Essstörungen

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  • Natürlich hab ich es im Griff. Magersüchtige würden sich niemals trauen, am Wochenende einfach mal Grillen zu gehen, 3 Würstchen und ein Steak zu essen. Sich niemals mit der Familie ins Restaurant zu setzen ohne sich später den Finger in den Hals zu stecken. Natürlich weiß ich, das es nicht richtig ist, sich schlecht zu fühlen, wenn man mal was süßes ist, andererseits ist das doch auch nicht so gravierend. Ich brauche keine Fotos von meinem Körper zu machen, ich kann euch auch so garantieren, das ich doch noch recht dick aussehe :) Und ich weiß wo meine Grenzen und Ziele sind. Das ist die Hauptursache für Magersucht; man will Dünner und Dünner werden, halt das für das Schönheitsideal. Ich finde dürre Menschen aber eher ekelerregend, ohne das abwertend bezeichnen zu wollen. Natürlich erzähle ich meinem Arzt alles, nur nicht das ich süchtig nach der Waage bin, was aber nichts an meiner Ernährung ändert, an meinem Essverhalten oder meinem Sportverhalten. Mein Arzt hat ja sogar gerade diesen Plan mit mir ausgearbeitet, damit ich endlich von meinem Übergewicht runterkomme.


    Essstörungen sind nicht nur Magersucht, Bulimie und Adipositas. Man muss weder klapperdürr noch fettleibig sein, um "essgestört" zu sein, genauso wenig, wie vor allem Bulimie und Magersucht wenig mit dem Gewicht zu tun haben. Zumal es nicht nur bei Magersucht, sondern generell bei Essstörungen, nicht zwingend um Essen oder nicht essen und kotzen oder nicht kotzen geht, sondern um ein gesundes Körpergefühl und gesunde Wahrnehmung.
    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, sei mir nicht böse, aber wer selbst sagt er ist "süchtig" nach der Waage (und dies seinem Arzt bewusst verschweigt), bei 100g Panik kriegt und sich nach was süßem schlecht fühlt, der halt in meinen Augen alles andere als eine gesundes Körpergefühl. Ist schön und gut wenn du sagst, du weißt wo deine Grenzen sind und sagst, du hättest das im Griff - da, wo du aber anfängst Panik zu bekommen und die Waage nicht einfach weglassen kannst (Sprich z.B. aus der Wohnung entfernen), hast du es eben nicht mehr im Griff, denn wenn man was im Griff hat, reagiert man weder mir Sucht, noch mit Panik.


    Vom Übergewicht runterkommen? 70kg bei einer Größe von 1,84m sind bei einer männlichen Person in deinem Alter vollkommen normal und ok. Sagt dein Arzt dir, dass das noch unter Übergewicht fällt? Dann würd ich mir schleunigst einen neuen suchen. Ist das deine Meinung, dass das unter Übergewicht fällt? Dann wären wir wieder beim Thema Körperwahrnehmung.


    Sich zu dick finden, ist die eine Sache. Dann geht es um die Optik und für Optik brauch ich keine Waage. Person A kann mit 70kg (zu) dick aussehen, Person B mit 70kg aber angenehm schlank. Eine Zahl ändert an der Tatsache, dass hier und da ein "Fettpölsterchen" ist, nämlich nichts.


    Wie gesagt, ich will dir nicht zu nahe treten, aber Essstörungen sind - wie auch immer man sie nennen will - immer mit Suchtverhalten verbunden und das ist wie bei jeder anderen Sucht auch. Es fängt an, man meint man hat alles im Griff, dem ist vielleicht auch so, aber ehe man es bemerkt, hat man es eben nicht mehr im Griff, den entscheidenen Punkt verpasst man einfach. Und anfangen tut es meist schon damit, dass man keinen Hunger mehr spürt und/oder nach der Zahl auf der Waage süchtig ist und wie gesagt, wer panisch reagiert und sich sogar selbst als süchtig bezeichnet, der hat nichts mehr im Griff, denn Panik und Sucht hat eben nichts mit "im Griff haben zu tun". Und dein Arzt wird dir genau das gleiche sagen, wenn du ihm das mit der Waage erzählst, aber ich denke, du weißt selber, wieso du ihm das nicht erzählst, tut man ja nicht grundlos.


    Ich will dir wie gesagt nicht zu Nahe oder auf die Füße treten, ich find deine Einstellung dazu einfach nicht sonderlich gesund.

  • Ähm... doch, Fress/Magersucht hängt sehrwohl vom Gewicht ab. Niemand ist magersüchtig, auch nicht "im Kopf", nur weil er abnehmen möchte.
    Und wenn jemand mit 100 kg auf die Waage steigt, nachdem er was Süßes gegessen hat und ein schlechtes Gewissen bekommt, dann hat derjenige genau ein richtiges Körpergefühl. Zumindest eines, das in die richtige Richtung tendiert. Das sollte auch so sein, finde ich.
    Und ehrlich, wenn wir nur nach "ich fühl mich zu dick" gehen, wären 99,9 % der Mädels zumindest "im Kopf magersüchtig". :rolleyes:
    Irgendein Problem bzw. mehrere hat doch jede Frau oder meint sie zu haben. Jungs sind ja auch oft nicht besser.

  • Ähm... doch, Fress/Magersucht hängt sehrwohl vom Gewicht ab. Niemand ist magersüchtig, auch nicht "im Kopf", nur weil er abnehmen möchte.
    Und wenn jemand mit 100 kg auf die Waage steigt, nachdem er was Süßes gegessen hat und ein schlechtes Gewissen bekommt, dann hat derjenige genau ein richtiges Körpergefühl. Zumindest eines, das in die richtige Richtung tendiert. Das sollte auch so sein, finde ich.
    Und ehrlich, wenn wir nur nach "ich fühl mich zu dick" gehen, wären 99,9 % der Mädels zumindest "im Kopf magersüchtig". :rolleyes:
    Irgendein Problem bzw. mehrere hat doch jede Frau oder meint sie zu haben. Jungs sind ja auch oft nicht besser.


    Von solchen Extremen hab ich auch nicht gesprochen. Wenn jemand mit 100kg abnehmen möchte, klar ist der dann noch nicht magersüchtig. Aber jemand mit 45kg muss nicht mehr oder weniger magersüchtig sein, als jemand mit 60kg, darum ging es mir - weil für viele Magersucht = Klapperdürr heißt. Deswegen kann die Person trotzdem an einer Essstörung leiden, das muss weder Adipositas oder anderes sein, noch mit einem schlechten Gefühl nach was süßem zu tun haben.
    Mit letzterem hast du recht, aber das hat so auch niemand gesagt(?)

