Mobbing

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  • Ja, so eine ähnliche Situation kannt ich auch. ^^" Ich nehme mal diese Leute sind generell sehr anxious in sozialen Situationen und greifen das Thema auf, womit sie sich am wohlsten fühlen.

    Oder sie hat generell wenig oder keine anderen Interessen.

    Oder beides.


    Natürlich will man auch über viele andere Dinge reden und das ist dann schwierig. Speziell ab dem Teeniealter, da redet man auch eher drüber was man unternommen hat, welche Arbeiten man noch machen muss, gemeinsame Bekannte, Fsmilien, ev. Beziehungen und fängt auch an manchmal über Politik, Weltbilder, Wissenschaft und sowas auch mal zu reden.

    Wenn sie sich für gar nichts interessiert hat, ist es halt schwierig. Ich weiß nicht, wie alt ihr da wart, Berufsschule kann zwischen 15 und kA ... 25 alles heißen, aber vielleicht war sie auch einfach noch etwas unreif und hat sich tatsächlich für wenig anderes interessiert, oder das war eben doch das einzige Thema, über das sie sich drübergetraut hat.

    So oder so ist es schwierig da überhaupt eine Gesprächsbasis mal zu finden.


    In gewisser Weise kann ich das sogar verstehe. Wenn ich auf einer Con Leute kennengelernt habe, haben wir auch erstmal länger über die Anime geredet, wir mögen oder zumindest kennen. Aber durch das, was jemand mag, kann man ihn dann ziemlich gut kennenlernen, zB. dessen allgemeinere Interessen, Weltbilder wenn derjenige seine Meinung über Charas kundtut und so, und dann ist es nur natürlich, dass man über anderes auch zu sprechen beginnt.

  • Ich hatte in meiner Berufsschule eine Mitschülerin, die sich auch als Gamerin bezeichnet hat und damit sehr offen umging. Mochte auch Mangas und Animes.

    Als sie bemerkt hat, dass ich mich mit anderen Kollegen auch mal übers Gaming unterhalten habe, hat sie sich direkt eingeschalten und mitgeredet. Grundsätzlich kein Problem, nur war es ab dem Zeitpunkt so, dass sie versucht hat sämtliche Themen in die selbe Richtung zu lenken, ständig irgwelche Gamingverweise, die sowieso nur sie verstanden hat in die Gespräche einzubauen und das war irgendwann absolut nervtötend.

    Das ist eben auch ein bisschen der Gedanke, den ich hatte, als Arrior vor ein paar Posts meinte, dass er deswegen ausgegrenzt wurde - oftmals sind Menschen, die Videospiele spielen oder Anime und Manga mögen oder halt irgendwie sehr invested in anderen Fandoms sind SEHR passionate was das angeht. Ist fürs erste ja auch okay, aber manchmal reden sich die Leute dumm und dämlich, drehen ein Thema immer wieder in ihre Richtung und man hat das Gefühl, dass alles, worüber sie mit anderen reden können, eben nur diese Themen sind. Und das ist halt das Gegenteil von Sympathie, weil diese Person dadurch sehr egozentrisch wirkt und so als ob alles, was wichtig ist, die eigenen Hobbies sind. Kenne genug Leute, die nicht drauf klarkommen, wenn man über etwas redet, bei dem sie nicht mitreden können, und dann reingrätschen.


    Ich rede mit meinen Freunden auch darüber wenn das Thema darauf kommt, aber man redet halt viel mehr über das Leben der anderen Person oder das eigene, erzählt sich von Problemen, Geschichten, Gedanken etc. Meine Freunde, die ich über League of Legends kennengelernt habe, verbringen wirklich einen Bruchteil unseres "privaten" Kontaktes damit, wirklich über das Game zu reden. Geht viel häufiger um persönliche Gedanken, Probleme, Rat, Anekdoten aus dem eigenen Leben, andere Hobbies etc. Ist ja auch nicht falsch, sage ich mal, eine Freundschaft nur über ein Hobby zu führen, aber die Gefahr dabei ist dann eben auch - wenn sich der eine mal nicht mehr dafür interessiert/nicht mehr viel Zeit dafür hat/aus finanziellen Gründen nicht mehr mitmachen kann etc etc etc Aber es geht ja nicht nur um Freundschaften, sondern Zwischenmenschlichkeit generell. Als jemand, der selbst lange gemobbt wurde, kann ich jedem, der sich ausgegrenzt und nicht aufgenommen fühlt empfehlen, sich a) Hilfe zu suchen aber auch b) mal darüber nachzudenken, warum man sich vielleicht nicht als Teil der Gruppe empfindet. Ich bin auch zwei Jahre aus einem Freundeskreis gefallen, weil ich eben genau so ein ähnliches Problem hatte. Und danach ging es dann wirklich wieder.

  • Ist fürs erste ja auch okay, aber manchmal reden sich die Leute dumm und dämlich, drehen ein Thema immer wieder in ihre Richtung und man hat das Gefühl, dass alles, worüber sie mit anderen reden können, eben nur diese Themen sind. Und das ist halt das Gegenteil von Sympathie, weil diese Person dadurch sehr egozentrisch wirkt und so als ob alles, was wichtig ist, die eigenen Hobbies sind. Kenne genug Leute, die nicht drauf klarkommen, wenn man über etwas redet, bei dem sie nicht mitreden können, und dann reingrätschen.

    Hab ich aber nicht. Ich hab zu Beginn der Ausbildung in einer Vorstellungsrunde (ja, wir haben in der Ausbildung eine Vorstellungsrunde gemacht...) gesagt, dass ich Videospiele spiele und Anime/Manga mag. Und damit war ich schon automatisch unten durch bei den anderen.

    Es hat mit kleine "Foppereien" zu diesen Dingen angefangen, bis es zu ernsthaften Mobbereien zu diesen Themen und allem wurde, was meine Person betrifft

  • Hab ich aber nicht. Ich hab zu Beginn der Ausbildung in einer Vorstellungsrunde (ja, wir haben in der Ausbildung eine Vorstellungsrunde gemacht...) gesagt, dass ich Videospiele spiele und Anime/Manga mag. Und damit war ich schon automatisch unten durch bei den anderen.

