Phobien

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  • Ich find ja, jede Angst sollte ernst genommen werden, und wenn sie noch so lächerlich klingen mag auf den Normalo. Gibt schließlich einen Grund, wieso auch die Angst vor langen Wörtern oder die Angst, von Enten angestarrt zu werden, einen eigenen, richtigen Namen haben (fragt mich nicht, wie die lauten, aus dem Stehgreif weiß ich nur, dass es solche Phobien gibt).


    Wie reagierst du bei Insekten..
    Ich hab´ mich früher auch extrem vor Spinnen geekelt, im Nachhinein würde ich es bei mir nicht als Phobie bezeichnen.
    Inzwischen klatsch´ ich die weg (wenn sie nicht zu groß sind) oder saug´ sie weg. Der Ekel ist nicht mehr so groß.

    Wenn es nur Ekel wäre, würds ja noch irgendwie gehen - nein, es ist wahrlich eine riesige, irrationale Angst. Die "schönsten Stories", die ich dazu zu erzählen hab, sind jene, wo ich als Kind drei Monate nur noch auf der Couch geschlafen habe, weil mal eine Spinne in meinem Bett war, und dann nochmal für mehrere Wochen, als eine über meinem Bett war. Oder als ich mal drei Stunden nicht duschen gehen konnte, obwohl ich einen Termin hatte, weil eine Spinne in meinem Wohnzimmer hing - und es geschah genau, was ich befürchtet hatte: Kaum hatte ich es geschafft, doch endlich mal duschen zu gehen, war sie fort, als ich aus der Dusche kam; die wochenlange Panik war vorprogrammiert. Oder wie ich mal drei Wochen nicht duschen konnte, weil das Bad in dem Wohnheim, in dem ich zu dem Zeitpunkt fast allein lebte, voller Spinnen und anderer Insekten war. Ich wach auch oft genug auf dank Albträumen zu Spinnen oder anderen Insekten. Und auch jetzt noch, wenn eine Spinne in der Nähe von der Toilette oder in der Badewanne ist, geh ich eben nicht aufs Klo oder duschen, bis jemand sie getötet hat. Und wenn sich so ein Vieh dann noch bewegt, hört man mich nur noch kreischen bis in die nächste Stadt. "orz


    Und dann ist da auch noch die Angst, dass diese Viecher wieder aus dem Staubsauger gekrappelt kommen - was übrigens laut diverser Tests von Staubsaugeranbietern und Dritttester durchaus möglich sein kann. Das macht das mit dem Wegsaugen auch unmöglich, denn, man stelle sich vor, so ein Vieh kommt wieder raus, während man noch den Staubsauger hält...

  • Bei mir ist es das selbe Spiel. Hab 2011 die Diagnose Soziale Phobie bekommen

    Scheint ja heute keine Seltenheit mehr zu sein, gleiches wurde bei mir festgestellt, bin deshalb auch in Behandlung und war auch in Reha.
    (hatte in dem Zusammenhang noch mit etwas anderem zu tun)


    Mittlerweile kann ich nur sagen, weg ist es defintiv nicht, ich kann mich immer noch nicht frei für längere Zeit in engeren Räumen mit vielen Menschen aufhalten (nein ich bin nicht klaustrophobisch).
    Bei zu langem Aufenthalt bekomme ich Herzrasen und ein extremes Unwohlsein, was sich in Darmprobleme des Todes umwandelt, ich beginne zu zittern und der Kreislauf macht etwas schlapp.


    Größte Problem, was mir hierbei aber immer noch im Weg steht und nicht so ganz will, der Kontakt mit Menschen, bzw. (da ich schon drauf hn gedrängt wurde xD) eien Beziehung, ich habe manchmal das Gefühl, dass es weniger ne soziale Phobie ist, sondern eher dass ich mehr zu nem Soziopathen werde. xD
    Heißt nicht, dass ich voll gegen die Menschen bin, nur erscheint mir ein Mensch auf den ersten Blick sympatisch, traue ich mich auch eher mit Ihm zu reden, meist war es das dann auch.
    Was Freundin angeht, wie gesagt, dramatisch, da weiß ich selbst nicht was falsch läuft, vorab ich bin heterosexuell, jedoch hat sich das nähere kennenlernen als sehr schwierig erwiesen, ich habe Interesse aber dann irgendwie auch nicht, ein beknackter Punkt denn ich irgendwie aufarbeiten muss, das Problem hierbei ist, dass ich irgendwann das Interesse am Menschen verliere und er mir gleichgültig wirkt,
    ne Woche später sind dann aber doch irgendwo wieder diese Gefühle da, dass man jemanden in seiner Nähe brauch.
    Ein grauenhafter Punkt, den ich an mir hasse, ich weiß dass ich jemanden brauche, aber nach kurzer Zeit wird mir dieser Mensch gleichgültig, eine Last, ich weiß einfach nicht ob es der Punkt ist, dass mein Vertrauen wie immer gebrochen wird, dass ich wieder Verlustängste habe oder im allerschlimmsten Fall zu so nem Gelegenheitstypen geworden bin, der mal jemand brauch und im nächsten Moment will ich meine Ruhe haben. (Natürlich ganz schlecht, mein Wunsch ist es schon irgendwo ne Familie zu haben xD)

  • Zum Einen: Phobien sind schrecklich.
    Ich kenne jemanden der hat riesige Angst vor Bakterien. Sie desinfiziert sich alle paar Minuten die Hände. Fässt Türdrücker nur mit einem Taschentuch an und so weiter und so fort. Das muss schrecklich sein und wenn ich mir jemanden vorstelle, der wirklich die Phobie bei diesen Bakterien hat, die sich förmlich einen Schutzanzug anziehen und bei sich alles abriegeln... dann stelle ich mir das alles andere als lustig vor.