  • Dies ist ein sehr ernstes Thema, mit dem ich leider schon viele Erfahrungen machen musste.


    Meine älteste Schwester hatte einmal Bolemie und musste deswegen auch eine psychatrische Klinik besuchen und meine beste Freundin besucht aus diesem Grund in diesem Moment auch eine Klinik.
    Bei meiner Schwester, war es wohl nur AUfmerksamkeit, bei meiner Freundin is es wohl etwas anderes.
    Alles begann so: Nehme man uns zwei mal und schickt uns zurück in die siebte Klasse. Man füge nun noch eine Freundin hinzu. wir alle drei waren ziemlich übergewichtig. Und so haben wir uns vorgenommen abzunehmen. Die Ergebnisse waren bei mir wohl am schnellsten zu bemerken, da ich mit Sport begann und meine Ernährung umstellte. Bei meiner besten freundin tat sich auch was, jedoch nicht so viel und bei der Dritten von uns tat sich nichts. Und wie die Zeit verging wurden wir älter und die Dritte von uns musste aufgrund von zu schlechten schulischen Leistungen die Schule verlassen. So standen nur noch ich und meine beste Freundin da, noch nicht richtig schlank, aber auch nicht mehr dick. Und mit der Zeit wurden wir schlanker und anchteten mehr auf unser aussehen. Langsam neigte es dazu außer Kontrolle zu geraten, weil wir beide immer weniger aßen und versuchten auf ein Drittel der benötigten Kalorien zu kommen. Als sie dann eine Woche lang nichts mehr zu sich genommen hat, waren mir die Augen wie geöffnet und mir wurde klar das das so nicht weitergeht. Meine beste Freundin begann auch damit auf andere Wege abnehmen zu wollen und ich machte mir Sorgen. Irgendwann zwang ich sie dazu, zum Arzt zu gehen, der ihr dann eine Überweisung in die Psychatrie gab. Seitdem sind mir die AUgen vollkommen geöffnet. Ich habe die Kleidergröße XS-S und habe nicht vor, auch nur ein weiteres Gramm abzunehmen. Meine beste Freundin kämpft noch mit Momenten, an denen sie sich als zu Dick empfindet, obwohl sie schon Untergewicht hatte, was sich gerade am normalisieren ist. So wendet es sich langsam zum Gutem, aber ich hoffe, dass ich hiermit anderen die Augen öffne, noch bevor es noch zu weit kommt.


    Ich finde es schlimm, wie unsere Gesellschaft Menschen immer dünner haben möchte. Alleine wenn man sich anschaut, wie viele Insassen von Kliniken an Bolemie leiden sollte einem klar werden, das Skelette nicht schön sind.
    Aber leider wird sich die Welt nie ändern.


    ~Bane

  • Das Thema Magersucht oder Essstörungen ist ein sehr ernstes Thema für mich, da ich selber vor paar Jahren mal Magersüchtig war.
    Es fing an, als ich eine sehr wichtige Person in meinem Leben verloren habe, seitdem habe ich nichts mehr gegessen und sogar wenig getrunken.
    Dies ging Tage/Wochen so weiter, bis ich Magersüchtig war, ich wurde zu verschiedensten Ärzten geschickt, in Kliniken gebracht, dennoch half es nichts.
    Dies' ging ca. 3Monate so weiter, bis meine Klasse für mich mal eine Überraschung gemacht hat, sie haben mir geholfen von der Magersucht wegzukommen.
    Aber nicht nur meine Klasse hat geholfen, ganz besonders meine Familie, weil ich eigentlich von Natur aus recht dünn bin aber schon immer das ideal Gewicht hatte.
    Geholfen haben sie mir so ca. 9Monate bis mir klar wurde, dass es normal ist wichtige Menschen zu verlieren, sie dennoch weiterhin vorhanden bleiben, in deinem Herzen. Irgendwann fing ich an, mich voll zu mampfen ^-^ Das tolle daran: Ich wog mehr als davor.


    Aber nicht nur ich war Magersüchtig, ich hab sehr viele Freunde, denen das genauso erging. Zwar nicht dasselbe wie ich erlebt haben, aber genauso schlimme Sachen weshalb ich denen auch zur Seite stand, dessen freunde halfen auch und noch viele andere Menschen.


    Magersucht ist ein Thema was mir sehr berührt, weil sowas nicht einfach ist, entweder verlierst du jemanden der dir sehr nahe stand.. Oder aber auch ein anderer Grund, es gibt ja zich tausend andere Gründe, weshalb Magersucht entstehen kann. Es ist ein thema, was mich sehr berührt, wie schon bereits gesagt, ich erkunde mich im Internet wie sowas enstehen kann und wie man sowas am besten loswerden kann, es gibt ja auch Menschen, bei denen das nicht so leicht weggejt (Leider...)

    Menschen, die den selben Weg gehen, sind einander freundlich gesinnt; Menschen, die dieselbe Kunst betreiben, beneiden einander. ☺

  • Hab mir letztens mal ein paar Dokus über Magersucht und all den Schnick Schnack angeschaut und muss sagen, dass ich teilweise gut lachte.
    Mir ist es ja prinzipiell egal, was andere mit ihrem Leben anfangen und welchen Zielen sie hinterherjagen, aber bei dieser Pro-Ana Bewegung
    kam bei mir jetzt der Lachflash schlecht hin. Nach dem ganzen Bla Bla aus der Doku an sich, hab ich mich auch noch mal schlau gemacht und mir
    unter anderem diesen "Brief von Ana" durchgelesen und konnte nicht fassen, wie einfach es scheinbar auch in unser heutigen Welt noch ist, Leute
    zu manipulieren und ihnen eine Art falschen Glauben bzw. Weltansicht aufzudrücken: Was heißt das für mich? Richtig, ich kann immer noch meine
    eigene Religion gründen und Anhänger finden, die mich als Gott preisen. Aber nach dem ganzen Doku schauen, fiel mir auf, dass ich auch voll im
    Untergewicht bin, ich das aber nie bemerkt habe bzw. es mich nie gejuckt hat, wie viel ich nun wiege bzw. solange es mich nicht körperlich
    einschränkt ist es mir auch egal.