    Finde jetzt nicht, dass man sich vor anderen verstellen muss, versteh mich jetzt bitte nicht falsch. Ich mag Videospiele und Anime/Manga, gefolgt von anderen nerdy Franchises, auch sehr gerne. Aber trotzdem verwende ich in Vorstellungen auch andere Hobbies, die ich habe, wie kochen, backen, schwimmen und Filme sehen. Finde man kommt immer sympathischer rüber, wenn man "relateable" ist, und sich der Zuhörer selber auch in einem wiedererkennen kann. Ist, again, kein Vorwurf an dich, Mobbing ist nie okay, aber ich bin doch die letzten Jahre relativ conscious geworden, wie das Bild, das andere von mir bekommen, aussieht und wie genau ich etwas formuliere.

  • Finde man kommt immer sympathischer rüber, wenn man "relateable" ist, und sich der Zuhörer selber auch in einem wiedererkennen kann. Ist, again, kein Vorwurf an dich, Mobbing ist nie okay, aber ich bin doch die letzten Jahre relativ conscious geworden, wie das Bild, das andere von mir bekommen, aussieht und wie genau ich etwas formuliere.

    Das ändert am Endergebnis nichts, denn früher oder später hätte ich sowieso gesagt, dass ich Anime/Manga mag und Videospiele spiele und wäre dafür auch fertig gemacht und ausgegrenzt worden.

    Mal abgesehen davon, damals hatte ich sonst nichts zu sagen. Lesen? Nur noch Manga zu dem Zeitpunkt. Radfahren? Hab ich nur als Fortbewegungsmittel genutzt, was bei der Ausbildung nicht mehr ging, da die zu weit weg war.


    Und auch wenn du es nicht so meinst, klingt es aber so. "Hättest du andere Hobbys genannt, wäre es vielleicht nicht passiert"

    Wo wir dann wieder zu dem "Trotzstolz" kommen, den ich ab dem 2. Ausbildungsjahr hatte, als das Mobbing immer schlimmer wurde und mir klar wurde, dass daraus nichts mehr wird. Da hab ich dann "absichtlich" Manga mit in die Arbeit und die Berufsschule genommen und in den Pausen immer gelesen, weil ich mich dazu entschlossen hab, dass ich mich nicht verstelle und einen wichtigen Teil meiner Identität aufgebe, damit ich nicht gemobbt werde.

  • Und auch wenn du es nicht so meinst, klingt es aber so. "Hättest du andere Hobbys genannt, wäre es vielleicht nicht passiert"

    Wo wir dann wieder zu dem "Trotzstolz" kommen, den ich ab dem 2. Ausbildungsjahr hatte, als das Mobbing immer schlimmer wurde und mir klar wurde, dass daraus nichts mehr wird. Da hab ich dann "absichtlich" Manga mit in die Arbeit und die Berufsschule genommen und in den Pausen immer gelesen, weil ich mich dazu entschlossen hab, dass ich mich nicht verstelle und einen wichtigen Teil meiner Identität aufgebe, damit ich nicht gemobbt werde.

    Bitte lies nicht zwischen den Zeilen, sondern ganz genau das, was ich auch Wort für Wort geschrieben habe. Ich habe lediglich gesagt, dass ich aus Erfahrung weiß - ist mir ja selbst auch schon passiert - dass genau diese Hobbies eben wegen ihrer "Leidenschaft", die viele an den Tag legen, dafür oft eben keinen sympathischen Eindruck hinterlassen. Eben weil oft Besserwisserei beispielsweise dazukommt oder man halt gerne mal mit dem Thema reingrätscht, wenns gerade unpassend ist.

    Hast du mal erwähnt, dass du dich beispielsweise für Politik interessierst? Habe zumindest den Anschein bei deinen Beiträgen bislang gehabt, und damit kann man auch sehr gut Kontakte knüpfen imo.

    Ich sagte auch nicht, dass du dich verstellen musst, wie du meinem Text vielleicht entnehmen kannst. Ich habe gesagt, dass man halt auch drauf achten muss, wie man seine Worte formuliert und welchen Eindruck man bei anderen hinterlässt. Jeder kann irgendwo ein bisschen mehr selbst Reflexion betreiben. Du hast dir in der Ausbildung dann eine "ah fuck it" Einstellung zugelegt, ich hab halt sehr versucht zu verstehen, wo andere vielleicht Probleme mit mir haben. Mein besserwisserisches Getue war zum Beispiel einer der Gründe, warum mich viele, als ich jünger war, nicht mochten.


    Und wie Bastet schon sagte - um jemanden zu mobben braucht es keinen Grund. Du magst Anime und Manga und das ist so ziemlich das präsenteste an deiner Person? Dann mobbt man dich "deshalb". Du bis obvs sehr dick? "Deswegen" wurde ich gemobbt. Oh, du hast eine große Nase? Also, eigentlich ist sie nicht groß, aber uns ist gerade nichts besseres eingefallen, deswegen mobben wir dich jetzt halt deshalb.

  • Hast du mal erwähnt, dass du dich beispielsweise für Politik interessierst? Habe zumindest den Anschein bei deinen Beiträgen bislang gehabt, und damit kann man auch sehr gut Kontakte knüpfen imo.

    Ja, ich interessier mich dafür nicht nur, ich kenn mich damit auch recht gut aus und hatte in Sozialkunde fast nur gute Noten.

    Und dafür wurde ich auch gehasst, weil ich ein "Streber" war



    Du hast dir in der Ausbildung dann eine "ah fuck it" Einstellung zugelegt, ich hab halt sehr versucht zu verstehen, wo andere vielleicht Probleme mit mir haben.

    Ich wurde dafür gehasst, dass ich anders war. Die meisten meiner "Kollegen" kamen vom Land oder waren total unreif. Und für solche Menschen ist es scheinbar sehr schwer, Menschen mit anderen Hobbys zu akzeptieren.

  • Ich wurde dafür gehasst, dass ich anders war. Die meisten meiner "Kollegen" kamen vom Land oder waren total unreif. Und für solche Menschen ist es scheinbar sehr schwer, Menschen mit anderen Hobbys zu akzeptieren.

