Situation nicht wirklich einfacher gemacht hat. Einmal war ich so fertig, da hat eine der Personen, die mich in der Schule gemobbt haben, mich auch noch im Internet fertig gemacht und mich beleidigt. Da hab ich es wirklich nicht mehr ausgehalten, diese Fassade aufrecht zu erhalten und habe sie dann praktisch angefleht, mich bitte in Ruhe zu lassen. Ich hab geschrieben, dass meine Mutter so krank ist und ich einfach nicht mehr kann und sie hat mich nur ausgelacht und weiter gemacht. Klar, den PC konnte ich ausmachen, aber am nächsten Tag musste ich ja trotzdem in die Schule und dann ging es halt da weiter. Das hat niemanden interessiert, dass mein ganzes Leben da zerbricht. Und so wurde ich halt immer schüchterner, immer ruhiger, immer kaputter. Als ich weggezogen bin und die Schule wechselte, wurde alles besser. Aber die Erfahrungen der Jahre konnte ich nie verarbeiten. Selbst mit der Therapie, die ich immer noch mache, wird es nur ein bisschen besser. Ich glaube, dass selbst meine Eltern nie gemerkt haben, wie sehr man mich da verletzt hat. Ich bin jetzt 19, werde nächstes Jahr 20. Ich wünschte ich könnte sagen, dass jetzt alles wirklich gut ist und ich selbstbewusst ohne Ende bin. Aber das meiste davon ist nur Fassade. Ich lerne noch, mich zu lieben so wie ich bin. Ich muss noch lernen, dass ich nicht hungern muss, um schön zu sein. Aber wenigstens weiß ich jetzt, dass die Menschen von damals falsch lagen. Ich bin nicht wertlos, ich bin nicht 'falsch'. Ich habe einen Freund, der mich liebt und ich habe Freunde, die mich schätzen und gerne mit mir reden. Und vor allem bin ich kein bisschen mehr das unsichtbare Mädchen von damals, das leichte Opfer, dass alle einfach so machen lassen hat. Wenn ich jetzt einen von diesen Idioten auf der Straße treffen würde, ich wette die würden sich nach mir umdrehen und nicht mal merken, dass ich das Mädchen bin, die sie früher so hässlich und doof fanden.

  • Ich persönlich wurde noch nie gemobbt.
    Allerdings, gabs so einen in meiner Klasse der immer gemobbt wurde weil ein "Streber" war. Was versteht man unter Streber? Einer der sich täglich meldet, Hausaufgaben macht und guten Noten schreibt? Ich nenne das einfach ein guter Schüler, ich verstehe unter Sterber was anderes..


    Er hing immer alleine in der Pause und wurde sogar da gemobbt.. Meine Freunde und ich entschlossen uns ihm zu Helfen, in dem wir uns in anfreuden was sehr schwer war. Er konnte nicht glauben, das wir ihn kennenlernen wollten und das er Freunde haben wird.. Er dachte, wir lügen ihn, er konnte es einfach nicht glauben.


    Nach ein paar Wochen hing er nur noch mit uns, und die "Mobbing Gruppe" die aus 3 Schüler bestand, haben ihn nicht mehr angeguckt. Warum? Weil sie angst haben gemobbt zu werden, denke ich. Ich hätte sie so gerne gemobbt, aber ich bin einfach nicht der Typ der Mobbt.. Der war uns so dankbar, ihn gerettet zu haben, und heute noch ist er ein guter Freund von mir. ^.^

  • Ich persönlich wurde noch nie gemobbt.
    Allerdings, gabs so einen in meiner Klasse der immer gemobbt wurde weil ein "Streber" war. Was versteht man unter Streber? Einer der sich täglich meldet, Hausaufgaben macht und guten Noten schreibt? Ich nenne das einfach ein guter Schüler, ich verstehe unter Sterber was anderes..


