[Kanto] Schatten der Finsternis (beendet)

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • "Nun, Kai, da wir ja alle das gleiche Ziel zu haben scheinen, sehe ich keinen Grund, dich hier einfach stehen zu lassen", kam es von Blair, der offenbar - ähnlich wie Shai - kein Problem damit hatte, dass sich die Reisegruppe um zwei Mitglieder vergrößern würde. "Sehe ich genauso", pflichtete der Koordinator dem blonden Battler bei. "Je mehr wir sind, desto besser!" Und damit hatte Shai nicht ganz Unrecht: Würden sie sich tatsächlich zu einer großen Gemeinschaft zusammenschließen, wären die Chancen, sich gegen Team Pyrit zu behaupten, deutlich höher und realistischer. "Allerdings hoffe ich, dass ihr wisst, worauf ihr euch einlasst." Er schaute zu den Neuen hinüber. "Diese Reise wird alles andere als ein Zuckerschlecken." Wenn Shai so zurückdachte, war ihr bisheriges Abenteuer voller Gefahren gewesen, beginnend mit dem flüchtenden Professor, der für Team Pyrit gearbeitet hatte und letztlich endend mit der grausamen Ermordung eines ehemaligen Team-Mitgliedes. Noch waren sie unbeschadet davongekommen, doch wielange würde das noch gut gehen? Er schaute zum Himmel hinauf, doch der Blick aufs Blaue blieb ihm verwehrt; Wälle aus Wolken hatten sich gebildet und deckten alles in ein ungemütliches Grau ein. "Wir sollten reingehen", meinte Shai. "Immerhin sind wir hierher gekommen, um neue Pokémon zu sehen!" Er drehte sich kurz in die Runde, um die Reaktionen der anderen entgehen zu nehmen. Nach und nach setzten sich in Bewegung und betraten wenige Augenblicke das Portal, welches sie in die Safari-Zone führen sollte.
    Im Innernen der Eingangshalle blieb den Reisenden eine frische Luftzufuhr vewehrt. Schlagartig war die Temperatur angestiegen - es war stickig und miefig, eine ungewohnte Müdigkeit machte sich plötzlich breit. "Puh", begann Shai leicht erschöpft, "lasst und schnell die Bälle holen und dann nichts wie raus hier!"
    Der Raum war karg ausgestattet, bis auf die Informationstheke standen nur zwei verdorrte Topfpflanzen in den Ecken. Der Boden bestand aus Fließen, die jeden ihrer Schritte mit einem Echo begleiteten. In die Decke war Glas eingelassen worde, sodass man den wolkenbedeckten Himmel von drinnen gut begutachten konnten.
    Die junge uniformierte Frau an der Theke schien wenig von der großen Gruppe beeindruckt zu sein, zumindest starrte ihr Blick ins Leere. Erst nachdem sich Shai mehrmals räuspern musste, schreckte die Frau hoch. "Huch ... kann ich euch helfen?" "Wir wollen gerne in die Safari-Zone", reagierte Shai nun trotzig. Nun kehrte der gelangweilte Gesichtsausdruck der Angestellten zurück. "Ihr seid mit den Regeln vertraut?", fragte sie, fuhr allerdings fort, ohne auf eine Antwort zu warten. "Ihr bekommt dreißig Bälle, sind diese verbraucht, müsst ihr das Gelände verlassen. Das Einsetzen von Pokémon innerhalb der Safari-Zone ist strengstens verboten, stattdessen könnt ihr Köder benutzen, um wilde Pokémon anzulocken. Werft ihr mit Matsch, könnt ihr sie besser fangen, allerdings fliehen sie dann schneller. Noch Fragen?" Wieder wartete sie nicht, auch wenn Shai gerade zu einer Frage ansetzen wollte. Die Frau stellte zwei Kartons auf die Oberfläche der Theke. "Hier sind einmal die Bälle und dann noch die Köder. Da ihr so viele seid, müsst ihr euch die Bälle untereinander aufteilen. Sie tauchte mit der Hand ins Meer von grün-weißen Bällen ein und fischte etwa zwei Dutzend heraus. "Die Köder bestehen größtenteils aus Leckereien, jeder nimmt sich bitte einen kleinen Beutel voll!" Im zweiten Karton lagen mehre Plastiktüten, in den sich braune, rote und blaue Essensbrocken befanden; Shai wollte gar nicht wissen, um was es sich da genau handelte. "Der Park schließt am Abend. Verlasst ihr ihn nicht rechtzeitig, bleibt ihr bis morgen Früh eingesperrt. Viel Spaß!" Dann wandte sich sie Frau ab und blätterte nun in einem Magazin, welches sich wohl auch unter der Theke befunden hatte. "Danke. Ihnen auch noch einen schönen Tag", antwortete Shai überdeutlich und laut. Etwas zog in an seinem Hosenbein. "Du musst leider zurück in deinen Ball, Evoli." Er rief das süße, katzenähnliche Pokémon zurück, ebenso Fukano und Bisasam. "Mal schauen, ob ich auch ohne eure Hilfe Erfolg haben werde." Dann schnappte er sich eine Hand voll Bälle von der Theke. "Ist doch okay, wenn jeder etwa fünf, sechs Bälle nimmt, oder? So hat jeder die gleichen Chancen." Shai grübelte. Eigentlich hatte er gar nicht vor ein Pokémon zu fangen - immerhin war er gut mit seinen Jetzigen bedient. Mal sehen was sich ergibt, dachte er sich. Es reichte ja, wenn er einige gute Naturfotos schoss oder wilde grasende Pokémon beobachtete. Allerdings sprach auch nichts gegen einen entspannten Spaziergang - der Tag hatte noch so viel zu bieten.

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.

  • Der eine Junge stellte sich als Ace vor, während der andere seinen Namen als Kai angab. Beide hatten nach einer Mitfahrgelegenheit zur Seeschauminsel gesucht und gehofft, diese in der Gruppe gefunden zu haben. Blair meinte auch, dass man die beiden ruhig mitlassen könne, da es grundlos wäre, sie hier zu lassen. Auch Aeon nickte nur. Was konnte es schaden, zwei weitere Verbündete zu haben, insbesondere gegen Team Pyrit? Deshalb kam es so, dass sich die beiden der nun wieder größeren Gruppe anschlossen und man die Safarizone gemeinsam betrat. Im Eingang wartete eine sehr gelangweilt wirkende Eingangsdame auf sie, die ihnen tonlos die Regel nochmal erklärte und ihnen Pokebälle und Köder übergab. Shai übergab jeden fünf Bälle, da es sonst nicht für alle reichen würde und sie wurden aufgefordert, ihre Pokemon zurückzu rufen. "Sorry ihr Drei ", meinte der Weißhaarige entschuldigend zu seinen Freunden. "Aber ihr habt jetzt erstmal eine Pause." Der Mentalist rief seine Pokemon in ihre Bälle zurück und nahm dann seinen Anteil der Safaribälle und des Futters entgegen, was er nachdenklich in der Hand wog. Was konnte wohl so lecker sein, dass die Pokemon sich der Gefahr aussetzten, gefangen zu werden?


    Aus dem Gebäude heraus eröffnete sich ihnen das große Gelände der Safarizone und Aeon nahm sich erstmal zeit, die großartige Landschaft auf sich wirken zu lassen. In einiger Entfernung entdeckte man bereits hinter einige Bäumen schleichende Schatten, wahrscheinlich Pokemon, die sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten. "Ich weiß gar nicht, soll ich versuchen ein Pokemon zu fangen? Vielleicht kann ich auch meine mentalischen Fähigkeiten trainieren, indem ich versuche sie zu beruhigen, wenn ich versuche eines zu fangen ", murmelte der Mentalist gerade noch so hörbar, bevor zum wolkenbehangenen Himmel blickte. "Einfach mal sehen, was die Zukunft bringt."

