Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Frutaner

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  • Alice

    Ich kenn es von meiner Mitbewohnerin, dass sie von den meisten eigentlich in Ruhe gelassen wird, von ihren "kriegst du auch genug Vitamine, mein Kind?"-Eltern abgesehen.


    Am Ende geht's vielen nur darum, dass man die Grenzen und gewisse Lebensweisen anderer akzeptiert. Für viele ist es einfach nur grenzüberschreitend, wenn man sich in etwas sehr Privates einmischt und ich will nicht sagen, dass mir das nie selbst passiert wäre, aber ich konnt's halt dann nachvollziehen, wenn andere deshalb angepisst waren.


    Anderen militant seinen Lifestyle aufzudrücken, stoppt halt jede Diskussion. Niemand will, dass eine random Person auf seinen persönlichen Grenzen rumtrampelt und sich einen so sehr aufdrängt.

  • Uff, hier ist ja ganz schön 'was los.

    Ich finde, Alaiya hat meiner Meinung nach mehrere gute Punkte:
    1. "Militante" (können wir bitte eine Kasse aufmachen für jedes Mal, wenn jemand dieses Wort verwendet? ^^) Veganer*innen können anderen mit sehr pedantischer Hingabe und ermahnendem Fingerzeig ihre Lebensphilosophie "aufzwingen".
    2. Nicht jede Kultur hat den Luxus, aus so vielen Nährstoffquellen zu schöpfen wie die unsere.
    3. Die Landschaftserhaltung profitiert gegenwärtig von Nutztieren.
    4. Vegane/gesunde Ernährung ist ein zeitaufwändiges Thema.
    5. Fleisch bietet auf den ersten Blick viele schnelle Vitame.
    6. Fleisch ist günstig (bei Subventionierung & im Vergleich mit veganen Fertigprodukten).

    Lorenor Wheels Begeisterung für den Genuss von Fleisch kann ich nachempfinden. Jemanden auf Teufel komm raus zu missionieren bringt nichts, da hast du recht.


    Genau wie bei Alaiya sehe ich auch bei Alice sehr viele überzeugende Argumente (auch wenn ich manche der Buzzwörter nicht verstehe ^^'):
    1. Das Veganer*innen-Dasein ist kein Planetenrettungs-Non-Plus-Ultra.

    2. Der Wasserverbrauch von Avacoda ist enorm.
    3. Gegen Veganismus argumentieren häufig auch Menschen, die ihren Konsum an tierischen Produkten problemlos beschränken könnten.
    4. Hülsenfrüchte und andere Proteinquellen bieten eine gute Lebensgrundlage und es gibt genug pflanzliche Alternativen, um seine*ihre weiteren Bedarfe zu decken.

    Mir gefällt Bastets Temperament, auch wenn ich beim Lesen festgestellt habe, dass ich bei ihr schon sehr in die Kategorie Creep und "volljähriges Baby" falle.

    Es ist toll, dass du, Quix, dich jetzt "metal wohler" und "reiner" fühlst. Ich denke, das resultiert vor allem daraus, dass du dich jetzt kulinarisch so frei entfalten kannst, wie du es früher nicht konntest/durftest.

    Früher habe ich mich sehr gerne von Schwein, Rind, Huhn und Fisch ernährt. Empathie für die eigene Umwelt fehlte und gesundheitliche Aspekte wurden von mir auch völlig außer Acht gelassen. Vegetarismus und Konsorten fand ich doof. Ich erinnere mich noch daran, wie ich gegenüber einer Mitauszubildenden damals aus Protest verkündete, bewusst zu einer gewissen Fastfood-Kette zu gehen, anstelle eine ethisch-vertretbarere Alternative mit ihr in Betracht zu ziehen. ^^'


    Das war ein bisschen dumm. Mit einem Lebenseinschnitt hat sich meine Einstellung sehr verändert. In meinem Freundeskreis kamen Menschen hinzu, die mit dieser Einstellung sehr gut lebten und die Übernahme dieser Formel nicht von anderen einforderten. Das hat bei mir tatsächlich Früchte getragen. 2018 änderte ich erst meine Ernährung auf "vegetarisch" und 2019 hab ich dann meinen Lebensstil nach und nach einem "veganen" Vorbild angeglichen.

    Als Einsteiger*in ist man gefühlt häufig etwas übervorsichtig/streng und es kommt auch mal zu solchen Fragen wie "Ist Muttermilch vegan?", welche man durchaus belächeln kann (ich fand das jedenfalls auf den Thread-Vorseiten etwas niedlich). Diese Eigenschaften legen sich aber auch bei vielen älteren Hasen mit der Zeit wieder (denke ich... bin ja erst 3-4 Jahre mit dabei). Dafür kommt bei einigen (wie bei mir) irgendwann auch die nüchterne Erkenntnis, dass ein komplett-tiergerechter Lebensweg gar nicht möglich ist, da man an manchen Punkten immer irgendwelche Abstriche macht, sei es in der Wirtschaft, Medizin, Arbeitswelt oder sonstigem. Auch der Veganismus unterliegt Kompromissen, aber das wurde hier ja auch vorher schon gut dargelegt.

    Mir ist es natürlich auch völlig wumpe, ob ich mich jetzt "vegan" schimpfen darf oder nicht. Es erleichtert nur häufig die Kommunikation und ist ein gutes Mittel, seine eigenen angestrebten Maßstäbe zu regulieren. Ich hab allerdings auch seit meinem (eventuellem Pseudo-)Vegansein keine blütenreine Weste, muss ich zugeben. Ich nehme bspw. nicht meine eigene Seife überall mit hin, lasse mich impfen, betreibe Technik mit möglicherweise tierischen Bestandteilen, habe keinen veganen Friseur und im Bad mussten in jener Zeit auch schon ein paar Silberfischchen dran glauben. :x


    Alternativen wie Rohkosternährung und Frutarismus finde ich sehr krass, aber ich kann auch da die Beweggründe verstehen. Manchmal habe ich auch sehr extreme Gedanken darüber, inwieweit sich die Ernährung von pflanzlichen Lebensmitteln nach meinem Moralverständnis vertreten lässt, aber um da noch tiefer einzusteigen, bin ich einfach viel zu bequem...

    Um es bei diesem Wust mal zu belassen: Das Thema gefällt mir sehr und es ist schön, mit wie viel Feuer hier diskutiert wird, was für schöne Ansichten zum Vorschein kommen und dass auch neue Perspektiven einen Platz haben.