    Die haben halt auch andere Hobbies, trinken gerne ein Bier, schauen Fußball etc. Kenne das auch aus meiner Ecke, und ja, wie gesagt, es ist auch nicht okay. Und da verstehe ich deine fuck it Einstellung auch, weil eine Ecke bekehren, die quasi 20 Jahre im Mindset hinterher hängt, ist schwierig. Trotzdem finde ich, dass man gegen Mobbing vorgehen muss wenn man sich betroffen fühlt, und sich auch im Nachhinein unbedingt Hilfe nehmen sollte, um solche Erlebnisse aufzuarbeiten.

  • Und da verstehe ich deine fuck it Einstellung auch, weil eine Ecke bekehren, die quasi 20 Jahre im Mindset hinterher hängt, ist schwierig.

    Die Ausbildung war vor allem deswegen ein Schlag ins Gesicht, weil ich davor (7. bis 10. Klasse) eine meiner schönsten Lebensabschnitte hatte. Ich konnte meine Hobbys ausleben und auch hin und wieder davon labern, ohne dass ich davon fertig gemacht wurde. Meine Klassenkameraden waren damals so tolerant, ich hatte sogar Freunde und wenn ich in etwas gut war (bspw Geschichte) dann hat man mich sogar um Rat gefragt.

    Und nachdem ich 4 Jahre darin bestärkt wurde, dass ich mich nicht für meine Hobbys schämen muss, kam dann die intolerante Scheiße...



    Trotzdem finde ich, dass man gegen Mobbing vorgehen muss wenn man sich betroffen fühlt, und sich auch im Nachhinein unbedingt Hilfe nehmen sollte, um solche Erlebnisse aufzuarbeiten.

    Ich bin damals mehrmals auf meinen Ausbilder und den "Vertrauenslehrer" der Berufsschule zugegangen, aber geholfen wurde mir nicht.

    Bevor ich im Oktober die Firma verlassen hab, bin ich nochmal zu meinen ehemaligen Ausbilder gegangen (und auch zum Vorgesetzten der Ausbildungsabteilung) und hab ihnen erzählt, dass ich das Mobbing und das nicht-Handeln der/des Ausbilders in den Selbstmordversuch getrieben hat (vor allem dem Vorgesetzten hab ich inständig darum gebeten, dass man die Ausbilder mit dem Thema Mobbing mehr sensibilisiert) . Es hat mir natürlich nichts mehr gebracht, aber ich hoffe sehr, dass es anderen Menschen mal nicht so schlimm ergehen muss wie mir. Denn nicht jeder hat das Glück, dass man bei einem Selbstmordversuch rechtzeitig gefunden wird.

  • Bastet Ich war Anfang 20, das müsste sie auch gewesen sein.^^

    Jeder kann irgendwo ein bisschen mehr selbst Reflexion betreiben. Du hast dir in der Ausbildung dann eine "ah fuck it" Einstellung zugelegt, ich hab halt sehr versucht zu verstehen, wo andere vielleicht Probleme mit mir haben. Mein besserwisserisches Getue war zum Beispiel einer der Gründe, warum mich viele, als ich jünger war, nicht mochten.

    Kann da aus Erfahrung ähnliches berichten. Wurde zu meiner Schulzeit auch gemobbt und es waren eigentlich immer verschiedene Gründe. Ich hatte als Kind ein ziemlich geringes Selbstwertgefühl, was ich mit 16 aber schlagartig abgeworfen hab. Hab mir innerlich häufig gesagt, dass ich gut aussehe, meine positiven Merkmale hervorgehoben, mich öfter im Spiegel angeschaut und hab dadurch auch gelernt mich gegen kleine Sticheleien zu wehren und das Mobbing würde immer weniger. Seitdem hab ich auch keinerlei Probleme mehr damit.


    Finde jetzt nicht, dass man sich vor anderen verstellen muss, versteh mich jetzt bitte nicht falsch. Ich mag Videospiele und Anime/Manga, gefolgt von anderen nerdy Franchises, auch sehr gerne. Aber trotzdem verwende ich in Vorstellungen auch andere Hobbies, die ich habe, wie kochen, backen, schwimmen und Filme sehen. Finde man kommt immer sympathischer rüber, wenn man "relateable" ist, und sich der Zuhörer selber auch in einem wiedererkennen kann. Ist, again, kein Vorwurf an dich, Mobbing ist nie okay, aber ich bin doch die letzten Jahre relativ conscious geworden, wie das Bild, das andere von mir bekommen, aussieht und wie genau ich etwas formuliere.

    Es ist fürs Gegenüber auch einfacher sich auf Hobbies wie Filme oder auch Sport einzustellen, da das ein viel breiteres Spektrum für die Allgemeinheit darstellt.

    Als jemand der keinen allzu großen Bezug zu Animes und Mangas hat (Mein einziger und letzter Anime war Dragonball. ;o), kann ich sagen, dass diese krasse Leidenschaft auch gar nicht so verbreitet zu sein scheint. Zumindest kenn ich niemanden, der kein User im BB ist und sich da so stark mit dem Fandom auseinandersetzt. Liegt sicher auch daran, dass ich da gar nicht drin bin, was grundsätzlich kein Problem darstellt, aber wenn sich mir jemand damit vorstellt, dass er Anime und Manga mag, weiß ich schonmal, dass darüber kein Gespräch zwischen uns stattfindet. ;D Zumal die Person wahrscheinlich die Augen verdreht, wenn ich mit meinem Animewissen ankomme. 😂

  • Glaube generell ist es einfach sehr schwierig, wenn sich Leute quasi über ihr Hobby, ihre Fandoms etc definieren. Ist an sich ja auch nicht schlecht etwas zu haben, mit dem man relaten kann und das einem Trost gibt. Aber wenn man quasi kein Mensch mehr mit einem Hobby ist, sondern ein Hobby in menschlicher Verkörperung, wird das ganze für andere eventuell auch befremdlich. Ich oute mich jetzt auch nicht jedem direkt als Kpop Fan oder so. Warum? Nicht weil ich schäme oder so, sondern weil ich das einfach nicht in ein Kennenlerngespräch ballern will, weil das halt nur ein Teil von mir ist, und nicht ich selbst.