    Er hing immer alleine in der Pause und wurde sogar da gemobbt.. Meine Freunde und ich entschlossen uns ihm zu Helfen, in dem wir uns in anfreuden was sehr schwer war. Er konnte nicht glauben, das wir ihn kennenlernen wollten und das er Freunde haben wird.. Er dachte, wir lügen ihn, er konnte es einfach nicht glauben.


    Nach ein paar Wochen hing er nur noch mit uns, und die "Mobbing Gruppe" die aus 3 Schüler bestand, haben ihn nicht mehr angeguckt. Warum? Weil sie angst haben gemobbt zu werden, denke ich. Ich hätte sie so gerne gemobbt, aber ich bin einfach nicht der Typ der Mobbt.. Der war uns so dankbar, ihn gerettet zu haben, und heute noch ist er ein guter Freund von mir. ^.^


    Lieber Duth, aus eigener Erfahrung kann ich sagen: danke. Du und ihr wart mit dieser Zusammenschließung mit Sicherheit seine Helden, und sein Silberstreifen am Horizont.
    Das ist als würde man kurz davor sein von einer Klippe abzurutschen - auch wenn's nur eine einzige Handlung und Variable ist, sie rettet einen davor sich mehr oder weniger lebenschhädigende Verletzungen zuzuziehen wenn das keiner aufgehalten hätte - er hat durch euch nochmal die Kurve gekriegt.


    Ich finde es sehr erleichternd, dass es noch ein paar wenige Menschen gibt die auch in dem Alter schon selbstbewusst genug sind ohne wirklichen Eigennutzen so etwas Gutes zu tun - deine Geschichte ist die willkommene Ausnahme der Gemobbten-Seite.

  • Ich speziell wurde bislang noch nie gemobbt. Bei manchen Situationen haben mich Leute vllt. für 2-3 Tage gehasst, da wir bei manchen Situationen Probleme hatten. Es ging aber dann wie früher, und wir konnten gut miteinander klar kommen.


    Manchmal frage ich mich, wieso ich nie von Leuten gehasst bzw. gemobbt werde. Schliesslich bin ich nicht der netteste in meiner Schule. Allerdings mobbe ich auch niemanden, denn schliesslich sollte man ohne Gründe niemanden mobben. Wenn ich sehe, wie Leute versuchen, jmnd. zu mobben, krieg ich gleich einen Wutanfall und gehe direkt dazwischen. Ich kann einfach nicht zusehen, wie Leute von 'ner Bande gemobbt werden. Wenn schon sollten die Personen das Problem, dass sie miteinander haben, alleine klären und nicht gleich jmnd. 5-6 Leute her rufen, um denjenigen fertig zu machen.


    PSS: Für die jenigen, die schonmal gemobbt wurden, oder eine schlimme Vergangenheit (was mit Mobbing zutun hatte) durch gemacht haben: Ich hoffe wirklich sehr, dass die Schei*e endlich ein Ende für euch gefunden hat. Schliesslich hat es niemand verdient, gemobbt zu werden.

  • Ich bin der Meinung, dass es sogar ein Vorteil sein kann, wenn man nicht zu jedem lieb und nett ist. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Am Anfang meiner Schulzeit habe ich immer versucht, es allen recht zu machen. Ich war zu jedem freundlich, habe den Leuten bei den Hausaufgaben geholfen, sie meine Bücher benutzen und verschiedene Sachen abschreiben lassen. Aber dieses Verhalten wird von den anderen irgendwann ausgenutzt. Wenn man zwar auf die Hausaufgaben angesprochen, aber bei Einladungen zu einem Kindergeburtstag übergangen wird, ist man an dem Punkt angelangt, an dem man einfach nur noch ausgenutzt wird. Ich habe diesen Umstand spät, aber zum Glück nicht zu spät erkannt. Irgendwann habe ich ausgewählte Leute deutlich spüren lassen, ob ich sie leiden kann oder nicht. Zu diesem Zeitpunkt kam dann auch niemand mehr wegen der Hausaufgaben an. Ich habe ihnen zwar meine Hilfe angeboten, aber abschreiben durften sie nicht mehr. Irgendwann haben sie in Bezug auf dieses Thema komplett auf mich verzichtet, was ja auch mein Ziel gewesen ist. Aus diesem Grund behaupte ich, dass es ein großer Vorteil sein kann, wenn man zu gewissen Leuten unfreundlich ist. Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit halten nicht lange. Sie sprechen sich herum und werden früher oder später ausgenutzt.

