Mythos des Schreckens

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  • Jetzt konnte ich mich endlich dazu durchringen, eine Geschichte von mir zu veröffentlichen^^
    Ich habe "Mythos des Schreckens" bereits vor 2 Jahren geschrieben und mein Schreibstil hat sich inzwischen stark gewandelt, aber ich denke, die FS ist trotzdem lesenswert.
    Ich muss dazusagen, dass die FS in Sinnoh spielt, Lucia, Paul und co. allerdings nicht vorkommen werden, da ich früher einfach noch nichts von ihnen wusste^^ Außerdem habe ich mich in bestimmten Dingen stark auf die Pokemonspiele Diamant und Perl gestützt, da ich manche Sätze aus dem Spiel wortwörtlich zitiert habe. Trotzdem ist das hier weder eine langweilige Shipping noch Reisestory, sondern etwas komplett anderes.
    Der Prolog ist etwas kurz geraten, aber ich wollte einfach noch nicht so viel verraten^^ Ich gebe zu, dass manche Dinge etwas plötzlich kommen werden, aber da die meisten von euch wohl Diamant und/oder Perl schon gespielt haben, wären das nur überflüssige Beschreibungen.


    Viel Spaß beim Lesen!


    Mythos des Schreckens


    Prolog


    …Das Pokémon brüllte wütend. Seine Augen glühten wie Feuer. Ich fing seinen zornigen Blick
    mit weit aufgerissenen Augen auf, unfähig, auch nur noch einen klaren Gedanken zu fassen. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, ein Teil von mir würde mich für immer verlassen…
    Mir wurde schwarz vor Augen und ich versank im Nichts…


    Kapitel1


    „Oh Mann, hab ich einen Hunger!“, hörte ich eine Stimme rufen. „Sei nicht so ungeduldig, Max. Das Essen ist doch gleich fertig“, antwortete eine ebenfalls männliche, jedoch etwas ältere Stimme.
    Mein Kopf dröhnte. Ich spürte, dass ich auf dem Boden lag und irgendwie tat mir alles weh. War ich gestürzt? Ich wusste es nicht. Langsam öffnete ich die Augen und starrte direkt in die helle Mittagssonne. Mit einem leisen Stöhnen schloss ich die Augen sofort wieder. Dann setzte ich mich auf, schleppte mich mühsam zu einem Baum und lehnte mich dagegen. Ich seufzte. Die Landschaft war mir völlig unbekannt. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich hierher gekommen war. Etwas kitzelte mich in der Nase und bevor ich mich zurückhalten konnte, musste ich laut niesen: „Haaaatschi!“
    „Sag mal, habt ihr das auch gehört?“, fragte ein Mädchen. „Was denn, Maike?“, fragte eine vierte Stimme zurück. „Ich hätte schwören können, dass gerade eben jemand geniest hat.“ „Sollen wir mal nachsehen?“ „Geht ruhig. Bis zum Mittagessen dauert es noch ein Weilchen.“ „Gut, dann mir nach!“
    Ich hörte Schritte näher kommen. Dann standen plötzlich ein Mädchen und ein Junge mit einem Pikachu auf der Schulter vor mir. „Hallo!“, rief der Junge. „Ich bin Ash aus Alabastia und das ist mein Kumpel Pikachu.“ „Hi, ich heiße Maike“, stellte sich das Mädchen vor. „Und wer bist du?“ „Ich… ähm…“ Mist. Ich hatte mir noch keine Gedanken darüber gemacht, dass ich auch einen Namen hatte. Es war wirklich seltsam. Ich konnte mich beim besten Willen nicht an meinen Namen erinnern! Doch in diesem Moment kam ein kleiner Junge angelaufen und verkündete lauthals: „Rocko hat das Essen längst fertig! Wo bleibt ihr denn?“ Dann sah er mich und blieb stehen. „Oh, hallo“, sagte er. „Das ist mein kleiner Bruder Max“, erklärte Maike. „Möchtest du vielleicht mit uns essen? Rocko kann echt super kochen!“ „Ja klar, danke“, antwortete ich und folgte ihnen.
    „Rocko! Schau mal, wen wir mitgebracht haben!“, rief Maike sofort. „Das hier ist… äh… wie heißt du eigentlich?“ Ich überlegte blitzschnell. ‚Keine Ahnung’ wäre jetzt eine ziemlich dumme Antwort… Also erfand ich schnell einen Namen: „Sarah. Ich heiße Sarah.“ „Sarah…“, flüsterte plötzlich eine verträumte Stimme vor mir. „Welch wundervoller Name!“ „Hä?“, machte ich überrascht, doch da wurde Rocko schon von Max weggeschleift. „Sie wollte nur zum Essen bleiben, Rocko!“ „Tut uns leid“, sagte Ash neben mir. „Rocko ist immer so.“


    Während wir Suppe aßen, fragte Max plötzlich: „Sag mal, Sarah, willst du deine Pokémon nicht rauslassen?“ „Meine Pokémon? Oh, äh, klar!“ Ich hatte überhaupt nicht daran gedacht, dass ich auch Pokémon besaß. „OK, raus mit euch!“, rief ich und fünf Pokémon materialisierten sich vor mir. Da waren ein Reptain, ein Vulnona, ein Lapras, ein Luxtra und ein Staraptor. „Wow!“, riefen die anderen, als sie meine Pokémon sahen. „Cool!“
    Ich hatte gar nicht gewusst, dass ich diese Pokémon besaß, ehrlich gesagt, konnte ich mich nicht an die kleinste Kleinigkeit aus meinem Leben erinnern. „Woher hast du eigentlich das Lapras, das Vulnona und das Reptain?“, fragte mich Rocko interessiert. „So weit ich weiß, gibt es diese Pokémon in der Sinnoh-Region gar nicht.“
    Na toll. Sich einen Namen auszudenken ging ja noch, aber zu jedem meiner Pokémon eine ganze Geschichte erfinden? Das überstieg irgendwie doch die Grenzen meiner Fantasie. „Ähm, also hört mal Leute… Ich hab euch da was verschwiegen.“
    „Häh?“ Alle starrten mich an. „Also… Diese Pokémon gehören schon mir“, fing ich an und hoffte dabei, dass es die Wahrheit war. „aber… Ich kann mich nicht erinnern!“, schrie ich schließlich. „Wie, du kannst dich nicht erinnern?“, fragte Ash. Ich schluchzte. „Mir… ist… irgendwas passiert, aber ich weiß nicht was! Und seit dem, weiß ich überhaupt nichts mehr über mich!“ „Aber wenigstens weißt du noch deinen Namen“, wollte Maike mich aufmuntern. „Nein! Der Name… ist erfunden.“ „Erfunden?“, schrieen alle gleichzeitig. Dann sagte Rocko: „Sarah – ich nenn dich jetzt einfach mal so – vielleicht musst du dich nur ganz fest auf alles, an das du dich erinnern kannst, konzentrieren. Versuchs mal!“ Ich versuchte es, aber vergeblich. Ich konnte mich an rein gar nichts erinnern. „Es… geht nicht“, sagte ich. „Hm. Ich glaube ich habs.“, sagte Max jetzt. „Erinnert ihr euch noch an die Frau, die wir heute Morgen getroffen haben?“ „Klar, die mit dem Hypno!“ „Ein Hypno?!“, rief ich entsetzt. „Ich kann Psycho-Pokémon nicht ausstehen!“ „Hey, du hast dich an etwas erinnert!“, bemerkte Max. „Ja, stimmt…“, wunderte ich mich. „Also, was ich sagen wollte“, fuhr Max fort, „sie sagte, dass man mit Hypnose Erinnerungen zurückbringen kann.“ „Das hast du dir gemerkt?“, rief Maike. Dann fügte sie erklärend für mich hinzu: „Die hat uns stundenlang mit nem Vortrag über Verwendung von Psycho-Attacken in der Medizin zugemüllt…“
    In diesem Moment teleportierte sich eine ältere Dame mit einem Kadabra direkt vor uns. „Wah!“, schrieen alle erschrocken und ich eine Sekunde später: „Ein Psycho-Pokémon! WAAAH!“ „Hallo Kinder. Mein Kadabra sagte mir gerade, dass wir gebraucht werden. Danke, Kadabra. Zurück!“ Kadabra verschwand in seinem Pokéball. „Nun?“, fragte sie an mich gewandt. „Du hast dein Gedächtnis verloren?“ Ich nickte. „Setz dich hier hin!“, befahl sie und deutete auf einen großen Stein. Dann rief sie: „Hypno, du bist dran! Hypnose-Attacke!“ Bevor ich protestieren konnte, tauchte ein Hypno direkt vor meiner Nase auf. Meine Nerven wurden auf eine wirklich harte Probe gestellt… Im nächsten Augenblick sah ich nichts mehr außer Hypnos Pendel. Hin und her und hin und her…
    Ich war in einem tranceartigen Zustand, als die Frau ein Steingefäß mit Wasser vor mich hinstellte. „Das ist Wasser aus dem See der Wahrheit“, erklärte sie leise meinen neuen Freunden. Dann fügte sie an mich gewandt hinzu: „Sieh in die Tiefen des Beckens…“ Ich sah. Ich meine ich SAH wirklich. Ich erblickte in dem Wasser ein Paar glühende Augen, die mich zornig anstarrten. Dann hörte ich eine leise Stimme zischen: „Du bist verflucht. Du wirst dich NICHT erinnern…“ „Aaaaah!“ Jemand schrie und schlagartig wurde mir bewusst, dass ich es war. „Und, erinnerst du dich wieder?“, fragte die alte Frau. „Also: Wie heißt du?“ „Ich weiß es nicht.“ „Du weißt es nicht? Seltsam. Bis jetzt konnte ich jedem sein Gedächtnis zurückbringen. Dann müssen wir vielleicht…“ „Nein, warten Sie. Ich habe etwas gesehen…“ „Was war das?“, fragte sie sofort weiter. Ich erzählte ihr, was ich gesehen hatte.
    „Soso, ein Fluch also“, murmelte die Frau. „Dann kann ich dir nicht helfen…“ „Moment mal!“, wurde sie von Max unterbrochen. „Woher wissen Sie, dass das, was Sarah gesehen hat, wahr ist?“ Die Frau warf Max einen strengen Blick zu. „Das Wasser des Sees der Wahrheit lügt nie.“ „Klingt irgendwie logisch“, murmelte Ash vor sich hin. „Und was soll ich jetzt machen?“, meinte ich verzweifelt. „Werde ich mich denn nie wieder an mein altes Leben erinnern? Vielleicht hatte ich gute Freunde, die ich jetzt nicht mehr erkenne…“ Ich war den Tränen nahe. „Kannst du dich erinnern, wer den Fluch auf dich gelegt hat?“, fragte mich die Frau. „Nein, nicht wirklich… Ich weiß nur, dass es ein Pokémon war.“ „Dann war es mit Sicherheit ein legendäres Pokémon. Nur ein solches wäre mächtig genug dazu.“ „Ein legendäres Pokémon? Davon gibt es aber ziemlich viele!“, rief Max. „Zum Beispiel Deoxys, Jirachi, Kyogre, Groudon, Lugia oder sogar Rayquaza, und das sind längst nicht alle!“
    „Aber was bringt es mir schon zu wissen, wer es war“, sagte ich mutlos. „Du könntest es bitten, den Fluch wieder aufzuheben.“, sagte die Frau. „Aber wie finden wir das richtige Pokémon heraus?“, fragte Ash. „Da kann ich euch nicht weiterhelfen. Aber wie wäre es wenn ihr mal in die Bibliothek nach Fleetburg geht?“ „Das ist eine tolle Idee! Hey, vielleicht finden wir das Pokémon und du wirst sehen, Sarah, am Ende war alles nur ein Missverständnis!“, freute sich Maike. „Wenn du meinst…“, erwiderte ich zweifelnd. Doch Ash war schon voller Tatendrang: „Worauf warten wir noch? Auf nach Fleetburg!“
    Nachdem wir unsere Sachen zusammengesucht hatten, machten wir uns auf den Weg. Unser erstes Ziel war Jubelstadt und von dort aus würden wir nach Fleetburg gehen.
    Noch am selben Tag kamen wir in Jubelstadt an. Maike wollte natürlich sofort shoppen gehen, aber Rocko konnte sie überreden, es später zu tun, nachdem wir in Fleetburg waren. So übernachteten wir nur in Jubelstadt und gingen am nächsten Morgen weiter.


    Vom Steg aus surften wir auf Lapras’ Rücken weiter Richtung Fleetburg. Während der „Fahrt“ hing ich nur still meinen Gedanken nach, während sich die anderen leise unterhielten. Ich wusste nicht über was sie sprachen, eigentlich war es mir auch egal. Von mir aus konnten sie auch hinter meinem Rücken über mich reden, das machte mir nichts aus. Ich machte mir vielmehr darüber Gedanken, wie ich mein Gedächtnis zurückerlangen konnte. Zudem wusste ich nicht, warum mich ein Pokemon verflucht hatte. Ich meine, es musste sicher einen Grund dazu gehabt haben! Und ich hatte mehr Angst davor, ihn herauszufinden, als diesem Flüche aussprechenden legendären Pokemon wieder zu begegnen, und schon davor war mir nicht geheuer.


    „Kommst du jetzt endlich?“, fragte Ash ungeduldig. „Hä? Was? Wie?“ Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir in Fleetburg angekommen waren. Mein Lapras hatte uns wirklich erstaunlich schnell dorthin gebracht. Oder doch nicht? Ich sah auf die Uhr. Es war bereits früher Nachmittag. Anscheinend war mir mein Zeitbewusstsein auch schon abhanden gekommen…


    Als wir die Innenstadt betraten, fragte Rocko sofort eine hübsche Frau nach dem Weg, wobei Max ihn wieder mal daran erinnern musste, dass sie es eilig hatten und er nicht erst noch ein Date ausmachen konnte. Schließlich fanden wir das hohe Gebäude der Bibliothek am Rand der Stadt.
    „Entschuldigung?“, fragte Maike die Dame am Eingang. „In welchem Stockwerk befinden sich die Legenden über legendäre Pokemon?“ „Zweiter Stock“, kam die gelangweilte Antwort. Wir machten uns auf den Weg nach oben.
    „Oh, schaut euch nur die Unmengen von Büchern an!“, staunte Max hingerissen. Der kleine Bücherfreak vertiefte sich sofort in eine Lektüre und so sahen wir die Bücher ohne ihn durch. Ich glaubte, dass ich früher ganz gerne Bücher gelesen hatte, doch das war nur so eine Ahnung und keine direkte Erinnerung. Meine Augen überflogen die Titel der Bücher, während ich die Regale abschritt. „Mythologie der Region Sinnoh, Sinnohs Mythen, Schleiedes Mythen, …“, murmelte ich halblaut vor mich hin. „Hey seht mal hier!“, rief Max von der anderen Seite des Raumes. „Lebe deine Wut nicht, damit ??? nicht erscheinen wird“, zitierte er. „So was bescheuertes! Was bitte sollen drei Fragezeichen sein?“
    „Kommt mal hier herüber!“, rief jetzt Ash. „Schaut mal: ‚Mythos des Schreckens’. Ich liebe Gruselgeschichten!“ „Ich eher nicht so…“, sagte Maike zaghaft, kam aber trotzdem näher. „Ash überflog die ersten Zeilen und hielt plötzlich inne. „Das ist es!“, zischte er entsetzt. Noch bevor ich irgendetwas hätte erwidern können, rief Rocko bereits: „Gib her!“ und nahm Ash das Buch aus der Hand. „Mythos des Schreckens“, las er vor. „Sieh dem Pokemon niemals in die Augen. Denn sonst verlierst du das Wissen, zu sagen, wer du bist. Wie willst du nach Hause zurückkehren? Wenn du nicht weißt, wer du bist?“ „Das passt“, bemerkte Maike. „Lies weiter!“, forderte ich atemlos. Ich musste unbedingt den ganzen Text kennen! „Berühre das Pokemon nicht“, fuhr Rocko fort, „Denn sonst verlassen dich innerhalb dreier Tage alle Gefühle. Ich sog entsetzt die Luft ein, unterbrach Rocko aber nicht. „Aber vor allem füge dem Pokemon kein Leid zu. Denn sonst verfällst du nach fünf Tagen in eine ewige Starre.“ Ich lachte hysterisch auf. Na toll, in ein paar Tagen würde ich vielleicht schon versteinert oder was auch immer sein. Das war ja wirklich toll. Erst nahm mir dieses beschissene Pokemon die Erinnerung, dann anscheinend die Gefühle und zum Schluss stürzte es mich vielleicht in den Tod. Sind Pokemon nicht niedlich?


    Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fragte ich sachlich: „Wie viele Tage sind nochmal vergangen, seid wir uns begegnet sind?“ „Also heute ist der zweite Tag“, erwiderte Ash. „Also bleibt dir noch ein Tag, bis du deine Gefühle verlierst. Natürlich vorausgesetzt, du hast das Pokemon berührt“, erklärte Max überflüssigerweise, worauf seine Schwester ihn anstieß. „Autsch! Und falls du ihm ein Leid zugefügt hast, bleiben dir noch drei Tage, bis du…“ „Max! Hör auf damit!“, unterbrach Maike ihn. „Außerdem denke ich nicht, dass es soweit kommen wird, oder?“, fragte sie unsicher. „Danke, Maike“, sagte ich und versuchte zu lächeln, was mir allerdings kaum gelang. „Aber Maike!“, erwiderte Max aufgebracht. „Sarah hat keine Erinnerung daran, wie sie früher einmal war! Du weißt nicht, was sie für ein Mensch war. Niemand von uns weiß das!“ „Das ist wohl wahr“, meinte ich, ein wenig traurig über das plötzliche Misstrauen. Doch da schaltete Rocko sich ein: „Das ist schon richtig, aber sollte Sarah früher mal ein schlechter Mensch gewesen sein, so wäre sie jetzt doch immer noch böse, oder? Und das ist sie ja nicht.“ „Nein, wahrscheinlich nicht“, lenkte Max ein. „Aber was, wenn sie dem Pokemon nur aus Versehen Leid zugefügt hat? Dann stirbt sie doch trotzdem oder?“ Ich knirschte mit den Zähnen. Dieser kleine Quälgeist war wirklich äußerst begabt darin, Hoffnungen zu zerstören. Ja, kleine Kinder haben durchaus etwas Aufbauendes.
    „Also beeilen wir uns einfach, nur so aus Vorsicht“, sagte Rocko nun wieder. „Genau“, stimmte Ash zu. „Solltest du deine Gefühle verlieren, wird es bestimmt ein wenig schwieriger, den Fluch aufzuheben, aber solltest du ‚erstarren’, hast du keine Chance mehr.“ Ich hasste ihn dafür, dass er das offensichtliche erneut ansprach. Am liebsten würde ich… In diesem Moment unterbrach Maike meine düsteren Gedanken: „Das eigentliche Problem ist doch aber, das wir immer noch nicht die Identität des Pokemons kennen!“
    „Nun, da kann ich euch helfen“, hörten wir eine Stimme dicht hinter uns.


    Fortsetzung folgt!

  • nächster Teil des 1. Kapitels:


    „Nun, da kann ich euch helfen“, hörten wir eine Stimme dicht hinter uns. Es war nur eine Bibliothekarin. „Haben Sie etwa alles mitgehört?“, fragte Rocko. „Nein, keine Sorge“, lachte sie. „Ich habe nur euren letzten Satz gehört und gesehen, dass ihr gerade ‚Mythos des Schreckens’ lest. Die Geschichte bezieht sich auf das Pokemon Palkia.“ „Palkia? Ich schau mal im Pokedex nach“, meinte Ash und klappte das Gerät auf. „Palkia, das Raum Pokemon“, ertönte eine nervtötende Stimme. „Man sagt, Palkia lebe in einem Spalt in einer Paralleldimension. Es wird Meister des Raumes genannt und in der Mythologie erwähnt.“ „Meister des Raumes!“, staunte Ash. „Jedenfalls sagt man, dass es an der Entstehung Sinnohs beteiligt war“, erklärte die Frau. „So mächtig ist es?“, fragte Maike, halb bewundernd, halb besorgt. Ich hatte nur schweigend zugehört. Das wurde ja immer besser!
    Erst als die Frau sich zum gehen wandte, schrak ich auf und rief: „Warten Sie!“ „Was ist denn noch?“ Leicht genervt drehte sie sich um. „Ich habe noch zu tun und kann nicht ewig mit euch plaudern, Kinder.“ „Schön, aber bitte sagen sie uns doch noch, wo man Palkia finden kann“, erwiderte ich, um Höflichkeit bemüht. Die Frau schlug überrascht die Augen auf. „Es hält sich gewöhnlich an der Speersäule auf, wenn man den Legenden trauen kann. Das ist auf der Spitze des Kraterberges“ Sie kniff die Augen zusammen. „Wieso wollt ihr das wissen?“
    Ich ignorierte sie. „Dankeschön!“, meinte ich nur und sagte zu den anderen: „Los, gehen wir!“ Meine neuen ‚Freunde’, falls ich sie so nennen konnte, warfen sich nur einen ratlosen Blick zu, folgten mir aber. „Aber ihr wollt doch nicht wirklich dorthin, oder?“, rief die Bibliothekarin uns nach. „Denkt an die Legende!“ Ich lächelte. „An die Legende hätte ich früher denken sollen.“
    Die Frau starrte mich verwirrt an, dann zeichnete sich ungläubiges Entsetzen auf ihrem Gesicht ab. Bevor sie noch etwas erwidern konnte, war ich bereits die Treppe hinunter gegangen.


    „Also, Max, wie kommen wir zum Kraterberg?“, fragte ich den kleinen Besserwisser, als wir draußen angekommen waren. Er klappte seinen Navigator auf. „Der einfachste Aufstieg ist von Herzhofen aus“, meinte er nach kurzem Zögern, „aber das ist ziemlich weit weg von hier!“ Er hielt uns das kleine Gerät vor die Nase. „Hm. Das ist ein Problem“, meinte Rocko. „So kommen wir nie rechtzeitig zu Palkia.“ Ich erschrak. Das durfte doch nicht wahr sein! Fieberhaft dachte ich nach. Ich hatte noch keine Lust zu sterben. Nach einer Weile meinte ich: „Ich besitze doch ein Staraptor. Es könnte zwei von uns schon mal nach Herzhofen fliegen und dann schicke ich es zurück, um den Rest zu holen.“ Statt mich für meinen genialen Plan zu loben, starrten mich die vier nur entgeistert an. „Was ist denn?“, hakte ich ärgerlich nach. „Denkst du nicht, dass das viel zu anstrengend für dein armes Vogelpokemon ist? Bis Herzhofen ist es echt weit“, erwiderte Maike schließlich. „Na und? Mein Staraptor ist danach vielleicht ein wenig müde, aber ich werde vielleicht abkratzen, wenn wir nicht rechtzeitig am Kraterberg sind!“ Ich wusste nicht wie ich früher mit ihnen umgegangen war, aber im Moment kümmerten meine Pokemon mich wenig. Ash wollte schon etwas erwidern, er schien sehr wütend, dass ich mein Wohl über das meiner Pokemon stellte, doch Max sagte schnell: „Ich habe eine bessere Idee!“ „Und die wäre?“, fauchte ich, immer noch sauer, dass mein Vorschlag so schnell abgelehnt worden war. „Es gibt in Jubelstadt Sportflugzeuge zu mieten. Wir brauchen also nur dorthin zurück surfen und dann ein Flugzeug nach Herzhofen nehmen!“ „Das ist eine gute Idee“, gab ich zu, „Aber bist du dir wirklich sicher, dass es dort einen Flughafen gibt?“ „Klar. Die haben erst letztes Jahr eine kleine Start- und Landebahn dort gebaut, und in Herzhofen gibt es auch eine.“ Ich zog die Augenbrauen hoch. Dummerweise hatte ich mal wieder keine Ahnung, ob es wahr war, was er da erzählte, da ich auf keinerlei Erinnerung zurückgreifen konnte. Also musste ich ihm wohl oder übel vertrauen. „Gehen wir.“ Ich warf Lapras’ Pokeball ins Wasser und saß auf. Nachdem die anderen ebenfalls aufgestiegen waren, surften wir aus dem Hafen. Dieses Mal schien es ein wenig schneller zu gehen, als zuvor. Entweder war die Strömung günstig oder mein Pokemon beeilte sich tatsächlich.
    Besorgt beobachtete ich den Lauf der Sonne am Himmel. Es war bereits später Nachmittag. Dieses Rennen gegen die Zeit schritt immer weiter fort, falls es das überhaupt war. Am meisten störte mich, dass ich gar nicht wusste, ob der Fluch mich umbringen würde oder nicht.
    „La?“, machte Lapras und wandte den Kopf zu mir nach hinten. Es schien um meine gespaltene Gefühlslage Bescheid zu wissen. Einerseits war ich wahnsinnig wütend, andererseits hatte ich auch Angst. Ich wollte das nicht alles an meinen Pokemon auslassen, indem ich sie rücksichtslos behandelte, aber mein überstarker Lebenswille und meine Ungewissheit über meine Vergangenheit trieben mich zum Äußersten. Ich streckte die Hand nach dem Kopf meines Pokemons aus und murmelte: „Beeil dich bitte, ja?“ Und tatsächlich legte das Wesen nochmal zu, wurde schneller und schneller und trug uns dem anderen Ufer entgegen.


    Wir sprangen auf den Steg und liefen nach Jubelstadt, nachdem ich Lapras zurückgerufen hatte. Wir legten ein ziemlich straffes Tempo vor, denn es war fast Abend und wir mussten unbedingt noch heute nach Herzhofen, um so schnell wie möglich auf den Kraterberg zu kommen. Maike und Max begannen schon zu jammern, als wir endlich an Jubelstadts kleinem Flughafen angekommen waren.
    Es war ziemlich leer dort, doch dann sahen wir jemanden, der gerade in sein Sportflugzeug einstieg. Rasch waren wir zu ihm hinüber gelaufen.
    „Warten Sie!“, rief Ash. „Könnten sie uns bitte mit nach Herzhofen mitnehmen?“ Der junge Mann starrte uns überrascht an. „Wissen Sie, wir haben keine andere Transportmöglichkeit, könnten sie uns nicht bitte mitfliegen lassen? Es ist sehr wichtig, dass wir so schnell wie möglich nach Herzhofen kommen! Wirklich!“, versuchte ich es. Der Mann lachte. „In Ordnung. Wenn es so wichtig ist… Aber ich nehme Fremde nur gegen Geld mit.“ „Wie viel?“, fragte ich nur. „500 Pokedollar. Für jeden von euch.“ Pokedollar? Ich hatte doch tatsächlich vergessen, wie viel der wert war… „Ist das das viel?“, flüsterte ich schnell zu Maike, die neben mir stand. „Es ist günstig“, meinte sie. „Ein Superball kostet 600, zum Vergleich.“ „Okay, wir nehmen an“, sagte ich wieder lauter und griff mit einer Hand in die Jackentasche. Ich fand ein paar lose Geldscheine. Ein Geldbeutel wäre auch zu schön gewesen, da hätte ja ein Ausweis oder etwas ähnliches drin sein können… Wir bezahlten den Piloten und stiegen ein.
    Kurze Zeit später hob das Flugzeug ab. Ich starrte gedankenverloren in die Wolken. Nach einer Weile kam der Kraterberg in Sicht. Sein Anblick verschlug mir die Sprache. Er erhob sich gigantisch weit in den Himmel, so weit, dass die Spitze bereits von Wolken verdeckt wurde. Insgesamt hatte er eine leicht bedrohliche Wirkung auf mich.


    Das Flugzeug landete. Wir hatten Herzhofen erreicht. „Falls ihr wieder mal mitfliegen wollt, hier habt ihr meine Handynummer“, meinte der Mann und reichte Max, mit dem er sich während dem Flug recht gut unterhalten hatte, eine Visitenkarte. „Dankeschön“, sagte Maike. „Es hat Spaß gemacht, mit ihnen zu fliegen.“
    „Und jetzt gehen wir zur Speersäule“, sagte ich bestimmend zu den anderen. „Was? Bist du verrückt geworden? Es ist schon fast dunkel und du willst jetzt auf den Berg?“, fragte Rocko überrascht. „Ja, warum nicht? Ich will das endlich hinter mich bringen. Ihr braucht ja nicht mitkommen, wenn ihr Angst habt“, versuchte ich die vier zu provozieren. Ash sprang sofort darauf an und wäre wohl ohne zu zögern mir hinterher gerannt, wenn ich losgegangen wäre, doch Rocko hielt ihn zurück. „Das kommt gar nicht in Frage. Ihr habt ja keine Ahnung, wie gefährlich das ist. Was ist, wenn einer von euch abstürzt? Dann seid ihr tot! Ich sage, wir gehen morgen.“ Ich funkelte ihn wütend an. Ich hasste es, wenn er auf erwachsen und vernünftig machte. Aber ich wusste, dass er Recht hatte. Es war leichtsinnig, mitten in der Nacht auf einen unbekannten Berg zu steigen. Trotzdem hatte ich keine Lust, das zuzugeben. „Okay“, sagte ich deshalb betont widerwillig. „Aber morgen früh gehen wir rauf, sobald es hell wird und keine Minute später!“


    Wir betraten das PokemonCenter, das wir für die Nacht ausgesucht hatten. Rocko stürzte sofort auf Schwester Joy zu. Ich wartete nicht, bis Max ihn von ihr weggeschleift hatte, sondern ging sofort zu Bett. Die Gesellschaft der vier war ermüdend, ich wollte endlich meine Ruhe. Trotzdem konnte ich nicht einschlafen, ich musste ständig an die bevorstehende Begegnung mit Palkia denken. Außerdem würde ich am nächsten Tag meine Gefühle verlieren, falls ich es bei meiner ersten Begegnung berührt hatte. Ich konnte mir genauso wenig vorstellen, nichts mehr zu fühlen, wie tot zu sein…



    Ist die Story so schlecht, oder warum schreibt niemand was dazu? Oder so gut, dass es keine Kritik mehr gibt oder wie?^^
    Wohl eher ersteres...
    Vielleicht spricht der Titel auch die falschen Leser an... Hey, das ist nun mal kein Horrorroman, oder was ihr euch auch immer darunter vorstellt!^^ Die Fanstory heißt nur deshalb so, weil ich von der Perl-Edition abgeschrieben habe und dort in der Fleetburg Bibliothek das Buch "Mythos des Schreckens" steht^^"

  • Hey, ich hab einen Leser bekommen!^^ Oder zumindest einen, der ein Kommentar schreibt. Wer hätte das gedacht! Ich jedenfalls nicht^^


    Danke, dass du meine FS so toll findest. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Besonders bei dem Lesermangel bei mir hier... ;)
    Klar schreib ich weiter, das nächste Kapitel (oder zumindest ein Teil davon) kommt sofort!


    Kapitel 2


    Als ich erwachte, dachte ich sofort daran, dass ich jetzt keine Gefühle mehr haben könnte. Zuerst erschrak ich, aber als meine Gedanken zu Palkia abschweiften wurde ich so wütend über das, was es mir angetan hatte, dass ich gleich erleichtert aufseufzte. Es gab also noch Hoffnung für mich, immerhin war auch Zorn ein Gefühl.