  • Glaube generell ist es einfach sehr schwierig, wenn sich Leute quasi über ihr Hobby, ihre Fandoms etc definieren. Ist an sich ja auch nicht schlecht etwas zu haben, mit dem man relaten kann und das einem Trost gibt. Aber wenn man quasi kein Mensch mehr mit einem Hobby ist, sondern ein Hobby in menschlicher Verkörperung, wird das ganze für andere eventuell auch befremdlich. Ich oute mich jetzt auch nicht jedem direkt als Kpop Fan oder so. Warum? Nicht weil ich schäme oder so, sondern weil ich das einfach nicht in ein Kennenlerngespräch ballern will, weil das halt nur ein Teil von mir ist, und nicht ich selbst.

    Das stimmt. Ich spreche mein Hobby (Zeichnen) draußen auch nicht mehr an und versuche immer über andere Sachen zu reden, weil sonst werde ich keinen Gesprächspartner finden. Selbst die, die auch öfters zeichnen, haben dann komplett andere Vorstellungen darüber ^^ Kenne zum Glück viele Leute, die normal Anime und Serien gucken (weil sonst wäre ich voll am Arsch), viele Leute haben davon aber noch nie gehört, so selbst Inuyasha kennen einige Kommilitonen irgendwie nicht, was für mich schon ein wenig komisch war, weil eigentlich kennt man ja so die typischen Anime, die früher auf Pokito liefen. Ein Freund von mir (Chinese) hat Kpop noch nie gehört und das ist etwas, wovon ich schon in Syrien was gehört habe, lol. Diese Leute sprechen dann auch über 80er Musik und Filme, von denen ich noch nie gehört habe und die anscheinend zur deutschen Kultur mit dazu gehören, wo es mir ziemlich schwer fällt, da mitzureden.

    Deswegen würde ich bei einem Gespräch zum Kennenlernen auch kaum was über Anime/Manga/Kpop verlieren, so ein kurzes "ich zeichne ab und zu" kann aber noch ganz ok sein.

    Ich hab auch mal eine Medizinerin angesprochen, die mit mir den Koreanisch Kurs besucht und auf die ich dadurch aufmerksam geworden bin und als ich sie gefragt habe, weshalb sie denn den Kurs macht, war ihre Antwort auch "Jaa, ich interessiere mich für die Sprache etc", aber erst als ich das Thema Kpop erwähnt habe, hat sie sich als Kpop Fan "geoutted".

  • Das stimmt. Ich spreche mein Hobby (Zeichnen) draußen auch nicht mehr an und versuche immer über andere Sachen zu reden, weil sonst werde ich keinen Gesprächspartner finden.

    Ich hab auch mal eine Medizinerin angesprochen, die mit mir den Koreanisch Kurs besucht und auf die ich dadurch aufmerksam geworden bin und als ich sie gefragt habe, weshalb sie denn den Kurs macht, war ihre Antwort auch "Jaa, ich interessiere mich für die Sprache etc", aber erst als ich das Thema Kpop erwähnt habe, hat sie sich als Kpop Fan "geoutted".

    Das Ding ist halt - wenn man weiß (weil derjenige, keine Ahnung, Merchandise mit sich rumträgt, von sich selbst aus sagt, dass er dasselbe Hobby wie man selbst hat etc) dass der andere ein Hobby/Interessen teilt, kann das ja sogar n richtig guter Konversationsstarter sein. Aber auch in Bewerbungsgesprächen beispielsweise, die ich bislang hatte, würde ich niemals ankommen, wenn man mich fragt, was ich für Hobbies habe, und "Manga, Anime und Videospiele" sagen. Nicht, weil ich mich dafür schäme, sondern weil ich einerseits finde, dass gerade diese Hobbies eben oft auch extrem ausgeübt werden können. Ich hab selbst nen kleinen Bruder, der 6 Stunden am Tag Destiny 2 spielt, wo ich mir auch einfach nur meinen Teil denke. Würde als Arbeitgeber bei so einer Vorstellung auch n Bild im Kopf haben von Azubi xyz, der zu spät kommt, weil er mal wieder eine Nacht durchgezockt hat. Und andererseits können sich gerade ältere Menschen unter dem Hobby absolut nichts vorstellen. Und das zu erklären kann teils echt cringe-erregend werden. Finde es deswegen auch einfach der Einfachheit halber besser, wenn man "weit interpretierbare Hobbies" wählt. Die wenigsten Leute interessiert beim Ersteindruck, wie sich derjenige in Zukunft beweisen wird. Man hat bei allen Menschen irgendwo Klischees und Vorurteile vor Augen, und man muss sich selbst drum bemühen, andere nicht zu sehr in eine Schublade zu stecken.


    Und das geht imo auch über Hobbies hinaus. Meine Mom betont quasi bei jedem, den sie zufällig kennenlernt, dass sie Parteimitglied bei den Linken ist. Finde ich auch super und bin stolz auf meine Mama, aber das bei jeder Gelegenheit zu erwähnen, ist halt auch echt awkward.

  • Zitat

    Und wie Bastet schon sagte - um jemanden zu mobben braucht es keinen Grund. Du magst Anime und Manga und das ist so ziemlich das präsenteste an deiner Person? Dann mobbt man dich "deshalb". Du bis obvs sehr dick? "Deswegen" wurde ich gemobbt. Oh, du hast eine große Nase? Also, eigentlich ist sie nicht groß, aber uns ist gerade nichts besseres eingefallen, deswegen mobben wir dich jetzt halt deshalb.

    Ohja. Stimme da zu.

    Wenn jemand eine andere Person mobben will, findet sie ihre Gründe. Da kann man auch versuchen noch so sehr eine gewisse Integration beizuführen. Irgendwann gibt man es auf, weil es nichts ändert. :(


    Ich wurde damals zum Beginn meiner Gymnasiumszwit gemobbt. Neue Klasse, ja. Auch neue Leute. Aber es waren noch 2 Leute aus meinem Ort in die Klasse gekommen. Die eine meine damals beste Freundin. Die andere mal eine ehemlige Freundin.