    Ich habe auch eine Phobie. Eine einzige, die mir bekannt ist.
    Und eher eine... nennen wir es Lustigere.


    Zu den Fragen:


    - Was habt ihr für Phobien?


    Ich musste gerade googln wie der Name lautete. (Im Namen merken bei Phobien bin ich echt bad) und sie lautet Trypophobie. Oder auch anders bezeichnet. Die Angst vor Löchern, wenn es man es grob übersetzen möchte.
    Allerdings nicht irgendwelchen Löchern. Vergleichen wir es mit Bienenwaben. Wenn ich so ne Form von Löchern sehe, in sehr hoher Ausmaß und ungleichmäßig und... oh Gott allein die Vorstellung macht mich wahnsinnig.
    Und das ist nicht übertrieben!
    Wenn ich sowas sehe, dann wird mir richtig übel. Ich ekel mich extrem, bekomme Kopfschmerzen, Herzrasen und wenn es noch extremer wird, fange ich einfach an zu heulen, weil ich es einfach nicht ertrage so etwas zu sehen.
    Ich empfinde es als ekelhaft und unnatürlich und teilweise räudig...


    Als ich mich erkundigte, wieso Menschen vor sowas Phobien entwickeln können, fand ich heraus, dass das menschliche Gehirn meist solche Formen nicht ab kann. Es empfindet sie als etwas Unnatürliches, weswegen der Körper darauf reagiert und man nur noch den Wunsch empfindet einfach weg zu schauen und am besten die Augen zu schließen.


    Witzig war es nur in der Situation wo ich in WoW in eine Höhle ging, die ausschaute wie ein Bienennest... ich konnte es nicht durchqueren, fing an zu weinen und sagte meinem Freund damals, er solle sich doch bitte an meinen Account setzen und mich da raus spielen. Ich weiß nicht ob es eher witzig, oder traurig ist.. aber heute lachen wir eigentlich eher darüber.


    Das ganz artet aber meist so aus, dass mein Freund in meiner Umgebung auf sowas achtet und meist sagt, dass ich zu einem bestimmten Punkt nicht hinschauen soll.
    Finde ich sehr lieb von ihm dass er da so auf mich achtet. :)


    Tatsächlich ist allein die Vorstellung an solche Formen grausam, mir wird gerade leicht übel, aber es hält sich noch in Grenzen.


    - Was tut ihr dagegen?


    Wie oben bereits geschrieben versuche ich zu vermeiden solche Formen, Löcher o. ä. zu sehen, bzw anzuschauen.
    Mein Freund warnt mich bei sowas vor.


    Hin und wieder, das tue ich aber alleine und heimlich, schaue ich mir widerrum absichtlich solche Bilder von so etwas an, um eventuell eine eigene Resistenz dagegen zu entwickeln. Mein Fazit bisher: Es funktioniert nicht... :(


    - Schämt ihr euch dafür?


    Eigentlich nicht.
    Ich weiß dass es viele Menschen gibt, die ebenfalls Trypophobie haben.


    - Kennt ihr andere Leute mit der selben Phobie?


    Ja und zwar einen Arbeitskollegen.

  • - Was habt ihr für Phobien?


    Angst vor Spinnen und allen Insekten die ähnlich aussehen (Skorpione sind in Ordnung). Auslöser dafür ist eine Geschichte aus meiner Kindheit.
    Ich lag im Bett, war aber noch wach und habe glaube Kassette gehört oder so, dann schaue ich so auf die Decke und da ist einfach eine richtig fette, schwarze Spinne, mit eingedrücktem Kopf aus dem so ne Flüssigkeit lief und krabbelt da richtig widerlich her. Wenn ich schon dran denke, kriege ich wieder borr.... Alleine schon der Gedanke, dass ich den Kopf eingedrückt haben könnte. OMG Ich hab gerade echt überall Gänsehaut xD
    Seitdem habe ich wirklich panische Angst vor Spinnen. Ich kann nicht zusammen mit einer im selben Raum sein, das geht dann teilweise soweit, dass ich mich stundenlang hinter der Tür verstecke und die Spinne von da aus beobachte, weil sie könnte mich ja anspringen.
    Auch wenn ich Bilder von Spinnen sehe, fange ich sofort an zu schreien. Selbst vor toten Spinnen und Spinnenweben habe ich Angst. Komischerweise habe ich sowas aber nicht in Spielen. Ich mag Ariados und Aranestro sogar voll gerne xD Aber die haben auch keine acht Beine.
    Ich weiß noch, vor ein paar Monaten, da war so ne richtig fette Spinne, an einer Blume direkt neben dem Ausgang zur Haustür. Ich stand da bestimmt erstmal zehn Minuten übertrieben panisch und hab die ganze Zeit gesagt "Du schaffst das! Alles wird gut. Geh einfach!" und bin dann irgendwann wie bekloppt die Treppe runter gerannt und habe dabei geschrien. Was die Nachbarn wohl von mir gedacht haben lol.