    Nachdem die anderen ebenfalls aufgestanden waren und wir hastig unser Frühstück herunter geschlungen hatten, verließen wir das PokemonCenter. Es war noch dunkel draußen. Ich hatte Ash, Maike, Max und Rocko tatsächlich dazu gebracht, so früh wie ich aufzustehen. Ihr Gejammer darüber hatte ich gekonnt ignoriert.
    Zuerst ging es über eine Schlucht. Die Hängebrücken waren ohne Geländer in Schwindelerregender Höhe angebracht, doch das konnte mir keine Angst machen. Nichts machte mir mehr Angst, seit ich von dem Fluch erfahren hatte. Den anderen schien es nicht so leicht zu fallen, über die Hängebrücke zu laufen, wie mir. Sich an den Händen haltend, setzten sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen und kamen nur im Schneckentempo vorwärts. Ich verdrehte die Augen. Die vier waren nur eine Last für mich, aber Max hatte den Navigator und ohne den würde ich mich mit Sicherheit hoffnungslos verirren. Natürlich hätte ich ihn auch einfach stehlen können, aber es erschien mir falsch, die vier zu hintergehen, nachdem sie so nett zu mir gewesen waren. Außerdem waren sie mir bereits ein wenig ans Herz gewachsen, aber das würde ich ihnen niemals erzählen.
    Maike hatte nun die Brücke zur Hälfte überquert. Ich hatte keine Lust noch länger zu warten, daher lief ich ein Stück zurück, packte sie an der Hand und zog sie hinter mir her. „Hey“, rief sie und stolperte mir nach, genauso wie die die drei Jungs, die nicht rechtzeitig losgelassen hatten. Ich ließ nicht locker, bis wir auf der anderen Seite waren. „Puh“, stöhnte sie. „Mach das nie wieder, klar?!“ Ich grinste nur und zuckte die Schultern. Das musste ich mir noch überlegen.
    Endlich betraten wir das Labyrinth im Innern des Kraterbergs. Dank einer im Navigator eingespeicherten Karte kamen wir gut voran und konnten die Höhlen schon bald wieder verlassen.
    Jetzt waren wir bereits so hoch oben, dass der Boden schneebedeckt war. Die Sonne stand nun schon höher am Himmel und der Schnee glitzerte. Dennoch war es sehr kalt. Ein paar Meter weiter führte uns der Weg erneut nach innen. „Wie weit ist es denn noch?“, beschwerte sich Maike. „Ich hab schon Blasen an den Füßen!“ „Na gut, machen wir eine kurze Pause“, sagte ich gnädig. Rocko stellte seinen Rucksack ab und machte etwas zu essen. Ich gab es nicht gern zu, aber auch ich freute mich über die kurze Erholung.
    Nach dem Essen verkündete Max, dass wir bereits mehr als die Hälfte des Weges geschafft hatten und es nicht mehr lange dauern könnte, bis wir die Speersäule erreichten. „Schön“, sagte ich. „Worauf warten wir dann noch?“


    Als wir das nächste Mal nach draußen kamen, tobte dort ein heftiger Schneesturm, so dass wir kaum noch etwas sehen konnten. Ich war froh um meine warme Jacke und warf den anderen einen mitleidigen Blick zu. Diesmal waren sie es gewesen, die den Kraterberg unterschätzt hatten – die drei trugen nur leichte und für Schnee völlig ungeeignete Kleidung. Ich griff nach der Hand von dem, der hinter mir lief. Es war Max. „Haltet euch alle an mir fest, damit wir uns nicht verlieren und keiner von euch abstürzt“, befahl ich.
    So schafften wir es halb erfroren aber ansonsten unbeschadet in den Berg zurück. Nun war es wirklich nicht mehr weit und ich zitterte bereits vor nervöser Erwartung.


    Endlich erklommen wir die letzten Stufen zur Spitze. Ich konnte schon das Licht am Ausgang sehen. Kurz bevor wir wieder ins Freie mussten, blieb ich stehen und drehte mich zu den anderen um. „Nun ist der für mich schicksalhafte Moment gekommen. Ich werde weitergehen, aber eure Reise endet hier. Ich möchte nicht, dass ihr mitkommt“, sagte ich ruhiger, als ich mich fühlte. „Was?! Wir sollen uns den ganzen Spaß entgehen lassen?“, rief Max empört. „Das ist kein Spaß“, wies Rocko ihn zurecht. „Sarah hat Recht. Es ist zu gefährlich für uns da draußen. Denkt doch mal an die Legende. Was würde wohl mit uns passieren, wenn wir Palkia in die Augen sehen würden?“ Die vier sahen mich an. Mich, jemand der weder seinen Namen noch seine Vergangenheit kannte. Natürlich wollten sie nicht werden, wie ich momentan war.
    „Bei Sarah ist es schließlich schon egal“, fuhr Rocko fort. „Sie wurde bereits verflucht. Ich denke nicht, dass es für sie noch schlimmer kommen könnte.“ „Okay“, sagte Ash enttäuscht. „Ich hätte wahnsinnig gerne einmal Palkia gesehen, aber ich sehe ein, dass das nicht geht…“ „Gut. Dann geh ich jetzt mal…“, sagte ich langsam und machte einen Schritt auf den Ausgang zu. Dann drehte ich mich noch einmal um. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich sagte: „Ade, meine Freunde. Ich hoffe, dass wir uns nach all dem hier wieder sehen werden. Es tut mir leid, dass ich hin und wieder gemein zu euch war.“ „Quatsch. Entschuldige dich nicht“, meinte Maike. „Das wird schon“, sagte Rocko und Ash fügte hinzu: „Bis später dann. Wir drücken dir die Daumen und warten hier auf dich.“ „Ich danke euch“, murmelte ich gerührt. Leiser, so dass sie es unmöglich hören konnten, fügte ich noch hinzu: „Hoffentlich wartet ihr nicht vergeblich…“


    Mit bangem Herzen und gemischten Gefühlen trat ich aus der Höhle in das gleißende Sonnenlicht. Langsam schritt ich eine Treppe empor.
    Ich schob den Gedanken an meine neuen Freunde, die ich nun hinter mir lassen musste, von mir. Nun zählte nur noch ich selbst. Es hing allein von mir ab, wie die Begegnung mit Palkia verlaufen würde. Ich wischte mir noch eine Träne aus dem Augenwinkel und atmete ruhig durch. Ich durfte keine Angst zeigen. Angst bedeutete Schwäche und die würde Palkia mit Sicherheit auszunutzen wissen. Ich straffte die Schultern und richtete mich auf. Nun war ich bereit, dem Schöpfer Sinnohs gegenüber zu treten.


    Meine Augen schweiften ein wenig umher, während ich immer höher stieg. Wären unter mir nicht so viele Wolken gewesen, hätte ich jetzt wohl ganz Sinnoh sehen können, dachte ich und schalt mich gleich danach dafür. Ich war nicht hier, um die Aussicht zu genießen. Ich war dabei, den vermutlich wichtigsten und gefährlichen Augenblick meines Lebens zu erleben.
    Endlich hatte ich die Spitze des Kraterbergs und damit die Speersäule erreicht. Überall standen halb verfallene Säulen herum. Alles erinnerte an einen antiken Tempel aus längst vergangenen Zeiten. Bewusst ruhig schritt ich den Weg zwischen den Säulen entlang.
    Als ich an der letzten Säule angekommen war, hielt ich inne. Ich sah mich um. Es war niemand zu sehen. Seltsam. Ein so großes Pokemon konnte man unmöglich übersehen. War Palkia etwa gar nicht hier? Hatte die Frau in der Bibliothek uns angelogen? War die Legende unwahr gewesen? Hatte ich alle Angst und Wut, all die Verzweiflung umsonst ausgestanden?! All diese Gedanken stürmten wie aufgeschreckte Gallopas durch mein Bewusstsein.
    Ich war unsicher, was ich nun tun sollte. Sollte ich zu den anderen zurückgehen? Ich wollte vor ihnen nicht als Versager dastehen. Oder sollte ich einfach warten, auch auf das Risiko hin, dass es umsonst sein könnte? Wer wusste schon, wann Palkia zurückkehrte, falls es das überhaupt tat. Schließlich rang ich mich dazu durch, einen Versuch zu wagen. Ich hatte keine Ahnung, ob es funktionieren würde oder ob ich mich selbst nur zum Affen machte, aber etwas Besseres fiel mir im Moment nicht ein. „Palkia!“, rief ich ein einzelnes Wort und das Echo trug es mir hundertfach zurück. Zuerst war ich ein wenig erschrocken darüber, die Stille der Speersäule auf diese Weise gebrochen zu haben, immer hin war das hier ein heiliger Ort oder war es zumindest einmal gewesen. Ich wollte mich schon abwenden, als ein extrem lautes Grollen die erneut eingetretene Stille förmlich zerriss und ein irrsinnig heller Lichtblitz die Tempelruine in reines Weiß tauchte.




    Ich hoffe, dass das hier ein wenig spannender war als das erste Kapitel. Ich bemühe mich zumindest, mein früheres Gekritzel so zu überarbeiten, dass es spannend wird^^

  • OoO
    Wieso sagst du nicht, dass du den Thread eröffnet hast! Super, einfach genial, vonwegen langweilig!
    Rechtschreibung und Stil sind einfach toll. "Sarahs" Gedanken hast du super wiedergegeben, besonders auf der Speersäule. Ach, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, ich finde es so mitreißend, dass ich sprachlos bin! ^^ So dramatisch auch...hm, passend das ich gerade "Mad World" dazu höre, passt haargenau dazu. Und nun trifft sie Palkia...Leben oder Tod, das ist hier die Frage! Allerdings gibt es vielleicht einen Sinnfehler. In die Augen schauen = Gedächtnisschwund, Berühren = nach 3 Tagen gefühllos, Leid zufügen = nach 5 Tagen erstarren. Der dritte Tag ist ja momentan dran und sie spürt noch Gefühle. Aber um ihm Leid zuzufügen, muss man ihn doch berühren, oder? Also fällt das doch dann aus. Obwohl...vielleicht auch mit Steinen werfen. Naja, du wirst dir da schon was überlegt haben.
    Ich weiß einfach nichts mehr, um meine Bewunderung auszudrücken...^^


    Schicke mir bitte eine PN wenns weitergeht, ich will den nächsten Teil auf keinen Fall verpassen!

  • Luxy: Stimmt, ich hätte dir eine PN schreiben sollen... Danke für den Kommi! Ich bin sprachlos über dein vieles Lob^^
    Zum vermeintlichen Sinnfehler: Es ist so gemeint, das 'Sarah' (jetzt erfahrt ihr gleich ihren wahren Namen^^) Palkia hätte indirekt Leid zufügen können, z.B. indem sie einem seiner Feinde half. Aber das wird sich jetzt aufklären^^


    xXMaikeLuciaXx : Danke für das viele Lob^^ Ich freue mich, dass dir die FS so gut gefällt. Ich sollte Schriftsteller werden? Naja, gewissermaßen bin ich das ja^^ Wenn auch nicht im Sinne von Bücher veröffentlcihen und damit Geld verdienen^^


    Danke noch mal euch beiden. Jetzt hab ích schon zwei Leser *freu*


    Also nun geht es weiter. Teil 2 von Kapitel 2. Viel Spaß!




    Ich hielt mir zu Tode erschrocken die Ohren zu und blinzelte geblendet. Ein Riss bildete sich mitten in der Luft, mitten im Nichts. Durch den Spalt strömte nun ein etwas sanfteres Licht und flutete in violetten Wellen über den Platz. Ich wagte es, die Augen wieder ein wenig weiter zu öffnen und die Hände von den Ohren zu nehmen. Ich beobachtete, wie sich der Körper eines riesigen Pokemons durch den Riss zwängte. Als es auf den Boden sprang, verschwand der Riss und mit ihm das violette Licht. Dafür ging eine Schockwelle durch den Boden wie bei einem Erdbeben.
    Ich stützte mich gerade noch rechtzeitig an der Säule neben mir ab, sonst wäre ich hingefallen. Alles, was ich mir in Gedanken bereits zurecht gelegt hatte, alles, was ich Palkia wütend entgegenschleudern wollte, war wie weggeblasen. Mir war nur die nackte Angst geblieben, was Palkia mit seinem beeindruckenden Auftritt wohl auch beabsichtigt hatte.
    „Du bist also zurückgekehrt.“ Ich zuckte zusammen. Diese Stimme schien von überall gleichzeitig herzukommen und doch wusste ich instinktiv, dass sie zu Palkia gehörte. Vor lauter Überraschung konnte ich nichts erwidern. Wütend darüber, wie ich mich schon jetzt einschüchtern ließ, biss ich mir auf die Unterlippe. Ich war nicht an sprechende Pokemon gewöhnt.
    Ich schüttelte den Kopf, als wollte ich meine Unsicherheit abschütteln. Ich musste jetzt selbstbewusst sein oder zumindest so tun, sonst würde ich mich nie trauen, das gottgleiche Pokemon anzusprechen. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, ergriff Palkia wieder das Wort: „Was willst du diesmal?“, knurrte er. Seine Stimme war eindeutig männlich.
    Ich atmete tief ein, bevor ich antwortete. „Palkia, ich bitte dich, den Fluch wieder aufzuheben, den du auf mich legtest.“ Palkia zeigte keine Regung, doch er schien amüsiert zu sein. Das Gefühl übertrug sich auf mich, ohne dass ich etwas dagegen hätte tun können. „Ich verfluche Menschen nicht, um sie anschließend wieder zu erlösen“, sagte er und lachte. Ich starrte verblüfft zu ihm auf. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Andererseits fragte ich mich aber auch, was ich eigentlich erwartet hatte. Dass das Pokemon sich sofort entschuldigte und den Fluch aufhob? Lächerlich.
    „Aber… Was habe ich denn getan, dass du mich verflucht hast?“, fragte ich verzweifelt. „Kennst du die Legende nicht? Du hast mir in die Augen gesehen!“ Palkias Tonfall war immer noch äußerst amüsiert und das machte mich fast rasend vor Wut. Trotzdem unterdrückte ich alle Gefühle und rief: „Aber du kannst doch einen Menschen nicht verfluchen, nur weil er dir in die Augen gesehen hat!“ Vielleicht hätte ich etwas weniger vorlaut sein sollen, denn Palkia machte jetzt einen Schritt auf mich zu und seine Tonlage wechselte abrupt zu ärgerlich. „Ich kann noch viel mehr. Und es steht dir nicht zu, über meine Verhaltensweisen zu urteilen Cathy.“ Einen Moment lang verschlug es mir die Sprache. Was bildete er sich eigentlich ein? Schon spürte ich die mühsam unterdrückte Wut wieder in mir aufsteigen, doch dann wurde mein Kopf plötzlich klar. „Cathy? Ist das mein Name?“, fragte ich atemlos. Vielleicht konnte ich ja doch noch etwas aus dem Pokemon herausbekommen! Außerdem fiel es mir immer noch schwer zu glauben, dass es schon ausreichte, nur in Palkias Augen zu sehen, um verflucht zu werden. Ich wurde das Gefühl nicht los, das mehr dahinter steckte.
    Als Palkia schwieg, fuhr ich schnell fort: „Kannst du mir nicht bitte meine Erinnerungen zurückgeben, damit ich mich rechtfertigen kann, für das, was ich getan habe?“ Palkia blickte mir nur in die Augen und sagte immer noch nichts. „Bitte! Ich kann mit dieser Ungewissheit nicht leben!“, versuchte ich es nun auf die Mitleidstour. Das hätte ich besser nicht sagen sollen, denn nun meinte Palkia: „Ich könnte dich auch gleich töten.“ Seine Stimme war diesmal leise und ein wenig kälter als vorher. Ich wich erschrocken ein Stück zurück. „Nein, so meinte ich das nicht!“, beeilte ich mich dann zu sagen, aber ich hatte das Gefühl, alles nur schlimmer zu machen, wenn ich versuchte mich herauszureden. Deshalb probierte ich es nun ganz anders: „Bitte, Palkia. Gib mir eine faire Chance. Zeig mir mein Vergehen und ich werde mich dafür rechtfertigen. Falls ich keinen guten Grund dafür nennen kann, dann…“ Ich hielt inne.
    „Dann was?“ Anscheinend hatte ich erneut Palkias Aufmerksamkeit. Das war gut. Dann dachte er wenigstens für den Moment nicht daran, mich umzubringen.
    Ich überlegte einen kurzen Moment, bevor ich mich dazu entschloss, auf volles Risiko zu gehen. Es musste mir einfach gelingen, dass Palkia sich darauf einließ, das war für mich das Allerwichtigste! „Dann darfst du mit mir verfahren, wie es dir beliebt.“ Neues Interesse flackerte in Palkias Augen auf und ich bereute es schon wieder, diese Worte ausgesprochen zu haben. „Aber wenn ich einen guten Grund hatte“, fuhr ich fort und hoffte, dass Palkia so fair sein würde, das zuzugeben, „dann behalte ich meine Erinnerungen und darf den Kraterberg verlassen. Lebend“, fügte ich noch hinzu, um Missverständnisse gleich auszuschließen.
    Palkia schien nachzudenken, während ich immer unruhiger wurde und bereits betete, dass er den Deal doch nicht einging. „In Ordnung. Ich stimme den Bedingungen zu.“
    Ich versuchte, mir mein Entsetzen nicht anmerken zu lassen. Ich konnte mich ohrfeigen, dass ich so einen Schwachsinn vorgeschlagen hatte! Egal, was ich sagte, Palkia könnte alles als schlechten Grund einstufen. Doch nun konnte ich meine Worte nicht mehr rückgängig machen. Ich musste einfach das Beste aus mir herausholen und diese letzte Prüfung bestehen!