    Ich bin kaum in das Klassengefüge reingekommen. Alle haben Abstand gehalten nach einiger Zeit. Zu meinem Geburtstag hatte witzigerweise jeder einen Zahnarzttermin. Wieso? Meine ehemalige Freundin hat mich bei den anderen so schlecht geredet, dass sie Abstand hielten. Wieso? Bis heute ist es mir schleierhaft, denn auch vorm Klassenlehrer fiel nur die Begründung "keine Ahnung, einach so"

    Es blieb alles bei verbalen Angriffen, ja, aber ich habe kaum was mitbekommen, bis mich ein Klassenkamerad etwas total abwegiges gefragt hat, ob das wirklich soooo passiert ist. Mein Klassenlehrer hat es mitbekommen, erst da hat er richtig gehandelt. Aber viel retten konnt man da nicht. Ich bin nicht mehr warm mit meinen Klassenkameraden geworden und an sich habe ich seitdem immer Bedenken, wenn ich mit anderen neuen Leuten aufeinandertreffe, weil ich nicht weiß, ob sie mich nehmen. In der Grundschule hatte ich keine Probleme, aber danach...

    Die Mobberin ist auch auf eine andere Schule gegangen, was mich etwas beruhigte...


    Durch die Mobberei habe ich auch meine beste Freundin verloren, da sie auf Seite der Mobberin stand. Am Ende hatte ich niemanden in meiner Klasse. Alles nur weil "einfach so".

  • Jeder kann irgendwo ein bisschen mehr selbst Reflexion betreiben. Du hast dir in der Ausbildung dann eine "ah fuck it" Einstellung zugelegt, ich hab halt sehr versucht zu verstehen, wo andere vielleicht Probleme mit mir haben. Mein besserwisserisches Getue war zum Beispiel einer der Gründe, warum mich viele, als ich jünger war, nicht mochten.

    Kann da aus Erfahrung ähnliches berichten. Wurde zu meiner Schulzeit auch gemobbt und es waren eigentlich immer verschiedene Gründe. Ich hatte als Kind ein ziemlich geringes Selbstwertgefühl, was ich mit 16 aber schlagartig abgeworfen hab. Hab mir innerlich häufig gesagt, dass ich gut aussehe, meine positiven Merkmale hervorgehoben, mich öfter im Spiegel angeschaut und hab dadurch auch gelernt mich gegen kleine Sticheleien zu wehren und das Mobbing würde immer weniger. Seitdem hab ich auch keinerlei Probleme mehr damit.

    Same. Ich hatte zwar immer ein paar enge Freund, aber außerhalb meiner Wohlfühlzone viel weniger Selbstbewusstsein, aber immer noch genug um mich gegen Mobbing zu wehren, weil es gerade in der Unterstufe schlimm war und ich es echt nicht einsah. Alles, was ich tat machte es aber noch schlimmer, bloß wollte ich es aus Trotz auch nicht nichts tun und mein damaliger bester Freund stand ja auch selbst bei manchen nicht zu gut da, (zumindest bei diesen, die echt untragbar waren und es mir aus heutiger Sicht nicht klar ist wieso die nicht sanktioniert wurden und auch psychologisch betreut waren srsly), da hatte ich das Gefühl ihn auch verteidigen zu müssen und vice versa. ^^" Da ist dann recht viel in der Unter- und teilweise Oberstufe passiert.

    In der Unterstufe, wovon zu meinem Glück drei auch auf meiner Volksschule waren, waren in meiner und in den Nebenklassen, eine Clique an sehr verhaltensauffälligen Kids und wenn du auf die mal unsicher wirkst oder auch von Anfang an dir was nicht bieten lässt, bist du von solchen Persönlichkeiten schnell als Opfer auserkoren. Die anderen aus meiner Klasse haben ab und zu nur dumme Sprüche mir gegenüber abgelassen, um nicht selbst Zielschiebe zu werden, was mich damals aber auch geärgert hat. In Einzelgesprächen waren die dafür ziemlich... normal halt und eigentlich sehr neutral mir und meinen wenigen Freunden gegenüber.

    Aus pädagogischer Sicht geht es mir nicht ein, weshalb Lehrer so wenig gegen diese spezielle Gruppe getan haben, obwohl sie so taten als ob. Aus einer ganz anderen Sicht weiß ich, dass die Eltern von dem einen diese hochnäsige Art von Neureichen war, der Bub war wohl nicht gut genug für eine Privatschule und wenn er schon einer Öffentlichen sein muss, dann macht der dort doch nichts falsch, oder? Das letzte Mal, so mit 17, 18(?), als literally Neonazi wiedergesehen. Uhm ja, well...


    Ja, kleine Stichelein muss imo sowieso jeder lernen die hinzunehmen und sich passende Wort dafür zurechtzulegen, sonst fällt es einem recht schwer normal durchs Leben zu gehen. ^^"


    Es ist fürs Gegenüber auch einfacher sich auf Hobbies wie Filme oder auch Sport einzustellen, da das ein viel breiteres Spektrum für die Allgemeinheit darstellt.

    Als jemand der keinen allzu großen Bezug zu Animes und Mangas hat (Mein einziger und letzter Anime war Dragonball. ;o), kann ich sagen, dass diese krasse Leidenschaft auch gar nicht so verbreitet zu sein scheint. Zumindest kenn ich niemanden, der kein User im BB ist und sich da so stark mit dem Fandom auseinandersetzt. Liegt sicher auch daran, dass ich da gar nicht drin bin, was grundsätzlich kein Problem darstellt, aber wenn sich mir jemand damit vorstellt, dass er Anime und Manga mag, weiß ich schonmal, dass darüber kein Gespräch zwischen uns stattfindet. ;D Zumal die Person wahrscheinlich die Augen verdreht, wenn ich mit meinem Animewissen ankomme. 😂

    Naja schon. Da viele Leute irgendwie alles auf ihrem Netflix- und Amazonaccout schauen, was grad interessant klingt, sind Anime für viele Millennials meiner Erfahrung nach genau so random wie Videospiele. Selbst für solche, die keine typischen Anime mögen, weil viele auf Netflix nicht mit den typischen Tropes vollgestopft sind.

    Ich hatte bei der Caritas eine "ältere" Kollegin, so un die 50, die dachte wohl erst, dass ich eine Art von Hipster / Alternative bin, die Fernsehen ablehnt, bis ihr eigener Sohn ihr sagte, dass doch so ziemlich kein jüngerer Mensch mehr Fernsehen guckt. xD


    Das Ding ist: Ich will mir jetzt nicht Serien ansehen, die jeder sieht und gerade hyped, um etwas zum Mitreden zu haben, wenn ich keinerlei Motivation habe diese zu schauen. Ab und zu tu ich es dann eben doch, wenn das, was darüber geredet wurde, ehrlich interessant klingt.