  • Endlich ging man in die Safari-Zone, auch wenn Ben sich das Ganze anders vorgestellt hatte.
    Die Eingangshalle war stickig und das Personal eher das Gegenteil von kundenfreundlich. "Ob die uns wirklich einsperren würden?", fragte sich der Drachentrainer bedenklich.
    Auch Draschel wurde missmutig, da er mit seinem Trainer nicht reingehen durfte.
    "Sei nicht traurig. Ich werde dir später alles haargenau erzählen, versprochen.", tröstete Ben seinen Partner, der daraufhin freudig hüpfte und in seinem Ball verschwand.
    Dann schnappte sich Ben einige Bälle und Köder und schritt mit der Gruppe gespannt in die Zone.
    Drinnen konnte man einige Schatten von Pokemon entdecken, wovon es hier reichlich zu geben schien. Aeon murmelte gerade noch hörbar was davon seine Mentalistenkräfte zu benutzen.
    Ben hingegen griff in seine Tasche und holte seinen Pokeradar heraus: "Ich verlasse mich auf die Technologie.", und schaltete das Gerät an.
    Sofort tauchten mehrere Punkte auf dem Bildschirm auf. "Oh wow, die tummeln sich ja überall! Ich glaub das ist ein Bluzuk, das ein Hornliu und wow! Ich glaub dieses Muster stammt von einem Sichlor."
    Seine Kundschafterinstinkte wurden geweckt und er war bereit sie voll auszutesten: "Wer braucht eine Führung durch dieses Gelände? Ich kann euch zu nahezu jedes Pokemon führen. Wenn euch die Bälle ausgehen, könnt ihr meine haben und wenn das nicht hilft...", er ballte kurz seine Fäuste, "dann wird Körperkraft der Sache nachhelfen.", aber verstummte direkt.
    Shyreen stand neben ihm und Ben wusste, was sie von solchen Aktionen hielt.
    Nun eher kleinlaut fragte er dann: "Wer möchte mit?"

  • Die scheinbar durchsichtige Schiebetür öffnete sich automatisch und gemeinsam betraten sie die Safari-Zone. Das Erste, was Shai in die Augen stach, waren die zahlreichen grünen Landschaften, auf denen wilde Pokémon grasten und es sich einfach gut gingen ließen. In der Nähe des Eingangs bestanden die Wege noch aus schön geförmten Pflastersteinen, die parallellaufend in andere Richtungen gingen; doch schon - und das sollten die Reisenden bald erfahren - wenige Kilometer später, wichen die Steine, dreckigen und kaum erkennbaren Wanderpfaden, die sich in der Wildnis verloren. Von irgendwo konnt Shai etwas plätschern hören, doch er konnte dessen Ursprung nicht ausmachen. Vermutlich befand sich eine Wasserquelle in direkter Nachbarschaft. Shai war sichtlich beeindruckt, denn sowas gab es in Dukatia City gewiss nicht. Nun folgten seine Augen einem Schwarm Taubsis, der sich in die Luft erhob, und Richtung Osten flog.
    "Wer braucht eine Führung durch dieses Gelände? Ich kann euch zu nahezu jedes Pokemon führen. Wenn euch die Bälle ausgehen, könnt ihr meine haben und wenn das nicht hilft", Ben ballte kurz seine Fäuste, "dann wird Körperkraft der Sache nachhelfen." Dann verstummte er und Shai ahnte, dass die danebenstehende Shyreen etwas damit zu tun haben könnte. In einem etwas kleinlauteren Ton fuhr er fort: "Wer möchte mit?" Shai, der an einer Führung sehr interessiert war, hob seine Hand. "Ich auf jeden Fall", japste er. "Vorrausgesetzt du kennst dich auch wirklich hier aus." Er grinste, fing dann aber leicht an zu lachen. "Aber wohin sollen wir zuerst? Es gibt hier recht viele Gehmöglichkeiten."


    OT: Los geht's. (:

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Holmes ()

  • Die Gruppe betrat endlich das Pförtnerhäuschen, das den Eingang der Safarizone bildete und fand sich einer völlig desinteressierten Empfangsdame gegenüber. Shyreen war diese Person zutiefst unsympathisch und so verschränkte die Grauhaarige grimmig die Hände vor der Brust und ließ die gelangweilt klingende Einführung über sich ergehen. Als die Dame geendet hatten riefen die anderen ihre Pokémon zurück und Ben verkündete lauthals die anderen könnten seine Bälle haben und er würde notfalls die wilden Pokémon auch eigenhändig niederringen, was bei Shyreen, die neben ihm stand ein verärgertes Knurren auslöste. Dem Drachentrainer war dies scheinbar aufgefallen, denn er fügte seinen letzten Satz nun deutlich kleinlauter hinzu: „Wer möchte mit?“ Shai stimmte sofort zu den Drachentrainer zu begleiten. „Pass du lieber auf, dass du dir nicht schon wieder den Arm durchlöchern lässt.“, knurrte die grimmige Trainerin und fixierte ihn mit kaltem Blick, „Und mach besser nicht solche Versprechungen. Wenn du alle deine Bälle hergibst, musst du die Safarizone verlassen.“ Demonstrativ griff sie in beide Kartons und nahm einen Ball und ein Säckchen Futter an sich, bevor sie zu ihren Pokémon trat. Ohne die anderen Trainer weiter zu beachten ging sie neben Saphira in die Hocke und kraulte Fiffyen neben ihr den wuschigen Kopf. „Es tut mir Leid Kleine, fremde Pokémon sind da drin wohl nicht erlaubt.“, murmelte sie dem Drachenmädchen zu. „Das hab ich verstanden, ist schon gut.“, antwortete das kleine Kaumalat stockend in Gedanken. „Wir drei machen uns noch einen schönen Tag und erkunden etwas die Stadt.“, half ihr Musheen und bekam dafür einen dankbaren Stupser. Saphira, die erst vor kurzem entdeckt hatte, dass sie Shyreen bereits genug vertraute, um mit ihr in Gedanken sprechen zu können, schien noch immer etwas mit der neuen Situation überfordert. „Keine Sorge Shy, wir beide bleiben bei Saphira und passen auf, dass kein Trainer aus Übermut oder Selbstüberschätzung versucht sie zu fangen.“, versicherte die Schattenkatze. „Du weißt, dass ich euch vertraue, aber passt bitte auf euch auf. Den Menschen dieser Stadt traue ich nämlich so gar nicht…“, antwortete ihrer Trainerin mit einem genervten Blick auf die Empfangsdame, die plötzlich interessiert und völlig ungeniert die Mentalistin und ihre vierbeinigen Begleiter anstarrte, „Am besten wartet ihr auf uns am Hafen. Wobei ihr euch aber Zeit lasen könnt. Die meisten hier werden die Öffnungszeit voll ausnutzen wollen und nach Einbruch der Dunkelheit findet man selten noch jemand, der einem noch ein Schiff verkauft, an dem nichts faul ist.“ „Trifft sich doch ganz gut. Es ist eh Nachts auf den Straßen am witzigsten oder glaubst du nur Menschen können gute Partys schmeißen.“, neckte Musheen still und stieß ein Maunzen aus, das man fast als Lachen interpretieren konnte, „Es wird mal wieder Zeit, dass wir wieder eine Großstadt unsicher machen, stimmts Kleiner?“ Fiffyen nickte begeistert und schien es kaum erwarten zu können endlich los zu kommen. „Mach dir keine Sorgen.“, wandte Shy an Saphira, die etwas verunsichert wirkte, „Die beiden sind nämlich in Großstätten aufgewachsen und kommen ganz gut mit den zwielichtigen Gestalten, die Nachts anzutreffen sind zurecht.“ Auch wenn die Grauhaarige wie immer grimmig dreinblickte, so wurde ihr Blick nun doch ein wenig weicher, als ihre drei Pokémon sich durch die Eingangstüre hinaus auf die Straße traten. Doch schnell hatte sie wieder ihre starre Maske aufgesetzt und schritt durch die gegenüberliegende Glastür hinaus in die Zone.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • So eine unhöfliche Empfangsdame hab ich ja noch nie erlebt, dachte sich Kai, als die Gruppe in die Eingangshalle ging, Bei der ist es kein Wunder, wenn hier erstmal tote Hose ist. Wer würde sich denn schon so empfangen lassen?
    Wenigstens die Regeln war einfach und verständlich. Keine Pokemon, Safaribälle verwenden, wenn man keine Bälle ist Schluss. Klar und logisch. Ohne zu Zögern nahm der Battler sich fünf Bälle, wobei er schweren Herzens seine Pokemon zurückließ - wenigstens war es nur für kurze Zeit - und trat mit den anderen in die Safarizone ein. Sogleich bot der Drachentrainer eine Führung an. Ein kalter Blick von Shyreen ließ aber sein Angebot in einer eigeschüchterten Nuschelei enden. Kai musste sich am Riemen reißen, um nicht laut loszulachen. Er war zwar einer Führung nicht ganz abgeneigt, doch eigentlich bevorzugte er es, allein sich ein Pokemon zu fangen. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was auf ihn zukommen würde.
    Neugierig ließ Kai seinen Blick umherschweifen. Dann rief er sich noch einmal ins Gedächtnis, welche Pokemon für ihn nützlich wären und wo er sie in der Safarizone finden könnte. Was ihm vor allem in seinem Team fehlte war Masse. Und zwar wörtlich. Sobald ein Gegner ihn mit einer schnellen, starken Attacke treffen würde, hätte er schlechte Karten. Er brauchte also ein Pokemon, was notfalls eine ganze Menge Schden einstecken und immer noch gut kämpfen könnte. Dann wandte er sich an Ben. "Wenn du mich zu einem Kangama oder einem Stollunior führen könntest, würde ich mitkommen.", sagte er nur um dann gleich neugierig Shai zu fragen: "Was meint sie mit, Arm durchlöchern?"


