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  • Bei diesem Beispiel habe ich bereits erläutert, warum Gefängnis funktioniert. Warum sollte es das nicht tun? Ab wann es "ein hohes Risiko" gibt, ist allerdings auch subjektiv. Für mich heißt hohes Risiko, dass es quasi kein Problem für den Täter darstellt, trotz Gefängnisstrafe weitere Gewaltverbrechen (wenn auch durch Dritte) zu begehen. Dieses Risiko kann man aber einschränken.

    Was hat das mit Nordkorea zu tun? Dort gibt es Arbeitslager, die einem KZ gleich kommen. Heißt das für dich, dass es viel zu gefährlich ist, Leute in 'n Arbetislager zu schicken, weil sie von dort aus noch Menschen ermorden können?_?


    Du hast nur erklärt warum das mit dem Gefägnis funktioniert als allein stehendes Beispiel. In meinem 2ten Post habe ich doch das eine Beispiel mit der Diktatur ergänzt. Das hast du nun ignoriert, zerstückelt und bist extra darauf eingegangen, obwohl beides jedoch zusammengehört. Der Gedankengang dahinter ist im übrigen folgendes: Der Täter lebt in der Diktatur, hat Verbrechen begangen und wird es sehr wahrscheinlich wieder tun, und weil eines seiner Familienmitglieder ein hohes Tier in der Regierung ist und ihn deckt funktioniert das Gefängnis nicht.



    Ich kann auch 'ne Gruppe Leute 20 Jahre in 'nen Keller einsperren und schauen, ob sie danach noch "unsere" Werte vertreten. Dass Strafen während Zombieapokalypsen, Weltuntergängen oder unter den Illuminaten anders gehandhabt werden ist absolut klar, aufgrund diesen Ausnahmen allerdings zu sagen, dass Todesstrafe als "letzte Möglichkeit" okay/gut ist, ist jedoch was anderes. Wie soll man das deiner Meinung nach umsetzten? Jeder wird "letzte Möglichkeit" anders auslegen, also muss eine klare Definition her. Die gibt es bei solchen speziellen Fällen aber nicht, oder kannst du mir eine nennen?

    Bist du sicher das man 20 Leute, die auf begrenzten Raum leben und nur sehr begrenzte Mittel haben, mit einer Gruppe von Personen vergleichen kann, die jederzeit woanders hin können und nicht gezwungen werden zusammenzusein? Im übrigen nein, ich habe keine Meinung wie man das umsetzten könnte. Darum geht es nämlich nicht. Es geht darum warum Todesstrafe gerechtfertig ist oder eben auch nicht und Ich habe meine Begründung bereits gegeben, im ersten Post. Alles was darüber hinaus geht maße ich mir nicht an eine eindeutige Antwort zu geben.


    Distanzieren wir uns aber kurz mal von den hypothetischen Beispielen. Ich habe das gerade getan und festgestellt das es irgendwie keinen Sinn mehr hat zu diskutieren, oder? Ich meine du bist gegen die Todesstrafe, und Ich würde sie zumindest nicht völlig ausschließen, auch wenn Ich sie nicht mag. Du findest es verwerflich und Ich nicht. Gibt es sonst noch etwas zu sagen?

  • Der Täter lebt in der Diktatur, hat Verbrechen begangen und wird es sehr wahrscheinlich wieder tun, und weil eines seiner Familienmitglieder ein hohes Tier in der Regierung ist und ihn deckt funktioniert das Gefängnis nicht.

    Vor der Todesstrafe wird ihn sein Verwandter aber dann erst recht beschützen. Daher sehe ich nicht inwiefern hier die Todesstrafe etwas nützen soll.

  • Ich bin für die Todesstrafe, aber nicht für alle Formen der Todesstrafe. Es gibt mehrere Umsetzungsarten um das Todesurteil durchzusetzen. Zur Französischen Revolution war die Guillotine sehr beliebt. Noch weiter zurück in die Zeit: der Galgen, die Falltür usw.. und auch das damalige standardmäßige Erschießen. Durch die Todesstrafe verschwinden für immer Täter, die zumeist für viele Morde verantwortlich waren. Andere Menschen sterben unschuldig und ungewollt, dafür werden die Täter hier in Deutschland zurzeit eher belohnt als bestraft. Das Strafsystem in Deutschland ist zu lasch. Ein Breivik wäre ein Kandidat für die Todesstrafe. Statt des durchzuführen schleppt man ihn zu Gericht und Gericht was für die Norweger nur Steuergelder kostet. Wäre er tot erspart man uns diesen Menschen. Was soll aus ihm noch werden wenn er nur noch von Hass und Wut verfolgt wird und das für sein restliches Leben? Getates wird nicht mehr gerade gebogen.


    Dass die Todesstrafe teurer sei als eine Knaststrafe ist selbst für mich unverständlich. Das kann nicht sein und das muss geändert werden.


    Dass es zumeist nur Indizen gibt und deswegen viele Unschuldige ermordet wurden finde ich auch nicht gut. Todesstrafe ist auch nur dann auszuführen wenn unter Anderen das Opfer selbst die Tat zugibt oder wenn die Beweislage so klar und deutlich ist wer es war was aber sehr selten der Fall ist.


    Bei was kommt die Todesstrafe in Frage?


    Nur dann wenn mindestens ein anderer dafür unschuldig, absichtlich sterben musst, aber nur bei 100%iger Überzeugung der Beweislage. Es gibt auch Fälle, wo auch Knaststrafen, Aufklärungen, Beratungen und sonstige Bestrafungen nicht weiterhelfen, dann steht der Todesstrafe auch nichts mehr in Wege.


    Welche Hinrichtungsart ist die Beste?


    Das Opfer wird in einen Raum eingeschlossen, er hat in den Raum ein Bett und einen Tisch mit einen Giftcocktail. Dem Opfer können 2 Entscheidungen getroffen werden. Entweder der schnelle Tod, indem er das Giftcocktail trinkt und dann stirbt oder den langsamen Tod indem er das Giftcocktail nicht trinkt und sich selbst quält bis er tot ist. Vorteil zu vielen anderen Hinrichtungen ist, dass keiner das Opfer direkt tötet.


    Tut mir leid für die Rechtsschreibsfehlern, ich habe einzelne Schwächen in Bezug der Rechtschreibung.


    Danke!


    ps: Finde es toll, dass es hier einen abgegrenzten Bereich gibt wo wir alle miteinander statt gegeneinander über die Probleme der Welt reden können. :)

  • Die Todesstrafe ist für einen Rechtsstaat untragbar. Wie oft ist es schon passiert, dass Leute zu Tode verurteilt wurden, weil man dachte, die Beweislage sei eindeutig und im Endeffekt kam nach deren Tod doch raus, dass man es nicht war? Zudem finde ich, dass man nicht das Recht haben sollte, andere Leute zu töten, nur weil diese Leute getötet haben - ist der Hinrichter dann besser? Meiner Meinung nach nicht, selbst wenn man da wie bei deinem Vorschlag nicht aktiv tötet, ist es eben Mord. Wenn ich dich jetzt entführen würde, in einen wie von dir beschriebenen Raum sperren würde und dann einfach fünf, sechs Tage warte - was denkst du, wofür werd ich angeklagt? Mord oder nur Entführung und Freiheitsberaubung mit Todesfolgen?