    Aber das ist noch gar nichts im Gegensatz zu meiner Angst im Dunkeln. Ich kann ernsthaft nicht alleine ohne Licht schlafen. Ich kriege dann extreme Panikattacken, Schnappatmung, habe das Gefühl, ich werde überall berührt, Zuckungen, Schweißausbrüche. Das ist nicht schön. Und das beste ist, ich habe keine Ahnung, wovor ich Angst habe. Ich stelle mir dann immer im Kopf vor, dass da einfach jemand steht und mich beobachtet und ich weiß, dass es nicht stimmt, aber ich kann einfach nichts dagegen machen. Nachdem ich irgendwas gruseliges gelesen, gesehen oder gehört habe, ist es noch schlimmer.
    Wenn ich mir das Bett mit jemand anderem Teile, muss ich innen Schlafen, sonst habe ich auch Attacken. Wenn ich aber innen schlafe, geht es ohne Licht.


    - Was tut ihr dagegen?


    Bei ersterem, gar nichts. Ich bitte andere Menschen darum sie zu töten und versuche irgendwie damit zu leben. Sooft sieht man Spinnen jetzt ja auch nicht, wenn man darauf achtet, sie immer zu töten und ich habe wirklich ein Auge dafür, ich erkenne selbst die kleinsten Viecher, im Dunkeln, aus zwanzig Metern Entfernung.


    Bei dem anderen hilft es einfach, wenn ich mit Licht schlafe. Muss auch kein großes Licht sein, es reicht schon der Fernseher oder so. Krieg ich so ne Attacke, ist zu 99% jemand dabei und ich liege außen. Sei es, weil ich zufällig noch am Handy war das Kabel zu kurz ist um bis nach innen zu passen, oder weil ich mich nur so dazu gelegt habe und es irgendwann dunkler wurde. Dann brauche ich ne Umarmung und Licht an. Ich hab aber keine Ahnung, was ich machen würde, wenn das Bett mitten im Raum steht...


    - Schämt ihr euch dafür?


    Nein. Jeder Mensch hat irgendwelche Phobien. Die müssen nicht immer einen tieferen Sinn haben und mit sowas sollte man auch nicht Spaßen. Es sind eben ernsthafte psychische Probleme, aber da kann ich mich nur immer wiederholen. Psyche wird einfach immer unterschätz... Ich finde es wichtiger, dass die Person es weiß, damit sie schnell helfen kann.


    - Kennt ihr andere Leute mit der selben Phobie?


    Ersteres ist die häufigste Angst des Menschen von daher. Aber auch Angst im Dunkeln haben einige. Ich kenne eine Freundin, die hat sowas auch, aber nicht so ausgeprägt.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

    Einmal editiert, zuletzt von PLUSQUAMPERFEKTION ()

  • Ich habe keine einzige Phobie. Natürlich gibt es Situationen, in denen ich mich unwohl fühle, aber die sind nicht so stark ausgeprägt, dass man hierbei von einer Phobie reden könnte. Ich mag Spinnen nicht besonders, zumindest wenn ich sie in den eigenen vier Wänden antreffe. Besuche beim Zahnarzt zählen selbstverständlich auch nicht zu meinen Hobbys, und wenn ich mich auf einem hohen Gebäude befinde, bin ich hinterher immer froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Außerdem mag ich enge Räume nicht besonders, und da ich 1,95 m groß und nicht gerade die schlankeste Person auf diesem Planeten bin, brauche ich meistens mehr Platz als andere. Menschenmassen versuche ich so gut es geht zu meiden, daher halte ich mich am liebsten zu Hause auf. Aber wie gesagt, das sind alles nur Kleinigkeiten. Ich würde nichts davon als Phobie bezeichnen.


    Allerdings kenne ich natürlich Leute, die unter einer Phobie leiden. Von Arachnophobie über Klaustrophobie bis hin zu Akrophobie habe ich schon alles mitbekommen. Ich kenne zum Beispiel eine Dame, die nicht einmal ein paar Sekunden mit einem von außen sichtbaren Aufzug fahren kann, ohne die Augen schließen und sich gegen die Wand pressen zu müssen. (Wobei dieser spezielle Fall sich in den letzten Jahren schon deutlich verbessert hat.) Diese Leute haben richtige Probleme im Alltag, Konfrontationen werden häufig von vielen verschiedenen Stresssymptomen begleitet. Aus diesem Grund finde ich es schade, dass viele Leute eine Phobie heutzutage als eine Art Statussymbol missbrauchen, nur um sich "interessant" zu machen. (Das gilt übrigens auch für psychische Krankheiten wie Depressionen.)

  • Um nicht extra ein Thema auf zu machen stell ich hier mal die Frage in den Raum, kann man das Thema nicht in Phobien und Ängste umändern?

    Nicht jede Angst muss ja gleich eine Phobie sein. :P (wenn nicht könnt Ihr die Post wieder löschen)


    Also an sich habe ich keine Phobien oder nicht mehr, damals würde ich sagen hatte ich einfach eine Angststörung was Menschen anging, das hat aber mit Reha und Training nachgelassen und lediglich Menschenmassen können wenn Sie zu gigantisch sind zu Unwohlsein führen.


    Ansonsten habe ich eher Ängste was die Zukunft angeht, Angst alleine zu sein, Angst nichts erlebt zu haben (im Sinne von wir arbeiten unseren größten Teil des Lebens), verdiene ich genug, werde ich genug als Renter haben und und und.

    Das sind Fragen die sich mir seit 2 Jahren immer öfter durch den Kopf gehen und welche immer lauter werden.

