Braucht man Gefühle?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Ich bitte schonmal darum mir meine Meinung zu lassen und nicht wie blöd zu zitieren und mich eines besseren belehren zu wollen, dass können einige hier nämlich ganz hervorragend...


    Nein braucht man nicht.
    Ich selbst leide an einigen psychischen Störungen, welche mich mehr oder minder jeder Emotion beraubt haben, freude, trauer, glück, mitleid, alles nicht vorhanden, zumindest nicht in Bezug auf die echte, reale Welt oder auf Menschen.
    In diesem Zustand der kompletten Leere kann man durchaus leben, sofern das Umfeld einen nicht in den Wahnsinn treibt und man sich an diesen Zustand gewöhnt hat.
    Denn der Mensch ist einfach ein Gewöhnungstier und kann sich auch an solche Umstände sehr gut anpassen. Man sollte in diesem Zustand selbstverständlich nicht unbedingt versuchen Bindungen aufzubauen, weil diese schon zu Anfang sehr robust sein müssen, um gegen diese eiskalte Wand bestehen zu können.
    Prinzipiell kann man auch sagen, gerade in so einem Zustand sollte man sich Bindungen versuchen aufzubauen, damit man das fühlen wieder lernen kann.
    Ich sage mal so, natürlich sollte man das versuchen und entweder es hilft einem etwas oder eben nicht, wenn ja umso besser, wenn nicht tja, dann ist es eben so, sofern man sich damit auch wirklich arrangieren kann, denn viele Leute gehen an diesem Zustand der kompletten Leere kaputt und sind auch in Behandlung.
    Ich selbst kann damit recht gut leben, why ever, ich habe die Situation so perfekt adaptiert, dass es für mich nichtmal mehr Sinn macht Gefühle gegenüber Menschen zu empfinden.

  • Ich glaube schon, dass Gefühle wichtig sind im Leben. Aber auch wenn man sie nicht brauchen würde, abstellen könnte man sie nicht. Jedenfalls ich könnte es nicht - mir ist auch schon das ein oder andere im Leben passiert, was mich ziemlich verletzt hat, und ich versuche auch immer nur wenig Gefühle zu zeigen und stark zu sein. Und genau wenn ich das versuche, ist es am schlimmsten. Ich bin eine sehr sentimentale Person, egal wie sehr ich mich dagegen wehre, und lasse die Welt zu leicht an mich heran. Doch es ist gut so, glaube ich, denn den schrecklichen Zeiten folgen auch wirklich schöne, die ich um nichts in der Welt missen möchte. (Mir ging es nicht gut in letzter Zeit, doch das Blatt hat sich 2015 gewendet und es läuft endlich mal richtig gut. Wenn der Preis für dieses Glücksgefühl der Schmerz des letzten Jahres ist, dann wiederhole ich es nur zu gern.)
    Wenn man Leid fühlt, möchte man im ersten Moment sofort alle Gefühle abschalten, doch sobald man wieder Freude und Glück und Liebe verspürt, überlegt man gleich ein zweites Mal. Auch wenn man mal eine längere Durststrecke hat, haltet einfach durch! Es lohnt sich wirklich und bald wird sich der Schmerz bezahlt machen und man wird euch für eure Tapferkeit belohnen.


    Egal wie schlecht es mir auch einmal gehen mag, ich würde wahrscheinlich nicht auf meine Gefühle verzichten wollen.

  • Natürlich benötigt man Gefühle, und wenn es auch nicht unbedingt so eindeutige Gefühle wie Liebe oder Hass sind, die man zum Leben braucht, so ist es zumindest ein gewisses Maß an Empathie und Mitgefühl. Eine Welt, in der jeder Mensch vollkommen rational und nur zu seinem eigenen Wohl handeln würde, wäre bestimmt nicht erstrebenswert. Zumal es so etwas wie Freude und Schmerz geben muss, damit der Mensch weiß, wie er die Einflüsse der Umwelt verarbeiten und bewerten muss. Ein Mensch, der nicht dazu fähig ist, irgendetwas zu fühlen, würde auf der Erde nicht lange überleben. Fühlt ein Mensch keine Angst, weiß er nicht, wann er Gefahrensituationen ausgesetzt ist. Könnte ein Mensch kein Misstrauen ausbilden, würde er ziemlich schnell in jede Falle tappen. Könnte er keine positiven Gefühle entwickeln, wüsste er nicht, was gut und was schlecht für ihn ist. Gefühle sind also absolut notwendig.