  • Am schlimmsten finde ich bei dem Thema das magersüchtige,, besser,, behandelt werden als dicke.egal ob im TV oder Zeitungen etc dick zu sein ist immer eine Schande man wird als faul dumm und undiszipliniert dargestellt.kaum geht es um eine magersüchtige geht die Welt unter weil das so schlimm ist und die so arm dran sind.
    Ich kenne hundert Shows die sich mit dicken Leuten beschäftigen aber keine einzige bei denen es um magersüchtige dreht

  • Es gibt genügend Dokumentationen über Magersucht, manche aus der Sicht der Betroffenen selbst, manche aus der Sicht von Ärzten und Therapeuten.
    Allerdings, und das ist eine wichtige Sache, bedeutet Fettleibigkeit nicht automatisch, dass sich dahinter ein Suchtverhalten verbirgt. Fettleibigkeit kann auch aus einem Mangel an Sport, Fehlernährung, Überernährung usw. entstehen. Dahinter steckt nicht sofort ein Suchtverhalten (es KANN dahinterstecken, muss aber nicht), es geht bei vielen mehr darum: Wie gehe ich als Mensch in der 1. Welt mit diesem massiven Überschussangebot an Nahrung, vor allem an überzuckerter und fettiger Nahrung, um und wie gehe ich mit der Tatsache um, dass ich mit einem Minimum an Bewegung auch durch den Alltag komme?
    Manche kennen von zu Hause kein gesünderes, bewussteres Ess- und Lifestyleverhalten (sprich Bewegung, Sport), reflektieren es auch nie und setzen dieses Verhalten ihr ganzes Leben lang fort, wobei sie es wieder an ihre Kinder weitergeben.
    Man assoziert hier Fettleibigkeit (also nicht mollig, sondern eben Adipositas) mit einem ungesunden Lebensstil, was ja oft leider zutrifft.

  • So, ich will hier auch mal was schreiben :3
    Ich habe direkt eigentlich niemanden der in der einen oder der anderen Sicht essgestört ist. Aber ich bin ziemlich dünn, ich wiege schon einige Zeit gleich viel, doch ich esse echt viel, morgens vor der Schule zwei Brote, in der Schule esse ich meistens nicht (entweder morgens oder währen der Schulzeit) dann in der Mittagspause, hole ich mir oft nach, während andere nichtmal ihren Teller aufessen, und sonst esse ich eben zuhause was warmes, was mich richtig satt macht, und dann ess ich abends nochmal beliebig viele Brote (meistens so vier oder mehr) je nachdem wer zu Hause ist, gibt es abends noch was warmes zu Essen. Und in letzter Zeit bin ich sowieso 'dauerhungrig', hab ich was gutes gegessen bin ich nach zwei Stunden wieder hungrig.
    Ich mache auch etwas Sport, hauptsächlich mit meinem Hund, also Agility, laufen und so, eben dann Gassi gehen mind. Einmal am Tag, ab und zu auch Fahrrad fahren. Aber sitze auch verhältnismäßig viel rum, also wenn sich das eben so anhört als würde ich die ganze Zeit über draußen verbringen, dann eh, eher nich...
    Ich lebe seit einigen Jahren vegetarisch und bin auch gesund, meine Schwester hingegen, scheint irgendwie immer 'dauerkrank' zu sein, immer verschnupft und so... Naja, aber sie ist echt im normalen Bereich.
    Nur ich bin wirklich dünn irgendwie, also die Rippen sieht man immer, allerdings sieht das mMn noch alles ganz gut aus, also es steht jetzt nicht irgendwie raus oder so, nur was ich selbst immer als ein bisschen heftig empfinde, sind meine Ellbogen O.o, bin aber keineswegs irgendwie schwach oder so.
    Ich wiege mit etwa 1,60 etwa 38kg (glaub ich, auf jeden Fall so rum) und bin 14 Jahre alt, es ist echt irgendwie total wenig, und hab auch nichts dagegen, würde ich einige Kilos mehr haben, aber ist halt nicht, ich achte eben sehr auf Ernährung und eben so gesund, jedenfalls immer mal wieder x'D
    Und wir haben auch WiiFit und seit 6 Jahren habe ich bereits den gleichen BMI (der ja auch immer so ne Sache ist...) von 14 (irgendwie krank o.O) also bleibt das Verhältnis irgendwie immer ungefähr gleich, und danach bin ich eindeutig zu dünn ._. Ich war vor einiger Zeit mal beim Arzt, der hatte jedoch keinerlei Bedenken, ist schon einige Jahre her, aber naja, in den Sommerferien gibt es nochmal einen Check und dann sehen wir mal weiter, weil ich immer mal wieder mit dem Gedanken spiele Vegan zu werden, was ich jedoch fast vollständig verworfen habe, da mir einige Sachen zu gut schmecken. Aber ich fühle mich wohl, hinke in der Entwicklung im Gegensatz zu anderen in meiner Klasse auch gar nicht zurück also habe ich keine wirklichen Bedenken.
    Ich sag mir zwar immer, dass ich es niemals so weit kommen lasse, so dick zu werden, wie es im TV immer wieder gezeigt zu werden, doch ich weiß, uns ich selbst momentan sowieso etwas zu dünn bin.
    Und bei uns wird wegen dem Gewicht niemand fertig gemacht, wir haben eine etwas dickere (meine Freundin), doch die ist viel zu selbstbewusst, als würde es jemand sie anzugreifen.


    Und ich muss auch ehrlich sagen, dass ich bisher vielleicht eine Doku bzw. Beitrag zu Magersucht gesehen habe, aber es unzählige (geradezu lächerliche) Shows zu Fettleibigen gibt.


    Naja,
    Dat wars erstmal von mir,
    CmC

  • Problem ist, dass man viel mehr im TV gezeigt bekommt, wie man auszusehen hat. Dieses verschobene Schönheitsideal ist wie Gift für Teenagermädchen, die sowieso schon wegen der Pubertät genug mit sich zu tun haben und dann auch noch in einem derart krassen Ausmaß von der Industrie beeinflusst werden.
    Auf der anderen Seite machen sich die ganzen Schnellimbisse immer breiter - entweder Du rutschst ins eine Extrem oder ins andere. Übrigens ist Deutschland in der EU das Land mit den meisten Übergewichtigen.

    Bin auf der Suche nach Freundescodes von Animal Crossing: New Leaf-Spielern schickt mir doch eine PN :)


    Stahl-Safari mit Flunkifer, Forstellka und | Bronzong ----- PN an mich (FC: 4828 - 5886 - 1305, 3DS-Name: Florian)


    --- Im Sommer ärgere ich mich über schwüle Hitze, Schweißausbrüche, Fliegen, Spinnen und andere Insekten und wünsche kältere Jahreszeiten herbei;
    Im Winter ist mir kalt, ich habe raue Haut und liege mit Fieber im Bett und will endlich wieder ins Freibad! ---

  • Mich nervt es, dass bis heute das Wort Skinnyshaming für viele noch ein Fremdwort ist. Das fängt schon damit an wenn alte Omis meinen einen darüber aufklären zu müssen doch etwas mehr zu essen. Oder man mega geblamed wird weil "Man ist ja dünn, man weiß nicht wie schlimm Gewichtsprobleme sind." Da reißt bei mir manchmal echt der Geduldsfaden. Selbst wurde ich auch schon als magersüchtig beschimpft was btw. total dämlich ist denn das ist eine psychische Krankheit und hat absolut gar nichts mit dem eigentlichen Gewicht zu tun. Natürlich kann es darauf hinweisen, aber es gibt genug Frauen die in einer Essstörung stecken und trotzdem rein optisch 'normal' aussehen. Genauso dämlich ist es btw. wenn manche Menschen bis heute nicht verstehen, dass Knochen, Körperbau, Größe und andere Faktoren mit reinspielen die dafür sorgen, dass z.B. ein eigentlich komplett schlanker Mensch dicker wirkt weil seine Gesichtsknochen etwas breiter sind. Nur soweit denken die meisten halt nicht und urteilen wie bei mir z.B. am Handgelenk. Dort war ich schon immer sehr schmal weswegen viele halt gleich unbeteiligt ihre Meinung zu meinem Körpergewicht mitteilen mussten.


    Und wenn ich den Leuten erkläre, dass ich mich trotzdem gerne gesund und ausgewogen ernähren. Dann kommen auch meist so Kommentare wie: "Aber du kannst doch voll viel Ungesundes essen. Das ist doch voll cool." Nein, ich find's nicht cool mir ständig Fettiges und Ungesundes reinzustopfen. Natürlich esse ich auch gerne mal ungesünder, aber tendenziell weniger als noch vor einigen Jahren. Als dürften schlanke Menschen nicht auch Sport treiben und sich gesund ernähren. Totaler Blödsinn. :wacko:


    Na ja, das sind (leider) so meine Erfahrungen damit. Finde es nur schlimm wenn diese Thematik nicht ernst genommen wird. Mir tuts halt auch gerade für die leid die ernsthafte Probleme damit haben und dann in einer Schublade landen weil andere Menschen einfach nicht ihre Klappe halten können. :flinch:

  • Das fängt schon damit an wenn alte Omis meinen einen darüber aufklären zu müssen doch etwas mehr zu essen.

    Bei meiner Oma - und da haben meine Mutter und ich die gleiche Erfahrung gemacht - hieß es immer "Kindchen, iss ruhig". Und dann wurden einem zentimeterdick Schmalz und Butter aufs Wurstbrot geschmiert, "weil das ja besser schmeckt" (nein, tut's nicht). Dann ging der BMI von 20 auf 25, aber "Kindchen, iss ruhig". Und dann wurde es irgendwann noch mehr und auf einmal hieß es "du musst besser auf dein Gewicht aufpassen", like wtf? Ist ja nicht so, dass du dir eingebildet hast, mir die Verantwortung für meinen eigenen Körper entreißen zu müssen. :wacko:


    Und wenn ich den Leuten erkläre, dass ich mich trotzdem gerne gesund und ausgewogen ernähren. Dann kommen auch meist so Kommentare wie: "Aber du kannst doch voll viel Ungesundes essen. Das ist doch voll cool." Nein, ich find's nicht cool mir ständig Fettiges und Ungesundes reinzustopfen. Natürlich esse ich auch gerne mal ungesünder, aber tendenziell weniger als noch vor einigen Jahren. Als dürften schlanke Menschen nicht auch Sport treiben und sich gesund ernähren. Totaler Blödsinn. :wacko:

    So 'ne "übertriebene" Aussage hab ich zwar nie zu hören gekriegt (eigentlich kenn ich's eher, dass man für Fast Food von McD/BK eher geshamed wird, weil das ja "Trash" ist), aber ähnliche Erfahrungen kriegt man - zumindest wenn man etwas gründlicher darüber nachdenkt - schon mit. Früher, als Epic Meal Time noch groß war, dachte man sich wirklich mal, so 'ne Burger Lasagne nachzukochen. Oder frittierte Käsemakkaroni mit zusätzlich Hack und Speck drin. Äh ja. Weirdet mich heutzutage doch schon ein bisschen an, vor allem, weil einem ein großer Teil des Internets immer noch einreden will, dass alles mit 2 Liter Plastikkäse übergossen besser schmecken will. Gibt schon 'nen Grund, wieso man da oft von "Food Porn" spricht: Wenn man nicht in Stimmung ist, wundert man sich eigentlich nur, was zur Hölle da eigentlich abgeht. Ich mein, was gibt's Besseres, als sich zwei Tagesportionen an Kalorien mit einer Mahlzeit durch geschmacklosen Kunstkäse reinzupfeifen. :x

  • Okay, muss dazu sagen, dass ich generell die amerikanischen Rezepte einfach viel zu überfettet finde. Meinst du diese ganzen Food Kanäle auf Youtube? Die übertreiben ja immer richtig (in alle Richtungen: salzig, fettig, süß, usw.). Finde so was zum Essen dann auch nicht mehr appetitlich. Auf meiner Lasagne habe ich gerne Käse drauf, aber bei den Rezepten die da gezeigt werden gehts meist nur um: Fleisch auf Fleisch auf Fleisch mit Käse überbacken, Käse drinnen, Käse draußen... keine Ahnung. Es ist einfach merkwürdig. Selbst wenn man so was nur mal so Just for Fun mal isst, aber ich glaube mir würde von solchen Gerichten einfach schlecht werden. Hatte vor meiner Veggie Zeit btw. mal einen Mac n Cheese Auflauf mit Käse überbacken nachgemacht. Das war absolut ein Fehler. Danach hatte ich Bauchschmerzen und Sodbrennen.


    Da ist mir auch im Vergleich die italienische Pizza lieber als diese fettige amerikanische Pizza, aber gut. Die kann man wenigstens noch backen ohne, dass sie vor fett trieft (ich meine damit einfach, dass der Boden etwas dicker ist). ^^

  • Mipha

    Hat das Label Gesundheit hinzugefügt.
  • (Wollte ein Begriff suchen und bin zufällig auf das Topic gestoßen, also dachte ich, ich geben mal meinen Senf ab)


    First things first, die ersten fünf Seiten dieses Topics (ich weiß, es ist schon sehr alt) ist einfach mal komplett wild lol.