    Mord ist Mord, weil man in deinem Szenario eben weiß, dass man diese Person töten wird. Das ist mit westlichen Werten in meinen Augen einfach nicht vereinbar, auch bei einem Breivik zum Beispiel, der natürlich ein schrecklicher Mensch ist. Dennoch hat ein Breivik genau das Recht zu leben wie du und ich. Morden ist menschenunwürdig und auch wenn Breivik schreckliche Taten begangen hat, ist er immer noch ein Mensch.


    Zudem ist das auch mit den christlichen Werten überhaupt nicht vereinbar. Man kann einfach keine Todesstrafe legalisieren, wenn in der Bibel steht, man dürfe nicht töten, denn Staat und Kirche stehen in den meisten westlichen Ländern nah aneinander (was ich auch falsch finde).


    Ansonsten weiß ich gar nicht, wie du auf die Idee kommst, dass der Knast in Deutschland nicht schlimm ist? Ich kenne genügend Leute, die im Gefängnis waren und die sagen, dass es hier eine unterschwellige psyschiche Folter gibt. Man wird zwar nicht direkt gefoltert, allerdings wird einem immer und immer wieder ein schlechtes Gewissen reingeredet, man hat überhaupt keine Freiheiten, keine Privatsphäre, du musst im Gefängnis für nen Hungerlohn arbeiten und hast kaum Kontakte zur Außenwelt - ein Knast sollte als Ziel immer noch die Besserung des Gestraften haben und eben nicht, ihn nach dem Gefängnis zu einen gebrochenen Menschen zu machen und deshalb bin ich recht froh, dass wir in Deutschland ein Gefängnissystem haben, was du als zu "lasch" bezeichnes.


    Mein Kompromiss wäre eine freiwillige Todesstrafe. Das bedeutet, dass Leute, die keine Aussicht mehr auf eine Haftentlassung haben, eben auch entscheiden können, ob sie sterben wollen oder nicht. Dadurch quält man Leute nicht Dekaden mit dem Gewissen, im Knast alt werden zu müssen, wenn der Gefangene das nicht will. Auf Willen des Gefangenes ist das dann auch kein Mord mehr, sondern nur Beihilfe zum Suizid, was ich für moralisch nicht bedenklich finde.

  • Ich schrieb ja bereits, dass die Todesstrafe nur dann ausgeführt werden soll wenn zu 100% klar ist wer es war. Unschuldige dürfen nicht umgebracht werden. Wir müssen nicht Breivik als Beispiel nennen, nennen wir meinerseits mal einen Massenmörder wie Hitler, Stalin, Kim usw.. was soll schlimmer werden wenn man Mörder direkt umbringt? Rechtsstaat bedeutet auch, dass alles rechtens läuft. Es ist nicht gerecht wenn ein Mörder nie gerecht bestraft wird. Er hat ein Menschenleben ausgelöscht was nicht rückgängig gemacht werden kann.


    Klar ist das Mord mit den einsperren, aber kein direkter Mord. Ein direkter Mord ist wenn ich jemanden eine Kugel in den Kopf schieße.


    In Deutschland wird bei guter Knastführung die Knaststrafe gekürzt, das ist für mich persönlich ein Disaster.


    Die freiwillige Tötung bei lebenslanger Knaststrafe finde ich ausgesprochen gut. So erspart das Opfer viele unnützige Jahre.


    Auch bei schwerkranken Leuten, meist Alte sollten selber entscheiden ob sie sich weiterhin mit den Schmerz auseinandersetzen wollen oder ein Giftcocktail zunehmen wollen.

  • dafür werden die Täter hier in Deutschland zurzeit eher belohnt als bestraft.

    Wieso werden Täter denn belohnt? Haben sie nach der Straftat etwa mehr Priviliegien als vor der Straftat?


    Was soll aus ihm noch werden wenn er nur noch von Hass und Wut verfolgt wird und das für sein restliches Leben? Getates wird nicht mehr gerade gebogen.

    Es wird auch nicht dadurch gerade gebogen, dass man ihn umbringt. Und ich glaube nicht, dass du pauschal über den Sinn und Unsinn des Lebens anderer Menschen entscheiden kannst.


    Es gibt auch Fälle, wo auch Knaststrafen, Aufklärungen, Beratungen und sonstige Bestrafungen nicht weiterhelfen, dann steht der Todesstrafe auch nichts mehr in Wege.

    Es geht nicht darum, den Täter zu bekehren, es geht vor allem darum, ihn von der Gesellschaft zu isolieren. Wenn man ihn darüber hinaus noch behandeln kann, ist das gut. Wenn nicht, ist das kein Grund, ihn umzubringen.


    Das Opfer wird in einen Raum eingeschlossen, er hat in den Raum ein Bett und einen Tisch mit einen Giftcocktail. Dem Opfer können 2 Entscheidungen getroffen werden. Entweder der schnelle Tod, indem er das Giftcocktail trinkt und dann stirbt oder den langsamen Tod indem er das Giftcocktail nicht trinkt und sich selbst quält bis er tot ist. Vorteil zu vielen anderen Hinrichtungen ist, dass keiner das Opfer direkt tötet.

    Das ist grausam.


    Wir müssen nicht Breivik als Beispiel nennen, nennen wir meinerseits mal einen Massenmörder wie Hitler, Stalin, Kim usw.. was soll schlimmer werden wenn man Mörder direkt umbringt?

    Hätten wir alle direkten oder indirekten Mörder aus dem dritten Reich hinrichten lassen, würden in Deutschland wohl nicht mehr allzu viele Menschen leben.


    Rechtsstaat bedeutet auch, dass alles rechtens läuft. Es ist nicht gerecht wenn ein Mörder nie gerecht bestraft wird.

    Wieso nimmst du dir das Recht raus, zu entscheiden, was eine gerechte Strafe für einen Mörder ist?


    Er hat ein Menschenleben ausgelöscht was nicht rückgängig gemacht werden kann.

    Stimmt. Das Opfer wird aber auch nicht wieder lebendig, wenn ich den Täter töte.


    Klar ist das Mord mit den einsperren, aber kein direkter Mord. Ein direkter Mord ist wenn ich jemanden eine Kugel in den Kopf schieße.

    Mord ist ein vorsätzliches Tötungsdelikt. Wenn ich jemanden einsperre, mit dem Ziel, dass er bald darauf stirbt, dann ist das Mord.