  • Man braucht zumindest Hunger, Durst, Schmerz, Temperaturempfinden und solche Dinge.
    Durch die Romantik, die die Vernunft verteufelte und das ungebändigte Gefühl feierte, sind heute noch viele Menschen der Meinung, dass vernünftige Menschen kalt sind. Rational ist als Charakteristikum oft gleichbedeutend mit "kühl" oder "berechnend", also negativ konnotiert.
    Als Gegenbewegung gibt es nun vermeintliche Nihilisten wie Strangiiii (huhu), die als Reaktion auf die romantische Weltsicht eine Ablehnung der Gefühle betreiben. Ohne es zu wissen, greifen sie dabei jedoch auf den gleichen Vernunft-Gefühl-Dualismus zurück wie die Romantiker, sie haben also praktisch dasselbe Weltbild, entscheiden sich nur für eine andere Seite.
    Ich schätze, Gefühle sind schnell errechnete Handlungsaufträge. Man isst etwas fremdes, es schmeckt merkwürdig. Der Körper rechnet schnell, es entsteht ein gefühl des Ekels und damit der Handlungsauftrag, es auszuspucken.
    Oder: Man hört es hinter sich im Busch rascheln, der Körper rechnet damit, dass eine Bedrohung vorliegen könnte. Es entsteht das Gefühl der Angst oder Stress. Handlungsauftrag ist die Flucht.
    In Situationen, die unübersichtlich schnell sind, ist ein Gefühl ein guter Ratgeber, weil er mit recht großer Sicherheit eine nützliche Handlungsoption darlegt. Wenn wir allerdings Zeit haben, muss ein Gefühl stets überdacht werden und kann nicht Grundlage einer Argumentation sein. Und wenn es wirklich niemanden etwas angeht, z.B. im Falle der Liebe, dann kann man seinen Gefühlen auch freie Bahn lassen. Seine Handlungen, die man aus der Liebe ableitet, sollten dennoch überdacht werden.
    Gefühl und Vernunft schließen sich beide also nicht kategorisch aus. Beides entsteht im Gehirn und wägt Handlungsalternativen ab.

  • Brauchen wir Gefühle? Mhm gute Frage.


    Klar brauchen wir Gefühle!


    Das Leben wäre so viel leichter ohne das ganze Gefühlschaos, doch würden wir nicht wissen was falsch und was wichtig ist.


    Angst ist begründet, Schmerz ist nicht sinnlos, Glück hat auch eine Funktion.


    Ohne Schmerzen würden wir nicht wissen wie viel uns eigentlich an Menschen und Orten und vlt Gegenständen liegt, ohne Schmerz würden wir doch nie Glück empfinden und Zufriedenheit.


    Schmerzen lassen uns wachsen und machen auch viel kaputt, doch wenn wir unsere Wunden verheilen lassen, wird unsere Haut dicker und dicker. Wir werden immer Schmerzen fühlen, wir werden immer enttäuscht werden, aber wenn es nicht so wäre würden wir das Glück doch gar nciht mehr wertschätzen.


    Auch wenn das Glück oft viel seltener vertreten ist als diese ganzen negativen Gedanken, wäre unser Leben ohne Emotionen total eintönig.


    Wir wären nicht mehr individuell, wir wären kalt und wir würden nicht mehr so viel Bezug auf andere Leute nehmen, weil wir kein Mitleid empfinden könnten, keine Liebe und keinen Hass.


    Wir wäre Roboter die Tag für Tag dem Alltagstrott nachgehen, das und nichts anderes.
    Als Menschen sind wir geboren um so viele Emotionen zu kompensieren, dass es manche kaputt macht. Das kann ich verstehen, als Menschen werden wir nicht gefragt inwiefern wir geboren werden wollen und inwiefern wir uns diesem Lärm aus Gefühlen aussetzen wollen.


    Klar wäre uns eine Last genommen, wenn uns alles egal wäre. Aber de facto bestimmen Gefühle unser Leitweg.
    Wir streben das Glück an.. doch was wenn es dieses Glück nicht gäbe? Was wäre der Sinn des Lebens?


    Und leben ist begrenzt, und unsere Gefühle werden mit uns sterben, doch die Gefühle die wir hinterlassen werden iwo weiterleben., weil sie das Leben und das darauffolgende leben beeinflussen werden.


    Unsere Gefühle sind wir, und wir sind unsere Gefühle.


    Das ist das einzige was wir haben.