    Ein Strom von Erinnerungen durchflutete mich. Eine nach der anderen stürmten sie auf mich ein und gingen nahtlos ineinander über.
    Ich sah mich selbst, als ich mich in Vertania, einer Stadt in Kanto, von meiner Mutter verabschiedete, um meine Pokemonreise anzutreten.
    „Machs gut, mein Schatz! Ich weiß, dass du es schaffst!“, rief sie mir fröhlich hinter her und doch war ihre Miene ein wenig besorgt…
    „Du hast dir den Erdorden wirklich verdient“, lobte Giovanni. „Hättest du nicht Lust für mich zu arbeiten?“ „Ja, warum nicht?“
    „Bring das Evoli hier herüber! Ja, genau so.“ Ich trug ein Evoli auf dem Arm und setzte es auf einer Trage ab. Es wurde an ein Gerät angeschlossen. Plötzlich schrie es auf. Ich wollte es von der Maschine trennen, wurde aber zurückgehalten.
    „Du hast mich sehr enttäuscht, Catherine“, sagte Giovanni. „Sie mich auch!“, schrie ich. „Sie hatten mir nicht gesagt, dass die Versuche an Pokemon ausgeführt werden!“ „Deshalb bist du jetzt auch gefeuert. Ich habe mich in dir wohl getäuscht. Verschwinde!“
    Ich reiste durch Sinnoh und begegnete einem jungen Mann mit blauen Haaren. Zyrus. „Willst du nicht für mich arbeiten? Ich habe vor, die Welt zu verändern!“ „Zum Besseren?“ „Natürlich!“ „Wirst du dann Team Rocket vernichten?“ „Klar, Team Rocket ist böse.“
    „Weißt du eigentlich, wie man Palkia beherrschen kann, ohne das es seine Macht einbüßt?“, fragte Zyrus. „Wieso willst du das wissen?“, fragte ich ein wenig misstrauisch. „Ich brauche seine Hilfe, um Team Rocket zu zerschlagen.“ Meine Augen leuchteten auf. „Klar, in Ewigenau erzählte mir jemand, dass es einer roten Kette bedarf…“
    Ich betrat den Keller. Erschrocken stellte ich fest, dass die drei Seenpokemon angekettet hier gefangen gehalten wurden. Ohne Nachzudenken befreite ich sie.
    „Wo sind Selfe, Tobutz und Vesprit?!“, brüllte Zyrus wütend. „Ich habe sie freigelassen. Warum hast du das nicht längst getan? Sie ihren Teil zur Kette doch bereits beigetragen“, antwortete ich. „Einmal verzeihe ich dir“, zischte Zyrus und lief an mir vorbei.
    „Wohin jetzt?“, fragte Zyrus. „Nach rechts und dann die Zweite links“, dirigierte ich Team Galaktik durch das Höhlensystem des Kraterbergs.
    „Los jetzt! Legt ihm die rote Kette an!“, schrie Zyrus hysterisch. Seine Handlanger befolgten seine Befehle auf der Stelle. Sobald Palkia die rote Kette berührt hatte, verflog seine gesamte Kraft. „Woher… kennst du das Geheimnis der roten Kette?“, fragte Palkia mühsam. Zyrus lachte. „Ha! Unsere liebe Catherine kennt sich da eben gut aus! Sie war eine Zeit lang die Wächterin deiner Statue in Ewigenau und ihr wurden bestimmte Geheimnisse übergeben.“ „Dafür zahlst du!“, schrie Palkia. Zyrus bemerkte, dass er Palkia trotz allem nicht beherrschen konnte und floh mit seinem Hubschrauber. Palkias Blick heftete sich auf mich…


    Ich atmete heftig ein und erwachte aus der Strömung meiner Erinnerungen. „Und nun lege mir deine Gründe dar!“, fauchte Palkia. „Und wage es nicht, mich anzulügen, sonst töte ich dich!“ Ich schrak zusammen und begann zu erzählen: „Es… Es gab einmal eine Verbrecherbande namens Team Rocket. Sie führten Versuche an Pokemon durch und fügten ihnen Schmerzen zu. Ich aber war zu schwach, um ihnen zu helfen. Später dann kam ich nach Sinnoh, doch ich hatte Team Rocket noch nicht vergessen. Ich interessierte mich sehr für die Geschichte Sinnohs und so kam es, dass ich in Ewigenau die Wächterin der Statue wurde und in bestimmte Geheimnisse eingeweiht wurde. Nach einigen Jahren jedoch, sehnte ich mich erneut nach dem Reisen, außerdem wollte ich immer noch einen Weg finden Team Rocket zu vernichten. So zog ich wieder los und begegnete Zyrus. Er war ein junges Genie, er hatte viele interessante Ideen und er versprach mir, Team Rocket zu zerschlagen, sollte er erst einmal an der Macht sein. Als er mich danach fragte, wie man dich am Besten beherrschen könnte, zögerte ich zuerst, doch er meinte, er würde mit deiner Hilfe sein Versprechen an mich erfüllen und so konnte ich der Versuchung nicht mehr widerstehen. Also fing er die drei Seenpokemon und benutzte sie, um die Kette zu schmieden. Ich hatte aber nicht gewusst, dass das so schmerzhaft für sie sein würde! Außerdem habe ich sie frei gelassen und das gegen Zyrus’ Willen.“
    „Ist das wahr?“, fragte Palkia. Ich wollte schon antworten, doch dann bemerkte ich, dass er nicht mit mir gesprochen hatte. Selfe, Vesprit und Tobutz teleportierten sich neben ihn und alle drei nickten zu meiner Erleichterung. Palkia schwieg und überlegte. „Du wolltest also Team Rocket aufhalten. Eine löbliche Einstellung, jedoch hast du es gewagt, eines meiner wichtigsten Geheimnisse zu verraten. Du hast Selfe, Vesprit und Tobutz befreit, allerdings erst, nachdem sie durch deine Schuld gefangen genommen worden waren.“ Ich wartete. „Du hast ebenso viele Vergehen begangen, um die Welt zu verbessern, wie du Dinge wieder gut gemacht hast, die du vermasselt hast. Mein Urteil lautet…“ Ich hielt den Atem an.




    sorry dass ich gerade hier aufhöre ;) Aber irgendwie muss ich ja die Leser am bei meiner FS halten^^

  • Thx for Kommi^^
    Ich muss da was klarstellen: Catherine hat ihre gesamten Erinnerungen zurückerhalten, nur hat sie die wichtigsten Momente in ihrem Leben nochmal kurz durchlebt. Außerdem war das die beste Möglichkeit, ihr Leben kurz zusammenzufassen, ohne eine eigene Geschichte daraus zu machen. Deshalb hab ich nur Ausschnitte aus ihren Erinnerungen verwendet. Jetzt alles verstanden?^^"


    Jetzt kommt der letzte Teil vom 2. Kapitel. Dieser Teil ist ein wenig kürzer geworden, aber für das dritte Kapitel möchte ich einen neuen Post anfangen. Und diesmal hab ich nicht an der spannendsten Stelle aufgehört, meine Leser werden ja hoffentlich trotzdem weite mitlesen^^





    "...Mein Urteil lautet:“ Ich hielt den Atem an. „Du hast dich zwar bemüht, das Richtige zu tun, so wie jeder sich bemühen würde, doch deine Gründe überzeugen mich nicht.“
    WAS? Ich riss die Augen auf und starrte verzweifelt, entsetzt und zornig zu Palkia auf. Ich wollte etwas sagen, doch Palkia war noch nicht fertig. „Das heißt aber nicht, dass ich rücksichtslos bin und deine Gründe, die für dich wahrhaftig und für mich doch falsch waren, einfach so abtun werde. Ich sehe ein, dass ich die Falsche bestraft habe. Zyrus scheint der Hauptschuldige zu sein, doch er verschwand aus meiner Reichweite, noch bevor ich ihn verfluchen konnte. Der erste Fluch hat mich zu viel Kraft gekostet, als das ich Zyrus noch hätte verfolgen können. Deshalb möchte ich, dass du Zyrus aufspürst und hierher bringst.“ „Und was, wenn ich das nicht machen würde?“, fragte ich misstrauisch nach.
    Ich weigerte mich strikt, Palkia zu trauen, nachdem er sich selbst zum Sieger bei unserem Deal erklärt hatte. Palkia schmunzelte. „Du wirst dich nicht widersetzen.“ „Was macht dich da so sicher?“ Mein Misstrauen wuchs mit jedem Satz von Palkia. „Komm her.“ Nun packte mich doch die Angst. Was hatte Palkia nur vor? Ich spürte, dass ich nur noch weg von hier wollte, immerhin hatte ich meine Erinnerungen wieder und das war alles was ich wollte. Ich drehte mich um und rannte davon. Ich wusste, dass ich gerade im Begriff war, ein Versprechen zu brechen und das ich feige war, aber das interessierte mich im Moment nicht.
    Leider wurde meine Flucht nur allzu schnell unterbrochen. Palkia war blitzschnell an mir vorbei geflogen und versperrte mir den Weg. Bevor ich erneut fliehen konnte, hatte er mich schon festgehalten. Ich spürte, wie sich etwas in meine Schulter brannte. Ich biss die Zähne vor Schmerz zusammen. Das Gefühl verging genauso schnell wie es gekommen war.
    Überrascht und erfreut bemerkte ich, dass Palkia mich losgelassen hatte. Aber was war das? Mein Blick fiel auf meine Schulter. Mein T-Shirt hatte ein Brandloch und ein blutroter Abdruck prangte auf der Haut darunter. „Was ist das?“, fragte ich nervös.
    „Das ist ein Siegel.“ Ich blinzelte. Mein Gefühl sagte mir, dass es nichts Gutes sein konnte. Deshalb forderte ich: „Entfern das sofort wieder!“ Palkia schüttelte den Kopf. „Ich habe dir deine Erinnerungen zurückgegeben und du wirst die Speersäule lebend verlassen, so wie du es gefordert hast, und das, obwohl deine Gründe in meinen Augen nicht überzeugend genug waren. Aber das ist auch alles, was du von mir an Entgegenkommen erwarten kannst. Trotzdem werde ich das Siegel wieder entfernen, aber erst, wenn du meinen Auftrag erfüllt hast.“ „Aber wofür ist das Ding denn eigentlich gut?“, fragte ich weiter. Ich verstand immer noch nicht, was das Siegel mit dem Auftrag zu tun hatte. „Mach einfach, was ich dir gesagt habe und es wird dir keinen Schaden zufügen.“ Ich starrte Palkia an. Was sollte das nun wieder heißen. „Und was wenn nicht?“, fragte ich tonlos. „Dann wird es dich töten.“
    „Das kannst du mir nicht antun!“, schrie ich. Ich war fassungslos. War ich so ein schlechter Mensch, dass man mir ständig mit dem Tod drohte, oder war Palkia ein so grausames Pokemon? „Oh doch“, erwiderte Palkia. „Menschen tun nie das, was man von ihnen verlangt, wenn man ihnen nicht mit irgendetwas droht. Glaub mir, ich habe schon viele, viele Jahre gelebt und schon hunderte Zusammentreffen mit Menschen erlebt. Aber wie man an Zyrus sieht, werden die Menschen immer dreister. Früher wären sie nie auf die Idee gekommen, mich beherrschen zu wollen! Aber die Zeiten ändern sich und ich muss meine Methoden anpassen, um zu überleben.“
    Ich schüttelte den Kopf und musste mich erst mal hinsetzen. Vor wenigen Minuten hatte ich noch verzweifelt um mein Leben gekämpft, doch jetzt hätte ich am liebsten aufgegeben. War es denn mein Schicksal, immerzu um mein Leben fürchten zu müssen? Früher liebte ich das Leben, doch jetzt hasste ich es. Ich war kurz davor, aufzustehen und Palkia anzuschreien, es solle sich einen anderen Idioten suchen und mich gleich umbringen, weil ich einfach keine Lust mehr hatte. Der Tod machte mir keine Angst mehr. Man konnte mir mit nichts mehr drohen!
    Palkia zuckte zusammen, als würden meine gegen mich und die Welt gerichteten Gedanken ihn schmerzen. Konnte er jetzt etwa schon meine Gedanken lesen? Blieb mir denn nicht mal mehr dieser Freiraum?
    „Catherine, bitte steigere dich da nicht so hinein“, ertönte Palkias Stimme ein wenig leiser als sonst. „Es ist nicht alles so sehr zu deinem Nachteil, wie du glaubst.“ „Ach ja?“, schluchzte ich. „Dann sag mir doch bitte, welche Vorteile eine Todesdrohung für mich hat! Und hör auf, meine Gedanken zu lesen!“ „Meinetwegen. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Schmerzen die rote Kette mir zugefügt hat. Du hast sie mir nicht selbst angelegt, doch hast du geholfen sie herzustellen. Ich habe dir bereits verziehen, indem ich dir deine Vergangenheit zurückgab. Nun geh und bring mir Zyrus und du wirst unbeschadet in dein früheres Leben zurückkehren können. Cathy, ich will dich nicht töten, denn tot nützt du mir gar nichts.“
    Ich hörte Palkia schweigend zu. Anscheinend war Rache alles, was er wollte. Zögernd stand ich auf und nickte. „Okay, ich werde Zyrus holen.“ „Ich danke dir. Ich hätte es nicht ertragen, wenn ein Mensch nur wegen eines Auftrags von mir Selbstmord begangen hätte.“ Ich zog zweifelnd die Augenbrauen hoch. Ich wusste noch nicht, ob ich ihm das glauben sollte…
    Jetzt, wo ich zugestimmt hatte, machte mir jedoch noch etwas anderes Sorgen: Ich wusste nicht, wie ich in das Team Galaktik Hauptquartier kommen sollte – ich hatte zwar irgendwann mal eine Art Sonderausweis besessen, mit dem ich es hatte betreten können, aber diesen hatte ich wohl irgendwann einmal verloren… „Dein Ausweis liegt dort drüben“, unterbrach Palkia meine Gedanken.
    Anscheinend war das Siegel auch noch eine Art Verbindung zwischen mir und ihm, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass er jedermanns Gedanken einfach so lesen konnte, zumal er kein Psychopokemon war. „Die drei Seenpokemon haben ihn gefunden und hierher geschickt. Du wirst ohne Mühe ins Hauptquartier gelangen können. Und nun geh“, schloss Palkia.
    Ich hob meinen Ausweis auf und steckte ihn ein. Ohne mich noch einmal umzudrehen, ging ich die Treppe hinunter. Ich hatte das Gefühl, Palkia zu verstehen, aber ich hasste ihn trotzdem dafür, dass er mir auf diese Weise seinen Willen aufgezwungen hatte. Nun konnte ich den Fluch, der jetzt aufgehoben war, immer noch nicht vergessen, weil mein Schicksal immer noch mit Palkia verbunden war. Wie lange würde es noch dauern, bis ich endlich meine Ruhe hatte?
    Langsam trat ich auf den Höhleneingang zu, wo meine Freunde, die noch nichts von meinen neuen Problemen wusste, schon auf mich warteten.