    OT: Wunschpokemon genannt. Nun muss ich es nur noch finden und fangen.
    Solange man es mir natürlich erlaubt, vorausgesetzt.
    ;)

  • Shyreens Belehrungen trafen Ben wie ein Pfeil.
    Der Drachentrainer wollte ihre Einstellung zu diesem Thema nicht verzeihen, aber er hatte mittlerweile gelernt geduldiger zu sein. Irgendwann werden die beiden sich schon einig sein, so seine Hoffnung.
    Abgesehen davon traf sein Vorschlag auf Zustimmung. Shai hob seine Hand und fragte auch direkt, welchen Weg die Gruppe nehmen soll. Seine Vorrausetzung hingegen lies Ben mit einem Grinsen beantworten. Sein Radar hatte ihn nie im Stich gelassen, auch wenn er Ben bisher nicht zu sein wichtigstes Ziel geführt hatte.
    Auch einer der Neuen beteiligte sich an der Führungsrunde. Er bat den Drachentrainer darum ihn entweder zu einem Stollunior oder zu einem Kangamer zu führen. Außerdem stellte er eine Frage bezüglich Shys Äußerung.
    "Kai richtig?", fragte Ben nochmal nach. "Das mit dem Arm kann ich dir schnell erklären.", und hobs einen linken Unterarm, der noch in einem Verband eingewickelt war. "Sagen wir es kurz: Ich hatte einen kleinen Kampf mit einem Wablu gehabt, dessen Schnabel ziemlich spitz war.", erklärte er. Mehr zu diesem Thema wollte er wegen Shyreen nicht sagen.
    "Aber dein Wunsch soll in Erfüllung gehn!", rief er wieder motiviert. Sofort stellte Ben seinen Pokeradar ein und bekam erste Signale.
    "Dorthin!", und schritt begeistert vorran.


    Kurz darauf erblickte die Gruppe einen See.
    Auch wenn die Eingangshalle alles andere als eine Augenweide war, so war der See hier das genaue Gegenteil. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich auf der Wasseroberfläche und man hatte das Gefühl, als würde ein dünner Goldfilm auf dem Wasser liegen.
    Hier und da sprangen ein paar Karpadors hervor, wovon die meisten nur mit einem Bauchplatscher wieder eintauchten. "Sag ich doch, ich führe euch zu den schönsten Orten.", gab Ben stolz an.
    Dann schauhte er wieder auf seinen Radar und deutete auf einen kleinen Hügel am Rande des Sees. "Dort versteckt sich ein Stollunior. Wenn wir uns hinschleichen, dürfte der Überraschungsmoment auf unserer Seite sein.", sagte er zu Kai und began vorsichtig Richtung Hügel zu gehen. Danach deutete er Kai ihm zu folgen.


    OT: So, erste Station erreicht. Ich schätze Jonny kann dann anfangen zu fangen xD

  • Es kamen noch ein paar Leute dazu. Schließlich schien die Gruppe vollständig zu sein, denn sie betraten das Gebäude der Safarizone. Ace hielt sich beim Betreten des Gebäudes etwas im Hintergrund. Hätte ich mir eigentlich gleich denken können, dass die in die Safarizone wollen... Aber was solls. Ich bin zwar kein freund dieser Einrichtung, da hier eigentlich die Pokemon gefangen gehalten werden und dann nach und nach von den Trainern mitgenommen werden. Ausserdem sind hier drinnen eigene Pokemon verboten. Ich denke jedoch, das ich meine Pokemon hier im gebäude lassen kann. Schwach sind sie nicht und wenn sich jemand an ihnen vergreifen will, wird sie sich wünschen nicht einmal daran gedacht zu haben. Nach der Erklärung nahmen alle einige Pokebälle und Köder und verließe das Gebäude auf der anderen Seite wieder. Da Ace nicht vorhatte ein Pokemon zu fangen nahm er wie Shyreen nur einen Pokeball aus der Kiste mit den Pokebällen um somit die Safarizohne betreten zu können ohne gleich wieder rausgeworfen zu werden.


    Ein ihm bisher noch unbekannter Junge meinte, das er einen zu jedem Pokemon führen können, das es in der Safarizone gab. Ausserdem bot er seine Pokebälle den anderen Gruppen mitgleidern an, falls ihre ausgehen sollten und er würde selber im Notfall auch in den Kampf eingreifen. "Pass du lieber auf, dass du dir nicht schon wieder den Arm durchlöchern lässt," kam es daraufhin von Shyreen, die anscheinend nicht so sonderlich viel von dem Vorschlag hielt, dass der Junge in den Kampf eingriff. Kai fragte danach, ob ihn der Pokeradarnutzer zu einem Stollunior oder Kangama führen könnte, hakte aber auch noch nach, was es mit dem Arm auf sich hatte. Der Junge hob darauf hin seinen linken verbundenen Unterarm und erklärte, das die wunde von einem Wablu stammte, mit dem er gekämpft hatte. Ich glaube, das dieser Junge mir wirklich unsympatisch ist... Er bindet seine Pokemon durch Gewalt an sich. Pokemon sollten zumindest die Chance darauf haben zu entscheiden, ob sie mit einem kommen oder nicht und ihre entscheidung sollte auch respektiert werden.

  • "Was meint sie mit ... 'Arm durchlöchern'?", bekam Shai zu hören. Doch eher er diese Frage auch nur ansatzweise beantworten konte, hatte Ben dies bereits selbst getan. Shai dachte nach. Bestanden immer noch Spannungen zwischen Shyreen und dem Drachennarr? Wenn ja, mussten diese so schnell wie möglich aus der Welt geschafft werden. Doch wer von beiden hatte recht? Shyreen, die es verabscheute Pokémon gewaltsam in ihr Team einzubringen, oder doch Ben, der in der Tat ein waschechter Drachenbändiger war und diese Lebenslust auslebte. Shai konnte beide Seiten mehr oder weniger nachvollziehen, doch sie hatten natürlich auch Schattenseiten. Solche, die einfach nicht zu klären waren. Shai seufzte, doch es bemerkte niemand. Er sah zu Shyreen hinüber. Ihr Blick wirkte leicht bockig und der Koordinator ging auf sie zu. "Du solltest mitkommen", meinte Shai im ernsten Ton. "Es tut nicht gut, immer nur im Alleingang zu marschieren. Wenn es dich beruhigt, auch ich finde Bens Methoden nicht korrekt. Allerdings akzeptiere ich seine Lebensweise, denn was anderes kann ich nicht tun. Man sollte nicht versuchen, Menschen mit bösen Worten versuchen zu beeinflussen." Die Gruppe setzte sich nach und nach in Bewegung, Ben hatte die Führung übernommen, ständig sah er auf seinen ramponierten Radar, der ihm offenbar die Richtung wies.