    Diese Ängste kombinieren sich bei mir immer wieder, denn alleine bin ich nur LK1, dadurch stellt sich die Frage wirft das Gehalt genug für die Rente ab usw., also es dreht sich ein Rattenschwanz drauß.

    Arbeit die mir Spaß macht und die ich bewältigen kann (Vorerkrankungen und Psyche) -> verdiene ich genug -> werde ich später genug haben -> werde ich genug Zeit für eine Partnerin haben (wenn ich dann jemals jemanden finde, was wiederum zu den vorherigen Punkten führt wegen LK1 (Lohnsteuerklasse 1), denn ledige Leute haben halt wirklich eine harte Arschkarte gezogen).


    Habt Ihr auch schon solche Ängste verspürt oder verspürt Sie immer wieder?


    Also insofern man das Thema editieren kann wäre das cool, wenn nicht löscht einfach die Post. (weil keine Phobie halt) :D

  • Was habt ihr für Phobien?


    Soziophobie, Agoraphobie (nicht zu verwechseln mit Klaustrophobie!) und eine generalisierte Angststörung, über die man sich immer wunderbar lustig machen kann, wenn ich nicht gerade einen... öh... Schub habe. Was zum Glück nur noch relativ selten passiert.


    Bei meiner Soziophobie ich habe ich Angst vor Menschen bzw. im sozialen Umgang mit ihnen. Es ist mir z.B. unmöglich nach den Weg zu fragen, allerdings stört mich das dank Smartphone nicht mehr. Ich kann aber auch in einer Gruppe mit Menschen nicht an einem Gespräch teilnehmen ohne panisch zu reagieren. Es reichen dabei schon mehr als ein Mensch (ohne meiner eigenen Person) um Probleme zu machen. Und selbst wenn wir nur zu zweit sind, kann es zu Problemen kommen.


    Agoraphobie ist die klassische Platzangst, womit aber nicht enge Räume gemeint sind. Die Angst vor engen Räumen (wie ein Fahrstuhl) wäre Klaustrophobie. Agoraphobie kann theoretisch auch auf einer riesigen Wiese ausgelöst werden. Bei mir hängt es aber deutlich mit Menschenmassen zusammen (und hängt damit eng mit meiner Soziophobie zusammen). Ich habe z.B. kein Problem mit Fahrstühlen - außer es stehen schon mehrere Menschen drin. Aufgrund dieser Angst gehe ich nicht mehr auf Jahrmärkte, auf ein Konzert war ich nie und in Restaurants beruhige ich ich erst, wenn das essen da ist.


    Und meine generalisierte Angststörung? Nun - das bedeutet einfach, dass ich in irgendwelchen Situationen auf einmal Todesangst habe - die ich sonst in der gleichen Situation aber nicht habe. Der Klassiker wären Karussells. Da fahre ich viermal mit einem Kettenkarussell und hab Spaß und beim fünften Mal hab ich panische Angst, dass das Ding kaputt geht und die Scheibe, an der die Schaukeln hängen, mitsamt Insassen davon geschleudert wird. Oder ich sitze vor einem Riesenrad (rein gehe ich nicht mehr, seit dem jemand meine in einer offenen Gondel stark schaukeln zu müssen) und hab plötzlich schreckliche Angst, dass das Ding aus seiner Halterung fällt und entweder in meine Richtung rollt oder zur Seite auf mich drauf kippt - je nachdem wo ich halt warte.

    Mein Lieblingsbeispiel für "absolut null nachvollziehbar" ist aber folgende: Ich gehe auf einem Feldweg. Um mich herum sind fast nur Felder und ich befinde mich im Tal mehrerer Hügel, so dass es bis zum Horizont nicht weit ist. Weiter vorn ist ein einzelner Baum, es ist Sommer und der Himmel ist strahlend Blau. Und ich bin allein unterwegs, zufrieden, glücklich und hab von einer Sekunde auf die nächste Todesangst. Panik. Weil ich denke, dass gleich ein echtes, riesiges U-Boot (!!!!!!!!!!) auf mich drauf fällt. Kein Spielzeug, sondern eines, dass echte Schiffe versenken könnte. Als die Angst verschwand, stand ich heulend und vollkommen fertig unter dem Baum. Und als ich langsam wieder klare Gedanken fassen konnte (inklusive: WARUM EIN U-BOOT?!) wurde der nächste Schub fast dadurch ausgelöst, als mir bewusst wurde, dass der kleine Baum mich bestimmt nicht vor einem Stahlgiganten hätte retten können.

    Realistische Schübe sorgen aber meist dafür, dass ich plötzlich Angst habe, dass das Auto einen Unfall hat, der Aufzug abstürzt, ich aus dem Fenster stürze oder ähnliches. Also statistisch unwahrscheinliche aber mögliche Dinge,


    Was tut ihr dagegen?


    Bei der Agoraphobie ist es relativ einfach: trotzdem den Platz betreten und solange da bleiben, bis die Angst weg ist. Da der Körper nicht in der Lage ist ewig Angst zu haben (irgendwann sind die Hormone halt aufgebraucht), merkt man dann eben, dass es ja doch nicht so schlimm ist. Beim nächsten Mal hat man dann weniger (aber nicht keine) Probleme den Platz zu betreten und es dauert nicht mehr so lange, bis die Angst wieder nachlässt. Irgendwann ist man dann so weit, dass man gar keine Probleme mehr hat.