  • Mein Kompromiss wäre eine freiwillige Todesstrafe. Das bedeutet, dass Leute, die keine Aussicht mehr auf eine Haftentlassung haben, eben auch entscheiden können, ob sie sterben wollen oder nicht. [...] Auf Willen des Gefangenes ist das dann auch kein Mord mehr, sondern nur Beihilfe zum Suizid, was ich für moralisch nicht bedenklich finde.

    Sorry, aber das wäre doch vollkommener Unsinn. Zumindest wenn man gegen die Todesstrafe ist. Was soll eine freiwilliger Todesstrafe sein? Und wann hat man keine Aussicht auf Haftentlassung? Aus rechtlicher Sicht hat man diese im Grunde immer. Du stellst einen Menschen vor die Wahl, ob er bis zum Tod im Knast leben will oder stattdessen gleich getötet werden soll. Wo ist da die Freiwilligkeit? Was hat das mit Suizid zu tun? Selbstmord setzt Selbstbestimmung voraus. Wer sich fremdbestimmt tötet, der begeht keinen Selbstmord und in einem solchen Fall wäre die Tötung fremdbestimmt und somit Mord bzw. Totschlag und moralisch um nichts weniger bedenklich als eine "richtige" Todesstrafe.

  • Ich schrieb ja bereits, dass die Todesstrafe nur dann ausgeführt werden soll wenn zu 100% klar ist wer es war.

    Und was sind 100%, um genau zu sein? Ab wann kann man sagen, dass die Beweislast so erdrückend ist, dass nicht nur die Verurteilung an sich, sondern auch die Verurteilung zur Todesstrafe gerechtfertigt ist? Ich kann ja zum Beispiel auch versuchen, die Schuld für jemand anderen auf mich zu nehmen - ich würde immer zugeben, daran schuld zu sein und dementsprechend unschuldig verurteilt werden, sofern es keine Beweise dagegen gibt, bei denen man sich die Mühe macht, sie zu finden, wobei heutige Methoden natürlich sehr zuverlässig sein können. Das Risiko, jemanden unschuldig zu verurteilen, kann aber in der Realität nicht einfach auf Null gesetzt werden.

    Die freiwillige Tötung bei lebenslanger Knaststrafe finde ich ausgesprochen gut. So erspart das Opfer viele unnützige Jahre.

    Ich sehe die "freiwillige" Tötung (wie eigentlich auch das Beispiel mit dem Raum, hinter welchem die Gewissheit steht, dass die Person sterben wird) nicht als unproblematischer an. Nehmen wir an, ich habe im Affekt jemanden (können auch mehrere sein) getötet, der mir nahe steht. Ich bereue es kurz darauf, bin emotional instabil und schließlich suizidgefährdet. Jetzt sagt man mir, ich kann in den Knast oder aber gleich Schluss machen, wobei ich natürlich zu Letzterem tendieren würde. Ist das vertretbar, wenn ich durch entsprechende Betreuung vielleicht sogar resozialisiert werden könnte? Wenn ja, warum? Wenn noch nicht, ab wann dann?
    Und dass die Jahre "unnütz" sind, sollte man nicht einfach so für alle Menschen entscheiden.

    In Deutschland wird bei guter Knastführung die Knaststrafe gekürzt, das ist für mich persönlich ein Disaster.

    Warum ist das ein Desaster? Warum sollte jemand nicht vorzeitig entlassen werden, wenn eine gute Chance besteht, dass bei der besagten Person die Strafe Wirkung gezeigt hat und sie sich wieder erfolgreich in die Gesellschaft eingliedern kann? Ich bin zudem zwar juristisch unerfahren, aber es ist meines Wissens nach ja auch nicht so, als würde man die Leute einfach rauslassen, das wird ja geprüft - gute Führung ist dann auch nur ein bestimmtes Kriterium.


    Man vergisst leicht, dass Strafen nicht einfach nur das Ziel haben, einem eine Lektion zu erteilen, sondern auch den Täter nach Möglichkeit wieder in die Gesellschaft zu integrieren und zu resozialisieren. Die Todesstrafe verfehlt das komplett, denn die Person ist danach tot. Außerdem verletzt sie das Recht auf Leben und Menschenwürde und hat sich im Schnitt nicht als abschreckender gezeigt als andere Strafen bzw. ist in Ländern nach Abschaffung der Todesstrafe die Anzahl an Mordfällen nicht einfach gestiegen, weil man plötzlich "nur" lebenslang bekommt.

  • @Antiheld


    Bei uns kommt ein Mörder ins Knast und wenn er sich gut benimmt kommt er sogar früher raus als er sollte. Er kann sich nur über den Mord lachen. Ist ein Mörder frei kann er den nächsten aussuchen.


    Natürlich wird das Opfer nicht mehr lebendig, aber das soll gerecht sein, dass ein Mörder auch nicht tot ist?


    Was wäre denn die gerechte Strafe für einen Mord?


    Und du musst wissen, dass viele versucht haben Hitler zu töten. Leider Gottes ist es als gescheitert, wäre er vorher tot wäre der 2.Weltkrieg uns erspart gewesen.


    @Thrawn
    Wenn der Richter genug Beweise (Fotos, Videos, Fingerabdrücke, Augenzeugen usw..) bekommen hat und eindeutigt sind. Wer würde denn freiwillig unschuldig umbringen lassen?


    Es ist ein Desaster, weil Strafen nicht verjähren. Getates kann nicht rückgängig gemacht werden auch nicht die beste Knastführung. Warum verurteilt man denn heute noch 90 Jährige Altnazis? Die Sache war schon über 50 Jahre her und totzdem werden sie noch heute verklagt.


    Es ist meine Meinung dazu und ja ich weiß, dass ich damit niemals die Mehrheit anspreche. Ich weiß, dass die Mehrheit gegen die Todesstrafe ist. So ist Demokratie und das muss ich akzeptieren. Ich bin aber für die Todesstrafe, weil ich so bin und denke.

  • http://www.spiegel.de/panorama…-urteil-an-a-1089392.html


    Für mich ein grandioser Fall von einem Massenmörder, dessen Tat unwiderlegbar bewiesen ist und der den Staat nun nur noch Geld kostet. Noch schlimmer, als Angehöriger der Opfer fühlt man sich durch die Rechte, die er im Bezug auf fragwürdige Klagen (die auch wiederum Steuergelder kosten) hat, wohl immer wieder aufs Neue an diese unvorstellbare Tat erinnert...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Wenn der Richter genug Beweise (Fotos, Videos, Fingerabdrücke, Augenzeugen usw..) bekommen hat und eindeutigt sind.