    Aber zurück zum Thema:

    Magersucht/Bulimie etc. sind psychische Erkrankungen, die im Kopf anfangen und meist mit anderen Erkrankungen (Depressionen z.B.) einhergehen. Btw muss auch nicht jede Person dünn oder krass übergewichtig sein, um eine Essstörung zu haben, weil das alles im Kopf anfängt. Sehe das wie jede andere psychische Erkrankung. Ich muss aber zugeben, dass ich die krass abgemagerten Körper sehr erschreckend finde. Hab auch mal Dokus geschaut, besonders zu den Pro-Ana Bewegungen und holy shit, was da für'n gefährlicher Scheiß abgeht. Hab auch mal aus Interesse selber bei tumblr bei Pro-Ana Bewegungen reingeschaut und finde das so schrecklich. Ich erinnere mich sogar, dass Essstörungen zu einer der gefährlichsten psychischen Erkrankungen zählen, weil einige sich so runterhungern oder überfressen, dass sie an den Folgen sterben.

    Ich habe persönlich keine persönlichen Berührungspunkte mit dem Thema. Kenne auch keinen persönlich, der eine Essstörung hat, zumindest nicht, dass ich es wüsste. Ich hatte in der Schulzeit eine Freundin, die manchmal durch ein komisches Körperbild aufgefallen ist (sie war wirklich schlank, aber fand sich immer fett und ist, wenn ihr das Verhalten ihrer Eltern nicht gepasst hat, in den "Hungerstreik" gegangen), aber das war's.

    Ich selber bin auch weit entfernt von einer Essstörung. Psychisch hab ich zwar auch so mein Päckchen zu tragen, aber 'ne Essstörung ist so das letzte, was mir passieren könnte denke ich. Bin auch normalgewichtig, habe sogar eher etwas mehr auf den Rippen, aber bin happy damit. Habe auch das Glück, dass ich eigentlich immer eine gute Einstellung zum Essen habe und dünne Models oder Werbung oder so haben nie was in mir ausgelöst. Auch wenn ich trotzdem so Sendungen wie Germanys Next Topmodel cancel, genauso wie Photoshop auf Social Media ^^


    Corni

  • Ich hatte/ habe (?) schon jahrelange Bulemie. Es kam immer phasenweise, es war wie ein Teufelskreis und ich habe es mir nie eingestehen können, dass ich krank bin. Ich dachte ich kriege das schon irgendwann hin aber habe mich nicht wirklich mit meinen Verhaltensweisen auseinandergesetzt. ich hab mich davon abgekapselt, als wäre es nicht ein Teil von mir.


    Jetzt war es schon seit 10 Jahren so und ich dachte mir ok es reicht jetzt langsam mal ^^’ ich muss das ganze anders angehen. Konnte Es 2 sehr engen Menschen von mir erzählen und die Reaktion war viel besser als gedacht. Ich bin langsam bereit mich meinen Dämonen zu stellen.


    random Beitrag in einem Pokémon Forum - aber Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich. Ich hab gelernt dass es nichts bringt sich versuchen davon loszulösen gedanklich. Es ist eher ein Coping Mechanismus es dann trotzdem zu tun und sich nicht zu ändern. Es hat mir sehr geholfen mich dem ganzen zu stellen und zuzugeben, dass der Mensch der ich bin und der Mensch der Bulemie hat ein und derselbe ist.

  • random Beitrag in einem Pokémon Forum - aber Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich. Ich hab gelernt dass es nichts bringt sich versuchen davon loszulösen gedanklich. Es ist eher ein Coping Mechanismus es dann trotzdem zu tun und sich nicht zu ändern. Es hat mir sehr geholfen mich dem ganzen zu stellen und zuzugeben, dass der Mensch der ich bin und der Mensch der Bulemie hat ein und derselbe ist.

    Absolut nicht random, dafür ist der Thread da. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, du kriegst die Krankheit in den Griff.

    Wir können dir hier natürlich keine direkte Hilfe anbieten, aber manchmal hilft es auch schon, etwas anonym niederzuschreiben, daher wenn du dich danach fühlst, sowohl Fortschritte als auch Rückschläge zu posten, dann tu das hier.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich hatte über zwei Jahre lang mit Anorexie zu kämpfen (Frühjahr 2020 bis Sommer 2022). Damals war ich 19 als ich in die Essstörung hineingerutscht bin. Jetzt, mit 22, bin ich zumindest zum Großteil draußen, aber wer einmal drin war, wird den Teufelskreis leider nie zu 100% entkommen können.


    Angefangen hatte damals alles damit, dass ich im Februar 2020 mit dem Flugzeug zu einer Freundin geflogen bin. Natürlich musste ich mein Reisegepäck wiegen. Ich hatte aber leider keine Kofferwaage zu Hause, also habe ich zuerst mich alleine und dann mich mit dem Koffer auf einer ganz normalen Standartwaage gewogen und dann alles subtrahiert.

    Ich war verdutzt. Erschrocken beinahe. Mein Gewicht war zwar noch im gesunden Bereich, aber ich war viel schwerer, als ich gedacht hatte. Ihr müsst wissen, dass Gewicht und Aussehen in meiner Familie eine unnötig große Rolle spielt. Eine Rolle, die mir schon als Kleinkind aufgezwungen wurde und die mir im Vergleich zum Rest meiner Familie vollkommen egal ist: "Dick sein ist hässlich! Sie zu, dass du immer einen flachen Bauch hast!"


    Ich habe die Dinge damals viel zu ernst genommen, mich an diesem unsinnigen Statement meiner Familie und ihrem veralteten Statement festgebissen, und habe, nachdem ich wieder nach Hause geflogen bin, sofort mit dem Reduzieren meiner Mahlzeit angefangen. Es ging mir nie primär darum meiner Familie zu gefallen. Ich habe es einfach als "richtig" angesehen. Hätte ich alles früher hinterfragt, wäre es sicherlich niemals so schlimm geworden. Doch was passiert ist, ist passiert und so furchtbar diese zwei Jahre auch waren, so habe ich nun gelernt, nicht alles, was mir gesagt wird, für bare Münze zu nehmen. Auch, wenn der Weg zu dieser Erkenntnis miserabel gewesen ist.


    Irgendwann haben ich dann Frühstück und Mittagessen weggelassen und zu Abend nur eine Kleinigkeit wie etwas Salat ohne Dressing/Öl gegessen, damit ich vor Hunger nachts noch schlafen konnte. Erledigt habe ich alles entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß, getrunken wurde ausschließlich ungesüßter grüner Tee oder Sprudelwasser. Im Internet habe ich nachgesehen, welches Wasser die meiste Kohlensäure hat. Diese füllt den Magen und man ist weniger hungrig. Familienfeiern habe ich ausfallen lassen und habe immer gesagt, dass ich krank sei. Ich war es nie. Ich wollte einfach nur nicht dazu gedrängt werden, etwas von dem Geburtstagskuchen essen zu müssen. Es wäre zu auffällig, wenn jeder Teller dreckig sei außer meiner. Mit solchen Gedanken habe ich mich permanent beschäftigt.