    Es geht leider auch andersherum: Verlässt man den Platz, wenn man noch Angst hat, geht die Angst auch weg... aber wahrscheinlich schneller als beim abwarten. Das merkt sich der Körper leider und drängt dazu nächstes mal schneller zu gehen und die Angst damit schneller zu lösen, weswegen man dann noch mehr Angst hat (damit man quasi noch schneller wegrennt).


    Theoretisch könnte man so jede Angst bekämpfen, praktisch kann das aber schwer umsetzbar sein.

    Da ich z.B. Jahrmärkte und Konzerte nicht vermisse, bekämpfe ich die Angst davor nicht. Die Mühe mache ich mir nur, wenn mich die Angst tatsächlich massiv einschränkt. Deswegen kann ich z.B. wieder Bus fahren (wenn auch nicht gerne) oder das Haus verlassen. ;)


    Bei der Soziophobie... wenn ich vorher weiß, dass es schwierig wird, bereite ich mich auf alle Wenns und Abers vor so gut ich kann, nehme mir einen Hänchenhalter mit und versuche ansonsten den gleichen weg wie bei der Agoraphobie: Konfrontation.


    Bei der generalisierten Angststörung wird es schwieriger, da sie kommt und geht. In der Regel rede ich danach mit jemanden darüber, mache mich selber klar, wie unwahrscheinlich das ganze ist und versuche das ganze humoristisch zu sehen. Ich schmücke die U-Boot-Geschichte nicht umsonst mit einigen Details aus (die alle wahr sind, aber man könnte es halt auch ohne erzählen und würde es immer noch für sie bescheuert halten, wie es nun mal auch war).

    Während eines Schubs bin ich meist so panisch, dass ich nicht darüber reden kann. Ich neige dazu zu erstarren und dazu gehört auch, dass ich nicht in die Aufmerksamkeit von Anderen geraten will.


    Schämt ihr euch dafür?


    Früher schon. Das war aber, als ich dachte, dass alle so ticken und damit nur besser klar kommen. Seit ich weiß, dass es krankhaft ist, nicht mehr. Ich gehe damit auch relativ offen um, da es den meisten Mitmenschen hilft Entscheidungen, die ich treffe, leichter besser zu verstehen und nachzuvollziehen... und sie mit guten Argumenten ausstattet, um mich auch mal zu meinem Glück zu zwingen. Man muss dazu sagen, dass meine Angststörungen anfingen, als ich vielleicht so 10 bis 12 war und erst mit Mitte zwanzig erfuhr, dass mit mir etwas nicht stimmte.


    Kennt ihr andere Leute mit der selben Phobie?


    Soziophobie... einige. Agoraphobie und die generalisierte Angststörung teile ich aber meines Wissens mit niemanden im direkten Umfeld.

  • - Was habt ihr für Phobien?

    Eine Ornithophobie, also die Phobie vor Vögel. Es ist jetzt nicht die Angst, dass mir die Vögel etwas tun könnten, was viele unwissenden leider manchmal denken, sondern ein großer Ekel vor den Tieren. Bei mir breitet es sich auf alle Vögel auf die mindestens so groß wie eine Taube oder größer sind. Besonders schlimm ist es aber bei Hühnern, Papageien und Sittichen, Flamingos, Pfauen, Truthähne und eben andere größere Vögel.


    - Was tut ihr dagegen?

    Ich meide Orte an denen viele Vögel sind. Gehe nicht in Zoos oder Tierparks, meide Bauernhöfe, und wenn in der Stadt oder so irgendwo Vögel sind, mache ich einen gewaltigen Bogen um sie.


    - Schämt ihr euch dafür?

    Ehrlich gesagt ja, gerade früher wo ich noch jünger war. Oft wurde ich wegen meiner Phobie ausgelacht oder nicht ernst genommen, gerade auch von Verwandten. Meine Phobie mag zwar für einige seltsam erscheinen, aber das heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Mittlerweile werde ich damit zwar mehr oder weniger akzeptiert, aber wenn jemand meint sich darüber lustig zu machen, schäme ich mich auch heute noch dafür.


    - Kennt ihr andere Leute mit der selben Phobie?

    Persönlich kenne ich niemanden der auch an einer Ornithophobie leidet. Ich habe bisher nur von Prominenten gehört die ebenfalls darunter leiden. Naja, dadurch konnten meine Eltern wenigsten akzeptieren, dass es sowas gibt.

  • Ich habe zwei Phobien die mir auf Anhieb einfallen und mich schon lange begleiten. Die, die mich am meisten belastet in bestimmten Situationen, ist meine Achluophobie, die Angst vor Dunkelheit.


    Keine Ahnung, was der Auslöser war, ich kann mich nicht erinnern dass ich als kleines Kind schon Probleme damit hatte. Aber ich kann mich an eine Situation erinnern, die ich nie vergessen werde, da war ich 10. Mein Vater war Nachts mit mir in der kleinen Waldfläche hinter unserem damaligen Garten unterwegs, wir wollten Holz suchen zum verbrennen. Er hatte die Lampe bei sich, ich bin gefolgt. Irgendwann hat er sich einen Spaß erlaubt und das Licht ausgemacht, es war stockdunkel. Er hat nichts mehr gesagt und auch auf mein anfängliches Rufen nicht reagiert. Dann hatte ich eine Panikattacke. Er hat es nicht böse gemeint und wir sind dann auch zügig wieder zurück gegangen, aber ich habe mich nicht mehr beruhigen können an dem Abend.