    Du hast aber trotzdem nie die Garantie darauf, dass es immer fehlerfrei ist. Es ist ja nicht immer so, dass wir gesehen haben, wer das Verbrechen begangen hat. Sagt dir zufällig der Name Albert Hamilton etwas? Ich bezweifle es, denn als ich den Namen gegoogelt habe, musste ich noch das Stichwort Stielow hinzusetzen, um auf den Fall zu kommen, den ich gerne haben wollte. Um es kurz zu machen: Hamilton war ein in Bezug auf seine tatsächlichen Kenntnisse dilettantischer Scharlatan, der gerne als Sachverständiger zu Gerichtsverhandlungen gerufen wurde und es verstand, die Geschworenen (er lebte in den USA) erfolgreich das glauben zu lassen, zu was er beauftragt war. Im Stielow-Fall hätte das den Unschuldigen Charles Stielow, der des Mordes angeklagt war, das Leben kosten können, tatsächlich wurden mehrere Hinrichtungstermine nur knapp verschoben (einmal nur 40 Minuten, bevor Stielow auf den elektrischen Stuhl sollte) - und das nebenbei bemerkt unter Mithilfe eines Zirkels New Yorker Damen, der sich der Abschaffung der Todesstrafe verschrieben hatte. Letzten Endes wendete es sich zum Guten, wobei aber auch ein bisschen Glück im Spiel war (zwei vom Club beauftragte Detektive hatten zum Beispiel die anscheinend wirklichen Täter ausfindig gemacht, welche dann auch zu einem Geständnis gedrängt wurden, aber das ist jetzt nicht wichtig).
    Du sagst, es müssen genug Beweise vorhanden sein, aber das ist eine sehr schwammige Formulierung. Du wirst im Regelfall zwar eine gute Beweislast zur Verurteilung zusammenkriegen zu können, aber die 100%-ige Gewissheit gibt es generell nicht und die annähernd absolute Gewissheit, wie man sie vielleicht im Fall von Breivik sehen könnte, ist eben nicht immer gegeben. Du musst doch, wenn du die Todesstrafe ab einer bestimmten Beweislast als gerechtfertigt ansiehst, eine möglichst präzise Vorstellung davon haben, wie groß diese Beweislast sein muss. Aber du kannst dich nicht einfach darauf verlassen, dass immer "der Richtige" verurteilt wird. Also stellen sich nach wie vor die Fragen: Ab wann hat man "genug" Beweise und warum? Ab wann kann man sie eindeutig nennen und warum? Was ist übrigens mit der Abgrenzung zum Totschlag?

    Wer würde denn freiwillig unschuldig umbringen lassen?

    Jemand, der jemand anderen dadurch schützen will. Gibt solche Leute. Musst du halt nach Möglichkeit die Aussage widerlegen können, was uns wieder zu der Beweislast führt.

    Getates kann nicht rückgängig gemacht werden auch nicht die beste Knastführung.

    Und durch die Todesstrafe auch nicht. Sowie eigentlich durch gar keine Strafe, denn das ist auch gar nicht der Anspruch dabei. Ich verstehe übrigens auch nicht, wie du auf von da auf die Verjährung kommst, das müsstest du mir noch näher erläutern.


    Desweiteren würde ich gerne noch wissen, wie du zu den von mir im letzten Absatz meines vorherigen Beitrags genannten Argumenten stehst: Welchen Sinn erfüllt die Todesstrafe überhaupt? Warum ist sie - als Verstoß gegen das Recht auf Würde und Leben - gerechtfertigt?

  • Jemand, der jemand anderen dadurch schützen will. Gibt solche Leute. Musst du halt nach Möglichkeit die Aussage widerlegen können, was uns wieder zu der Beweislast führt.

    Da ist die Liste bedeutend länger. Sehr viel länger. Leute die dafür bezahlt werden, Leute denen ihr Job eh egal ist und die nur alles schnell abhacken wollen, Leute die sich sagen: schuldig, oder nicht, das ist doch sowieso nur so ein widerlicher kleiner Gauner der den Leuten auf der Tasche sitzt. Ob schuldig, oder nicht ein Parasit ist er, den vermisst eh keiner. Und Leute die gerne mal jemand sterben lassen wollen, auch Richter können so denken. Und Leute die psychisch nicht ganz klar sind.



    Es ist meine Meinung dazu und ja ich weiß, dass ich damit niemals die Mehrheit anspreche. Ich weiß, dass die Mehrheit gegen die Todesstrafe ist. So ist Demokratie und das muss ich akzeptieren. Ich bin aber für die Todesstrafe, weil ich so bin und denke.

    Wenn die Menschheit in der Lage wäre, vernünftig und sicher zu urteilen können wir die Diskussion ruhig weiterführen.
    Aber du weißt es sicher selbst. In Amerika kommen schwarze gerne mal auf den Stuhl, weils einfacher ist sie zuerst anzuklagen.
    Wenn man wirklich nur Mörder die aus niedrigen Motiven heraus getötet haben erwischen könnte, dann wäre ich noch dagegen, aber wir wären gleichauf. Jetzt aber sehe ich keine faire Möglichkeit die Todesstrafe zu rechtfertigen.

  • Bei all den guten Argumenten, die ich hier zu lesen bekomme, gibt es einen Standpunkt, den ich aus objektiver Sicht dennoch für vertretbar halten könnte:
    Es wurde irgendwo postuliert, eine Person einzusperren, diene dem Zweck, sie von der Öffentlichkeit zu isolieren und diese eben so zu schützen. Hier treten einige theoretische Fälle auf, die diese Isolation beenden können: rein theoretisch könnte der Täter entkommen oder befreit werden, er könnte wegen guter Führung früher freigelassen werden, er könnte freigelassen werden, weil fälschlicherweise seine Unschuld bewiesen werden könnte oder er könnte anderweitig negativen Einfluss auf die Außenwelt haben. Daneben gibt es natürlich auch die Finanzkosten, denen ich gewiss nicht mehr Wichtigkeit zuspielen möchte, die aber auch nicht zu ignorieren sind. Sämtliche dieser Probleme ließen sich theoretisch mit der Todesstrafe lösen und alleine von diesem Standpunkt betrachtet wäre die Todesstrafe mEn legitim.
    Nichtsdestotrotz ist die Todesstrafe wegen verurteilten Unschuldigen sowie moralisch gesehen - zwei Gründe, die für mich persönlich deutlich mehr Gewicht haben - absolut unvertretbar, also bin ich selbstverständlich auch gegen sie.

  • Ich schwanke bei der Todesstrafe immer hin und her, weil es ja Fälle gab wo die Strafe zu unrecht war...
    Tod kann man nicht rückgängig machen aber bei einigen Leuten wo sie offensichtlich z.B. Kinder vergewaltigt haben und man ein Videobeweis hat ja da würde selbst ich keine Gnade kennen...