  • Wenn wir keine Gefühle hätten, wären wir bestimmt traurig. Oh wait.
    Wenn ich keine Gefühe hätte, wäre mir das egal. Gefühle sind schnelle Handlungsanweisungen. Ich denke, man sollte die Vernunft bevorzugen. Mit ihr kann man besser analysieren, was richtig und was falsch ist. Gefühle verschließen sich einer guten Diskussion. Man sollte auf sie Rücksicht nehmen, aber niemals ein Argument auf ihnen gründen.
    Wenn das unsere Kanzlerin nur auch so sehen würde, hätten wir bereits die Ehe für alle.


    @Alaska.: Dieses Argument, dass man ohne Schmerzen kein Glück fühlen würde, ist ein alter Trick, der die Welt im Gesamten irgendwie harmonisch machen soll. Das ist aber problematisch. Denn wenn das eine Gefühl das gegenteilige erst definiert, so müsste man umgekehrt folgen, dass das Empfinden von Glück uns erst wissen lässt, was Schmerzen sind. Und so kann man logisch ableiten, dass, wenn man allen ihr Gück rauben würde, niemand wüsste, was Schmerzen sind. Das macht selbstverständlich keinen Sinn.
    Ich glaube nicht, dass man schlechte Dinge romantisieren sollte. Das sorgt dafür, dass wir die Hände in den Schoß legen und nichts gegen das Schlechte tun. Wenn du das Schlechte für dich bereichernd wahrnimmst, dann ist das okay, auch wenn ich es, offen gestanden, bezweifle.
    Dann fragst du noch, was der Sinn des Lebens wäre, wenn es kein Glück gäbe, und nimmst somit mal ganz keck den Sinn des Lebens als vorausgesetzt an. xD Ein gefühlloses Wesen fühlt sich aber nicht schlecht, wenn es keinen Lebenssinn gäbe, weil es, nun ja, halt keine Gefühle hat.
    Die letzten beiden Sätze verstehe ich nicht.

  • Klar fühlt sich ein gefühlloses Wesen nicht schlecht, weil ihm alles egal ist aber was wären wir ohne Gefühle?
    Wenn dir alles egal ist, was ist das bitte für eine Lebenshaltung.
    Und klar sind Schmerzen keine Bereicherung, aber der Glaube daran ist doch irgendwo ein Hoffnungsschimmer, jedenfalls in meinen Augen. Wenn wir nicht ständig alles beschönigen würden, könnten wir kaum noch glücklich werden in dieser Welt.

  • Wenn ich keine Gefühe hätte, wäre mir das egal.

    Das wäre es wohl so ziemlich allen. Kein Verlangen oder Vermissen. Wobei ich nicht sagen würde, dass es "mir" egal wäre, wenn ich keine Gefühle mehr hätte, denn ich würde eine gefühllose Version von mir kaum als den gleichen Menschen definieren.

    Ich denke, man sollte die Vernunft bevorzugen. Mit ihr kann man besser analysieren, was richtig und was falsch ist.

    Im Grunde nicht besser, sondern überhaupt erst. Analysieren schließt an sich das Aufkommen von Gefühlen bzw die Beeinflussung durch sie aus. Dennoch sagen uns Gefühle in sehr vielen Dingen, was richtig oder falsch ist, auch in Dingen, die sich der bloßen Vernunft möglicherweise entziehen würden. Wenn ich mich frage (ein blödes Extrembeispiel, aber mir fällt derzeit nichts Besseres ein), warum es falsch ist, einen Menschen zu töten, dann würde mir meine bloße Logik sagen: Du kommst ins Gefängnis, wenn du es machst, verbaust dir dadurch Chancen etc. Mein Gefühl selbst sagt mir aber einfach, dass es falsch ist. Es gibt vielleicht nicht einmal eine richtige Begründung. Gräbt man tiefer, kann man vielleicht einige auf Gefühlen basierende Begründungen finden, aber gerade das ist es ja: Auch die basieren auf Gefühlen. Was sollte es mich kümmern, wenn Leute um ihren Angehörigen trauern, von der Logik her? Kümmert mich nicht. Durch Mitgefühl würde es mich aber durchaus kümmern.
    Gleichzeitig, um nicht aneinander vorbeizureden, möchte ich wissen, wie genau du "Vernunft" definierst.

    Gefühle verschließen sich einer guten Diskussion. Man sollte auf sie Rücksicht nehmen, aber niemals ein Argument auf ihnen gründen.