    Sie bekamen viel zu sehen, vor allem die Vielzahl an Pokémon beeindruckte Shai doch sehr, noch nie war er an so einem friedlichen Ort gewesen. Ob es jemals auf der ganzen Welt so friedlich sein wird? Shai verwarf diesen Gedanken wieder, denn niemals würde er sich irgendwelchen Illusionen hingeben. Denn Shai war - und darauf bestand er zwingend! - zwar ein vielseitiger Optmist, dennoch ein nachdenklicher Realist. Diese Mischung war es, die ihn und seine Trainingsmethoden mit Pokémon ausmachte.
    Sie stapften weiter; das mussten sie tun, denn allmächlich wich der Weg einer Schlammspur und ihre Füße versanken im Dreck. Dann blieben sie plötzlich stehen und Shai wusste zuerst nicht wieso. Doch dann erblickte er denn den See, der alles andere in den Schatten stellte. Sonnenstrahlen, die inzwischen wieder durch die Wolken grinsten, strahlten auf die Wasseroberfläche, was einem atemberaubenden Anblick bot. "Sag ich doch, ich führe euch zu den schönsten Orten", meinte Ben mit einer Spur Stolz in der Stimme. Shai bemerkte Shyreens abfälligen Blick, blieb allerdings still. Der Blick des Drachentrainers war nun auf einen naheliegenden Hügel gerichtet. "Dort versteckt sich ein Stollunior. Wenn wir uns hinschleichen, dürfte der Überraschungsmoment auf unserer Seite sein." Die beiden gingen los, doch Shai hatte das Interesse an der kürzlich begonnen Pokémonjagd verloren. "Wenn es euch nichts ausmacht, bleibe ich am See und ruh mich aus", rief er ihnen hinterher. Er hatte einen größeren Felsen ins Visier genommen, steuerte darauf zu und setzte sich auf ihn. Die Unterfläche was eiskalt, doch schon nach kurzer Zeit erwärmte sie sich; von hier aus hatte er einen hübschen Blick auf das glasklare Wasser.


    OT: Ihr beiden könnt jetzt mit dem Fangen beginnen, alle anderen können sich inzwischen ausruhen und Proviant essen oder das naheliegende Seegebiet erkunden.

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.

  • Die Gruppe war nun endlich vollzählig in der Safarizone angekommen. So gleich ging es auch schon in den Eingansbereich, wo sie eine unfreundliche Dame am Empfangschalter empfing. Sie erkläre ihnen, was sie in der Zone alles machen können und was sie zu sein haben lassen sollten. Wie das mit nehmen der eigenen Pokemon war verboten. So musste Temari ihre beiden Freunde erst einmal für eine ungewisse Zeit zurück lassen. Sie streichelte Evoli und Glumanda noch mal am Kopf, bevor sie die beiden zurück in ihre Pokebälle rief. Nur ihr Ei, durfte das Mädchen mit in die Safarizone nehmen. Temari griff noch schnell in die beiden Kisten, die auf den Tisch standen. Sie nahm sich einmal drei Safaribälle und ein Säckchen mit Ködern raus. Dann gingen sie alle gemeinsam Richtung Eingang der Safarizone.


    Temari staunte nicht schlecht, als sie die Zone betreten hatten. Hier und dort konnte man schon ein paar Pokemon beobachten, wie sie sich in ihrem Umfällt verhielten. Jedoch, einige Pokemon schien es nicht zu interessieren, dass gerade eine Gruppe von Menschen nur wenige Meter von ihnen weg war. Andere wieder rum beobachte die Gruppe aufmerksam. „Hier würde man sich als Pokemon sicher wohl fühlen.“ , dachte sich Temari, als sie sich die ‚Gegend anschaute. Da meldete sich Ben plötzlich zu Wort. Er wollte gerne den Führer durch die Safarizone machen. Wer mit ihm gehen wollte, sollte sich melden. Er wüsste nämlich von sich aus, wo man am besten die Pokemon fangen kann, die man sucht. Die junge Koordinatorin überlegte nicht lange nach und meldete sich schließlich. So ging die kleine Gruppe los. Weit in die Zone hinein. „Ob Ben auch wirklich den Weg kennt?“, sie zweifelte einwenig, da Ben sie durch dichtes Gestrüpp zwang. Doch schon bald waren ihre Zweifel beiseite geschoben, als sie zu einem wunderschönen See geführt wurden. Dessen Wasser Glas klar war. Hier gefiel es dem Mädchen sehr gut. Sie setzte sich ans Ufer des Sees. Holte dabei ihr Pokemon-Ei aus ihrem Rucksack hervor und schaute sich die herrliche Aussicht des Sees an.

  • "Ganz schön gewagt, sich mit einem Wablu ohne Pokemon anzulegen.", war Kais Kommentar zu Bens Erzählung. Für den See und die wunderschöne Umgebung hatte der Battler nur wenige Blicke übrig. Ihn interessierten eher die Pokemon, die sich hier aufhielten. Okay, Karpador waren die schwächsten Pokemon, die es gab, doch der Battler wusste, wie gefährlich ihr Entwicklung, Garados, sein konnte. Er hatte mal mit so einem Biest Bekanntschaft gemacht und obwohl es verletzt gewesen war, hatte nicht viel gefehlt und es hätte ihn und seine Pokemon hinweggefegt. Einzig ein gut platzierter Funkensprung von Lux hatte ihn vor der drohenden Niederlage bewahrt. Kai schüttelte sich, als er an diesen fürchterlich knappen Kampf dachte. Doch er war nicht hier, um Karpador zu fangen, auch wenn es reizvoll war.
    "Dort versteckt sich ein Stollunior. Wenn wir uns hinschleichen, dürfte der Überraschungsmoment auf unserer Seite sein.", sagte Ben und deutete zu einem Hügel am Rand des Sees. Auch ging er gleich los und bedeutete Kai ihm zu folgen, was dieser auch tat. Leise und vorsichtig schlichen sich die beiden an den Hügel heran und Kai spähte vorbei. Tatsächlich! In einer kleinen Kuhle im Gestein lag ein Stollunior und schlief. Sein Metallkörper glänzet silbern in der Sonne und deutlich war eine Narbe quer über dem rechten Auge zu sehen. Kai fiel auf, dass am Felsen deutliche Kratzspuren zu sehen waren. Auch hielten die Pokemon des Sees Abstand zu dem Stollunior. Ein Einzelgänger!, wurde es Kai schlagartig klar. Das machte die Sache etwas schwieriger. Aus Erfahrung wusste Kai, dass solche Pokemon nicht einfach zu fangen waren. Ein einfacher Wurf mit dem Pokeball, während es schläft, würde nur bedingt wirken. Nein, zuerst musste man solche Pokemon schwächen. Doch wie, wenn man keine Pokemon hatte? Noch einmal prüfte Kai die Umgebung und legte sich einen Plan zurecht. Wenn ich dieses Stollunior richtig eingeschätzt habe, müsste es funktionieren. Wenn nicht...nun, dann wird das sehr weh tun!
    Kai atmete noch einmal tief durch und trat dann hinter dem Felsen hervor. Wie erwartet, erwachte das Stollunior augenblicklich und funkelte den Battler herausfordernd an. Es hat sich also nur schlafend gestellt., erkannte Kai. Rasch holte er einen Stein aus der Tasche und wog ihn so in der Hand, dass das Stollunior ihn sehen konnte. Dieses stand auf und senkte den Kopf, bereit für den Kampf. Kai zögerte nicht lange und schleuderte den Stein. Mit einem klingenden Geräusch prallte der am stahlharten Schädel des Pokemons ab und hinterließ einen Kratzer. Wütend schnaubte das Stollunior und griff an. Rasch wich Kai zur Seite aus und ließ es ins Leere laufen. Das Stollunior nutzte seinen Schwung und drehte rasch um, nur um wieder mit gesenkten Kopf auf Kai loszugehen. Verdammt! Das ist schnell!, schoss dem Battler in Kopf und er warf sich zur Seite. Haarscharf raste das Stahlpokemon an ihm vorbei und krachte gegen den Felsen. Benommen taumelte das Stollunior und drehte sich wieder zu Kai um. Das reicht anscheinend noch nicht., dachte der und beschloss den zweiten Teil seines Planes einzuleiten. "War das schon alles, Kleiner? Scheinst ja doch nicht so stark zu sein, wie du dich gibst!", rief er dem Stollunior entgegen. Allein der Ton machte schon die Bedeutung seiner Worte klar und das Pokemon schnaubte vor Wut. Es nahm noch einmal Anlauf und donnerte noch einmal auf Kai los. Erst zu spät bemerkte es, dass dieser direkt am Rand des Sees stand. Mit einem triumphierend Grinsen warf sich Kai nach hinten ins Wasser. Das Stollunior konnte nicht mehr abbremsen und platschte hintendrein. Als Stahlpokemon konnte es nicht schwimmen und es versank schnell im Wasser. Kai schwamm so schnell er konnte zum Stollunior hin und hievte es aus dem Wasser. Dann holte einen Pokeball raus. Vom Wasser geschwächt, schaute das Stollunior zu ihm hoch. "Ich schätze, diese Runde geht an mich, Kleiner. Wenn du eine Revanche willst, musst du mit mir kommen, einverstanden?", fragte Kai grinsend. Das Stollunior zögerte kurz, dann nickte es und Kai tippte es mit dem Ball an. In einem roten Lichtstrahl verschwand das Pokemon im Ball, dieser rucktelte ein paar Sekunden lang hin und her, dann war es vorbei.
    Triumphierend hob Kai den Ball in die Höhe. Das Stollunior war gefangen!
    "Ähm, könnte mir jemand mal kurz aus dem Wasser helfen?"