    Ich muss schon zugeben, dass ich mich persönlich recht stark darüber definiere, weil ich meinen meisten Medienkonsum damit verbringe und es tatsächlich ein recht großer Teil meines Lebens geworden ist und ich extrem invested bin... muss jetzt trotzdem nicht mit jeder Random Person genau das bereden.


    Ich hab auch die Mädels in meiner Klasse damals auch "gezwungen" zu akzeptieren, dass ich mit Realserien und Castingshows etc oft nichts anfangen kann. Die letzten drei Jahre hatten wir diesen Beamer und Leinwand und da haben sie ohnehin dauernd solche Chick Flicks geschaut, etc muss man dann halt auchmal ertragen können.

    Ich hatte genauso dumme Vorurteile gegen Leute mit anderen Interessen, wie andere mir gegenüber, was aber irgendwie oft normal ist. Viele haben mal ihre "Anders als die anderen"-Phasen in der Pubertät oder mit Anfang-Mitte 20 und meinen in Clubs und Bars fortgehen wär ja voll blöd und so, bis es einem dann vielleicht doch gefällt und man merkt, dass man selbst auch unreif war, weil man alles aus Trotz ablehnte; die meisten sich dort nicht dauernd zulaufen lassen und nicht regelmäßig jeden Hook-Up mitnehmen und du dann im Verhältnis doch eher seltener blöd angebaggert wirst. Muss ich jetzt zwar auch nicht mehr haben, weil ich mich eigentlich mit Leuten unterhalten will, ohne sie ständig anzubrüllen und nach drei Stunden Kopfschmerzen zu bekommen, aber ich denke trotzdem, man sollte in seiner Jugend regelmäßiger socializen und mit Freunden / Kollegen rausgehen, egal wohin und gemeinsam Sachen anschauen anstatt immer alleine. Auch wenn man introvertierter ist, soziale reale Kontakte braucht jeder.

    "Ich hab halt andere Interessen" ist dann eher oft so eine Ausflucht und jedem, halt vor allem sehr schüchterne Leute, die ich auf Cons getroffen hatte, merkte man an, dass sie sich einfach nicht so gar nicht wohl in ihrer Haut fühlen. Paar waren voll entsetzt, weil wir dann was bei jemandem zu Hause oder in einer Bar trinken gehen wollten, da sie dachten das täten nur "die dummen Tussen aus ihrem Umfeld."

    Die eine war mir sonst ganz sympathisch, aber sie hatte auch diese blöde Phase, in der für sie jede*r Unikolleg*in nur ein dummer Normie war und Miss Specialness und ihre besonderen Hobbies einfach nicht versteht. Jetzt kenn ich sie etwa drei Jahre und sehe sie etwa vier-fünfmal im Jahr. Dreimal dürft ihr raten, wer sich nun mit genau denselben Tussen und dummen Normies von früher super versteht. xD


    Manchmal trifft man eben Leute, die wirklich scheiße sind, aber in genauso vielen Fällen versagen imo beide Partein aufeinander zuzugehen und sich für einander zu interessieren.

  • Durch die Mobberei habe ich auch meine beste Freundin verloren, da sie auf Seite der Mobberin stand. Am Ende hatte ich niemanden in meiner Klasse. Alles nur weil "einfach so".

    Würde "beste Freundin" definitiv in Anführungszeichen setzen. Solche Leute sind keine Freunde, und es tut mir echt leid, dass du da so betrogen wurdest.

    Ja, kleine Stichelein muss imo sowieso jeder lernen die hinzunehmen und sich passende Wort dafür zurechtzulegen, sonst fällt es einem recht schwer normal durchs Leben zu gehen. ^^"

    Absolut, eine kleine scharfe Bemerkung ist ja jetzt kein Mobbing, wenn es halt nicht zur Gewohnheit wird. Und für manche Leute ist ja auch Kritik schon problematisch und sie fühlen sich dadurch angegriffen. Das muss man halt auch ganz klar auseinanderhalten können.

    Ich muss schon zugeben, dass ich mich persönlich recht stark darüber definiere, weil ich meinen meisten Medienkonsum damit verbringe und es tatsächlich ein recht großer Teil meines Lebens geworden ist und ich extrem invested bin... muss jetzt trotzdem nicht mit jeder Random Person genau das bereden.

    Ist ja, wie gesagt, auch nichts schlimmes, solange deine Existenz nicht so daraus besteht, dass du eine halbe Krise bekommst, weil jemand deine Fandoms nicht gut findet/kritisiert, damit nichts anfangen kann etc. Wenn man halt SO invested ist, dass man quasi nicht in der Lage ist, sich auch mal nen halben Meter davon zu distanzieren und zu sagen "ok, kann ich respektieren", wirds halt problematisch. Hatte wen in meiner Klasse, der mega der Fan von japanischer Kultur war, wollte auch, obwohl er schon fast 30 war, auch dorthin auswandern. Fands halt mega cringeworthy, wenn Leute ihm gesagt haben, dass sich Westerner das ganze immer viel zu einfach vorstellen und dass Japan sehr streng und "kalt" ist, was Menschlichkeit anbelangt, und dass man als Individuum, gerade wenn man mentale Probleme hat, absolut unbedeutend ist. Wollte der gar nicht hören und er wurde sehr giftig. Er hat den Abschluss auch nicht so gut gemacht, dass ich glaube, dass das beruflich in Japan als Auswanderer echt was wird tbh.

    Ich hatte genauso dumme Vorurteile gegen Leute mit anderen Interessen, wie andere mir gegenüber, was aber irgendwie oft normal ist.

    Eben, alle Menschen haben Vorurteile. N Mädel mag Makeup und Klamotten? Oha was eine Tussi. Ein Typ, der gerne Sport macht? Der behandelt Frauen locker wie Dreck. Obwohl es halt null der Wahrheit entspricht.

  • Würde "beste Freundin" definitiv in Anführungszeichen setzen. Solche Leute sind keine Freunde, und es tut mir echt leid, dass du da so betrogen wurdest.

    Vorabinfo: Bis zur 2. Hälfte der 5. Klasse hab ich auf einem Dorf gewohnt und bin dort auch zur Schule gegangen. Auf diesem Dorf hab ich seit meiner Geburt bis zu meinem 11. Lebensjahr gelebt.