    Das ist immer das Dilemma, dass ich in einer Diskussion empfinde... Wir Menschen haben nun einmal eine emotionale und eine logische Seite. Beide sind nicht klar getrennt, sondern existieren mitunter gleichzeitig und verwoben. Wer legt fest, dass wir in Diskussionen auf die eine Seite immer verzichten müssen, sofern wir es denn können? Entfernen wir uns dann nicht vom eigentlichen "Menschsein"? Und doch ist es wohl notwendig, das zu tun, denn Vernunft sollte eigentlich objektiv verständlich sein, Gefühle eben nicht. Was dann natürlich in einer Diskussion, welche ja unter anderem den Austausch zum Ziel hat, bedeutet, dass man sich mit Vernunft verständlicher ausdrücken kann. Gleichzeitig würde ich es manchmal bevorzugen, wenn man einfach daran arbeitet, anderen seine Gefühle verständlich ausdrücken zu können. Denn da Gefühle eben einen Teil des Menschen ausmachen, versteht man durch bloße Vernunft einen anderen Menschen eben auch nur teilweise.

    Dieses Argument, dass man ohne Schmerzen kein Glück fühlen würde, ist ein alter Trick, der die Welt im Gesamten irgendwie harmonisch machen soll. Das ist aber problematisch. Denn wenn das eine Gefühl das gegenteilige erst definiert, so müsste man umgekehrt folgen, dass das Empfinden von Glück uns erst wissen lässt, was Schmerzen sind. Und so kann man logisch ableiten, dass, wenn man allen ihr Gück rauben würde, niemand wüsste, was Schmerzen sind. Das macht selbstverständlich keinen Sinn.

    Es geht, denke ich, dabei eher um einen Vergleichswert. Wenn man die ganze Zeit glücklich ist, dann ist Glück der Normalzustand. Es existiert also, im Verhältnis zur bestehenden Realität, sozusagen eine Inflation von Glück. Natürlich könnte man selbst in dem Fall noch Abstufungen vornehmen, banal ausgedrückt den Unterschied zwischen "glücklich" und "sehr glücklich". Und ja, dadurch wird vielleicht nur die Grenze im Vergleich zu jetzt angehoben. Heißt also, der weniger glückliche, aber nach unseren Begriffen eben immer noch glückliche Zustand wird plötzlich zum Schmerz. Ich sehe das trotzdem als schlecht an. Für jemanden, der in dieser Situation wäre, wäre es vermutlich egal, um nicht zu sagen normal. Aber gerade das ist der Punkt, den ich schon angedeutet habe: Ohne Gefühle bzw. ohne bestimmte Gefühle im Vergleich zu jetzt wäre man in einer völlig anderen Perspektive und hätte ein grundsätzlich anderes (Selbst-)Verständnis.
    Schmerz an sich ist aber nicht nur für einen selbst relevant. Wenn man wirklich weiß und spürt, was man anderen antut oder antun kann, dann wird man davon auch ablassen.

  • Ich denke es wäre sinnvoll zwischen Gefühlen und Emotion zu unterscheiden.
    Ein unterscheidungskriterium wäre zum beispiel, dass emotionen im gegensatz zu gefühlen, eher nach außen gerichtet sind.
    Schmerz und freude würde ich zu gefühlen zählen.
    Zorn und Liebe hingegen zu emotionen.
    Emotionen enthalten gefühle, sind aber auch von unseren vorstellungen beeinflusst.
    Gefühle sind von unseren Vorstellungen eher unberührt.
    Emotionen sind komplexer als gefühle.
    Emotionen unterscheiden uns denke ich auch vom ''tiere''.


    Das Gefühle nicht ohne funktion oder aufgabe exsistieren, sollte eigentlich jedem durch empirische beobachtung klar sein, wodurch die anfangspost-frage eindeutig mit: ,,Ja, Gefühle sind wichtig!'' zu beantworten wäre.






    Zitat von Thrawn

    Dennoch sagen uns Gefühle in sehr vielen Dingen, was richtig oder falsch ist

    Was du meinst, ist denke ich mal, dass verschiedene handlungsmöglichkeiten, gefühlsmäßig unterschiedlich positiv und negativ besetzt sind - man fühlt sich zu der einen handlung stärker hingezogen, als zu der anderen.
    Ein Gefühl sagt aber nicht aus, ob etwas richtig oder falsch ist.
    Gefühle sind zunächst einmal einfach ''da''. Gefühle entstehen autogen, dass heißt wir können nicht darüber bestimmen, ob wir uns freuen oder trauern.
    Trauern wir im tiefsten innern, können wir uns noch so oft ein lachen ins gesicht malen, wir können uns nicht selber belügen, denn es ist unsere emotionale wirklichkeit.


    Wovon ich eigentlich berichten wollte, bezogen auf das zitat, ist ein experiment in dem es um die interpretation von gefühlen ging.


    Es gab zwei testgruppen: A & B


    Beiden wurde ein mittel gespritzt, welches dafür sorgte, dass der blutdruck und die herzfrequenz stieg, man leicht zu schwitzen begann und eher unruhig/nervös war.
    Der einen gruppe sagte man, was das für ein mittel war und mit welchen symptomen die probanden zu rechnen hatten, der anderen gruppe wurde erzählt, das injizierte mittel sei eine kochsalzlösung und habe keine auswirkungen.
    Dann mussten beide gruppen einen sehr einfachen test schreiben und anschließend wurden sie befragt.
    Gruppe A, die im wissen über die symptome war, beschrieb diese korrekt und folgerten es sei die auswirkung des verabreichten mittels.
    Gruppe B allerdings, führte die körperlichen symptome auf Prüfungsangst zurück und argumentierten dementsprechend - dabei waren die aufgaben so einfach, dass prüfungsangst fehl am platze war.
    Das experiment sollte zeigen, dass man auch je nach information, seine eigenen gefühle fehlinterpretieren kann!



    Noch ein kleiner zusatz:
    Auf der einen seite ist der mensch ein rational denkendes wesen, auf der anderen seite handelt er aber oft irrational und gefühlsbetont.
    Kopf und Herz stehen oft im Konflikt.
    Ich persönlich denke, dass das Herz die richtung angeben sollte und der kopf sagt einem wie man am besten geht.

  • Ein unterscheidungskriterium wäre zum beispiel, dass emotionen im gegensatz zu gefühlen, eher nach außen gerichtet sind.

    Nun, diese Unterscheidung wird fachlich gesehen tatsächlich durchgeführt.

    Was du meinst, ist denke ich mal, dass verschiedene handlungsmöglichkeiten, gefühlsmäßig unterschiedlich positiv und negativ besetzt sind - man fühlt sich zu der einen handlung stärker hingezogen, als zu der anderen.
    Ein Gefühl sagt aber nicht aus, ob etwas richtig oder falsch ist.

    Nein, eben das meine ich nicht unbedingt. Ich meine tatsächlich Gefühle als ein gewisses "Echo" der objektiven Richtig-Falsch-Einteilung. Ich weiß, das ist in Bezug auf die Subjektivität der Gefühle äußerst paradox, aber es geht mir mehr um die Fälle, wenn Menschen sich in bestimmten Situation aufgrund ihrer Gefühle gleich verhalten. Dabei heißt es natürlich nicht, dass das, was die Mehrheit macht, zwangsläufig richtig ist. Aber es ist nun einmal so, was hält mich davon ab, meinen Kommilitonen im Chemielabor ihre Präparate zu klauen? Oder was hält sie davon ab, es bei mir zu tun? Bezogen auf so Situationen wie Stehlen allgemein: Was hält uns davon ab: Ein Gefühl, welches uns sagt, dass es falsch ist (und dann natürlich noch vernunftbedingte Sachen, Aufwand, Risiko usw., aber darum geht es jetzt nicht).
    Und ich denke, dass es auch objektiv eben richtig ist (nicht zu stehlen), also hat dieses Gefühl uns gesagt, was richtig ist. Sicherlich ist es auch dann so, dass uns das Gefühl erst einmal eben in eine Richtung stößt, aber ich meine den "Spezialfall" davon, dass das, was es uns sagt, tatsächlich richtig ist.


    Übrigens mag ich es nicht, von einem Konflikt zwischen Kopf und Herz zu sprechen. Das ist ja wohl ein Konflikt des Menschen mit sich selbst. Sollte denn jeder Mensch in sich total zerrissen sein?

  • Wobei ich nicht sagen würde, dass es "mir" egal wäre, wenn ich keine Gefühle mehr hätte, denn ich würde eine gefühllose Version von mir kaum als den gleichen Menschen definieren.

    Ich glaube gerade unsere Gefühle machen uns mitunter zu Menschen. Ohne sie wären wir nicht wirklich Menschen, sondern irgendwas anderes. Frag mich nicht was; vlt. ein Wesen, was sinnlos durch die Welt streift oder einfach nur ein Robotor. Zumindest ist das meine Auffassung - Gefühle sind wie Farben, die unser Leben nicht eintönig erscheinen lassen und ohne sie wären wir nichts.

  • Wie wir jetzt ausgerechnet auf Moral gekommen sind, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich Beispiele aus diesem Bereich gewählt habe, mir geht es aber nicht nur darum.

    also vertittst du eine Intuitionistische position im bezug auf moralisches handeln?

    Ich bin kein Experte, was moralisches Handeln angeht und solange ich mich mit dieser Position nicht ausreichend befasst habe, kann ich mir wohl kaum ein Urteil erlauben, ob ich wirklich dazu gehöre oder nicht. Es wäre jetzt natürlich eine schöne Ironie, sich intuitiv dazu oder nicht dazu zu zählen... Jedenfalls würde ich sagen, nicht vollständig.
    Ich mag generell keine Extreme und ein Aspekt mancher meiner Überlegungen ist eigentlich sogar die Vereinbarkeit von (vermeintlichen) Gegensätzen.

    Also glaubst du an universal gültige moralgebote?

    Ich würde gerne daran glauben, sowie generell an die Existenz allgemein gültiger und absoluter Wahrheiten in manchen Bereichen (wenngleich ich dadurch nicht unbedingt meine, sie alle kennen zu müssen), aber an etwas nur zu glauben ist gegen meine Prinzipien. Es gibt nach einigen Ansichten eine objektive Welt (Realität), die der unseren subjektiven Welt (Wirklichkeit) gegenübersteht. Wir nehmen alles subjektiv wahr, aber es gibt eben dennoch irgendwo etwas Objektives. Dummerweise macht das quasi automatisch die Beweisbarkeit dieser objektiven Welt so ziemlich unmöglich.
    Ich selber wäre jedenfalls sehr vorsichtig, wenn mir jemand erzählt, diese wahre Weisheit verkünden zu können und ich selber kann es eben auch nicht sagen.

  • Zitat von rivai

    Ich glaube gerade unsere Gefühle machen uns mitunter zu Menschen.

    Das Menschen Gefühle haben, ist eine notwendige Bedingung um Mensch zu sein, allerdings noch keine hinreichende.
    Tiere besitzen ebenfalls gefühle - ob tiere auch über emotionen verfügen ist eine andere frage.
    Hierbei sollte man dann nochmal zwischen tieren und Primaten unterscheiden.
    Primaten spreche ich nämlich emotionen zu, bei einer spinne wird das denke ich schon schwieriger.
    Dinge die meiner ansicht nach den menschen vom tiere ansondern sind folgende:
    - der mensch strebt nach höherem als er ist / das findet man sonst nirgends im tierreich
    - der mensch ist das einzige lebewesen, dass die erde in einen toten steinhaufen verwandeln kann ( atombomben )
    - der mensch betreibt religion
    - der mensch kann nicht einfach in der natur leben; wir müssen nahrung präparieren, eine unterkunft bauen,etc, kurz gesagt, wir müssen kultur schaffen, da wir in der natur sterben würden.
    - die mangelnde spezialisierung an einen bestimmten lebensraum kompensieren wir mithilfe von intelligenz ( alle anderen tiere sind spezialisiert und haben ihre niesche/der mensch hingegen kann durch hilfsmittel sowohl an land, als auch unter wasser, sowie in der luft exsistieren )


    um das einfach mal einzuwerfen.






    Zitat von thrawn

    [...]aber an etwas nur zu glauben ist gegen meine Prinzipien.

    Also suchst du wissen?
    Wann ist denn etwas für dich wissen?
    Hast du etwas, wo du sagen würdest: Das weiß ich! (?)