  • und man ein Videobeweis hat

    Videos können manipuliert werden, genauso wie Fotos, Audiodateien, Dokumente und Augenzeugenberichte. Heutzutage sogar oft, ohne Spuren der Manipulation zu hinterlassen. Weiterer Grund, wieso es keine 100%ige Schuld gibt.

  • Nichtsdestotrotz ist die Todesstrafe wegen verurteilten Unschuldigen sowie moralisch gesehen - zwei Gründe, die für mich persönlich deutlich mehr Gewicht haben - absolut unvertretbar, also bin ich selbstverständlich auch gegen sie.

    Genau das hier. Es ist leider so, dass der Tod irreversibel ist. Wenn da die falsche Person getötet wird, gibt es einen Haufen an Problemen... Wie will man sich bei den Angehörigen entschuldigen oder sie entschädigen? Ein Leben ist unersetzbar.



    Außerdem: Was gibt uns das Recht, über Leben und Tod anderer zu entscheiden? Ich bin zwar nicht religiös, aber ich finde es nicht in Ordnung, wenn das Gesetz befiehlt, jemanden zu töten. Entweder die sterben durch einen Unfall oder mit dem Alter/an einer Krankheit. Sowohl Mord als auch Todesstrafe sind tabu.
    Mal abgesehen davon würde ich es ja besser finden, Mörder ihr Leben lang im Knast sitzen zu lassen, sie nicht freilassen und sie auch nicht töten. Sie haben ein Leben vorzeitig beendet, Lebenszeit zerstört (trotzdem sollten wir die Lebenszeit des Mörders nicht zerstören) und deswegen sollten sie nicht mehr die Freiheit in ihrem Leben haben die sie mal hatten.
    Klingt vielleicht grausam, aber das ist der Sinn dahinter finde ich.


    Und du musst wissen, dass viele versucht haben Hitler zu töten. Leider Gottes ist es als gescheitert, wäre er vorher tot wäre der 2.Weltkrieg uns erspart gewesen.

    Nun, das Leben eines einzelnen Menschen alleine entscheidet nicht darüber, ob etwas geschieht. Das ist die Gesamtzahl an Dingen. Alles hätte anders ablaufen können, auch wenn Hitler am Leben geblieben wäre.
    Trotzdem gibt das kein Recht, einen Menschen zu töten.


    Noch schlimmer, als Angehöriger der Opfer fühlt man sich durch die Rechte, die er im Bezug auf fragwürdige Klagen (die auch wiederum Steuergelder kosten) hat, wohl immer wieder aufs Neue an diese unvorstellbare Tat erinnert...

    Nun, ich würde mich nicht nur dabei daran erinnern, sondern auch an vieles anderes. Ich denke zum Beispiel bei Gummibärchen an meine Uroma. Das kann auch einfach nur ein einzelnes Objekt sein. Oder ein Bild. Das muss nicht mal durch den Mörder sein. Soll man jetzt deswegen irgendwie alle Objekte, die einen an die Person erinnern, verbannen? Es ist komplett egal ob der Mörder tot ist, man kann sich immer noch daran erinnern.

  • Zudem ist das auch mit den christlichen Werten überhaupt nicht vereinbar. Man kann einfach keine Todesstrafe legalisieren, wenn in der Bibel steht, man dürfe nicht töten, denn Staat und Kirche stehen in den meisten westlichen Ländern nah aneinander (was ich auch falsch finde).

    Das steht da leider nirgends. Beziehungsweise, das steht da in der deutschen Version schon, ist aber falsch übersetzt worden. Das 4. Gebot lautet im Originaltext "Du sollst nicht außerhalb des Gesetzes töten", lässt also gerade die Todesstrafe als Ausnahme zu. Anders wäre es ja auch nicht zu erklären, dass die Bibel etwas später dazu aufruft, doch bitte jeden zu steinigen, der nicht an den christlichen Gott glauben will oder seine Gebote nicht befolgt.
    Gerade in Amerika sind ja z.B. die religiös geprägten Südstaaten auch gerade die, die die Todesstrafe befürworten.



    Bei uns kommt ein Mörder ins Knast und wenn er sich gut benimmt kommt er sogar früher raus als er sollte. Er kann sich nur über den Mord lachen. Ist ein Mörder frei kann er den nächsten aussuchen.

    Jetzt mal abgesehen davon, dass über 90% aller Morde im engsten Familien- und Bekanntenkreis geschehen und ich tendenziell wenig Interesse daran haben sollte, den Seitensprung meiner Ex-Freundin noch einmal umzubringen, ist für Mord eine lebenslange Freiheitsstrafe vorgesehen. "Früher raus" kommt nach frühestens 15 Jahren nur, wer eine eindeutig positive Zukunftsprognose vorweisen kann - also Leute, von denen keine Gefahr mehr ausgeht. Dass dabei ab und zu Fehler unterlaufen, ist menschlich, aber es so darzustellen, dass hier haufenweise gemeingefährliche Massenmörder entlassen werden, ist stark überzogen.



    Natürlich wird das Opfer nicht mehr lebendig, aber das soll gerecht sein, dass ein Mörder auch nicht tot ist?

    Ja. Auge um Auge, Zahn und Zahn klappt nicht, hat noch nie geklappt und wird auch nie klappen. Was genau soll es denn bringen, den Mörder auch noch umzubringen? Billiger ist die Todesstrafe, zumindest in einem Rechtsstaat, nicht. Von einem zu lebenslanger Haftstrafe verurteilten Mörder geht für die Allgemeinheit auch keine Gefahr mehr aus. Zahlreiche Studien belegen, dass gerade bei überwiegend als Triebtaten begangenen Delikten wie Mord und Vergewaltigung die Todesstrafe keinerlei abschreckende Wirkung hat. Der einzige "Grund", die Todesstrafe zu befürworten, ist letztendlich Rache - selbst eine ziemlich niedrige Gefühlsregung, die von unserem Rechtssystem meiner Meinung nach nicht noch unterstützt werden sollte.



    Und du musst wissen, dass viele versucht haben Hitler zu töten. Leider Gottes ist es als gescheitert, wäre er vorher tot wäre der 2.Weltkrieg uns erspart gewesen.

    Das war aber keine Todesstrafe, sondern bestenfalls Notwehr/Selbstjustiz gegen einen autoritären Diktator. Eignet sich also nicht so gut als Beispiel dafür, wie in einem demokratischen Rechtsstaat entschieden werden sollte. Von verurteilten Mördern geht in der Regel eben keine Gefahr mehr aus, s.o.



    Wenn der Richter genug Beweise (Fotos, Videos, Fingerabdrücke, Augenzeugen usw..) bekommen hat und eindeutigt sind. Wer würde denn freiwillig unschuldig umbringen lassen?