    Mein bester Freund auf dem Dorf (mit dem ich schon viele Jahre befreundet war) wurde irgendwann in der 3. Klasse von den Kindern, die mich gemobbt haben, dazu gezwungen, die Freundschaft mit mir aufzugeben, weil sie ihn sonst auch mobben.

  • Durch die Mobberei habe ich auch meine beste Freundin verloren, da sie auf Seite der Mobberin stand. Am Ende hatte ich niemanden in meiner Klasse. Alles nur weil "einfach so".

    Würde "beste Freundin" definitiv in Anführungszeichen setzen. Solche Leute sind keine Freunde, und es tut mir echt leid, dass du da so betrogen wurdest.

    Damals als ich kaum die Situation verstand und kaum Freunde hatte, wollte ich mit ihr wieder befreundet sein.

    Sie hielt aber jahrelang Abstand von mir, bis wir rgendwann wieder miteinander reden konnten.

    Aber über die Jahre hab ich auch viel nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nich mit so einer befreumdet sein will. Eine wahre Freundin hätte vielleicht nicht so gehandelt wie sie.

    Vorabinfo: Bis zur 2. Hälfte der 5. Klasse hab ich auf einem Dorf gewohnt und bin dort auch zur Schule gegangen. Auf diesem Dorf hab ich seit meiner Geburt bis zu meinem 11. Lebensjahr gelebt.


    Mein bester Freund auf dem Dorf (mit dem ich schon viele Jahre befreundet war) wurde irgendwann in der 3. Klasse von den Kindern, die mich gemobbt haben, dazu gezwungen, die Freundschaft mit mir aufzugeben, weil sie ihn sonst auch mobben.

    Bei dem Mädel wars auch so. Sie hat lieber mit der Mobberin gehatet als dass die selbst Schusslinie abbekommen hätte.

    Und weil da eher an das eigene Wohl gedacht wird, wird ein anderer Mensch sozial ausgegrenzt und hat keinen festen Kontakt mehr mit vielen im betroffenen Umfeld.

  • Durch die Mobberei habe ich auch meine beste Freundin verloren, da sie auf Seite der Mobberin stand. Am Ende hatte ich niemanden in meiner Klasse. Alles nur weil "einfach so".

    Würde "beste Freundin" definitiv in Anführungszeichen setzen. Solche Leute sind keine Freunde, und es tut mir echt leid, dass du da so betrogen wurdest.

    Natürlich fühlt man sich bei sowas verletzt, aber zu Beginn der Gymnasienzeit sind die Kids 10/11-13, je nach Klasse. Darüber würde ich wirklich nicht als gute oder keine gute Freundin werten.

    Bei sowas sind auch oft die zuständigen Lehrer Schuld, dass sie sich oft nichtmal drum wirklich kümmern und (noch, in dem Alter) weniger die mobbenden Kids selbst. Zumindest im Volksschulalter oder zu Beginn einer weiterführenden Schule. Die können oft nichtmal wirklich absehen welche Konsequenzen ihre Taten haben könnten. Viele Erwachsene sind doch schon dumm (und ich mein das nicht abwertend, ich bin auch manchmal dämlich und jeder andere auch) und können oft keine Konsequenzen abschätzen.


    Natürlich wissen sie, dass manche Aktionen überhaupt nicht richtig sind, aber in dem Alter fehlt das Verständnis dafür, dass sowas weitreichende Konsequenzen hat, die über ein paar Tage oder Wochen hinausreichen.

    Bei "wenn ich jemanden erschieße, stirbt er" ist es ihnen selbstverständlich klar, aber psychische Konsequenzen, die über einen weiten Zeitraum hinausgehen, sind ein sehr komplexes Konzept und für einen kindlichen Verstand sehr schwer zu fassen.


    Ich hab auf den letzten Seiten gelesen, wie vor Jahren hier ein Artikel gepostet wurde, dass sich eine Elfjährige aufgrund von Mobbing das Leben nahm. Natürlich ist das furchtbar, aber niemanden bringt es was, wenn man ein paar Kinder als Monster darstellt und denen ein schlechtes Gewissen fürs ganze Leben macht, für das, was alle Bezugspersonen um sie herum lange genug versäumt haben sich zu kümmern.

    Gerade bei ohnehin verhaltensaufälligen Kids ist es noch viel mehr die Schuld der umstehenden Erwachsenen, wenn sie nichts tun.


    Ich find es demnach auch befremdlich, wenn Leute ihre Mobber von vor zehn, fünfzehn Jahren wieder konfrontieren (oder über sie reden als ob sie noch so wären) und wie selbstverständlich davon ausgehen, dass die Person exakt dieselbe ist wie der Dreizehnjährige damals. Es kann der Fall sein, ja, aber genauso wahrscheinlich / wahrscheinlicher ist es, dass dem gar nicht so ist.


    Ich finde irgendwann muss da dann auch loslassen lernen, auf welche Weise auch immer. Das heißt nicht, dass man die Personen super finden muss, aber auf irgendeine Weise eben.


    Ja, kleine Stichelein muss imo sowieso jeder lernen die hinzunehmen und sich passende Wort dafür zurechtzulegen, sonst fällt es einem recht schwer normal durchs Leben zu gehen. ^^"

    Absolut, eine kleine scharfe Bemerkung ist ja jetzt kein Mobbing, wenn es halt nicht zur Gewohnheit wird. Und für manche Leute ist ja auch Kritik schon problematisch und sie fühlen sich dadurch angegriffen. Das muss man halt auch ganz klar auseinanderhalten können.

    Ja und nicht nur das. Gerade bei Kindern (aber leider nicht nur da) ist es leider so, dass diejenigen, die den Eindruck vermitteln, dass sie sich nicht wehren können oder bei jedem bösen Wort einknicken würden, dann die Zielscheibe für allen Frust abgeben, den manch andere an ihnen loswerden wollen.


    Ich muss schon zugeben, dass ich mich persönlich recht stark darüber definiere, weil ich meinen meisten Medienkonsum damit verbringe und es tatsächlich ein recht großer Teil meines Lebens geworden ist und ich extrem invested bin... muss jetzt trotzdem nicht mit jeder Random Person genau das bereden.