  • Ich hab eigentlich keinen Grund nicht nett zu meinem Uni/Freundeumfeld zu sein. Nur weil man freundlich zu anderen ist, heißt es nicht, dass es ausgenutzt werden muss. Sobald es ausgenutzt wird, sollte Schluss damit sein.
    Meistens reicht es eh aus, wenn man ein paar ernste Töne spricht, damit andere verstehen, was los ist und man nicht das Mädchen für alles für andere ist, WENN sie einen nicht genauso behandeln.
    Bastet kann ein Engel sein, aber Bastet empfiehlt nicht nach dem Teufel zu stochern. :saint:

  • denn schliesslich sollte man ohne Gründe niemanden mobben

    Ich korriegiere das mal, man sollte generell NIEMALS mobben, wenn man ein Problem mit jemanden hat klärt man das unter 4 Augen und das auch möglichst ohne Fäuste.

  • @Bastet


    Mittlerweile gibt es auf diesem Gebiet ja auch keinerlei Probleme mehr. In der Berufsschule hatte ich auch einige Konsorten, die dachten, dass die wenigen guten Schüler ihre Ausbildung mitmachen. (Im Allgemeinen waren wir eine schlechte Klasse. Nicht einmal die Hälfte aller anfänglichen Teilnehmer hat die Ausbildung geschafft, obwohl sie extrem einfach gewesen ist.) Da hat es gereicht, ihnen klipp und klar zu sagen, dass es keinen Sinn hat, auf (zu viel) Hilfe zu hoffen. Natürlich habe ich ihnen des Öfteren mal etwas erklärt oder bei den Hausaufgaben geholfen, aber bei restlos allen Dingen, für die man in irgendeiner Art und Weise ausgenutzt werden konnte, habe ich strikt abgelehnt. Das hat mir nicht immer Sympathien eingebracht, aber ich glaube, es ist klüger, unangenehm ehrlich zu sein als umgekehrt. Zumal es hierbei um eine Ausbildung ging. Noch dazu für einen Beruf, bei dem man sehr viel Verantwortung trägt. Was soll man den Arbeitgebern später sagen? - "Ich würde eigentlich nicht hier sitzen, wenn ich nicht so oft die Hausaufgaben hätte abschreiben dürfen!"


    Aber wenn man zehn Jahre alt ist, gerade neu auf eine Schule kommt und anerkannt werden möchte, macht man in dieser Hinsicht gut und gerne etwas falsch. Da verwechselt man das Gefühl, gebraucht zu werden, schnell mit der Tatsache, dass man eigentlich nur ausgenutzt wird, weil man noch auf der Suche nach seinem Platz ist, wie es so schön heißt.

  • Man muss aber eben auch ehrlich sagen, dass man nur denjenigen ausnutzen kann, der sich ausnutzen lässt. Und srsly, manche Menschen brauchen das Gefühl gebraucht zu werden so dringend, dass sie es nichtmal erkennen oder es ihnen nichtmal etwas ausmacht.
    Nicht, dass es dadurch richtig wird... aber wenn man sich ausnutzen lässt, "konditioniert" man dieses Verhalten ja nur bei anderen und manifestiert es umso mehr.

  • Ich habe mich ja schon des Öfteren zu diesem Thema geäußert und geschrieben, dass ich damals so dumm gewesen bin und mich habe ausnutzen lassen. Dass dazu zwei Seiten gehören, will ich nicht bestreiten und ist auch kein Geheimnis. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich damals noch extrem jung und naiv gewesen bin. In diversen Animes können zehnjährige Personen mit ihren Freunden zwar die Welt retten, aber das ist mir leider noch nicht so oft gelungen. ;) Man gibt sich halt der Illusion hin, dass man gemocht bzw. gebraucht wird. Ich hatte damals so gut wie keine Qualitäten: Meine Familie hatte kein Geld und ich war damals noch dick und klein. Da hat man im Umkehrschluss natürlich versucht, sein einziges Merkmal umso stärker in den Vordergrund zu stellen. Bei mir waren es die schulischen Leistungen, die ich - wohl auch aus Eigennutz - mit anderen teilen wollte.


    Schwierig wird die Sache erst, wenn man versucht, sein Image zu wechseln und von heute auf morgen nicht mehr der Fußabtreter für seine Mitschüler zu sein. Bei mir war es zum Glück noch nicht zu spät, auch wenn ich vor allem am Anfang noch einige Schwierigkeiten mit ein paar Leuten hatte. Aber als ich schließlich damit anfing, ihnen falsch gelöste Hausaufgaben zum Abschreiben anzubieten, während die richtigen Lösungen in meinem anderen Heft standen, hatte es auch der letzte Mensch kapiert. Tja, der Zweck heiligt die Mittel.


    Wenn man es genau nimmt, dann hat auch das Ausnutzen anderer Leute etwas mit Mobbing zu tun bzw. kann ein Teil davon sein. Nur eben mit dem Unterschied, dass man dem Opfer hierbei eine Mitschuld unterstellen kann. Die wahren Gründe dafür, warum einer gemobbt oder eben nicht gemobbt sind, lassen sich nur schwer ergründen - und sind mit Blick auf spezielle Machtgefüge doch schnell und einfach erklärt.

  • Das ist dann das Thema sich rar machen, bzw. der natürliche Stärkeinstinkt.


    Fische beißen andere kränkliche Fische (zu Tode), überhaupt bleiben schwächere irgendwann zurück - in der Wildnis überleben die die sich durchsetzen. Wenn wir uns Menschen auf Tiere projezieren würden die, die sich aus gutmütigen Gründen zu sehr ausnutzen lassen nicht überleben.


    Ich finde das sehr interessant und beobachte das immer wieder im Alltag - ironisch dabei ist vor allem, dass die die sich durchsetzen natürlicherweise dementsprechend egoistischer sein können/sind, aber fast immer die größere Schar um sich haben als die netten umgänglichen, die es sich oft insgeheim wünschen.

  • Ich glaube, wenn man damit anfangen würde, solche größeren Gruppen zu analysieren, würde man am Ende wahrscheinlich so gut wie immer auf ähnliche Ergebnisse kommen. Gruppen sind schließlich nichts anderes als Machtgefüge und bestehen meist aus den gleichen Typen. Und genau hier beginnt sich jener Kreis zu drehen, der am Ende oft damit endet, dass jemand gemobbt oder zumindest nicht gut behandelt wird.



    An erster Stelle steht natürlich der Rädelsführer. Meist ist das ein Mensch, der genau weiß, wie es innerhalb der Gruppe um ihn bestellt ist. Er nutzt seinen Rang gnadenlos aus und schikaniert alle, die zu ihm aufschauen. Dabei ist es ihm egal, ob es sich um einen guten Freund oder um einen Mitläufer handelt. Sein Verhalten in der Gruppe orientiert sich nicht gerade selten an der Anwesenheit anderer Leute. Wer kennt ihn nicht, diesen ach so starken Anführer irgendeiner Truppe, der sich - sobald man ihn mal unter vier Augen sprechen kann - nicht gerade selten als Kumpel erweist? Aber kaum kommt seine Bande um die Ecke, hat es sich auch schon wieder mit den Freundlichkeiten.