  • Vielleicht darf ich einwerfen, dass der Mensch sich gar nicht von den Tieren unterscheiden kann, weil er selbst ein Tier ist.
    Aber wenn ich auch mal eine Aufzählung machen darf:
    Der Mensch wird menschlich durch
    - seinen Irrationalismus
    - seine Arbeits- und Vernichtungslager
    - seinen Präzisionsgriff und seine Daumen
    - seine ach, langweilig. Es gibt etliche Dinge, die nur beim Menschen vorkommen, aber das unterscheidet ihn nicht von den Tieren. Es gibt auch Dinge, die nur beim Eisvogel vorkommen, das enthebt ihm dennoch nicht dem Tierreich.
    Würdest du außerdem einem Schlaganfallpatienten oder einem mit geistigen Schäden geborenen, der keine Gefühle empfindet, das Menschenrecht absprechen, wenn man das feststellen könnte? Würdest du ihn einer anderen Tierart zuordnen, denn es ist ja eine notwendige Bedingung?
    Außerdem müssen viele Tiere ihre Umwelt umgestalten. Ein Vogel überlebt auch nicht, wenn er am Boden schläft. Er muss also Äste knicken und ein Nest bauen. Ist also nicht ungewöhnlich. Ob man nun in einem Nest, einer Höhle, einer Blockhütte oder einem mehrfach gedämmten Hochhaus lebt, ist dabei zweitrangig.

  • Das Menschen Gefühle haben, ist eine notwendige Bedingung um Mensch zu sein, allerdings noch keine hinreichende.
    Tiere besitzen ebenfalls gefühle - ob tiere auch über emotionen verfügen ist eine andere frage.

    Da ich mich mit der fachlichen Abgrenzung nicht gut auskenne und eigentlich nur weiß, dass sie durchgeführt wird: Würde es dir vielleicht etwas ausmachen, mich daran teilhaben zu lassen, ohne dass dies in einer Aneinanderreihung kurzer Sätze geschieht, in denen bemerkenswert oft Ausdrücke wie "ich denke" vorkommen, was impliziert, dass diese Unterteilung nicht allgemein gültig sein könnte? So wirkt das ganze eben wie von dir aufgestellte Postulate, deren Sinn ich nur schwer nachvollziehen kann. Aber wenn du schon hier die Unterteilung forderst, wäre es eben auch sinnvoll, sie näher zu erläutern.


    Mensch unterscheidet sich vom Tier... Naja, schauen wir mal. Biologisch gesehen ist er sowieso ein Tier, wenn eben vielleicht ein in bestimmter Hinsicht außergewöhnliches.

    - der mensch strebt nach höherem als er ist / das findet man sonst nirgends im tierreich

    Absolut jeder Mensch oder nur die überwiegende Mehrheit?

    - der mensch ist das einzige lebewesen, dass die erde in einen toten steinhaufen verwandeln kann ( atombomben )

    Das einzige Lebewesen, dass wir bisher kennen. Wer weiß, was für Schrecken da draußen im Weltall lauern. :eeeek:

    - der mensch betreibt religion

    Auch hier: Wirklich jeder Mensch oder nur ein Teil? Wie genau definierst du darüber hinaus Religion? Ist es auch eine Art der Religion, an nichts zu glauben?

    - der mensch kann nicht einfach in der natur leben; wir müssen nahrung präparieren, eine unterkunft bauen,etc, kurz gesagt, wir müssen kultur schaffen, da wir in der natur sterben würden.

    Theoretisch wie auch praktisch ist der Mensch in der Natur lebensfähig. Auch Tiere bauen sich Unterkünfte. Um einfach nur zu leben, benötigt der Mensch keine Kultur an sich.

    - die mangelnde spezialisierung an einen bestimmten lebensraum kompensieren wir mithilfe von intelligenz ( alle anderen tiere sind spezialisiert und haben ihre niesche/der mensch hingegen kann durch hilfsmittel sowohl an land, als auch unter wasser, sowie in der luft exsistieren )

    Man kann dies als mangelnde Spezialisierung an einen Lebensraum verstehen, sicherlich. Da aber der Mensch in der Natur an sich und auch generell lebensfähig ist (aufgrund seiner Intelligenz) könnte man es auch so betrachten, dass unsere Intelligenz zur Anpassung an jeden Lebensraum führt, bzw. zu einer Art der Anpassung, bei der man den Lebensraum an sich anpasst. Wie oben erwähnt, ist der Mensch aber auch ohne total ausgefeilte Hilfsmittel in der Natur lebensfähig.


    Also suchst du wissen?
    Wann ist denn etwas für dich wissen?
    Hast du etwas, wo du sagen würdest: Das weiß ich! (?)

    Nein, ich suche kein Wissen, eher so etwas wie, keine Ahnung, nennen wir es Spaß. Damit erübrigen sich eigentlich auch die beiden zweiten Fragen, aber ich finde es interessant, wie sie gestellt sind. Die Betonung liegt darauf, was ich denke. Warum?
    Und ja, ich habe durchaus einige Sachen, von denen ich meine, dass ich sie weiß.

  • Generell: was ist mit dem werkzeuggebrauch als indikator für menschsein?

    Es geht nicht darum, Kriterien zu finden, die einen Menschen ausmachen, wenn man ihn von den Tieren abgrenzen will. Man kann nämlich bei jeder Tierart Kriterien finden, die bei dieser jeweils einzigartig sind. Die Frage ist lediglich, ob man aus einem bestimmten Grund den Menschen total abgegrenzt von den Tieren sehen sollte, dafür kann man sich aber nicht darauf berufen: Beim Menschen ist das halt so und sonst nirgends. Rein (bio)logisch gibt es keinen Grund, den Menschen darauf basierend prinzipiell außerhalb der Gesamtheit der Tiere zu sehen. Übrigens gibt es durchaus (andere) Tiere, die Werkzeuge einsetzen. Affen siehst du ja irgendwie mit den Menschen zusammen (von Emotionen her), aber es gibt noch andere Tiere, und sei das Werkzeug nur ein kleiner Stock, mit dem irgendwo was herausgekratzt wird.
    Trotzdem kann man natürlich anhand einer Reihe von Kriterien den Menschen grob definieren - das könnte man aber auch mit Würmern, Spinnen, Delfinen und eben jeder anderen Tierart machen, ohne sie gleich aus der Gesamtheit der Tiere herauszunehmen.
    Oder ganz präzise ausgedrückt: Man kann die Einzigartigkeit des Menschen (zu der sicherlich Gefühle bzw. Emotionen gehören) betonen, ohne ihn gleich damit von den Tieren abzugrenzen bzw. abgrenzen zu müssen.

  • Ich tanze mal eben bei eurer wirklich interessanten Diskussion aus der Reihe, einfach um auch mal meine Meinung zu der eigentlichen Hauptfrage abzugeben:
    Brauchen Menschen Gefühle?


    Ich habe mit "Ja" geantwortet.
    Gefühle sind natürlich. Ich könnte mir mein Leben nicht ohne Gefühle vorstellen. Dazu kommt das ich eine Krankheit habe die mich noch viel emotionaler macht als andere Menschen, auch wenn ich hierzu lieber nicht weiter eingehen möchte. Aber dies ist einfach ein Grund für mich das ich nicht auf Emotionen verzichten kann.
    Aber meine Gedanken in die Richtung gehen schon woanders hin. Denn das erste war jetzt nur auf mich bezogen.


    Es gibt Menschen auf dieser Welt die haben sich von Emotionen abgetrennt. Wie Pestkommando bereits sagte, Emotionen treten eher nach außen und Gefühle spürt man eher innerlich. Dies stimmt wirklich so.
    Diese Menschen haben sich zwar von ihren Emotionen verabschiedet und können wirklich kalt äußerlich wirken, als wären sie nur eine Maschine die nichts fühlt. Aber niemand weiß wie es innerlich in ihnen aussieht. Sicherlich werden sie noch Gefühle haben, egal wie sie sich geben. Ein Mensch kann nicht ohne Gefühle auskommen.
    Ich kann das auch.
    Wie bereits oben erwähnt bin ich emotionaler als die meisten anderen - es ist auch ärztlich bestätigt das es an meiner Krankheit liegt, also möchte ich in der Richtung nichts hören - wie auch immer, ich kann es auch gut Gefühle zu verschließen und mich nach außen hin kalt zu geben und oftmals bin ich es sogar schon ohne Absicht. Ich kann oftmals nicht mitfühlen.. also wenn einem Menschen um mich herum etwas Schlechtes passiet, dann kann ich die Trauer darum nicht verstehen und hau noch etwas drauf. Ich kann mit sowas nicht umgehen und mitfühlen und das tut mir wiederrum im nach hinein leid...


    Wut, Hass, Trauer, Liebe... all das sind die Gefühle die braucht ein Mensch meiner Meinung nach einfach nur um ein Mensch zu sein.
    Und es gibt ja den bekannten Spruch: "Mit Gefühlen spielt man nicht."
    Den gibt es nicht umsonst. Gefühle können gefährlich werden und zwar jedes Gefühl. Doch auch wenn sie gefährlich werden können, haben viele Gefühle auch sehr viel schönes und ob Menschen auf Liebe verzichten können/wollen... das kann ich mir nicht vorstellen.
    Egal wie verbittert ein Mensch in seinem Leben sein mag, selbst dieser möchte von irgendjemanden auf dieser Welt geliebt werden.