    Fortsetzung folgt in Kapitel 3 !

  • Wow! ^^ Kreativ statt Kreatief, super!
    Wie alles miteinander verbunden ist, das zurückerlangte Gedächtnis...einfach toll dargestellt! Cathys Gedanken und Befürchtungen, ihre Angst und Reaktionen, ihre Gefühle gegenüber Palkia... Dazu, wie du ein wenig die Geschichten von B/R/G (FR/BG) und D/P verknüpft hast, Respekt! DAS nenne ich Einfallsreichtum und schriftstellerisches Wissen. Wo man aufhört in den Kaps, wie man Dialoge lebendig darstellt...Rechtschreibung auch einfach nur toll, ich habe keinen einzigen Fehler gefunden. Bewunderung pur! Wie alt bist du eigentlich bei dem Schreibstil? oO


    Das einzige wo ich dran rummecker ist, das die Umgebung kaum oder gar nicht beschrieben wird. Aber ich glaube, das ist vielleicht ganz gut so, sonst wirkt das Ganze überladen...^^


    Fazit: WoW

  • Ach du obergeile Scheiße! Wie cool geht's denn noch?! Das ist ja obermäßiger Hammer!


    Nee, also wenn man bedenkt dass du vor zwei Jahren schon so gut geschrieben hast...einfach nur wow. Und auf Beschreibungen verzichte ich gerne. Mir gefällt die Geschichte jedenfalls super. Einfach nur genial. So einfach und dennoch so komplex. Die (fast^^) perfekte Mischung. Tja, was soll ich sagen? R&S, also Rechtschreibung und Stil sind extremst gut, Kritik habe ich keine. Ich persönlich werde die Geschichte mit Sicherheit weiterlesen. Abo und...gebongt^^ Freu mich schon auf den nächsten Teil.

  • Danke erst mal für die vielen lieben Kommentare! Werden ja immer mehr^^ *freu*


    @MaikeLucia: ob Dialga noch vorkommt? War ursprünglich nich vorgesehen (schließlich hab ich ja nur die Perl Edition^^), aber ich kanns noch nicht 100% ausschließen, mal sehen.


    Luxy: danke für dein vieles (hoffentlich verdientes^^) Lob! Da schlägt das Schriftstellerherz höher, wenn ich das Lese^^ Du bist echt super, danke!


    Dragon: Wow. Ich freu mich riesig, dass du meine FS jetzt auch liest und noch mehr, dass du sie gleich so gut findest!^^ Danke!


    @Pokeball-Mew und Dark Nachtara: zwei neue Leser! *freu* ^^ Danke für eure Kommentare^^


    Jetzt kommt endlich mal wieder ein ganzes, langes und vollendetes Kapitel.
    Viel Spaß beim Lesen! (alle die Kommis geschrieben haben, bekommen selbstverständlich eine Benachrichtigung per PN!)



    Kapitel 3


    „Sarah!“, rief Maike mir entgegen. „Warum hat das so lange gedauert?“ „Wir haben ein voll lautes Grollen gehört. Mir tun jetzt noch die Ohren weh!“ „War Palkia da? Hat es nachgegeben?“ Das war mal wieder typisch. Kaum war ich eine Zeit lang ohne die vier unterwegs, wurde ich schon mit Fragen bestürmt. Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Langsam. Eins nach dem anderen. Mein Name ist übrigens Catherine, aber ihr dürft mich Cathy nennen.“ „Cathy? Schöner Name!“, rief Rocko. „Dann hast du dein Gedächtnis also zurückbekommen? Ich freu mich ja so für dich!“, meinte Maike. Danach erst wurden meine Freunde auf den Abdruck auf meiner Schulter aufmerksam. „Was ist das denn für eine seltsame Tätowierung? Hattest du das vorher schon?“, fragte Ash. Ich seufzte. Mir war klar, dass ich vor ihnen nichts geheim halten können würde, also erklärte ich es ihnen am Besten sofort, damit sie mir nicht ständig irgendwelche Fragen stellten.
    „Das ist keine Tätowierung, leider. Es ist ein Siegel.“ „Ein Siegel?“, schrieen alle gleichzeitig auf. „Und was bedeutet das für dich?“ „Was ist ein Siegel?“ „Was bringt das?“ Schon wieder riefen sie alle durcheinander, bis Rocko sagte: „Schluss jetzt. Haltet einfach mal die Klappe und lasst Cathy erzählen, was eigentlich passiert ist.“ Augenblicklich trat Stille ein. Ich warf Rocko einen dankbaren Blick und erzählte die ganze Geschichte in knappen Worten.
    „Das war aber ganz schön mutig von dir“, meinte Max, als ich berichtete, wie ich Palkia diesen Deal vorgeschlagen hatte. An der Stelle, als Palkia mir das Siegel verpasste, rief Maika: „Das war aber gemein!“ und als ich geendet hatte, schlug Ash vor, zu Palkia zu gehen, es zu besiegen und zu zwingen, dass Siegel wieder aufzulösen. „Das ist echt lieb von dir“, sagte ich und lächelte traurig. „Aber spar dir deine Kraft, du hast keine Chance gegen ihn.“ „Ich werde es trotzdem versuchen!“, beharrte Ash, doch da schaltete Rocko sich ein: „Nein, tu das nicht. Kein normales Pokemon kann ein legendäres Pokemon wie Palkia besiegen. Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, diesen Zyrus zu finden und so Cathy helfen, das Siegel wieder loszuwerden.“ Die anderen stimmten ihm zu. „Danke, Leute“, sagte ich und spürte, wie ein Teil meines verloren geglaubten Glücks wieder zu mir zurückkehrte. „Dann lasst uns gehen. Das Hauptquartier von Team Galaktik befindet sich in Schleiede.“ „Schleiede?“, fragte Max und klappte den Navigator auf. „Hier steht, dass die Stadt sehr abgelegen liegt und das Galaktik Hauptquartier sich auf ihrem höchsten Punkt befindet.“ „Wie kommen wir dorthin?“, fragte Rocko.
    „Wir gehen über Elyses“, sagte ich zur Überraschung der anderen. Seit ich mein Gedächtnis wiedererlangt hatte, wusste ich über alle Orte und Routen in Sinnoh genauestens Bescheid. „Wir müssen nur auf der anderen Seite des Kraterbergs hinuntersteigen, um nach Elyses zu kommen. Von dort aus gehen wir dann weiter nach Schleiede.“ Max drückte auf seinem Gerät herum. „Du hast Recht“, sagte er. „Wenn wir uns beeilen, könnten wir morgen Abend schon dort sein.“ „Gut. Lasst uns gehen.“


    Wir machten uns an den Abstieg. Dieses Mal ging es schneller, da wir den Weg bereits kannten und nicht mehr ständig bergauf laufen mussten.
    Nach einigen Stunden traten wir aus dem Berg zurück ins Freie und liefen einen steinigen Pfad entlang nach Elyses. Jetzt, wo wir östlich des Kraterberges liefen, die Sonne aber bereits im Westen stand, war es schon fast dunkel, obwohl es noch nicht allzu spät war. Wir konnten den Weg vor uns nur noch gerade so erkennen. Ich war mehrmals gestolpert und einmal fast hingefallen, als vor uns endlich die Lichter von Elyses auftauchten.
    Elyses war ein hübsches kleines Dorf, dessen Zentrum ein wenig tiefer als der Rest lag. Eine Treppe führte zu einem Schrein und einem dahinter liegenden Höhleneingang. Heute Nacht wollten wir in Elyses bleiben und im PokemonCenter übernachten, deshalb gingen wir zuerst dorthin.
    Von Schwester Joy bekamen wir ein Zimmer zugewiesen. Ich ließ mich sofort erschöpft auf mein Bett fallen. Nach einer Weile fragte Maike: „Wollen wir uns nicht noch ein wenig umsehen? Es ist doch erst sechs Uhr.“ Eigentlich hatte ich keine Lust heute noch irgendwo hin zu gehen, aber da die anderen alle begeistert zustimmten, ging ich mich ihnen schließlich doch mit. Zuvor zog ich mir allerdings ein anderes T-Shirt an. Ich konnte ja schlecht mit einem Brandloch darin vor die Tür gehen…


    Wenig später standen wir vor zwei Reliefs, die rechts und links neben dem Höhleneingang in den Fels gehauen worden waren. Das eine Relief zeigte Palkia, das andere Dialga. Unter beiden Pokemon war ein Schriftzug, der sofort von Max vorgelesen wurde. Bei Palkia stand: „Das All ist eine unendliche Dimension… Unser Geist ist wie das All…“. Bei Dialga lautete der Schriftzug: „Der Fluss der Zeit kennt keinen Halt. Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart…“
    Ich verdrehte gelangweilt die Augen. Wer immer das hier in den Fels geschrieben hatte, konnte nicht besonders intelligent gewesen sein. Wäre er einem der legendären Pokemon einmal begegnet, hätte er mit Sicherheit etwas ganz anderes geschrieben.
    „Schauen wir mal kurz in die Höhle rein?“, unterbrach Max meine Gedanken. Er schien der einzige von uns zu sein, der immer noch von Elyses begeistert war. „Meinetwegen“, stimmte ich zu und folgte ihm und den anderen in die Höhle.
    „Hey, das sind ja Höhlenmalereien“, bemerkte Rocko erstaunt, als wir das andere Ende erreicht hatten. „Toll, und was soll das sein?“ Diesmal war es Maike, die gelangweilt war. „Na ja, das sind drei verschnörkelte Zeichen und in der Mitte ist so ein Kreis“, versuchte Ash die Malerei zu beschreiben. Es klang nicht sehr intelligent.
    „Diese ‚verschnörkelten Zeichen’, wie du sie nennst, junger Mann, stellen die Pokemon Vesprit, Tobutz und Selfe dar“, erklang eine weibliche Stimme hinter uns. Erschrocken fuhr ich herum. Eine ältere Frau mir schlohweißen Haaren stand hinter uns. „Wer sind Sie denn?“, fragte ich und verengte misstrauisch die Augen. „Mein Haus steht genau über dieser Höhle“, erzählte sie. „Ich erkläre manchmal Fremden wie euch, was es mit den Symbolen auf sich hat.“ Sie schmunzelte.
    „Dann sagen sie uns doch bitte, was der Kreis bedeutet“, forderte Rocko sie auf. „Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Ich bin der Meinung, dass es ein Ei darstellt, aus dem die ‚drei Leben’, wie die drei Seenpokemon manchmal auch genannt werden, geschlüpft sind.“ „Sie sind Drillinge?“ Aus Rocko sprach mal wieder der Züchter. „So kann man das sagen“, erwiderte die Frau. „Es gibt aber auch eine andere Theorie. Manche glauben, dass der Kreis die Energie darstellt, die die drei Pokemon gemeinsam haben, aus der man eine Waffe gegen Dialga oder Palkia schmieden kann.“ Ich sog überrascht die Luft ein. Diese Frau wusste verdammt viel, vielleicht mehr, als gut für sie war.
    „Wenn ihr wollt, könnt ihr mit nach oben in mein Haus kommen“, fuhr sie fort. „Ihr scheint euch ja sehr für die beiden Pokemon zu interessieren.“ Ich wollte gerade ablehnen, als Max bereits mit leuchtenden Augen zustimmte. Ich seufzte genervt. Konnte der Kleine nicht erst mal nachdenken, bevor er irgendeiner wildfremden Frau folgte? Aber andrerseits war es vielleicht gar nicht so schlecht, mehr über Palkia herauszufinden, deshalb kam ich ebenfalls mit.


    Wir betraten das Haus. Unterwegs hatte uns die alte Frau erzählt, dass ihr Name Elfriede lautete und sie die Geschichte Sinnohs schon seit vielen Jahren erforschte. In ihrem Wohnzimmer zeigte sie uns verschiedene uralte Dinge, die sie bei ihrer Arbeit entdeckt hatte. Der Raum war recht schlicht, geprägt von ihrer Arbeit, wie man an den Wandteppichen sah, die die Geschichte Sinnohs bildlich wiedergaben. Mehrere Bücherregale verdeckten die Wände. Elfriede besaß Bücher, die sehr alt waren und unendlich wertvoll erschienen.
    Staunend sahen wir uns um. Max nahm mit ihrer Erlaubnis ein Buch aus dem Regal und blätterte darin, während die anderen ebenfalls einige Antiquitäten bewunderten. Nur ich stand unsicher da und starrte auf eine kleine Statue von Palkia, während ich mich gedankenverloren am Oberarm, dicht unter dem Siegel, kratzte. Das entging den intelligenten Augen der alten Frau natürlich nicht. „Dich scheint ja gar nichts zu interessieren, wie?“, meinte sie und schritt neben mich. „Was? Doch, natürlich interessiert mich Sinnohs Geschichte!“, schreckte ich aus meinen Gedanken hoch. Elfriede beobachtete mich scharf. „Wie heißt du?“, fragte sie dann. „Cathy.“ „Cathy, würdest du bitte einen Moment mit mir ins Nebenzimmer kommen?” Verwirrt nickte ich. Was wollte diese Frau nur von mir? Ich folgte ihr hinaus auf den Gang und in das angrenzende Zimmer, ihr Arbeitszimmer, so wie es aussah. Draußen war es nun vollständig dunkel und ich konnte die alte Frau im schwachen Mondlicht kaum mehr erkennen.
    Elfriede trat nach mir ein und schloss die Tür hinter sich. „Also, was wollen Sie von mir?“, wollte ich wissen. Die Frau sah mich einen Moment lang forschend an, dann sprang sie mit einer Schnelligkeit nach vorne, die man ihr bei ihrem Alter nicht zugetraut hätte, und schob meinen linken Ärmel hoch, noch bevor ich hätte reagieren können. Feurig blitzte das Siegel auf.
    „Es ist also wahr“, murmelte sie und ließ mich los. „Was ist wahr?“, fragte ich verblüfft. Woher wusste sie von dem Siegel? Und woher wusste sie, wo es sich befand? Ich kapierte inzwischen gar nichts mehr…
    „Du trägst ein Siegel“, erklärte sie überflüssigerweise. Ich verdrehte die Augen. „Ach, nee!“, meinte ich ironisch. „Wusste ich ja noch gar nicht!“ „Weißt du denn auch, was es bedeutet, dass rote Siegel Palkias zu tragen?“, fragte sie mich eindringlich. „Natürlich weiß ich das.“ Für wie dumm hielt sie mich? Als sie schwieg, fuhr ich fort: „Palkia hat mich gezwungen, einen Auftrag für ihn zu erfüllen und falls ich das nicht tue, wird das Siegel mich töten.“ Das sagte ich ihr ganz knallhart ins Gesicht. Zu meiner Überraschung – und auch Ärger – ließ das Elfriede ziemlich kalt. Ich kniff wütend die Augen zusammen. Etwas mehr Anteilnahme hatte ich schon erwartet!
    Elfriede ignorierte meine Reaktion und fragte nur weiter: „Palkia hat dich gezwungen?“ Ihr Tonfall war ungläubig. „Normalerweise gibt er nur freiwilligen Dienern das rote Siegel. Alle unfreiwilligen bekommen ein schwarzes.“ „Toll, und wo ist der Unterschied?“ Inzwischen war ich wirklich mies drauf und sehr genervt. „Der Unterschied?“, wiederholte sie. „Das weißt du nicht?!“ „Dann erklären Sie es mir halt, verdammt nochmal!“, fuhr ich sie an. Elfriede holte tief Luft, wie um sich zu beruhigen. „Das schwarze Siegel“, fuhr sie betont ruhig fort, „ist so dunkel, dass es das Sonnenlicht, das auf es auftrifft, einfach absorbiert. So, wie es sämtliches Licht und sämtliche Hoffnung aus dem Leben des Trägers tilgt. Wer es trägt, wird nie wieder die Liebe in seinem Herzen, noch die Wärme der Sonne auf der Haut spüren. Es wird den Träger sämtlichen Glücks berauben und nur Kälte zurücklassen… Es ist eines der schlimmsten Dinge, die Palkia einem Menschen antun kann. Zum Glück wurde es seit über 200 Jahren nicht mehr gesehen.“
    Ich lauschte gebannt. „Und was hat es mit dem roten Siegel auf sich?“ Ich wagte kaum, diese Frage zu stellen. Elfriedes Blick ruhte auf mir. „Das rote Siegel zwingt dich, den Auftrag zu erfüllen, indem es dir mit dem Tod droht, das ist wahr“, gab sie zu. „Jedoch ist es nicht annähernd so teuflisch wie das schwarze. Außerdem kann die Drohung rückgängig gemacht werden. Das rote Siegel trägt zugleich auch zu deinem Schutz bei. Es ist ein Versprechen, wenn du so willst. Mit dem roten Siegel versprechen die gottgleichen Pokemon dem Träger, ihn zu beschützen und Verantwortung für sein Tun zu übernehmen.“ Sie zögerte. „Wenn Palkia dir das Siegel wirklich ohne deine Zustimmung gegeben hat - er hat doch tatsächlich das rote vergeben! – dann scheint er dich wohl zu mögen.“ Damit verließ Elfriede das Zimmer und ließ mich völlig verwirrt zurück.
    Ich glaubte mich verhört zu haben. Palkia mag mich? Das konnte ich nun wirklich nicht glauben, da konnte mir diese Frau erzählen, was sie wollte. Sie war nicht dabei gewesen, hatte also wirklich gar keine Ahnung. Ich wusste es besser!
    Langsam kehrte ich ins Wohnzimmer zurück. Meine Freunde hatten meine Abwesenheit nicht mal bemerkt…