    In meinem Kopf hat sich alles nur ums Essen gedreht. Irgendwann ist mein Gewicht dann rapide gesunken. Mir war ständig kalt. Im Sommer bin ich mit dicken Wollsocken herunterlaufen und nachts taten meine Knie weh, weil die Knochen aufeinander lagen. Meine Haare wurden dünner und sind ausgefallen, weshalb ich so wenig wie möglich versucht habe zu duschen, was im Umkehrschluss das geistige Wohlbefinden noch mehr eingeschränkt hat.


    Jeden Morgen habe ich mich auf die Waage gestellt. Ich weiß noch, wie "stolz" ich war wenn ich wieder einmal ein paar Gramm verloren habe. Tief im Inneren wusste ich, dass ich mir auf lange Zeit mein eigenes Grab schaufel, aber das Gefühl etwas "erreicht" zu haben war überwältigend. Für Außenstehende, die nie mit einer Essstörung zu tun hatten, ist dies oftmals befremdlich oder nicht nachvollziehbar. Auch jetzt, wo mich die Essstörung nicht mehr großartig beeinflusst, frage ich mich, wieso ich mich damals nur so kaputt gemacht habe. Freiwillig. Rutscht man in eine Essstörung, verändert sich deine ganze Wahrnehmung. Du kannst es nicht ausschalten, gar kontrollieren.


    Mein größtes Tief hatte ich im Herbst 2021, als ich vor Hunger auf der Arbeit kollabiert bin. Zu diesem Zeitpunkt war mein Körper am Ende. Ich möchte keine genauen Zahlen nennen, weil es eventuell triggernd sein könnte und zu unbewussten Vergleichen animieren könnte. Jedoch kann ich mich erinnern, dass bei meiner Körpergröße von 175cm irgendwann die 4 vorne bei der Kilogrammzahl stand. Und das für mehrere Wochen. Ab einem gewissen Punkt baut der Körper immer langsamer ab, weil der Großteil von Muskeln und Fett schon verbrannt worden ist. Stattdessen kommt es dir so vor, als würde dein Gehirn ausgesaugt werden, der Wille von Kampfgeist und Freude am Leben wie ausgepumpt.


    Meine Familie hat damals bemerkt, dass ich dünner geworden bin. Gesagt hat keiner etwas. Das ist auch definitiv kein Vorwurf, schließlich habe ich absichtlich weite Kleidung getragen, um sowas wie herausstehende Knochen zu verstecken.


    Meinen Freunden habe ich mich anvertraut, als es nicht mehr ging. Mein Körper hat ständig gezittert und mein Kopf geschrien. Getraut mir professionelle Hilfe zu suchen habe ich nicht. Ich dachte mir, dass mein Zustand "nicht schlimm genug" ist um in eine Klinik aufgenommen zu werden. Zum Glück hat mich eine gute Freundin (zumindest temporär) aus diesem Loch herauszuziehen können. Sie hatte mit Bulimie zu kämpfen und konnte viele Gedanken von mir nachvollziehen. Man fühlte sich nicht mehr so einsam, so verloren. Wir sind beide keine professionals, aber jemandem zuzuhören und ihn mit seinen Problemen ernstzunehmen macht eine Menge aus.


    Wie ich letztendlich aus der Essstörung herausgekommen bin weiß ich nicht mehr so genau. Ich denke, irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich nichts sehnlicher wollte, als mein Leben wieder genießen zu können. Wo ich nicht morgens aufwache und überlege, bis wie viel Uhr ich nichts essen darf damit ich kein schlechtes Gewissen bekomme. Inzwischen habe ich wieder ein gesundes Gewicht, wenn auch im eher tiefen Bereich, angrenzend zum Untergewicht. Es wird noch lange dauern, bis sich mein Körper vollständig regeneriert hat, jedoch stehe ich der Zukunft diesbezüglich positiv gegenüber. Ich will nie wieder in meine Essstörung rutschen und wünsche jedem, der dieses Päckchen trägt, viel Kraft!

  • Ich hatte mich so Mitte-Ende 2021 mit dem Thema etwas intensiver auseinander gesetzt. Da mir online eine interessante Person begegnete, die - so fand ich heraus - unter extremsten Ess-Störungen litt. Vorher kannte ich quasi ein bisschen die Standardssachen die man sonst so durch Medien (teils auch Unterhaltungsmedien die sowas zum Thema haben - dann mit anderem Fokus, nicht ernst-wissenschaftlich) vermittelt bekam.


    So die typischen Eindrücke halt: Frauenbild durch Werbung = alle sollen dünn sein. Manche setzen sich da unterdruck und das gerät außer Kontrolle und nimmt krankhafte Züge an. Magersucht und Bulimie - als die zwei großen Teilgebiete.



    Als ich mal in so nem Ess-Störungen-Forum war ... war das schon teils heftig - was da berichtet war. Ich glaub da war kaum einer (bzw. eine - mehrheitlich weiblich, aber das Thema ist auch bei männlichen Personen, cis und trans nicht irrelevant) ohne irgendwie noch andere psych. Probleme mit dabei.


    Traumatische (sexuelle) Erlebnisse scheint es nicht selten gegeben zu haben. (Teilweise dann auch mit - lt. denen die sich da äußerten - als Begründung, dass der eigene Sex Drive ausgeschaltet wird. Bei extremem Untergewicht auch die Periode ausbleibt, bei Frauen. Und niedrigere Libido.)



    Dann gibts noch andere seltenere Ess-Störungen, neben Bulimie und Magersucht. Oder gemischte Formen. (Zum Beispiel zwischen "fasten" und "binge-purging" abwechseln.) Bei Bulimie denkt ein Nichtbetroffener vielleicht nicht direkt daran, dass das auch extrem kostspielig ist - große Mengen an Lebensmitteln, die da für eine "Session" dann gekauft werden. Nur um diese zu essen und danach zu erbrechen. (Ohne dass man nen richtigen Nutzen - Nährwert - daraus zieht.) Dazu wohl Störungen im Elektrolythaushalt (Kalium, Natrium und sowas - bei den Blutwerten) - was gefährlich fürs Herz werden kann. Probleme mit Speiseröhre (durch Magensäure vom Erbrechen), etc. Alles Dinge an die man spontan gar nicht denkenk würde, wenn man sich mit dem Thema noch nicht so befasst hat. (Dadurch wirkt das alles noch mal zusätzlich krasser dann.)