    Seit dem kam es immer wieder Mal vor, dass ich Panik bekomme im Dunkeln. Mein Kopf spielt mir Streiche, ich höre Dinge die nicht da sind und bilde mir Gefahren ein, wo keine sind. Als ich alleine gelebt habe, war es schlimm, ich hab mich an manchen Nächten nicht einmal in meiner Wohnung sicher gefühlt.


    Ich meide dunkle Straßen wo ich nur kann und vermeide es, alleine unterwegs zu sein, das ist alles was ich bisher dagegen unternommen habe. Es ist zurückgegangen, seit dem ich nicht mehr alleine lebe, aber in manchen Situationen wo vollkommene Dunkelheit herrscht, bekomme ich Panik.


    Meine zweite Phobie ist eine Arachnophobie, wobei ich diese einigermaßen unter Kontrolle habe, zumindest wenn ich draußen unterwegs bin. Wenn mir eine Spinne zu nah kommt, Verfalle ich in eine Art Schockstarre und kann mich nicht bewegen. Als ich kleiner war habe ich immer geschrien. Das passiert mir auch heute noch manchmal, aber ich habe diesbezüglich besser gelernt, damit umzugehen. Zur Angstbewältigung habe ich, wenn ich mich in der Lage dazu gesehen habe, auch die ein oder andere Sonne auf meine Hand oder meinen Arm gelassen, einfach um dagegen anzukämpfen, weil ich im Grunde genau weiß, dass mir nichts passieren wird.


    Ich habe dasselbe auch versucht um meine Angst vor Dunkelheit zu bekämpfen, aber es hat bisher nicht funktioniert. Ich bekomme immer noch Panik, wenn ich alleine an stockdunklen Orten bin.



    Ich kenne niemanden, der diese Angst ebenfalls hat, meistens wird es nur belächelt und als Quatsch abgestempelt, deswegen habe ich vielen in meinem Bekanntenkreis nie davon erzählt, ausser es ließ sich nicht vermeiden.


    Bei der Spinnenphobie siehts anders aus, aber mir scheint, dass diese Angst ohnehin weiter verbreitet ist, egal ob jung oder alt.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Yuki

    Ich hab exakt die selben zwei Phobien. Meine Angst im Dunkeln äußert sich insbesondere darin, dass ich nicht ohne Lichtquelle einschlafen kann.

    Mir ist es schon ab und an mal passiert, dass ich Mittags eingeschlafen bin wo es noch kein Licht brauchte und dann Abends stockdunkel aufgewacht bin. Das sind die schlimmsten Erlebnisse.

    Ich sehe überall Monster und glaube die ganze Zeit, dass mich etwas aus den Ecken anschaut, sehe auch überall Augen.

    Auf Straßen im Dunkeln kann ich mich allerdings bewegen, aber in den Wald bei Nacht kann ich nicht alleine, krieg übertriebene Panik und renne dann immer ganz schnell, weil ich Angst habe verfolgt zu werden.


    Du bist auf jeden Fall nicht alleine damit und du musst dich nicht dafür schämen!

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • PLUSQUAMPERFEKTION da bist du tatsächlich die erste Person, die diese Angst teilt. Das mit den Stimmen kenne ich leider, an einem Abend war es besonders schlimm. Ich hab mir eingebildet jemand versucht durch meine Wohnungstür zu kommen, in der ganzen Wohnung hat es Geräusche gegeben, die nicht da waren. Ich wollte wegrennen aber war so gelähmt vor Angst, dass ich einfach nur hellwach dalag und gewartet habe, bis die Nacht vorbei war. Es ist schon Wahnsinn, was der Kopf einem vorgaukeln kann in einer Angstsituation.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Ja, ich habe auch Angst im Dunkeln.

    Bei mir ists aber mehr so ein Kommen und gehen.

    Meistens schert es mich überhaupt nicht, manchmal aber triffts mich eonfach und ich werd richtig hysterisch.

    Ist bei mir meistens eher eine Variation von Verfolgungswahn schätze ich.

  • Yuki


    Tatsächlich ist die Angst vor der Dunkelheit erst einmal was ganz normales und hat mit unserer furchtbaren Nachtsicht zu tun - und da bei uns die Augen das wichtigste und am stärksten ausgeprägte Sinnesorgan sind, ist das ein echtes Problem. Säugetiere, deren Sinneswahrnehmung mehr auf Riechen, Hören und/oder fühlen ausgelegt sind, haben da weniger Probleme.


    Insofern brauchst du keinen "Auslöser" sondern bei dir hat sich das einfach nur gesteigert. Tatsächlich kann die eigentlich als Streich gedachte Aktion deines Vaters dazu beigetragen haben. Das heißt aber nicht, dass deine Phobie Quatsch ist oder belächelt gehört.


    Deine Schilderung wirkt eher so, als würdest du stark unter dieser Angst leiden, zumal man der Dunkelheit ja nicht (immer) aus dem Weg gehen kann. Ich kann dir da nur raten psychotherapeutische/psychiatrische Hilfe zu suchen und die langen Wartezeiten bis zu einen ersten Termin in Kauf zu nehmen. Mit Hilfe von angstlösenden Medikamenten kannst du das vielleicht zumindest ein wenig in den Griff bekommen. Und wenn es darauf hinausläuft, dass man dir Akutmedikamente verschreibt, die du in Panikattacken einnimmst - die ich hatte ich auch eine zeitlang und allein das Wissen, dass ich die in Griffweite habe, hat mir schon enorm geholfen.