    Fortsetzung folgt in Kapitel 4

  • Wie geil ist das denn? Einfach nur rofl, Kawaii und wasweißich noch alles! War ja klar dass Ash Palkia rausfordern wollte, dümmer geht's ja nicht(wobei man zugeben muss: großherziger und selbstloser auch nicht^^) Und dieser herrliche Stil...*schwärm*
    R&S sind exzellent, die Idee ist super, die Handlung ist gut, nicht zu wenig und nicht zu viel Spannung...genial. Einfach nur genial. Gibt nur zwei andere FS hier im BB die mir so gut gefallen wie deine. Und das sind "Bei Nacht" und "Hoenn Legenden". Hut ab und schreib schnell weiter. Ich wll nämlich unbedingt deine Geschichte weiterlesen.

  • Danke für die vielen Kommis, ich weiß das zu schätzen^^


    Un jetzt geht auch es sofort weiter, viel Spaß beim Lesen^^
    (alle Leser werden natürlich noch per PN benachrichtigt)



    Kapitel 4


    Am nächsten Tag erwachte ich wieder sehr früh. Nach meinem Erlebnis mit Elfriede waren wir ziemlich bald zum PokemonCenter zurückgekehrt. Den anderen hatte ich nichts davon erzählt, es hätte sie nur unnötig aufgeregt. Sie hatten sowieso schon ziemlich viel Anteil an meinem Leben. Zu viel, wenn man mich fragte.
    Ich stand langsam auf und sah aus dem Fenster. Dicke Nebelschwaden hüllten Elyses ein, die ersten Vorboten des Herbstes und des herannahenden Winters. Es war Oktober und der Sommer schien nun endgültig seine warme Umarmung zu lösen. Ich seufzte und löste mich von dem herbstlichen Bild. Inzwischen waren auch die anderen aufgewacht und begannen schon wieder laut durcheinander zu schnattern. Schon waren die kurzen Momente friedvoller Stille vorüber…


    Wir verließen das PokemonCenter und wandten uns nach Osten. Die Sonne schaffte es nicht, den Nebel zu durchdringen und so wurden wir von unangenehmer Kälte empfangen. Mit raschen Schritten ließen wir Elyses hinter uns.
    Nachdem wir eine Weile gewandert waren, mussten wir eine Schlucht überqueren. Auch hier gab es nur schmale Brücken ohne Geländer. Ich schluckte. Hinter mir hörte ich Maike leise aufschluchzen. Ich konnte sehr gut verstehen, dass sie Angst hatte. Der Nebel hatte sich inzwischen nicht gelichtet, im Gegenteil: Er war noch dichter geworden. Was die anderen nicht wussten, war, dass ich wahnsinnige Höhenangst hatte. Allerdings wusste ich nicht, ob sie durch den Umstand, dass ich den Boden der Schlucht nicht sehen konnte, abgeschwächt oder bestärkt wurde.
    „Okay, wir können hier nicht ewig herumstehen“, meinte ich schließlich. Die anderen stimmten murmelnd zu. Wir beschlossen uns an den Händen zu halten, und langsam vorwärts zu gehen. Rocko ging ganz vorne, danach kamen Maike und Max, dann Ash und ich bildete den Schluss. Schritt für Schritt tasteten wir uns weiter. Meine Augen waren weit aufgerissen, obwohl ich nicht mehr als Ashs Rücken vor mir sehen konnte. Mein Herz schlug wie wild, als wir die erste Brücke sicher überquert hatten und nun auf einem breiten, flachen Felsen in der Mitte der Schlucht standen. Ich ließ Ash kurz los und rieb meine eiskalten Hände aneinander. Als ich wieder nach ihm greifen wollte, stieß meine Hand ins leere. Verdammt! Wo waren sie nur? Waren sie etwa ohne mich weitergegangen? „Hey! Wo seid ihr?“, schrie ich in die weiße wabernde Masse. „Cathy?“, kam es unsicher zurück. „Wir sind hier drüben! Tut … leid, … nicht mitgekriegt, … du nicht mehr … und Max … hinterher gezogen!“ Ich glaubte, Ashs Stimme zu erkennen, aber konnte nicht mehr als Wortfetzen verstehen, die zum Ende hin leiser wurden. Das Echo, welches die Worte noch sinnloser klingen ließ, machte es mir nicht gerade leichter, die anderen zu orten.
    Panik breitete sich in mir aus. Ich versuchte, sie mit allen Mitteln zu unterdrücken, konnte aber nicht verhindern, dass sie schließlich die Oberhand gewann. Ich wusste, dass um mich herum der Abgrund war, und dass nur eine Richtung nicht den sicheren Tod bedeutete. Trotzdem konnte ich nicht anders. Ich glaubte, zu ersticken, wenn ich einfach stehen blieb und wartete. Vorsichtig machte ich ein paar Schritte. Erleichtert merkte ich, dass ich mich noch auf festem Boden bewegte. Mutiger geworden, ging ich weiter. Es war gar nicht so schwer, den richtigen Weg zu finden. Die nächste Brücke konnte nicht mehr weit sein!
    Plötzlich spürte ich, wie mein rechter Fuß ins Leere trat. Adrenalin pur schoss durch meine Adern und ich warf mich nach links, wo ich den festen Boden vermutete. Die falsche Entscheidung, wie ich kurz darauf feststellen musste. Meine Hände griffen nach dem Gras, das spärlich an der Kante wuchs. Ich erwischte es und zog mich daran ein Stück hoch, als es sich samt Wurzel aus dem Boden löste. Ein Schrei entwich meiner Kehle, als ich hinunter stürzte. „Cathy!“, hörte ich jemand anderen rufen, doch Rocko war viel zu weit weg von mir. Ich fiel, immer tiefer in den Nebel und immer weiter auf den Boden zu. Jetzt war es also endgültig vorbei. Ade, du grausame Welt!
    Das Siegel auf meinem Arm brannte wie Feuer, als wollte es sich noch ein letztes Mal gegen mein unumgängliches Schicksal aufbäumen. Ich glaubte, violette Wellen aus Licht wahrzunehmen. Anscheinend spielten mir meine Augen bereits Streiche. Das Tor zum Himmel – oder auch zur Hölle – konnte nicht mehr fern sein.
    Ich schlug auf etwas auf. Es war weder Wasser noch Fels. Der Aufprall drückte mir zwar alle Luft aus den Lungen, doch ich überlebte, hatte mir nicht einmal etwas gebrochen, so wie es sich anfühlte. Benommen öffnete ich die Augen, die ich beim Aufprall instinktiv zusammengekniffen hatte. Das durfte doch nicht wahr sein! „Palkia?!“, schrie ich ungläubig. „Was machst du denn hier?“ „Ich verhindere, dass du dich vor deinem Auftrag drückst, indem du stirbst!“, kam die spöttische Antwort. „Und ich dachte schon, dass du auch tot bist und dass wir jetzt in der Hölle sind!“, meinte ich ironisch. Danach lachte ich und zu meiner Verwunderung stimmte Palkia ein. Gegen meinen Willen liefen mir Tränen an den Wangen herab. Ob vor Erleichterung oder vor Lachen, wusste ich nicht.
    Palkia flog dicht über dem Fluss, der am Boden der Schlucht floss. Das Wasser rauschte laut unter uns vorbei. Spitze Felsstücke durchstießen überall die reißende Strömung. Wäre ich dort hinein gefallen, wäre es mein sicherer Tod gewesen…
    Ein eiskalter Schauder lief mir über den Rücken.
    „Palkia…“, flüsterte ich. „Du hast mir das Leben gerettet.“ Palkia antwortete nicht. Er schoss nach oben, zurück in den Nebel, der ihm nicht das Geringste ausmachte. Er konnte auch so sehen, wo er hinflog. „Aber warum?“, fragte ich weiter. „Diese Frau, Elfriede… Sie erzählte es dir doch bereits“, erwiderte er schließlich. Ich riss erstaunt die Augen auf. „Woher weißt du das?“ „Das rote Siegel ist eine Verbindung. Ich kann jederzeit auch sehen, was du gerade siehst.“ Seine Stimme war sanft und vorsichtig.
    Also war ich mich meiner früheren Vermutung richtig gelegen. Augenblicklich kehrte die Wut zurück und überdeckte meine zuvor noch tief empfundene Dankbarkeit. „Warum sehe ich dann nicht, was du siehst?“, rief ich aufgebracht. Palkias Gefühle wechselten zu Spott über. „Weil dich das nichts angeht.“ Er lachte. „Das ist unfair!“, empörte ich mich. „Sei lieber froh, dass ich dich gesehen habe. Sonst wärst du jetzt ein Festmahl für die Fische.“ Ich blinzelte. Palkias Humor war mir nicht geheuer. Aber mir brannte noch eine andere Frage auf der Zunge. „Warst du nicht an der Speersäule? Wie konntest du dann so schnell hier sein? Wir haben einen Tag bis hierhin gebraucht!“ „Ich trödle eben nicht so herum wir ihr Menschen.“ „Sehr witzig. Du weißt doch ganz genau, dass wir nicht getrödelt haben!“ Palkia zögerte einen Moment, dann rückte er mit der Wahrheit heraus: „Ich habe den Raum gerafft. So kann ich mehrere Meilen in der gleichen Geschwindigkeit zurücklegen, wie du ein paar Schritte.“ „Echt?!“, rief ich ungläubig – und gegen meinen Willen auch bewundernd – aus. Ich beugte mich ein wenig vor und sah gerade noch, wie ein Grinsen über Palkias Gesicht huschte. Oh, dieser Angeber!
    Inzwischen hatten wir das Ende der Schlucht erreicht und Palkia landete wieder auf festem Boden. Schnell rutschte ich von seinem Rücken. Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, verabschiedete Palkia sich bereits. „Pass nächstes Mal besser auf, Kleine.“ „Wie bitte? Ich bin schon 15!“, rief ich trotzig. Leider klang das etwas seltsam bei einem Mädchen, dass gerade mal ein Drittel so groß wie Palkia war und mit dessen Alter von mehreren tausend Jahren auch nicht mithalten konnte…
    Palkia musste meine Gedanken gelesen haben, denn er lächelte mir nochmal halb spöttisch, halb nachsichtig zu und flog anschließend davon. Sein heller Körper verschmolz sofort mit dem Nebel. Während ich noch auf die Dunstschwaden starrte, hörte ich eine Stimme rufen: „Cathy! Da bist du ja!“ Ich drehte mich um. Maike fiel mir um den Hals und durch ihre Haare hindurch sah ich die anderen ebenfalls näher kommen. „Gott sei Dank ist dir nichts passiert. Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“ Dann ließ sie mich los. „Was ist eigentlich passiert?“, wollte sie wissen. „Ich bin nur irgendwie gestolpert…“, murmelte ich und schlug die Augen nieder, damit sie mich nicht verrieten. Ich wollte die anderen nicht in diese ganze Geschichte verwickeln. Sie wussten schon so viel über mich und ich so wenig über sie… Ich vertraute ihnen, sonst wäre ich nicht mit ihnen unterwegs, doch trotzdem mussten sie nicht alles wissen.
    Maike sah mich zweifelnd an, akzeptierte meine Erklärung aber. „Gehen wir weiter“, wechselte ich das Thema und marschierte wieder los. Die anderen folgten mir nach.

  • Ich weiß gar nicht mehr, was ich noch groß sagen soll...deine Geschichte ist einfach der Hammer! Und Palkia gefällt mir immer besser^^ Herrlicher Humor. Cathy- nja, k.A. Jedenfalls ist sie mir so ein bisschen Wurscht. Ich mag sie weder noch hasse ich sie. Mag Palkia lieber^^ Aber das habe ich ja schon gesagt. Nun...R&S waren auch wieder mal super...und kritisieren kann ich auch mal wieder nichts. Einfach nur genial. Freu mich schon geckig auf den nächsten Teil^^

  • Ui <3
    Schön schön, einfach nur genial, Palkias Humor! ^^ Dein Stil lässt sich einfach nur toll und flüssig lesen (eigentlich hatte ich nur vor, 1 Kapitel zu lesen...aber ich konnt nicht anders als das zweite auch noch zu baggern xD). Rechtschreibung...kein einziger Fehler. Zumindest habe ich keinen bemerkt ^^ Naja, schöne Be- und Umschreibungen, realistische Dialoge, gut dargestellte Gedanken und Gefühle... Hach, ich weiß gar nicht richtig, was ich sagen soll. Die Begegnung mit der alten Frau war schön geheimnisvoll, aber ich finde, du hättest sie Gertrud nennen sollen xD Keine Ahnung, einfach so eine Eingebung. Aber das mit dem schwarzen Siegel...*Inspiration kriegt*...ich hoffe es ist nicht schlimm, wenn ich soetwas in eine meiner Storys einbaue *auf Erlaubnis wart*
    Jedenfalls wieder ein tolles Leseerlebnis! Bitte schnell weiterschreiben <3


    Dark Nachtara: Du könntest ruhig etwas mehr schreiben, schließlich gibt es einige Sachen mehr, die man bewerten/gut- schlechtfinden kann.

  • Danke für die vielen Kommentare^^ Schön, dass ihr Palkias Humor mögt^^


    DragonFreak: Nichts zu kritisieren o.O Sicher? Danke! ^^


    @MaikeLucia: Wann du Kommi schreibst, ist egal, warst schließlich mein allererster Fan ;) Danke^^


    Dark Nachtara: Von mal zu mal besser? Danke^^


    Luxy: Gertrud? Auch ein witziger Name^^ Ich hab sie jetzt einfach Elfriede genannt, weil ich irgendwas altmodisches gebraucht hab und der Name ist mir halt als erstes eingefallen^^ Klar darfst du die Idee mit dem schwarzen Siegel benutzen *Erlaubnis erteil* ;)




    Kapitel 5


    Kurz darauf kämpften wir uns durch das Gras, das den Weg fast vollständig überwuchert hatte. Mithilfe von Reptains Zerschneider war es allerdings kein Problem vorwärts zu kommen.
    Der Nebel hatte sich inzwischen verzogen und das nasse Gras glitzerte im Sonnenlicht.
    Schließlich erreichten wir eine Kreuzung. Geradeaus ging es nach Trostu und links nach Schleiede. Neben uns befand sich eine Raststätte. „Wollen wir nicht etwas essen?“, fragte Ash hoffnungsvoll. Ich zögerte. Ich hatte eigentlich keinen Hunger, doch der Weg war noch weit, und ich hatte keine Ahnung, wann wir wieder eine solche Gelegenheit bekämen. „In Ordnung“, stimmte ich zu und wir betraten das Gebäude.
    Drinnen war es sehr überfüllt und stickig. Wir suchten uns einen freien Platz an der Wand und bestellten eine Kleinigkeit. Die Kellnerin brachte uns Käsebrote und Milch von den Miltanks der Umgebung. Beides waren Produkte, für die die Raststätte bekannt war.
    Besorgt sah ich aus dem Fenster und beobachtete, wie sich dunkle Wolken langsam vor die Sonne schoben. Das sah gar nicht gut aus… „Beeilt euch lieber, ich glaube, wir bekommen ein Unwetter“, informierte ich die anderen. Schnell aßen meine Freunde auf und bezahlten.
    Gerade als wir aus der Tür traten, fielen die ersten Tropfen. Kurze Zeit später goss es in Strömen. Ich zog mich unter das Dach zurück. Eigentlich hatte ich keine Lust, weiter zu gehen. Doch leider fühlte ich mich Palkia verpflichtet. Ich konnte nicht ewig hier stehen bleiben!
    In diesem Moment kam mir eine Idee. Ich warf einen Pokeball. „Komm heraus, Vulnona.“ Das Fuchspokemon materialisierte sich neben mir. Mit einem angewiderten Blick auf den nassen Boden sprang es auf eine Bank, die dicht neben der Tür stand. Ich konnte mich erinnern, Vulnona eine für das Reisen recht nützliche Attacke beigebracht zu haben. „Vulnona, setzte Sonnentag ein!“, befahl ich. Intelligente rote Augen sahen mich an. Dann erhob sich das Feuerpokemon, richtete den Blick auf den Himmel und stellte alle neun Schweife auf. Eine hellrote Aura bildete sich um sein Fell herum und ein rötlich bis durchsichtiger Strahl schoss in die Wolkendecke. Ich bedankte mich bei meinem Pokemon und rief es in den Ball zurück. „Sieht so aus, als hätte es nichts gebracht“, meinte Ash. „Abwarten“, erwiderte ich nur.
    Nach einigen Sekunden stoppte der Regen und die Wolken wichen ein wenig zur Seite, so dass die Sonne wieder hervor kam. „Beeilen wir uns besser“, riet ich. „Die Wirkung von Sonnentag hält nicht ewig an.“ Erfahrungsgemäß wusste ich, dass es gefährlich war mit dem Wetter zu spielen. Hielt man einen Sturm zu lange auf, so war er später, nachdem die Attacke ihre Wirkung verloren hatte, oft viel stärker als zuvor. Meine Hoffnung lag darin, dass wir Schleiede erreichten, bevor die Wirkung nachließ.


    Kurz nachdem wir in Schleiede ankamen, begann es erneut zu regnen. Die bereits niedrig stehende Sonne schickte ihre letzten schwachen Strahlen durch den Regen, bevor die Wolken sie wieder verhüllten. Die letzten Meter bis zum PokemonCenter legten wir in Rekordzeit zurück und wurden daher kaum nass.
    Heute war es schon zu spät, um in das Hauptquartier einzudringen. Das würde nur unnötiges Aufsehen erregen. Wir wollten schließlich nicht einbrechen, sondern unseren ‚Besuch’ als offizielle Angelegenheit tarnen, was mit meinem noch gültigen Ausweis kein Problem darstellen sollte.
    Diesen Abend setzte ich mich noch mit Ash, Maike, Max und Rocko zusammen und skizzierte den Grundriss des Team Galaktik Gebäudes. Das Hauptquartier war für Fremde der reinste Irrgarten, da es so viele Räume, Trappen und Teleporter gab. Ich allerdings kannte mich bestens aus. Wir sollten keine Schwierigkeiten damit haben, Zyrus zu entführen.


    Der neue Tag hatte begonnen. Wir verließen ganz entspannt das PokemonCenter und schlenderten zum Hauptquartier hinüber.
    Die elektronische Eingangstür wich augenblicklich zurück, als wir eintraten. Im Eingangsbereich war niemand zu sehen und so ging ich gleich weiter und schob den Ausweis in den Kartenschlitz an der nächsten Tür. „Benutzer identifiziert. Zutritt genehmigt“, ertönte eine Stimme. Die Tür schwang auf und wir stiegen die Treppe hinauf. Auch im Fernseh-Zimmer hielt sich niemand auf. Endlich hatte ich einmal Glück.
    Wir benutzen den ersten Teleporter und die nächste Treppe. Dieses Mal begegneten wir einem Mitglied von Team Galaktik. Er zog sofort misstrauisch die Augenbrauen hoch und fragte nach unseren Ausweisen. Lässig streckte ich ihm meinen entgegen und sagte: „Wir sind im Auftrag vom Boss hier und haben es eilig.“ „Hä? Wasn fürn Auftrag??“, wollte der Rüpel wissen. „Das geht dich gar nichts an, also stell keine Fragen, wenn du keine Probleme willst.“ Der Typ starrte mich prüfend an, ließ uns dann aber weitergehen.
    Kurze Zeit später wurden wir jedoch erneut aufgehalten. Mehrere Team Galaktik Rüpel stürzten auf uns zu und umzingelten uns. „Alarm! Eindringlinge!“, schrie jemand. „Ich hab euch doch gesagt, dass wir es eilig haben!“, zischte ich wütend.
    „Cathy.“ Ich fuhr herum. „Zyrus!“ „Du hast die Begegnung mit Palkia also überlebt“, säuselte er, „Es ist überaus erfreulich, dass du zurückgekehrt bist… Doch etwas trübt meine Freude. Mir wurde berichtet, dass du vier Eindringlingen Zutritt verschafft hast und behauptest, in meinem Auftrag unterwegs zu sein. Kannst du mir mal erklären, was das soll? “ „Oh, natürlich kann ich das“, antwortete ich zuckersüß. „Es bedeutet dein Ende als Team Galaktik Boss!“ Er runzelte die Stirn. „Catherine, du enttäuscht mich. Hatte ich dir denn nicht genug Land und Macht versprochen, wenn die Welt erst mal mir gehört? Ich hätte nie gedacht, dass du meinen Posten übernehmen willst.“ „Darum geht es auch nicht. Wer will schon einen Haufen Idioten kommandieren?“, rief ich verächtlich. Ich registrierte, dass die Rüpel ein Stück näher rückten, doch Zyrus blieb immer noch unbeeindruckt. „Worum geht es dir dann?“, fragte er ruhig. „Bedeutet dir unsere Freundschaft denn gar nichts?“ „Freundschaft? Du wagst es, dieses Wort mir gegenüber in den Mund zu nehmen, nachdem du mich belogen hast? Nachdem du mich im Stich gelassen hast? Es gibt keine Freundschaft mehr, Verräter!“, schrie ich und schickte mein Luxtra in den Kampf. Alle anderen folgten meinem Beispiel augenblicklich, meine Freunde, wie die Galaktik Mitglieder. Ein heftiger Kampf entbrannte. Maike, Ash und Rocko besiegten ein Pokemon nach dem anderen und die Rüpel mussten nach und nach aufgeben. Ich achtete nicht auf sie. Mein Gegner war Zyrus allein.
    „Snibunna.“ Das Pokemon kam aus seinem Ball und starrte mein Luxtra finster an. Dann raste es ohne Vorwarnung auf es zu und setzte erfolgreich eine Schlitzerattacke ein. Luxtra kreischte auf vor Schmerz. Doch bevor Snibunna wieder Abstand nehmen konnte hatte Luxtra es schon mit einer Donnerzahnattacke festgehalten. Einige Blitze zuckten über Snibunnas Körper bevor es sich mit einer Kratzfurie losriss. Aus der Ferne griff es mit einem Blizzard an. Luxtra sprang zur Seite und setzte Ladevorgang ein. Sein mitternachtsblaues Fell sträubte sich unter der Elektrizität. „Jetzt Ladungsstoß!“, befahl ich und eine elektrische Welle löste sich von Luxtras Körper und flutete über Snibunna und seinen Besitzer hinweg. Zyrus wurde von der Druckwelle auf den Boden gedrückt und rief sein Pokemon zurück. Als er jedoch ein zweites in den Kampf rufen wollte, stand Rocko schon hinter ihm und fesselte ihm die Hände auf den Rücken.
    „So, Zyrus und jetzt nehmen wir dich mit“, sagte ich, doch Zyrus fauchte nur: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.“


    Wir kamen ohne Probleme bis an die Eingangstüre zurück, die jedoch verschlossen war. Als ich meinen Ausweis durch den Kartenleser zog, ertönte die Automatenstimme: „Benutzerkarte gesperrt. Zutritt verweigert.“ Zyrus grinste mich schief an. „Gib es auf Cathy, du kommst hier nicht raus. Team Galaktik wirst du niemals besiegen.“ Wütend fuhr ich herum und packte Zyrus am Kragen. Dabei spürte ich etwas flaches Hartes in seiner Jackentasche. Ich öffnete sie und zog Zyrus’ Ausweis heraus. „Geht doch“, lächelte ich und benutze die Karte, im die Tür zu öffnen. Wir stürzten nach draußen. Wir mussten so schnell wie möglich weg von dem Gebäude, bevor uns weitere Galaktik Mitglieder auf den Hals gehetzt würden. In diesem Moment fiel mir ein, dass ich vergessen hatte, für eine Fluchtmöglichkeit zu sorgen. Als ich die anderen darauf aufmerksam machte, lächelten sie nur. „Guck mal dort hinten“, sagte Max und wies ans Ortsende. Ich folgte seinem Blick und sah… „Das Flugzeug!“, rief ich freudig und erkannte den Mann, der uns auch von Jubelstadt nach Herzhofen geflogen hatte. „Ich habe mir schon gedacht, dass du irgendetwas vergessen würdest“, meinte Rocko „und habe gleich vorsorglich unseren Piloten angerufen. Du erinnerst dich, er gab mir seine Handynummer.“ Stimmt. Das hatte ich in der Aufregung vollkommen vergessen.


    Das Sportflugzeug stand direkt neben einer verlassenen Landstraße. Eine Start- und Landebahn gab es in Schleiede noch nicht, doch die neu gebaute Landstraße war für Autos noch gesperrt, da sie noch nicht fertig gestellt war. Das bereits asphaltierte Stück war jedoch lang genug. Rasch kletterten wir in das Flugzeug. Wenig später sausten wir auf der Landstraße dahin und hoben kurz danach ab.
    Ich schwieg während dem relativ kurzen Flug. Maike erzählte mir, dass Rocko am Abend zuvor extra noch unseren Piloten angerufen und gebeten hatte, nach Schleiede zu kommen.
    Als Herzhofen in Sicht kam, meinte der Pilot: „Am Kraterberg gibt es für mich keine Landemöglichkeit, ich werde euch also hier absetzen.“ „Alles klar“, stimmte ich zu. „Wir können das letzte Stück auch laufen.“


    Endlich landeten wir und stiegen aus. Wir bedankten uns und gaben dem Piloten das Geld für den Flug. „Beeilen wir uns besser“, meinte Rocko beiläufig. „Ich habe keine Lust, im Dunkeln auf den Kraterberg zu steigen.“ „Wie bitte?“, schrie Zyrus, dem anscheinend erst jetzt klar geworden war, wohin wir unterwegs waren. „Das geht nun wirklich zu weit! Ich weigere mich, auch nur einen Schritt weiterzugehen!“ „Dir wird keine Wahl bleiben, Zyrus“, erwiderte ich. „Vulnona, Flammenwurf!“ Vulnona sprang aus ihrem Pokeball. Doch bevor sie auch nur das Maul aufgemacht hatte, schrie Zyrus: „Nein! Ich geh ja schon! Ruf die Bestie zurück!“ Ich schüttelte den Kopf. Vulnona wird aufpassen, dass du nicht zu langsam wirst. Du hast doch gehört, was Rocko gesagt hat: Nachts auf den Kraterberg zu steigen, ist gefährlich“, belehrte ich ihn.

  • Boah, böhses Kapi^^
    R&S waren mal wieder super, allerdings kann ich diesmal etwas mehr bekritteln. Nja, an sich ist es ein und dasselbe, nur ist es ein Mal auf das Kapitel selber bezogen und das andere Mal auf die Story insgesamt(ist zwar nur Spekulation, das ganze. Aber wart mal, ich elaboriere^^) Also: es ging doch en bisschen schnell, das mit der "Festnahme" von Zyrus. Auch der Kampf war doch recht kurz. Was mich zum zweiten, fiktionalen Teil meiner Kritik bringt: O.O ist die Story etwa schon fast fertig? Das wär nämlich echt schade. Ich nehm(hoff) doch mal stark an dass Zyrus sich befreien wird und Palkia dann nicht gerade happy ist(wennauch mit Zyrus XP)
    Ansonsten ist aber alles supi. Freu mich jedenfalls auf den nächsten Teil^^

  • Wirklich schön! ^^
    Rocko fesselt Zyrus mal ganz kurz im Nebensatz...? Naja, Zyrus ist ein Mann, Rocko ein Junge. Unser Galatikboss hätte Rocko locker bewusstlos schalgen können, denke ich. Wäre logischer gewesen, wenn Cathy ihn noch zusätzlich mit Luxtra bedroht hätte oder so. Außerdem denke ich, dass der Pilot doch misstrauisch wird, wenn die 5 Kinder einen gefesselten Galaktikboss mit sich führen, oder? Jedenfalls wüsste ich nicht, dass du geschrieben hast, dass er eingeweiht wurde. Rechtschreibung und Stil waren wieder sehr schön ^^ Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung. Was wird wohl mit Zyrus geschehen...?


    Übringens danke für die Erlaubnis mit dem Siegel! =)

  • Danke für eure Kommis!


    @Dragon/Ancalagon: Tut mir leid, dass der Kampf so kurz war. Man merkt mir wohl an, dass ich MDS schnell fertig machen will. Und du hast Recht, die Geschichte ist bald beendet (endlich...). Aber es wird eine Fortsetzung geben.


    Dark Nachtara: Danke^^


    Luxy: Naja, in meiner Geschichte ist Zyrus nicht viel älter als Rocko, keine Ahnung wie alt er wirklich sein müsste^^ Ja, ich weiß dass die Geschichte mehrere Logikfehler hat. Aber wie gesagt, die Story ist schon ein wenig älter und ich wollte nicht mehr so viel abändern.