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
    -
    Douglas Jensi Funny

  • Ich bin 27 und verzichte seit meiner frühen Jugend auf Fleisch (Fisch selbstverständlich auch und ja, Huhn ist auch Fleisch! :blush:). Ein Freund von Tieren war ich immer schon und als ich dann mal bei Galileo (ich schätze, das war so in der 6. oder 7. Klasse) gesehen habe, wie Fleisch hergestellt wird, fand ich das so ekelhaft, dass ich von da an darauf verzichtet habe. Zu der Zeit war ich damit ein absoluter Exot und als Typ sowieso und ich musste mir auch immer mal wieder dumme Sprüche anhören, weil ein Mann, der kein Fleisch isst, kanns ja eigentlich nicht geben.


    Im Laufe der Zeit habe ich dann auch den Konsum von Produkten eingestellt, wo totes Tier drin ist (Chips, Saft, Gummibärchen, …) und ich hatte nie große Probleme damit oder irgendwas vermisst – es gibt auch genug Gummibärchen oder Säfte ohne Gelatine oder Chips ohne Raucharoma), leider ist auch mein geliebter Parmesan nicht mal vegetarisch, sondern durch tierisches Lab leider mit toten Tieren – aber auch da bin ich schnell auf den Geschmack von Hefeflocken oder so Parmesan aus Nüssen gekommen.


    Daheim lebe ich (Hauptsächlich durch meine Freundin bedingt, die verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten hat) fast komplett Vegan – ein bisschen Schokolade (mit Kuhmilch) oder Chips, die "nur" vegetarisch sind, sind dann schon die Ausnahme. Auswärts ist Vegan kaum möglich (wenn man nicht im hippen Berlin wohnt :ugly:). War letztens in einem deutschen Restaurant und in dem Teil der Karte, der mit Vegan/Vegetarisch gekennzeichnet war, war alles mit Fisch, Garnelen oder Pesto (wo in der Regel auch Parmesan drin ist) – am Ende lief es auf eine Portion Pommes mit Ketchup raus. Vegetarisch ist in der Regel kein Problem.


    Dass Vegan/Vegetarisch teurer ist als Fleisch, kann ich nicht sagen, würde sogar das Gegenteil behaupten. Man darf halt nicht ständig Fertigprodukte kaufen, dann geht das voll klar. Wir kaufen viel frisches Gemüse. Natürlich sollte man kaufen, was gerade Saison hat, aber Kartoffeln, Möhren oder Blumenkohl bekommt man eigentlich das ganze Jahr über recht günstig in Deutschland – und daraus kann man schon ziemlich viel gutes Zeug machen.

  • Zu der Zeit war ich damit ein absoluter Exot und als Typ sowieso und ich musste mir auch immer mal wieder dumme Sprüche anhören, weil ein Mann, der kein Fleisch isst, kanns ja eigentlich nicht geben.


    Ja, das glaube ich gern. Vielleicht ist meine Wahrnehmung dazu sehr naiv, aber zumindest in meiner Blase habe ich das Gefühl, dass diese genderspezifische Grundhaltung mit den jüngeren Menschen immer mehr aufweicht. Na gut, wenn man aus der Multikulti-Stadt kommt, ist das vielleicht auch nicht wirklich flächendeckend gedacht... :|


    Auswärts ist Vegan kaum möglich (wenn man nicht im hippen Berlin wohnt :ugly:).


    Im "hippen" Berlin ist man dahingehend tatsächlich sehr gut bedient, meiner Erfahrung nach allerdings eher im Zentrum. Ab Zentrumsrand wird das Angebot deutlich geringer und vergleichbar mit anderen, kleineren Städten.

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    Douglas Jensi Funny

  • Wird mal Zeit, dass ich hier meinen Senf da lasse.


    Mit 13 habe ich das erste Mal bewusst von der ganzen Massentierhaltung gehört. Wir hatten damals so 'ne Doku im Schulunterricht geschaut. Ich, als jemand, der sich immer sehr zu Tieren verbunden gefühlt hat, wollte auf der Stelle Vegetarier werden. Meine Mutter, die Fleischesserin schlechthin, war von meinem Vorhaben so gar nicht angetan. Fleisch war bis dato in unserem Leben allgegenwertig. Morgens Fleischwurst auf's Brot, mittags als Snacks 'ne Bifi und abends ein leckeres Hähnchenbrustfilet. Ich muss aber sagen, dass ich schon immer gewisse Fleischsachen nicht mochte. Schnitzel z.B. oder Steak konnte ich nie leiden. Aber naja, meine Mutter wollte nicht, dass ich Vegetarier werde. Wegen Nährstoffen und weil ich ja mitten in der Pubertät bin und bla bla bla. Ich soll warten bis ich 18 bin. Das tat ich auch.


    Genau an meinem 18. Geburtstag habe ich aufgehört Fleisch und Fisch zu konsumieren. War natürlich 'ne kleine Umstellung, aber da ich an sich viele Fleischsachen nicht mochte, war das ok. Damals gab's auch schon so einige Ersatzprodukte und damit konnte ich super leben. Bis heute kaufe ich mir 1x wöchentlich veganen Aufschnitt für's Brot. Davon komm ich nicht weg glaube ich xD Mein Vegetarismus hat mich dann aber an sich in die ganze Materie von Ernährung und co. eingeführt und so versuchte ich auch generell tierische Produkte weniger zu konsumieren. Ich trinke seit ich 19 bin keine Kuhmilch mehr, habe immer 'ne Sojamilch im Kühlschrank für Kaffee oder Müsli oder so. Finde Kuhmilch auch mittlerweile so unnötig, da es so viele günstige (zahle für meine Rewe Sojamilch 99ct) und leckere Alternativen gibt, aber das ist nur meine Meinung.


    Jetzt mit 22 bin ich auf dem Weg mehr vegan zu essen. Milchprodukte generell konsumiere ich sehr selten, weil ich auch mittlerweile weiß, dass ich laktoseintolerant bin (habe mich jahrelang gefragt, wo mein Blähbauch herkommt) und meine Haut ohne Milchprodukte so viel besser ist. Mein größtes Problem sind Eier. So ein hartgekochtes Ei am morgen liebe ich einfach so sehr. Kaufe meine Eier aber bei uns auf'm Bauernhof, zahle dementsprechend gerne mehr und Produkte, wo Ei verarbeitet ist, esse ich auch kaum noch. Kaufe im Supermarkt ausschließlich vegane verarbeitete Produkte. Höchstens wenn ich wo essen bin, esse ich "nur" vegetarisch.