    OT: So, geschafft. Ich hoffe, der Post ist in Ordnung. :D

  • Das Wasser hatte ihn auf eine seltesame Weiße in Bann gezogen, Shai konnte seinen Blick nicht mehr davon abwenden. Das Glitzern der Oberfläche war stärker geworden und langsam fing es an ihn zu blenden, doch der Koordinator versuchte nicht seine Augenlider zu schließen. Wellen, zunächst kaum erkennbar, hatten sich in der Mitte des Sees gebildet und Shai vermutete, dass sicherlich ein Karpador nach oben getaucht war, doch er interessierte sich nicht dafür und starrte nun ans grüne dichtbewachsene Ufer.
    Er konnte Temari mit ihrem Pokémon-Ei unweit des Wasser. Sollte er zu ihr gehen? Ben und Kai waren ja noch mit dem Pokémonfangen beschäftigt und von den anderen war nichts zu erkennen. Dann sprang er vom Stein und ging seitwärts nach unten, um nicht auf dem nassen Graß auszurutschen. Offenbar hatte sie ihn noch nicht gehört, denn sie schaute immer noch gedankenversunken auf den See, dabei rieb sie mit ihrer rechten Hand das Ei. Doch bevor er sie ansprechen konnte, geschah etwas anderes.
    Es gab einen lauten Klatsch und jemand war ins kalte Wasser gefallen. Wer es war, wusste Shai zunächst nicht, da er nur noch eine Wasserfontäne nach oben spritzen sah. Dann verschwanden die Spritzer und Kai kam mit einem Pokémon zum Vorschein: Ein Stollunior. Nur wenige Sekunden später verschwand es in einem Pokéball und just war Shai neugierig geworden. Auch Temari hatte die Situation mitverfolgt, welche wie aus Trance aufgewacht war, und zusammen rannten sie zum durchnässten Trainer.
    "Ähm, könnte mir jemand mal kurz aus dem Wasser helfen?", konnten sie schon von Weitem hören. Die beiden Koordinatoren kamen zum Stehen und Shai streckte seine rechte Hand aus, stets aufpassend, dass nicht auch er ins kalte Nass fallen würde. Der Battler griff sie und Shai zog ihn mühselig nach draußen. "Puh, geschafft", japste Shai. "Nächstes Mal passt du aber besser auf, wo du kämpfst." Er grinste. Dann wanderte sein Blick erneut auf den grün-weißen Ball. "Wow, du hast dir ein neues Pokémon gefangen! Zeigst du's uns noch einmal?", fragte Shai neugierig und gespannt.

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Holmes ()

  • Ben begann mit der „Führung“. Shyreen wollte sich schon abwenden und alleine loslaufen, als Shai sie ansprach. „Du solltest mitkommen“, meinte der Junge ernst, „Es tut nicht gut, immer nur im Alleingang zu marschieren. Wenn es dich beruhigt, auch ich finde Bens Methoden nicht korrekt. Allerdings akzeptiere ich seine Lebensweise, denn was anderes kann ich nicht tun. Man sollte nicht versuchen, Menschen mit bösen Worten versuchen zu beeinflussen.“ „Ich versuche niemand zu beeinflussen.“, wiedersprach die Grauhaarige ihm, folgte der Gruppe aber, als Ben sie wegführte.
    Auf die Umgebung achtete die Mentalistin nicht sonderlich, ihr setzte die ungewohnte Stille in ihrem Kopf zu. Gewöhnlich war mindestens einer ihrer Gefährten bei ihr. So suchte sie den Kontakt zu wilden Pokémon. Die Wiesen der Safari Zone waren nicht unbewohnt, ganz im Gegenteil, sie quollen fast über vor Leben und eine Vielzahl Pokémon tummelte sich im Gras. Shyreen beschloss spontan diesen Ort zu nutzen, um ihre mentalen Fähigkeiten zu trainieren. So streckte sie ihren Geist nach allen Seiten aus, um zu so vielen Geschöpfen, wie möglich Kontakt aufzunehmen. Die Sinneseindrücke der wilden Pokémon, die ihre Anwesenheit manchmal gar nicht bemerkten, ihr oftmals neugierig begegneten und nur selten vor ihr zurückzuckten, hatte etwas unglaublich beruhigendes für die junge Frau.


    Mittlerweile hatte Ben mit Hilfe seines Radars die Gruppe zu einem See geführt und zeigte Kai nun den Standpunkt eines wilden Stollunior. Shyreen beachtete den Jungen zwar mit, wie so oft, kaltem Blick, doch eigentlich interessierte sie sich mehr für eine kleine Schaar Taubsi, die sie in einem Gebüsch ausfindig gemacht hatte. Plötzlich stoben die kleinen Vögel auf und schwangen sich in die Lüfte. Die grimmige Mentalistin schloss die Augen und ließ die Welt aus der Vogelperspektive auf sich wirken, denn die Piepmätze beendeten den Kontakt zu ihr nicht. Es schien ihnen sogar Spaß zu machen, die Menschenfrau mit in wilde Flugkunststücke und Loopings zu nehmen. Ihre Bemühungen wurden belohnt, denn Shy brach den Kontakt zu allen anderen Pokémon ab und konzentrierte sich nur noch auf die kleine, gefiederte Gruppe. Aus deren Augen beobachtete sie, wie Kai das kleine Stahlwesen schließlich ins Wasser lockte und so fing. Shai half dem nassen Trainer aus dem Wasser. „Nächstes Mal passt du aber besser auf, wo du kämpfst.“, meinte der Schwarzhaarige zu dem Neuen, bevor er ihn bat das Pokémon ihnen zu zeigen.


    „Etwas rabiat, meinst du nicht auch?“, erkundigte sich Shyreen ausdruckslos bei ihm und öffnete erst jetzt wieder die Augen. „Wirst du auch so vorgehen, wenn wir einer Herde Tauros gegenüberstehen, oder änderst du das je nach Bedarf?“ Dann hob sie den Blick zum Himmel, als würde sie die Taubsi erst jetzt bemerken. „Ein wildes Pokémon kann man auch anders zähmen, als durch rohe Gewalt.“, behauptete sie und warf Kai einen festen Blick zu, bevor sie einen Arm hob und leicht mit dem Kopf ruckte. Einer der Vögelchen löste sich aus der Gruppe und jagte im Sturzflug auf die junge Frau zu. Erst kurz vor ihr öffnete es die Flügelchen, fing den Schwung ab und landete ruhig auf ihrem Arm. Zufrieden kraulte Shy ihm den kleinen Kopf mit der freien Hand. „So zum Beispiel.“, merkte sie an und richte dem Piepmatz einen Brocken aus dem Köderbeutel, woraufhin seine Freunde ein entrüstetes Pfeifkonzert anstimmten. „Wenn Ihr was wollt, müsst ihr es euch schon holen.“, widersprach Shy ihnen und zeugte ihnen den vollen Beutel. „Die kleinen haben kein Problem mit uns, du kannst also auch versuchen eines zu dir zu locken.“, meinte sie an Aeon gewandt.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Kai zögerte nicht lange und lieferte sich einen spannenden Kampf mit dem Stollunior.
    Ben war hin und weg als er den beiden zuschaute und merkte, dass das neue Mitglied durchaus ein Talent für sowas hatte. Nur hatte der Zweikampf ein eher unglückliches Ende gefunden, als Kai mit dem wilden Pokemon in den See fiel.
    Trotzdem hatte es einen positiven Nebeneffekt: Das Stollunior war im Wasser vollkommen ausgeliefert und musste sich schließlich ziemlich schnell Kai ergeben. Danach wurde der Neue von Shai herausgefischt, der auch unbedingt das neue Pokemon bestaunen wollte.


    „Etwas rabiat, meinst du nicht auch?“
    Natürlich war es Shyreen, die diesen Fang kritisierte. Erst belehrte sie Kai, dann hob die Grauhaarige den Arm und lies ein Taubsi darauf landen, als Demonstration wie man es richtig macht. Und als würde sie kein Gegenargument erwarten, sprach sie zu Aeon, um seine Mentalistenkräfte auszuüben.
    Bens Blick wurde wieder wütend.
    Der Drachentrainer ging nun zwischen Shy und Kai und sprach selbst mit ernster Stimme: "Oh, natürlich hat Miss Intoleranz was gegen solche Fangmethoden auszusetzen! Lasst uns doch alle zu den Pokemon sprechen und sie zu uns rufen. Ach, das können wir nicht, weil einige von uns keine Mentalisten sind! Wieso verschonst du uns nicht mit deinem Psychoquatsch und lernst mal tolerant zu sein? Nur weil du unsere Methoden nicht verstehst heißt das noch lange nicht, dass sie schlecht sind. Warum nimmst du die Taubsis nicht gleich mit? Dann kannst du die mit deinem Schrott zugackern!"
    Dann drehte sich Ben um und schritt zu Kai: "Das war ein sehr guter Kampf, besonders mit der Wasseridee. Stollunior wird bestimmt deine Stärke anerkennen und ihr werdet ein gutes Team bilden.", lobte er ihn.
    Plötzlich hatte Ben trotzdem keine Lust mehr gehabt am See weiter zu verweilen und als wäre nichts geschehen, führte er die Gruppe weiter an:
    "Ein Pokemon haben wir, woanders warten weitere!"


    Schließlich gelangten sie auf eine große Wiese.
    Die Grashälme bewegten sich zum Wind und viele Milktanks grasten darauf. Hier und da waren auch einige Tauros zu sehen, die sich Wettrennen lieferten.
    "Okay, wer möchte jetzt bedient werden.", fragte der Drachentrainer in die Runde.

  • Prustend und triefend ließ sich Kai von Shai aus dem Wasser helfen. Kaum aus dem See raus, schüttelte sich der Battler und das Wasser spritzte nach allen Seiten. "Nächstes Mal passt du aber besser auf, wo du kämpfst.", sagte Shai grinsend. Kai schüttelte abermals den Kopf und grinste schelmisch zurück. "Das war geplant. Dieses Stollunior war zäh und im See hatte ich eine reelle Chance es zu fangen. Da riskier auch mal nasse Klamotten." Auf Shais Frage hin, ob er das neue Pokemon mal zeigen könnte, schüttelte der Battler den Kopf. "Besser nicht. Es muss sich erst mal erholen. Zudem scheint es ein wenig fremdenfeindlich zu sein. Ich lasse es erst einmal an mich gewöhnen."


    Dann stieß Shyreen zu ihnen und gab ihre Einschätzung zu dem Kampf ab, dei natürlich nicht positiv ausfiel. Ben schien nun endgültig der Geduldsfaden zu reißen und griff Shy grob an. Kai hob beschwichtigend die Hände. "Hey, kein Grund sich aufzuregen!", sagte er zu Ben , bevor er sich an Shyreen wandte, "Ich bin leider kein Mentalist und kann mit den Pokemon über Gedanken nicht kommunizieren. Außerdem lassen manche Pokemon nicht mit sich reden, da sie uns Menschen sehr feindselig gegenüber stehen. Da hat man manchmal keine andere Wahl.", sagte er ernst. Dann lächelte er auf einmal. "Natürlich kann man sie auch auf friedliche Weise einfangen, aber in dem Fall ging das nun mal nicht. Außerdem ist doch auch niemand zu Schaden gekommen, also was soll´s?" Kai grinste schelmisch und zwinkerte Shyreen verschmitzt zu. Dann folgte er wieder Ben und den anderen.


    Jeder scheint hier unterschieldiche Meinungen zu haben. Wie haben die es nur geschafft, so lange miteinander auszukommen?, fragte er sich still

  • Die Sonne schien herrlich auf das satte grüne Gras und die dichten Wipfel der Bäume der Safarizone. Aeon genoss die prächtige Umgebung und war froh, dass sie hergekommen waren, auch wenn er sich wahrscheinlich kein Pokemon fangen würde. Voon überall her drangen die Lebensgeister der ansässigen Pokemon und voll Freude am Leben strahlten sie hervor, obwohl einige auch einen Hauch von Unruhe wegen der Gruppe von Trainern ausstrahlten. Einige Male wollte sich der Weißhaarige bereits mit einem wilden Geist in Verbindung setzten, zögerte dann aber immer wieder und lies es dann bleiben. Ich muss unbedingt üben, aber wie verbinde ich mich mit einem wilden Pokemon? Ist es in Ordnung, einfach so in ihren Geist einzudringen? fragte sich der Mentalist im Stillen, nachdem er sich wieder seinen Zweifeln ergeben hatte.


    Schließlich hatte Ben die Führung übernommen, nachdem Kai ihn gebeten hatte, ein Stollunior ausfindig zu machen. Schweigend und in Gedanken versunken folgte Aeon der Gruppe, bis ihn der Anblick eines glasklaren Sees wieder zurückholte und etwas aufmunterte. Mittlerweile hatte sich Kai einem Kampf mit einem Stollunior hingegeben, wobei er ins Wasser fiel und von Shai herausgefischt wurde. Die Fangmethode des Trainers hatte deutlich Ähnlichkeit mit Bens Verhalten, woran Shyreen etwas auszusetzten hatte und zeigte, wie ein Mentalist mit einem Pokemon kommunizierte, wobei sie dem Weißhaarigen riet es ebenfalls zu versuchen. Wütend durch den Kommentar der Mentalistin mischte sich Ben ein und verteidigte den Neuen. Seufzend wandte Aeon sich ab und schloss die Augen, wobei er zögernd seinen Geist in Richtung eines Mitgliedes des Taubsischwarms auszustrecken, mit dem Shyreen eine Verbindunf aufgebaut hatte. Schlieblich überwand er sich und griff nach dem Geist des kleinen Vogels. Dabei jedoch überfielen ihn die ungewohnte Anzahl von neunen Eindrücken und der Weißhaarige hielt sich unter Schmerzen seinen Kopf. Die Verbindung drohte sofort wieder zu verblassen, aber irgendwie schaffte es der Mentalist für einen kurzen Augenblick seinen Geist frei zu bekommen, um dem Pokemon seine Bitte vorzutragen, sodass das kleine Wesen wie bei Shyreen zwitschernd auf seiner ausgestreckten Hand landete. Irgendwie schien das Taubsi mitbekommen zu haben, das die Verbindung neu und deshalb schwer für den Mentalisten war, weshalb es ihn mitleidig ansah. Aeon strich beruhigend über sein Gefieder und entnahm dem Köderbeutel etwas Futter, was er vor sich auf dem Boden verstreute und worauf sich das Taubsi und seine Freunde gierig hermachten. Schmunzelnd sah ihnen der Weißhaarige zu, bis Ben verkündete weiter zu ziehen. Während sich nun die Landschaft änderte und sie bald auf einer großen Wiese standen, trat der Mentalist zu Shyreen. "Sag mal Shyreen, wie oft wollt ihr beide eigentlich noch über das Thema streiten? ", fragte Aeon in einem ruhigen Ton. "Ich meine, ich kann seine Methoden auch nicht unbedingt tolerieren, aber wir müssen nun mal akzeptieren, dass jeder seine Pokemon auf seine eigene Art fängt bzw behandelt, aber wenn wir das nicht können und nur unsere eigene Methode als richtig erachten, können wir niemals vernünftig diskutieren. Und solange er die Pokemon vorher bitte ihn zu begleiten und sie nicht zwingt ist es doch in Ordnung, oder?"

  • Nach ihrem Arenakampf gingen Ivan und Reika nun schließlich zum Gebäude der Safari Zone, den Pokémon Zoo der Safari Zone beachtetetn die beiden vorerst allerdings mal nicht. Das Gebäude der Safari Zone war recht schmal, doch auf der einen Seite beginn ein riesiger Zaun. „Herzlich Willkommen in der Safari-Zone, hier können sie zu einem kleinen Preis eine riesige Vielfalt von Pokemon beobachten und fangen. Wollt ihr es versuchen oder habt ihr es euch anders überlegt?“, fragte sie die Dame am Schalter, als sie das Gebäude betraten. „Wir versuchen es natürlich, oder Ivan?“ Reika lächelte ihren Begleiter an, welcher ihr nickend zustimme. „Ja.“ Sie folgten der Dame zu einer weiteren Frau, die sie freundlich empfing. „Willkommen, hier müsst ihr den Eintritt bezahlen.“ Die beiden bezahlten und wurden widerum weitergeführt, während die Dame ihnen die Regeln der Safari Zone gründlich erklärte. Als sie fertig war, bedankten Reika und Ivan sich und betraten schließlich das große Gelände der Safari Zone. Da beide sich auf kein bestimmtes Ziel festgelegt hatten, streiften Reika und Ivan zuerst orienterungslos herum, während sie nach Pokémon Ausschau hielten. Reika erblickte hier und dort mal eines, allerdings verschwand jedes auch nach kruzer Zeit wieder im Gras. Nur ein einziges Owei schenkte ihnen einen abwertenden Blick, bevor es sich wieder weitersonnte. „Das ist doch…ja, das ist eines. Das muss ich mir fangen", hörte Reika plötzlich etwas entfernt von ihr, wo sie Ivan erblickte, der Jagd auf ein Nidoran♀ machte. Sie schaute zu, wie er es sich locker fing nach einigen Ködern. Als das Nidoran♀ im Pokéball blieb, wandt sich Ivan schließlich an Reika: „Suchst du eigentlich ein bestimmtes Pokemon oder nimmst du es wie es kommt?“ Reika überlegte einen Moment. "Gute Frage. Ich schätze, ich nehme wie es kommt." Sie lächelte Ivan warm und freundlich an und sie streiften weiter durch das saftgrüne Gras. Hier und Dort purzelte ein Seemops in den kleinen, tiefblauen See oder ein paar Samurzel hingen von den Ästen. Doch schließlich erblickte Reika ein schüchternes, kleines Sheinux. "Ein Sheinux! Wie süüüß! Das muss ich haben!", kreischte Reika, näherte sich aber dennoch langsam dem Elektropokémon. "Hier süßes Sheinux, hier." Sie legte vorsichtig einen Köder auf den Boden und das Sheinux kam tatsächlich näher. Ganz langsam streckte Reika ihre Hand vor, bis sie das Sheinux schließlich streicheln konnte und gab ihm einen weiteren Köder. Während das kleine Pokémon genüsslich kaute, nahm sie einen der Safaribälle und warf ihn auf das Sheinux. Und tatsächlich, es wehrte sich nicht und blieb in dem Pokéball. "Ja! Rate mal, wer gerade ein Sheinux gefangen hat!?" Reika war überglücklich mit ihrem neugefangenen Pokémon und Ivan lächelte sie aufmunternd an. Da Ivan und Reika immernoch ein bisschen Zeit übrig hatten, entschieden sie sich, weiterhin die Pokémon zu beobachten; und so gingen sie weiter durch die Safari Zone.


    "Schon ein schöner Ort, nicht wahr?", fragte Reika schließlich ihren Begleiter. "Ja, die Gegend hier ist atemberaubend", stimmte er ihr zu. "Äh, Reika, pass-", doch es war schon zu spät. Reika rempelte einen fremden, schwarzhaarigen Jungen an und beide fielen zu Boden. "Aua ..", Reika rieb sich den Kopf und schaute hoch. "Oh, das tut mir schrecklich Leid! Ehrlich! Ist bei dir alles okay?" Sie half dem Jungen hoch und lächelte ihn freundlich an. "Ja, glaub schon", antwortete er noch etwas benommen, von der Kopfnuss die Reika ihm gab. Der Junge griff nach seiner Tasche und seine Augen weiteten sich. "Wo ist die Feder?! Verdammt, wo ist diese Feder?!?!", hektisch durchwühlte er seine Tasche, als Reika die anderen Pokémon Trainer bemerkte, die hinter dem Jungen standen, den sie angerempelt hatte. "Shai, sag nicht du hast die Feder ...", sagte ein grauhaariges Mädchen aus der Gruppe abwertend zu ihm und schüttelte den Kopf.


    OT: Hoffentlich ist's okay so .. ^^" Tut mir leid für das lange Warten D:! Wenn jemand etwas auszusetzen hat, wie wir auf die Gruppe stoßen, PN schreiben, dann änder ichs =P

  • Bens Ausraster ließ Shyreen ungerührt an sich abprallen, als hätte dieser rein gar nichts mit ihr zu tun. Bevor er geendet hatte, wandte sie sich schon ab und beobachtete Aeon, der ihrer Aufforderung nachkam und versuchte einen Kontakt zu einem der Taubsi aufzubauen. Im Gegensatz zu den letzten Malen hielt sich die Grauhaarige diesmal jedoch zurück, irgendwann musste der andere es ja schließlich selbst schaffen. Obwohl die Taubsi im Vergleich zu Musheen keine Erfahrung mit der Unterstützung eines Mentalisten hatten, so waren sie doch wenigstens nicht gegen geistigen Kontakt abgeneigt. Plötzlich griff sich der Weißhaarige mit beiden Händen an den Kopf, als hätte er starke Schmerzen und Shyreen überlegte schon, ob sie nicht doch eingreifen sollte, da schafte Aeon es doch noch seinen Geist zu befreien und das gefiederte Kerlchen zu sich zu rufen. Während er die Kleinen fütterte, wandte sich Shyreen ausdruckslos Kai zu. „Ich bin leider kein Mentalist und kann mit den Pokémon über Gedanken nicht kommunizieren. Außerdem lassen manche Pokémon nicht mit sich reden, da sie uns Menschen sehr feindselig gegenüber stehen. Da hat man manchmal keine andere Wahl. Natürlich kann man sie auch auf friedliche Weise einfangen, aber in dem Fall ging das nun mal nicht. Außerdem ist doch auch niemand zu Schaden gekommen, also was soll´s?“, meinte der Neue an die junge Frau gerichtet. „Pokémon sind keine Menschen. Mit jedem Pokémon kann man reden, sofern man gute Absichten hat. Das solltest du dir merken.“, erwiderte die Mentalistin kalt. Ohne den Jungen weitere Beachtung zu schenken, nahm sie das Taubsi auf ihrem Arm fest zwischen die Hände, sodass es die Flügel nicht mehr öffnen konnte und warf es in die Luft, wo es sofort einen Aufwind erwischte und mit seinem Schwarm davonflog. Erst danach folgte sie der Gruppe, die von Ben weitergeführt wurde.