  • da bist du tatsächlich die erste Person, die diese Angst teilt. Das mit den Stimmen kenne ich leider, an einem Abend war es besonders schlimm. Ich hab mir eingebildet jemand versucht durch meine Wohnungstür zu kommen, in der ganzen Wohnung hat es Geräusche gegeben, die nicht da waren. Ich wollte wegrennen aber war so gelähmt vor Angst, dass ich einfach nur hellwach dalag und gewartet habe, bis die Nacht vorbei war. Es ist schon Wahnsinn, was der Kopf einem vorgaukeln kann in einer Angstsituation.

    Das klingt einfach nur schrecklich. :( So schlimm ist es bei mir zum Glück nicht, aber die Angst vor Dunkelheit bzw. die Angst davor, dass da irgendjemand ist, die hab ich. Ich bin unendlich froh, dass ich einen Hund habe, der fremde Leute sofort anbellen würde, wenn sie uns zu nahe kommen. Wenn ich nachts noch eine kurze Runde mit ihm Gassi gehe, meide ich auch alle dunklen Orte, weil ich ständig Angst davor habe, dass da jemand steht und auf mich wartet, auch wenn das total unbegründet ist. Selbes übrigens in der Nacht. Ich mag es leider gar nicht mit Nachtlicht zu schlafen, aber seit ich den Hund habe, habe ich nachts in der Dunkelheit auch einfach keine Angst mehr. Er würde Leute in unsrer Wohnung sofort bemerken und verbellen, was mir ein extremes Gefühl von Sicherheit vermittelt. Zum Glück geht er nachts mit mir auch aufs Klo, haha.


    Außerdem ist da noch die extreme Angst vor Spinnen, dafür habe ich aber keine Erklärung oder sonstiges. Ich habe einfach seit ich denken kann Angst davor, wobei man die Angst auch mit extremen Ekel gleichstellen kann. Ich finde die Viecher durchaus interessant und habe auch wenig Angst vor ganz kleinen Spinnen, sowie großen, kontrollierbaren Spinnen (zb Haustiere von Leuten). Ich will einfach nicht, dass mich eine Spinne berührt, habe aber oft nichts gegen eine friedliche Coexistenz in der letzten Ecke meiner Wohnung. Die Angst vor Höhe und die damit verbundenen Schwindelanfälle erwähne ich jetzt nur mal nebenbei, obwohl ich echt wenige Leute kenne, die so unter Höhenangst / Der Angst vorm Fall leiden wie ich. Dahingehend bin ich wirklich ein Weichei.


    Als letztes aufzählen will ich noch überwundene Angst vor Nadeln. Als Kind hatte ich ein traumatisches Erlebnis mit einer Spritze während mir eine tiefe Wunde am Kopf genäht werden musste und seitdem hatte ich dann panische Angst vor allen Nadeln. Nachdem ich mich aber freiwillig habe piercen lassen, hat die Angst als Jugendliche dann immer mehr abgenommen, aber eine kleine Panik war beim Blutspenden beispielsweise trotzdem vorhanden. Der Punkt, an dem ich die Angst dann letzten Endes überwunden habe, war, als ich einen Nierenkolik hatte und Schmerzmittel über einen Katheter in die Armbeuge bekommen habe. Ohne die hätte ich das vermutlich echt nicht so gut ausgehalten und ich war so dankbar darüber, dass ich ab dem Zeitpunkt die Angst vernachlässigen konnte. o/

  • Einer meiner Phobien ist wohl Höhenangst. Die soweit geht, dass ich beim Autofahren Angst habe wenn es bergab geht. Hatte da schon in der Fahrschule Probleme quasi runterzufahren da ich dieses Gefühl von oben-nach-unten nicht mag. Auch was tiefe Gewässer angeht wo man den Grund nicht sieht bspw. das Meer meide ich dann doch lieber. Ich bin aber auch schon auf Holzhaufen oben gewesen. Ich weiß es ist gefährlich, aber es hat mir sehr geholfen meine Phobie damit etwas zu überwinden. Ähnlich wie beim Kletterpark wo ich mit einer Seilbahn nach unten gefahren bin (einzig mein Körper war halt an dieser Halterung befestigt). Ging vorbei an nem Wasserfall was echt cool war, aber holy... Adrenalin pur. Das ist echt Wahnsinn. Nur leider hat bei mir diese Überwindung meist nur kurzfristig geholfen deswegen Probs geht an jeden raus der das dauerhaft überwindet. Bei mir war das bisher nicht drinnen und ich bin auch ehrlich gesagt nicht scharf auf Bungee Jumping oder so. Gibt ja Leute die das in ihre "To do Liste fürs Leben" machen, aber ne danke... die gehört bei mir eher zu den Dingen die ich niemals machen würde. :yeah: Eindeutig zu riskant für mich.