    Wann ist das eindeutig? Wann besteht für dich nicht mehr die Gefahr, dass drei Jahre nach der Exekution plötzlich festgestellt wird, dass der vermeintliche Mörder keinen eineiigen Zwilling hat, von dem er bei der Geburt getrennt wurde? Wieviel ist genug? Wie hoch sollte/darf die Fehlerquote sein? 100% ist absolut utopisch, das kriegt man niemals hin.



    Es ist ein Desaster, weil Strafen nicht verjähren. Getates kann nicht rückgängig gemacht werden auch nicht die beste Knastführung. Warum verurteilt man denn heute noch 90 Jährige Altnazis? Die Sache war schon über 50 Jahre her und totzdem werden sie noch heute verklagt.

    Moment, sprichst du dich gerade gleichzeitig für die Todesstrafe und für ein schnelleres Verjähren von Strafen aus? Das ist schon etwas inkonsequent. Die Verurteilung von 90-jährigen Altnazis sehe ich übrigens auch kritisch, weil sämtliche Straftheorien da versagen. Letztendlich geht es auch da um Rache und darum, zu zeigen, dass Deutschland (nach 50 Jahren) endlich mit seiner Vergangenheit aufarbeitet.



    Ich weiß, dass die Mehrheit gegen die Todesstrafe ist. So ist Demokratie und das muss ich akzeptieren.

    Das ist übrigens nicht mal so eindeutig, es gibt da in Deutschland zumindest keine Umfrage zu. In Großbritannien spricht sich aber z.B. meines Wissens nach die Mehrheit der Bevölkerung für eine Wiedereinführung der Todesstrafe für bestimmte Delikte aus. Den Link liefere ich beizeiten nach, ich sitze grad am Tablet.



    Für mich ein grandioser Fall von einem Massenmörder, dessen Tat unwiderlegbar bewiesen ist und der den Staat nun nur noch Geld kostet. Noch schlimmer, als Angehöriger der Opfer fühlt man sich durch die Rechte, die er im Bezug auf fragwürdige Klagen (die auch wiederum Steuergelder kosten) hat, wohl immer wieder aufs Neue an diese unvorstellbare Tat erinnert...

    Die Klage ist gar nicht so fragwürdig, immerhin hat er erst einmal Recht bekommen und das lässt sich auch mit guten Argumenten verteidigen. Letztendlich ist eine Wiederaufarbeitung für die Angehörigen natürlich schrecklich, aber für einen Rechtsstaat, der sich aufgegeben hat, die Würde aller (und zwar wirklich aller) Menschen zu schützen, ist das Urteil meiner Meinung nach letztendlich ein Gewinn. Das heißt nicht, dass ich nicht auch das Bedürfnis habe, den Mann bis an sein Lebensende in irgendein mittelalterliches Verlies zu sperren und nicht mehr zu füttern, aber ich denke, dass es gut ist, dass in unserer Rechtsordnung für solche Gefühle kein Platz mehr ist.



    In Amerika kommen schwarze gerne mal auf den Stuhl, weils einfacher ist sie zuerst anzuklagen.

    Zu verurteilen, bitte. Der Anklageprozess an sich ist bei allen eigentlich derselbe. Das ist aber ein klassisch amerikanisches Problem, weil da halt zwölf Laien sitzen und über Leben und Tod entscheiden dürfen. Wenn dann da zufälligerweise (oder in gewissen Südstaaten regelmäßig) mehrheitlich Rassisten sitzen, ist halt schnell Sense. Ich hoffe, dass das bei der Entscheidung von ausgebildeten Richtern anders aussehen würde, aber vielleicht bin ich da auch zu optimistisch.



    Es wurde irgendwo postuliert, eine Person einzusperren, diene dem Zweck, sie von der Öffentlichkeit zu isolieren und diese eben so zu schützen. Hier treten einige theoretische Fälle auf, die diese Isolation beenden können: rein theoretisch könnte der Täter entkommen oder befreit werden, er könnte wegen guter Führung früher freigelassen werden, er könnte freigelassen werden, weil fälschlicherweise seine Unschuld bewiesen werden könnte oder er könnte anderweitig negativen Einfluss auf die Außenwelt haben.


    Fliehen gebe ich zu, das ist aber letztendlich Versagen des Staates und damit kein Grund, Staatsbürger zu töten. Wer wegen guter Führung früher freigelassen wird, soll ja gerade kein Gefährder mehr sein, das Argument zielt also nicht. Straftäter wieder in die Gesellschaft zu integrieren ist ja gerade das Ziel unseres Justizsystems. Die Wahrscheinlichkeit, dass fälschlicherweise seine Unschuld bewiesen werden könnte ist wohl genau so hoch wie die, dass fälschlicherweise seine Schuld bewiesen wurde und damit ein äußerst schlechtes Argument.



    Daneben gibt es natürlich auch die Finanzkosten, denen ich gewiss nicht mehr Wichtigkeit zuspielen möchte, die aber auch nicht zu ignorieren sind.

    Die Todesstrafe ist in Amerika aber leider teurer als die lebenslange Freiheitsstrafe, weil die Prozesse sich aus verständlichen Gründen deutlich länger ziehen, Gnadengesuche und Widersprüche eingelegt werden etc. Wenn in Deutschland eine Todesstrafe eingeführt werden würde, müssten wir uns wohl an deren System orientieren - einen anderen westlichen, demokratischen Staat mit Todesstrafe gibt es ja nicht mehr. Dementsprechend ist wohl davon auszugehen, dass auch bei uns die Ersparnisse nicht all zu groß sein würden.


    Abgesehen davon stimme ich übrigens zu, dass die Todesstrafe u.U. sinnvoll wäre, wenn
    a) Die Schuld zu 100% bewiesen ist.
    b) Dem Staat dadurch Geld gespart würde / andere Leute von derselben Straftat abgehalten werden könnten und
    c) Der Verurteilte das selbst wünsch (Und damit meines Erachtens nach nicht in seine Menschenwürde eingegriffen wird)


    Da das aber absolut utopisch ist und kein Staat sich das Recht herausnehmen sollte, seine Bürger zu töten, ist die Todesstrafe halt blöd und meines Erachtens nicht mit den Menschenrechten vereinbar.

  • @Thrawn


    Ich kenne Albert Hamilton nicht, nein. Jaa es ist ein Unding wenn Unschuldige kurz davor waren getötet zu werden, aber da ist das System Schuld. Bevor man jemandem umbringt muss ganz klar feststehen, wer es war. Gibt es nur die einzige Vermutung, dann gibt es keine Todesstrafe. Zeugen, Augenbeobachter, Freunde, Bekannte müssen aussagen und es gibt heutzutage Methoden um Menschen zum Reden zu bringen. Das Schweigen bringt keinen weiter es verschärft nur die Unsicherheit und die jetzige Lage. Familie und Bekannte des Opfers wollen wissen WER es war und setzen selber dafür ein, dass sowas nie mehr passiert indem sie sich engagieren. Die Methoden sind Lügendetektor, teilweise Folter und jegliche Methoden um Menschen zum Aussagen zu bringen. In erster Linie geht es darum, den Täter zu finden und zu bestrafen. Werden Taten unbestraft behandelt wiederholen sich die Taten.