    Unterwegs trat Aeon zu der Grauhaarigen. „Sag mal Shyreen, wie oft wollt ihr beide eigentlich noch über das Thema streiten?“, erkundigte er sich ruhig bei ihr, „Ich meine, ich kann seine Methoden auch nicht unbedingt tolerieren, aber wir müssen nun mal akzeptieren, dass jeder seine Pokémon auf seine eigene Art fängt bzw behandelt, aber wenn wir das nicht können und nur unsere eigene Methode als richtig erachten, können wir niemals vernünftig diskutieren. Und solange er die Pokémon vorher bitte ihn zu begleiten und sie nicht zwingt ist es doch in Ordnung, oder?“ Die junge Frau bedachte ihn mit einem langen aber unergründlichen Blick. „Musheen hatte früher einen anderen Trainer, hast du das gewusst?“, antwortete sie emotionslos, „Und dieser hat sie nicht sonderlich gut behandelt. Ich habe durch ihre Erinnerungen miterlebt, wie dieser Mensch ihr die Freiheit genommen und sie ‚trainiert‘ hat. Irgendwie ist sie ihm entkommen und hat sich auf der Straße durchgeschlagen. Sie hatte geradezu panische Angst vor Menschen und bei unserem ersten Treffen ist sie mit gebleckten Zähnen auf mich los. Vielleicht war das auch mit meine Schuld, ich hatte nämlich meinen Geist streifen lassen und bin auf den Ihren gestoßen. Sie dachte ich sei ein Pokémon, wie sie, weil meine Anwesenheit so düster ist und war ziemlich von der Rolle, als sie kam und mich als Mensch erkannte. Später hat sie mir ihre Erinnerungen gezeigt und ich hab verstanden. Vielleicht verstehst auch du jetzt, warum ich bei diesem Thema empfindlich bin. Ich will nie wieder ein Pokémon sehen müssen, das von einem zu ehrgeizigen Trainer so zugerichtet wurde, wie Musheen. Wer ein Trainer sein will, muss in der Lage sein ein ‚nein‘ seines Partners, auch wenn der nicht in seiner Sprache sprechen kann, zu akzeptieren.“ Noch immer lastete ihr Blick auf Aeon, aber dann wandte Shyreen sich ab und entfernte sich von dem Weißhaarigen. Als sie an Ben vorbeikam, verlangsamte sie für einen Moment ihre Schritte. „Sobald Draschel sich voll entwickelt hat, zeige ich dir, wie es ist mit einem Pokémon im Geist zu fliegen.“, meinte sie, ohne sich dabei ihm zuzuwenden.


    Nur kurze Zeit später wurde Shai von einem fremden Mädchen angerempelt und beide stürzten zu Boden. Shyreen interessierte das nicht sonderlich, bis sie den erschrockenen Ausruf des Jungen vernahm. „Shai, sag nicht du hast die Feder verloren!“, knurrte die Grauhaarige fassungslos und verengte drohend ihre hellen, grauen Raubtieraugen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • „Sobald Draschel sich voll entwickelt hat, zeige ich dir, wie es ist mit einem Pokémon im Geist zu fliegen.“, meinte Shyreen plötzlich neben Ben, jedoch ohne Blickkontakt.
    Die Gedanken des Drachentrainers machten einen kurzen Halt. Was hatte dieses Angebot zu bedeuten? War das eben tatsächlich eine Art Entschuldigung oder Friedensangebot? War es ein Scherz oder doch ehrlich gemeint?
    Wie konnte dieses Mädchen ihm ein 'freundliches' Angebot machen, kurz nachdem er sie beleidigt hatte? Vielleicht wollte sie auch nur zeigen wie toll ihre Mentalistenfähigkeiten waren, um seine eigenen Fertigkeiten in den Schatten zu stellen.
    "Nein.", dachte sich Ben. Tief im Innersten wusste er, dass sie es ehrlich meinte. "Mit einem Pokemon im Geiste fliegen..."
    Dieser Gedanke beschäftigte ihn nun.
    Natürlich ist er als kleines Kind schon öfters auf Drachen geflogen, aber nun die Möglichkeit zu bekommen das zu fühlen, was das Pokemon fühlte? Es wäre das Schönste für jeden Drachenzähmer. Sein Vater lehrte ihn, dass dies nur nach jahrelanger Partnerschaft passieren würde, wenn das Band zwischen Zähmer und Drache eng verwoben war. Mithilfe der Mentalistin Shy würde dies aber schneller gehn, aber wäre es dann auch richtig?
    Ben hätte sich ewig mit dem Thema auseinandersetzen können, doch ein Mädchen mit langen Haaren stieß mit Shai zusammen. Weiter entfernt stand ein blonder Junge. Sofort nahm Ben wieder Verteidigungsposition ein. Bei jeder unbekannten Person bestand das Risiko erkannt zu werden, aber diesmal war es anders.
    Anscheinend hatte Shai beim Zusammenprall die Arktosfeder verloren. Während Shy den Unglücksraben anknurrte, setzt der Drachentrainer und Legendenliebhaber eine panische Miene auf und legte jede Passivität ab: "Wie bitte?! Unsere Arktosfeder ist weg?!", fragte er verzweifelt und fing an durch die Wiese zu krabbeln, "Verdammt, verdammt! Irgendwo muss die doch sein! Sowas darf man doch nicht einfach verlieren!"
    Liebend gerne würde Ben den Radar einsetzen, nur war fraglich, ob sie bei einer einzelnen Feder reagieren würde. Dann schauhte er rüber zu Shai und dem Mädchen: "Hört auf zu kucken, sucht lieber!"

  • Das saftige Grün der Wiese war für Shais Augen ein angenehmer Genuss, zumindest stach es nicht so hervor, wie es der Goldfilm auf dem See getan hatte. Eine kurze Windböhe brachte die Grasbüschel auf dem fruchtbaren Boden zum Bewegen und der Koordinator musste anschließend sein Haar wieder glatt streichen, bevor er sich weiter umsehen konnte. Vereinzelt grasten einige Miltanks auf dem Feld und hier und da konnte man sogar ein Tauros sehen, welches wie wild durch die Gegend rannte.
    Langsam gingen sie weiter, denn nach Bens Frage, ob denn jemand noch Lust auf ein Pokémon hätte, hatte sich niemand zu Wort gemeldet. Shai beobachtete wie ein Schwarm Taubsis über die Gruppe hinwegflog und sich irgendwo in weiter Ferne auf einem großen, stark beblätterten Baum nieder ließen. Neidisch sah er ihnen hinterher, zu gerne würde ich auch gerne so frei sein, doch noch immer hütete er ein dunkles Geheimnis, welches niemand erfahren durfte. Doch Shai kam nicht zum Weitergrübeln und wurde just aus seinen Gedanken gerissen, als er von einem jungen Mädchen - soviel hatte er noch mitbekommen - umgehauen wurde. Shai landete unsanft im nassen Matsch. "Aua", meinte das Mädchen und rieb sich den Kopf; auch sie war zu Boden gefallen. Schnell rappelte sie sich wieder auf. "Oh, das tut mir schrecklich Leid! Ehrlich! Ist bei dir alles okay?" Sie reichte ihm die Hand, Shai ergriff sie und eine plötzliche Wärme erfüllte ihn. "Ja, glaub schon", antwortete Shai scherzhaft, immer noch leicht benommen vom Sturz. Er versuchte sich den Schmutz von der Hose zu klopfen, doch Grasflecken hatten sich bereits hineingefressen. Bevor der Koordinator das Mädchen allerdings weiter mustern konnte, bemerkte er etwas Fatales und seine Augen weiteten sich dabei. "Wo ist die Feder?! Verdammt, wo ist diese Feder?!", hektisch durchwühlte er seine Tasche, während das Mädchen nun die anderen Trainer hinter Shai bemerkte und schüchtern anschaute. "Shai, sag nicht du hast die Feder ...", meinte Shyreen plötzlich leicht grimmig. "Keine Panik", entgegnete Shai, allerdings mit nervösem Unterton. "Die wird mir hier wahrscheinlich aus der Tasche gefallen sein ... beim Sturz." Er hustete kurz und wandte sich dann an das Mädchen, den dahinterstehenden Jungen und an seine Gruppe. "Helft ihr mir suchen?" Dann fügte er etwas leiser hinzu: "Wir brauchen diese Feder unbedingt." "Wie bitte?! Unsere Arktosfeder ist weg?!", reagierte der Drachentrainer plötzlich leicht verzweifelt und fing nun an auf dem Boden herumzukrabbeln: "Verdammt, verdammt! Irgendwo muss die doch sein! Sowas darf man doch nicht einfach verlieren!"
    Wieder tat sich der Wind auf, doch dieses Mal war es um einiges schlimmer. Die Böhe peitschte durchs Gras und wirbelte Staub, Laub und ... eine kristallblaue Feder auf - dann wurde sie hinweg gefegt.

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.