    Und jetzt meine persönliche Meinung zu dem Thema: Mir ist es sehr egal, was und wie andere essen. Mein Verlobter ist noch Fleisch, aber das ist halt seine Angelegenheit. Ich find, dass das Essverhalten auch 'ne sehr persönliche Sache ist. Find's auch immer witzig, wenn ich bei neuen Leuten erwähne, dass ich Vegetarier bin (zwinge das niemanden auf, sag ich halt nur wenn's ums Essen geht oder man mich aktiv danach fragt), dass ich meistens sofort so Sachen gesagt bekomme wie: "Ja, ich esse auch nur Biofleisch." oder "Ich könnte das nicht." Ja Bro, dein Fleischkonsum oder deine Meinung dazu juckt mich halt nicht. Für mich ist es ein Fakt, dass Fleischkonsum in unserer westlichen Welt unnötig ist und ich führe dazu auch keine Diskussionen mehr. Meine Blutwerte sind auch top, ich bin fit und habe es nie bereut, Vegetarier geworden zu sein. Andere können ihr Ding machen und ich mach meins, nur sollte man gewisse Tatsachen nicht leugnen (Massentierhaltung, Klimawandel etc.). Wenn jemand wirklich Interesse am Vegetarismus zeigt, dann habe ich selbstverständlich kein Problem, drüber zu reden.


    Corni

  • Wer mein Rezepte-Topic gesehen hat weiß, dass ich mich vegan ernähre. Das war nicht immer so, ganz im Gegenteil. Grade als Kind habe ich unfassbar viel Fleisch gegegessen. Daher will ich mal erzählen, wie es dazu kam und wie das bei mir so aussieht :D

    wollte auf der Stelle Vegetarier werden. Meine Mutter, die Fleischesserin schlechthin, war von meinem Vorhaben so gar nicht angetan. Fleisch war bis dato in unserem Leben allgegenwertig. Morgens Fleischwurst auf's Brot, mittags als Snacks 'ne Bifi und abends ein leckeres Hähnchenbrustfilet. Ich muss aber sagen, dass ich schon immer gewisse Fleischsachen nicht mochte. Schnitzel z.B. oder Steak konnte ich nie leiden. Aber naja, meine Mutter wollte nicht, dass ich Vegetarier werde.

    Das fühle ich sehr. Ich wollte ab 14/15 Jahren immer mal wieder mehr vegetarische Ernährung ausprobieren (wobei es wohl mehr in Richtung "wenig Fleisch" ging), aber in meiner Familie wurde damals auch jeden Tag unmengen an Fleisch konsumiert und es war einfach sehr schwer möglich, überhaupt mal eine vegetarische Mahlzeit in der Woche zu bekommen. Und da es in meiner Familie immer als sehr respektlos angesehen wurde, wenn man für sich selbst kocht und dann die Mahlzeiten mit den anderen nicht mitisst (was ich allerdings auch tatsächlich so unterschreibe. Wenn ich koche und dann essen andere nicht mit aber bestellen sich was oder so finde ich das auch furchtbar respektlos), war das einfach nie eine reale Option für mich. Was ich allerdings schon sehr früh hatte, war keinen Fisch mehr zu essen. Ich glaube mit 10 oder so habe ich von den Problemen der Überfischung erfahren und da Fisch generell auch eher selten bei uns auf dem Essensplan stand, und wenn er es tat, dann immer als Beilage und nie als Hauptkomponente, was Fleisch oft war, war es eigentlich überhaupt kein Problem, weitestgehend auf Fisch zu verzichten. Wenn es hochkommt, habe ich vermutlich so ein Mal im Jahr noch Fischstäbchen gegessen, aber das wars auch schon.


    Das hat sich dann geändert, als ich ausgezogen bin. Dadurch war ich dann tatsächlich komplett selbst für mein Essverhalten verantwortlich und auch wenn ich mich das erste Jahr noch wirklich grausam ernährt habe, habe ich dann irgendwann doch gelernt, was gut für mich ist und was eher nicht. Generell hat sich mein Essverhalten sich je länger ich alleine gewohnt habe immer mehr gebessert, einfach weil ich von den generell sehr schädlichen Essgewohnheiten in meiner Familie Abstand hatte und für mich selbst Ernährung nochmal ganz neu entdecken konnte. Dazu kamen dann auch einige gesundheitliche Probleme, die mir auch nochmal ganz andere Perspektiven zum Thema Ernährung und was das eigentlich mit dem Körper macht gegeben haben und natürlich, wie wohl bei jedem Student, der keine reichen Eltern hat, hat auch der finanzielle Aspekt eine Rolle gespielt. Denn sind wir ehrlich, gute Lebensmittel sind teuer. Vor allem Fleisch.

    Komplett vegetarisch wurde ich allerdings nicht direkt, ich habe meinen Fleischkonsum allerdings extrem reduziert. Ich glaube, realistisch war es, dass ich etwa ein bis zwei Mal im Monat mit Fleisch gekocht oder es gegessen habe. Das war auf jeden Fall schonmal eine große Veränderung im Vergleich zu davor, die sich so über etwa ein bis eineinhalb Jahre eingeschlichen hat, weswegen ich sie persönlich als gar nicht so großen Einschnitt wahrgenommen habe. Ich habe auch kaum etwas vermisst, die wenigen Fleischgerichte, die ich wirklich gerne mochte (vor allem Chili con Carne) habe ich ja auch immer noch gegessen, nur eben deutlich seltener, dafür mit hochwertigerem Fleisch. Es war also direkt deutlich mehr "besonders" und generell ein Win-Win.


    Probleme hatte ich allerdings immer dann, wenn ich bei meiner Familie war, denn dort wird immer noch viel Fleisch gegessen. Es wurde weniger und auch meine Eltern haben angefangen, mehr Wert auf hochqualitatives Fleisch zu legen, aber für mein neues "normal" war es eben immer noch übertrieben viel. Ich erinnere mich an einen Topf Bolognese, in dem ein ganzes Kilo Hackfleisch verarbeitet wurde. Im Vergleich hätte ich persönlich für die gleiche Menge an Soße vermutlich ein Fünftel der Menge an Fleisch genommen. Da habe ich dann aber auch festgestellt, dass ich Fleisch nicht gut vertrage, oder eben zumindest in größeren Mengen nicht. Denn immer, wenn ich dann bei meinen Eltern eine größere Menge Fleisch im Essen hatte, hatte ich am nächsten Tag Schmerzen. Und das hat mich sehr darin bestärkt, meinen Fleischkonsum noch weiter zu reduzieren, bis ich irgendwann gesagt habe, ich lasse es jetzt einfach mal ganz sein.

    Was dazu ganz interessant ist: Ich persönlich habe nie wirklich verstanden, warum es so viele vegane/vegetarische Wurstaufschnitte oder generell Fleischersatzprodukte gibt. Ich war auch nie so der Frühstücksmensch, vielleicht geht es daher so an mir vorbei, aber für mich war von anfang an klar, dass wenn ich kein Fleisch mehr essen möchte, ich auch keine Wurst mehr essen kann. Das ist aber eh immer sehr witzig wenn Leute dann sagen "Ach aber ich ess doch gar nicht so viel Fleisch" und dann einfach nicht daran denken, dass ihre Salami jeden morgen auch Fleisch ist, weil man eben direkt an Steak oder "großes" Fleisch denkt. Es gibt eine vegetarische Pattymasse auf Gemüsebasis, die ich ab und an gerne verwendet habe, aber sonst habe ich mich von grade Sojaersatzprodukten immer ferngehalten, auch weil sie einfach keinen Sinn für mich ergeben haben. Gemüsepatties oder Ähnliches sind nochmal etwas anderes, die würde ich durchaus verwenden, wenn ich mal einen Burger machen sollte, aber die wollen meistens auch nicht wirklich geschmacklich Fleisch immitieren, daher zähle ich das nicht wirklich in die gleiche Kategorie. Aber ich nehme an, der Erfolg der Produkte kommt davon, dass es einfacher ist, seine Ernährung zu verändern, wenn man Gewohnheiten nicht umstellen muss, so wie die Scheibe Wurst auf dem Frühstücksbrot.


    Dann war ich also vegetarisch (wobei ich mich tatsächlich auch schon vorher als vegetarisch bezeichnet habe, weil es deutlich einfacher zu kommunizieren ist und ich mir meine seltenen Fleischgerichte auch eher für mich aufheben wollte und es dann weniger Diskussionen bei anderen Leuten gab, warum ich denn jetzt das nicht essen möchte, wenn ich doch gar nicht komplett auf Fleisch verzichte), wie kam ich zur veganen Ernährung?

    Auch hier hat sich das wohl einfach immer mehr eingeschlichen. Viele tierische Produkte habe ich generell nur sehr selten gegessen. Milchprodukte wären da definitiv mein Platz Nummer Eins, da ich großer Fan von Joghurt, Pudding und Eis bin. Ich habe auch lange Zeit Käse auf Brot gegessen und viel mit Käse gekocht und gebacken (bevor ich gelernt habe, dass Käse nicht alles besser macht und es definitiv soetwas wie "zu viel Käse" gibt) und daher einen recht hohen Verbrauch an Milchprodukten gehabt. Das ist auch der Teil, den ich mit Abstand am meisten vermisse, denn die Auswahl ist einfach nicht so gut. Ich habe ein wirklich leckeres veganes Eis gefunden, dass ich essen kann, aber das ist dann auch eben nur dieses eine. Ich habe verschiedene Joghurts auf Mandel- und Kokosmilchbasis gefunden, die dann aber meistens eben nur der reine Joghurt und man findet sie eher selten mit Früchten oder anderen Dingen drin. Veganen Käse haben wir erst vor ein paar Tagen entdeckt, der wird jetzt Zeitnah getestet, mal sehen was der so kann. Veganen Pudding habe ich allerdings noch nicht im Regal gesehen, wobei ich auch nie gezielt danach gesucht habe, also ich will nicht ausschließen dass es den gibt.

    Ansonsten habe ich generell sehr wenig Ei gegessen, wenn dann nur, wenn ich wegen einem Backrezept eh Eier gebraucht habe und welche übrig waren. Tierische Gelatine war auch nie ein Problem, ich wüsste spontan nicht mal ein Lebensmittel mit tierischer Gelatine, welches ich jemals lecker fand.

    Backen wurde etwas tricky, da Eier, Butter und Milch in eigentlich jedem Rezept vorkommen. Milch kann man problemlos mit pflanzlicher Milch ersetzen, da habe ich nicht mal einen geschmacklichen Unterschied bemerkt. Eier und Butter machen schon etwas mehr aus und da muss ich immer noch ein bisschen mit der Konsistenz rumprobieren, wenn ich das mit anderen Dingen ersetzen will (daran ist aber auch glutenfreies Mehl nicht ganz unschuldig, also schwer zu sagen, wie sehr die Probleme von den tierischen Produkten kommen).

    Da ich allerdings auch mit der Zeit gemerkt habe, dass ich Eier und Milch nicht unbedingt gut vertrage, habe ich dann auch da irgendwann einen radikalen Cut gesetzt und seitdem bezeichne ich meine Ernährung definitiv als vegan.


    Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich es allerdings auch nicht 100% genau nehme. Ich verwende zum Beispiel noch Honig, der genau genommen nicht vegan ist. Ich achte nicht bei jeder Banane, die ich kaufe, darauf, dass sie ja nicht mit dem Insektizid aus Garnelenpanzern behandelt wurde. Ich werde jetzt auch nicht jeden Hersteller fragen, ob sein Fruchtsaft nicht doch mit tierischer Gelatine geklärt wurde und es nur nicht auf der Verpackung steht oder vegane Kondome für den dreifachen Preis kaufen. Und als Künstler kommt auch noch dazu, dass sich für bestimmte Dinge Tierhaarpinsel einfach deutlich mehr lohnen, als Pinsel aus synthetischen Haaren. Irgendwo muss ich auch meine Grenzen ziehen, um es überhaupt realistisch in meinem Alltag unterzubringen. Dazu kommt wohl auch, dass ich das nur bedingt aus Überzeugung mache, sondern eher um meine Ernährung zu vereinfachen. Es ist deutlich einfacher zu kommunizieren (sowohl für andere als auch für mich selbst) sich vegan zu ernähren, als zu sagen "Also eigentlich ernähre ich mich recht normal, aber mehr als X Fleisch / X Milchprodukt / X Ei tut mir nicht gut und außerdem mag ich das tierische Produkt und das tierische Produkt nicht gerne und du kannst mich mit gutem Gemüse oder leckerem Salat generell eh am glücklichsten machen." xD


    Was ich allerdings auch oft höre ist, dass es Veganer gibt, die trotzdem hin und wieder eine Fleischbrühe trinken, weil das gesund sein soll und fehlende B-Vitamine gibt, die sonst wohl fehlen sollen. Ich höre auch häufiger den Kommentar "Ich dachte, du willst dich gesund ernähren" wenn ich sage, dass ich mich vegan ernähre und eben auf eine ausgewogene Ernährung achte. Ich denke aber, viel von diesem "vegan=Mangel" kommt auch einfach daher, dass sich viele Leute vegane Ernährung zu einfach machen. Man kann nicht einfach sagen, man lässt alle tierischen Produkte weg aber verändert sonst nichts an seiner Ernährung. Selbst wenn man das von der Willenskraft so umgesetzt bekommt, wird man dann entsprechend in einen Mangel fallen, wenn man die wegfallenden Lebensmittel nicht irgendwie ersetzt und seine Ernährung entsprechend anpasst. Es gehörte auch für mich (und gehört auch immer noch, damit bin ich noch lange nicht fertig) viel Recherche in vegane Ernährung, grade auch im Bezug auf Nährstoffquellen und wichtige Grundnahrungsmittel bei veganer Ernährung. Und es muss auch ein Wille dahinter stehen, sich in die Küche zu stellen und neue Dinge zu probieren. Nicht mal nur, weil man eine sehr geringe Auswahl veganer Gerichte im Take-Out Bereich hat, sondern auch genau weil deutlich mehr Planung in eine generell gesunde Ernährung gehört, erst recht wenn man sich in Lebensmitteln einschränkt, die so in unserer Art, über Essen zu denken, verankert sind. Das ist nicht einfach und ich habe schon oft Leute gesehen, die sich das zu einfach vorgestellt haben und in Probleme kamen. Ich habe mir das am Anfang selbst zu einfach vorgestellt und bin in Probleme gekommen. Daher bin ich auch immer etwas skeptisch wenn mir jemand sagt "Ah ich ernähre mich auch vegan!" und dann weiß derjenige aber nicht, wie man Hülsenfrüchte zubereitet.


    Ich find, dass das Essverhalten auch 'ne sehr persönliche Sache ist. Find's auch immer witzig, wenn ich bei neuen Leuten erwähne, dass ich Vegetarier bin (zwinge das niemanden auf, sag ich halt nur wenn's ums Essen geht oder man mich aktiv danach fragt), dass ich meistens sofort so Sachen gesagt bekomme wie: "Ja, ich esse auch nur Biofleisch." oder "Ich könnte das nicht." Ja Bro, dein Fleischkonsum oder deine Meinung dazu juckt mich halt nicht. Für mich ist es ein Fakt, dass Fleischkonsum in unserer westlichen Welt unnötig ist und ich führe dazu auch keine Diskussionen mehr.

    Dem kann ich auch zustimmen. Es wird deutlich zu viel Fleisch gegessen und wenn jemand an mehr als zwei Tagen die Woche Fleisch in seine Mahlzeiten steckt, dann finde ich das persönlich zu viel, aber das muss die Person dann selbst wissen. Grade, wenn es dann auch noch bevorzugt Rind oder Schwein ist (oder Fleisch aus zweifelhafter Herkunft) denke ich mir, dass die Person wohl schon noch an der eigenen Gesundheit merken wird, dass es keine gute Idee war. Aber ich "muss" (fast) niemanden von meiner Ernährungsweise überzeugen und niemand muss vor mir Rechenschaft ablegen, was er isst, nur weil ich es nicht esse.

    Die einzige Ausnahme hier wäre mein Partner, da ich der Koch in unserem Haushalt bin und nicht wirklich einsehe, warum ich Mahlzeiten zubereiten sollte, die ich danach nicht essen kann. Da kommt dann vermutlich auch wieder mehr mit rein, dass es bei mir mehr gesundheitliche Ursachen hat, aber ja. Ich koche einfach ausschließlich vegan, auch wenn Freunde da sind, wenn irgendjemand dazu Fleisch essen will, dann muss die Person sich selbst in die Küche stellen und das zubereiten. Ich muss aber sagen, auch wenn mein Partner sehr gerne Fleisch isst, war das noch nie ein Problem. Es wurde sich auch noch nie extra Fleisch dazu gemacht, scheinbar ist also veganes Essen doch nicht so schlimm, wie manche glauben möchten ;)


    Wie sich das weiterentwickeln wird, weiß ich persönlich allerdings nicht. Aktuell will ich mich definitiv eben wegen gesundheitlicher Probleme so weiter ernähren, ob ich dann allerdings irgendwann wieder anfange zu testen, wie viel Milchprodukte oder wie viel Fleisch ich tatsächlich vertrage, wird sich dann zeigen. Ich schließe es zumindest nicht komplett aus, irgendwann vielleicht doch wieder ein Fleischgericht im Monat zu essen oder mal nicht jedes Eis selbst machen zu müssen und dann doch auch mal wieder eins zu kaufen. Was für mich aber definitiv feststeht, dass es dann aus einer guten Herkunft kommen muss. Es gibt inzwischen zum Beispiel verschiedene Bauernhöfe, bei denen man quasi ein Tier kaufen kann, dass dann tatsächlich auf der Weide unter guten Bedingungen lebt, die man sich auch selbst ansehen kann, und nach den Schlachten bekommt man das ganze Tier und kann damit eben auch wirklich alles davon verarbeiten und damit auch dafür sorgen, dass nichts davon weggeworfen wird. Grundsätzlich finde ich auch den Ansatz sehr gut, dass man eben ein Tier, welches sein Leben gelassen hat und von dem wir uns nähren, dadurch ehrt, indem man wirklich jedes letzte Bisschen verwertet. Und neben der deutlich besseren Qualität sorgt es (nicht zuletzt durch den Preis) auch dafür, dass man das Fleisch eben nicht mal so nebenher isst, sondern deutlich bewusster mit seinem Fleischkonsum umgehen muss. Soetwas finde ich durchaus unterstützenswert und wäre wohl mein way to go, falls ich doch irgendwann wieder ein bisschen Fleisch in meine Ernährung einbinden wollen würde und könnte.

  • Was ich allerdings auch oft höre ist, dass es Veganer gibt, die trotzdem hin und wieder eine Fleischbrühe trinken, weil das gesund sein soll und fehlende B-Vitamine gibt, die sonst wohl fehlen sollen. Ich höre auch häufiger den Kommentar "Ich dachte, du willst dich gesund ernähren" wenn ich sage, dass ich mich vegan ernähre und eben auf eine ausgewogene Ernährung achte. Ich denke aber, viel von diesem "vegan=Mangel" kommt auch einfach daher, dass sich viele Leute vegane Ernährung zu einfach machen. Man kann nicht einfach sagen, man lässt alle tierischen Produkte weg aber verändert sonst nichts an seiner Ernährung. Selbst wenn man das von der Willenskraft so umgesetzt bekommt, wird man dann entsprechend in einen Mangel fallen, wenn man die wegfallenden Lebensmittel nicht irgendwie ersetzt und seine Ernährung entsprechend anpasst. Es gehörte auch für mich (und gehört auch immer noch, damit bin ich noch lange nicht fertig) viel Recherche in vegane Ernährung, grade auch im Bezug auf Nährstoffquellen und wichtige Grundnahrungsmittel bei veganer Ernährung. Und es muss auch ein Wille dahinter stehen, sich in die Küche zu stellen und neue Dinge zu probieren. Nicht mal nur, weil man eine sehr geringe Auswahl veganer Gerichte im Take-Out Bereich hat, sondern auch genau weil deutlich mehr Planung in eine generell gesunde Ernährung gehört, erst recht wenn man sich in Lebensmitteln einschränkt, die so in unserer Art, über Essen zu denken, verankert sind. Das ist nicht einfach und ich habe schon oft Leute gesehen, die sich das zu einfach vorgestellt haben und in Probleme kamen. Ich habe mir das am Anfang selbst zu einfach vorgestellt und bin in Probleme gekommen. Daher bin ich auch immer etwas skeptisch wenn mir jemand sagt "Ah ich ernähre mich auch vegan!" und dann weiß derjenige aber nicht, wie man Hülsenfrüchte zubereitet.

    Ahhh, ich habe durch meine vegetarische/vegane Lebensweise so tolle neue Lebensmittel entdeckt. Quinoa, Hefeflocken, Leinsamen, verschiedene Linsen- und Bohnenarten etc. (Hummus einfach beste) Und ich gebe dir voll recht, mit veganer Ernährung muss man sich auseinandersetzen, um es eben richtig und "gesund" zu machen. Ich esse zwar ab und zu gerne mal ein Ersatzprodukt (as I said, ich liebe meinen veganen Aufschnitt auf's Brot), aber das macht bei mir nicht den größten Teil meiner Ernährung aus. Mache mir z.B. Burgerpattys aus Kidneybohnen selbst. Schmeckt himmlich.

    Die einzige Ausnahme hier wäre mein Partner, da ich der Koch in unserem Haushalt bin und nicht wirklich einsehe, warum ich Mahlzeiten zubereiten sollte, die ich danach nicht essen kann. Da kommt dann vermutlich auch wieder mehr mit rein, dass es bei mir mehr gesundheitliche Ursachen hat, aber ja. Ich koche einfach ausschließlich vegan, auch wenn Freunde da sind, wenn irgendjemand dazu Fleisch essen will, dann muss die Person sich selbst in die Küche stellen und das zubereiten. Ich muss aber sagen, auch wenn mein Partner sehr gerne Fleisch isst, war das noch nie ein Problem. Es wurde sich auch noch nie extra Fleisch dazu gemacht, scheinbar ist also veganes Essen doch nicht so schlimm, wie manche glauben möchten ;)

    Wir regeln das so, da mein Partner Fleisch isst, dass er, wenn er wirklich was mit Fleisch essen will, sich selber was kocht. Ansonsten bin ich auch der Koch im Haus und koche ausschließlich vegane Gerichte. Ihm schmeckt's auch. Funktioniert bei uns so prima! Er ist auch immer begeistert wie toll vegan schmeckt. Ich backe auch sehr gerne vegan und habe schon meine ganze Familie mit veganem Kuchen begeistern können :bigheart:

  • Ahhh, ich habe durch meine vegetarische/vegane Lebensweise so tolle neue Lebensmittel entdeckt. Quinoa, Hefeflocken, Leinsamen, verschiedene Linsen- und Bohnenarten etc.

    Das ist auch so spannend. Grade dadurch, dass ich eben gezwungen bin, Alternativen zu finden und neue Lebensmittel auszuprobieren, um nicht jeden Tag das gleiche zu essen, entdecke ich so viel mehr. Und die Erfahrung teilen genrell auch Freunde von mir, die ebenfalls Lebensmittelunverträglichkeiten oder bestimmte Nahrungsregeln wie eben veganismus haben. Wenn ich das so mit Leuten vergleiche, die dahingehend keine Einschränkungen haben, sind das ironischerweise auch die Leute, die am wenigsten Abwechslung in ihrer Ernährung haben. Das regt mich auch immer so auf wenn ich dann denke "Du kannst ALLES essen und dann bleibst du immer bei den gleichen 3 Mahlzeiten?" xD

    Ich backe auch sehr gerne vegan und habe schon meine ganze Familie mit veganem Kuchen begeistern können :bigheart:

    Das ist auch defintiv eine Leistung! Ich arbeite da noch dran, vor allem weil einige Leute die ich kenne schon sofort negativ eingestellt sind, wenn sie vegan nur hören, aber nachdem mein Partner letzten hellauf begeistert von veganen Brownies war, habe ich dahingehend auch wieder neuen Mut geschöpft xD

  • Wenn ich das so mit Leuten vergleiche, die dahingehend keine Einschränkungen haben, sind das ironischerweise auch die Leute, die am wenigsten Abwechslung in ihrer Ernährung haben. Das regt mich auch immer so auf wenn ich dann denke "Du kannst ALLES essen und dann bleibst du immer bei den gleichen 3 Mahlzeiten?" xD

    HÜHNCHEN MIT REIS! ES MUSS HÜHNCHEN MIT REIS SEIN!


    Die Erfahrung hab ich aber auch schon gemacht. Da ich selbst nicht dazu beitrage, den deutschen Fleisch-pro-Kopf-Konsum zu senken, würde ich behaupten, dass Not erfinderisch macht, aber keine Not gegeben ist. Insofern musste ich mir nie aktiv Gedanken drum machen, was man denn jetzt überhaupt essen könnte – und wie man die vermeintlich kleine Auswahl an Lebensmittel neu arrangiert.


    Als ich noch daheim gewohnt habe, hab ich entsprechend seltener gekocht, weil eh immer irgendwas Fertiges daheim war, also schnell TK-Pizza rein, Hühnchenteile, die nur noch in die Heißluftfritteuse mussten etc. pp. Ich war immer mal wieder experimentierfreudig, z.B. als ich mal die chinesische Küche für mich entdeckt hab und Mapo Tofu, Dan Dan Mien oder Gong Bao zu kochen probiert hab, aber wenn man 3-mal im Jahr kocht, weil man 3-mal im Jahr ein neues Rezept findet, dann...naja, da merkt man auch, woher der Mangel an Vielfalt kommt.


    Seitdem ich die Kochschürze im Haus trage, merke ich, wie sehr die Kreativität nach ein paar Wochen erschöpft ist, wenn man nur an typische Fleischgerichte denkt. Wie oft hatten wir 'nen Grillteller, Burger, Pizza oder einfach nur Steak, uff. Muss sagen, dass mich das jetzt nicht aktiv stört, weil's halt doch sehr lecker ist, aber naja, gesund ist anders, wenn die übliche Portion schon 1000 kcal hat und die gegessene Portion den Tagesbedarf an Energie allein deckt und hinsichtlich der Makronährstoffe sogar ein Überschuss gegeben ist. Das war irgendwann nicht mehr tragbar.


    Mittlerweile versuchen wir dann auch zunehmend, Gerichte zu kochen, die wir ansonsten nicht kochen würden. Kreativität kann da von YouTube, Chefkoch, dem Forum oder aus Omas Kochbuch kommen - Hauptsache nicht von den üblichen Verdächtigen auf Insta, weil fuck, ich brauch meine Leber noch und werde sie definitiv verlieren, wenn ich jedes noch so gesunde Mahl anschließend mit vierzig Scheiben Käse überbacke.


    Ungeachtet der verschiedenen Rezepte sind's aber trotzdem immer fast die gleichen Zutaten. Wenn's fleischlastig sein soll, hat man ja nicht so wirklich viel Auswahl, welches tote Tier man da denn jetzt hineinschnibbelt. Und wenn Fleisch schon die Hauptzutat ist, dann reicht's gefühlt schon, wenn Reis, Nudeln, Kartoffeln oder Brot als Beilage gereicht werden. Muss halt echt nicht sein, und selbst in der deftigeren deutschen Küche muss der Fleischanteil nicht so hoch sein, wie er's eben oft ist. Dann isst man halt nur die halbe Portion Fleisch und macht sich noch bisschen Gemüse dazu. Ist in der Form auch kein "Gericht" im eigentlichen Sinne, aber schon irgendwie vom Wohlbefinden besser im Nachtrag.


    Haben früher zu zweit 500 g Hähnchen oder Fisch als eine Portion verputzt. Mittlerweile ist es eher die Hälfte, dazu dann eben noch gebratenes Gemüse, das mit ein bisschen Butter (lel) und Kräutern auch ziemlich nice schmecken kann. Esse mittlerweile sogar Brokkoli, der jahrelang mein Erzfeind war. Mit Rosenkohl werd ich aber nicht so ganz warm. :saint: Aber auch dass man nicht nur immer Reis fressen muss, sondern auch mal Bulgur, Quinoa oder von mir aus auch einfach Linsen, Bohnen, random Hülsenfrüchte, random Getreide bzw. Pseudogetreide essen kann, ist schon 'ne ziemlich spannende Angelegenheit. Und notfalls kann man alles noch mit Saucen, Dressing, paar Nüssen etc. pimpen. Man muss das Rad also nicht mal neu erfinden, sondern kann einfach seine Standardgerichte entsprechend anpassen und hat 'ne komplett andere Mahlzeit, ohne dass es einem so vorkommt.

  • Wenn's fleischlastig sein soll, hat man ja nicht so wirklich viel Auswahl, welches tote Tier man da denn jetzt hineinschnibbelt.

    Dem würde ich widersprechen. Denn es gibt durchaus mehr als nur Hühnchen, Schwein oder Rind, wenn man sich damit befasst und entsprechend gewillt ist, das nötige Geld dafür zu zahlen (oder Kontakte hat). Recht verbreitet sind da ja noch Lamm, Wild und eine Reihe verschiedener anderer Vögel wie Ente oder Truthahn, aber man kommt auch an durchaus "exotischere" Fleischsorten wie Känguru, Bison, Krokodil, Zebra oder Strauß, wenn man entsprechend sucht, Geld hat und moralisch mit dem Verzehr dieser Tiere leben kann. Und dann macht es ja doch auch nochmal einen großen Unterschied, von welcher Körperstelle das Stück Fleisch kommt und wie man es zubereitet, also gibt es durchaus eine große Vielfalt an Fleischgerichten. Nur ob sich jetzt jeder hinstellt und sein Schulterstück nen Tag lang mit dry brining vorziehen lässt und dann nochmal 4-6 Stunden im Slow Cooker kochen lassen will, ist dann wohl eher die Frage. Wenn man voll berufstätig ist und nicht grade die Zeit hat, sich für jedes Fleischgericht 2 Tage im Voraus vorzubereiten, dann sinkt die Anzahl der Möglichkeiten eher unbekannterer Fleischzubereitungen natürlich auch wieder extrem und es läuft dann doch nur wieder auf Steak, Burger, Geschnetzeltes oder n Gulasch raus, aber das auch nur, wenn man mal wirklich einen guten Tag hat.


    Aber das ist dann eben wieder das Problem hinter dem hohen Fleischkonsum und generell ungesundem Essverhalten. Es ist anstrengend, lange in der Küche zu stehen. Zumindest wird ein Großteil der Menschen das so sehen. Wie lange genau dann "lange" ist, wird jeder anders definieren, aber die wenigsten Leute werden generell ihre Leidenschaft daraus ziehen, den ganzen Tag in der Küche zu stehen und zu Kochen, Lebensmittel vorzubehandeln und stundenlang mit verschiedenen Zubereitungsarten zu experimentieren. Die meisten Leute wollen schnell Essen aus ihrer Küche bekommen. Und das gibt man dann natürlich auch an seine Kinder so weiter, die logischerweise dann genau den Umgang mit Lebensmitteln und Ernährung jeden Tag sehen und sich dann auch aneignen. Und selbst wenn man dann später mal entdeckt, dass man doch ganz gerne in der Küchse steht und da deutlich mehr Spaß draus ziehen kann, als es einem beigebracht wurde, kommt die zeitliche Verfügbarkeit und andere Pflichten dazwischen, wie Beruf, Partnerschaft, andere Hobbies und Sozialität. Wenn man nicht grade Kochen zu seinem Beruf gemacht hat, wird man auch von den meisten Zubereitungsarten vielleicht maximal in nem Video hören oder wenn man dann doch mal die prätentiöse Kochshow anstellt, deren Skill man eh nie erreicht. Und selbst wenn man Berufskoch ist, heißt das eben auch noch nicht, dass man sich dann auch noch Zuhause in seiner Freizeit mit Kochen beschäftigen will. Und dann kommt man eben immer wieder zu der gleichen handvoll Lebensmittel in diesen zwei Zubereitungsarten, die idealerweise nicht mehr als eine halbe Stunde low effort und maximal den Pfannenwender bedienen brauchen. Und Fleisch erfüllt diesen Zweck erstaunlich gut. Hackfleisch ist in 5 Minuten angebraten, Steak braucht je nachdem wie blutig man es will auch nicht lange, Wings oder Ribs brauchen zwar länger, aber die wirft man nur in den Ofen und kann dann auf dem Sofa liegen, bis der Küchenwecker klingelt. Das ist dann zwar nicht besonders gesund und vermutlich auch nicht besonders lecker, aber es reicht aus. Was traurig ist, denn was wir zu uns nehmen bestimmt maßgeblich unsere Gesundheit mit und es ist sehr schade, dass viele Personen mit einem krank machenden Ernährungsbild leben, weil die Zeit oder Energie fehlt, um es besser zu machen.

