Born to be wild? (Kapitel 8)

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Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Ich hab es unter einem Monat geschafft *Nochmals Applaus bitte*
    Kommentare hab ich ja schon beantwortet, also kommen wir ohne große Umschweife zum nächsten Teil… ok vielleicht noch nicht ganz :D
    Will nur mal ankündigen, das ich vom 20. 7. bis zum 29. 7. nicht daheim bin. Das heißt, dass es doch wieder etwas dauern kann, bis ich weiterschreiben kann, ins Internet kann, etc.
    Na ja, das wäre mal alles^^


    Dann viel Spaß mit dem neuen Born tob e wild? Teil:



    „Also dann…“, sagte Toby und wandte sich von dem Schleifen, Ketten, Halstuch Stand ab.
    Kein Problem, ich hatte nun nichts mehr dagegen, solange ich weiterhin hier oben sitzen durfte. Ich gähnte einmal laut auf und klammerte mich fest an das Schleifenpäckchen (Und natürlich an Tobys Kopf, sonst wäre ich schon längst hinuntergefallen)
    Ich konnte es kaum erwarten, Vulpix das Päckchen zu überreichen, auch wenn ich noch nicht so recht wusste, in welchen Zusammenhang ich es ihr geben sollte. Es sollte schon irgendwie besonders sein… das war jedenfalls meine Vorstellung. Na hoffentlich gefiel ihr wenigstens die die Farbe…


    Nach einigen Minuten war mir „Päckchen umklammern“ doch eine zu eintönige Beschäftigung, weswegen ich mich wieder nach interessanten Verkaufsständen umblickte. Vielleicht einer, der gerade Sandwiches im Angebot hatte, das wäre nur zu perfekt... Hm, seltsam. Was waren das für komische Stände. Die Marktstände die wir im Moment passierten, sahen eine Spur anders aus. Sie schienen irgendwie relativ wenige Verkaufsware zu haben. Viele hatten nur bunte Papierstöße und Schreiber auf ihren Verkaufsauslagen, andere nur paar dünne Bücher, wieder andere hatten überhaupt nichts auf ihrer Verkaufsfläche und wieder andere hatten nicht einmal diese. Doch auch um die Verkäufer, die keinen Markstand besaßen, hatte sich eine beachtliche Menschenmenge gesammelt, welche anscheinend dem Gelaber dieser Leute lauschten. Bis zum heutigen Tag hatte ich nicht einmal gewusst, dass man ein Verkäufer sein konnte, ohne etwas zu verkaufen. Die Menschen… wie sinnlos sie waren.


    „Gewinnspiel! Gewinnen sie einen Urlaub… jede Unterschrift zählt, gegen das… unsere Firma ist spezialisiert auf… ich sag euch, die Erde ist flach…“
    Das war vielleicht ein Durcheinander von Rufen und Schreien. Nicht dass es bei den anderen Markständen unbedingt leiser zugegangenen wäre, aber diese hatten wenigstens etwas zu verkaufen, wie etwa Essen und Halstücher. Im Ernst, für was schrien diese ganzen Verkäufer? Ich hatte echt keine Ahnung was diese hier eigentlich machten oder besser, was ich eigentlich hier machte.


    „Erinnert mich irgendwie an eine Messe. Eine ziemlich bunt gemischte Messe“, murmelte Toby, was aber anscheinend nicht an mich gerichtet war, „Hier wollte ich eigentlich nicht her…“
    Er blickte unschlüssig um sich, zog den roten Zettel aus seiner Hosentasche und blickte nachdenklich auf abgebildete die Miniatur Karte. Was ihm wahrscheinlich auch nicht sonderlich viel brachte, viel war auf diesem winzigen Kärtchen ja nicht zu sehen. „Wir hätten doch zu dem Kartenshop gehen sollen“, sagte er schließlich verbittert, „Na ja, sollen wir vielleicht einfach wieder umkehren und uns wo anders schauen? Oder sollen wir einfach mal auf gut Glück weiter gehen?“
    Wow, hatte er mich gerade nach meiner Meinung gefragt? Dieses Mal blickte er sogar zu mir hinauf! Ich war echt gerührt. Nur schade, dass es mir dieses Mal ziemlich egal war, wohin wir gingen. Hauptsache, es gab was Interessantes zu sehen oder ich hatte meine Ruhe. Oder beides.


    „Hm, keinen Plan?“, sagte er, als er mich ein Weilchen lang nachdenklich betrachtet hatte, „Ist dir wohl vollkommen egal, solange es was Interessantes zu sehen gibt, oder?“
    Jetzt kann er plötzlich meine Blicksprache doch lesen! Dabei hatte ich nicht einmal etwas geblickt; Toby ist manchmal richtig unheimlich… hab ich das nicht einmal schon erwähnt? Auch kaufte er mir ein tolles Halstuch, ein Geschenk für Vulpix, fragte mich nun doch nach meiner Meinung, das war ja nicht normal. Vielleicht wollte er sich ja entschuldigen? Für was nochmal… auch ja, dafür das er mich gefangen, von Heim, Freunden und Familie getrennt, in irgendwelche Pokemonkämpfe gehetzt und einmal in einen Schleifenaufzug gesteckt hatte. Dafür das er mich auf ein Schiff gezerrt und in irgendeine fremde Welt gebracht hatte, ohne Rückkehr nach Hause (… auch ja, stimmt wie komm ich wieder heim?), das er mir Sheinux eingebrockt hatte, das er mich von einem Garados durch das Meer ziehen hat lassen, das ich bei einer Verfolgung fast ertrunken und anschließend von einem Koch zu Fukanobraten verarbeitet wäre… Wenn ich so nachdenke, schuldet Toby mir mehr als nur ein Korb Sandwiches und ein Halstuch. Na ja, aber das Halstuch war doch ziemlich schick…


    Toby schien sich schließlich dafür entschieden zu haben, umzukehren, denn er drehte sich um und marschierte zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Jedenfalls glaubte ich das oder besser gesagt er. Ich hatte irgendwie das ungute Gefühl, dass wir diesen blau, weiß, roten Stand noch nicht passiert hatten… aber ich konnte mich genauso gut irren. Ich hatte mich ja eigentlich nicht so sehr auf meine Umgebung konzentriert, so konnte ich den Stand genauso gut übersehen haben. Auch wird schon passen. Ich musste Toby einfach vertrauen… Moment, gehörte das nicht in die Kategorie: „Verdammt schlechte Idee?“
    „Fukano, ähm waren wir hier schon mal?“, kam es in diesem Moment von Toby.
    Sich auf Toby‘s Orientierungssinn verlassen… wieso war ich manchmal so naiv? Ich war einfach zu beeindruckt darüber gewesen, dass er meine Blicksprache beachtet hatte, dass ich ihm tatsächlich eine Chance in Sachen Orientierung geben wollte, ganzgleich ob er mir so viel Schuldete… ich wollte einfach mal nett sein, pff.


    Obwohl ich mir nun ziemlich sicher war, dass wir hier sicher nicht richtig waren, schwieg ich weiter.
    Toby schien mein Schweigen als „Keine Ahnung“ einzustufen, den er zuckte mit den Schultern und ging einfach schnurstracks weiter. Doch egal wie lang er zu gehen schien, es tauchten einfach keine interessanten Stände auf. Um uns waren einfach nur Verkaufsstände ohne… verkaufen. Nur vereinzelt konnte ich ein paar richtige Verkaufsstände entdecken, doch die Verkäufer schienen ebenfalls bemerkt zu haben, dass sie vollkommen fehl am Platz waren. Der Boden war hier auch nicht mit diesem schwarzen Zeug überzogen, sonder einfach mit Kies überstreut. Ansonsten; laaaangweilig. Menschen und uninteressante Verkaufsstände, als ob das Erste nicht schon genug gewesen wäre, gruml.
    Wir passierten gerade wieder so einen verkaufsstandlosen Verkäufer, der vor einer ansehnlichen Menschenmenge anscheinend eine Art Rede hielt. Wir wären auch fast an diesem Typen vorbeigegangen, ohne ihm weitere Beachtung zu schenken, doch da brachte Toby meinen ganzen Ablauf durcheinander. Er blieb stehen und blickte neugierig zu dem glatzköpfigen Mann, der da gerade laberte.


    „… die Welt wird untergehen (ein Gemisch aus überraschten Raunen und genervten Gemurmelte erfüllt die Luft) und nichts wir den Untergang aufhalten können! Vulkane werden ausbrechen, Land überschwemmt und der Himmel wir auf uns stürzen. Wenn Groudon und K…“
    „Das hast du vor zwei Jahren auch schon behauptet“, unterbrachen paar Leute aus der Menschenmenge den Typen, „Und nichts ist passiert!“
    „Da hatte es Probleme mit dem Termin gegeben“, sagte der seltsame Verkäufer, „außerdem kann ich doch nichts dafür, wenn der Palkia-Kalender nicht nach unserer normalen Zeit abläuft… da gibt’s räumliche Probleme.“
    Ich verstehe kein Wort…
    „Was soll denn das heißen (der spricht mir aus der Seele)?“, ertönte es wieder von einem Zuschauer, „und was war mit dem Weltuntergang, der letzten Winter hätte passieren sollen? Auch irgendwelche Terminänderungen?“
    Noch mehr entrüstet verschränkte der Laberer die Arme und sagte mit ernster Miene: „Also wirklich, ich verlasse mich nur auf Tatsachen, reine Tatsachen. Und auf Mathematiker. Was kann ich dafür wenn sich eben diese etwas verrechnen. “
    „Und mit dem vor einer Woche?“
    „Innerlich bist du bereits untergegangen, junger Mann“, rief der Mann, „Ihr wisst doch alle, dass der Untergang kommen wird, wieso kommt ihr sonst regelmäßig zu mir?“
    Für eine gute Minute war es ziemlich still…


    Ehrlich, ich hatte keinen blassen Schimmer, über was dieser Typ eigentlich redete. Weltuntergang? Kalender? Mathematiker? Macht keinen Sinn für mich. Nichts Neues, Menschen waren eben sinnlos, da musste man sich nur mal Toby oder den Typen dort anschauen, um das zu erkennen.
    „Und wieso sollte dieses Mal die Welt untergehen?“, durchbrach schließlich jemand die kleine Schweigerunde.
    „Ganz einfach, es gibt ein Zeichen“, antwortete der Sinnlose und schien zu versuchte, sich unauffällig um zu schauen. Da ich das bemerkt hatte, war damit praktisch schon gescheitert. Das hielt ihm jedoch nicht weiter auf, sich weiter in der Runde umzusehen. Als sein Blick bei Toby und mir hängen blieb hatte ich irgendwie wieder so ein ungutes Gefühl…
    „Jemand… besser, ein Pokemon wird erscheinen, in dessen Augen die Apokalypse. Es… ein Pokemon mit rotem Fell und schwarzen Streifen und (er schielte in unsere Richtung) dem blauen Tuch des… Untergang!“
    Rotes Fell, ein blaues Tuch, Augen und Apokalypse? Was sollte den das für ein Pokemon sein? Es ähnelte etwas meiner Beschreibung aber meine Augen waren eindeutig Schwarz und nicht Apokalüps. Den Beweis hatte ich heute schon im Spiegel gesehen. Was war Apokalüps überhaupt für eine Farbe? Außerdem hatte ich nichts mit einem Untergang und dem ganzen Zeug zu tun.


    „Es weilt in diesem Moment in dem ich hier Spreche bereits unter uns…“, setzte der Verrückte fort und wirbelte, wer hätte das gedacht, in unsere Richtung und deutete auf Toby.
    „Genau dieses Pokemon“, rief er, worauf sich alle Blicke auf ihn richteten.
    Pff, Toby war doch kein Pokemon, das wusste sogar ich. Man, dieser Typ hatte ja total schlechte Augen, sollte lieber aufhören zu reden und stattdessen einen Menschenarzt aufsuchen. Vielleicht war ja Apokalüps eine Augenkrankheit, das würde nämlich einiges Erklären.
    „Seht ihr diese Augen. Diese Augen des Weltuntergangs! Dieses Fukano ist der Vorbote des Untergangs!“
    Nochmals Pff, Toby war doch kein Fukano, das wusste sogar… he, was redet dieser Typ gerade? Meinte der etwa mich! Mich und Weltuntergang?! Ok, das fasste ich mal definitiv als Beleidigung auf, so hässlich waren meine Augen nun auch nicht. Eigentlich waren sie überhaupt nicht hässlich, wenn man realistisch sein wollte, doch wenn man so bescheiden war wie ich, kümmerte man sich nicht wirklich um so ein (wichtiges) Detail. Trotzdem… was bildete sich dieser Typ eigentlich ein? Pff.
    „Seht wie er die Zerstörung der Welt repräsentiert“, setzte der Laberer fort und begann mit seinen Händen sinnlos in der Luft herum zu fuchteln, „Da können nicht einmal die Weltschöpfer Pokemon mithalten!“
    Ok, langsam ging mir der Typ auf die Nerven. Wegen ihm starrte mich im Moment jeder der herumstehenden Menschen schockiert an und sowas konnte ich im Ernst nicht ausstehen. Jedenfalls nicht, wenn mich ein Verrückter als „Weltuntergangspokemon“ anprangert (Ich wollte in diesem Fall keineswegs Absol diskriminieren… das will ich nur mal gesagt haben!)
    Doch der Typ plapperte einfach wie ein Wasserfall weiter. Und alle Menschen lauschten diesem Blödsinn sogar zu, selbst Toby war in diesem Moment keine große Hilfe. Dieser lauschte dem Blödsinn nämlich selbst zu...


    Grr, toll, wo war ein Wasserbecken oder eine Torte inklusiv Steckenschuhe, wenn man sie brauchte? Schließlich, weil sich diese drei Dinge nicht in der Nähe befanden und ich außerdem einfach zu genervt (und faul) war, herunter zu springen um mich persönlich um den Typen zu kümmern, musste ich zur Fernkampfoffensive wechseln.
    Dazu bediente ich mich an einer recht simplen aber wirksamen Attacke… dem Spuckball!


    „Und das blaue Tuch… es zeigt das etwas vom Himmel fliegen wird… (Spuckball klatscht auf seine Glatze), was zum…“ Für einen Moment starrte der Möchtegern das flüssige Zeug, das er sich von der Stirn gewischt hatte, angewidert an. Ich freute mich bereits Innerlich auf meinen Sieg, doch da setzt der Typ schon unbeirrt fort: „ Seht ihr, es fängt schon an!“
    Verdammt, dieser… ich versenge dem gleich sein nicht vorhandenes Haar! Wenn das bloß möglich wäre (Ich wollte in diesem Fall keineswegs Menschen mit Glatzen diskriminieren…das will ich nur mal gesagt haben!) Das ganze Gelabere wurde allmählich noch sinnloser, als es schon zu Beginn war. Ich hätte ihm schon am liebsten einen Feuerball ins Gesicht gespuckt, doch wahrscheinlich würde er dann damit anfangen, dass dies das Zeichen des Weltabbrennens sei, falls er diesen Angriff überlebte. Aber so weit wollte ich auch nicht vorgehen. Aber wie heißt es so schön, der Verstand siegt über die Vernunft…


    Ohne Vorwarnung kletterte ich plötzlich zu Tobys Hosentasche hinunter, packte mit meinem Maul den Pokeball von Mister Schuww und schleuderte ihm mit voller Wucht gegen den Kopf des Laberer.
    Nervensäge gegen Nervensäge, so lautete meine Devise! So gute Ideen bekam man nur, wenn man auf seinen Verstand hörte, grins. Hoffentlich nervten die beiden sich so lange gegenseitig weiter, damit ich endlich nicht mehr angestarrt wurde und von hier verschwinden konnte.


    Der Pokeball prallte mit einem dumpfen Klong von dem Kopf des Verrückten ab, flog etwas nach rechts und öffnete sich mit dem bekannten „Zisch“ Geräusch. Jaja, das Klicken war eben eine Eigenheit meines Pokeballes.
    Ein gleisendes Licht erfühlte die Menschenrunde und wenige Sekunden später tauchte auch schon Schuw auf… ähm, oder?
    Der Schatten, der in dem Licht zu entdecken war, nahm nämlich plötzlich eine riesen große und längliche Gestalt an und bevor ich überhaupt kapierte, was gerade geschah, ertönte ein tief grollender Laut. Erschrocken schossen die umstehenden Menschen zur Seite und das keine Sekunde zu früh. Mit einem lauten Bum, fiel das erschienene steinerne Schlangenpokemon zu Boden und wirbelte dabei einigen Staub auf.


    … was war mir Sheinux passiert!? Hatte es sich etwa zu einer… Steinschlange weiterentwickelt? Das war doch gar nicht möglich… sollte er nicht mit der Zeit zu einem, ähm ich glaube zu einem Mister Schuw-wu werden? Egal was auch mit Sheinux passiert war, die Blicke der Menschen war jetzt hundertprozentig nicht mehr auf mich gerichtet.
    „Verdammt“, murmelte Toby verdattert und starrte verwirrt das Pokemon an, welches anscheinend keine Ahnung hatte, wo es sich gerade befand, „Das Onix… das gehört Rebecca.“


    Irgendwo im TV-Sender Jubelstadt…
    „Und welches Pokemon wollen sie für den „Dance Dance Revolution“ Wettbewerb verwenden?“, fragte die rothaarige Dame, die hinter dem Anmeldeschalter saß, Rebecca und klickte etwas auf ihrem Kugelschreiber herum.
    „Dance Dance Revolution gibt es auch noch!“, rief Rebecca begeistert und winkte begeistert mit ihrem Pokal in der Luft, „Ich dachte eigentlich, das nach dem„Speed Drawing Wettbewerb“ jetzt der richtige Karaokebewerb anfängt, aber ein Dance Dance Revolution Wettbewerb mit Pokemon… Klasse!“
    „Welche Pokemon wollen sie mit in den Bewerb schicken“, unterbrach die Dame Rebecca und klickte weiterhin auf ihrem Kugelschreiber herum.
    „Sicher doch, ich nehme“, begann Rebecca und packte nach ihren zwei Pokebällen, „natürlich meine zwei Pokemon Vulpix und Onix!“
    „Vulpix und Onix, alles klar… Onix?!“Die rothaarige Frau sprang erschrocken vom Sessel, als Rebecca ihre Pokebälle in die Luft warf, worauf ein Klicken und ein Zischen zu hören waren. Ein helles Licht strömte aus den zwei Pokebällen und zu Vorschein kamen ein Vulpix und… ein Sheinux.
    Verwundert schaute Rebecca Sheinux an, welches ebenso verwundert schien, Rebecca zu sehen und murmelte: „Seltsam, das ist doch Tobys Sheinux...“
    Die Frau, welche ebenfalls realisiert hatte, dass es sich hierbei wirklich nicht um ein Onix handelte, setzte sich wieder an ihren Tisch und sagte Kopfschüttelnd: „Unterstehen sie sich bitte mit solchen Witzen, die sind wirklich nicht gut für mein Herz.“


    Das war Rebeccas Onix? Wow, ich hatte nie zuvor ein Onix gesehen, die Teile waren ja riesig und laut! Und sahen aus… wie eine Kette von Steinen. Manchmal fragte ich mich im Ernst, wie sich Steinpokemon überhaupt bewegen konnten. Aber es konnte anscheinend gut Probleme lösen. Meines war jedenfalls jetzt Platt, hehe.
    „Helft dem Propheten heraus“, riefen die umstehenden Menschen und rannten auf das Onix zu. Andere schauten verständnislos zu Toby und schimpften: „Ziehen sie ihr Onix zurück, genauso wie das verflixte Untergangspokemon.“ Ich fühlte mich echt beleidigt. Wäre ich noch im Beerenforst, da hätte das niemand zu mir gesagt. Da waren nämlich keine Menschen die einem als Weltunterganspokemon bezeichneten, nur nette Picknicker und genervte Trainer.


    „Tu ich ja schon“, murmelte Toby verstört und hob eilig den Pokeball wieder auf.
    „Seht ihr, der Himmel stützt auf uns!“, kam es plötzlich unter dem Onix hervor. Zur Überraschung aller, kroch auf einmal unter dem Onix, der Laberer hervor. Etwas verdreckt, aber am Leben. Arg, konnte wirklich nichts diesen Typen zum Schweigen bringen?
    „Der Bote, der Weltuntergan“, rief er und fuchtelte wieder etwas mit seinen Armen in der Luft, was in seinem Zustand noch armseliger aussah, als zuvor. Ich hasse Boote… und solche Typen. Wieso konnte er einfach nicht still sein. Energisch zog ich Toby an den Haaren, was man als ein „Verschwinden wir sofort von hier, oder ich drehe noch vollkommen durch“ verstehen sollte.
    Den verschwinde Teil verstand Toby wenigstens, denn er zog Onix in seinen Pokeball zurück, machte einige entschuldigende Verbeugungen und machte anschließend sich eilig aus dem Staub.


    „Wiedermal klasse gemacht Fukano! Du bringst mir wirklich den Weltuntergang“, lachte Toby etwas gezwungen, was ich jedoch weder echt noch erzwungen witzig fand.
    >>Halt die Klappe<< knurrte ich, auch mit dem Wissen, dass er kein Fererisch verstand und biss ihm etwas in den Kopf.
    „Fukano sei nicht gleich so eingeschnappt“, jammerte Toby und rieb sich die kleine Bisswunde.
    Kann ja nichts dafür. Der Weltuntergang ist schuld…

  • Wieder einmal sehr nice geschrieben. Ich mag die ungezügelte und völlig spontane Eigenschaft deines Protagonisten. Bloß nicht zuviel nachdenken. Was soll schon passeren? Drauf da!
    Bei deinem ganzen Weltuntergangsgeschreibe musste ich doch stark an die Tiberiumsaga von Command & Conquer denken. "Der Prophet" Jaja, das Ende ist nah. Gefällt mir :D
    Auch die Stelle, in der du Fukano noch einmal kurz alle seine bisherigen Erlebnisse kurz Revue passieren lässt, gefällt mir auch sehr gut. Schön gemacht



    Zwei Dinge sind mehr jedoch etwas negativ aufgefallen.


    1.) Warum besitzt Toby Rebeccas Pokéball und umgekehrt?


    Vielleicht habe ich es einfach in der vergangenen Woche wieder vergessen. Keine Ahnung...



    2.) Du schreibst aus der Sicht von Fukano, aber hast in diesem Teil deiner Geschichte wie damals in der Fleetburg-Bibliothek komplett den Schauplatz gewechselt. Darf man so etwas überhaupt tun?



    Edit: Auf Rechtschreibblubbs gehe ich hier jetzt mal nicht ein. Da haben andere User besser geschulte Augen als ich.

  • Zitat

    Zwei Dinge sind mehr jedoch etwas negativ aufgefallen.


    1.) Warum besitzt Toby Rebeccas Pokéball und umgekehrt?


    Vielleicht habe ich es einfach in der vergangenen Woche wieder vergessen. Keine Ahnung...

    d.i.: Spannungsaufbau X)

    Zitat

    2.) Du schreibst aus der Sicht von Fukano, aber hast in diesem Teil deiner Geschichte wie damals in der Fleetburg-Bibliothek komplett den Schauplatz gewechselt. Darf man so etwas überhaupt tun?

    Um ein bekanntes Beispiel zu nennen, wenngleich aus der französischen (Hoch)Literatur: Gustave Flaubert hat in deiner "Éducation Sentimentale" ständig den Fokus gewechelst. Interne, Externe und Wechselnde Fokalisation.


    Zum Kapitel: Wiederum sehr humorvoll geschrieben, mit einigen kleinen Fehlern, was aber, zumindest aus meiner Sicht, nichts weiter ausmacht. Mich persönlich interessiert es zwar eher weniger, wie der Balltausch zustanden gekommen ist, sondern eher, wie Fukano die Sache angeht, beispielsweise mit der Homophonie von "Boote" und "Bote". Auch weiss ich die Dummheit der Masse zu schätzen, wenn du es tatsächlich darauf hast ankommen lassen- die meisten Leute lästern zB über Zeitungen wie die "Bild", lesen sie aber im Endeffekt selber. So auch mit dem "Propheten": Erst wird gelästert, dann heisst er urplötzlich "Prophet", und auch der Kommentar, dass die leute doch immer zurückkämen, lässt auf eine versteckte- und gut angebrachte- Kritik schliessen^^


    Ja, ich denk mal, ich fass mich kurz. Sehr unterhaltsam, wenngleich du schon besser geschrieben hast, muss ich ehrlich zugeben, aber immer noch besser als diese Pseudo-Funstories. Keep it up^^

  • Hallo,


    also ich hab mich jetzt in der letzten Woche durch deine komplette Story gearbeitet und muss ein großes Lob aussprechen: du schreibst echt mit viel Witz und Humor. Deine Charakter sind dir auch gut gelungen, Fukano find ich klasse, so richtig "ich-bezogen" und jemand, der ohne Überlegen handelt. Toby ist dagegen etwas dämlich und tollpatschig, so sieht Fukano das ja auch. Zusammen ergänzen sie sich gut und sorgen für jede Menge Witz.


    Also mit mir hast du eine weitere Leserin gefunden, und ich freue mich schon darauf, wenn es wieder weiter geht (Ich hoffe, du schreibst noch)


    P.S.: Das einzigte was mir ein wenig fehlt, ist der Sinn von Tobys Reise...

  • ... so viel zu meiner Schreibgeschwindigkeit. Entschuldigung für diese *Räusper* Verspätung :totumfall:


    @ Eagle: Danke fürs Komi. Zu deinen Bedenken glaub ich, hab ich mich bereits geäußert, also hat sich das mal erledigt : D
    @ Ancalagon the Black: Hin und wieder etwas versteckte Kritik ist immer gut^^ Ähm, ja, ich hab schon mal besser geschrieben... ich hoff mal dass das nächste Kapitel wieder etwas besser wird. Ich hab jedenfalls einen Plan, wie ich etwas mehr Kick ins Geschehen bringen kann :D
    @ milchbroetchen: Neue Leser sind mir immer willkommen^^ Keine Sorge, ich schreib noch, ich hab mir wieder einmal so eine lange "Auszeit" gehabt. Was den Sinn von der Reise angehet... ja... das sollte sich in nächster Zeit klären : )



    Fehler können noch einige Vorhanden sein. Ich werde mir den Text selber noch einmal durchkämmen (poste aber lieber gleich, bevor ich wieder ein Monat lang nichts tu)




    Endlich konnten wir diese Horde von… Apukalüpten zurücklassen. Na ja, abgesehen von meinem sehr geehrten Trainer(und Apukalüpter) Toby. Aber wie hieß es so schön… ähm so schlecht, man konnte nicht alles haben. Toby war noch immer am Laufen, ganz gleich ob die Menschengruppe und der Laberer schon hinter den unzähligen Marktständen verschwunden waren. Es war mir ein Rätsel, wie er es schaffte, sich so schnell und geschickt durch die Menschenmenge zu schlängeln. Aber egal, konnte mir sehr recht sein, desto weiter weg wir von diesem Verrückten kamen, desto besser. Aber ich wunderte mich doch allmählich, wie wir dauernd so glimpflich davon kamen. Sheinux hat ein Buch im Wert von… hab ich vergessen… egal, jedenfalls ein sehr übertrieben teures Buch zerrissen und eine Bibliothek verwüstet und wir sind einfach ohne Konsequenzen abgehauen. Wir haben soeben einen Typen mit einem Onix plattgewalzt und rennen jetzt einfach davon. Na ja, dem Typen ging es ja–den Verhältnissen entsprechend- noch gut. Und eventuell haben wir noch diese violette Lamena (oder doch Lamina…)und ihr Drifzepli am Gewissen. Und Toby ist noch immer auf freien Fußes, also ich frag mich schon wer in der Menschenwelt für Recht und Ordnung sorgt. Nicht das es jemanden gäbe, der das bei uns Pokemon für Recht und Ordnung sorgte, aber Menschen waren ja normalerweise immer Sonderfälle. Außerdem hatte ich meine eigenen Methoden, für mein Recht und meine Ordnung zu sorgen.


    „Uff, was mach ich bloß mit dir“, seufzte Toby, der noch immer eilig voran schritt, „Jetzt machst du noch Leute platt.“
    Fängt er jetzt schon wieder damit an… der Laberer wurde nicht einmal richtig plattgewalzt! Aber woher hätte ich denn wissen sollen, dass in dem Pokeball nicht Sheinux, sonder ein Onix war, hä? Und selbst wenn ich das gewusst hätte… dann hätte ich präziser geworfen und dann wäre der Typ wirklich platt gewesen! Aber schade, dass man so etwas erst weiß, wenn’s zu spät ist. Wo hin war überhaupt Mister Shuw verschwunden? In Tobys Hosentasche war jedenfalls kein weiter Pokeball (nicht einmal mein eigener). Aber… vielleicht wollte ich das ja gar nicht wissen. Ich hoffte mal darauf, dass Toby ihn einfach bei Frank vergessen hatte…


    Toby reduzierte nun wieder sein Tempo auf Normalgeschwindigkeit und blickte sich noch einmal sicherheitshalber um, ob uns niemand gefolgt war. Da er sich wenige Sekunden später wieder umdrehte, nahm ich stak an, dass wir sie los waren. Er seufzte erleichtert auf und murmelte: „Gut, die sind wir sicher mal los…“
    Jaja, das hab ich mittlerweile auch bemerkt. Zufrieden gab ich ein lautes Gähnen von mir, gefolgt von einem kleinen Strecker… worauf ich eilig nach dem Schleifenpäckchen packte, das mir in diesem Moment hinunter flog… und klammerte mich anschließend hastig wieder an Tobys Kopf, da ich ansonsten hinunter gestürzt wäre. Räusper… Jedenfalls, was machten wir jetzt? Nach meiner Meinung hatten wir nun genug von diesem Markt gesehen. Wir könnten jetzt genau so gut von hier verschwinden und zurück zu Vulpix und Rebecca gehen. Doch Toby blickte im Moment nur etwas unschlüssig auf ein „Zeigerrad“, welches einige Meter von uns entfernt auf einem Pfahl in die Höhe ragte, rührte sich aber ansonsten nicht. Komm schon, das wurde allmählich echt langweilig… Ich meine, wenn man sich die Marktstände hier ansah… hm verkauften die etwa Pokemon? Ungläubig starrte ich auf einen Marktstand, an dessen Rückwand schier hunderte von Pokemon hingen. Evoli, Taubsi, Mauzi, Rettan, Goldini, Bisasam, Pixi und sogar ein Onix, auch wenn dieses nicht einmal so groß war wie ich. Waren die etwa… alle tot? Verkauften Menschen etwa tot Pokemon, die sie vorher verkleinern und veränderten? Urgs widerlich… was waren Menschen den für Monster! Das war ja richtig abartig.


    „Gefallen dir die Plüschis?“, fragte Toby plötzlich und blickte auch zu dem Ort des Grauens.
    Wieso sollte mir so etwas gefallen, das war einfach nur scheußlich! Plüschis? Der Name sagte wirklich alles aus.
    Toby blickte mich etwas verwirrt an, als ob er nicht genau wusste was meinte (was natürlich vollkommen absurd war) und sagte schließlich: „Du weißt doch, dass diese keine echten Pokemon sind, oder? Sie werden dich nicht angreifen, sie sind nur Puppen“
    Natürlich greifen sie mich nicht an, weil sie alle tot sind…. Hä, keine echten Pokemon? Aber sie sehen so echt aus, außer dass sie kleiner und… kuschliger aussehen. Außerdem sehen Puppen ganz anders aus, normalerweise sehen die Dinger immer aus wie kleine Menschenkinder, die sie in Kinderwägen stecken und bei Bedarf gegen ein Pokemon eintauschen… Räusper, natürlich wusste ich, dass sie diese Dinge nicht echt sind. Ich wollte nur Toby etwas ärgern. Aber sie sehen trotzdem echt aus…
    „Wusste ich“, blickte ich zu Herrn Plüschiexperte und setzte mir einen gefälschten Grinser ins Gesicht. Toby grinste mich kopfschüttelnd an und wandte seinen Kopf Kommentarlos wieder nach unten. Oh man, Pokemonkarten und gefälschte Pokemon, so sinnvoll. Wie würde denn eine Welt ohne uns aussehen? Nur mit diesen Puppen und Pokemonkarten und so… NEIN TOBY!


    Toby hatte wie es aussah, Interesse an diesen Pokemonfälschungen gefunden, denn er schritt unaufhaltsam auf diesen Laden zu. Ächz, wollte sich der Idiot wirklich so ein Fake besorgen? Was fand er an so einem dämlichen Plüschi so toll? Wenn das so weiter geht musste ihm wieder etwas auf dem Kopf herum hac… hat sich unter mir gerade etwas bewegt? Irritiert blickte ich zu meinen Hinterpfoten hinunter, welche ich auf Tobys Rucksack abgestützt hatte. Seltsam, ich hab mir irgendwie eingebildet, dass sich da unten etwas bewegt hat. Aber wenn ich so schau… war da nichts. Hm wohl Einbildung… ist jetzt auch eigentlich egal. Als ich nämlich wieder aufblickte, war Toby bereits bei diesem Laden angekommen und führte ein Gespräch mit dem Verkäufer. Na toll… soll der Idiot doch machen was er will. Wer weiß, vielleicht wird er mit diesem Ding glücklich, als neuen Partner fürs Leben, so dass ich wieder Ruhe hab und Heim kann… oder zu Vulpix.


    „…wenn du eines haben möchtest, musst du nur diese Dosen umwerfen.“, sagte der Verkäufer, ein etwas stämmig wirkender Mann mit braunem Vollbart und deutete auf ein paar silberne Dosen, welche auf der anderen Seite des Marktsandes zu einem Dreieck gestapelt waren.
    „Ähm…“, antwortete Toby und zog ein paar Münzen aus seiner Hosentasche, „Na gut, so schwer kann es ja nicht sein…“
    Er legte die Geldstücke auf den Ladentisch, worauf ihm der Typ ihm drei Bälle in die Hand drückte.
    „Viel Glück“, sagte er, lehnte sich lässig auf den Tisch und schaute zu, wie Toby seinen ersten Wurfversuch startete. Tja, wenn ich Tobys Meisterwurf benoten müsste, würde ich ihm eine Sechstausend geben. Das kleine blaue Bällchen flog einige Meter an den Dosen vorbei und prallte an der Rückwand des Ladens ab.
    „Verflixt“, murmelte Toby und griff nach einem roten Ball. Dieser Wurf war aber auch nicht das wahre, das Einzige was er traf, war eines dieser Fakepokemon und ich würde lügen, wenn ich sagte, dass sich dieses Plüschi in der Nähe der Dosen befand. Mein Trainerchen, mittlerweile etwas genervt wirkend, packte so gleich nach dem letzten Ball und schleuderte ihn wieder wild darauf los in Richtung Dosen. Es wäre unnötig zu sagen, dass er das Ziel wiedermal fehlt hatte.
    „Noch eine Runde?“, fragte der Ladenbesitzer, anscheinend etwas amüsiert.
    „Gut, eine noch“, sagte Toby und drückte dem Mann wieder einige Münzen in die Hand.
    Ich wusste nicht, ob ich amüsiert, schockiert oder „Das hab ich erwartet“ sein sollte. Amüsiert, weil er wirklich alles traf, außer die Dosen die er um schießen sollte. Die beiden Dosenstapel, welche sich rechts und links von seinem eigentlichen Ziel befanden, schoss er jedenfalls um. Mittlerweile musste er bereits jedes dieser Plüschi einmal getroffen haben, genauso wie den Ladenbesitzer, welcher nicht wirklich darüber erfreut gewesen war, dass er den Ball ins Auge bekommen hatte.
    Schockiert, weil es doch ziemlich erbärmlich war. Wie warf dieser Idiot eigentlich Pokebälle? Wie hat der Trottel mich überhaupt mit einem Pokeball treffen können. Furchtbar! War das nicht einer der Grundfähigkeiten eines jeden Menschen? „Das habe ich erwartet“, weil… es eben Toby war. Dazu kann man nicht viel dazu sagen…


    Ruckartig wandte ich meinen Blick von Tobys erbärmlichen Wurfversuchen hinunter zu meinen Pfoten. Schon wieder! Da hatte sich doch etwas bewegt. Eindeutig, ich hab es sogar gespürt. Aber schon wieder war da nichts zu sehen. Komisch… war etwa etwas in diesem…


    „Noch einen Versuch“, hörte ich wieder Tobys Stimme, gefolgt von dem klimpern einiger Silbermünzen, die auf den Tisch fielen. Ächz, im Moment wusste nicht was mich mehr nervte. Das unter mir sich etwas befand das ich nicht sah oder Tobys grauenvolles Antitalent… ich schätze im Moment eher das Zweite. Kaum hatte Toby einen der neuen Bälle in die Hand genommen, riss ich ihm schon diesen aus der Hand.
    „Fukano, gib das her!“, schimpfte Toby und wollte sich so gleich den Ball wieder zurück krallen, doch ich hielt diesen zwischen meinen Zähnen fest. „Lass den Profi ran“, blickte ich, konzentrierte mich für ein Moment auf mein Ziel und schleuderte den Ball nach vorne.
    „Klong“, machte es und siehe da, ich hatte die Dosen getroffen… doch sie blieben alle stehen.
    „Nicht schlecht“, lachte der bärtige Typ und warf mir den nächsten Ball zu, „Dein Pokemon hat ja einiges auf dem Kasten. Nur eben nicht genug.“
    Der sollte lieber seine Klappe halten. Er wird schon bald genug sehen, was ich auf dem Kasten hatte. Wieder schleuderte ich einen Ball gegen die Dosenformation, wieder ertönte ein dumpfer Klonglaut und erneut bewegten sich die Dosen nur wenige Millimeter. Was waren das für Dosen? Da war sicher irgendein fieser Trick dahinter, dieser Abfall konnte doch nicht so schwer zum umhauen sein! Solche Büchsen hatten kaum ein Gewicht, das wusste jeder Müllwühler. Aber ich werde es Toby und diesem Dosenheini schon zeigen…
    Toby, welcher ziemlich verblüfft von meiner Werfkunst zu sein schien, packte nach dem letzten Ball und reichte ihn mir hoch.
    „… Hier“, stotterte er ohne mich wirklich anzublicken. Hm, wenigstens hab ich von einem etwas Anerkennung. Okay, das muss jetzt ein Volltreffer werden, ich hatte echt keine Lust den ganzen Tag an diesem Marktstand zu verbringen. Konzentrieren… konzentrieren… konzen… verdammter Rucksack, wieso kann dieses Ding nicht einfach stillhalten… hä?


    Verwirrt starrte ich auf den roten Rucksack. Das Teil… bewegte sich tatsächlich! Einige Augenblicke hielt ich starr inne. Was zum Hundemon war mit dem Rucksack los? Hatte das Ding etwa ein Eigenleben entwickelt?
    „Was ist los Fukano“, erkundigte sich Toby, als er merkte, dass ich kein Lebenszeichen von mir gab, „Soll ich jetzt doch werf…“ Er drehte seinen Kopf in meine Richtung und starrte fassungslos auf den sich bewegenden Rucksack. Für eine Sekunde war es still. Aber nur für eine.
    „AHHHH!“, schrie der Trainer auf und schleuderte mit einer fließenden Bewegung den Rucksack von seinem Rücken. Inklusiv mich!
    >>AHHHH!<<, schrie ich auf, mit dem Rucksack durch die Luft sausend, >>TOBY DU IDIO…<<
    Bevor ich den Satz vervollständigen konnte machte es „Klong!“ und ich fegte durch die Dosenformation hindurch. Gleich darauf spürte ich, wie mein Körper gegen die Ladenwand krachte und ich hinunter auf den Boden fiel, der Rucksack mir nac… Au...


    Stöhn, ich hatte in letzter Zeit einfach nur Pech. Mit brummendem Schädel richtete ich mich auf. Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass dieser Idiot mich samt Rucksack weg schleudern musste. Im Ernst…
    „Waup?“
    Hä… Tellergroße Augen, rote Fühler, grüne Hautfarbe? Ich nehme meinen letzten Satz zurück. DAS, hatte mir gerade noch gefehlt.
    „Fukano alles klar bei… Rauperus?!“, rief Toby überrascht und starrte zu dem Rucksack, aus dessen Öffnung, neben Pokebällen und sonstigem Kram, auch ein kleines grünes Raupenpokemon heraus schlüpfte. Ich schloss die Augen und stöhnte erneut. Dieser Raupenpokemon schon wieder, das gab es doch im Ernst nicht. Sollte ich jetzt lachen oder weinen?
    „Köstlich“, hörte ich den Verkäufer auflachen, worauf er einige Male auf den Ladentisch klopfte, „So etwas Unterhaltsames hab ich schon lang nicht mehr gesehen.
    Sehr zum Leid von mir…
    „Tschuldigung Fukano“, hörte ich meinen Trottel von Trainer leise murmelt. Eine Entschuldigung brachte mir im Moment recht wenig. Schließlich öffnete ich wieder meine Augen und blickte zu Toby hinauf. Überrascht stellte ich fest, dass auf dessen Kopf nun dieses Raupi saß. Ich hatte echt keine Ahnung, wie dieses kleine Pokemon es immer schaffte, so schnell von einem Ort zu dem nächsten zu kriechen. Toby selbst schien ebenfalls etwas überrascht zu sein, das dieses Pokemon Platz auf seinem Kopf eingenommen hatte, den versuchte vergeblich sich das kleinen Raupenpokemon von Kopf zu zerren. Geschieht ihm recht… zu blöd, das ich damit meinen Aussichtsplatz los war. Ich ahnte schon, dass Raupi sicher nicht bereit war, mir meinen rechtmäßigen Platz zurück zu geben. Und große Lust, einem kleinen Pokemon den Platz weg zu nehmen hatte ich auch nicht. Schein wohl Zeit zu sein, zurück auf den Boden der Tatsachen zurück zu kehren… wörtlich. Etwas grimmig stieß ich einen Pokeball und eine Dosen zu Seite, die ich während meines Fluges umgeworfen hatte… Moment, hatte ich alle Büchsen umgeworfen? Erwartungsvoll warf ich einen Blick zu dem Tisch hinauf. Ja, es befand sich keine Dose mehr auf der Tischplatte, dass bedeutete wohl… dass ich gewonnen hatte. Triumphierend wedelte ich mit meinem Schweif und gab lautes Bellen von mir. Wer war jetzt der Werfkönig, wer war der Werfkönig!?


    Keine Ahnung ob der Verkäufer verstand, was ich da gerade geleistet hatte, denn er stopfte einfach das herausgefallene Zeug in Tobys Rucksack zurück und warf ihm Toby zu. „Hier, fang!“
    Dieser fing das rote Ding leider etwas ungeschickt auf, denn wenig später lag der halbe Inhalt des Rucksackes anscheinend wieder auf dem Boden. Fluchend duckte sich mein sehr geehrter Trainer hinunter und verschwand, dank des Ladentresens, für einen Moment aus meinem Blickfeld. Als er wieder auftaucht, hielt er einen kleinen weißen Zettel in der Hand, welchen er verständnislos anstarrte.
    „… falls Rauperus sich in deinen Rucksack versteckt haben sollte, kümmer dich bitte um ihm. Gib Rauperus einfach meinen Sohn, falls du ihm treffen solltest. Gruß Frank… Was zum Henker?“, hörte ich Toby murmeln, bis dieser von dem Standbesitzer unterbrochen wurde.
    „Eigentlich zählt es ja nicht, Pokemon und Gepäck als Wurfgeschoss zu verwenden“, sagte der stämmige Typ, ohne wirklich auf Tobys Gemurmel einzugehen, „Aber unterhaltsam war’s… mach ich eben eine Ausnahme... unter einer Bedingung.“
    Er blickte Toby, welcher bereits dabei war einen Luftsprung zu vorführen grinsend an, wobei er sein riesiges und etwas schiefes Gebiss zum Vorschein brachte, „dein Fukano muss den Preis aussuchen.“
    Wieder war es für einen Moment still. Ich? Ich sollte die Puppe aussuchen? Was sollte ich da bitte… obwohl… grins.


    Einige Zeit später entfernten wir uns wieder von dem Laden. Ich nun wieder zu Pfote unterwegs, mich durch die Menschenbeine schlängelnd; Raupi glücklich auf Tobys Kopf herum kriechend und Toby etwas verdrießlich wirkend, mit einer pinken, original großen Pixipuppe in den Armen. Konnte nicht genau sagen wieso, aber er sah mit diesem Ding etwas… lächerlich aus.
    „Musstest du dir unbedingt diese Puppe aussuchen. Hättest du nicht einfach die Garadospuppe nehmen können?“, stöhnte er und versuchte den interessierten Blicken auszuweichen. Hehe, wie heißt es so schön: Rache ist süß.



    Nur ein kleiner Fillerpart... das nächste Kapitel wird etwas länger, versprochen.


  • Köstlich. Einfach nur köstlich. Leider komme ich nicht mal ansatzweise an deinen humoristischen Schreibstil heran. Hab ich gelacht^^


    Epische Zitate:



    Zitat

    Und Toby ist noch immer auf freien Fußes, also ich frag mich schon wer in der Menschenwelt für Recht und Ordnung sorgt.


    Zitat

    „Wusste ich“, blickte ich zu Herr Plüschiexperte und setzte mir einen gefälschten Grinser ins Gesicht.


    Zitat

    Wer weiß, vielleicht wird er mit diesem Ding glücklich, als neuen Partner fürs Leben, so dass ich wieder Ruhe hab und heim kann… oder zu Vulpix.


    Zitat

    „AHHHH!“, schrie der Trainer auf und schleuderte mit einer fließenden Bewegung den Rucksack von seinem Rücken. Inklusiv mich!


    Zitat

    Triumphierend wedelte ich mit meinem Schweif und gab lautes Bellen von mir. Wer war jetzt der Werfkönig, wer war der Werfkönig!

    Frank ist aber vielleicht mal ein komischer Kauz 8| . Wie die Geschichte mit seinem Raupi wohl enden wird?
    Eigentlich schade, das Fukano von seinem Thron auf Tobys Kopf vertrieben wurde. Ich habe es mir die ganze Zeit über bildlich vorgestellt, wie das wohl aussieht, mit einem Fukano auf der Birne herumzustolpern. Rauperus kommt da leider nicht ganz so ran.


    Btw: Vote für einen weiterer Auftritt von Mister Shuw!


    Auch wenn es nur ein Lückenfüller-Kapitel ist: toll geschrieben. Es haben sich aber leider etliche Fehlerteufel eingeschlichen. Mir fehlt leider im Moment die Zeit, dein Kapitel Korrektur zu lesen (BWL ruft -> Aber ich glaube, ich will heute Abend noch mit meinem letzten Kapitel weitermachen), vielleicht aber ein andermal.

  • Heh...^^
    Ich denk mal, ich spare mir die Formalitäten. Mal abgesehen von ein paar stilistischen Unschönheiten(hab leider nicht die Zeit, diese alle herauszuarbeiten), habe ich nicht wirklich was zu bekritteln. Wie schon so oft gefällt mir die humoristische Art, ebenso die chaotische Gesamtdarstellung. Ich habe aber so eine vage Ahnung, dass die P***-***** für Toby als an****-Ge***** für Re***** fungieren wird (Asterisk bedeutet Zensur, da ich nicht eine sehr kewle Idee im Keim ersticken möchte)
    In dem Sinne ein sehr gutes Kapitel, was nicht zuletzt daran liegt, dass du die Kleinigkeiten im Alltag dermassen gut in Comedy umzuwandeln verstehst. An sich könntest du zehn oder mehr Kapitel einzig und allein dem Markt widmen, und doch eine Reihe lustiger Geschehnisse hinzaubern. Aber gut, man muss nicht übertreiben, neh? ;)

  • epik pur! ;D


    echt! und ich dachte noch, dass es nach der Laminaverfolgung, den geistpokis die nicht durch ne tür fliegen können, und dem Garados- ehekrach nicht mehr besser kommen kann! und dann dass. fukano mit spukball? hää? bis ich erstmal begriff, dass damit gemeint war, dass Fukano den Typen anspuckte! (tja wer das c bemerkt ist klar im vorteil!^^) herrlich, wirklich. :assi: und übrigens ein toller Racheakt von Fukano, Toby mit ner Pixipuppe zu ärgern!^^ allein dieser charakter von Fukano. (etwas) verfressen mit ner guten portion Witz. gut. ein paar Rechtschreib- und Grammatikfehler waren drin, aber die kann man auch überlesen. komischer kautz dieser Frank... als dann plötzlich dieses Raupy im Rucksack war, was der Kerl dann anscheinend vorraus ahnte... super geschichte!^^


    ich hoffe, dass es bald ne Fortsetzung gibt!^^


    (und das sagt einer, der sich vorher noch nie für Fanstorys begeistern konnte!)


    ich würde mich übrigens auch sehr gern zur verfügung stellen, das nächste stück auf Rechtschreib- und Grammatikfehlerchen zu durchsuchen.

  • Hallo, schwarzer Drache! <3


    Da bin ich wieder und bringe dir einen Kommentar mit. Habe ja einige Kapitel Rückstand; umso besser, dann habe ich auch mehr zu Lesen und der Kommentar wird dadurch auch gleich länger. Wie gehts dir so? Achso: *Applaus* Das wolltest du doch, mh? ^^ Wow... Ich war schon seit Juli nicht mehr hier?! Das ist wirklich sehr lang, etwas erschreckend... Aber egal, jetzt kommentiere ich ja, also Auf Gehts.


    Ah, genau, die Szene, als Fukano das Tuch für Vulpix kauft, ich erinnere mich. Die Idee ist wirklich sehr süß gewesen, ich hoffe doch, dass das alles klappt. Die Menschen... Wie sinnlos sie waren. Wie wahr, wie wahr! Ja, man kann offensichtlich auch Luft verkaufen. xD Diese Erkenntnisse sind wirklich göttlich, Fukano hat uns eben durchschaut, kann man gar nicht anders sagen. Oh schön, Tobi versteht die Blicksprache. Vorausgesetzt, Fukano blickt gar nicht. Aww, wie süß die beiden im Duo doch sind. Oh, der obligatorische Weltuntergangstyp! Sein Konter hat gesessen, vermutlich hätte ich dann auch nicht mehr gewusst, was ich sagen soll. Ja, wieso kommen sie zu ihm, wenn sie ihm nicht glauben...? Interessante Überlegung. ^^ Augenfarbe: Apokalypse... xD Nett. Wie süß, dass es gleich dazu sagt, dass es Absol nicht beleidigen wollte. x) Ja, könnte man sonst ja durchaus so verstehen... Oh, Mr Shuw! <3 *wedelt mit Fanfahne* Ich mag das kleine Sheinux so. Oh! Sheinux hat sich zu Onix weiterentwickelt! Sachen gibts. xD Toll war auch die Einblendung, wie es währenddessen Rebecca ergeht. Ich hätte zu gerne gesehen, wie sie mit Onix tanzt... x3 Der Weltuntergang ist schuld, genau... Weiter gehts zum nächsten Teil!


    Stimmt, Fukanos Überlegungen ergeben Sinn, sie kommen mit allem davon und das ist schon sehr seltsam. Aber in der Pokémonwelt ist das ja immer so... Die Verbrecherteams müssen ja auch immer von einem 11-jährigen Kind verhauen werden, weil die Polizei (falls sie denn existiert, außer zu Dekozwecken...) sie niemals schnappt und nachdem das Kind sie besiegt, hören sie natürlich auf, zu planen, klar. Realismus in seiner reinsten Form. Plüschpokémon, oooh! Ich möchte auch eins. Aber noch viel lieber ein Echtes, auch wenn dann meine Katze eifersüchtig wird... ^^ Tobi wirft ja wirklich toll, er hat so viel Talent... Wenn das Spiel so gestaltet wäre, dass man absolut alles einmal treffen soll, außer den Dosen, hätte er gewonnen. OH! RAUPY! Oh toll, oh ich freue mich gerade total, die kleine Raupe ist mir so ans Herz gewachsen. <3 Wer war jetzt der Werfkönig?! xD Das Ende war toll, eine Pixipuppe hätte ich auch gerne ^.^ Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

  • Wow, so eine Korrekturblockade ist wirklich furchtbar. Ein Part ist fertig aber man bracht mehr als eine Woche um endlich mit der Korrektur anzufangen...
    Egal... übrigens, aus irgendeinem Grund hab ich bis jetzt keinem Kapitel eine Überschrift gegeben... eigentlich schon aber die stehen nur in der Inhaltsangabe XD Also fange ich am besten einfach mit diesem Kapitel an und schreibe ab jetzt immer eine Überschrift dazu.


    So... vielen dank an jeden meiner Leser^^ Ich bin echt glücklich, das sich doch noch mehr Leute für diese Fs gerne lesen!



    Jens (sorry Egal XD ): Genau so einen Hut möchte ich auch haben :batman: Danke fürs Zitat raus suchen, macht mich immer glücklich zu sehen, was jemanden sehr gefallen hat^^Mister Shuw wird auch demnächst wieder einen Auftritt haben, verlasse dich darauf!
    Ancalagon the Black: Hab doch etwas gebraucht, die Zensierten Wörter zu lesen XD Ja, ich könnte noch viiieeele weiter Kapitel zum Markt schreiben, aber das wird doch auch nur fad, das ist mir klar. Dieses Kapitel sollte der Abschluss sein... oder vielleicht doch nicht?
    MrS. Marple -Cat (Sorry, weiß echt nicht was da mit mir los war^^;): Hier ist auch schon die Vorsetzung : D Vielen dank für das Komi, bin happy das dir dich Geschichte gefällt! Wegen deinem Angebot: Wenn du (noch) dazu verspürst würde ich mich natürlich darüber freuen, wenn du das Kapitel auf Fehler durchsuchen könntest^^
    Black Cat: Danke für den Applaus * Verbeugung* Freut mich dass dir das Kapitel gefallen hat^^ Tja, Fukano und die Menschen, ein ewiges Kreis aus Apokalypse, Missverständnissen und Sinnlosigkeiten XD Rauperus wieder auftauchen war zwar recht spontan, aber ich hab mit dem kleinen Pokemon doch noch einiges vor!



    So... wie immer: Lob, Kritik, Fehlerkorrekturen erwünscht^^




    Kapitel 9
    Geistreiche Erlebnisse



    „Waupi, Waupi, Waupi…“
    >>Sie hörten gerade eine Liveaufnahme von Rauperus. Beachten sie die sich ständig wiederholende, ab- und aufschwingende und nervtötende Melodie dieser Laute. Besonderen Wert hat unser kleines nachwuchs Raupi auf das langbetone W gelegt, so wie in das A und U. Ebenso betont ist das P und I, was…<<


    „Oh man! Wieso hat Frank nicht gleich Rauperus Pokeball hinterlegt, wenn er schon so eine Vorahnung gehabt hatte…“, unterbrach Toby stöhnend meinen netten Vortrag, sichtlich von dem kleinen Raupi, welches Platz auf seinem Kopf genommen hatte überfordert. Nicht einmal sein super tolles pinkes Plüschi könnte ihm mehr aufheitern. Immerhin hatte ich meinen Spaß. Zu schade das Toby nicht meinen tollen Interpretationsvortrag über das Sinn des „Waupi“ nicht gehört hat (oder besser, nicht hören konnte). Das hätte ihm bestimmt etwas aufgemuntert… oder vielleicht eher den Rest gegeben. Innerlich musste ich grinsen… naja, vielleicht nicht ganz so innerlich. Wenn irgendein Passant nur einen kurzen Blick zu den Füßen dieses verzweifelten Trainers geblickt das erste was er bemerkt hätte, wäre ein Fukano mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Im Ernst, eine riesige kitschige Pixipuppe in den Armen, ein lebensfreudiges Raupi auf dem Kopf und dazu noch so einen verstörten Gesichtsausdruck… komm schon, wer würde bei so einem Anblick nicht auch grinsen. Einfach nur köstlich!


    Keine Ahnung seit wann wir diesen Dosenstand verlassen hatten –allzu lange konnte es nicht gewesen sein- jedenfalls schien Toby bereits mit seinen Nerven blank zu liegen. Eigentlich war es nicht sonderlich nett von mir mich so über Toby lustig zu machte, aber hey, wer hatte mich vorhin als Wurfgeschoss missbraucht? Schadenfreude war im Moment mein gutes Recht. Wie es so schön hieß: des einen Freud ist des anderen Leid. Einzig die Tatsache, dass ich meinen gemütlichen Kopfplatz Aufgeben hab müssen, ärgerte mich doch ein bisschen. Besonders, wenn man sich ständig durch diese verflixten Menschenbeinen schlängeln musste … und was meinen Schweif anging wollte ich erst gar nicht anfangen!


    „Ich hab fürs erste genug von diesem Markt. Lass uns zum Jahrmarkt gehen…“, meinte Toby schließlich und versuchte dabei das „Waupi, Waupi“ zu übertönen, welches noch immer munter von seinem Kopf erklang. Eigentlich verdiente dieses Raupi für diese Lautstärke glatt den Titel „Krachmacher des Jahres“. War immerhin eine richtige Leistung den hier herrschenden Lärmpegel zu überdröhnen… aber zurück zu Toby’s Vorschlag. Eigentlich war es mir ja sehr recht, wenn wir endlich diesen Markt verlassen konnten. Doch wäre es mal angebracht gewesen mir zu erklären, was ein Jahrmarkt eigentlich war. Mein Herr Trainer hatte es noch immer nicht für nötig erachtet, mich in die Geheimnisse des „Jahrmarktes“ einzuweihen. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, setzte er erneut zu einem Monolog an: „Mal sehen… es sind noch paar Stunden bis dieser Karaokewettbewerb zu Ende ist…das sollte sich ausgehen.“
    Über die Geheimnisse des Karaoke hatte er auch noch kein Wörtchen erwähnt. Diese Geheimniskrämerei! Komm schon, er hatte mich schließlich… gezwungen mit ihm zusammen zu reisen, also konnte er mir genauso gut vertrauen. Ich würde ihm auch alle meine Geheimnisse erzählen. Aber leider verstand er leider keine Silbe Feuerisch.. Geheimnisse in der Blicksprache weiterzugeben war so sicher, wie einen Picknickkorb in einer Relaxohöhle zu verstecken. Außerdem war es nicht gerade ein Kinderspiel, alle meine Geheimnisse in der Sprache zusammen zu fassen. Toby verstand zwar die Sprache halbwegs, aber mit so komplizierten Blicken wollte ich ihm doch nicht überfordern. Die Hauptblicke waren ja noch leicht zu verstehen-hier Beispiele einiger bekannten Hauptblicke:
    Hunger-Blick (Magenknurren plus Toby vorwurfsvoll anstarren), Müde-Blick (Augen verengen, laut gähnen), Wütend-Blick(Toby einfach so wild anstarren, das dieser am liebsten Reißaus nehmen würde), Will ich haben-Blick (Toby einfach mit großen Augen anschauen und zum gewollte Objekt schielen. Es gibt aber auch etwas härtere Methoden…), Will nicht (Kopfschütteln und eine ernste Miene aufsetzen und bei Bedarf etwas Gewalt anwenden) Zufrieden (XXL Grinsen… zählt das als Blick?), Ich möchte nicht vielleicht in den Pokeball zurück, ich möchte sicher nicht in den Pokeball zurück - Blick(Hm… also den Blick zu erklären, ist eine Sache für sich…) und der Steck dir deine Befehle sonst wo hin-Blick (Ganz einfach. Man streckt die Zunge heraus und zeigt Toby einfach die Schweifseite… eigentlich kein Blick, sondern eine wirkungsvolle Geste). Natürlich gibt es genug andere Blicke und viele Eigenkreationen. Immerhin musste man auch probieren, welcher Blick am ehesten von den Menschen verstanden wu… wie bin ich nochmals auf dieses Thema gekommen? Manchmal war ich regelrecht von mir selbst beeindruckt. Es gibt wohl kaum einen, der so abschweifen kann wie ich… Egal, das sind jedenfalls die Gründe, weswegen ich Toby keine Geheimnisse von mir erzählte.


    >>Also wo ist jetzt dieser Jahrmarkt?<< dachte ich laut. Im Endeffekt ziemlich egal, da ich mir sicher war, dass mich im Umkreis von fünf Meter kein Wesen verstand. Rauperus nicht und die umstehenden Menschen, inklusiv Toby erst recht nicht. Außer vielleicht dieses schwarzhaarige Mädchen dort hinten… auch was rede ich da für einen Unsinn.
    Ich vermutete, dass mein Trainer wohl auch gern gewusst hätte, wo sich dieser befand, denn wirklich orientiert schien er nicht zu sein. Wäre aber auch nichts Neues.
    „Entschuldigung könnten sie…“, wandte er sich an eine Frau, doch diese marschierte einfach an ihm vorbei, ohne ihm in irgendeiner Weise zu beachten.
    „Ähm, Verzeihung, wüssten sie…“, versuchte er es gleich beim nächsten Passanten, doch dieser murmelte nur etwas wie „Kaufe nichts“ und machte sich ebenfalls mit großen Schritten davon.
    Überraschend, erst waren die ganzen Blicke -dank der Puppe und Rauperus- auf Toby gerichtet, aber wenn man sie persönlich ansprach verdufteten sie einfach… nicht gerade höfflich.
    Verzweifelt fragte Toby gleich den nächsten: „Könnten sie mir vielleicht…“
    Doch auch dieser Typ schritt ohne dem armen Toby irgendwelche Informationen zu geben vorbei, jedoch nicht ohne sich einen kurzen Blick auf Rauperus zu gönnen. Naja, etwas Beachtung bekam Toby, nur eben kein offenes Ohr.


    „Jahrmarkt! Wo geht es zum Jahrmarkt!“, schrie schließlich mein Partner den nächst besten Fußgänger an, welcher erst verdattert innehielt, dann die Pixipuppe und Raupi anglotzte und schließlich etwas konfus antwortete: „Einfach da gerade aus…“ Der junge Mann deutete in die Richtung aus der wir gerade gekommen waren und fügte hinzu: „Kann man nicht übersehen, immer nur dieser großen Achterbahn nach.“
    Achterbahn? Meinte er damit etwa dieses komische Gestell, welches in der näheren Ferne zu erkennen war? Ich hatte es zuvor bereits bemerkt, aber bis jetzt hatte ich keine Ahnung gehabt, dass es sich um eine Achterbahn handelte… was war überhaupt eine Achterbahn? Wie es aussah schien meinem Herrn Trainer plötzlich ein Licht aufzugehen zu sein, den er sagte fast unhörbar etwas wie: „Genau… bin ja so dämmlich...“



    Zu gern hätte gewusst, was im Kopf meines Trainers vor sich ging. Wieso kehrten wir plötzlich wieder um und kämpften uns den ganzen Weg zurück? Pff, komm schon! Für ihn war das vielleicht kein Problem, für mich aber sehr wohl! Hier unten war es nicht gerade ungefährlich. Tausende von Schuhen und Beinen die anscheinend nur darauf erpicht waren, ein kleines rotes Pokemon mit blauem Halstuch zu zertreten. Ich musste mich gegen einen unaufhörlichen Fluss aus Menschenbeine kämpfen, nicht er. Darum gehörte Pokemon einfach nicht in so eine verflixte Menschengegend! Auf das sollte er vielleicht mehr Rücksicht nehmen.


    Schließlich gab es Momente, wo ich diese Rempelei einfach nicht mehr ignorieren konnte. Entweder biss ich den Störenfried, versengte oder verpasste diesem eine nette „Duftnote“ auf das Hosenbein. Nicht wirklich überraschend, dass sich die meisten Opfer furchtbar aufregten, obwohl sie eigentlich selber schuld waren. Rücksicht auf ihren kleineren Mitpokemon wäre doch nicht zu viel verlangt, oder. Toby schien jedenfalls sehr darum bemüht zu sein, diese Typen irgendwie wieder zu beruhigen, aber ihnen zu erklären, dass man mehr auf Fukanos im Fußgängerverkehr achten sollte… nein natürlich nicht. Das schlug mir richtig auf die gute Laune.
    „Bitte Fukano, lass den Unsinn!“, beklagte sich Toby letzendes bei mir, „Das kann… (Blablablabla, Trainerquatsch, mehr blablabla, leere Drohung, blablablabla, Luft holen, blabla, endlich fertig)“ Wenn dieser Typ jetzt erwartete, dass nach so einer alberne Predigt mir die Tränen kamen und ich um Vergebung flehe, dann hatte er sich gewaltig geirrt. Ich warf ihm nur einen „Die anderen sind doch schuld“ Blick zu worauf Toby einen lauten Seufzer von sich gab und murmelte: „Ja, aber was soll ich da machen…“
    Werfe ihnen doch dein pinkes Plüschi ins Gesicht… das wird sicher mehr bringen, als mir jetzt eine Rede zu halten! Von Toby’s hilflosen Blick zu deuten… schien er es ebenfalls einzusehen. Endlich gab er auf mich weiter falsch zu belehren und trottete weiter. Tja, die Gerechtigkeit… hm?


    Gerade war ich dabei gewesen, zu einem siegreichen inneren Monolog anstimmen, als etwas meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Nicht sonderlich weit von mir befand sich -was ganz neues- ein Marktsand. Naja, genauer gesagt sah es aus, wie ein violettes Zelt. Aber da wir uns auf einem Markt befanden, konnte es wohl nichts anderes als ein Markstand sein, oder? Dieser Fakt war natürlich nicht der Grund, weswegen ich innegehalten hatte. Eher war es der Verkäufer und dessen Pokemon, die beide offenbar vor den dunklen Zelteingang wache hielten. Auch etwas dieses schwarz haariges Mädchen, das offenbar seit zwanzig Minuten (oder so) denselben Weg gewählt hatte wie wir. Naja, Zufall. Was mich eher aufmerksam gemacht hatte, war das Gesicht des Verkäufers… Irrte ich mich oder hatte ich das Gesicht nicht schon irgendwo gesehen? Es erinnerte mich doch sehr an den Typen, der Toby mit den ganzen Werbezetteln überhäuft hatte. Abgesehen von der Kleidung- dieses Mal ein langes, violett weißes Kleid mit eigenartigen Verzierungen- ähnelte er der dem Werbemann, wörtlich, aufs Haar. Das war aber nicht der eigentliche Grund, weswegen ich stehen geblieben war. Der wahre Grund war das Pokemon, das ruhig zu seiner linken stand. Dabei handelte es sich um ein grünes Vogelpokemon, welches ungefähr zweimal so groß war wie ich. Seine weißen Flügel hatte es eng an seinen Körper gelegt und seine schmalen schwarzen Augen, welche in seinem sehr rundlichen Gesicht saßen starrten in meine Richtung. Ehrlich, das war wohl einer der seltsamsten Augen die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Sie wirkte als wären sie hunderte von Jahre alt und hätten in dieser Zeit bereits die halbe Welt gesehen… außerdem schienen in meine Seele sehen zu können. Ein ziemlich unangenehmes Gefühl. Auch konnte ich nicht wirklich sagen, was dieser Blick genau bedeuten sollte.


    Unsicher machte ich ein paar Schritte nach vorne. Die schwarzen Augen folgten mir langsam nach. Ich machte einen Sprung nach hinten. Noch immer ruhte dieser Blick auf mir. Hm…
    Schließ sprang ich nach vorne, anschließend zur Seite, unter einem Paar Beine hindurch, wirbelte um, sprintete, sprang über Taschen, bremste in der Luft, kapierte so etwas nicht möglich war, überschlug mich (absichtlich), drehte noch eine Runde und hielt laut hechelnd an. Als ich wieder zu dem grünen Vogel blickte, war ich für einen Moment überrascht. Ehrlichgesagt wusste ich nicht was ich erwartet hatte. Das diese schmalen Augen noch immer auf mich starren würden? Naja, das grüne Pokemon sah nun eher danach aus, als hätte es gerade seine Schlitzaugen gegen Pandierspiralen eingetauscht. Gut, damit hatten ich gerade meine halbe Ehrfurcht vor diesem Pokemon verloren…


    „Fukano! Wo bleibst du so lange!“, hörte ich etwas in der Ferne die vertraute Stimme meines supertalentierten Trainers ertönen. Doch im Moment scherte mich sein Ruf ziemlich wenig. Mich interessierte es viel mehr, ob es irgendeinen höheren Sinn gab weswegen mich dieses Pokemon die ganze Zeit angestarrt hatte.
    >>He du da!<< rief ich diesem Vogel zu, in der Hoffnung, dass dieser vielleicht Feuerisch verstand. Doch statt einer Antwort, hörten seine Pupillen auf sich wie in einem Wirlpool zu drehen und begannen mich hingegen wieder stumm anzublicken.
    >>Hallō, grün Vog‘le *singend* <<, versuchte ich es erneut, dieses Mal in der Normal-Flügischen Umgangssprache. Es bestand keine Garantie, dass dieses Pokemon genau diese Flügische Sprachvariante verstand, es gab ja so viel verschiedenen Varianten und Dialekte dieser Sprache, wie zum Beispiel, Flora Flügisch (Nicht sonderlich häufig). Zum Leid vieler Pokemon gab es nämlich bis jetzt keine richtige genormte Sprachvision für Flügisch, die jedes Vogelpokemon mehr oder weniger verstand…


    Entweder beherrschte das Pokemon auch diese Sprache nicht oder es ignorierte mich provokant… es gab noch immer noch keinen Ton von sich. Nicht gerade höflich, ein „Nix verstehen“ hätte mir vollkommen gereicht. Damit war meine Geduld am Ende. Wenn ich in diesem Moment logisch gehandelt hätte, wäre ich jetzt einfach genervt zu Toby zurück rannte und hätte dieses stille Pokemon einfach verächtlich ignoriert. Aber wer hat je gesagt, dass ich immer aus Logik heraus handelte? Mit einem Ruck wandte ich mich in Richtung Zelt und marschierte auf dieses verdammt schweigsame Pokemon, damit ich es endlich zur Rede stellen konnte. Keinen blassen Schimmer, wieso mir so viel daran lag… es interessierte mich einfach, was es für Gründe geben könnte, mich so anzustarren.


    Dieser grinsende Verkäufer war mittlerweile in das violette Marktzelt oder wie man es auch bezeichnen sollte, verschwunden. Das Pokemon hingegen stand noch immer vor dem Eingangsbereich, weiterhin seine Augen auf mich gerichtet.
    Ich räusperte mich einmal, in der Hoffnung, dass dieses Vogelpokemon doch noch einen Ton von sich gab. Das tat es aber nicht.
    >>Hallō! Hōrs’t du mich*sing*<< Wieder ein vergeblicher Versuch meinerseits. Das Vieh schaute mich weiterhin schweigsam an. Nach einigen Momenten der Stille verstand ich endlich, dass man sich nicht auf dieser weiße mit diesem Pokemon unterhalten konnte. Vielleicht würde es sich rühren, wenn ich es anstubste…. Vorsichtig pikste ich das Pokemon auf den Flügel. Keine Reaktion.
    Noch einmal stupste ich den schrägen Vogel an, dieses Mal mit meiner Kralle, doch wieder gab es keinen Ton von sich. Immer heftiger begann ich es an zu piksen, aber der grüne Vogel schien mich weiterhin eiskalt zu ignorieren. Schließlich platzte mir mein nicht vorhandener Kragen.
    „Mach mal den Schnabel auf!“, rief ich genervt und schleuderte dem Pokemon zwei Glutbällchen ins Federgewand. Mal sehen ob es nun sein Schweigen weiterhalten konnte… meine Güte, das gab’s wohl echt nicht!


    Zu meinem größten Erstaunen bewegte sich das Pokemon noch immer nicht. Obwohl bereits einige seiner Federn in Flammen standen, starrte es mich einfach weiterhin unbekümmert an. Wenn es demnächst nichts unternahm, würde bald sein ganzes Federngewand zu Asche zerfallen. So hatte ich das nicht geplant…
    Etwas von meinem Gewissen geplagt, bemühte ich mich die kleinen Flammen auf seinem Körper auszulöschen. Es nervte mich zwar noch, dass mir dieses Vogelvieh jede Antwort verweigerte, aber wehrlos abfackeln… das war nicht meine Art. Ich traute dem Ding mittlerweile zu, dass es noch Stunden in diesem Zustand verharren konnte. Gerade als ich es geschafft hatte, einige der Flämmchen auszumachen, riss das Vogelpokemon überraschend seine Flügel in die Höhe und krächzte: „Grus Fremdâ *sanc*“
    Was! Es kann doch sprechen?! Vollkommen überrumpelt machte ich einen Satz nach hinten und fiel dabei rücklings um. Verdammt, wieso musste mich dieses Vieh bloß so erschrecken! Das war doch echt kein Zustand! Höchstwahrscheinlich hatte der komische Vogel keine Ahnung wieso ich nun vor ihm auf dem Boden lag. Genau so wenig Ahnung schien es darüber zu haben, weswegen ein Teile seines Gefieders in Flammen stand. Das Pokemon, jetzt hellwach, gab einen grellen Laut von sich und schrie verzweifelt, während es versuchte mittels seiner Flügeln das Feuer auszulöschen: „Ôh ie, ich steh in Gluot! Ich steh in Gluot!
    Mîn Gifiedere brennt, so helf mir iemen… wôs pikt mî dâ so?! *reim*“


    … Weswegen wollte ich nochmals unbedingt hier her kommen? Irgendwie ist mir nach diesem jämmerlichen Anblick der Sinn meines Kommens entfallen... Das komische Vogelpokemon hüpfte schreiend auf und ab, wie ein von Kopfweh gelangtes Enton. Nur das es statt Kopfschmerzen, eine ziemlich lange Leitung besaß… und das Enton eigentlich nicht ganz so verrückt durch die Gegen sprangen.
    >>Halt still, ich helf dir ja<< rief ich und versuchte ihm beim Flammen löschen zu unterstützen, doch das Unternehmen war nicht gerade leicht, besonders nicht, weil das Zielobjekt ununterbrochen herum flitzte.


    „Fukano! Wo bist du?!“, hörte ich wieder die besorgt klingende Stimme Tobys. Nach der Lautstärke seiner Stimme zu urteilen, war er mittlerweile wenige Meter hinter mir. Es dauerte auch nicht sonderlich lange, bis er mich und den brennenden Vogel entdeckte. Diesen Gesichtsausdruck würde nicht so schnell vergessen. Halb entsetzt, halb verwirrt und etwas verstört blickte er zu dem grünen Vogelpokemon und stotterte: „Fukano… was hast du angestellt!?“
    Was wohl… Genervt versuchte ich das panische Pokemon zu fangen und warf nur einen kurzen Blick zu Toby, der so etwas bedeuten, wie „Halte die Klappe und hilf mir“
    Toby schien rasch meine Aufforderung zu verstehen. Eilig nahm er seinen Rucksack vom Rücken und begann hastig darin zu wühlen. „Wo ist das Ding… Pokeball… Trank… Bild… Päckchen, Pokemonlexikon… Taschenlampe… ah da ist es ja!“ Er zog eine kleine durchsichtige Flasche heraus, die allen Anschein mit einer grünlichen Flüssigkeit gefüllt war und richtete die etwas seltsam wirkende Flaschenöffnung auf das grüne Vogelpokemon. Wenigstens versuchte er es. Da es mir bis jetzt noch immer nicht gelungen war, das Ziel fest zu halten, legte er schließlich seinen Daumen auf den silbernen Hebel, oberhalb der Flaschenöffnung und drückte einige Male ab. Zischend sprühte das grünliche Zeug aus der Flasche heraus. Doch nicht nur auf das brennende Vogelpokemon, sondern auch auf mich. Eines erkannte ich schnell: Das Zeug roch ekelhaft. Es roch nach einer Mischung aus Moderschlamm, Rosenblüten und faulen Eiern, welcher in der Nase einen recht stechenden Geruch ergaben. Außerdem hinterließ das Zeug einen grässlichen Geschmack auf meiner Zunge und brannte in den Augen! Au, spuck!
    Mal abgesehen davon, dass dieses Zeug vollkommen ekelhaft war, schien es aber doch seinen Nutzen zu haben. Keine Minute später waren die kleinen Flämmchen auf dem Gefieder des grünen Vogels erloschen.
    „Gut das dieses Ding doch mal zu gebrauchen ist“, sagte Toby zufrieden und verschloss die Flasche, „Behebt wörtlich Verbrennungen und heilt rasch Brandwunden.“
    Hörte sich ja gut an, nur zu blöd dass dieser Vogel es höchstwahrscheinlich noch nicht ganz kapiert hatte… Das Pokemon sprang noch immer auf und ab und krächzte: „Gluot, Gluot, Gluot! *nicht ganz so reimend*“ Mit dieser Aktion erntete es jedenfalls reichliche neugierige, so wie zwei verdatterte Blicke. Vielleicht leidet der Vogel an einem Auffälligkeitssyndrom…


    „Herein Spaziert! Herein Spaziert! Wer seine Zukunft erfahren möchte, nur herein spaziert!“, ertönte es plötzlich aus dem violetten Zelt. Toby, welcher noch ratlos dem Benehmen des Vogelpokemon zuschaute, horchte auf und wandte seinen Blick zu dem Zelteingang.
    „Ein Wahrsager?“, fragte Toby und klang plötzlich sehr interessiert. Zukunft? Wahrsager? Bitte nicht schon wieder so einen Quatsch… Aber wie schon öfters erwähnt: Wenn es um Blödsinn ging, war Toby immer ganz vorne dabei. Aber dieses Mal würde ich ihm nicht aufhalten oder helfen… ich saß nicht auf seinem Kopf so konnte er hingegen wo er wollte, mir doch egal. Wird er schon sehen was er davon hatte. Genau so wie ich es erwartet hatte, betrat mein guter Trainer unverzüglich das Zelt, ohne weiter auf mich zu achten. War auch besser so. Seufzend wandte ich meinen Blick wieder zu dem Vogel. Was hatte Toby bloß mit diesem ganzen Mist…
    „Danc *sang*“
    Was?! Verdattert machte ich wieder einen Satz nach hinten, ohne jedoch auf den Rücken zu kippen. Im Ernst, sollte das ein Witz sein? Dieser komische Kautz, der erst vor einigen Sekunden noch wie ein verrückter herum geturnt war, stand nun ruhig auf seinem Platz, als ob nie etwas geschehen war. Nur die schwärzlichen Federn in seinem Federgewand bewiesen, dass es erst vor kurzem noch in Flammen gestanden hat.
    „Ôhn dî waret ich nun tot,
    Geloschet hast du der Gluot,
    Ô ich danc dia, drum wol ich dia ein Diens machet,
    Kum mit mir, ein ins gerebt, dâ ich dî geschanct *reimen und singen*“ *1[Übersetzung unten]
    Genau das hasste ich an Flügischen Sprachen, diese ewige Singerei. Ihnen beim sprechen zuzuhören, okay, war ja ganz unterhaltsam. Aber selber Flügisch zu sprechen… furchtbar. Obwohl ich diesen Flügisch Dialekt nicht kannte, konnte ich mir ungefähr zusammen reimen, was mir dieser Vogel versuchte zu sagen. Dieser Dialekt hatte gewisse Ähnlichkeit mit Flora Flügisch, auch wenn sich dieser Kauderwelsch um einiges älter anhörte. Was aber etwa der letzte Satz genau bedeutete… ehrlich, ich habe echt keine Ahnung.
    Die Frage die ich mir eher stellte … wieso bedankte sich dieses Pokemon bei mir? Erst einmal hatte Toby die Verbrennung „geheilt“ und nicht ich. Zweitens, hatte das Pokemon überhaupt eine Ahnung, wer für diesen kleinen Zwischenfall verantwortlich war? Nämlich er selbst! Immerhin hatte es mich ja so stur ignoriert. Aber ich möchte mal so viel Anstand haben und auch mir einen Fehler eingestehen…
    >>Danke, aber das ist echt nicht nötig<<, wollte ich einwenden, doch das Pokemon hörte mir wieder nicht zu, beziehungsweise verstand es tatsächlich kein Feuerisch. Mit einer eleganten Umdrehung wandte er sich zum Zelteingang um, in welchem er keine Sekunde später verschwand. Seufzt, was jetzt? Wenn’s nach mir gegangen wäre, wäre ich hier draußen stehen geblieben und hätte einfach darauf gewartet, dass Toby wieder aus diesem Zelt heraus kam. Aber ich wollte ja nicht unhöflich sein…


    Das Zelt war, wie ich von außen schon erkannt hatte, eine ganz andere Klasse als das rote Zelt, was Toby immer mit sich schleppte. Es war viel räumlicher und wirkte nicht sonderlich abgenützt. Jedoch was menschliche Technik anging, hinkte dieses Zelt, dafür das es fast normale Zimmergröße hatte, einige Jahrzehnte nach. Keine automatischen Lichter, keine Flachbildbretter, keine Knopfbretter und was die Menschen sonst alles für Schnickschnack besaßen. Das einzige nennenswerte Licht hier, ging von einem weisen Brennstab aus. Dieser befand sich auf einem breiten Tisch, welcher von einem violetten Tuch überzogen war. Der Tisch, an dem übrigens Toby und dieser seltsame grinse Typ saß, beherbergte noch einige Bücher, Gläser und noch ein paar kleine kuriose Gerätschaften. Da waren die Menschen so stolz auf ihre ganze unnötige Technik und nun so etwas. Wie sollten wir Pokemon jemals diese Wesen verstehen…
    „… Tolle Zukunft, ja wahrhaftig. Erfolg… Leben… Geld… viele Kinder…“, schnappte ich ein paar Wortfetzten auf. Toby schien sich im Moment nicht im geringstem darüber zu kümmern, das dieser Wahrsager eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Werbemann hatte. Er hörte nur fasziniert den Worten des Typen zu. Wahnsinn, wie leicht sich dieser unterhalten lies. Ganz im Gegensatz zu Rauperus, welcher bereits sehr gelangweilt wirkte. Sogar mit dem ganzen Gewaupi hatte es aufgehört und das sollte schon was heißen. Schließlich fiel mein Blick auf das grüne Vogelpokemon, dass mehr oder weniger der Grund war, weswegen ich dieses mobile Zimmerchen überhaupt betreten hatte. Das Pokemon beanspruchte die rechte Ecke des violetten Zeltes für sich und stand dort wieder wie angewurzelt, als hätte es diesen Ort schon seit Jahren nicht verlassen. Sogar einen eigenen mini Brennstab hatte es in seiner Ecke, doch mehr als seine Füße wurden damit nicht beleuchtet. Zu meinem Ärger starrte er mich wieder mit diesem unangenehmen Blick an. Meine Güte, was hatte dieses Pokemon bloß für Komplexe. So interessant war ich nun wieder auch nicht.


    Zögerlich machte ich einige Schritte auf das Pokemon zu. Mittlerweile bereute ich, dass ich nicht draußen geblieben war… nicht schon allein wegen dieser echt miesen Luft, die hier herrschte. Außerdem, was sollte mir das Vogelpokemon groß „für einen Dienst erweisen“? Ich konnte sowieso kein Geschenk annehmen, das wäre ja vollkommen antimoralisch! Das Ergebnis wäre doch nur, dass ich ein schlechtes Gewissen bekommen würde und das wiederum würde nur Depressionen in mir auslösen und wer weiß zu was es dann kommen könnte. Man hört ja die aller wildesten Geschichten, was Pokemon in einem depressiven Zustand so alles anstellen konnten…
    Andererseits kam es nicht wirklich gut an, wenn ich ein Geschenk ablehnte. Um mein Gewissen zu beruhigen müsste ich es an jemanden weiter schenken, jemanden der mir bereits oft aus der Patsche geholfen hat, für mich gesorgt und dieses Pokemon wirklich gerettet hatte… nicht das mir gerade eine solche Person einfallen würde. Wie wär‘s denn mit Vulpix?
    Sollte meine Belohnung hingegen etwas essbares sein, würde ich es natürlich essen. Wäre doch nur zu schade, wenn man Essen verschwendete, oder?


    „Grus Gluotritter *la*“, begrüßte mich das grüne Pokemon. Erfreulich, dieses Mal wurde ich etwas schneller zur Kenntnis genommen. Aber was die Sprache anging…
    Der Vogel schien plötzlich richtig gesprächig worden zu sein, denn er setzte sofort fort:
    „Se, mîn name ist Xatu, der ouge da zaet,
    Ich seh dingel, verborgen in genibele so sei breit
    Nun dû, der mî geloschet hast, so sog ich dî heit
    Nun gôben ich dî blick in zuokunft, gegenheit und vergangenheit
    Lass das däne belænunge sei
    Oha oha oha aho!
    So dancbire mîcht ich sei
    *Schnell reimen und singen*“ *2 [Übersetzung unten]


    Ähm… was? Abgesehen davon, dass sein Name Xatu hieß… hatte ich fast gar nichts verstanden. Zu schnell, viel zu viel veraltete Wörter und dann noch dieser Akzent. Ich bemühte mich etwas zu sagen, doch wieder wurde ich unterbrochen, „Willst dû blick ind zuokunft? Vüresiht, es kâ volgen haben!*viel zu undeutlich singend*“
    Noch immer keinen Schimmer was es da sagte. Aus irgendeinem Grund wurde es immer schneller und schneller was singen anging… Um nicht als vollkommener Idiot dazu stehen, lächelte ich einfach und nickte zustimmend. Was sollte man schon groß tun, wenn man nicht weiter wusste. Auch wenn ich kein gutes Gefühl bei der Sache hatte.


    Xatu nickte mir ebenfalls stumm zu und schloss seine Augen. Angespannt betrachte ich den komischen Vogel. Ich wusste nicht wirklich was das jetzt wieder werden sollte. Wer weiß, vielleicht hatte er mich gerade gefragt, ob mich sein starrer Blick störte. Beleidigt schien er jedenfalls nicht zu sein… also war das wirklich meine Belohnung? Ich wäre echt froh wenn es so gewesen wäre. Aber ein ungutes Gefühl, tief in mir sagte mir…


    Ein lautes Kreischen(„AAAHHHHHHH“) schrillte durch den Raum. Xatu war mit einemmale aufgesprungen, die Augen weit aufgerissen (Violett glühend, nur so nebenbei). Hätte mir wohl in diesem Moment einen gewaltigen Schreck verpasst, wäre mein Trommelfell nicht gerade dabei gewesen, zu explodieren. Perplex warf ich mich zu Boden und drückte meine Pfoten gegen meine empfindlichen Ohren. Arg, was war jetzt schon wieder in diesen verrückten Vogel gefahren! Als ob diese Augen nicht schon reichten, jetzt verwendete Xatu noch Schallwellen gegen mich! War das etwa die Rache dafür, dass ich seine Federn in Brand gesteckt hatte?
    >>TUT MIR LEID! ICH WOLLTE DICH NICHT SO VERBRENNEN!“, brüllte ich und versuchte mich wieder mit Xatu gut zu stellen. Ich wurde wieder Ignorier. Hilfe, konnte es den noch schlimmer kommen… wieso leuchtete ich plötzlich violett?! Vollkommen mit meinem Feuerisch am Ende blickte ich zu meinen Pfoten. Wieso leuchtete ich. Wieso leuchtete Xatu. Wieso schaute Toby so dämlich zu mir hinüber? Wieso leuchtete nicht er?


    „SEHER! Deine Zuknunft offenbar ich dir!“, schrie Xatu, noch immer in einem schrillen aber etwas fremd klingenden Ton. Es war nicht mehr die Sprache die es zuvor verwendet hatte. Die Sprache die er nun von sich gab hatte ich nie in meinem Leben gehört und dennoch kam mir sie so vertraut vor… Das wundersamste jedoch war, das ich jedes Wort das aus seinem Schnabel kam, verstand. Was ging bloß mit mir vor?
    „Geistreiche Erlebnisse stehen dir bevor! Welten werden sich verändern, Menschen werden sich verändern! Wege werden sich trennen, Wege werden zusammen kommen! Der Wandler wird kommen, ein eisernes Gefängnis den Weg versperren, dein Spiegelbild wird erscheinen, Blitz und Flammen werden sich treffen, ein bekanntes grünes Wesen wird wieder auftauchen (schon passiert…)! Rätsel werden gelöst, neue Fragen werden gestellt. Noch viele Epic Fails und Wins (Moment… was?) wirst du durchleben und am Ende stehet… „
    Schlagartig nahmen seine Augen wieder ihre normale Farbe an, seine Stimme verschlug sich und kaum das ich kapierte, was gerade mit ihm(und mir) geschah, kippte es um.
    Was… zum Hundemon… war jetzt bitte genau geschehen? Ehrlich, das war echt unheimlich! Violette Augen, eine seltsame Sprache, unerklärliches Leuchten und einen Kreischen, schlimmer als jede Fukanopfeife. Ich hörte noch immer so ein Pfeifen im Ohr…
    Der einzige Trost der mir blieb war, dass mein Körper aufgehört hatte zu leuchten. Aber was Xatu anging…


    „Was war gerade mit ihrem Pokemon los?“, hörte ich Toby den Wahrsager fragen. Seine Stimme klang sehr leise, was wahrscheinlich daran lag, dass ich nun dank Xatu halb taub war…
    „Nichts besonders, passiert öfters mit Xatu“, antwortete dieser abweichend, „Wird aber wieder etwas dauern bis es sich wieder rühren wird…“ Also ob so etwas normal sein sollte, wie würde dann ein ab normales Xatu aussehen…
    „Danke für die Vorhersagenden…“, meinte Toby und richtete sich wieder aus seinem Stuhl auf. Besorgt beugte er sich zu mir hinunter und fragte: „Alles okay bei dir?“
    In einem ebenso verwundertem Ton kam es von seinem Kopf: „Waupi?“
    Erst jetzt fiel mir auf, dass ich noch immer am Boden lag und meine Ohren mit meinen Pfoten zugestopft hatte, womit ich mal eine Erklärung hatte, weswegen ich im Moment so schlecht hören konnte. Eilig sprang ich auf und gab Toby mit einem Blick zu erkennen, dass ich seine und Rauperus Hilfe nicht benötigte. Alles was ich wollte, war aus diesem verrückten Zelt hinaus zu kommen. Xatu lag noch immer vollkommen bewegungslos auf dem roten Teppich und nach den Worten des Zukunft- und Werbetypen würde sich das nicht so schnell ändern. Natürlich hätte ich gern gewusst, was es eigentlich für einen Unsinn zusammen geredet hatte oder wichtiger: Weswegen es mich so angestarrt hatte. Aber wie’s aussah würde ich das nie erfahren…
    „Warten sie einen Augenblick!“, hörten wir nochmals die Stimme des Wahrsagers, als wir gerade dabei waren, das Zelt endgültig zu verlassen. Er trat auf Toby zu und überreichte ihm einen violetten Zettel.
    „Zum fahrenden Dungeon, hier im Jahrmarkt! Ein einmaliges Erlebnis!“, warb der Typ und überreichte den Zettel Toby. Bevor mein sehr geehrter Trainer irgendetwas sagen oder erwidern konnte, schob der Wahrsager uns beide bereits aus dem Zelt hinaus und verabschiedete sich mit den Worten: „Noch einen schöööönen Tag!“ Damit schob er einen langen Vorhang vor den Eingang. Puh, echt ein seltsamer Mensch…
    Wir waren wieder in der frischen Luft, wenn man davon absah, dass die Luft erfüllt war von dem Geruch von Menschen und dem säuerlich riechenden Gasen der Fahrzeuge der Menschen. Aber immer noch eine Spur besser als in diesem stickigen Zelt.
    >>Ich will hier endlich weg<<, murmelte ich unverständlich und richtete mein blaues Halstuch. Es mussten bereits Stunden vergangen sein, seit dem wir hier her gekommen waren. Zwar musste ich zu geben, das diese Gegend nicht mehr ganz so aussah wie dies, wo ich etwa mein Halstuch gekauft hatte. Die Markstände hatten nun alle ein etwas unnatürlich Aussehen, dazwischen befanden einige skurrile Anlagen, die sich entweder im Kreis drehten, auf und ab fuhren und vollkommen seltsame Bewegungen vollführten, das einem beim zusehen bereits schlecht wurde. Komisch das ich diese Dinge nicht zuvor bemerkt hatte. War das etwa ein Jahrmarkt? Ich warf einen fragenden Blick zu Toby, der sich aus irgendeinem Grund noch immer um diesen unnützen Zettel kümmerte. An seiner Stelle hätte ich diesen einfach weggeschmissen, doch etwas in seinem Gesicht verriet mir, dass er tatsächlich Interesse an diesem „Fahrenden Dungeon“ hatte, was das auch war. Seufz… wie gesagt, es war sehr leicht Toby’s Interesse zu wecken…




    *1
    [Ohne dich wäre ich jetzt tot,
    gelöscht hast du das Feuer,
    Oh ich danke dir, darum will ich dir einen Dienst erweisen,
    Komm mit mir hinein ins Zelt, dort will ich dich beschenken ]


    *2
    [Siehe, mein Name ist Xatu, das Auge der Zeit
    Ich sehe Dinge, verborgen im Nebel so sei bereit
    Nun Du, der mich gelöscht hat, so sag ich dir heut,
    Nun schenkt ich dir Einblick in Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit,
    Lass das deine Belohnung sein
    Oha oha oha aho!
    So dankbar möcht ich sein]




    Ich glaube, ich mach den nächsten Part vielleicht doch etwas kürzer XD

  • Über 5000 Wörter? Nicht schlecht, Herr Specht. Jetzt weiß ich auch, warum ich dich in der letzten Zeit nur noch selten im Forum angetroffen habe ;)


    Wiedereinmal ein sehr interessantes Kapitel, auch wenn natürlich von der eigentlichen Handlung nicht viel passiert. Es ärgert mich doch jedes Mal, wie du es doch immer schaffst, soviel Komik in deine Geschichte einfließen zu lassen. Ich versuche mich daran auch in letzter Zeit wieder. Leider nicht ganz so erfolgreich wie du.


    Episch!

    Zitat

    ber leider verstand er leider keine Silbe Feuerisch.. Geheimnisse in der Blicksprache weiterzugeben war so sicher, wie einen Picknickkorb in einer Relaxohöhle zu verstecken.

    Zitat

    Hunger-Blick (Magenknurren plus Toby vorwurfsvoll anstarren), Müde-Blick (Augen verengen, laut gähnen), Wütend-Blick(Toby einfach so wild anstarren, das dieser am liebsten Reißaus nehmen würde), Will ich haben-Blick (Toby einfach mit großen Augen anschauen und zum gewollte Objekt schielen. Es gibt aber auch etwas härtere Methoden…), Will nicht (Kopfschütteln und eine ernste Miene aufsetzen und bei Bedarf etwas Gewalt anwenden) Zufrieden (XXL Grinsen… zählt das als Blick?), Ich möchte nicht vielleicht in den Pokeball zurück, ich möchte sicher nicht in den Pokeball zurück - Blick(Hm… also den Blick zu erklären, ist eine Sache für sich…) und der Steck dir deine Befehle sonst wo hin-Blick (Ganz einfach. Man streckt die Zunge heraus und zeigt Toby einfach die Schweifseite… eigentlich kein Blick, sondern eine wirkungsvolle Geste). Natürlich gibt es genug andere Blicke und viele Eigenkreationen. Immerhin musste man auch probieren, welcher Blick am ehesten von den Menschen verstanden wu… wie bin ich nochmals auf dieses Thema gekommen? Manchmal war ich regelrecht von mir selbst beeindruckt. Es gibt wohl kaum einen, der so abschweifen kann wie ich… Egal, das sind jedenfalls die Gründe, weswegen ich Toby keine Geheimnisse von mir erzählte.

    Zitat

    „Bitte Fukano, lass den Unsinn!“, beklagte sich Toby letzendes bei mir, „Das kann… (Blablablabla, Trainerquatsch, mehr blablabla, leere Drohung, blablablabla, Luft holen, blabla, endlich fertig)“


    (Letzteres muss ich mir übrigens merken. Gefällt mir besonders gut^^)



    Ich finde die Vorstellung recht amüsant, Toby mit einem Raupi auf dem Kopf, einem frech grinsenden Fukano zu seinen Füßen und einem rosaroten Plüschpixi in den Händen über den Marktplatz schlendern zu gehen. Ich denke ich wüsste auch nicht, ob ich mit einem solchen Typen gerne ein paar Worte wechseln würde. (Freak! *hust*)


    Ach ja: Ich gehöre ja auch gerne zu der Sorte Mensch, die gerne Gewalt anwenden, wenn etwas nicht klappt. Dann fliegt auch mal das Kartenspiel auf den Boden, der Stift in die Ecke und die Schnurhaare des Kaninchens werden versengt (Scherz). Nö, warum auch nicht? Wer nicht höflich eine Antwort gibt, wird halt in Brand gesteckt. Da wird gar nicht mehr groß nachgefragt. Würde ich nicht anders machen.^^


    Irgendwie hatte ich gleich vermutet, dass es sich dabei um einen Wahrsager handeln musste. Xatu erinnerte mich doch irgendwie stark an PMD 1 + 2. Sehr gut gelungen. Wobei er recht fleg(mon)matisch rüberkommt. Seine Visionen versprechen natürlich noch interessante Geschichten. Hoffe du weißt bereits, was die Zukunft für Fukano bereit hält.


    Interpretationen meinerseits:

    Zitat

    Der Wandler wird kommen, (Ditto?) ein eisernes Gefängnis den Weg versperren, (eine Gefangennahme?) dein Spiegelbild wird erscheinen, (wieder Ditto?) Blitz und Flammen werden sich treffen, (gogo Mister Shuw!)


    Jetzt, im nachhinein finde ich es sogar irgendwie schade, dass es in deiner Geschichte verschiedene Pokémonsprachen gibt. Gerne hätte ich mal mein Sheinux deinem Fukano vorgestellt :P


    Zwei Kritikpunkt hätte ich jedoch noch: Ich weiß nicht, aber ich finde das mit den epic fails und wins etwas fehl am Platz. Musst du allerdings wissen. Und zweitens: Mein Name ist EAGLE, nicht EGAL >.<. Darfst mich aber auch gerne "Jens" nennen ;)

  • Zitat

    Höfflich
    Dämmlich
    auf dieser weiße

    3x Ortographie

    Zitat

    Werfe

    1x Konjugation

    Zitat

    Schließ sprang ich nach vorne, anschließend zur Seite


    ..und 1x das Wort nicht zuende geschrieben. Ich habe zwar auch noch ein paar stilistische Fehler gesehen, werde aber nicht weiter darauf eingehen. Es irrt der Mensch, solang er strebt.


    Soo...und jetzt die coolsten Zitate:

    Zitat

    Die Hauptblicke waren ja noch leicht zu verstehen[...] Egal, das sind jedenfalls die Gründe, weswegen ich Toby keine Geheimnisse von mir erzählte.

    Die Passage; allerdings habe ich sie gekürzt


    Zitat

    „Geistreiche Erlebnisse stehen dir bevor! Welten werden sich verändern, Menschen werden sich verändern! Wege werden sich trennen, Wege werden zusammen kommen! Der Wandler wird kommen, ein eisernes Gefängnis den Weg versperren, dein Spiegelbild wird erscheinen, Blitz und Flammen werden sich treffen, ein bekanntes grünes Wesen wird wieder auftauchen (schon passiert…)! Rätsel werden gelöst, neue Fragen werden gestellt. Noch viele Epic Fails und Wins (Moment… was?) wirst du durchleben und am Ende stehet… „

    Pff...mal abgesehen von den "Rätselworten", die offensichtlich sind (d.i. Blitz&Feuer: Shuw-Showdown), und denen, die ambivalent sind, habe ich einenregelrechten Lachkrampf bei der Terminologie der Chat-Sprache bekommen xD Einfach nur grotesk, aber genial. Mit gefällt's auf jeden Fall^^Ansonsten ist dies, denke ich zumindest, keines deiner besten Kapitel. Grund dafür ist, dass du dich hauptsächlich auf Xatu vs. Fukano fokussierst, und die habe ich, jetzt im Vergleich mit vorherigen Kapiteln, jetzt nicht so doll witzig gefunden. Aber gut, man kann halt nicht den Geschmack von jedermann treffen^^ Ausserdem bin ich heute ziemlich müde, habe ergo nicht sonderlich viel Lust, ein Kapitel zu analysieren, zumal nachdem wir heute sechs Stunden Buchanalyse in drei verschiedenen Sprachen und eine Stunde Ökonomie hatten x_x Was ich jedenfalls in diesem Kapitel sehr gut illustriert fand, war die, ich sage mal, naive Sicht Fukanos über die Welt^^ Irgendwie gefällt mir dieser gänzlich unbeeinflusste Blick der Dinge. Öffnet neue Möglichkeiten der Perspektive. Da lob ich mir doch Fukano vor Descartes *lach* Der hatte nu man echt Probleme. Macht Mathe zum Spass, come on!


  • Öhm... tatsächlich, ist wirklich schon... ein bisschen her *Pfeif*


    Tja, was habe ich groß zu meiner Verteidigung zu sagen. Eigentlich fast gar nichts, weder hatte ich persönliche Schwierigkeiten, noch musste ich viel mehr für die Schule machen. Wenn ich also ganz ehrlich bin, hat mich schlicht lange Zeit eine Phase des Desinteresse am Schreiben gepackt, im speziellen bei BTBW. Womit ich dann beschäftigt war? Nichts tun und sonst Zeit verschwenden. Jetzt, wo ich wieder frische Motivation habe und mich etwas hier durch die Kapiteln lese, es gäbe einiges was ich anders gemacht hätte. Ich hätte die Charakter etwas besser beschrieben, einige mehr Zwischenstopps eingelegt, einiges Sachen raus genommen, die Umgebung besser beschrieben, und, und, und... aber was soll man schon machen, immerhin ist das hier eine spontane Fs die doch nun etwas älter ist XD


    Was ist nun der Hauptgrund das ich hier wieder weiterschreiben? Ähm erst einmal weil die Story vor kurzem im inaktiven Bereich gelandet ist^^; Das wollte ich eigentlich vermeiden, denn ich will BTBW nicht aufgeben, jedenfalls hätte ich mir das vorgenommen. Im Ernst, ich schreibe hier nun seit Dezember 2008, dass wäre mir doch eine große Verschwendung, es jetzt enden zu lassen. Ist ja nicht, dass ich überhaupt keine Lust hätte, hier weiter zu schreiben. Hab sogar angefangen, die ersten Kapitel etwas zu überarbeiten, da diese meiner Meinung wirklich etwas zu... simpel geschrieben sind, da hat sich innerhalb von 2 Jahren doch etwas bei meinen Schreibfähigkeiten geändert(denk ich jedenfalls). Die ersten Kapitel sind mehr oder weniger fertig, ich werde mich im Laufe der Zeit hoch arbeiten : D Ich sollte mir nur allmählich überlegen, wo genau das Ende dieses Fs sein wird... na, das werden wir ja noch sehen.


    So, das war's mal von meiner Seite (schon lang und breit)
    Weiß nicht, wer noch Interesse daran hat hier weiter zu lesen, aber ich freu mich natürlich über jeden Leser, der dieser Fs (wieder) eine Chance gibt^^


    mFG (mit Fukano Grüßen)
    Blackdraco




    Und nun zum eigentlichen Kapitel:


    „Willkommen beim Fahrenden Dungeon, der gewaltigsten Attraktion des Jahrmarktes!!“
    Hm, irgendwie war ich wieder etwas verwirrt... Verständnislos starrte ich abwechselnd zu dem Typen, der uns gerade begrüßt hatte, bis zu dem Ding, dass sich wohl der „fahrende Dungeon“ nannte und wo Toby ja unbedingt hin wollte. Ich musste ehrlich sagen, ich hatte echt keine Ahnung was hier ablief. Dem Mensch, welcher uns leicht lächelnd begrüßt hatte, waren wir doch heute bereits drei Mal begegnet, oder irrte ich mich etwa? Der Zettelverteiler, dieser Wahrsager… und nun auch noch ein Dungeonding Besitzer, der genauso aussah. So identisch aussehende Menschen hatte ich bis jetzt noch nie gesehen. Klar, Pokemon einer bestimmten Art sahen auch Großteils… ähnlich aus, aber das war eine andere Sache. Wir reden hier von „Menschen“, also die Art von Lebewesen auf der Erdscheibe, die sich mit möglichst seltsamen Fetzen schmückte, um ja aufzufallen und individuell zu sein.
    „Haben wir uns nicht erst gerade gesehen…“, murmelte Toby, bemüht das übergroße pinke Plushi hinter seinem Rücken zu verstecken. Ziemlich umsonst, denn um das flauschige Ding zu verstecken hätte er zwei Mal breiter sein müssen, ungefähr Relaxomaße, das wäre‘s doch.
    Der grinse Mann stemmte sich mit dem Ellbogen auf eine hoch gelegene Tischplatte ab und antwortete gelassen: „ Hi, hi, sie müssen schon GEISTER sehen. Warten sie doch lieber mit dem Übernatürlichen, bis sie überhaupt im Fahrenden Dungeon waren.“ Diese Antwort schien den guten Toby nicht wirklich zufrieden zu stellen, doch er „hackte“ nicht mehr nach, so wie ich es mal auf seinem Kopf getan hatte. Naja, nicht mein Problem, eigentlich sollte es mir ja egal sein. Was mir mehr Sorgen bereitete war diese Bruchbude, auch Dungeon genannt. Das Ganze war ja nicht mehr als eine übergroße und schäbige Hütte, mit einigen Luftschlitzen in der Wand, aus denen ein paar rötlich leuchtende Punkte hervor schimmerten. Oben auf dem Dach thronte ein schwarzes Schild, auf dem mit blutroten Zeichen geschrieben stand: G E I S T E R B A H N: Z U M F A H R E N D E N D U N G E O N. Natürlich hatte ich wieder einmal keinen Schimmer was auf dem Ding geschrieben geschrieben stand, immerhin konnte ich ja nicht lesen. Eine gewaltige Attraktion konnte man das kaum nennen, außer Toby schien weit und breit kein Mensch Interesse daran zu haben, so ein verfallenes Haus zu betreten. Ich jedenfalls nicht, ich bevorzugte ja sowieso den freien Himmel gegenüber Menschenbehausungen, doch gegen solche auseinander brechende Dinger hatten noch eine besondere Ablehnung. Lag wahrscheinlich daran, dass ich früher mal in so einer alten Hütte ein Nickerchen gemacht hatte (Jaja, ich bevorzuge den Sternenhimmel, aber es hat geregnet, ok?!) , wobei mir plötzlich fast das ganze Dach auf den Kopf gestürzt wäre. Aber Mal kurz gefasst; Toby zahlte Geld dafür, dass WIR so ein schäbiges Ding besichtigen durften, wo ICH nicht hin wollte. Da besuchte ich lieber eine Relaxohöhle, die war bestimmt um einiges gemütlicher und sicherer. Aber vor allem gab es dort etwas zu essen. Was war überhaupt mit dem ganzen Gerede von Geistern und so. Darüber hatte mich ja auch noch niemand aufgeklärt.
    Während ich so in Gedanken über diese angebliche Attraktion lästerte, rückte plötzlich Toby‘s großer Kopf, samt dem schlummernden Rauberus in mein Sichtfeld: „So wir können jetzt rein.“ In seiner Hand hielt er einen grauen Papierfetzten, den er selbstzufrieden hin und her wedelte. Warum? Keine Ahnung, aber wenn ich eins wusste, dann das ich keine Lust hatte, dort hinein zu gehen, da konnte mich auch so ein Stück Papier nicht überreden, so toll dieses auch war.
    „ Komm mit!“, rief er, sichtlich noch nicht ganz im klaren, dass ich nicht mit kommen wollte, während er sich aufrichtete und über den kleinen umzäunten Weg marschierte, der direkt zu der einzigen Tür auf dieser Wandseite führte. Trotzig wandte ich mein Haupt zu Seite und zeigte ihm damit demonstrativ den „Ich habe keine Lust da rein zu gehen“… -Körperausdruck. Mal zur Abwechslung.
    „Was soll das heißen, du willst nicht?“, kam es wenige Sekunde später verdutzt von Toby. Wow, ich musste schon sagen, so schnell hatte Toby schon lang nicht mein Bedürfnis erkannt, kaum zu fassen das es Toby auf Anhieb kapiert hatte. Mal zur Abwechslung die Körpersprache zu benutzen war ja auch mal nett. Um nochmals meine Entscheidung zu verdeutlichen, legte ich mich gähnend auf den Boden und blickte zu den ganzen vorbeigehenden Menschen, die an dem angrenzenden Weg vorbei trotteten. War ja ein ganz gemütliches Plätzchen, auch wenn es um mich ziemlich laut war, die Luft furchtbar stank, zu viele Menschen unterwegs waren, es zu heiß war, die Luftfeuchtigkeit nicht ganz meinem Ideal entspracht und kein Essen in Reichweite war, aber ansonsten war es hier perfekt. Toby schien jedoch meine Anwesenheit sehr zu begehren, den er flehte und bettelte noch ein Weilchen, doch da ich ihn wirklich sehr konsequent ignorierte, gab er endlich auf. Seufzend stellte er das Pokemonimitat zu mir auf den Boden und sagte mit einem leichten enttäuschten Ton in der Stimme, bevor er wieder auf die große Holztür zu latschte: „Na gut, wenn du wirklich nicht möchtest. Dann pass bitte brave auf das… Ding auf.“ Mit einem Stoß öffnete er die hölzerne Türe und verschwand in dem dahinterliegenden dunklen Raum. Ja, endlich musste ich mich nicht irgendwo hinein zerren lassen, welche Erleichterung. Zufrieden legte ich meinen Kopf auf die Vorderpfoten und blickte kurz zu meinem plüschigen Nachtbarn. Dieser saß dort noch immer stumm und starr da, wie ein steinerner… wie nannten das die Menschen nochmal… Deleglator oder so? Egal, leicht hämisch murmelte ich >>Na Kollege, auch keine Lust Toby zu begleiten? Na gut, ich werde jetzt mal etwas Pennen, kannst sicher auch gut selbst auf dich aufpassen<< Damit schloss ich meine Augen und versuchte einzudösen. Nach so einem harten Tag musste ich auch zur Abwechslung etwas entspannen, nicht immer nur durch die Gegend laufen oder von Toby durch die Gegen getragen werden. Ach, hätte ich bloß in der Nähe so einen richtig tollen Baum, dann könnte ich mich locker in dessen Schatten legen und ruhig schlafen. Nicht dass es in meiner Nähe keine Schatten gab, aber in den Schatten dieser übergroßen Brechhütte wollte ich mich nicht legen. Könnte ja… gähn… mir einfach auf den Kopf knallen. Aber na gut, hier lässt sich auch schlafen. Jedoch nicht sehr lange.


    Ein gellender Schrei schreckte mich auf. Leicht perplex hob ich meinen Kopf und schielte Richtung Bruchbude. War das nicht die Stimme meines sehr geehrten Managers gewesen? Was war plötzlich in ihm gefahren, dass er so herum schrie?
    „Wie schön, die echten Geister scheinen sich zu rentieren“, hörte ich aus der anderen Richtung wieder eine Stimme. Es war wieder diese grinse Mann, der noch immer an der Tischplatte gelehnt seine fantastische Wohnbudde anstarrte, „Dein Trainer wird eine Freude haben.“
    Waren diese Worte als Beruhigung gedacht oder sollte sie mich verunsichern? Echte Geister? Was meinte er jetzt damit? Und vor allem: was zum Donner war in Toby gefahren?
    Ach, was zerbrach ich mir den Schädel darüber, ihm ging es bestimmt gut. Wahrscheinlich war er nur über seinen eigenen Fuß gestolpert und gegen den Boden geknallt, nicht mehr. Außerdem war er doch ein Mensch, die konnten ja eh immer so gut auf sich selbst aufpassen.
    Ich versuchte eine uninteressierte Miene aufzusetzen und mein Schläfchen einfach fortzusetzen. Es gab keinerlei Grund ihm da hinein zu folgen, alles war bestimmt in Ordnung. Wieso sollte ich mich überhaupt darum kümmern. Langsam schloss ich wieder meine Augen und bemühte mich, von dem ganzen Krach und Gekreische, das aus der Bruchbude kam, in den Schlaf wiegen zu lassen… Toby schon wieder? Nochmals halte ein Schrei aus dem Dungeonding, dieses Mal noch etwas lauter und panisch klingender. Nun wurde ich doch etwas nervös. Ich konnte nicht einmal sagen warum, eigentlich sollte es mir doch egal sein, was Toby dort drinnen trieb, war ja seine Idee gewesen. Aber… ich konnte doch den Trottel alleine lassen. Ich konnte ja sowieso nicht mehr einschlafen, solange mich sein Geschreie vom Pennen abhielten…
    Plötzlich wieder voller Energie sprang ich auf und schritt schnellen Schrittes zwischen den zwei schwarzen Zäune auf den Eingang zu. Kurz später musste ich jedoch erkennen, dass es ein kleines Hindernis gab, das ich nicht so leicht überwinden konnte: Die Türe. Hoffnungsvoll blickte ich zu dem Tisch, wo vor einigen Minuten noch der Besitzer dieses „Hauses“ gestanden war, doch dieser war wie aus Stichwort abgehauen. Scheinbar hatte er nun doch kein Interesse mehr für seine eigene Attraktion, natürlich dann, wo es ein Fukano wie ich so eilig hatte, verflixt. Ruhelos suchte ich die ganze vordere Wand nach einem anderen Eingang an, doch die Spalten in den Brettern waren selbst für so ein schlankes Pokemon wie mich, einfach zu eng. Da würde ja nicht einmal ein Retan hindurch kommen, nur mal so zu meiner Verteidigung. Es musste aber irgendwo einen anderen Eingang geben. Ohne zu zögern rannte ich die Wand nach links ab, an der Ecke vorbei und fand mich bei einer sehr langen Metallwand wieder. Von hier sah das Ding nicht mehr wie eine schäbige Holzhütte aus, sondern wie eine verrostete Blechbüchse. Zwar auch gerade kein Augenschmaus und auch nicht sympathischer als die Vorderwand, aber hier entdeckte ich dafür sogleich eine kleine Öffnung, die sich einige Meter über dem Boden befand. Für einen Menschen zwar weitaus zu klein, aber für meine Figur würde sie vollkommen reichen. Zu allem Überfluss befand sich auch kletterbereit ein Stapel Kisten unter dem Eingang, so dass ich leicht hinauf klettern konnte. Also Zufälle gab es vielleicht... Nicht lange und schon war ich die Kisten hinauf gekraxelt und stand vor der kleinen Öffnung, die mich hoffentlich schnell zu Toby führen würde. Ziemlich dunkel wirkte dieser enge Schacht schon, dass musste ich schon zugeben. Zögerlich setzte ich die erste Pfote auf das kalte Metall und starrte in die Finsternis. Ich konnte es kaum fassen, ich marschierte tatsächlich freiwillig für einen Menschen freiwillig in so ein Ding. Damals im Beerenforst unvorstellbar und nun. Noch ein kurzer Blick auf das Halstuch, das mir Toby geschenkt hatte, ein tiefer Atem zu, bis ich schließlich mich überwand und hinein ins Unbekannte sprang. Kein Problem, es würde nicht lang dauern bis ich Toby da drinnen gefunden hatte. Wehe ihm, wenn er nur geschrien hatte, weil er über einen Stein oder so gestolpert war, dann konnte er etwas erleben…

  • Ist doch schön geworden. Du hast durch deine Pause und wahrscheinlich auch durch deine neue FF ordentlich zugelegt. Dein Schreibstil hat einen Sprung in die Höhe gemacht, Rechtschreibfehler sind zwar noch drin, aber seis drum. Beschreibungen sind auch sehr gut geworden. Ich musste mich aber erst wieder an die Szenerie gewöhnen. Ist eben ne Weile her, seit ich deine Geschichte zuletzt gelesen hatte. Da war der ... Jahrmarkt / Rummel, dann diese übergroße Plüschi, Toby und Fukano ... Jepp, ich weiß wieder. Geisterbahn? Ja, die darf wohl auf einem Rummel nicht fehlen. Finde schön, dass du Fukano wieder etwas in Erinnerungen schwelgen gelassen hast. Auch ich habe das in meiner FF mal wieder getan, um den Leser wieder etwas an seine verborgenen Gedanken zu erinnern.
    Hach, Blicksprache ... Weißt du, da bin ich ja immernoch neidisch. Die Idee ist einfach toll. Nur zu gern hätte ich das ja bei mir eingebaut, aber diese Ehre gebührt mir einfach nicht. Außerdem passt es bei mir nicht ganz so rein. Fukano ist ja in Anwesenheit von Menschen eher ein zurückhaltender Charakter. Er denkt sich schon seinen Teil, macht dies aber weniger durch Laute, sondern durch eine unmissverständliche Gestik klar. Auch hier wieder schön gemacht. Fukano ließ nicht locker und auch Toby wollte nicht klein bei geben. Gerade weil es ein wenig hinausgezögert wurde, ist es einfach richtig toll und überzeugend. Fukanos Gedanken nach dem Verschwinden Tobys sind auch genial und haben mich einmal wieder zum Schmunzeln gebracht. Das Ende ist wieder spannend geworden und regt zum Weiterlesen an. Was passiert da drin, reagiert Toby nur über oder geht's ihm tatsächlich dreckig?


    Lass bitte nicht von deiner FF ab. Mich hast du als Leser noch lange nicht verloren.

  • Wohldenn. Bei einem Kommentar kann man's ja nun wirklich nicht belassen, oder?

    Zitat

    Wir reden hier von „Menschen“, also die Art
    von Lebewesen auf der Erdscheibe, die sich mit möglichst seltsamen Fetzen
    schmückte, um ja aufzufallen und individuell zu sein.

    Alle individuell, und doch ist der Grossteil gleich (ich habe übrigens noch immer keine anständige Tastatur zur Verfügung). Fakt ist jedenfalls, dass jeder der Glamour-Welt angehören möchte, was nun aber bei den meisten schlicht und einfach nicht der Fall ist. Was ich persönlich interessant finde, ist die Entwicklung der Rollen innerhalb der Gesellschaft. Beispiel: letztens hab ich einen Macho per se in einem Knallpinken Trainingsanzug und mit Gucci-Täschelchen rumtrippeln sehen, und das mehrmals. Die Frauen hingegen saufen mehr, rauchen mehr, und werden anstelle der Männer Fussballweltmeister. Nicht, dass mich das interessierte(ist also auch möglich, dass ich falsch informiert bin), aber es ist doch lustig anzuschauen, wie ich finde.
    Zum Kapitel selbst: nun. Viel Veränderung, was deine Schreibweise anbelangt, ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen, jedenfalls nicht im Vergleich zum letzten Kapitel. Das einzige, was man da hervorheben könnte wäre, dass du verschachteltere Sätze schreibst, als jetzt zu Beginn der Reise. Insofern bedeutet es, dass die Qualität des Textes gehoben wird, schlicht und einfach wegen der erhöhten Komplexität. Was mir persönlich diesmal gefehlt hat, war der Inhalt. Mit dem Cliffhanger machst du's zwar noch zu einem Transitionskapitel, was an und für sich auch nicht schlimm ist - wenn man's denn unabhängig von der Zeitspanne betrachtet, die nun wirklich...etwas ausgedehnter ausgefallen ist, wenn ich's mal so ausdrücken darf xD
    Wie dem auch sei, es war (mal wieder) sehr angenehm zu lesen. Ich muss übrigens gestehen, dass ich gar nicht mal so wütend bin, dass das Kapitel kürzer ist, weil ich ein bissel müde bin ^^ Fürn Rest...jo, keep it up, neh?

  • Haha... ich bin so lahm^^;
    Ich komm nicht groß drum herum, mein Tempo ist wirklich unter aller sau... Nun bin jetzt aber wieder zurück und hoffe, endlich etwas regelmäßiger zu posten. Mein Ziel wäre es, wenigstens 1x pro Monat einen Part zu posten und dass möchte ich gerne einhalten : )


    Eagle: Danke fürs Kommi! Ja, wundert mich nicht dass du sich wieder etwas an das Szenario gewöhnen musst, ist nun wirklich schon lange her... Und momentan hab ich nicht vor, wieder von dieser Story abzulassen : D


    Jack: Vielen Dank fürs dranbleiben : ) Nun ja, Inhalt hat wirklich etwas gefehlt, dass kann ich nicht leugnen aber davon wird noch reichlich kommen. Tja, deine Tastatur mit dem fehlenden ß, hab ich ja auch schon richtig vermisst XD



    Damit zum nächsten Teil:



    Liegend kroch ich durch den kalten Schacht, von welchem ich mir erhoffte, das er mich schnell ins Innere dieses seltsamen Hauses führen würde. Nicht gerade die gemütlichste Art Toby zur Rettung zu eilen aber was konnte ich den dafür, dass ich keine tausend Kilo schwere Türen öffnen konnte? Wenn ich so viel Kraft hätte, würde dieser Umweg nicht nötig sein(dazu müsste ich aber eher ein Maschock sein). Außerdem hätte ich mir einen derartig verspannten Nacken ersparen können. Ächzend versuchte ich meinen Kopf etwas in die Höhe zu heben, damit ich meinen Hals wenigstens etwas recken konnte, doch da knallte ich bereits mit einem dumpfen Knall gegen die Oberseite des Metallschachtes. Ärgerlich, was hatten solche Schächte für einen Sinn, wenn man nicht einmal aufrecht hindurch gehen konnte, Menschen hatten aber auch kein Talent für Architektur. Da war bestimmt jeder Onix Stollen komfortabler… na gut, die Kollegen hatten eine andere Vorstellung von Größe.


    Bedingt durch den Platz der mir hier geboten wurde, konnte ich mich nur Zentimeter für Zentimeter durch den schmalen Tunnel bewegen, immer weiter durch die schier endlose Dunkelheit. Ich hoffte bald Licht am Ende des Weges zu erblicken oder sonst etwas, was ein Ende ankündigen könnte, doch fürs Erste sah es nicht danach aus, also ob ich mich bereits dem Ausgang näherte. Wenn ich Pech hatte, besaß dieser Schacht überhaupt keinen weiteren Ausgang und ich würde so lange weiter kriechen, bis ich plötzlich von einer Metallwand aufgehalten wurde. Wer wusste schon so genau was Menschen so durch den Kopf ging, wenn sie Schächte bauten. Wahrscheinlich etwas wie: „Hey Leute, lasst uns viel zu enge Metalltunneln bauen die nur einen Eingang haben“ Sind also nur die Menschen und ihre Architektur schuld, wenn mein sehr geehrter Herr Trainer selbst zusehen musste, wie er in diesem Dungeon zurechtkam. Was auch er immer gerade machte... Irrte ich mich oder schienen die Wände mit jedem Meter enger an meinem Fell zu streifen? Irgendwie wurde der Schacht schäler als er ohnehin schon war. Wenn das so weiter ging, würde ich noch glatt hier stecken bleiben und... oh klasse, wieso konnte ich nicht einfach mein Maul halten!


    Entsetzt stellte ich fest, dass es nicht mehr weiter ging und das nicht, weil ich an einer Sackgasse angelangt war. Ich hatte den Punkt erreicht, an dem selbst ich mit meinem schlanken Körper nicht mehr durch diese Fehlkonstruktion passte. Energisch machte ich ein paar weitere Versuche mich doch noch weiter voran zu quetschen, aber das war mehr oder weniger unmöglich. Ich sah mich wohl oder übel gezwungen, umzukehren, so sehr ich auch wissen wollte, was mit Toby passiert war… die Frage war, wie kam ich wieder raus? Umdrehen konnte ich mich in diesem Schacht nicht, dafür hätte ich den Körperbau von Rauperus gebraucht. Naja, dann konnte ich sowieso nur noch den Rückwärtsgang einlegen. Gesagt getan, sogleich versuchte ich mich mit meinen Pfoten zurück zu drücken und rücklings aus dem Metallschacht zur kriechen. Doch vorerst passierte nichts, ich rührte mich nicht von der Stelle. Ähm, vielleicht wenn ich noch fester drückte… Wieder spannte ich meine Vorderbein Muskulatur aufs Maximum, während ich einen zweiten Versucht startete, mich hinaus zu pressen. Doch irgendwie wollte das weiterhin nicht funktionieren. Meine Pfoten glitten viel zu sehr auf der glatten Eisenoberfläche, sodass ich keinen Halt finden konnte. Auf gut Feuerisch hieß das: ICH BIN VERLOREN! Verzweifelt versuchte ich mich herum zu wälzen, mich zu drehen, trommelte mit den Pfoten auf das Metall, knurrte verbittert und gab ein verstörtes Winseln von mir, alles was man in einer Paniksituation so machen konnte. Und das war eine Paniksituation: Ich konnte mich weder bewegen, noch Sandwiches essen oder bei Vulpix sein... Ahh, ich will hier sofort wieder raus! Bereits mit den Nerven blank(da keiner da war konnte ich das ehrlich zu geben) hämmerte ich wie wild auf dem Metallboden. Nein nein, ich möchte hier nicht verhungern! Ich hab doch noch so viel in meinem Leben vor, das köstlichste Sandwich der Welt alleine aufessen, mit Vulpix Zeit verbringen, Sheinux noch heftig in den Hintern treten und Toby... ebenfalls so richtig in den Hintern treten! Alles was ich HIER nicht machen konnte. Wütend schlug ich weiter auf den Schacht ein. Das war ja eigentlich alles Toby‘s Schuld, er mit seinen blöden Einfällen, wieso war ich bloß immer so gutmütig mit ihm? Wieso haben wir nicht einfach wieder zurück zu Vulpix und Rebecca gehen können? Nein natürlich nicht, wir mussten ja noch so eine Bruchbude besuchen, in der er wahrscheinlich gerade heulend herum rannte und ich in so einem dämlichen Schacht feststeckte. Alles nur seine Schuld!
    Noch immer trommelte ich verzweifelt um mich und fühlte wie mein ganzer Körper wörtlich zu kochen anfing. >>JA, ALLES NUR SEINE SCHULD! ARRRGGG, TOBY DU KANNST WAS ERLEBEN -wenn ich hier raus komme- AHHH, ICH WILL SOFORT RAU...<<


    Quietsch! Noch vollkommen in meiner Rage vertieft, spürte ich plötzlich den Boden unter mir nachgeben. Ich hatte werder Zeit zu reagieren, noch welche um zu verstehen, was gerade geschah, denn schon erklang in meinen Ohren ein grässliche Quietschen, gefolgt von einem Gedonner und Poltern als würde das Dach über mir einstürzen. Ich rutschte nach Voren, irgendetwas knallte auf meine Rücken, ich fiel, stürzte und... AUA!


    Dann war es still…


    >>So viele Taubsi...<< murmelte ich und beobachte leicht benommen die zahlreichen Taubsi, die um meinem Kopf herum schwirrten. Stöhn, was war jetzt schon wieder passiert? Wurde die Welt von ein Erdbeben erschüttert oder nur mein Kopf? Oder hat mir Sheinux wieder ein Geländer auf mich herab gestoßen… Kopfschüttelnd vertrieb ich die braunen Vogelpokemon aus meinem Kopf und wandte blinzelt meinen Blick Richtung Decke. Selbst in meinem leicht verwirrten Zustand dauerte es nicht sonderlich lange, bis mir das große aufklaffende Loch in der Decke auffiel, der mir einen Blick in das darüber gelegenen Stockwerk erlaubte. Ganz in der Nähe dieses Loches befand sich ein stark nach unten gebogener Metallschacht, der irgendwie etwas verbeult und leicht rußig wirkte. Um mich herum lagen alle möglichen zerborstene Holzbretter, Rohren und Metallstückchen herum, die mich zum Teil sogar begraben hatte. Das mir das erst jetzt auffiel... Moment, ich war aus dem Schacht entkommen...Ich… Ich hab es tatsächlich geschafft, ich…


    Mit einem Satz hatte ich die ganzen Holzüberresten von meinem Leib geschüttelt und saß wieder aufrecht auf dem Boden. Räusper, natürlich hatte ich es heraus geschafft, war ja so geplant gewesen. Ist ja nicht so, als hätte ich keinen Plan gehabt. Wenn mich jemals jemand fragen sollte, wie das so war, Toby’s Leben zu retten: Ich hatte ganz ruhig und ohne die Nerven zu verlieren einen Schacht in die Luft gesprengt, um so in die Bruchbude zu gelangen. Ja, genau so war es.
    Aber gut, Geschichten erzählen konnte ich später. Jetzt ersteinmal durfte ich mich endlich wieder ausgiebig strecken. Mit einem selbst gefälligen Gähnen streckte ich meinen Körper in die Länge und ließ meinen Kopf auf meinem steifen Hals hin und her rollen. Ah, wie angenehm… Da dies erledigt war, wo befand ich mich eigentlich gerade? Ich musste sagen, sonderlich heller als in diesem lebensgefährlichen Metallschacht war es hier nicht unbedingt, gerade noch so viel Licht, dass man noch etwas seine Umgebung wahrnehmen konnte. Von Fenster oder Lampen weit und breit keine Spur aber das war gar nicht mal so mein Problem. Zögerlich machte ich einige Schritte durch den länglichen Raum in dem ich gelandet war. Den letzten Frühjahrsputzt hatte wohl der grinse Mann verschlafen, überall hingen von den Wänden riesige Ariadosnetze herum (ein Ariados schien jedoch nicht da zu sein… hoffentlich), am Boden standen seltsamen, kreuzförmige Steinblöcke, welche von einer dicken Staubschicht überzogen waren und hier und da entdeckte ich Knochen, die wohl jemand nach seiner letzten Mahlzeit nicht entsorgt hatte.


    Und um so ein angestaubten Ort zu sehen, zahlten Menschen… Geld? Wie sollte ich das verstehen? Wie sollte ich die Menschen jemals gänzlich verstehen? Seufzend suchte ich weiter den Raum ab, nur um sicher zu gehen, dass Toby sich nicht vielleicht irgendwo in einem der Netz verfangen hatte. Aber momentan konnte ich nichts entdecken das dem guten Idioten nur ansatzweise ähnelte… Naja, ich musste aber zugeben, dass diese klobigen Steine doch eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm hatten, hehe… Was war eigentlich das? Neugierig trat ich auf eine längliche Stahlplanke zu, die sich von dem einem dunklen Eingang zum Zweiten erstreckte. Sie wirkte wie alles hier nicht allzu gepflegt, aber immerhin war sich nicht von Netzen oder Staub überzogen. Im Allgemeinen befanden sich aus welchem Grund auch immer, im Umkreis von etwa fünf Schritten keinerlei dieser Steinblöcke oder Knochen. Vielleicht war das hier so eine Art Wegmarkierung? Mir wäre dies jedenfalls sehr recht, immerhin müsste ich mich dann nicht durch Netze und Staub hindurch kämpfen und könnte so schneller zu… Was das für dumpfes Gedonnere? Mit hochgezogener (nicht vorhandener) Augenbraue, warf ich einen Blick über meine Schulter und starrte auf die geräumige schwarze Öffnung am anderen Ende dieses Raumes. Hörte sich fast so an, als wäre ich nicht der Einzige der in so einem blöden Schacht steckengeblieben war, nur war dies recht unwahrscheinlich. Tobys pinkes Stoffpokemon wird mir wohl kaum gefolgt sein, also wer oder was veranstaltete da so ein gepolter? Das dumpfe Geräusch wurde lauter und lauter, allmählich begann sogar der Boden unter meinen Füßen leicht zu beben, doch zu sehen war noch immer nichts. Wie gebannt starrte ich einen der finsteren Eingänge an, aus dem das drönnende Geräusch zu kommen schien. Kam da am Ende wirklich Toby angestürmt? Obwohl, so ein Schwergewicht war er ja im Grund genommen nicht, hörte sich eher an wie ein anrollendes Geowarz an. Trotz allem… wäre es eigentlich nicht besser, wenn ich etwas zur Seite…


    Das Poltern wurde schlagartig lauter, als plötzlich eine schwarze Silhouette aus der Türe auftauchte. Ein großes, massiges etwas… Etwas perplex starrte ich auf das heranrasende Ding, ohne zu kapieren, dass ich direkt in dessen Schussbahn stand. Momentan war ich einfach zu sehr von diesem Etwas überrumpelt, dass sich beim genaueren Hinsehen als… Angestrengt starrte ich in die Dunkelheit, die Schemen des unbekannten etwas wurden immer schärfer und nahmen sogar langsam Farben an. Schließlich war es so nah dass ich es als eine… riesige… rote… Fratze!!! Entsetzt starrte ich das große Monstergesicht an, das mit Karacho auf mich zu lief. Ach du… Ahhhh! Panisch stürmte ich aus der direkten Fahrbahn dieses Ungeheuer und stolperte eilig an den Steinen und Netzen vorbei (oder hindurch). Bald hatte sich mein ganzer Körper in den ganzen weißen Fäden verheddert, so dass ich schon Schwierigkeiten hatte, mich in meiner Eile zu bewegen. Wer hatte dieses hässliche, rote Monster auf mich gehetzt? Komm schon, es war ja keine Absicht den Metallschacht zu zerstört, ehrlich! Das war doch nur ein Versehen, war ja nicht meine Schuld, wenn man dieser so empfindlich baute; lang kein Grund mir ein „richtiges“ Monster zu schicken! Verschreckt warf ich mich hinter einen der breiteren Steine und kauerte mich keuchend zusammen. Bitte, bitte lass diesen Ding eigentlich Blind sein, sodass es mich nicht sehen kann. Und nicht riechen, wenn wir schon dabei sind… und auch nicht hören. Das gepolter hatte nun scheinbar den Höhepunkt erreicht, dass Ungetüm musste nun ganz nah sein. Vorsichtig lugte ich etwas um an dem rauen Stein vorbei, innerlich darauf vorbereitet, dass jeden Moment ein grinsendes Gesicht genau auf mich zu steuerte. Verschreien wollte ich natürlich nichts aber ich war ja ein eher ein Realist, jedenfalls etwas in die Richtung. Tatsächlich tauchte keine Sekunde später die monströse Fratze auf, doch zu meiner Überraschung ging sie einfach weiter. Hatte es mich etwa tatsächlich übersehen und zieht einfach so weiter? Welche Erleichterung… Leise stöhnend wollte ich mich schon wieder weg drehen und mich noch etwas hinter dem dunklen Stein verstecken, als mir eine Auffälligkeit ins Gesicht sprang. Das Ding hatte ja gar keine Beine. Ungläubig lugte ich wiede hervor, kniff meine Augen zusammen und starrte den „Körper“ des Ungetüms an, der hinter dieser großen Fratze zu sehen war. Das Vieh sah irgendwie aus, wie soll ich’s sagen… wie eine schwarze viereckige Kiste aus. Eine große Kiste, auf die eine rote Maske aufgeklebt wurde und über eine Metallplanke fuhr. Wenn es noch vier Räder auf den Seiten gehabt hätte, hätte es als eines dieser Menschenfahrzeuge gelten können… Heißt das jetzt, dass ich wegen so einem dämlichen Fahrding mich durch Ariadosnetze gehetzt und mich unnötig –leicht- gängstig habe? Wer ist den bitte auch so verrückt und klebte so eine hässliches Gesicht auf diese Dinger?! Pah, was für eine lächerliche Idee, außerdem war ich bestimmt nicht der Erste, der sich von diesem Ding erschreckt lassen hat, war ja ganz normal, dass man sich vor Monstern fürchtete, die plötzlich auf einen zuschossen… Also mit Monster meinte ich natürlich ein richtiges Monster, also diese mit… Fratzen und… Zähnen…


    Vollkommen in weiße Netze eingewickelt trat ich wieder aus meinem Versteck hervor und musterte verärgert mein verklebtes Fell. Na super, das hatte ich nun davon, wenn andere nicht ihren Floinkstall zusammen putzen konnte. Jaja, immer auf die Unschuldigen. Energisch versuchte ich das nervige Zeug von mir zu schütten oder zu reißen aber vergeblich, das Vorhaben war genau so aussichtlos, wie der Versuch einen Floh auf der Schwanzspitze zu erwischen. Letztendlich konnte ich mich soweit aus den Fäden befreien, sodass ich mich uneingeschränkt bewegen konnte, doch die Netzreste auf meinem Rücken konnte ich beim besten Willen nicht loswerden. Während ich so meine tollkühnen Entfesslungskünste den steinernen Kreuzen präsentierte, raste noch eines von diesen Fahrzeugen auf dieser Eisenplanke entlang, dem anderen Monsterfahrzeug hinterher. Es schien, als würden diese Dinger in regelmäßigen Abständen an mir vorbeidüsen, was meinen Weg erheblich erschweren würde. Ärgerlich, eigentlich wollte ich ja ganz gemütlich an dieser Metallschiene entlang durch das Gebäude schlendern und jetzt schickt man solche unnötigen Fahrzeuge durch die Räume. Ehrlich, ich hatte nicht gerade Lust jedes Mal mich in diesen riesigen Netzen zu verheddern, nur weil ich so einer roten Fratze ausweichen musste. Das ruiniert ja alles… obwohl, da kommt mir so eine Idee. Eine ziemliche idiotische...


    ~Einige Minuten später


    Das ist einer der besten Ideen die ich hatte! Grinsend saß ich auf dem Rücken des schwarz, roten Ungetüm und ließ mich durch die Gegend chauffieren. Zu allem Überfluss befand sich sogar eine hölzerne Bank auf dessen Rücken, sodass ich mich hinsetzen konnte. Verdient, immerhin hatte es lang genug gedauert, bis ich es endlich geschafft habe auf eines dieser Fahrzeuge zu springen, anhalten konnte man diese Dinger ja scheinbar nicht. Trotz diesem Luxus vergaß ich natürlich nicht, wofür ich hier her gekommen war… ähm, genau der Grund war Toby. Jedenfalls behielt ich deswegen die vorbeirasenden Umgebung gut im Auge, im Falle dass ich Toby irgendwo erblicken sollte. Vom ihm war anfangs allerdings erst einmal keine Spur zu sehen. Ich ärgerte mich noch immer darüber, dass keiner auf die Idee gekommen war, einfach Fenster einzubauen um hier alles zu erhellen. Es war schon schwierig genug durch die ganzen Netze hindurch irgendetwas zu erkennen. Was hatte es überhaupt mit diesen ganzen weißen Knochen und fliegenden weißen Leintüchern auf sich, die am Rand der Fahrbahn aufgestellt, ausgestellt oder aufgehengt waren?


    Misstrauisch schielte ich kurz zu einer regungslosen Gestalt am Rande der Fahrbahn, dessen Gesicht eine weitere Monstermaske zirrte. Hätte ich nicht schon kapiert, dass hier alles nur unecht und leblos war, ich hätte das Ding glatt angesprungen, denn Angriff war ja bekanntlich die beste Verteidigung. Dennoch konnte ich einfach nicht kapiere, wieso man so etwas aufstellen sollte, kein Wunder das keiner diese Attraktion besuchte, wer wollte sich bitte schon von so etwas erschrecken lassen. Wer wäre denn bitte so blöd Geld (was man eigentlich für Essen ausgeben könnte) für so etwas her zu geben, damit man sich Angst einjagen lassen kann. Wenn man unbedingt das Fürchten lernen wollte, dann sollte man mitten in der Nacht in einen Hypnobau. Das konnte ich als Beerenforstbewohner versprechen: Nichts war unheimlicher als diese gelben Gestalten…

    Gerade als das Fahrzeug unter etwas hindurch raste, dass leicht einem schwarzen Zubat ähnelte, bog das Fahrzeug abrupt nach Rechts ab und verringerte seine Geschwindigkeit. Hm, was war nun los, war das Ungetüm etwa doch erschöpft? Verwirrt lugte ich an der roten Fratze vorbei und erblickte auf der linken Seite einen schmalen Holzsteg, an dessen gegenüberliegenden Seite eine alte Holztüre zu sehen war, die halb geöffnet war. Ansonsten gab es eigentlich nichts Besonderes zu sehen, keine Steine, keine Knochen, keine komischen Zubats… nur noch ein rotes Schild auf dem geschrieben stand: „Zu Fuss gehen-Der Umwelt zu liebe.“
    Was auch immer das auch bedeuten mag… Vielleicht sollte ich irgendwann jemanden darum betten, mir das Lesen beizubringen, wäre manchmal doch sehr praktisch… ach Vulpix… Gerade als ich wieder von ihr zu Träumen anfangen wollte, fuhr ein ehftiges Ruckln durch die schwarze Kiste und lenkte mich wieder auf die Realität. Jaja, ich war noch wach… Gut, dann war Mal die Frage: Soll ich hier etwa aussteigen? Eigentlich hatte ich dazu keine Lust aber vielleicht hat sich ja Toby auch dazu bewegen lassen, die gemütliche Bank auf dem Rücken dieses Ungetüms zu verlassen… Wer wusste schon so genau, was in dessen Kopf so vorging, dass konnte selbst ich nicht wirklich sagen. Seufzend richtete ich mich auf, sprang über den Rand des kistenförmigen Fahrzeuges und landete elegant auf den Holzplanken, die trotz allem bei meinem Aufprallen, ein lautes Knarren von sich gaben, als würde sie jeden Moment unter meinem leicht Gewicht zerbersten. Seufzend blickte ich durch die dunkle Tür und machte einige zögerliche Schritte, weg von dem fahrbahren Ungetüm. Nun gut, solange es einen Weg gab der frei von knöcheltiefen Staub und Netze war, würde ich es überleben. Dennoch, leicht unsicher war ich schon, darüber was wohl mich in den nächsten Räumlichkeiten erwarten würde. Ich hatte zwar noch immer keine Ahnung was Toby so verschreckt hatte, vielleicht hatte er ja auch nur so einen Schock von diesen roten Fratzen bekommen aber wie es so schön hieß: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Und die Nachsicht wird Toby haben, wenn er sich nur wegen so einer Kleinigkeit erschreckt hatte… Aber gut, wenn das der Fall wäre, könnte ich auch einfach umkehren. Eigentlich könnte ich ja auch gleich umkehren aber… Ich warf nochmals einen kurzen Blick auf das schwarz, rote Fahrzeug, das es aber plötzlich wieder eiliger hatte, zu verschwinden. Schwupp und schon düste es wieder weiter durch die Dunkelheit und verschwand in einem schmalen, sehr niedrigen Gang. Kopfschüttelnd verdrehte ich die Augen und ging durch die hölzernen Türrahmen. Im Ernst, was könnte mir schon groß begegnen, als vielleicht noch ein paar von diesen Fake-Monstern oder einem kreischendem Toby.


    Nichts, oder?

  • Toby, du hast mir den Tag gerettet, ganz ehrlich. Ich hatte schon ein richtig miesepretiges Gesicht aufgelegt, nachdem ich mir zwei Stunden Buchführung geben musste. Glücklicherweise konnte ich mich noch auf etwas freuen und du weißt, wie sehr ich an dieser Geschichte hänge. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mir an einem Tag fünf vollständige Kapitel gab, ich gar nicht mehr zu lesen aufhören konnte. Gerade darum genieße ich jedes deiner Kapitel, seien sie noch so klein oder bieten sie inhaltlich nichts storyrelevantes.


    Auch heute musste ich mich etwas zurückversetzen. Ich wusste nur noch: Da war doch dieser Jahrmarkt ... Geisterbahn? Ja, da war was. Ein Schrei, ein verlorengegangener Toby und ein einsamer Fukano. Damit war ich wieder voll drin. Okay, wo fangen wir an ...? Am besten der Anfang: Ich behaupte von mir gerne, ich hätte ein wahnsinnig gutes Vorstellungsvermögen, erwische mich auch immer wieder dabei, ins Kopfkino zu verfallen. Fukano in dem (ich nenne es jetzt einfach mal so) Belüftungsschacht krabbeln zu sehen, konnte ich mir echt gut vorstellen und es wurde von dir auch sehr gelungen beschrieben. Dazu gerade der Punkt, als es nicht mehr weiter ging, er stecken blieb und alles daran setzte, irgendwie wieder von der Stelle zu kommen - und dazu noch seine aberwitzigen Gedanken, die er mit den Lesern teilte.


    Zitat

    ... noch Sandwiches essen ...



    Zitat

    Sheinux noch heftig in den Hintern treten



    Ich weiß, es ist im Grunde so schlicht, so einfach, so zeichentrickmäßig, aber dennoch verfiel ich so sehr ins Lachen, als der Kommentar "So viele Taubsi..." kam. Ich sah ihn direkt vor mir, inmitten von entzweigebrochenen Verbindungsstücken des Metallschachtes, Holzbretter, Bolzen und Nägel, jede Menge Staub und natürlich die fröhlich flatternden Taubsi-Einbildungen ^.^. Der Knochenkommentar war natürlich auch herlich und regte abermals meine Lachmuskeln an. Was mir aber dennoch etwas fehlte, war die Umgebungsbeschreibung. Zwei, drei Sätze sind da meiner Meinung nach zu wenig. Die Umgebung stelle ich mir sehr skuril vor, völlig anders, als es Fukano jemals gesehen hat. Ich konnte mir nur vage Vorstellungen machen. Daher müssten da eigentlich noch einige Dinge kommen.


    Die Ereignisse dagegen waren sehr gut beschrieben. Ich hatte keinerlei Probleme, all diese Kleinigkeiten zu verstehen. Die Bahn mit der Clownsfratze, wie er sich in einem der Netze (ich nehme an, es handelt sich hierbei um synthetisch hergestellte Spinnennetze) verfing und er am Schluss sogar selbst Bimmelbahn fuhr (ich stelle ihn mir gerade vor, lässig ganz vorne sitzend, die Nase in den Wind haltend und mit schelmischen Gesichtsausdruck die Zunge flattern lassend^^).


    Seine Gedanken sind natürlich stets herzallerliebst - und dann noch diese Vergleiche. Ich freue mich darauf, auch endlich wieder solche Dinge bringen zu können. Es gefällt mir wirklich sehr, aus einer solchen Perspektive schreiben zu können und ich lese es auch immer wieder gerne. Seine naive Art trägt aber irgendwie große Weisheit in sich. Warum gibt man Geld aus, um sich erschrecken zu lassen? Gerade das Gegenteil muss doch der Fall sein. Gerade wenn ich kein Geld ausgebe und ich dann in meinen Kühlschrank schaue, erlebe ich immer noch den größten Schreck .


    Eines muss ich aber leider noch loswerden, mein lieber Toby: Deine Rechtschreibung hat auch schon bessere Tage erlebt. Würde ich mich jetzt dransetzen, alle Fehler zu finden und zu markieren: ich würde wohl fast eine Stunde brauchen. Eine Stunde, die ich heute nicht mehr habe (*auf die Uhr blick und leise aufstöhn). Da musst du unbedingt noch ein-, zweimal drüberschauen. Ich mag das ehrlich gesagt auch nicht, aber es muss leider sein.


    Alles in allem aber echt schön, mal wieder etwas von Fukano zu hören. Ich weiß, ich wiederhole mich, wenn ich sage: Mehr bitte!^^


  • Gut...erst die Kritk, dann das Lob. Wenn möglich, sollte alles in einem Erfolgserlebnis enden, und ich bin beileiben nicht derjenige, der dieser Regel widersprechen wird.


    Zwei Dinge (abgesehen von der Rechtschreibung, die meiner Meinung nach aber vergleichsweise unwichtig ist - Mark Twain zum Beispiel hat grausam viele Fehler gemacht, und es trotzdem in die Weltliteratur geschafft) sind mir aufgefallen. Ersteres ist die mir doch etwas zu blatante Nutzung von Onomatopoesieen, die an und für sich nicht schlecht sind, aber dem Text einen etwas kindlichen (NICHT kindischen) Ton verleiht. Ich weiss nicht, ob das gewollt ist, aber was mich anbelangt, mag ich es lieber gemässigt.
    An zweiter Stelle wäre dann, dass manche Passagen recht gekünstelt komisch wirken. Heisst: An manchen, wenigen Stellen kommt es mir vor, als würdest du krampfhaft nach was Lustigem suchen, um der Geschichte mehr Pepp zu verleihen. Wenn man besagtes Mittel aber zu sehr benutzt, erzielt's leider das Gegenteil, was sich aber zugegebenerweise in Fukanos Fall nur schwer vermeiden lässt.
    Grund dafür - und hier komm ich zum Lob - ist, dass er sich mehr oder weniger ständig lächerlich macht. Das alleine ist ja nicht wirklich eine literarische Leistung, da kann man sich denke ich darauf einigen. Was macht es also so besonders? Die Antwort: Die nahezu groteske Art und Weise, wie Fukano sich benimmt, in Kombination mit den Beobachtungen des "dummen Weisen", den Eagle bereits angesprochen hat, machen den ganz besonderen Stil dieser Story aus. Allerdings muss ich doch sagen, dass die Mischung in vorherigen Kapiteln/Teilen - ich weiss aber nicht mehr, welche genau - etwas besser gelungen war, als sie es hier ist: hier fehlen mir die kritischen Beobachtungen Fukanos zu sehr (was aber nicht heissen soll, dass sie inexistent sind!)
    Alles in allem ist es ein gelungenes Kapitel, aber wie gesagt: eine gute Geschichte ist ein Drahtseilakt. Zu sehr nach links, und man fällt. Zu sehr nach rechts, und man fällt auch. Wenn man's kann, ist es sehr unterhaltsam anzuschauen.