    Man hat genug Beweise wenn keine andere Personen mehr in Betracht kommen. Keine einzige andere Person. Wenn am Tatungsort DNA Proben gefunden wurden und wenn alle Zeugen augesagt haben. Es muss alles stimmen, bei Zweifel soll niemals die Todesstrafe ausgeführt werden.


    Zum Totschlag: Keine Todesstrafe. Es ist eine missglückliche ungewollte Handlung wobei ein Mensch leider sterben musste. Es wäre sinnlos den Täter auch durch einen Totschlag umzubringen, weil eine bewusste, gewollte Handlung kein Totschlag ist sondern Mord.
    Die Täter sollen beim Totschlag mit Knaststrafen bestraft werden, aber nicht lange. 5 Jahre höchstens. In der Knastzeit soll besonders die Formen des Totschlags gelehrt werden und es soll beigebracht werden wie man bei Brennpunkten es zunächst verhindern kann und sonstige Beratungen, Tipps usw..


    Dass Unschuldige sich freiwillig umbringen lassen:


    Es reicht schon wenn keine Fingerabdrücke, Haare, Haut usw.. von den unschuldigen Menschen am Tatort gefunden wird, dass der Unschuldige anschließend nicht getötet wird. Egal was Andere sagen.


    Ich meine mit der Verjährung, dass Taten sich nicht verjähren. Bringt einer einen Menschen um, dann begleitet das ihn ein Leben lang und so ist das auch bei den Altnazis. Deren Taten verjähren nicht. Bei Breivik wäre es für mich nur gerecht gewesen wenn er umgebracht wird. So erspart man uns ihn und die ganzen Gerichtsverfahren, Steuerverschwendungen usw..


    Welchen Sinn erfüllt die Todesstrafe überhaupt?


    Der Sinn der Todesstrafe ist, dass Unschuld mit Schuld ausgeglichen bzw. angeglichen wird. Wird der Mörder nicht mit der Todesstrafe bestraft lebt er, aber das Opfer nicht. Da bringt auch die härteste Knaststrafe nicht. Solange der Täter lebt, genießt er einen höheren Stellungswert als das Opfer, der bereits tot ist und bei Gläubigen im Himmel weiter lebt und nicht auf Erden wie der Täter.


    Warum ist sie - als Verstoß gegen das Recht auf Würde und Leben - gerechtfertigt?


    Wie oben bereits gesagt, weil sie die Schuld mit der Unschuld beglichen wird. Das Opfer verliert ab den Tod all seine Rechte und Lebensformen, der Täter nicht. Durch den Mord verschafft der Täter einen Vorteil zum Opfer, indem er seine Rechte weiter ausüben kann wo Andere es verloren haben.


    Viele Opfer wie zum Beispiel Schwefelsäureopfer wünschen sich nur Eines. Dem Täter das selbe tun wie es bereits das Opfer erleben musste. Auch hier ruiniert der Täter die Fähigkeiten des Opfers und verschafft einen bewussten Vorteil. Das Problem ist, dass viele Täter sich in Recht befinden und zugeben, dass das Opfer das verdient hatte. Für mich selbst ist das ein schwieriger Fall wie das behandelt werden soll.


    Nochmal für alle hier. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Todesstrafe nach jeden Mord ausgeübt werden soll. Nicht mal 1% aller Morde wäre es der Fall. Nur bei Fällen wie zum Beispiel Breivik ist das der Fall sonst nie. Ich bin für eine sehr eingeschränkte Einführung der Todesstrafe.

  • Diese Aussagen zeigen, dass du zwar für die Todesstrafe bist, dich aber nicht mit deinen eigenen Argumenten näher befasst hast bzw. hast du dich mit dem Thema offensichtlich nicht tiefgehend auseinandergesetzt.


    Weder Lügendetektor noch Folter garantieren wahrheitsgemäße Aussagen und beide verstoßen gegen Menschenrechte, die Folter natürlich ganz massiv. Folter anzuwenden würde auch bedeuten einen möglicherweisen Unschuldigen zu foltern, um ein Geständnis zu erzwingen. Dieses Geständnis wäre aber nicht verwertbar, nach aktueller Rechtslage rechtlich nicht, aber auch faktisch nicht. Weil viele unter Folter einfach alles sagen würden. Woher willst du wissen, ob der Gefolterte die Wahrheit gesagt hat? Das ist eher eine Methode, um falsche Geständnisse zu erzwingen.


    Ansonsten gilt ohnehin schon in dubio pro reo, heißt im Zweifel wird der Angeklagte freigesprochen und trotzdem kommt es zu Fehlurteilen. Zum letzten Satz: Sachbeweise müssen nicht zwangsläufig zuverlässiger sein als Personalbeweise. Jede Art von Spur kann im Prinzip fingiert worden oder einfach eine Trugspur sein. Daher sind feste Beweisregeln, wie du sie vorschlägst, abzulehnen und daher gilt auch die freie Beweiswürdigung.


    Was in Deutschland Totschlag ist, ist in Österreich übrigens Mord und aus österreichischer Sicht ist der deutsche Mord nur eine Qualifikation des deutschen Totschlags. Sprich: Auch der Totschlag ist ein Vorsatzdelikt und somit eben doch eine bewusste und gewollte Handlung (gewollt im Sinne von zumindest in Kauf genommen). Das ist keine fahrlässige Tötung, auf die du vermutlich hinaus willst. Allerdings beißt sich das etwas mit deiner Argumentation: wenn jemand tot ist, dann ist er tot. Ihm kann bzw. muss egal sein, wie er getötet worden ist. Also müsste auch da die Todesstrafe verhängt werden. Deine Argumentation ist eine religiöse und dass Religion gerade im Strafrecht überhaupt nichts verloren hat sollte eigentlich in einer aufgeklärten Gesellschaft Konsens sein.

  • Die Methoden sind Lügendetektor, teilweise Folter und jegliche Methoden um Menschen zum Aussagen zu bringen.

    Über Todesstrafe lässt sich diskutieren, Folter ist aber definitiv nicht mit unserer Rechtsordnung vereinbar, es ist mir deutlich lieber, in einem Staat mit 10 herumlaufenden Massenmördern zu leben als in einem der es erlaubt, Menschen zu foltern, die noch nicht einmal rechtskräftig verurteilt sind. Das geht überhaupt nicht.
    Lügendetektoren können auch nicht mit 100%iger Genauigkeit feststellen, ob jemand lügt. Was "jegliche Methoden" sein sollen, wenn nicht Folter, musst du mir erklären.



    Das Schweigen bringt keinen weiter es verschärft nur die Unsicherheit und die jetzige Lage.