    Das hatte mich dann schon stark mitgenommen - da Berichte und Eindrücke. Auch lebhaft und detailliert geschildert. Sonst lasse ich mich nicht zu sehr mitreißen. Aber wenn man sich vorstellt, dass da ne Person die sonst noch krasse Probleme hat ... dazu noch eine Ess-Störung hat. Nicht so viel Geld hat (z. B. wegen Studium - noch nicht Vollzeit arbeitend) ... dann noch zig Nebenjobs macht ... und das Geld dann quasi für sowas draufteht - wie soll man da jemals glücklich werden, mit sowas? Schon heftig. Und auch nicht leicht zu behandeln. (Viele mit fehlgeschlagenen Therapien - nicht nur einer.) Und dann geben sich Leute noch selber die Schuld an allen möglichen Sachen. (Bei teilweise so Sachen wo es offensichtlich ja gerade nicht so ist/war - eher andere Schuld sind und waren.)



    Als Außenstehender kann man wohl in extrem viele Fallen tappen. Teilweise manche die berichteten, dass sie sich wunderten, dass ihnen manche nicht mehr sagten, dass sie zu dünn seine ... und deshalb irgendwie noch motiviert waren, weiter abzunehmen. (So ähnlich glaube ich die Logik. Bin mir nicht mehr 100 Prozent sicher. Aber ist auch nur ein Einzelfall-Beispiel gewesen.) Wenn die da Bilder hatten mit kleidung und dann etwas freier die Arme - dachte ich mir auch: Ich hätte da vorher auch irgendwie eher ne Person vermutet, die halt dünnere Arme hat aber nicht direkt die Knochen durchguckend.


    Wie man dann damit umgehen soll: Keine Ahnung? Gar nix sagen - um keinen Druck zu machen? (Dann könnte es die Person so interpretieren als wäre sie nich dünn genug.) "Zu dünn" sagen - dann macht man ggf. Druck zu "mehr essen". Oder die Person glaubt es auch gar nicht.


    Viele Fallen hier möglich. Da kann eigentlich nur Kommunikation helfen. (Die dann gerade da das Problem ist. Über so ein gestörtes Essverhalten sprechen die wenigsten gerne. Vor allem wenn es mit Erbrechen verbunden ist, was eher als unappetitliche Sache gilt.) Viele verheimlichen das wohl auch vorm Beziehungspartner. (Dann auch nochmal Stress - da aufzupassen überall - dass niemand was merkt.) Da finde ich es gut, wenn Prominente sich da öffnen - und von ihren Erfahrungen berichten. Um dieses Thema präsenter zu machen.



    Ich denke man sollte Personen nicht zum Essen zwingen (sofern es nicht gerade klinisch unumgänglich ist und die Lage schon extrem kritisch ist). [Da passt vermutlich der Begriff MagerSUCHT - bei andern Süchten ... muss derjenige ja auch selber sich behandeln lassen wollen. Mit Druck schwer was zu erreichen.] Offen gegenüber der Problematik sein. Und vielleicht auch erst (oder zumindest gleichzeitig) andere Problematiken angehen - nicht pur nur erst auf die Ess-Störung gehwen, wenn noch andere Probleme vorliegen. (Es scheint aber wohl auch nicht unüblich zu sein, dass Kliniken, etc. erst ne Ess-Störung behandeln wollen, damit ein Patient stabiler ist für die Behandlung anderer Dinge?) Wenn die Störung vielleicht auf was ganz anderem beruht (und viele ja wohl genug andere Problematiken immer mit dabei haben) fände ich das nicht unsinnig.


    Und natürlich ist auch nich automatisch Untergewicht oder Übergewicht gleich einer Ess-Störung. Beides kann unabhängig davon auftreten. Und das problematische Verhalten kann ja schon anfangen bevor ein kritisches Gewicht erreicht ist.


    Das war ja weiter oben im Thread kurz mal Thema. Wenn jemand mit 100kg die Ernährung umstellt um bewusst abzunehmen - ist das was anderes als wenn man wegen 100 Kalorien (davon nimmste auch nich ab) nen Aufstand macht. Dieses krasse Kalorienzählen und - Aufnahme und Verbrauch berechnen und sich viel bewegen und gucken was man verbrennt und genau berechnen auf die Kalorie genau ... ist ja die Problematik. Bei ner normalen Diät sieht man das hoffentlich nicht so krass, wenns mal ein Schokoriegel mehr war an einem Tag der Woche.



    Bin jedenfalls froh, dass ich selber bezüglich meinem Äußeren keine Probleme in diese Richtung entwickelt habe. (Bin mollig/übergewichtig. Männlich.) Und sonst auch keine andern Probleme Richtung Süchte - zwar genug Probleme im zwischenmenschlichen/sozialen Bereich (siehe ggf. meine Beiträge im Forum ein paar Beiträge vor diesen in Threads zu Mobbing und Bürgergeld) aber gegenüber Ess-Störungen ... ist glaub fast alles anderre an psych. Problemen harmlos. (Unter der Annahme das da fast immer andere Probleme noch mit dabei sind. Nicht nur ne "reine" Ess-Störung.) Hoffe dass alle die im Forum hier davon betroffen sind Fortschritte machen können - und wünsche da gute Besserung.

  • Hoo boy. Glaub meine Vergangenheit mit der Essstörung ist jetzt lang genug her, dass ich da mal öffentlich in einem Forum drüber reden kann. :P


    Also, bei mir hatte das Ganze mit ungefähr 13 angefangen. Es gab keine Models, die ich vergöttert hatte oder sonstwas. Ich war einfach nur ein dummer kleiner Teenie das "Kontrolle über mein Leben" haben wollte, da ich aus einem sehr... problematischen Haushalt komme. Mit Beliebtheit in der Schule hatte es auch nicht so geklappt, "nicht sportlich genug" war einer der vielen Gründe warum man da ausgegrenzt wurde. Aber gut, die damals ebenfalls kleinen Teenies kannten ja auch meine häusliche Situation nicht. Zusätzlich war da auch noch meine eher garstige Omma, die gerne mal erwähnte was für ein Moppelchen ich war (rückblickend weiß ich, dass das "Moppelchen" absolut normalgewichtig war) und meine Mutter, die mich gerne zum Essen gezwungen hatte.


    Kurz gesagt, das "ich mache mich über gesunde Ernährung und Sport schlau und kümmer mich SELBST drum was ich esse" war eher so ne Rebellion für mich. Später in Therapie hatte ich erfahren, dass Essstörung wie Anorexia Nervosa oft aus einem Verlangen nach Kontrolle über das eigene Leben kommen.