    Kommen wir zur zweiten Stelle. Wobei ich anzweifeln würde, ob es diese in solchen Gruppen überhaupt gibt. Ich habe bereits sehr viele Gruppen dieser Art erlebt, in denen manche sich schon als "Unterboss" gesehen hatten und letztendlich zum nächsten Mobbingopfer wurden. Daran sieht man, dass derjenige, der ganz oben steht, das alleinige Sagen hat. Es ist so, wie @Nadeshiko geschrieben hat: Genau diese Leute sind es, welche die größte Schar um sich haben. Und diese Schar besteht nun einmal auch aus vielen Leuten, die charakterlich gleichwertig sind oder sich durch diverse Taten in der Gruppe platzieren möchten. Wie oft hört man von "Gorillas", die "für ihren Anführer Wache schieben"? Im Endeffekt sind es auch nur Menschen, die ausgenutzt werden - nicht mehr und nicht weniger.


    An letzter Stelle folgen natürlich die Mitläufer. Hierbei muss man natürlich zwischen verschiedenen Sorten unterscheiden: Es gibt Mitläufer, die sich einer Gruppe anschließen, um eine Gruppe zu haben und es gibt Mitläufer, die genau wissen, dass sie das nächste Opfer sind, wenn sie nicht mitziehen. Ich habe in meinem Leben schon sehr viele eigentlich freundliche Menschen kennengelernt, die aus Gruppenzwang gestohlen, Sachen beschädigt, Leute beleidigt bzw. gemobbt und weiche Drogen probiert haben. Das waren Leute, denen man das im Vorfeld nie zugetraut hätte und bei denen man selbst im Nachhinein noch nicht glauben konnte. Sie lassen sich noch heftiger ausnutzen als die Gorillas, die an der schwammigen zweiten Stelle einer solchen Gruppe auftauchen. Ich bin mir sicher, dass jeder schon einmal eine Art Mutprobe gemacht haben wird. Aber während Mutproben im Kindesalter noch einen amüsanten und freundlichen Touch haben, können sie mit der Zeit in Sachbeschädigung oder Drogenkonsum ausarten. Und für Personen, die in so einer Gruppe ganz unten stehen, sind solche Mutproben nicht selten der schmale Grat zwischen Aufnahme und Mobbing. Beide Ausgänge sind alles andere als populär. Entweder wird man in die Gruppe aufgenommen und darf mit der Zeit noch härtere Experimente machen, oder man wird gemobbt. Eigentlich sind beide Varianten schon eine Form von Mobbing, nur ist die eine passiv und die andere aktiv.



    Mir ist bewusst, dass ich mit diesem Beitrag keinem etwas Neues erzähle und es sehr viele Menschen gibt, die auf diesem Gebiet wesentlich mehr Erfahrung und Wissen besitzen. Und das ist kein Wunder, wo solche Erfahrungen doch unausweichlich sind. Sie treten überall auf, wo sich Menschen aufhalten und können auf Dauer nicht verdeckt werden. Meiner Meinung nach gibt es kein Buch dieser Welt, das auch nur annähernd persönliche Erfahrungen ersetzen könnte. Und das größte Missverständnis der Welt dürfte die Annahme sein, dass menschliche Auswüchse wie Mobbing nach der Schulzeit und mit kommender Reife aufhören.

  • Entschuldigt bitte den Doppelpost, aber es gibt einen aktuellen Bezug:


    Die Welt: Mobbingopfer? Elfjährige legte sich vor die Bahn

    Und GENAU das ist der Punkt warum umbedingt was gegen Mobbing unternommen werden MUSS.
    Warscheinlich werden die Mobber wieder unbestraft davon kommen (ja ich weiß es sind noch Kinder), aber sorry inakzeptables Verhalten muss mit konsequenzen bestraft werden und da ist es mir egal wie alt das Kind/Jugendliche/Erwachsene ist.
    Man sieht was sich eine 11 jährige antut, also scheint es ja doch so als ob man mit 11 schon Anzeichen von Hirn hat. (Bevor hier jemand kommt die Kinder wissen doch nicht genau was Sie da machen)
    Unwissenheit schützt nicht vor Strafe, das sollte auch für Kinder ab diesem Alter gelten.
    Schließlich ist man mit 11 schon in der 5. oder 6. Klasse und da sollte man sich sehr wohl über die konsequenzen bewusst sein. (Bei uns auf der Schule war es so, trotzdem hatten die Leuts keine Skrupel andere zum mobben)