    Den Mörder bringt das schon weiter, und unschuldig Verdächtigte übrigens regelmäßig auch. Die Anzahl der geistig Eingeschränkten, die in Amerika zum Tode verurteilt wurden, weil sie irgendwas blöd ausgesagt haben, ist mir ehrlich gesagt zu hoch.



    Werden Taten unbestraft behandelt wiederholen sich die Taten.

    Sie werden aber bestraft, nur halt nicht mit dem Tode. Wenn nicht eindeutig klar ist, wer der Täter ist, würde ich auch lieber den Täter laufen lassen als Gefahr zu laufen, einen Unschuldigen zu verurteilen. Das gilt übrigens für jede Strafe und für die Todesstrafe damit erst recht.
    Um jeden Preis einen Täter finden zu wollen, halte ich übrigens für gefährlich - wenn die Polizei unbedingt ein Ergebnis haben will, neigt sie oft dazu, sich mit dem erstbesten Tatverdächtigen zufrieden zu geben - auch das lässt sich in Amerika recht gut beobachten.



    Wenn am Tatungsort DNA Proben gefunden wurden und wenn alle Zeugen augesagt haben.

    DNA-Proben sind aber leider eben nicht eindeutig. Eineiige Zwillinge haben zum Beispiel dieselbe DNA bzw. deren Unterschiede lassen sich zumindest anhand von DNA-Tests noch nicht nachweisen. 100%-Sicherheit kann man also auch damit nicht erreichen.



    Zum Totschlag: Keine Todesstrafe. Es ist eine missglückliche ungewollte Handlung wobei ein Mensch leider sterben musste. Es wäre sinnlos den Täter auch durch einen Totschlag umzubringen, weil eine bewusste, gewollte Handlung kein Totschlag ist sondern Mord.

    Das ist schlicht falsch bzw. ungefragt aus amerikanischen Krimiserien übernommen. Auch Totschlag ist immer vorsätzlich, der Mord unterscheidet sich vom Totschlag einzig dadurch, dass der Mörder ein sog. Mordmerkmal verwirklichen muss - also zum Beispiel aus Habgier handelt oder heimtückisch vorgeht.
    Was du als "Totschlag" bezeichnest, ist eine einfache fahrlässige Tötung - und die wird tatsächlich mit bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe bestraft. In dem Sinne also eine Punktlandung deinerseits :P



    Ich meine mit der Verjährung, dass Taten sich nicht verjähren. Bringt einer einen Menschen um, dann begleitet das ihn ein Leben lang und so ist das auch bei den Altnazis. Deren Taten verjähren nicht. Bei Breivik wäre es für mich nur gerecht gewesen wenn er umgebracht wird. So erspart man uns ihn und die ganzen Gerichtsverfahren, Steuerverschwendungen usw..

    Nein, wir kriegen dadurch noch deutlich mehr Gerichtsverfahren. Bis in die letzte Instanz. Herausgezögert bis zum letzten Atemzug, sprichwörtlich. Guck dir doch mal an, wie gut schon Frau Zschäpe darin ist, ihren Gerichtsprozess in die Länge zu ziehen - und bei der geht es letztendlich nur um eine lebenslange Freiheitsstrafe, aus der sie sich letztendlich kaum rausreden wird können. Wenn es da um eine Todesstrafe ginge, würden danach noch mehrere Berufungsverfahren kommen, dann Widerspruchsverfahren, dann Gnadengesuche, es würde sich über Jahrzehnte hinziehen - wie es in den USA tagtäglich geschieht. Das ist nicht billiger, das ist teurer.
    Und selbst wenn man Breivik dann umbringen würde, würde er für seine bescheuerten rechten Gesinnungsgenossen letztendlich den Märtyrertod sterben. Horst Wessel in neu. Das will keiner.



    Solange der Täter lebt, genießt er einen höheren Stellungswert als das Opfer, der bereits tot ist und bei Gläubigen im Himmel weiter lebt und nicht auf Erden wie der Täter.

    Er genießt vor dem Gesetz exakt denselben Stellenwert: Er ist ein Mensch. Das Opfer wurde nicht vom Staat umgebracht, sondern von ihm. Vor dem Staat sind beide immer noch gleich. So sollte es meiner Meinung nach auch sein. Ich denke aber, dass wir uns hier nicht einig werden, ich begreife schlicht nicht, warum es gerecht sein soll, auf ein Unrecht mit einem Unrecht zu antworten.



    Durch den Mord verschafft der Täter einen Vorteil zum Opfer, indem er seine Rechte weiter ausüben kann wo Andere es verloren haben.

    Der Mord verschafft niemandem einen Vorteil - das Opfer ist tot, der Mörder sitzt lebenslang im Gefängnis und ist damit de facto aus dem Verkehr gezogen. Beide haben durch den Mord nur verloren - das Opfer mehr, ja, aber durch den Tod des Mörders bringt man dem auch nichts zurück. Und wie gesagt, Rache sollte kein Bestandteil unserer Rechtsordnung sein, denn die hat es so an sich, dass Menschen unter ihrem Einfluss nicht vernünftig urteilen können.



    Viele Opfer wie zum Beispiel Schwefelsäureopfer wünschen sich nur Eines. Dem Täter das selbe tun wie es bereits das Opfer erleben musste. Auch hier ruiniert der Täter die Fähigkeiten des Opfers und verschafft einen bewussten Vorteil.

    Wieder - kein Vorteil für den Täter, denn der kommt in den Knast. Den Vorteil haben dann Dritte, die dem Opfer und dem Täter die Arbeitsplätze wegnehmen. Ich würde mir in der Situation auch eher ein angemessenes Schmerzensgeld wünschen, aber das mal dahingestellt. Und wie gesagt, Rache nehmen ist doof :X.



    Das Problem ist, dass viele Täter sich in Recht befinden und zugeben, dass das Opfer das verdient hatte.

    Gut, dann sind die Täter Arschlöcher. Fertig. Das hat aber mit dem Recht nichts zu tun und wird sich im Zweifel durch Kapitalstrafen auch nicht ändern. Auch ein längerer Gefängnisaufenthalt sollte mir eigentlich sagen, dass ich wohl offensichtlich nicht im Recht war.



    Nochmal für alle hier. Ich habe nirgends geschrieben, dass die Todesstrafe nach jeden Mord ausgeübt werden soll. Nicht mal 1% aller Morde wäre es der Fall. Nur bei Fällen wie zum Beispiel Breivik ist das der Fall sonst nie. Ich bin für eine sehr eingeschränkte Einführung der Todesstrafe.

    Akzeptiert - gerade im Fall Breivik kann ich die Haltung auch persönlich gut verstehen. Ich finde es aber gut, dass wir uns als moderne Gesellschaft nicht mehr auf sein Niveau hinabbegeben.