    Ist ja, wie gesagt, auch nichts schlimmes, solange deine Existenz nicht so daraus besteht, dass du eine halbe Krise bekommst, weil jemand deine Fandoms nicht gut findet/kritisiert, damit nichts anfangen kann etc. Wenn man halt SO invested ist, dass man quasi nicht in der Lage ist, sich auch mal nen halben Meter davon zu distanzieren und zu sagen "ok, kann ich respektieren", wirds halt problematisch. Hatte wen in meiner Klasse, der mega der Fan von japanischer Kultur war, wollte auch, obwohl er schon fast 30 war, auch dorthin auswandern. Fands halt mega cringeworthy, wenn Leute ihm gesagt haben, dass sich Westerner das ganze immer viel zu einfach vorstellen und dass Japan sehr streng und "kalt" ist, was Menschlichkeit anbelangt, und dass man als Individuum, gerade wenn man mentale Probleme hat, absolut unbedeutend ist. Wollte der gar nicht hören und er wurde sehr giftig. Er hat den Abschluss auch nicht so gut gemacht, dass ich glaube, dass das beruflich in Japan als Auswanderer echt was wird tbh.

    Natürlich nicht, solange man mir nicht total respektlos begegnet.


    Und ja, keine Ahnung was solche Leute alle mit Japan haben. Wunschvorstellungen von einem sehr fiktiven Japan eben. ^^"

  • Natürlich wissen sie, dass manche Aktionen überhaupt nicht richtig sind, aber in dem Alter fehlt das Verständnis dafür, dass sowas weitreichende Konsequenzen hat, die über ein paar Tage oder Wochen hinausreichen.

    Vor allem, wenn man ja eigentlich "nur Spaß macht". Ich hab mal meine eigenen Posts von 2009 ausgegraben, in denen ich mich hier gegen Mobbing ausspreche und "sowas doch nie tun würde, weil Respekt, yo" als Lippenbekenntnis droppe, während ich parallel unreflektiert im nächsten Topic kundtue, wie wir zu fünft den Klassenausländer beleidigen. Da waren wir 11 und aufm Gym. Drei Jahre zuvor mit 'nem Kumpel wiederum in der Volksschule den Klassenausländer, der 2-3 Jahre älter als der Rest war, verarscht. Später kam dann 'n Typ in die Klasse, der wohl morgens gern mal Milch getrunken hat und dann diesen typischen Atem nach abgestandener Kuh hatte. Ein paar Kommentare über seinen Mundgeruch zum Anfang und lang hat's nicht gedauert, bis er dann nur noch mit besagtem Klassenausländer zusammen abgehangen hat, weil der Rest ja eh nichts mit ihm zu tun haben wollte - dass er wohl ziemlich zurückhaltend war, hat die Sache natürlich für ihn nicht besser gemacht. Beide hat man am Schulhof im hintersten Eck an den Müllcontainern angetroffen. Wir hatten sogar Spraydosen, die wir dann als "Anti-[Name des Schülers]-Spray" rebranded haben.


    Dabei hatte ich nicht mal was gegen die. Die hatten halt einfach irgendein Charakteristikum, das negativ war, also hat man das halt angesprochen, weil "lol, ist ja weird". Ich wär nie auf den Gedanken gekommen, dass das irgendwen verletzen würde - was aber auch nicht heißt, dass wir andernfalls aufgehört hätten. Wir sind halt nie handgreiflich geworden, denn man war ja kein Rowdy, wie man's aus Filmen kannte. Das war doch nur 'ne kleine Rivalität unter Schülern - nur ohne Wettbewerb und mit aufgezwungener Hierarchie. Und dann hab ich mich auch noch gewundert, wieso der Typ nicht in mein Freundschaftsbuch schreiben wollte.


    Hab ich ihnen das Schulleben zur Hölle gemacht? Keine Ahnung, wenn ich ehrlich sein soll. Hätte das Mobbing "schlimmer" sein können? Bestimmt, aber dass es nicht die feine englische Art war, ist zumindest klar. Nur weile ein Fall eben extremer war als der andere, macht das den einen halt nicht gleich irrelevant. Selbst wenn man älter wird, ist es immer noch schwierig, das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen, solange man selbst in den Prozess involviert ist. Jetzt, wo ich niemandem auch nur so häufig begegne, dass da eine Mobbingkultur entstehen kann, kann ich mich da sehr leicht hinsetzen und mal darüber nachdenken, was ich vor teils über 15 Jahren so für Mist verzapft habe.


    Bei einem der Kerle war's halt sogar so, dass wir einige Jahre lang ziemlich gut befreundet waren. Der hat die Sprüche aber auch gut weggesteckt, und sobald man keine Gruppendynamik mehr dabei hatte, hat ihn auch niemand dumm angemacht - während der andere eben der Typ bei den Mülltonnen blieb.

    Er hat den Abschluss auch nicht so gut gemacht, dass ich glaube, dass das beruflich in Japan als Auswanderer echt was wird tbh.

    OT, aber wenn schon J-Shizzle (muss mich schon zurückhalten, um nicht aus Reflex Weebshit zu sagen) angesprochen wird, muss ich das natürlich noch im Nebensatz anmerken:

    In einem Land, in dem sogar die Putzfrauen durch und durch einheimisch sind? Sieht schlecht aus. :') Was man so liest oder von den Japanologiestudenten hört, braucht man da als Ausländer schon 'nen stabilen Universitätsabschluss, iwas à la MBA oder besser 'nen Doktor in was Relevantem, um wirklich Fuß fassen zu können und nicht bloß 12 Monate Work & Travel auf 'ner Farm oder im Konbini durchzudrücken. Wer sich denkt, dort drüben 'ne Dönerbude oder was Vergleichbares eröffnen zu können, um sich dem Alltag als Firmenkrieger zu entziehen (in deren Reihen mal sowieso kaum reinkommt), braucht zu Beginn vor allem die Finanzkraft, um ein paar Mal nach Japan fliegen zu können UND die Räumlichkeiten mal für 'n Jahr im Voraus zahlen zu können - was also selbst im Falle der Dönerbude wohl noch 'nen 5-stelligen Eurobetrag verschlingt, der bei 'nem richtigen Restaurant sicher gerne auch 6-stellig wird.