    Was noch etwas spezieller ist, ist wohl meine Nacktschneckenphobie. Es ist mehr Ekel als Angst, aber auch dort reagiere ich ähnlich wie manche auf Spinnen. Uns ist ja mal ne Nacktschnecke (sehr fett btw.) ins Haus gekommen durchs Fenster. Und mein Mann musste mir dann auch helfen die zu entfernen (hat sie rausgebracht), aber ehrlich... ich hätte da nichts machen können da ich so starr vor Angst war. Wenn die ihre Fühler/Augen (?) heben ist es bei mir aus. Da läufts mir einfach eiskalt den Rücken runter. Häuserschnecken finde ich sogar sehr hübsch anzusehen. Da geht es mit der Phobie sogar, aber ich mag diese braunen, glibschigen Dinger so gar nicht. Gleichzeitig hasse ich Leute die solche Tiere zertreten, verbrennen, ect. Das ist für mich dann einfach nur grausam. Bin also eher like 'habe Angst, aber das Tier kann ja nichts dafür'. :3


    Ansonsten bin ich da ähnlich. Meide generell Dunkelheit oder dunkle Orte. Mit meinem Mann zusammen ist das kein Problem, bzw. sagen wir: In Begleitung. Alleine wird mir da schon Bange. Ich glaube zum Teil ist es Paranoia und zum Teil leider auch schlechte Erfahrung durch gewisse Creeps halt die manchmal leider auch nachts einen gerne verfolgen. :hmmmm: An meinem vorherigen Wohnort in der Stadt war es ja sogar meiner Mutter lieber mich fahren zu lassen da die meisten ab 23 Uhr rum so stockbesoffen waren, dass sie sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatten. War auch nicht besser wenn man gehört hat was da teilweise an Sachen passiert ist. In dem Sinne bin ich also echt froh lieber tagsüber unterwegs zu sein. Ich fühle mich generell nicht wohl wenn ich an unbekannten Orten bin. In dem Punkt hilft es mir schon meine festen Routen zu haben und komische Orte, bzw. so was wie Wälder, ect. zu meiden (also nachts).


    Meine letzte Phobie wären wohl auch Spritzen. In den Jahren hat es sich zumindest etwas gebessert, aber ich mag es nach wie vor noch nicht wenn ich gespritzt werde. Es muss natürlich sein doch kostet es mich jedes Mal Überwindung. Und ich habe einfach mittlerweile gelernt wegzuschauen und an was Schönes/Süßes/Entspannendes zu entdecken. Das war für mich dann halt ein kurzer Moment des Schmerzes, aber zumindest sehe ich dann die Nadel nicht. Das und die Flüssigkeit die da rauskommt sind das was halt Panik in mir auslösen.


    Ich bin froh mit den meisten Phobien im Alltag umgehen zu können, aber auch hier finde ich es wichtig diese ernst zu nehmen. Gerade weil es ja manchmal auch durch Kindheitserlebnisse erzeugt sein kann (nicht muss, aber kann). Das Beste was ich aus meinen Phobien gelernt habe ist in jeder Situation erst mal mir klar zu machen ob es wirklich so schlimm ist (Beispiel Schnecke) oder ob ich wirklich in ernster Gefahr bin (seltsamer Ort nachts). So konnte ich für mich zumindest einen Kompromiss finden mich nicht komplett diesen Ängsten auszuliefern. :)

  • Gibt ja Leute die das in ihre "To do Liste fürs Leben" machen, aber ne danke... die gehört bei mir eher zu den Dingen die ich niemals machen würde. :yeah: Eindeutig zu riskant für mich.

    Das wäre zum Beispiel auch überhaupt nichts für mich. Das hat auch weniger damit zu tun, dass ich nicht versuchen will die Angst zu überwinden, sondern mehr damit, dass ich den Nutzen darin so klein schätze, dass mir das die Angst einfach nich wert ist. Habe eher überlegt mal mit Freunden öfter mit dem Riesenrad oder sogar Kettenkarussell zu fahren, da ist immerhin die Aussicht über halb Wien das Interessante daran. Ansonsten haben mir zb Ausflüge mit Aussichtstürmen überhaupt nicht zugesagt und das war für mich dann ganz schlimm, wenn Leute hinter mir beispielsweise auf engstem Raum 50 Meter in der Höhe sind und die Aussicht am Prager Uhrturm genießen wollen, während ich mich an jeglichen vorhandenen Stangen festkralle, um nicht wegen Schwindelgefühl umzukippen.

  • Schon klar, Spritzen sind der Horror, aber sich aufschneiden und in sich rumfummeln lassen ist ok... Sorry, kann ich dann nicht wirklich ernst nehmen.

    Du hast wohl echt keine Ahnung, wie Phobien funktionieren?

    Eine Angst vor Spritzen hat außerdem ja auch nichts damit zu tun, dass man Angst vor Schnitten oder Wunden hat. Es kann total fine sein, sich mit einem Messer zu schneiden, aber der Einstich für den Blutzuckerwert ist der Horror.

    Ganz ehrlich, ich kann mir auch keine Nadelstiche selbst geben, ich bin auch froh, dass ich es nicht machen muss. Erstmal hab ich unfassbare Angst dabei was falsch zu machen. Dann ist alleine schon der Gedanke (besonders bei langen Nadeln), dass diese komplett reingehen. Ich würde jetzt nicht direkt behaupten, eine Nadelphobie zu haben, aber der Gedanke bereitet mir schon Unbehagen, ich kann auch nicht hinsehen, wenn mir eine Nadel eingeführt wird. Müssten bei mir Freunde und Familie machen.


    Des Weiteren, im verlinkten Artikel wird der leitende Arzt wohl am besten gewusst haben, was das richtige ist. Wenn der Leidensdruck tatsächlich so hoch war, dass eine OP herangezogen wird, die sonst wirklich nur sehr schweren Verläufen gewährt wird, dann sollte man das definitiv ernst nehmen. Dann ist es nicht einfach nur ein "Stell dich nicht so an, schieb dir die Spritze rein." Bei einer OP ist man außerdem unter Narkose, wüsste nicht, dass man den Eingriff mitbekommt, alleine schon das verschmälert die Situation.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «