Johto-RPG ~ Ancient Legends

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Jun sah Timo an. "Ich bin Jun und das hier ist Draco." Sie zeigte auf ihr Shiny Knacklion. Dann rief sie kurz Blu aus dem Ball, welche Timo kurz umkreiste. "Das ist Blu, mein Wablu. Sie ist ja immer soooo freundlich... Und dies hier ist mein Fukano, Fire." Jun rief auch noch Fire aus dem Ball. Das Fukano musterte Timo eindringlich. Dann rief sie Blu und Fire zurück. Draco blieb auf Juns Schulter sitzen.
    Wenig später folgte sie Shin und führte eine kleine Unterhaltung mit ihm. Er war ziemlich arrogant, aber das war es, was ihr an ihm gefiel. Sonst wäre er wohl nicht er.


    Im Zimmer angekommen ließ sie sich aufs Bett plumpsen. Draco machte es sich auf dem Bett gemütlich und schlief fast sofort ein.
    Jun rief Fire und Blu aus den Bällen. Die beiden Pokemon kuschelten ein wenig mit Jun, aber dann schliefen auch sie ein. Jun legte die beiden neben Draco. Sie selbst konnte kaum schlafen. Dies lag wohl an dem Geschnarche, welches Shin verursachte.
    Zum Schluss hatte sie sich in den Halbschlaf gequält, ihre Augen waren einfach zugefallen.
    Was Jun dann aber schließlich wieder weckte war, dass es im Zimmer ruhig geworden war. Sie stand auf, mit einem mies gelaunten Gesicht. Das Geheule hatte sie vollkommen überhört. "Och nö... Musste der denn aufhören zu schnarchen, als ich grade was geträumt hab?"
    Sie stand auf, darauf bedacht, ihre Pokemon nicht zu wecken. Jun ging zum Lichtschalter und schaltete das Licht an. Shin war nicht da.
    "Mann...", sagte sie und beschloss zu warten, wahrscheinlich, so dachte sie, war er nur mal aufs Klo. Auber auch einige Minuten später war Shin nicht zurückgekehrt.
    Schlussendlich beschloss Jun, Shin zu suchen.


    Jun machte das Licht im Zimmer wieder aus und schloss die Zimmertür leise hinter sich. Dann ging sie durch den wenig beleuchteten Gang. Von dem Spuk hatte sie gar nichts mitbekommen und wenn, dann wäre ihr Kommentar dazu etwa so ausgefallen: "Ohhhh! Lauft um euer Leben, ein Geist kommt! Er wird uns fressen und unsere leeren Hüllen einfach zurücklassen!" Natürlich wäre das nicht ernst gemeint gewesen.
    Aber nun war sie auf der Suche nach Shin.
    Einige Minuten später hatte sie ihn in einer ziemlich dreckigen Ecke zusammengekauert und fingernägelfressend gefunden. "... Was machst du da? Spielst du etwa verstecken? Meine Güte, was ist mit dir passiert, du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen! Jetzt komm und bleib da nicht so verängstigt sitzen." Jun zog Shin auf die Beine. "Und jetzt sag mir, welcher Art Geist du begegnet bist. Etwa einem, der dich durchs ganze Pokemon Center gejagt hat? Naja ist ja jetzt auch egal... Und hör endlich auf, an deinen Fingernägeln zu kauen!"
    Jun seufzte. Sie ging langsam in Richtung Zimmer. Wie konnte man so spät Abends nur so viel Unruhe stiften? Für Jun glich das beinahe einem Attentat auf ihren Schlaf! Und wenn Shin sich nicht endlich beeilen würde, dann würde sie noch im stehen einschlafen.

  • Aaron war überrascht. Taras Worte hatten ihn vermuten lassen, dass Hera sich auf eine ähnliche Weise mit Pokémon verständigen konnte wie er. Die Sache mit Traunfugil hatte ihn zwar daran zweifeln lassen, dass das auch mit anderen Pokémon möglich war, doch er war davon ausgegangen, dass sie zumindest mit Hades reden konnte.
    "Wieso hast du mir das nicht gesagt?", fragte er Tara in Gedanken und blickte sie an. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Hera ihn ansah, dann jedoch die Lippen aufeinanderpresste und wegschaute. Es schien nicht leicht für sie zu sein, mitanzusehen, wie er mit Tara kommunizierte. War es Neid oder der Gedanke, nicht fähig zu sein?
    "Hades hat das Thema nur beiläufig erwähnt...", kam Taras Antwort nun und in ihrem Blick war ebenfalls etwas Ernstes zu sehen.


    "Du kannst mit Tara reden, oder?", fragte Hera schließlich. Ihr Ton schien ihm leicht verbittert zu sein.
    Er wollte antworten, doch dann streifte plötzlich ein anderer Geist den seinen. Das Gefühl war relativ fremd für Aaron, denn normalerweise war er es nicht gewohnt, dass andere Pokémon versuchten, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das war bisher immer von ihm ausgegangen.
    "Hera glaubt, dass sie zu schlecht ist, um ebenfalls mit uns reden zu können", ertönte eine Stimme, die Ähnlichkeiten mit der Taras hatte, jedoch tiefer und... männlicher klang. Aaron blickte zu Hades und bemerkte, dass sein Blick auf ihn fixiert war. "Es würde ihr sicher sehr helfen, wenn sie wüsste, dass dem nicht so ist."
    Aaron nickte und sandte Hades einen zustimmenden Gedanken zu. Dann wandte er sich wieder Hera zu, deren Blick immer noch auf einen Fleck auf dem Boden gerichtet war. Er räusperte sich leise, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.


    "Ja, ich kann mit ihr reden", antwortete er knapp und hielt einen Moment inne. Dann wurde sein bisher recht harter und unergründlicher Gesichtsausdruck etwas weicher. "Du musst wissen, dass die Fähigkeiten, die du besitzt, ganz besonders sind. Es gibt nur wenige Menschen, die die Emotionen ihrer und anderer Pokémon so intensiv wahrnehmen können. Den meisten bleibt es ihr ganzes Leben lang vollständig verwehrt."
    Aaron war sich nicht sicher, ob seine Worte Hera aufmuntern würden. Er konnte es sich sogar nicht wirklich vorstellen, denn es schien, als wären diese Empfindungen tief in ihrem Inneren verwurzelt. Er spürte Mitleid - und den unbändigen Wunsch, ihr glaubwürdig vermitteln zu können, dass sie keineswegs "schlecht" war.


    Aaron wartete auf eine Erwiderung Heras, welche jedoch ausblieb. Stattdessen schluckte sie einmal und starrte dann weiter auf den gleichen Punkt, von welchem sie mittlerweile schon jede Einzelheit kennen musste.
    "Hera musste, als sie noch jung war, zu ihrer Tante und ihrem Onkel ziehen. Mit ihrer Tante hat sie sich gut verstanden, doch ihr Onkel hat ihr ständig eingeredet, dass sie zu nichts zu gebrauchen sei. Jetzt denkt sie, dass ihre Fähigkeiten wirklich nicht besonders sind, weil sie gesehen hat, dass du mit Tara reden kannst", meinte Hades plötzlich und seine Stimme klang traurig. Es war offensichtlich, dass Hera ihm leid tat und er nur zu gerne mit ihr geredet hätte, doch leider war eben das ja nicht möglich.
    Aaron wartete noch einen Augenblick, doch Hera schien nicht antworten zu wollen. Langsam erhob er sich, warf ihr noch einen letzten Blick zu, seufzte leise und ging dann in Richtung Tür.


    "Warte!", sagte Hera plötzlich. Aaron drehte sich um und sah sie an. Die Trainerin schien in Gedanken mit sich zu ringen, senkte dann jedoch den Blick. "Gute Nacht", waren die einzigen Worte, die aus ihrem Mund kamen.
    Aaron blieb einen Moment lang erwartungsvoll stehen, doch als er merkte, dass dem nichts mehr folgen würde, drehte er sich - irgendwie enttäuscht - um, öffnete die Tür, trat leise auf den Gang hinaus und schloss sie hinter sich. Mit hängenden Schultern und einem Gefühl, als habe er soeben Heras bis vor kurzem heile Welt zerstört, machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Tara fiepte leise.
    "Vielleicht braucht sie einfach nur Zeit, um damit klarzukommen?", meinte sie aufmunternd.
    Aaron schüttelte den Kopf. Normalerweise war er eher ein Einzelgänger, doch die Tatsache, dass Hera praktisch die gleichen Fähigkeiten besaß wie er, ließ ihn an ihrem Schicksal Anteil nehmen.
    "Ich hoffe es für sie", erwiderte er, fragte sich jedoch, ob es so eine gute Idee gewesen war, die Trainergruppe auf ihrer Reise zu begleiten.

  • „Ja, ich kann mit ihr reden“, kam die Antwort, die Hera nicht anders erwartet hatte, doch sie bestätigte nur ihre Annahme, bestätigte das, was ihr Onkel gesagt hatte. „Du musst wissen, dass die Fähigkeiten, die du besitzt, ganz besonders sind. Es gibt nur wenige Menschen, die die Emotionen ihrer und anderer Pokémon so intensiv wahrnehmen können. Den meisten bleibt es ihr ganzes Leben lang vollständig verwehrt.", fuhr Aaron fort.
    Ganz Besonders. „Und wie“, dachte Hera ironisch, „Ich verstehe Hades doch nicht einmal, ich weiß nicht einmal ansatzweise, was er denkt!!“
    Sie spürte, wie die Hoffnungslosigkeit in ihr ausbreitete und schluckte, um aufsteigende Tränen zu unterdrücken. Den Blick hielt sie auf den Boden gerichtet und sie wusste, dass sie nicht antworten würde. Die Stille zog sich in die Länge und mit jeder Minute, die verstrich, wurde sie sich mehr bewusst, dass sie etwas sagen sollte, irgendetwas.


    Mit einem leisen Seufzen stand Aaron auf und Hera biss sich auf die Lippe. Sie musste etwas sagen, irgendetwas.
    „Warte“, sagte sie schließlich und sah ihn an. Aaron blieb stehen, drehte sich um und erwiderte den Blick.
    Tausende Möglichkeiten zogen durch Heras Kopf, sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sätze und Satzfetzen kreisten in ihrem Kopf, reichten von Fragen über Entschuldigungen bis hin zu Erklärungsversuchen, doch schließlich konnte sie sich nicht dazu durchringen noch etwas zu sagen und senkte den Blick. „Gute Nacht“, murmelte sie dann und wusste, noch während sie das gesagt hatte, dass es ein Fehler gewesen war.
    Als sie hörte, wie sich die Tür leise schloss und Aarons Schritte sich entfernten, fühlte sie sich so schlecht wie schon seit langem nicht mehr.
    Zwar spürte sie Hades‘ Mitleid und seinen Wunsch sie aufzuheitern, doch gleichzeitig spürte sie, dass so etwas wie Enttäuschung von ihm ausging.
    „Ich hätte etwas sagen müssen“, flüsterte sie an ihr treues Pokémon gewandt, „Irgendetwas…“
    Hades trat zu ihr und legte seinen Kopf auf ihre Beine und Hera umarmte das Hunduster. Nach einer Weile legte sie sich in das Bett und wie immer rollte sich Hades auf ihren Beinen zusammen.


    Sie erwachte, als das Licht des neuen Tages durch das Fenster drang und das kleine, freundliche Zimmer erhellte. Zu freundlich. Es passte nicht zu Heras Stimmung. Hades war bereits wach und sprang auf, um aus dem Fenster zu blicken.
    Hera zog sich an und trat zu dem Spiegel, der in dem Zimmer hing. Sie wirkte alles andere als glücklich und nicht einmal ein neutraler Gesichtsausdruck wollte ihr gelingen. Mit einem Seufzen setzte sie sich auf das Bett.
    Nachdem sie eine Weile da gesessen und erfolglos versucht hatte, die düsteren Gedanken zu verdrängen, stand sie auf, packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg nach unten. Sie hoffte, dass den anderen ihre alles andere als gute Stimmung nicht auffallen würde. Unten in der Eingangshalle ließ sie sich auf einem der Sessel nieder und wartete auf die anderen.
    Caliga und das Traunfugil, für das sie sich noch einen Spitznamen überlegen wollte, ließ sie in den Pokébällen und Hades hielt sich dicht bei ihr, als wollte er ihr Trost spenden.

  • "Klar, warum nicht! Ich denke, Vulpix und meinen drei Chaoten würde das sicher auch gefallen!",war ihre Antwort und Olivia sah sie erleichert und glücklich zugleich an. Als Schwester Joy ihnen von dem Spuk erzählte, meinte Caty:"Ähem... es wird schon nicht so schlimm sein, und wenn doch...ich hab mal gelesen das Geister Menschen nichts tun können..." "Hm.", war alles, was Olivia dazu einfiel, denn mit Geistern hatte sie sich noch nie beschäftigt. Sie konnte mit okkultem Zeugs nichts anfangen und hielt auch generell nicht viel von Spukgeschichten.
    Caty zeigte der Schwester ihren Trainerpass und nahm sich dann einen Schlüssel für ein Doppelzimmer. "Gehn wir auf unser Zimmer? Nummer... 6" und Olivia nickte als Antwort, woraufhin beide Mädchen sich auf den Weg zu den Zimmern machten. Es dauerte nicht lange, bis sie ihr Zimmer gefunden hatten. Glücklich darüber,endlich eine warme Bleibe gefunden zu haben, betrat Olivia das kleine Zimmer, nachdem Caty die Tür aufgeschlossen hatte. Es war zwar einfach eingerichtet, mit zwei Betten,Nachttischen und einem Regal, aber es war in Ordnung. "Kein Vergleich zu dem Kabuff, in dem ich gestern übernachtet habe...!",dachte Olivia trocken.
    "Welches Bett möchtest du?", fragte Caty. "Mmmmm...." Olivia betrachtete die beiden Betten und entschied sich. "Ich nehm das Rechte." Sie ging auf das kuschelige Bett zu und stellte erstmal ihre Tasche darauf ab. Nachdem sie sich bettfertig gemacht hatte und die Pokémon versorgt waren, ließ sie sich mit einem tiefen Seufzer in die weiche Bettwäsche fallen, die auch noch herrlich nach Lavendel duftete! "Das ist so angenehm!",schwärmte sie und Vulpix, das neben ihr lag,stimmte ihr müde zu. Olivia wünschte Caty eine angenehme Nacht und kuschelte sich noch tiefer in ihre Decke. Den warmen Körper ihres Pokémons neben sich spürend, drehte sie sich auf die linke Seite und war wenige Minuten später eingeschlafen.
    Sie träumte von ihrer alten Schule und ihren Freunden, die sie in Schleide zurück gelassen hatte. Sie saß in ihrem alten Klassenraum direkt neben ihrer besten Freundin Megan. Megan sah sie mit großen Augen an und öffnete ihren Mund, als wollte sie etwas sagen, doch alles was herauskam war ein Wimmern. Ein klägliches, herzzereißendes Wimmern! Olivia bekam es mit der Angst zu tun und sprang auf,um ihrer Freundin zu helfen....
    In dem Moment wachte sie auf.
    Schweißgebadet lag sie in ihrem Bett und fragte sich für einen Moment,wo sie war. Vulpix, das ebenfalls wach geworden war, stupste sie an und sie begann sich zu erinnern. Als wieder das Wimmern erklang. Beide, Pokémon und Mensch,zuckten erschrocken zusammen und instinktiv zog Olivia sich die Bettdecke bis fast über den Kopf. Sie bekam es mit der Angst zu tun. Vulpix zitterte neben ihr. War die Sache mit dem Spuk also etwa doch war?
    Das Wimmern wurde immer lauter und Olivia hörte, wie Catys Bettdecke raschelte. Sie war also auch wach geworden von dem Geräusch. Ängstlich lugte sie unter der Decke hervor zu Caty hinüber, die kerzengerade in ihrem Bett saß. "Das... das da gefällt mir garnicht...", murmelte sie.
    Ein Schatten huschte über die gegenüberliegende Wand! Olivia schrie auf, als sie ihn sah und zog hastig ihre schützende Decke wieder hoch. Vulpix stupste sie erneut an und versuchte sich dann, aus der Bettwäsche zu befreien. "Du willst raus und nachsehen?" Eigentlich war es keine Frage, sondern mehr eine Feststellung. Olivia ließ Vulpix heraus, auch wenn es ihr nicht sonderlich behagte, wenn ihr Pokémon für sie nachgucken ging. Sie spürte kleine Pfoten, die über sie hinwegstiegen und dann ein leises Geräusch, als Vulpix auf dem Boden aufkam. Nun blieb ihr nichts anderes übrig und sie setzte sich im Bett auf, wollte sie doch sehen, was ihr Pokémon machte.
    Vulpix stand am Bettende und knurrte den Schatten an, der noch einmal über die Wand huschte und dann verschwand. Einige Sekunden blieb sie stocksteif sitzen
    und sah dann mit großen Augen zu Caty hinüber. "Was zum Teufel war DAS?",flüsterte sie. Ein paar Minuten später ertönte von unten ein Schrei und sie hörten Schritte auf dem Gang. Anscheinend sahen ein paar Trainer nach dem Rechten; vielleicht gelang es ihnen, den Geist oder was auch immer es war, zu beruhigen.
    Olivia atmete ein paar Mal tief durch, um sich zu beruhigen. Ihr Abenteuer fing ja gut an! An Schlaf war diese Nacht nicht mehr zu denken, soviel war sicher!
    Krächzen. Etwas krächzte leise im Zimmer, was Olivia erneut einen riesigen Schrecken einjagte. Fing das jetzt wieder an?! Sie sah sich nach der Ursache des Geräusches um und was sie sah, ließ sie erneut zusammen fahren. Auf ihrem Tisch hatte sie die beiden Pokébälle hin gelegt und einer dieser beiden Bälle machte sich nun selbstständig. Er wackelte, hüpfte herum. Die merkwürdigen Geräusche schienen aus ihm zu kommen. Dann war er einen Moment still, glühte auf und ... Natu erschien. Das Vogelpokémon saß auf ihrem Nachtisch und sah sie mit seinen großen Augen an. Sein Blick kam ihr fast anklagend vor.
    "Oh nein....!",murmelte sie entsetzt und sah zu Vulpix hinüber, dass Natu wachsam beobachtete. "Nicht jetzt!"...

  • OT: Hui, gestern wurde aber kräftig gepostet^^ Da muss ich jetzt ein ganzes Stück zurückgehen, denn auf der Bank macht sich Chad noch ein paar Gedanken^^


    Akira war also dem Kramurx hinterher gerannt. "Sogar diese Krähe ist wichtiger als ich...", dachte Chad, doch im nächsten Moment erschrak er vor sich selbst. So verbittert war er sonst nie. Hatte wirklich Akira damit zu tun? Oder war es was anderes? "Es ist... die Sache von damals...", war Chads Feststellung, "Dieser eine Tag... ausgerechnet jetzt ist er in meinen Gedanken..." Chad hatte ein ungutes Gefühl. Schon lange hatte er diesen besagten Tag - erfolgreich übrigens - verdrängt. Aber nun ging es ihm richtig mies. Reden konnte er auch mit niemandem. Akira war in den Wald gegangen und noch nicht wieder aufgetaucht. Lange saß Chad auf der Bank. Er schien die Zeit vergessen zu haben. Normalerweise war er immer eine fröhliche Person gewesen. Die Tatsache, dass die Vergangenheit ihn nochmal derartig einholen würde, hätte Chad nie gedacht. Plötzlich wurde er angesprochen. "Was machst du hier?", fragte Wales ihn, der seinem Ton nach wohl nicht so gut gelaunt war. "Ich warte auf Akira. Sie wollte sich ein Kramurx fangen und ist in das Wäldchen dort gegangen.", antwortete Chad und deutete abwesend auf den Wald. Da die Gruppe nun an der Bank angekommen war, fehlte nur noch Akira und somit ging die Gruppe sie suchen. Geführt durch die beiden Hunduster fanden sie Akira auch bald. Sie war auf einer Lichtung und hielt gerade einen Pokéball hoch. "Ja, ich habs gefangen!", jubelte sie. Dann fiel ihr auf, dass die Gruppe vor ihr stand. "Oh, hi.", begrüßte sie die Gruppe, doch ihr Blick fiel dabei nur auf Chad. "Glückwunsch.", sagte Chad und er bemerkte, dass sich das nicht so anhört, wie er es meinte. "Ich muss aufhören andauernd an diesen Tag zu denken. Diese Erinnerung macht aus mir einen anderen Menschen. Sie soll endlich verschwinden." Bis zum Pokémon-Center, war es nicht mehr so weit. Auf der kurzen Strecke hatte Chad kein Wort gesprochen. Im Moment musste er seine Gedanken sortieren und er war froh darüber, dass er während des Wegs nicht gestört wurde.
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    Eine Schwester Joy stand hinter der Theke und begrüßte die Gruppe mit einem Lächeln. "Willkommen. So viele Besucher haben wir selten. Zeigt mir bitte kurz eure Trainerpässe, dann gebe ich euch Zimmerschlüssel. Achja, wir haben übrigens nicht genug Zimmer. Daher müssen manche von euch sich ein Zimmer teilen." Chad blickte um sich. Einige aus der Gruppe drängten sich sofort an die Theke, weil sie offenbar ein Einzelzimmer wollten. Andere sprachen sich ab, weil sie vermutlich in ein Zimmer gehen würden. Dann fiel ihm auf, dass sich 2 Personen unter die Gruppe gemischt hatten und sich mit ihr unterhielten. Also sagte Chad ebenfalls kurz Hallo, dann kam er dran. "Hier mein Trainerpass.", sagte er während, er seinen Pass vorlegte. "Gut Chad. Das ist der Zimmerschlüssel. Es handelt sich aber um ein Doppelzimmer, da wir keine Einzelzimmer mehr haben. Suche dir daher bitte jemanden aus der Gruppe mit dem du dir das Zimmer teilst.", erklärte ihm Schwester Joy, während er seinen Trainerpass wieder in seinen dunkelblauen Rucksack packte. "Na super... Gerade heute, wo ich eigentlich meine Gedanken hätte ordnen sollen, hab ich noch einen Zimmerpartner.", grummelte Chad innerlich. "Leute, wer von euch hat noch kein Zimmer?", fragte Chad in die Runde der Personen, die noch da war. Jemand tippte ihn an der Schulter an und er drehte sich um. Vor ihm stand Akira, ihre Wangen waren leicht gerötet und ihr Kopf leicht nach unten gesenkt. "I-ich bin wohl die Einzige, die noch kein Zimmer hat.", sagte sie leise. "Na toll. Meine Zimmerpartnerin ist der größte Fan meiner Mutter...", dachte er. "Dann gehen wir mal hoch.", waren Chads Worte und Akira und er wünschten dem Rest der Gruppe eine gute Nacht. Schwester Joy erzählte noch etwas von einem Geist, doch dafür interessierte sich Chad im Moment nicht. Er hatte mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen.


    An der Zimmertür angekommen, öffnete Chad diese und Akira und er betraten den Raum. Es war ein kleines gemütliches Zimmer mit 2 Betten, Schränken und einem kleinen Bad. "Welches Bett möchtest du?", fragte er Akira. "Ich glaube ich nehme das linke Bett.", gab sie zurück. Also ging Chad zum rechten Bett und legte seinen Rucksack daneben. Dann holte er 2 Pokébälle aus seiner Hosentasche. "Mampfi, Trasla, kommt heraus!", sagte er, während aus den Pokébällen in einem Licht sein Mampfaxo und sein Trasla erschienen. "Du hast ja noch ein Pokémon. Ein Trasla. Und es hat auch so eine ungewöhnliche Farbe!", bemerkte Akira. "Ja. Dieses Trasla habe ich schon, seitdem es aus seinem Ei geschlüpft ist. Es ist ein Geschenk meines Vaters. Es befindet sich aber gerne im Pokéball. Im Gegensatz zu Mampfi. Daher habe ich es auch nicht so oft draußen.", erklärte Chad, während er aus seinem Rucksack das in Neuborkia gekaufte Pokémonfutter und Schalen holte und seinen Pokémon das Essen hinstellte. "Lasst es euch schmecken!", sagte Chad und streichelte beide Pokémon am Kopf. "Gute Idee. Ich werde meine Pokémon auch herrauslassen. Kommt raus, Mauzi und Kramurx!", entgegnete Akira und ließ ihre Pokémon aus den Pokébällen. Kramurx flog zunächst ein wenig im Zimmer und setzte sich auf Chads Kopf. Akira musste lachen und Chad tat es ihr gleich. "Dein Kramurx scheint sich wohl da oben wohl zu fühlen.", lachte Chad und Akira sagte: "So Kramurx, jetzt komm da runter. Du sollst jetzt auch etwas essen." Während sie ihre Pokémon mit Essen versorgte, ging Chad ans Fenster und blickte hinaus. Es war ein schöner Abend. Noch war ein wenig Helligkeit da, aber der Mond und einzelne Sterne waren schon am Himmel zu sehen. Zudem hatte man einen schönen Ausblick auf Rosalia City. Akira stellte sich neben ihn. "Du Chad. Ist alles in Ordnung? Du wirkst irgendwie bedrückt." Sie klang besorgt. "Nein, ich denke es ist alles in Ordnung. Ich musste an einen Moment in der Vergangenheit denken. Aber ich hoffe, ich vergesse ihn wieder.", gab Chad zurück. "Du kannst auch gerne darüber reden... Du m-musst ja nicht. Ist nur ein Vorschlag...", sagte Akira, in der Hoffnung herauszufinden, was Chad bedrückte. "Nimm es nicht persönlich. Aber ich kann da einfach nicht drüber sprechen. Ich weiß, dass es falsch ist, seine Probleme in sich hineinzufressen, aber ich..." Weiter sprach Chad nicht. Auch Akira sagte nichts mehr. Nach einer langen Zeit der Stille wollten beide das Gespräch wieder aufnehmen und sagten gleichzeitig: "Ich... Du zuerst!" Sie schauten sich an und mussten beide lachen. Chad blieb keine andere Wahl. Er hatte lange genug geschwiegen und wollte endlich wissen, woran er bei Akira ist: "Ich war ein wenig sauer auf dich..." Akira schaute ihn etwas schockiert an: "Was? Warum denn? Hab ich irgendetwas verpasst?" Chad wandte seinen Blick von Akira ab: "Naja, anscheinend wusstest du ja von vorneweg, wer ich bin... Und du hast so von meiner Mutter geschwärmt... Da dachte ich, du warst heute nur so freundlich zu mir, weil ich der Sohn von einer brühmten Koordinatorin bin..." Akira hörte ihm geduldig zu und nachdem Chad ausgesprochen hatte, was ihn bedrückte, wartete sie einen Moment, bevor sie sagte: "Achso... Du dachtest also, ich hätte heute nur so viel mit dir unternommen, weil du Miss Andersons Sohn bist?" Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort. "Natürlich war ich beeindruckt, als ich dich im Labor gesehen hatte. Immerhin saß da der Sohn einer Berühmtheit... Aber denkst du, ich hätte mich mit dir unterhalten, mit dir den Doppelkampf gemacht und mit dir die Sinelbeere zurückgebracht, nur, weil du der Sohn von Miss Anderson bist?" Chad antwortete eingeschüchtert: "Ja..." Akira lächelte ihn an und sagte: "Meine euphorische Rede über deine Mutter war wirklich etwas zuviel des Guten. Natürlich hab ich das alles mit dir gemacht, weil ich dich mag und mit dir befreundet sein möchte." Erleichterung machte sich in Chad breit. "Es tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe...", gab er kleinlaut von sich. "Nein, entschuldige dich nicht. Ich muss mich entschuldigen. Mir tut es leid, dass ich so sehr von deiner Mutter geschwärmt habe. Ich hätte wohl dasselbe gedacht wie du, wenn es mir so ergangen wäre wie dir.", erwiderte Akira.
    Noch lange unterhielten sie sich und auch die Pokémon verstanden sich super. Trasla spielte zusammen mit Mauzi und ließ ein Wollknäuel schweben, welches Mauzi verfolgte. Mampfaxo und Kramurx saßen auf der Fensterbank und schauten aus dem Fenster. Das Normal- und das Unlicht-Pokémon schienen sich fantastisch zu verstehen. Nachdem sich sowohl Akira als auch Chad schlafbereit gemacht hatten, ließen sie sich auf ihre Betten fallen. Akira drehte sich auf den Bauch und sah zum Fenster hinüber. "Von Kramurx hatte ich erwartet, dass es nachts sehr fit sein würde. Aber von Mampfaxo?" Chad schaute nun ebenfalls zum Fenster. "Ja, normalerweise denken die Leute, Mampfaxo seien verschlafen und langsam. Diese Beschreibung trifft aber nicht auf mein Mampfi zu." Dann fiel Chads Blick auf Mauzi und Trasla. Die beiden lagen auf Akiras Bett und schliefen bereits und Trasla kuschelte sich an Mauzis weiches Fell. Akira verließ ihr Bett wieder und stellte sich neben Mampfaxo und Kramurx ans Fenster. Sowohl Akira, als auch die beiden Pokémon schauten in den klaren Sternenhimmel. Mondlicht fiel durch das Fenster und ließ eine Fläche des Bodens erstrahlen. Chad verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. "Wieso ist Akira nicht in ihrem Bett? Bedrückt sie irgendetwas?", ging ihm im Moment durch den Kopf. Die Erinnerung an diesen schrecklichen Tag schien Chad also wieder aus dem Kopf gegangen zu sein. Er setzte sich hin und schaute Akira eine Weile lang an. Kramurx und Mampfaxo redeten mittlerweile wieder weiter. "Kannst du nicht schlafen? Ist alles in Ordnung mit dir?", begann er nach einiger Zeit. "Ja... Alles klar...", gab Akira zurück, was für Chad aber keineswegs überzeugend klang. Für einen Moment war es still. Akira drehte sich dann um, sah Chad an und sprach dann doch weiter: "Nein... Es ist nicht... Es ist nicht alles in Ordnung..." Chad sah sie besorgt an. "Komm, setz dich mal zu mir." Er bot ihr einen Platz an, indem er mit der Handfläche neben sich auf sein Bett klopfte. Akira zögerte einen Moment, setzte sich dann aber doch noch neben Chad. Es herrschte wieder ein Moment der Stille. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...", flüsterte Akira. "Dann fang einfach irgendwo an. Der Rest ergibt sich schon.", entgegnete Chad ihr in einem sanften Ton. Akira blickte Chad nun an, direkt in die Augen. Das Mondlicht ließ ihre Augen glänzen. Sie musste also den Tränen nahe sein. "Ich möchte dir etwas aus meiner Vergangenheit erzählen.", fuhr sie fort. "Etwas, was.... speziell mit meiner Großmutter zu tun hat... Es wäre echt klasse..., wenn du mir zuhören würdest... Ich trag das schon so lange mit mir herum. Und jetzt habe ich endlich eine Person gefunden, mit der ich darüber reden kann." Chad sagte nichts, sondern sah weiterhin in Akiras Augen. Akira verstand, dass Chad ihr zuhören würde und begann zu erzählen...


    OT²: Catwalk, ich finde der Post ist eigentlich ziemlich gut geworden^^ Sollte es dennoch iwelche Probleme geben, meld dich einfach, damit ich es umschreiben kann^^


    @Spielleitung: Es wäre nett, wenn ihr mit dem Fortgang der Geschichte warten könntet, bis Catwalk gepostet hat. Ansonsten wird es, denke ich, einfach zu chaotisch.

  • Shin hörte langsame Schritte, bis er eine Person erkannte. Es war Jun, die auf der Suche nach ihm war.
    Spinnweben bildeten den furchtbaren Eindruck, er hätte den Teufel in Person gesehen. Jun aber schien die Sache gelassen zu nehmen, wahrscheinlich lachte sie innerlich sogar.
    „Komm mit.“, sagte sie mehrmals, auch wenn ich verschiedenen Varianten, aber Shin blieb stur und hockte immer noch in der Ecke.
    Sie nahm seine Hände und zog ihn auf, doch er tat nicht einmal einen Schritt. „Okay, wenn es nicht anders geht.“, seufzte sie und holte einen kleinen Schminkspiegel aus ihrer Tasche. Aufgeklappt hielt sie ihn vor Shin, welcher anfing zu jammern.
    „D-das bin ich? Da ist Hera dran Schuld!“, begann er zu schimpfen und machte einige Schritte in Richtung Flur.
    Jun folgte ihm fröhlich, sie hatte es also doch geschafft.


    Wieder hämmerte er an Heras Tür. Diesmal dauerte es nicht lange, bis sich diese dann endlich öffnete. Er hatte die Nacht doch noch wohl überstanden, aber in ein Bett hatte er sich nicht gelegt. Er verlangte Entschädigung, eine, die wieder von Hera kommen sollte.
    „Oh hallo Shin. Was gibt es denn?“
    Genervt hob er seinen Arm und zeigte mit seinem Finger auf seinen Kopf, der zerzaust war.
    „Ich will Entschädigung, wegen dir bin ich weggerannt. Her mit dem Shampoo.“
    „Nun warte mal, du hast mich doch-“
    „Na na, keine Ausrede! Du schuldest mir noch einen Spiegel und jetzt Shampoo. Sei also klug und gib mir Shampoo, dann haben wir schon mal etwas ausgeglichen.“
    Hera konnte nicht glauben, dass Shin wirklich sie um Shampoo bat. Sie hätte eher erwartet, dass er welches besitzt, doch wenn er schon so kam, hatte er wohl wirklich keines mehr.
    „Hier.“, sagte sie und drückte ihm welches in die Hand.
    „Danke, meins ist nämlich zu gut dazu.“
    Lachend rannte er weg. Hera hätte es wissen sollen. So war Shin nun einmal. Sie schaute ihm nicht hinterher, hörte nur noch einen Tür knallen und Wassergeräusche, welche von der Dusche stammten.
    „Hoffentlich fängt er nicht noch an zu singen…“, sagte sie und ihre Pokémon lächelten. „Ein Wunder, dass er dich nicht bemerkt hat, Traunfugil.“


    Es dauerte nicht lange, bis wieder die Tür fast eingehämmert wurde. Es konnte natürlich nur einer sein – Shin.
    Hera öffnete die Tür und Shin stürzte ins Zimmer. Er sah direkt zu Traunfugil, welches gerade an den Vorhängen spielte.
    „Was ist das?!“, schrie er und Hera schmunzelte.
    „Das Pokémon von gestern Abend.“, sagte sie.
    Ohne ein weiteres Wort stellte Shin die leere Shampooflasche auf den Tisch und verließ das Zimmer kreidebleich. „Er scheint sich noch nicht vom Schock erholt zu haben.“, lachte Hera.

    The insanity lurched me to and fro without giving a fuck about my sane mind that told me to stop..

    I don’t know which body I hated more.

    Einmal editiert, zuletzt von *Moon*of*Water* ()

  • In Gedanken an ihr neu gefangenes Kramurx, bemerkte Akira gar nicht, dass sich die anderen Trainer der Gruppe bereits bei der Raumverteilung befanden. "Endlich habe ich es", träumte sie und grinste in sich hinein. "Ich werde dich gut trainieren, das verspreche ich dir!" Sie streichelte den Pokéball und legte ihn an ihren Gürtel an. Ihr Blick wanderte von ihrem Gürtel zu Chad.
    "Leute, wer von euch hat noch kein Zimmer?", fragte er einwenig verärgert, als ob er die Nacht am liebsten alleine verbringen wollte. Keiner antwortete ihm. Akira seufzte. "Eigentlich wollte ich ihn in Ruhe lassen", dachte sie angespannt, "aber ich glaube, ich muss meine Schüchternheit ablegen und ihn ansprechen. Selbstbewusste tippte sie ihn auf die Schulter und zwingte sich zu einem Lächeln. Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht strömte und wusste, dass ihre Wangen leicht gerötet sein würden. Chad schaute sie zunächst verdutzt an, nickte dann leicht abwesend, versank aber wenig später wieder in seine eigene Gedankenwelt. "Das wäre geschafft", dachte Akira erleichtert und wandte sich anschließend an Schwester Joy, die der Gruppe anscheinend gerade was am erklären oder erzählen war. "Ich muss mich ablenken.", stellte Akira fest und versuchte sich auf die von der Krankenschwester erzählten Geschichte zu konzentrieren. Doch vergebens. Sie bekam nahezu nichts davon mit oder verstand die Zusammenhänge einzelner Wörter, die sich im Munde der Frau formten. Chad räusperte sich. "Dann gehen wir mal hoch.", sagte er beiläufig und wenig später wünschte er der restlichen Gruppe eine gute Nacht. Akira tat es ihm nach und lief ihm gesenkten Hauptes hinterher. Im Zimmer angekommen begutachtete Akira ihre Bleibe für die Nacht. Es gab zwei Betten, die beide einen wohligen Eindruck durch die warmen Farbtöne der Bettdecken machten. Die Schränke waren aus massiven Mahagoniholz, was Akira sehr verwunderte. Schließlich war diese Holzart einer der teuersten überhaupt. "Welches Bett möchtest du?", fragte sie Chad, der nach wie vor einwenig abwesend wirkte. "Ä-Äh...ich glaube ich nehme das linke Bett." Chad nickte und kurze Zeit später rief er seine Pokémon heraus. Darunter auch ein Trasla, dass eine auffällig andere Farbe aufwies als herkömmliche, "normale" Trasla. Sorgsam begutachtete sie das Pokémon. "Du hast ja noch ein Pokémon. Ein Trasla. Und es hat auch so eine ungewöhnliche Farbe!", sagte Akira schließlich und erschrak über ihre Spontanität innerlich.

    "Ja. Dieses Trasla habe ich schon, seitdem es aus seinem Ei geschlüpft ist. Es ist ein Geschenk meines Vaters. Es befindet sich aber gerne im Pokéball. Im Gegensatz zu Mampfi. Daher habe ich es auch nicht so oft draußen.", erklärte er beschäftigt und widmete sich dann wieder voll und ganz seinem Rucksack. Sie grinste und freute sich, dass es anscheinend doch nicht so schlimm um seine Laune stand. Als er seinen Pokémon das Futter in süßen blaufarbenen Schälchen, wie Mizuki fand, bereitstellte, stellte sie fest, dass seine Lippen sich zu einem kleinen Lächeln formten. Sie nickte.
    "Gute Idee. Ich werde meine Pokémon auch herrauslassen. Kommt raus, Mauzi und Kramurx!" Während Mauzi sich verschlafen streckte, flog Kramurx geradewegs wieder auf Chads Kopf zu und ließ sich nieder. Akira und Chad lachten im Chor. "Jetzt ist er wieder der Alte!", dachte sie glücklich. Dein Kramurx scheint sich wohl da oben wohl zu fühlen!" Sie schmunzelte belustigt. "So Kramurx, jetzt komm da runter. Du sollst jetzt auch etwas essen." Und prompt widmete sich das Flug-Pokémon dem ihn hingestellten Schälchen mit Pokémonfutter. Eine Weile schaute Akira ihren beiden hungrigen Pokémon beim Essen zu und bemerkte dann, dass Chad draußen in die Ferne und in den Sternenhimmel blickte. Seine Augen wirkten sehr angespannt und flimmerten im Mondlicht. "Ich kann das nicht länger ertragen.", dachte sie traurig, nahm all ihren Mut zusammen und stellte sich neben Chad. Sie zitterte. "Du Chad. Ist alles in Ordnung? Du wirkst irgendwie bedrückt." Wütend stellte Akira fest, dass ihre Stimme weniger mutig klang, als sie dachte, zu sein. Angespannt spielte sie mit ihren Fingern und wartete auf eine Antwort seinerseits.
    "Nein, ich denke es ist alles in Ordnung. Ich musste an einen Moment in der Vergangenheit denken. Aber ich hoffe, ich vergesse ihn wieder.", gab Chad zurück. Mitfühlend schloss Akira ihre Augen und atmete laut auf. "Du kannst auch gerne darüber reden... Du m-musst nicht. Ist nur ein Vorschlag...", murmelte sie eingeschüchtert.
    "Nimm es nicht persönlich. Aber ich kann einfach darüber nicht sprechen. Ich weiß, dass es falsch ist, seine Probleme in sich hineinzufressen, aber ich..." Er schwieg. Akira schluckte. Was bedrückte ihn nur so? Hatte sie etwas falschgemacht? War sie vielleicht irgendwann negativ aufgefallen? Angestrengt dachte sie an die Anfänge in Neuborkia zurück. An ihr erstes Gespräch, den Doppelkampf, das Zusammensein im Wald...ihre abrupte Jagd nach dem Kramurx? "Das wird es sein!", stellte sie fest.
    "Ich... Du zuerst!", sagten sie beide im Chor. Wieder lachten sie und das hob Akiras Stimmung enorm. Dann räusperte sich Chad, aufmerksam schaute sie ihn an und wartete, dass er anfing zu reden. "Ich war ein wenig sauer auf dich..." Also doch! Er war sauer auf sie!
    "Was? Warum denn? Habe ich etwas verpasst?", spielte sie überrascht vor. Sein Blick verlor sich erneut im Sternenhimmel und wieder räusperte er sich. "Naja, anscheinend wusstest du ja vorneweg, wer ich bin... Und du hast so von meiner Mutter geschwärmt, Da dachte ich, du warst heute nur freundlich zu mir, weil ich der Sohn einer berühmten Pokémon-Koordinatorin bin..."
    Sie presste die Lippen zusammen. DARAUF war sie wiederum nicht gefasst.
    "Achso... Du dachtest also, ich hätte heute nur so viel mit dir unternommen, weil du Miss Andersons Sohn bist?" Er schwieg. "Natürlich war ich beeindruckt, als ich dich im Labor gesehen hatte. Immerhin saß da der Sohn einer Berühmtheit... Aber denkst du, ich hätte mich mit dir unterhalten, mit dir den Doppelkampf gemacht und mit dir die Sinelbeere zurückgebracht, nur, weil du der Sohn von Miss Anderson bist?" "Ja...", antwortete er ihr beschämt.
    Akira lächelte erleichtert. Endlich hatte sie die langersehnte Klarheit, die sie so sehr verlangt hatte.
    "Meine euphorische Rede über deine Mutter war wirklich etwas zuviel des Guten. Natürlich hab ich das alles mit dir gemacht, weil ich dich mag und mit dir befreundet sein möchte." Erleichterung machte sich in Chad breit. "Es tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe...", gab er kleinlaut von sich. "Nein, entschuldige dich nicht. Ich muss mich entschuldigen. Mir tut es leid, dass ich so sehr von deiner Mutter geschwärmt habe. Ich hätte wohl dasselbe gedacht wie du, wenn es mir so ergangen wäre wie dir.", erwiderte Akira und wenig später konnten beide wieder gelassen miteinander agieren. Als sie sich schlafbereit gemacht hatten und auf die Betten legten, lauschte Akira noch einwenig den Geräuschen und Bewohnern der Nacht. "Es klingt ganz anders als in Teak City. Es klingt viel...es klingt anders.", dachte sie und kletterte aus ihrem Bett hinaus. Auch Mauzi erwachte aus seinem Halbschlaf und folgte seiner Trainerin sorgenvoll. Kramurx flog draußen umher, bemerkte seine neue Trainerin, ihren tränenerfüllten Gesichtsausdruck und landete entschlossen neben ihr auf dem Fenstersims. Zaghaft streichelte sie ihre beiden Begleiter und und zwingte sich zu einem Lächeln. Sie hatte Heimweh, zum ersten Mal seit langen.
    "Kannst du nicht schlafen? Ist alles in Ordnung mit dir?"
    "Ja...Alles klar..." Auf keinen Fall wollte Akira, dass Chad etwas von ihrer Schwäche und ihrer düsteren Vergangenheit erfuhr. Was würde sie denn für einen Eindruck machen, wenn sie es täte? Eine schlechte und intrigante Koordinatorin, würde er dann denken. Sie wandte sich von ihm ab. Wobei...
    "Nein...Es ist nicht...Es ist nicht alles in Ordnung." Chad sah sie besorgt an und wenig später setzte er sich auf ihr Bett und tippte auf einen Platz neben sich. "Komm, setz' dich mal zu mir.", bot er ihr an. "Setz' dich zu ihm und erkläre ihm, was dich bedrückt. Tu' es, bevor es eine andere Person tut." "Wer auch immer du bist", dachte Akira scharf, "...du bist extrem hilfreich." Sie drehte sich kurz zum Fenster, wusch die restlichen Tränen hinfort und schritt dann zu Chad, wo sie an seiner Seite Platz nahm. "Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.", seufzte sie beiläufig, doch Chad schien davon wenig beeindruckt.
    "Dann fang einfach irgendwo an. Der Rest ergibt sich schon." "Seine Stimme klingt so sanft.", schwärmte sie angetan. Dankbar schaute sie ihm tief in die Augen und dankte ihm für die ihr nun zugeteilten Aufmerksamkeit. Sie atmete tief ein.


    "Meine Großmutter leitet einen Tanzclub in Teak City. Vielleicht hast du ja schonmal von den Kimono-Girls gehört." Chad schüttelte den Kopf. "Die Kimono-Girls sind Pokémon-Trainerinnen, oder besser gesagt Koordinatorinnen, die sich vor allem auf die Eleganz und das Auftreten eines Pokémon spezialisiert haben. Meist verbinden sie Attackenkombinationen mit wundervollen Tanzschritten.", erzählte sie angetan und bemerkte, wie groß ihr Wunsch, ein Kimono-Girl zu sein, eigentlich war. Erinnerungen kamen in ihr hoch und sie merkte, wie ihr die Tränen wieder hochstiegen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und musste ihre Erzählung kurz unterbrechen. Plötzlich bemerkte sie, wie Chad ihren Arm um sie legte. Sie lächelte und schöpfte aus dieser liebevollen Geste erneut Kraft.
    "Jedenfalls hatte ich vor einigen Monaten meine Aufnahmeprüfung mit Mauzi. Meine Gegnerin war eine Tochter aus einer sehr reichen und angesehenen Familie in Teak City. Jedenfalls..." Jetzt kam der Moment der Wahrheit. "...sagte mir meine Großmutter am Vorabend des Finales, dass ich den Wettkampf bereits verloren hatte. Ohne Begründung, ohne einen Anzeichen von Mimik oder Entschuldigung. In der Nacht grübelte ich lange Zeit, warum ich den Wettkampf verloren hatte. Und so kam ich zu dem Entschluss, dass meine Großmutter kein schlechtes Bild auf unser Teehaus werfen wollte, da die Familie wie schon gesagt sehr...angesehen war." "Ja, die Angeber sind wirklich sehr hoch angesehen!", bemerkte die Stimme höhnisch. Akira ignorierte es und kuschelte sich unbewusst näher an Chad, den dies nicht zu stören schien.
    "Lieber enttäuschte sie dann ihre Enkelin, die einen teuflischen Plan schmiedete, um ihre Kontrahentin auszuschalten..." Sie biss sich ungewöhnlich stark auf die Lippe und schloss ihre Augen, wollte kein weiteres Wort mehr darüber verlieren. "I-ich sollte mich wohl nicht so nah an dich Rankuscheln." "Warum?", fragte Chad erstaunt.
    "Ich bin deiner nicht würdig.", dachte sie beschämt und versuchte sich aus Chads Umarmung zu befreien, auch wenn sie es nicht wollte. Er trotzte ihr und drückte sie näher an sich. Sie riss die Augen auf während er sie noch fester umarmte. "Jeder, wirklich jeder macht mal einen Fehler. Und...wenn es dir hilft: Ich kann dich verstehen. Ich kann dich wirklich gut verstehen." Akira schluchzte und warme Tränen flossen ihr Gesicht hinunter. Allerdings waren es keine Tränen aus Scham. "D-Danke, Chad...", flüsterte sie leise und verloren. Sie schloss ihre Augen und wenig später fiel sie in einen ruhigen und sanften Schlaf.


    (OT: Ich bin wirklich beeindruckt von deinem Post, DarkGuardevoir. =) Ich wünsche mir, dass dir meiner auch gefällt. Jetzt, wo ich ihn zum zweiten Mal lese, klingt er irgendwie einwenig dramatisch. :p Danke an alle anderen RPG-Mitglieder fürs' warten! Ich hab gestern leider keine Zeit mehr gefunden, zu schreiben.)

  • Nachdem sie ein wenig ungeduldig die Kämpfe beobachtet hatte und ihr auch bewusst wurde, dass einige wirklich potentielle Trainer unter ihnen waren, hatte sie ein wenig die Angst beschlichen. Die waren eindeutig besser als sie! Obwohl, wenn sie Recht überlegte, ein paar Komische gab’s überall. Und wenn sie fleißig trainierte, könnte sie auch gut werden.


    Als dann von Schwester Joy verkündet wurde, dass es nur wenige Einzelzimmer gab, war Felicitas eine der Ersten gewesen, die sich auf die Jagd nach einem Einzelzimmer machen. Mit Erfolg. Stolz umklammerte sie ihren Zimmerschlüssel und ging schon einmal auf ihr Zimmer.
    Sie mochte den Raum, er war hübsch eingerichtet und aus dem Fenster hatte man einen guten Ausblick über die Landschaft. Als der Mond aufging, wirkte alles friedlich.
    „Wenn man sich jetzt vorstellt, dass Team Rocket irgendwo ihr Unwesen treibt...“, flüsterte sie und holte einen ihrer Bälle. Es war der von Raidon, ihrem wahrscheinlich besten Partner. Der kleine Elektrohund schleckte, kaum aus dem Ball gekommen, seiner Trainerin auch schon fröhlich über die Hand, Felicitas lachte und kraulte dem Frizelbliz den Nacken.
    Gerade als sie sich bettfertig machen wollte, ertönte dieses seltsame Wimmern. „Na toll“, kommentierte das Mädchen, „hier spukt’s ja wirklich!“ Dann sah sie nach Raidon, welcher sich unter dem Bett verkrochen hatte.
    „Hach Kleiner“, lachte sie. „Denk doch einmal realistisch, es gibt keine Geister! Das kann alles sein, außer ein Geist!“ Trotzdem nahm sie das Frizelbliz auf ihren Arm und drückte es an sich, ganz so gelassen wie sie sich gab, war sie nämlich nicht.
    Nach einiger Zeit hörte das Wimmern dann aber auch auf. „Siehst du“, lachte sie ihrem Pokemon zu. „Aber was hältst du davon, wenn wir einmal nachschauen gehen, was passiert ist?“
    Raidon blickte Felicitas erst zögerlich an, dann nickte der Elektrohund entschlossen. Die Brünette lächelte ihrem Pokemon noch einmal zu und betrat dann den Gang, vielleicht sollte sie ja einmal bei Hera nachfragen. Diese schien am Meisten über alles zu wissen, außerdem schien sie die Situation im Griff zu haben.
    Auf ihrem Weg lief Felicitas jedoch ein kreidebleicher Junge entgegen, wenn sie sich nicht irrte, hieß er Shin. Ob es doch Geister sind?, fragte sie sich in Gedanken.
    „Ähm, sorry“, begann sie. „Weißt du vielleicht was hier passiert ist?“ Felicitas verkniff sich gerade noch ein Kommentar über sein Aussehen.

  • Es war erleichternd, das endlich wieder ruhiger geworden war. Doch tief und fest schlafen würden sie diese Nacht sicher nicht mehr. Und kaum hatte sie aus gedacht, sprach Olivia eben das aus, was sie gerade gedacht hatte. "Ja, ich denke auch, mit dem Schlaf wars das für heute...".
    Sie kuschelte sich in ihr Kissen und zog die Decke über ihren Kopf, Evoli hatte sich auf auf das Kissen gekuschelt, die beiden anderen lagen bequem bei Catys Füßen.
    Das plötzlich hörte man ein Krächzen im Raum. Caty schaute erschrocken auf, wie einer von Olivias Pokebällen auf dem Tisch plötzlich zu wackeln begann. "Was zum...?". murmelte Caty, und schon saß das Natu triumphierend auf dem Tisch. Evoli hatte sich erschrocken und mussterte das Pokemon steptisch. "Voliiii", schaute es das Pokemon verwundert an, welches nur ein knappes "Na-tu!" zurückgab. Anschließend fing es an, lauthals zu krähen und sich dabei zu amüsieren, dass die Trainer jetzt wohl sowieso nicht schlafen konnten. Anscheinend wollte es aber einfach nur spielen! Sicher beneidete es Vulpix, da dieses immer zu frei umherlaufen konnte.
    "Olivia? Schlag ihm doch vor, dass es morgen mitspielen kann, oder so... vielleicht bringt das schon was!".
    Endivie konnte nun auch nicht mehr ruhig liegen und fing an über Natu zu schimpfen. "Eeen! Endivie! DiviDiii! Endivieeeee!!!"
    Hydropi richtete sich etwas auf und stieß Endivie an, um wenigstens ein Pokemon still zu stellen, woraufhin dieses auch aufhörte. Evoli mussterte das herumflatternde Natu skeptisch, damit es Caty bloß nicht zu Nahe kam.
    "Mach dir keine Sorgen, es ist Olivia's Natu, es wird sich sicher gleich beruhigen...", sagte sie zu Evoli, und ihr Blick ging bittend in Olivias Richtung. Sie flehte innerlich, das Olivia das Natu ruhig stellen würde, denn sie war wirklich müde!

  • OT: Ich war mir aus den vorherigen Posts nicht sicher, ob schon Morgen oder noch Abend ist. Ich hab einfach mal morgen geschrieben, aber falls das stört, kann ich den Post umschreiben


    Nach den aufregenden Ereignissen der vergangenen Nacht war Anni froh etwas Schlaf zu bekommen. Die Nacht war ruhig, da Hera das Traunfugil beruhigen konnte, welches den ganzen Spuck verursacht hatte. Am nächsten Morgen wälzte sich Anni lange im Bett hin und her und versuchte die Sonnenstrahlen zu ignorieren, die schon den ganzen Raum erhellten. Der Wecker begann plötzlich zu läuten, was aber nicht das erste mal war. Genervt vom Lärm schlug Anni gegen den Nachttisch, in der Hoffnung irgendwann den Wecker zu treffen. Plötzlich aber schnellte sie auf und suchte ihre Kleidung, welche sie am Abend aus Müdigkeit im ganzen Raum verteilte. Alls sie alle ihre Sachen zusammen hatte drehte sie hektisch ihren Kopf und musterte dabei ihr Zimmer.


    „Desaster? Desaster wo steckst du?“


    Anni hatte nicht bemerkt, das ihr Absol neben ihr im Bett geschlafen hatte. In der Aufregung hat sie ihre Bettdecke über Desaster geworfen, welcher jetzt verzweifelt versuchte, wieder heraus zu kriechen. „Mir ist was eingefallen. Gestern vor dem Pokemon Center hab ich Fußspuren gesehen, welche wahrscheinlich...“ Anni stoppte. „...Oh man wie spät ist es!? Ob die anderen schon ohne mich gegangen sind?“ Sie stürmte wieder zum Bett um auf ihren Wecker zu sehen. Das sie eine Uhr am Handgelenk trug, hat sie dabei vollkommen vergessen.


    Geschwind verschwand sie unter der Dusche, zog sich an, packte ihre Sachen und stürmte nach draußen.Desaster lief wie immer dicht neben ihr, doch musste er sich schon sehr anstrengen, um mit seiner Trainerin Schritt zu halten. Alls Anni im ersten Moment niemanden sah, hatte sie schon befürchtet, dass die Gruppe schon ohne sie abgereist war. Doch dann konnte sie weiter hinten zwei vertraute Gesichter erkennen. Sie erinnerte sich zwar nicht mehr genau an ihre Namen, aber sie wusste genau, dass sie die beiden schon gestern Abend gesehen hatte.


    Schnell beruhigte sich das Mädchen wieder als sie sah, dass sie nicht zurückgelassen wurde. Jetzt konnte sie in Ruhe nach draußen gehen, um ihren Verdacht zu bestätigen. Schwester Joy hatte bereits das Haupttor aufgeschlossen, was Anni gerade recht kam. Sie ging nach draußen und blieb für einen kurzen Moment einfach stehen um die warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Dann entfernte sie sich ein paar Schritte und musterte dabei genau den Boden. Während sie nach unten sah, strich sie sich dauernd ihre Haare aus dem Gesicht doch sie fielen immer wieder nach unten. Nach einiger Zeit des Suchens blieb sie abrupt stehen und rief „AHA!“


    Dabei deutete sie auf einen Fußabdruck im Schlamm. „Der ist mir gestern schon aufgefallen, aber jetzt ist mir endlich eingefallen, wo ich ihn schon mal gesehen habe.“ Sie kramte in ihrem Rucksack, schien aber nicht sofort zu finden, wonach sie eigentlich suchte. Immer weiter steckte sie ihren Kopf hinein und nahm dabei allerlei Sachen heraus, die ihr die Suche erschwerten. Endlich aber schien sie gefunden zu haben wonach sie suchte und packte schnell alles andere wieder ein, um nichts zu vergessen.


    In ihrer Hand hielt Anni ein Foto, das sie vor einigen Jahren in Kanto gemacht hatte. Es waren die Pfoten Abdrücke eines Mauzi. Und zwar genau von dem Mauzi, welches ihr vor so langer Zeit eine Kette mit goldenem Anhänger gestohlen hat. Das besondere an den Spuren war, dass sich das Pokemon bereits einmal das rechte Forderbein gebrochen hatte, und seither an diesem Bein seine Krallen nicht mehr einziehen konnte. Die Krallen hinterließen somit einen markanten Abdruck, da Mauzis für gewöhnlich beim gehen die Krallen einziehen. „Es ist also wieder da“ murmelte Anni vor sich hin und starrte dabei auf die Fußspuren.


    Nun konnte sie es kaum noch erwarten endlich weiter zu gehen. Vielleicht würde sie ja unterwegs dem Pokemon begegnen. Vielleicht könnte sie es auch endlich fangen und sich ihren Anhänger zurück holen.
    Langsam richtete sie sich wieder auf und ging mit Desaster an ihrer Seite ins Pokemon Center zurück. Sie setzte sich in die Eingangshalle und entließ ihre Pokememon um sie zu füttern.


    OT: Das mit dem Mauzi is meine kleine Sidestory. Ihr werdet im verlauf des RPGs noch mehr darüber erfahren.

  • Nachdem die Gruppe im Pokémon Center angekommen waren, hatte sich Wales sofort ein Zimmer genommen und sich verzogen. Er musste über vieles nachdenken. Größtenteils über Hera. Sie war nett - sehr nett und Wales musste sich eingestehen, dass er sich wirklich zu ihr hingezogen fühlte.
    Dies war eigentlich nicht das Ziel seiner Reise gewesen. Er hatte sich hauptsächlich hierher begeben, um sich zu "verstecken". Doch irgendwie war diese Erfahrung auch gut.


    Am nächsten Morgen - er hatte nichts von dem Spuk mitbekommen - ging er aus seinem Zimmer und die Treppe in den Hauptraum hinunter. Auf der letzten Stufe blieb er kurz stehen. Hera saß gedankenverloren an einem Tisch und blickte an die Decke.
    Er biss sich auf die Lippe. Sollte er sie ansprechen? Er suchte fieberhaft nach einem Grund. Da entdeckte er ein Traunfugil, das an ihrer Seite schwebte. Da war der Grund.
    Etwas unsicher ging er die letzte Stufe hinunter und ehe er sich versah, war er bei Hera angekommen. Sie drehte den Kopf und lächelte kurz. Doch sie sah etwas deprimiert aus, fand Wales.


    "Hi Hera... du äh... hast ein neues Pokémon?", er kam sich ziemlich dämlich vor. "Ja... ich habe es gestern Nacht gefangen. Hast du nichts von dem Spuk mitbekommen?"
    "Wie? Äh nein... ich musste über etwas nachdenken." "Ist ok.", sie lachte kurz, dann verdüsterte sich ihr Blick wieder, "ich mag Traunfugil, deswegen habe ich es mir sofort gefangen."
    Wales nickte verständnisvoll. "Worüber musstest du denn nachdenken? War es sehr wichtig?" "Oh äh ja... aber..." "Aber", sie blickte fragend. "Ach nichts..."
    Einen kurzen Moment lang schwiegen beide. "Wie geht es eigentlich weiter?", fragte Wales dann. "Weiter? Wie genau meinst du das?" "Naja ich meine nachdem wir Team Rocket im Knofensaturm aufgescheucht haben", er musste kurz grinsen.


    "Warum fragst du das denn gerade mich?", in Heras Gesicht war der Anflug von Ämusierung und doch Überraschung zu sehen. "Oh äh... naja du hast dich irgendwie aus der allgemeinen Gruppe abgesetzt..." Wieder lachte Hera. Hatte sich Wales ihre schlechte Laune nur eingebildet? "Denkst du das? Nett von dir... denke ich. Und was den weiteren Verlauf angeht, weiß ich leider auch nichts."
    "Naja schon gut. Ich muss dann mal meine äh... Sachen packen... wir können ja später... reden ja?"
    "Ist gut... bis dann."
    Zögernd ging er wieder auf sein Zimmer. Seine Sachen waren schon gepackt. Jetzt musste er erneut nachdenken.



    OT: Alles mit Eldy abgesprochen
    OT²: @Pitchblackdragon, vielleicht solltet du mit kleinerer Schrift schreiben

  • Triumphierend sah Natu sieh an, seine scharfen Krallen bohrte es in das Holz des Nachttisches. Wenn es ihr doch nur gehorchen würde, dachte Olivia, dann könnten diese Krallen im Kampf nützlich sein. Caty und ihre Pokémon blickten verdutzt auf das Pokémon, das sich zufrieden im Zimmer umsah. . "Voliiii" Natu sah zu Evoli hinüber und antwortete mit einem knappen "Natu". Dann erhob es sich in die Luft und begann im Kreis zu fliegen wobei es fortwährend krächzte. Das Schlimmste aber war, dass das Pokémon sich über die beiden Trainer lustig zu machen schien. Je ärgerlicher Olivia guckte, desto lauter krächzte es. Olivia traute sich gar nicht, Caty anzugucken, so peinlich war ihr das Ganze. Sie krallte ihre Finger so fest in die Decke, wie sie konnte und hätte am liebsten vor lauter Enttäuschung geschrieen. Doch das Vogelpokémon kümmerte es nicht, kein bißchen.
    Inzwischen waren Catys Pokémon total aufgescheucht durch das nervige Kräzchen. "Olivia? Schlag ihm doch vor, dass es morgen mitspielen kann, oder so... vielleicht bringt das schon was!" Olivia presste ihre Lippen aufeinander und sah verzweifelt an. "Tu doch was!", schrie ihr eine innere Stimme zu, die sie zu ignorieren versuchte. "Ich....hab....schon alles versucht....Gestern.....bin ich fast den ganzen Tag hinter diesem....hinter Natu hergerannt und es will und will...mir einfach nicht gehorchen!" Ihre Stimme war zum Schluss immer lauter geworden. Vulpix nickte bestätigend, verfolgte mit den Augen aber immer noch Natu, das sich inzwischen auf die Lampe gesetzt hatte und mit zusammengekniffenen Augen die Personen unter ihm aufmerksam beobachtete. "Ich bin...einfach...eine schlechte Trainerin..." Nur mit Mühe konnte man ihre Worte verstehen, sie murmelte sie fast vor sich hin. Besorgt wandte Vulpix sich nun wieder ihr zu. "Vul..." Es legte den Kopf schief, schien nachzudenken, über irgendetwas. "Natu!", rief Olivia zu dem Pokémon hinauf. "Bitte, komm doch runter."
    Wäre Natu ein Mensch gewesen, hätte es ihr sicherlich die Zunge herausgestreckt und gegrinst.
    Vulpix sprang auf und ein heißer Flammenstrahl schoß aus seinem leicht geöffneten Maul. Alle im Raum erschreckten sich, das Natu eingeschlossen. Entsetzt kreischend flog es von der Lampe. Vulpix fixiierte das Pokémon, starrte es an, als wolle es es herausfordern. Natu sah ängstlich zurück und.... Erstaunt beobachtete Olivia, wie das Pokémon sich langsam zu Boden gleiten ließ und vor Vulpix landete. "Was?! Was ist das denn?!",murmelte sie, denn beide Pokémon begannen sich miteinander zu unterhalten. Während ihres Gespräches, strich Vulpix immer im Kreis um Natu herum und machte es sichtlich nervös. "Vulpix!", ermahnte sie es. "Hör auf, es zu bedrohen! Wie oft habe ich dir gesagt, dass man sich so keine Freunde schafft!",sagte sie streng. Beleidigt funkelte Vulpix sie an, "sprach" ein letztes Mal zu Natu und rollte sich dann auf der Stelle zusammen, wie es es immer tat, wenn es eingeschnappt war. Olivia warf kurz einen Blick zu Caty hinüber und zuckte etwas hilflose mit den Schultern. Ihr Gesicht glühte immer noch vor Scham und Wut. Ein peinliches Schweigen entstand.
    "Natu...",sagte sie schließlich resigniert. "Willst du...heute Nacht einfach draußen bleiben? Ist dir sicherlich lieber,nicht wahr?" Freude blitzte in Natus Augen auf und es krächzte erneut. Es hüpfte ein paar mal umher und blieb dann stehen. ......Ein paar Minuten vergingen, doch es rührte sich nicht mehr von der Stelle.
    Es war....eingeschlafen,ging Olivia auf. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, ein sehr großer sogar.
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    Am nächsten Morgen, als sie in den Vorraum des Pokémon-Centers kamen, hatten sich schon einige Trainer aus ihrer Gruppe versammelt. "NATUUU!", rief Natu, das sie schon den ganzen Morgen nicht zur Ruhe kommen ließ. Ständig flog es herum und sein Lieblingsplatz war ihr Kopf. Mit seinen Krallen ruinierte es ihr ständig ihre Frisur! Wenigstens flog es ihr nicht mehr davon, es entfernte sich höchstens drei Meter von ihr. So auch jetzt.
    "NATU!NATU!", krächzte es vor Begeisterung, als es ein Traunfugil erblickte, das neben Hera schwebte. Erstaunt warf Olivia Caty einen Blick zu. "Wo kommt DAS denn her? Seit wann hat sie ein Traunfugil?"
    "NATU!" Natu schien gefallen an dem Traunfugil gefunden zu haben und umkreiste es beständig, als wäre es etwas, was es noch nie zuvor gesehen hatte. Wahrscheinlich war es einfach nur neugierig. ... Olivia schnalzte ärgerlich mit der Zunge und rannte ihrem Pokémon nach. Hoffentlich konnte sie dazwischen gehen, wenn es ein Unglück geben sollte. Sie erinnerte sich nur ungern an den Zwischenfall mit dem Tauboga gestern. "Es tut mir leid", wandte sie sich an Hera und machte eine entschuldigende Geste. "Das ist mein.......Natu.....Es....liebt es....,um Personen herumzufliegen..."


  • Als er erwachte, überkam ihn sofort ein erneutes Gefühl der Schuld. Er seufzte leise auf, während er an die schneeweiße Decke starrte, die keinerlei Verzierungen aufzeigte. Aaron fragte sich, warum die Geschichte mit Hera ihm so nahe ging, doch er wusste keine Antwort auf diese Frage, so sehr er auch überlegte.
    "Guten Morgen", erklang da Taras Stimme und sie sprang leichtfüßig auf sein Bett. Normalerweise hätte sie sich jetzt schwanzwedelnd an ihn gekuschelt, doch durch ihre ständige emotionale Verbindung wusste sie, dass es ihm schlecht ging, weshalb sie an diesem Morgen auf das Schwanzwedeln verzichtete. "Warum machst du dir so viele Gedanken über diese Sache?, fragte sie ihn und legte den Kopf leicht schief.
    Aaron seufzte erneut, richtete sich dann auf und zuckte mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung", meinte er schließlich. Tara wusste, dass er damit wirklich die Wahrheit sagte, obwohl es nach einer Ausrede klang. Er hatte die leise Ahnung, dass es mit ihrer "Begabung" zu tun hatte, aber allein das konnte es unmöglich sein - zumal er sonst in Bezug auf andere Personen kein wirklich emotionaler Mensch war und sich von ihnen nur wenig beeinflussen ließ.


    Schließlich beschloss er, dass es keinen Sinn hatte, noch länger darüber nachzugrübeln, also stand er auf, duschte, zog sich an, packte seine Sachen zusammen und verließ dann sein Zimmer. Auf dem Weg zur Treppe überlegte er kurz, bei Hera anzuklopfen, beschloss jedoch, dass das keine gute Idee war und stieg die Stufen zur Eingangshalle hinunter.
    Dort bemerkte er, dass es tatsächlich keinen Sinn gemacht hätte, bei Heras Zimmer vorbeizuschauen, denn sie befand sich mit ein paar anderen Trainern aus ihrer Gruppe bereits hier unten. Über ihr schwebte das Traunfugil von letzter Nacht fröhlich herum. Neben ihr stand Wales - der Typ, der ihn offenbar nicht mochte - und redete mit ihr. Auffällig an der Szene war, dass es Hera offenbar überhaupt nicht schlecht ging, sie wirkte beinahe so, als sei letzte Nacht nichts passiert. Sie lachte, lächelte, redete ungezwungen mit Wales - das kam Aaron reichlich merkwürdig vor, denn letzte Nacht hatte sie einen ganz anderen Eindruck gemacht.
    Vielleicht hat sie es schon überwunden?, dachte er, obwohl er diesen Gedanken irgendwie abwegig fand. Eine andere Möglichkeit schien es allerdings nicht zu geben. Wieder kam ihm der Gedanke in den Sinn, den er bereits vor einigen Stunden gehabt hatte: vielleicht wäre es besser gewesen, er wäre nie mit dieser Gruppe mitgekommen.
    In Sekundenschnelle - und ohne wirklich darüber nachzudenken - fasste er einen Entschluss.
    "Tara... ich glaube, es ist besser für Hera, wenn ich verschwinde", teilte er ihn seiner Gefährtin mit. Prompt machte er sich möglichst unauffällig auf den Weg zur Eingangstür und schaffte es tatsächlich, zu ihr zu gelangen, ohne dass Hera ihn bemerkt oder irgendjemand sonst besondere Notiz von ihm genommen hätte. Doch gerade, als er durch die Tür schlüpfen wollte, drehte Tara sich um und lief schnurstracks auf Hades, Heras Hunduster, zu. Mit offenem Mund und staunenden Augen blieb Aaron wie angewurzelt stehen und beobachtete, wie seine Gefährtin Zentimeter vor Hades stehenblieb, ihn sanft mit der Schnauze anstupste, einen Moment in dieser Position verharrte und dann langsam wieder zu ihm zurückging. Aaron spürte einen jähen Anfall von Traurigkeit in den Gefühlen Taras. Einige Sekunden lang sah er sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann drehte er sich um, öffnete die Tür und verließ das Pokémon-Center, um sich von nun an wieder alleine auf die Suche nach seinem Vater zu machen. Er war sich sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

  • Hera fühlte sich so unwohl wie schon lange nicht mehr. Sie versuchte, möglichst fröhlich und normal zu wirken, sodass die anderen ihre Stimmung nicht bemerkten, doch das machte ihre Situation nur schlimmer. Wales wirkte so offen wie eh und je und als nun das Natu von Olivia das noch immer namenlose Traunfugil umkreiste, entschuldigte sich Olivia.
    „Kein Problem“, erwiderte Hera und lächelte, während sie bemerkte, wie Hades dem ganzen Geschehen eher skeptisch beiwohnte.
    Traunfugil hingegen war sichtlich genervt von dem Natu und Hera spürte leichte Verärgerung von dem kleinen Geist ausgehen. Nach einer Weile schoss es plötzlich auf das Natu zu, bremste jedoch im letzten Moment hab. Entsetzt starrte das Natu Traunfugil an, doch dann begannen die beiden sich zu unterhalten. Scheinbar hatte Traunfugils Manöver Natu etwas Respekt eingeflößt.


    Hera hingegen unterdrückte ein Seufzen und Hades presste sich an ihr Bein, scheinbar um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war. Immer wieder blickte sie kurz zur Treppe und überlegte, ob sie mit Aaron reden sollte, doch sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte, also entschied sie sich dagegen. Während die anderen redeten und auch Anni dazugekommen war, blendete sie ihre Umgebung aus und versank in Gedanken. Bitter dachte sie an ihren Onkel zurück.
    Doch dann zerriss ein Gefühl der Trauer, welches eindeutig von Hades ausging, ihre düsteren Gedanken und sofort sah sie zu dem Unlicht-Pokémon. Hades stand da und zu Heras Überraschung stand Tara, Aarons Hunduster, vor Hades und stupste ihn kurz mit der Nase an, dann drehte sie sich um und trottete zur Tür. Hera blickte zu der Tür, in der Aaron stand und für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, doch dann drehte sich Aaron mit unergründlichem Gesichtsausdruck um und verließ das Pokémon-Center.
    „Er verlässt die Gruppe“, dachte Hera nur und sprang auf, „Und es ist meine Schuld.“ Ohne weiter darüber nachzudenken holte sie Traunfugil zurück in den Finsterball und ging zu der Tür des Pokémoncenters, dann trat sie nach draußen, wobei sie sich der verwirrten Blicke der anderen bewusst war.


    Draußen sah sie sich kurz um, doch bevor sie Aaron entdeckt hatte, hatte ihr Hades bereits die Richtung gezeigt und sie folgte ihm in einem Stechschritt. Kurze Zeit später sah sie Aaron und Tara.
    „Aaron, warte!“, rief Hera und Aaron blieb tatsächlich stehen. Nach einigen Augenblicken drehte er sich zu ihr um. Hera zögerte kurz, sie wusste nicht, was sie sagen sollte, denn ein Fan von großen Reden war sie nicht, aber irgendetwas musste sie sagen, so viel war ihr klar.
    „Wegen gestern Abend…“, begann sie dann, den Blick auf ein Haus gerichtet, um Aaron nicht anzusehen, „Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Weißt du…“ Sie sah ihn an. „früher habe ich immer gedacht, dass es etwas Besonderes ist, dass ich Hades‘ Emotionen wahrnehmen kann und ich dachte, dass ich irgendwann mit ihm kommunizieren kann, doch je mehr Zeit vergangen ist, desto… unwahrscheinlicher erschien mir das. Auch wenn wir das Gespräch nicht geführt hätten und ich nicht erfahren hätte, dass du mit Pokémon kommunizieren kannst, dann hätte mich das früher oder später sowieso mitgenommen…“
    „Wohl eher später.“ Hera schloss kurz die Augen und schüttelte leicht den Kopf. „Und außerdem“, bemerkte Aaron und klang dabei hart und kühl, „Scheinst du dich seit gestern Abend wieder gut erholt zu haben.“


    Hera sah ihn an und sie wusste, sich auf sie Situation von eben bezog, in der sie den anderen gegenüber so getan hatte, als sei alles in Ordnung. Enttäuschung stieg in ihr auf – sie hatte gedacht, dass er sie verstand.
    „Glaubst du das wirklich?“, fragte sie leise und hielt dieses mal seinem Blick stand, „Meinst du nicht, dass es eventuell daran liegt, dass ich nicht will, dass die andere sehen, wie es mir geht? Es hilft ihnen ganz bestimmt nicht, wenn sie merken, dass ich mir Gedanken darüber mache, wie unfähig ich bin! Aaron, du bist nicht Schuld daran, dass das jetzt in mir hochgekommen ist! Und ich weiß, ich hätte gestern anders reagieren müssen, es tut mir Leid. Ich war … überrascht und dann habe ich nur daran gedacht, dass ich niemals mit Hades reden kann, dass ich kein Talent dafür habe. Ich hätte es vielmehr als Chance sehen sollen, vielleicht hättest du Hades und mir helfen können, aber in jedem Fall hättest du mir mehr darüber erzählen können. Aber ich habe mich in mein Selbstmitleid verkrochen. Es tut mir Leid, Aaron, es tut mir Leid und ich will nicht, dass du meinetwegen gehst.“ Sie machte kurz eine Pause und deutete dann auf Hades und Tara. „Die beiden wollen nicht, dass du gehst“, sagte sie dann und fügte mit einem leisen Seufzen hinzu, „Und will das auch nicht.“
    Nachdem sie geendet hatte, sah sie ihn weiterhin an, hielt seinen Blick, doch sie wusste nicht, wie er reagieren würde und sie befürchtete, dass ihre Ansprache ihren Effekt verfehlt hatte.



    [color=#ff0000]Ot: Also, mal wieder eine kurze Anmerkung meinerseits. ^^ Da ich morgen nich da sein werde, wir die Storyline wohl erst Sonntag weitergehen, sorry dafür. Na ja, Moonie weiß Bescheid und kann das Ganze wahrscheinlich ein bisschen voran bringen ; )

  • Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Situation, die er unbedingt hatte vermeiden wollen, eintrat.
    "Aaron, warte!", ertönte die Stimme Heras hinter ihm. Einen Augenblick lang überlegte er, sie zu ignorieren und einfach weiterzugehen, doch diesen Gedanken verwarf er sofort wieder. Stattdessen drehte er sich um und sah sie an. Sie musste ihn gesehen haben, als er zur Tür rausgegangen war. Oder Hades hatte ihr irgendwie mitgeteilt, dass er und Tara sich anschickten, zu verschwinden. Wie auch immer, auf jeden Fall erschwerte das sein Vorhaben immens, denn er war sich sicher, dass Hera ihm das Verlassen der Gruppe ausreden wollte.
    „Wegen gestern Abend…“, begann sie und erklärte ihm prinzipiell das, was auch Hades ihm gestern schon gedanklich mitgeteilt hatte und versuchte, ihm seine Schuld auszureden, indem sie sagte, dass sie die Tatsache, dass sie nicht mit Pokémon reden konnte, ohnehin irgendwann mitgenommen hätte.
    „Wohl eher später", erwiderte Aaron kühl. "Und außerdem scheinst du dich seit gestern Abend wieder gut erholt zu haben."


    Er wusste nicht, warum er dieses Thema ansprach. Eigentlich hatte er vorgehabt, sie einfach stehenzulassen und abzuhauen. Doch stattdessen brachte er seine ihm völlig unerklärlichen Gefühle bezüglich ihrer augenscheinlichen Erholung zum Ausdruck, die er doch selbst nicht verstand. Wieso ließ er sich darauf ein, mit ihr noch darüber zu reden?
    Für ihn war es desweiteren eindeutig, dass Hera sich in nächster Zeit nicht so stark mit dem Thema der Kommunikation mit Pokémon beschäftigt hätte, wenn sie nicht auf ihn getroffen wäre. Das alles war ein riesiger Fehler gewesen, was ihm jetzt noch bewusster war als vorher. Wieso versuchte sie bloß, ihn vom Gegenteil zu überzeugen?
    „Glaubst du das wirklich?“, fragte Hera und blickte ihm in die Augen. Auf einmal wirkte sie wieder so wie gestern Abend, genauso niedergeschlagen. Sie erklärte, dass sie nur so getan hatte, als ginge es ihr gut - was in Aaron ein seltsames Gefühl der Erleichterung auslöste. Sofort schalt er sich im Geiste dafür und er fragte sich, warum er sich darüber freute, dass es ihr schlecht ging. Doch freute er sich wirklich darüber - was ihm keineswegs ähnlich sah - oder über etwas anderes? Löste diese Erklärung ein Gefühl der Erleichterung in ihm aus, weil sie von dem Gespräch mit ihm doch nicht unberührt geblieben war? Doch was hatte das für einen Sinn?
    Abermals versuchte sie, ihm einzureden, dass er nicht schuld daran sei, was ihn jedoch vergleichsmäßig kalt ließ - er hatte Lebenserfahrung genug, um zu wissen, dass Menschen generell immer versuchten, anderen die Schuldgefühle zu nehmen, selbst wenn sie berechtigt waren. Und diese Schuldgefühle, die er nun verspürte, waren stärker als alle ihrer Art, die er vorher gehabt hatte, was ihn nur noch stärker davon überzeugte, dass er sie zu Recht spürte.


    Doch ihr nächster Satz, den sie mit deutlich leiserer Stimme sprach, hatte eine ganz andere Wirkung auf ihn.
    - „Die beiden wollen nicht, dass du gehst. Und will das auch nicht.“ -
    Aaron, der gerade schon im Begriff war, sich von ihr zu verabschieden und weiterzugehen, schloss den Mund wieder. Er senkte den Kopf und blickte betreten zu Boden. Wenn das, was sie soeben gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, hatte er wahrscheinlich einen noch größeren Grund, sich schlecht zu fühlen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er mit der Entscheidung, die Gruppe zu verlassen, Heras Gewissen noch viel stärker belastet hatte, als es anscheinend ohnehin schon war. Wie egoistisch das von ihm gewesen war.
    "Es... tut mir leid", sagte er schließlich und schluckte. Er hob seinen Kopf wieder und sah sie an. "Ich hätte vielleicht lieber erst nachdenken und dann handeln sollen." Er lächelte schief und fuhr dann fort. "Weißt du, ich habe gedacht, dass es besser für dich wäre, wenn ich verschwinden würde..." Noch immer verwunderte es ihn, dass das alles so große Auswirkungen auf seine Gedanken, Gefühle und sein Handeln hatte.


    "Aber warum hast du das gedacht?", fragte Hera leise und schüttelte verständnislos den Kopf.
    "Du würdest mit dem, worüber wir gestern Abend gesprochen haben, sicherlich besser klarkommen, wenn ich dich nicht ständig daran erinnern würde, oder nicht?", antwortete er und runzelte leicht die Stirn - eigentlich war doch klar, wieso er das getan hatte, einen anderen Grund konnte es dafür gar nicht geben, zumindest keinen, der Hera betraf.
    Die Trainerin schien einen Augenblick zu überlegen und setzte dann zu einer Antwort an.
    "Ich hab' dir doch gesagt, dass das nichts mit dir zu tun hatte... Ich habe mir sowieso darüber Gedanken gemacht. Und dass ich besser klarkommen würde, wenn du nicht mit der Gruppe unterwegs wärst, stimmt nicht." Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. "Im Gegenteil - vielleicht kannst du mir ja... irgendwie dabei helfen...", meinte sie und blickte ihn hoffnungsvoll an. Aaron dachte einen Augenblick nach. Er hatte spontan keinen Einfall, wie er es anstellen könnte, ihr bei der Kommunikation mit Hades und anderen Pokémon zu helfen. Doch das war vielleicht eine Möglichkeit für ihn, sein schlechtes Gewissen loszuwerden - ganz abgesehen davon, dass er ihr ohnehin gerne helfen wollte.
    "Ich kann es versuchen", meinte er schließlich und ein Lächeln huschte über seine Lippen. Sofort spürte er die Freude der beiden Hunduster - und war sich zum zweiten Mal an diesem Morgen sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, doch dieses Mal fühlte sie sich um einiges besser an. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zum Pokémon-Center.
    "Danke", sagte Tara und streifte zärtlich sein Bein. Aaron blickte auf sie herab und zog die Stirn kraus.
    "Mit dir hab ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen", meinte er tadelnd und grinste.

  • Nachdem sich Natu damit zufrieden gegeben hatte, die Nacht über draußen bleiben zu dürfen, beruhigte es sich und war unheimlich schnell eigeschlafen. Und entgegen ihrer Erwartungen schlief auch Caty sehr bald ein.
    ---
    Am nächsten morgen machten die beiden Trainerinnen sich fertig, während die Pokemon schon aufgeregt miteinander tobten. Auch Natu war in den Spielekreis eingeschlossen. Meist versuchten die Pokemon, hoch genug zu springen, um Natu zu berüheren, dass über den Köpfen der anderen vier Kreise zog. Natu schien das kreisen um andere sehr zu lieben, dass stand fest. Als alle fertig waren, gingen die beiden gefolgt von ihren Pokemon wieder nach unten, und blieben verwundert stehen, als sie ein Traunfugil neben Hera schweben sahen. Olivia fragte Caty verwundert, wo Hera das denn her habe, und Caty zuckte nur mit den Schultern. Schon hatte Natu gefallen an dem Traunfugil gefunden und fing an, es zu umkreisen. Olivia rannte sofort hin, um dazwischen gehen zu können, falls es eskalierte. Sofort entschuldigte sie sich bei Hera. Caty war ihr gefolgt, um sich das Traunfugil mal aus der Nähe anzusehen. Hera fand das ganze Nicht schlimm, Traunfugil hingegen jagte Natu einen Schrecken ein, um es von diesem herumgefliege anzuhalten und fing dann an mit diesem zu plaudern. Die Trainer waren sichtlich erleichtert, dass Traunfugil nichts schlimmeres gemacht hatte.
    Caty lächelte. "Ich glaube, Natu versucht, Freunde zu finden, jetzt, wo es frei herumfliegen kann", sagte sie.
    Evoli, Hydropi und Endivie schauten zu dem Traunfugil hoch, dass mit Natu plauderte, und da sie nicht vor hatten, hoch zu hüpfen, um mit zu plaudern, fingen sie lieber wieder ein lebhaftes Gespräch mit Vulpix an.
    Caty wandte sich an Hera. "Gehen wir heute weiter nach Viola City? Oder müssen wir hier noch was erledigen?", fragte sie interessiert. Es war gut zu wissen, ob sie sich den Tag selbst einteilen konnte oder ob sie schon jeden Moment weiter ziehen konnten.
    Den Pokemon hingegen schien dass egal zu sein. Sie plauderten einfach vor sich hin.

  • ~ Timo ~


    Als Timo mit Rena die Eingangshalle erreichte, bemerkte er, dass sie die ersten von ihrer Gruppe waren. Also setzten sich sich in der Couch Ecke hin und holten ihre Pokemon aus deren Bällen.
    "Endivie, Abra... Kommt raus, es gibt Essen." "Phanpy, Staralili, ihr auch." Alle sechs Pokémon saßen nun vor den beiden Trainern und aßen ihr Futter. Panflam war mal wieder als erstes fertig und versuchte auch sofort, sich essen von den anderen fünf zu stehlen. Sein erstes Opfer war Staralili, das mal wieder von seiner Umgebung abgelekt war und Timo darauf aufmerksam machte, dass Anni, die neue aus der Gruppe gerade das Pokemoncenter verließ. Diese Gelegenheit nutzte Panflam, dreist wie es nunmal war, aus und als sich Staralili wieder seinem Futter zu wendete, war dort nichts mehr. Aus den Augenwinkeln, sah es allerdings, wie Panflam hastig versuchte etwas herunterzuschlucken. Plötzlich schoss Staralili auf Panflam zu und schubste es mit seinem Ruckzuckhieb zur Seite.
    "Hey Staralili, was ist denn in dich gefahren?! Hör auf damit!", doch Rena machte ihn auf das Geschehene aufmerksam.
    "Beruhig dich Staralili, hier hast du noch etwas.", und mit diesen Worten zückte er erneut seine Pokemonfutterschachtel und füllte den Napf seines aufgebrachten Vogelpokemons wieder auf.
    "Panflam, das war nicht nett. Komm zurück!", und als Bestrafung für es, musste es in seinem Ball verschwinden.


    Nach und nach trudelte auch der Rest der Gruppe ein. Zuerst kam Anni wieder von draußen hinein und setzte sich zu ihnen und tat es ihnen gleich, sie fütterte ihre Pokemon. Danach kam Hera dazu und setzte sich gedankenverloren in einen anderen Teil des Pokemoncenters. Sie schien ein neues Pokemon zu haben, denn neben ihrem Hunduster schwebte nun auch ein Traunfugil. Er wollte gerade aufstehe, um sich nach ihrem Pokemon zu erkundigen, als Wales nach unten kam und sich zu Hera gesellte. Sie unterhielten sich und Hera schien es zu gefallen, jedenfalls sah sie amüsiert aus. Danach stießen Olivia und Caty wieder zur Gruppe. Olivia hatte also auch ein Natu, was wie verrückt um Heras neues Pokemon flog, bis es diesem zu bunt wurde und es Natu in seine Schranken verwies.
    Irgendwie tat Panflam Timo leid uns so befreite er es wieder aus seinem Ball. Dankend schaute es zu seinem Trainer auf und kletterte danach wieder auf dessen Schulter. Plötzlich stand Hera auf und lief aus dem Pokemoncenter heraus. Wenige Minuten später kehrte sie mit Aaron zurück. Timo hatte gar nicht bemerkt, dass dieser hinaus gegangen war.
    Währendessen schien es Panflam langweilig zu werden und so benutzte er Phanpy wieder als Reittier. Phanpy setzte sich gutmütig in Bewegung und so dauerte es nicht mehr lange, bis Phanpy von vielen Pokemon umlagert worden war.
    Wo bleiben denn die anderen? Es soll endlich weitergehen.

  • Akira hatte sich also entschlossen, Chad etwas zu erzählen, was sie wohl lange Zeit mit sich herumgetragen haben musste. Er wollte ihr aufmerksam zuhören, denn sie schien wirklich sehr bedrückt. Akira fing an zu erzählen. Von ihrer Heimatstadt Teak City und ihrer Großmutter. "Meine Großmutter leitet einen Tanzclub in Teak City. Vielleicht hast du ja schonmal von den Kimono-Girls gehört.", fing sie an. Chad schüttelte den Kopf. Er kannte in Johto fast gar nichts und niemanden. "Die Kimono-Girls sind Pokémon-Trainerinnen, oder besser gesagt Koordinatorinnen, die sich vor allem auf die Eleganz und das Auftreten eines Pokémon spezialisiert haben. Meist verbinden sie Attackenkombinationen mit wundervollen Tanzschritten.", fuhr sie fort. Chad bemerkte, wie ihre Augen funkelten, während sie sprach. "Diese Sache scheint ihr sehr wichtig zu sein...", dachte er. Doch plötzlich war Akiras Augenfunkeln verschwunden. Nachdem sie eine Sprechpause eingelegt hatte, verwandelte es sich in ein Glänzen. Sie musste den Tränen sehr nahe sein. Chad fiel auf, dass sie ihre Hände zu Fäuste ballte. "W-was hat sie nur?", fragte Chad sich in Gedanken. "Kann ich irgendetwas tun? Ihr helfen?" Unterbewusst legte er seinen Arm um Akira. Nach tiefem Durchatmen fur Akira fort: "Jedenfalls hatte ich vor einigen Monaten meine Aufnahmeprüfung mit Mauzi. Meine Gegnerin war eine Tochter aus einer sehr reichen und angesehenen Familie in Teak City. Jedenfalls... sagte mir meine Großmutter am Vorabend des Finales, dass ich den Wettkampf bereits verloren hatte. Ohne Begründung, ohne einen Anzeichen von Mimik oder Entschuldigung. In der Nacht grübelte ich lange Zeit, warum ich den Wettkampf verloren hatte. Und so kam ich zu dem Entschluss, dass meine Großmutter kein schlechtes Bild auf unser Teehaus werfen wollte, da die Familie wie schon gesagt sehr...angesehen war." Wieder war es still. "Wie konnte ihre Großmutter sie nur so derartig behandeln?", dachte Chad. Fragen wollte er sie dies im Moment auf keinen Fall. Währenddessen war Akira noch etwas näher an Chad herangerückt. Er bemerkte dies natürlich und machte sich auch Gedanken dazu: "Wie dumm es von mir war zu glauben, dass es Akira nur um meine Mutter ginge." Doch Akiras Erzählung war noch nicht beendet:"Lieber enttäuschte sie dann ihre Enkelin, die einen teuflischen Plan schmiedete, um ihre Kontrahentin auszuschalten..." Abrupt beendete sie den unvollständigen Satz. Sie fing stattdessen einen neuen an: "I-ich sollte mich wohl nicht so nah an dich Rankuscheln." Chad war verwundert. "War sie nicht gerade eben nicht noch näher an mich heran gerückt?", fragte er sich in Gedanken. Akiras plötzlicher Satzwechsel hatte seinen Sinn also wohl erfüllt. "Warum?", fragte er sie schließlich. Es kam keine Antwort. Stattdessen spürte er, wie Akira sich von ihm entfernen wollte. Er trotzte dem und drückte sie noch näher an sich. Akira gab ihren Widerstand auf. "Jeder, wirklich jeder macht mal einen Fehler. Und...wenn es dir hilft: Ich kann dich verstehen. Ich kann dich wirklich gut verstehen.", sagt Chad zu ihr. Dann hörte er, wie Akira schluchzte. "D-Danke, Chad...", bekam er als Antwort. "Es ist gut, dass sie ihre Gefühle nun endlich nach draußen lässt. Sie musste wirklich schwer darunter gelitten haben..." Nachdem sein Gedanke beendet war, bemerkte er, dass Akira eingeschlafen war. Vorsichtig stand Chad auf, legte Akira in ihr Bett und deckte sie zu. Er sah sie an und flüsterte: "Hoffentlich wirst du gut schlafen..." Dann sah er, dass noch eine Träne in Akiras Gesicht war. Behutsam wischte Chad sie weg. Dann rief er Mampfaxo und Trasla in die Pokébälle zurück. Anschließend ging er selbst ins Bett.


    Doch schlafen konnte er trotzdem nicht. "Was sagte ich nochmal zu Akira? 'Jeder, wirklich jeder macht mal einen Fehler. Und...wenn es dir hilft: Ich kann dich verstehen. Ich kann dich wirklich gut verstehen.' Ja, ich kann Akira verstehen. Und ja, jeder macht einmal Fehler. Und auch Fehler von anderen Menschen kann ich verstehen... Ich weiß, dass ich mich in Akira nicht täusche. Seit heute Abend. Aber..." Chads Gedanken hörten auf. "NEIN! Diese Geschichte muss ich ein für alle mal vergessen! Ja, es gibt auch böse Menschen. Auch, wenn ich immer an das Gute im Menschen glaube. Es wird auch immer böse Leute geben. Kann ich diesen Tag nicht einfach vergessen? Warum nimmt er mich so sehr mit?" Obwohl seine Gedanken im Moment sehr durcheinander waren, schlief er doch bald darauf ein. Doch die Ereignisse des heutigen Tages waren nicht ohne Wirkung geblieben. Ein mysteriöser Traum verhinderte eine angenehme Nachtruhe... ~~"W-was tust du hier?", fragte eine verängstigte Stimme, die wohl noch einem Kind gehören musste. Dann hörte man ein klirrendes Geräusch. "Was willst du hier? Warum bist du nicht bei deinen Eltern?", fragte eine andere Stimme, welche wohl einem erwachsenen Mann gehören musste, erbost. "I-i-ich bin nicht mitgegangen.", stotterte das Kind, "d-du solltest jetzt lieber wieder gehen. Wenn hier was kaputt geht... b-bekommen wir beide großen Ärger..." "Verschwinde jetzt und lass mich meine Arbeit machen!", sagte der Mann und klingte sehr genervt. Der Junge war nun sehr eingeschüchtert und wollte fast tun, was von ihm verlangt wurde, aber... "Nein! DU gehst jetzt. Du hast hier nichts verloren.", rief der Junge, doch in seiner Stimme konnte man Verunsicherung bemerken. "Für ein kleines Kind bist du aber ganz schön frech!" Der Mann schien nun sogar sauer zu sein...~~ Chad schreckte aus seinem Schlaf hervor. "Es war... nur ein Traum", dachte er erleichtert. Er blickte hinüber zu Akiras Bett. Es war bereits leer und kurze Zeit später kam sie, bereits fertig, aus dem Bad. "Guten Morgen, du Schlafmütze.", kicherte sie und lächelte ihn an. Chad lächelte zurück. Er wollte nicht, dass Akira herausfinden würde, dass dieser Morgen keineswegs ein guter für ihn war. "Im Gegensatz zu mir scheint Akira ja gut geschlafen zu haben.", dachte er sich und ging nun selbst ins Bad und machte sich fertig für seinen kommenden Tag in der Johto-Region. Als er aus dem Bad kam, saß Akira auf ihrem Bett. Sie hatte also auf ihn gewartet. Schnell packten die beiden ihre Sachen zusammen und gingen hinunter ins Erdgeschoss. Sehr viele aus der Gruppe saßen schon an Tischen, frühstückten und versorgten ihre Pokémon. Akira und Chad setzten sich an einen Tisch und ließen ihre Pokémon heraus "Los Mampfi und Trasla. Kommt heraus, es gibt was zu essen." "Mauzi, Kramurx, das selbe gilt auch für euch zwei." Nachdem sie ihnen die Schalen mit Futter gegeben hatten, entschieden sie sich, selbst etwas zu essen. Sie unterhielten sich ganz normal, der gestrige Abend kam nicht zur Sprache. Es handelte sich eben um ein ganz normales Gespräch. Nachdem sie mit Essen fertig waren, brachten sie das Geschirr weg und räumten die Futterschalen ihrer Pokémon auf. Anschließend setzten sie sich wieder an den Tisch. Es war nun doch ziemlich viel Zeit vergangen. "Hast du irgendeine Ahnung, wann wir losgehen?", fragte Akira schließlich. "Nein, keine Ahnung. Irgendjemand wird schon wohl sagen, dass wir dann weitergehen werden...", entgegnete Chad ihr. Die beiden blickten durch den Raum, um zu überprüfen, ob mittlerweile alle da waren...


    OT: Dieses ~~...~~ ist meine Darstellung für einen Traum. Musste mir halt iwas ausdenken^^
    OT²: Eldéen, ich kann Akira mitziehen. (Hab auch ne PN bekommen) Aber vllt hast du schon iwas mit dem Chara vor, dann isses natürlich kein Problem, wenn du Akira einbaust^^
    OT³: Diese mysteriösen Dinge wie dieser Traum und diese Erinnerung werden in Zukunft noch öfters auftreten. Ich sollte aber noch hinzufügen, dass ich ALLE diese Dinge zuvor mit Eldéen abgesprochen habe. Nicht, dass jetzt jemand denkt, ich würde mir selbst iwelche Geschichten ausdenken^^

  • Alle waren bereits wieder in der Halle angekommen, denn jedem war klar, dass die Gruppe Oldwig finden musste, um diesem das alte, zerfledderte Paket von Lind zu geben.
    Shin trug es bereits die ganze Zeit in der Hand. Evoli und Vulpix umklammerten ihn bereits, denn sie wussten schon, die Begegnung mit einem Snobilikat ist nicht unbedingt immer schön. Jurob aber schaute aus dem Rucksack hinten heraus und lachte wie immer niedlich.


    „Okay, seid ihr bereit?“, fragte Shin. Ohne eine Antwort der anderen ging er vor, bis ihm Jun unauffällig folgte.
    „Oh Jun, ich muss dir jemanden vorstellen. Das hier ist Felicitas.“ Das Mädchen zeigte sich und stellte sich vor. „Hallo, ich bin Jun.“, lachte sie und nun hatte Shin seine kleinen Anhänger, welche Hera auch besaß.
    Alles bestand aus kleinen Grüppchen und jede hatte etwas Besonderes an sich.

    In der Stadt herrschte bereits ein wenig das Chaos. Shin hätte alleine aus Faulheit bereits aufgegeben, doch diesmal hatte er die Aufgabe bekommen, das Päckchen zu übergeben, also wollte auch nur einmal das Richtige tun.
    Sie kamen an einigen kleinen Läden vorbei, bis Shin den Supermarkt entdeckte.
    „Oh wartet mal alle, vielleicht haben die etwas, das ich will.“
    Gerade wollte er die Tür öffnen, als diese bereits aufsprang und ein alter Mann mit breitem Grinsen die Tür in sein Gesicht schlug.
    „Oh, das tut mir leid.“, lachte er. „Ja, mir auch.“, meinte Shin und schaute zu dem Mann hinauf. Ein altes Snobilikat schlang sich um ihn herum.
    „S-Sind sie Mr. Oldwig?“, fragte Hera. „Ja, der bin ich.“, lachte der Mann.
    „Wir haben ein Päckchen für Sie.“, sagte Shin und hielt es hoch, als ob er Applaus wollte, da es den Weg überlebt hatte.
    „Oh, kommt das etwa von Lind?“, fragte er und nahm das Päckchen schnell.
    „Ich habe für euch auch noch eine kleine Überraschung, doch vorher, auf zu einer Bank.“
    Ungern folgten die Mädchen und Jungen dem Mann, der sich eine passende Bank aussuchte. Jedes Mal, wenn sie bereits eine sahen, hofften sie, dass er sich hinsetzte, doch dem war nicht so. Vielleicht gefiel ihm die Farbe nicht, vielleicht auch einfach nur der Standort.
    „Okay, das reicht! Setzen Sie sich doch einfach hin!“, sagte Shin und stellte sich vor den Mann, den Zeigefinger zitternd auf die Bank haltend.
    „Oh ja, die Bank ist schön. Setzen wir uns.“
    Der Mann kramte ihn seiner Tasche herum, bevor er Pokéleckereien herausholte. Er gab Snobilikat davon, bevor er die Tüte langsam wieder in seine Tasche packte.
    „Du und du, kommt mal her.“
    Er zeigte auf Olivia und Anni, welche unsicher nach vorne traten.
    „Ihr seht dafür wie geschaffen aus. Zwei Pokéradare. Nehmt sie und passt darauf auf.“
    „D-Danke.“, stotterten die Mädchen.
    „Sie sind bestimmt hilfreich. Na ja, mehr habe ich auch nicht zu sagen, geht einfach schön nach Viola, dort gibt es immer irgendwas Schönes.“


    Das Grinsen verriet seine Gedanken. Er wollte einfach nur noch, dass die Gruppe einen Abgang macht, damit er sich auf der Bank ausruhen konnte.
    Langsam lief die Gruppe in Richtung Stadtausgang.
    „Komischer Typ, wirklich. Wenn hier alle so crazy sind, dann gehe ich mit schlechtem Gewissen.“ „Ich auch.“, sagte Felicitas und Jun lachte nur mit einem Nicken.
    Vor ihnen lag ein schöner Weg, der manchmal von kleinen Gräsern unterbrochen wurde, doch sie hatten damit kein Problem. Lachend gingen sie Viola entgegen.

    The insanity lurched me to and fro without giving a fuck about my sane mind that told me to stop..

    I don’t know which body I hated more.

  • ~ Timo ~


    Endlich trudelten auch die letzten ein und so ging es auch gleich weiter. Shin trug das Päckchen für Mr. Oldwig und setzte sich in Bewegung, sodass die restlichen Gruppenmitglieder ihm folgten.
    Plötzlich rannte er auf einen Supermarkt zu, doch bevor er eintreten konnte, hatte er auch schon die Eingangstür im Gesicht. Nun tra
    t ein älterer Mann aus dieser heraus, gefolgt von einem Snobilikat. Der Mann entschuldigte sich natürlich sofort bei Shin, allerdings mit einem Grinsen auf dem faltigen Gesicht. Er machte einen sympathischen Eindruck.
    "S-Sind sie Mr. Oldwig?", fragte Hera. "Ja, der bin ich.", lachte der Mann. "Wir haben ein Päckchen für Sie.", sagte Shin und versuchte daraus wieder einen Nummer zu machen. Er hielt also das Päckchen in die Luft, als würde er Applaus erwarten.
    Timo runzelte die Stirn und wendete den Blick ab vom Geschehen. Shins Art kostete ihn eine Menge Nerven und er war sich sicher, dass es nicht nur ihm so ging. Allerdings schienen zwei Mädchen einen Narren an ihm gefressen zu haben. Timo konnte das wirklich nicht nachvollziehen. Lag es vielleicht an dem gleichen Alter? Schließlich waren die drei die jüngsten aus der Gruppe. Nun zog Mr. Oldwig wieder Timos Aufmerksamkeit auf sich.
    "Ich habe für euch auch noch eine kleine Überraschung, doch vorher, auf zu einer Bank.", und so setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung und folgte dem älteren Herrn und seinem Snobilikat, welches Panflam ins Auge gefasst hatte.
    "Nein Panflam, wehe du machst hier Ärger.", und um dem Ärger vorzubeugen, musste Panflam in seinem Pokeball verschwinden. Diese Geherei war sinnlos, dachte Timo und sah auf die Bänke, an denen sie schon vorbei gegangen waren.
    "Hat der etwa ne Stammbank?", flüsterte er Rena grinsend zu. Doch dann hatte Mr. Oldwig wohl endlich die richtige Bank gefunden. Allerdings sah sie aus, wie alle anderen an denen sie vorhin schon vorbeigegangen waren. Es schien ihm aber trotzdem nicht wichtig zu sein, seine Überraschung zu präsentieren, denn er kramte in seiner Tasche nach Leckerlis für sein Pokemon. Als er Snobilikat endlich verwöhnt hatte, zückte er zwei Pokeradare.
    "Du und du, kommt mal her.", sagte er schließlich und deutete auf Olivia und auf eines der neuen Mädchen, Anni.
    "Ihr seht dafür wie geschaffen aus. Zwei Pokéradare. Nehmt sie und passt darauf auf.", die angesprochenen schienen sehr überrascht zu sein und stotterten ihm nur ihren Dank entgegen.
    "Sie sind bestimmt hilfreich. Na ja, mehr habe ich auch nicht zu sagen, geht einfach shcön nach Viola, dort gibt es immer etwas schönes.", grinsend schickte er die Gruppe fort. So nett, wie Timo ihn anfangs eingeschätzt hatte, war er wohl doch nicht.
    "Komischer Kerl, findest du nicht auch?", fragte er an Rena gewandt. Beide unterhielten sich angeregt über die verschiedenen Trainingsmethoden, die sie schon ausprobiert hatten und so bemerkten sie gar nicht, wie schnell sie Rosalia hinter sich gelassen hatten. Der Weg war leicht zugehen und die Landschaft war wieder einmal fantastisch anzusehen. Timo freute sich wirklich, sich dieser Gruppe und dem Abenteuere angeschlossen zu haben.


    "Ohh.", lachte Timo, als er Panflams wacklenden Pokéball spürte. "Du kannst wieder rauskommen, Panflam. Und ihr auch Staralili und Phanpy.", er zückte die drei Bälle und entließ seine Pokemon, damit sie mit den anderen Pokemon spielen konnten. Doch Staralili wollte Timo nicht so recht verlassen.
    "Willst du etwa kämpfen?", fragte dieser sein Vogelpokemon. Dieses flatterte nun immer aufgeregter umher.
    "Hey Leute! Hat jemand Lust auf einen kleinen Kampf?", rief er fragend in die Runde.


    OT: Joa, jetzt kann sich jemand von euch per PN bei mir melden. Dann können wir alles wegen des Kampfes regeln. Ich hoffe doch, dass sich jemand meldet :)