    @MaikeLucia: Danke aber so viele Sterne hat meine Story ganz bestimmt nicht verdient. Es gibt noch viele, die wesentlich besser sind.


    Jetzt also kommt der letzte Abschnitt von Mythos des Schreckens. Vorweg: Ich bin mit dem Ende selbst nicht so ganz zufrieden, aber wollte wieder mal meine Originalstory nicht abändern. Außerdem gibt es ja die Fortsetzung um das nicht so gute Ende auszugleichen^^



    Kapitel 6


    Also bestiegen wir nun zum zweiten Mal in dieser Woche den Kraterberg. So wie beim letzten Aufstieg war er ein überwältigender Anblick. Seine Spitze war wie immer in Wolken gehüllt. „Okay, dann wollen wir mal“, seufzte ich und wir marschierten los. Ich rechnete mit Stunden, doch wir waren keine fünf Minuten gelaufen, als der Raum sich plötzlich in violetten Wellen zu verzerren begann. Der Boden wurde halb durchsichtig und schimmerte in seltsamen Farbtönen. Zögerlich gingen wir weiter und standen wenig später an der Speersäule.
    „Wie ging das denn?“, wunderte sich Ash und auch die anderen sahen sich ratlos an. „Palkia hat den Raum gerafft“, erklärte ich, „So legt er größere Entfernungen innerhalb kürzester Zeit zurück.“ Die anderen starrten mich überrascht an. Sie fragten sich bestimmt, woher ich das wusste.
    „Cathy… Da bist du ja endlich.“ Diese Stimme kam mir bekannt vor. Palkia hatte uns bereits erwartet. Seine roten Augen glitten kurz über Zyrus hinweg. Jenem stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, doch er bemühte sich um eine selbstsichere Haltung. „Zyrus, mein alter Feind… Lange nicht gesehen. Obwohl, so lange ist es eigentlich noch nicht her, dass ich dich hier weggejagt habe“, lachte Palkia. „…beziehungsweise du geflohen bist, du Feigling.“ Sein Ton wurde wieder schärfer. „Aber da du unfreiwillig zurückgekehrt bist, entgehst du deiner gerechten Strafe nun doch nicht.“ Alle schwiegen. Selbst Zyrus starrte nur blass vor Angst zu Palkia auf.
    „Zyrus, dich wird der gleiche Fluch treffen, der Catherine einst traf. Aber für dich gibt es die verschärfte Form.“ „Was meinst du damit?“ Zyrus’ Stimme zitterte. „Eigentlich solltest du die Legende kennen, aber anscheinend hast du nur darüber geforscht, wie man mich möglichst besiegen könnte und nicht darüber, welche Konsequenzen ein solcher Versuch nach sich ziehen würde.“ Zyrus antwortete nicht.
    Palkia begann, die Legende über ihn zu rezitieren: „Sieh dem Pokemon niemals in die Augen. Denn sonst verlierst du das Wissen, zu sagen, wer du bist. Wie willst du nach Hause zurückkehren? Wenn du nicht weißt, wer du bist? Berühre das Pokemon nicht, denn sonst verlassen dich innerhalb dreier Tage alle Gefühle. Aber vor allem füge dem Pokemon kein Leid zu. Denn sonst verfällst du nach fünf Tagen in eine ewige Starre.“ Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: „Du hast mir Leid zugefügt, also ist es ganz eindeutig, welches dein Schicksal sein wird: Du wirst in eine ewige Starre fallen. Gefangen zwischen Leben und Tod sollst du nicht leben und auch nicht sterben können. Gefangen im Raum selbst wirst du für immer existieren, ohne zu leben. Du wirst nie die andere Seite sehen, du wirst nie das Totenreich erblicken, sondern für immer hier bleiben. Deine Seele wird nie die Herrlichkeit des Jenseits erleben, sondern für immer an deinen erstarrten Körper gekettet sein.“
    Gebannt lauschten wir Palkias grausamen Worten. Zyrus sah aus, als müsste er gleich in Tränen ausbrechen, aber auch wir anderen waren vor Entsetzen wie gelähmt. Keiner von uns konnte sich vorstellen, wie es war, für immer zu leben, und doch immer erstarrt am gleichen Ort bleiben zu müssen. Eigentlich müsste man dann aus Verzweiflung und Langeweile sterben, doch Zyrus würde nicht sterben können. Palkia wollte ihn zwingen, den Tod herbeizusehnen und doch nie erleben zu können.
    Ich war die erste, die es wagte zu widersprechen: „Palkia? Ist diese Strafe nicht, vorsichtig ausgedrückt, ein wenig zu hart?“ „Finde ich auch!“, piepste Zyrus. „Die Strafe ist genau angemessen“, erwiderte Palkia streng. „So lautet das Gesetz und es ist mir egal, ob er es kannte oder nicht.“
    Verzweifelt sahen mich Zyrus sonst so kalte Augen an. Mein Blick wanderte weiter zu Ash. Er sah ein wenig sauer aus, Rocko blickte nachdenklich drein und Max hatte die Augen geschlossen und kuschelte sich an seine Schwester, die mit großen traurigen Augen die Szene beobachtete. Die Chancen, dass Palkia sich von einem von ihnen überzeugen lassen würde, standen noch schlechter als bei mir.
    „Palkia… Bitte, lass Zyrus doch einfach alles vergessen, so wie bei mir früher.“ Rote Augen zogen meinen Blick an und ließen ihn nicht mehr los. „Bitte, Palkia!!!“, rief ich eindringlich.
    Seine Augen schlossen sich für einen Moment. Als er sie wieder öffnete, sagte er: „Nun, eigentlich wollte ich dir sowieso einen Wunsch erfüllen… Aber willst du diesen freien Wunsch wirklich für jemanden wie Zyrus opfern?“ Ein freier Wunsch? Gut, Palkia war einer der Götter, aber… „Okay. Ich will, dass du Zyrus eine mildere Strafe gibst.“
    „Warum wünschst du meine Strafe nicht gleich ganz weg?“, zeterte Zyrus. „Sei froh, dass ich mich überhaupt für dich einsetze, du undankbarer Mistkerl!“, fauchte ich zurück.
    Palkia ignorierte unseren kurzen Streit. „In Ordnung. Deine Entscheidung missfällt mir zwar, aber ich halte mein Wort. Zyrus, du wirst alles aus deinem armseligen Leben vergessen, deinen Namen, Team Galaktik, mich, … Doch du sollst niemals mehr einen Fuß an die Ufer der drei heiligen Seen, noch auf die Speersäule setzen, sonst werde ich dich persönlich umbringen.“ Zyrus guckte verbissen drein, wagte es jedoch nicht, zu widersprechen.
    Palkia starrte Zyrus in die Augen. Sie begannen gefährlich zu glühen und Zyrus Augen wurden leer. Das Glühen erlosch und Tobutz, Selfe, und Vesprit tauchten an Palkias Seite auf. Die drei Feen-Pokemon hoben Zyrus mit ihrer Psychokinese hoch und trugen ihn fort.
    Palkia sah ihnen einen Moment lang nach, dann drehte er sich wieder zu mir um. „Ich werde das Siegel nun lösen. Danach kannst du wieder deines Weges gehen“, sagte er. Nun war also der Zeitpunkt gekommen. Es war seltsam, aber ich freute mich nicht wirklich. Ich hatte mich schon so sehr an das Siegel und an Palkia gewöhnt, dass ich beides gar nicht mehr weggeben wollte. Ich strich gedankenverloren über das rote Symbol auf meinem Oberarm. Es flackerte warm auf, wie jedes Mal, wenn ich es berührt hatte.
    „Kann ich es nicht einfach behalten?“, fragte ich. Palkia sah mich überrascht an und lachte dann laut los. „Behalten? Behalten!“ Ich legte verunsichert den Kopf schief. „Was ist daran so lustig?“ „Es ist nur… Irgendwie hat das bis jetzt noch keiner gefragt, jeder wollte es immer so schnell wie möglich wieder loswerden. Gut, dann behalte es eben. Aber denk daran, es ist nicht irgendeine Tätowierung, sondern eine Verbindung.“ Palkia lachte wieder: „Du bist ganz schön raffiniert, weißt du das? Jetzt, wo der Auftrag erfüllt ist, hat das Siegel seine Macht über dich verloren, aber mich zwingt es immer noch, dich zu beschützen.“ Ich grinste. So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Aber das war nicht der einzige Grund für meinen plötzlichen Sinneswandel gewesen. Ich wollte eine lebendige Erinnerung an dieses Abenteuer und an Palkia behalten und vielleicht auch mit ihm befreundet sein. Ich war oft böse auf ihn gewesen, hatte seine fiesen Witze gehasst und mich oft über „den Auftrag“ geärgert. Allein dieses Wort hatte vor wenigen Tagen noch mein Blut zum Kochen gebracht. Aber irgendwie war er mir auch ans Herz gewachsen…
    Eine Berührung ließ mich aufschrecken. Palkia hatte das Siegel berührt. Unter der Berührung änderte sich seine Farbe. Fasziniert verfolgte ich, wie es zuerst violett und dann blau wurde. „Was bedeutet das?“, fragte ich. Das blaue Siegel bedeutet Freundschaft. Von jetzt an bist du mir gleichgestellt. Diesmal war es eine ganz andere Art der Gedankenübertragung. Vorher kamen die fremden Gedanken direkt aus Palkias Richtung, jetzt kamen sie aus meinem Inneren, als hätte ich selbst sie gedacht. Und doch waren es nicht meine Gedanken. Gleichgestellt? Einem der Götter gleichgestellt? Ist das wirklich in Ordnung? Ich antwortete auf die gleiche Weise. Du hast es dir verdient. Von jetzt an sind wir Freunde, Cathy.
    Die anderen traten auf mich zu. Sie schienen nicht das Geringste mitbekommen zu haben. „Wir müssen jetzt weiter“, meinte Ash ein wenig traurig. „Kein Problem. Wir sehen uns bestimmt irgendwann mal wieder!" Ich wandte mich den anderen zu: „Euch werde ich ja dann auch irgendwann wiedersehen. Macht’s gut und passt auf euch auf.“ „Pass du lieber auf dich auf, Cathy“, antwortete Maike und grinste.
    „Das mach ich schon.“ Palkia. Ich verdrehte die Augen – anscheinend hatte ich mir jetzt ein Kindermädchen eingehandelt.
    „Eigentlich hatte ich ja sagen wollen: Hüte dich davor, den Göttern in die Augen zu sehen“, meinte Max, aber mit einem Seitenblick auf Palkia fuhr er fort: „Doch das hat sich jetzt wohl erledigt.“
    Ich stand neben Palkia und beobachtete, wie meine Freunde die Speersäule verließen. Ich winkte ihnen nach, bis sie im Kraterberg verschwunden waren…





    Das war's! Ich hoffe ihr hattet wenigstens ein wenig Freude beim Lesen ;)
    Aber lasst euch eins gesagt sein: Die Fortsetzung kommt bestimmt! Mit verbesserter Story, wesentlich weniger Logikfehlern, weiterentwickelten, älteren und auch neuen (!) Charakteren, versprochen! Ich habe mit der Fortsetzung schon angefangen, deshalb könnt ihr am Anfang wieder mehr Kapitel lesen, und die Abstände zwischen den Kapis werden relativ kurz sein.
    Die Fortsetzung kommt in ein neues Topic und wird wahrscheinlich "Kampf der Götter" heißen (Änderungen vorbehalten ;) ). Aber keine Sorge, ihr bekommt natürlich eine PN mit dem Link zur Fortsetzung, die voraussichtlich morgen (oder auch erst übermorgen) rauskommt.
    (Ja, ja... Jetzt gibt es kein Zurück mehr für mich. Jetzt muss ich die Fortsetzung schreiben und hoffen, das die Story besser wird als die hier^^)

  • Gelungenes Ende, obwohl es schade ist, dass du etwas gerafft hast.
    Ich hätte es auch gerne gehabt, wenn man Zyrus ein wenig hysterischer hätte werden lassen, so nach dem Motto: Zyrus fiel vor dem Gott des Raumes auf die Knie, seine Stirn berührte fast den Boden. Tränen rollten ungehindert über sein Gesicht. "Bitte Palkia", wimmerte er, seine Stimme versagte fast. "Ich will nicht zwischen Leben und Tod gefangen sein! Ich tue alles, was du mir befiehlst..." Palkias Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. "So schneller Sinneswandel, Zyrus? Das hätte ich nicht von dir erwartet."
    Naja, irgendwie sowas halt. Aber es ist schon okay, und ich weiß wie es ist, wenn man mit einer Story fertig werden möchte. Die Umgebungsbeschreibung fehlt leider und die Gefühle sind nicht sooo gut rübergebracht, aber das macht nichts ^^ Ich war mit Leib und Seele im Geschehen. Im Gegensatz zu einem Buch, das ich momentan lese...*nur weiterliest wegen guten Formulierungen* ^-^ Stil und Rechtschreibung haben mir gut gefallen, wie immer eigentlich. Kommen Ash und Co. im nächsten Band auch wieder vor? Jedenfalls finde ich, es ist ein guter Abschluss für die Story, und sie macht auch neugierig wegen des blauen Siegels ^^ Fazit: Eine einfallsreiche Story, die auf guten Anlagen basierd und fesselnd ist. Von einigen Logikfehlern abgesehen ist sie logisch, die Dialoge wirken nicht mechanisch...da kann ich nur sagen: Weiter so! Freue mich auf den 2. Band ^^

  • Alter Schwede...also bevor ich jetzt was zu den Göttern sage: der Bschluss war der Hammer! Obwohl, nja, das Ende vom Ende ist nicht so dolle gewesen :/ Bissl schnulzig. Allerdings ist es doch im Allgemeinen echt supi geworden- ich les mal bei den Göttern weiter und hinterlass auch da ein hübsches kleines Kommi^^ Am besten gefällt mir immer noch Palkia- einfach nur ein herrlicher Humor^^ Was mich eben ein bisschen gestört hat ist diese etwa schnulzige, sprich stereotypische Handlungsweise, aber nja...Rechtschreibung und Stil reißen dich da wieder raus XD
    Na, ich schreib dann die Götter mal an...lol^^

  • Jetzt muss ich doch noch mal auf die ganzen Kommis antworten ^^


    Luxy: Zyrus und hysterisch? Witzige Idee, aber ich denke er ist nicht der Typ dafür - und ich bin nicht der Typ dafür, etwas in der Richtung zu schreiben ^^ Jaa, Gefühle + Beschreibungen... Ich wollte einfach MDS schnell abschließen, da hab ich nicht mehr auf alle Einzelheiten geachtet. Nein, Ash und co. spielen keine Rolle mehr.
    Freut mich, dass dir die Story insgesamt gefallen hat ^^


    Drago: Ich weiß, was du meinst. Aus den gleichen Gründen hat mir das Ende nicht gefallen ^^


    @Eragon&Saphira: Ein neuer Leser! ...und das nachdem die Geschichte längst beendet ist ^^ Rechtschreibung und Grammatik: Dabei versuche ich möglichst gar keine Fehler zu machen, ist in der Schule auch nicht anders. Allerdings muss ich sagen, dass ich jedes Kapitel von MDS sehr oft durchgelesen habe, um inhaltliche Fehler auszubügeln, dabei hab ich dann natürlich auch noch mal nachkorrigiert ^^ Freut mich, dass dir der Inhalt so gut gefallen hat ^^ Zur Idee: Ich bin auch nur drauf gekommen, weil ich in meiner Perl-Edi die Geschichten in der Fleetburg Bibliothek so toll fand. Und da hab ich mir gedacht, dass man eine dieser Geschichten gut ausbauen könnte.
    Kampf der Götter hat aber nichts mehr damit zu tun. Da ist nur noch die Karte gleichgeblieben - Sinnoh.


    Nochmal an alle: Danke, dass ihr mich bei dieser Geschichte begleitet habt. Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen ^^