    Jedenfalls, anfangs war das auch ganz nett. Ich konnte mich durchsetzen, hatte mehr Entscheidungsrecht darüber was ich essen konnte, habe mich ernsthaft mit gesunder Ernährung auseinandergesetzt. Anfangs geheim Sport im Zimmer gemacht, irgendwann dann durchsetzen können dass ich ins Fitnessstudio durfte. Aber irgendwann lief das Ganze halt total aus dem Ruder. Ich wollte immer weiter und weiter runter, immer weniger Essen. Immer mehr Bewegen, es hatte mich kirre gemacht kurz still zu sitzen, weil ich könnte ja noch mehr und mehr Kalorien verbrennen mit jeder Bewegung.

    Ich denke, das Problem ist, wenn man in einer.. schwierigen Situation ist, die einem das Gefühl gibt, dass man keine Kontrolle über sich selbst bzw seinem Leben hat. Dann kann das schnell in eine Art Sucht übergehen, wenn man sich verzweifelt an eine Sache ranklammert, in der Hoffnung, wenigstens darüber die Kontrolle zu haben. Und ironischerweise verliert man dan komplett die Kontrolle über diese eine Sache. Ist ja bei ziemlich vielen Süchten der Fall, dass sie das Resultat eines ganz anderen Problems sind.

    Auf jeden Fall hatte ich mich dann runter auf 39kg gehungert (15 BMI) mit einer unschönen Kombi aus Hungern und auskotzen. Wenn ich halt mal meine "Fressflashs" hatte, kam das alles gleich wieder raus. Meine Wahrnehmung von Essensmengen war da schon so verzerrt, dass für mich eine ganze Schüssel Müsli essen ein Fressflasch war lmao. Irgendwann (mit 15) bin ich dann im Krankenhaus gelandet, die mich kurze Zeit später in die Psychiatrie gesteckt hatten. Und da fing dann die Behandlung halt an. Muss sagen, von manchen Dingen die die da abgezogen hatten bin ich auch heute nicht begeistert, aber das "zum Essen zwingen" war schon sehr gut. Zumal man wegen dem Refeeding-Syndrom ja beachten muss, dass du nicht gleich mit "normalen" Mengen anfangen kannst. Trotzdem, der Zwang zum Essen war halt super wichtig, weil starkes Untergewicht nicht nur literally lebensgefährlich ist, sondern du halt auch gar nicht aufnahmefähig sein kannst. Das Gehirn arbeitet halt leider nicht so super mit kaum Nahrung. Und du brauchst dein Gehirn ganz schön viel um dein eigenes Verhalten zu reflektieren. Außerdem brachte das Untergewicht auch andere Schwierigkeiten: Ich musste extra langsam und vorsichtig aufstehen, weil mein Kreislauf sonst nicht mithalten konnte. Mir sind die Haare teilweise ausgefallen. Ich war total reizbar, dauernd randomly müde etc. Und das Verhalten... auf meinem Essensplan stand zB joghurt als Nachtisch, also hatte ich immer extra eine bestimmte Sorte genommen weil die 2 (!) Kalorien weniger hatte als der Rest xD

    Und eine imo super faszinierende Sache, die mir heut noch im Kopf geblieben ist: Zu dieser Zeit hatte meine Therapeutin mich gefragt, mich erstmal im Spiegel zu betrachten und mich selbst zu beschreiben. Dann sollte ich auf ein großes Blatt Papier legen und sie hat den Umriss gemalt. Und damn, der Umriss sah halt einfach viel dünner aus als die Person, die ich im Spiegel gesehen hatte. Deswegen, für Leute, die verwirrt sind wenn Untergewichtige mit Anorexia Nervosa auf ihre "Fettpölsterchen" zeigen. Die sehen da halt wortwörtlich nicht nur ein kleines Röllchen, sondern ne ganze Wampe. Einfach faszinierend, weil wir ja immer gerne denken was wir sehen ist Tatsache, aber manche Leute lernen leider am eigenen Leib, dass das nicht stimmt. Wenn dein Hirn lost genug dafür ist, dann siehst du dich halt einfach als viel fetter als du bist.


    Mittlerweile bin ich jedenfalls aus der Essstörung erfolgreich raus, bzw auch lange genug raus. Hab ein normales Gewicht, trau mich wieder vor anderen Menschen zu essen, mir auch mal ungesunde Kacke reinzupfeifen wenn ich Bock drauf hab, aber auch eine ansonsten gesunde Ernährung und Aktivität in den Alltag zu bringen ohne auszuarten. Ich ess zwar immer noch deutlich langsamer als 99% meiner Bekannten, aber sollten sich eh viel mehr Leute Zeit lassen beim Essen xD

    Und die Anorexie wird zwar nie komplett weg sein von mir, genauso wie mit anderen psychischen Krankheiten kann man hier auch sehr schnell rückfällig werden. Aber jetzt halte ich mich schon seit gut ~7 Jahren davon ab.


    Wie ich das geschafft habe... pff gute Frage. Die erstmalige Rehabilitation damit ich nicht gefährlich untergewichtig bin. Die Exposition, also meine Angst vor hochkalorischen Lebensmitteln nehmen indem ich mich langsam rangetasted hatte. Das Arbeiten an meinen Denk- und Wahrnehmungsverzerrungen. Es stimmt definitiv, dass man sich auf die Therapie einlassen muss. Bei mir war der Drang nach Änderung im Leben ganz groß, da ich damals schon wusste dass mich meine Familie psychisch total kaputt macht und das nicht so hätte weiter laufen können. In der Hinsicht war es ganz gut, dass die Essstörung dazu führte, dass ich in die Klinik kam und da direkt die Ärzte drum gebeten hatte das Jugendamt einzuschalten.

    Aber, "sich auf die Therapie einlassen" ist halt auch viel schwieriger als man denkt. Man muss erst verstehen, dass man ein Problem hat und dann langsam und stetig dran arbeiten. Solange wie du an dem Problem gelitten hast, so lange und noch mehr wirst du wahrscheinlich auch dran arbeiten. Und blöderweise musst du dir die Motivation, an dem Problem zu arbeiten, auch noch erarbeiten.



    War jetzt ein bisschen all over the place, aber ich wollte zu dem Thema einfach mal als Betroffener meinen Senf abgeben. Vielleicht liest es ja der ein oder andere noch Betroffene und findet Inspiration. Vielleicht finden andere es auch einfach nur interessant, mal die Perspektive von jemandem kennenzulernen, der da drinsteckte, aber mittlerweile die eigenen damaligen Denkverzerrungen reflektiert betrachten kann.