  • Dem würde ich widersprechen. Denn es gibt durchaus mehr als nur Hühnchen, Schwein oder Rind, wenn man sich damit befasst und entsprechend gewillt ist, das nötige Geld dafür zu zahlen (oder Kontakte hat). Recht verbreitet sind da ja noch Lamm, Wild und eine Reihe verschiedener anderer Vögel wie Ente oder Truthahn, aber man kommt auch an durchaus "exotischere" Fleischsorten wie Känguru, Bison, Krokodil, Zebra oder Strauß, wenn man entsprechend sucht, Geld hat und moralisch mit dem Verzehr dieser Tiere leben kann. Und dann macht es ja doch auch nochmal einen großen Unterschied, von welcher Körperstelle das Stück Fleisch kommt und wie man es zubereitet, also gibt es durchaus eine große Vielfalt an Fleischgerichten. Nur ob sich jetzt jeder hinstellt und sein Schulterstück nen Tag lang mit dry brining vorziehen lässt und dann nochmal 4-6 Stunden im Slow Cooker kochen lassen will, ist dann wohl eher die Frage. Wenn man voll berufstätig ist und nicht grade die Zeit hat, sich für jedes Fleischgericht 2 Tage im Voraus vorzubereiten, dann sinkt die Anzahl der Möglichkeiten eher unbekannterer Fleischzubereitungen natürlich auch wieder extrem und es läuft dann doch nur wieder auf Steak, Burger, Geschnetzeltes oder n Gulasch raus, aber das auch nur, wenn man mal wirklich einen guten Tag hat.

    Allein dass ich die durchaus ohne größere Probleme beziehbaren Viecher Reh, Truthahn, Ente und Lamm nicht instinktiv in Betracht gezogen habe, zeigt ja auch schon ein Stück weit, wo der Hund begraben liegt. Da hat man eine doch größere Auswahl, aber am Ende läuft es fast immer auf Schwein oder Huhn hinaus bzw. Rind, wenn das Portemonnaie etwas lockerer sitzt. Von der Familie beziehen wir ja Rot- und Schwarzwild, sodass es immerhin das noch dann und wann auf unseren Teller schafft. Außerdem: Fisch! Ja, alles, was die Flüsse und Meere durchfleucht, würde ich in dem Atemzug auch noch nennen, weil ob das tote Getier jetzt an Land oder im Wasser lebt, ist grundsätzlich erstmal egal, wenn man nicht grad argumentieren will, dass Fische keinen Schmerz spüren sollen oder so. Zählt, genau wie Insekten, ja erstmal zur tierischen Kost. Und durch die Vielzahl an verschiedenen Fischen und sonstigen Meeresfrüchten hat man schon eine mindestens zweistellige Anzahl neuer Ingredienzien gefunden. So haben wir es uns neulich gut gehen lassen und uns Räucheraal besorgt. Der schmeckt dann auch so intensiv, dass man gar keine Gewürze braucht, eher noch Beilagen, um den intensiven Geschmack zu verteilen.

    In meiner alten Gegend hat sich sogar ein Pferdemetzger zu etablieren versucht, um an alte Traditionen zu knüpfen. Und vielerorts versucht man auch wieder, alles von den geschlachteten Tieren zu verwenden, also auch die Organe, die die meisten verschmähen. Hatte in Schottland mal Haggis und in Japan gebratenes Schweineherz und joah, kann man eigentlich alles gut essen, wenn man sich erst einmal überwunden hat. Und Pfälzer Saumagen klingt eigentlich auch saulecker (pun intended), wenn man sich den widerlichen Namen wegdenkt (danke dafür, Deutschland).


    Ich habe aber nie den Drang verspürt, unbedingt so exotisches Zeug à la Känguru und Krokodil zu verspeisen. Mir wurde nur gesagt, dass letzteres effektiv danach schmeckt, womit man es gefüttert hat, und ansonsten...joah. Meine Freundin schwärmt seit längerem davon, mal in das Exotenrestaurant ihres Vertrauens zu gehen, wenn es denn die Pandemie überlebt hat.


    Ansonsten...ist sogar Gulasch auch nur eine Art Geschnetzeltes, wenn man's genau nimmt. :^) Aber wenn man da eben schön Fleisch mit Zwiebeln und Paprika für 'nen halben Tag schmoren lassen kann, bis das Fleisch förmlich zerfällt, fällt das auch nicht mehr in die Kategorie schnelle Küche, haha. Wir haben ja für unsere Rāmen auch schon Suppen für 24 Stunden kochen gelassen, um das letzte Bisschen Geschmack aus dem Suppengebein rauszuholen. Die Spare Ribs wollen im Ofen auch slow cooked werden, bevor sie dann für den Endspurt im Zehn-Minuten-Takt mit hauseigener BBQ-Sauce bepinselt werden. Und wenn ich an den YouTube-Channel von Alvin Zhou mit der extrem entschleunigten Küche denke, wo Saucen und Cremes gerne mal 3 Tage ziehen dürfen...puh. Irgendwo muss man für den Alltag eben einen Kompromiss finden. 'ne Bolognese schmeckt auch, wenn sie nur eine Stunde statt einem Tag gezogen ist, Schweinebraten kann nach anderthalb Stunden geschmacksintensiv, zart und saftig sein und muss keine 6 Stunden schmoren. Und um vom Fleisch wegzukommen, reicht's generell auch mal, wenn man sich 'ne Packung TK-Gemüse in die Pfanne wirft und dazu 'ne Handvoll Glasnudeln + paar Erdnüsse. Ich habe mal den YouTube-Kanal in meinen Feed gespült bekommen. Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie kreativ man mit überwiegend vegetarischen/veganen Zutaten umgehen kann. Aber allein die Zutatenliste hält mich dann doch vor einem Nachkochen ab, weil ganz ehrlich: 15 Zutaten für eine Mahlzeit? So groß ist unsere Wohnung nicht, dass wir all die Reste aufheben können, die nicht nach einer Cooking Session verbraucht sind, haha. Vom Zeitaufwand, die alle rauszukramen und vielleicht noch vorzubehandeln, ganz zu schweigen.

  • Veganer*innen zerstören die Milch-Industrie in Großbritannien?!


    Lustigerweise pendeln Kritiker*innen von Veganismus ja immer dazwischen, wie Veganismus entweder überhaupt nichts erreichen kann und völlig sinnlos ist, und auf der anderen Seite gleichzeitig alles kaputt macht. Je nachdem, womit man sich gerade am besten über Veganismus aufregen kann, schätze ich.


    Daran, dass Veganismus jetzt tatsächlich Schuld am Untergang der Milchindustrie ist, würde ich anhand auch der im Artikel genannten Gründe zwar zweifeln, allerdings ist es natürlich insgesamt eine gute Entwicklung. Ich hoffe mal, dass sich der Prozess dort und überall sonst fortsetzt. Wobei es durch die immensen staatlichen Subventionen natürlich unwahrscheinlich ist, dass sich global groß etwas ändert. (Auch ein Grund, warum Veganismus letztendlich nicht so viel zun kann, um den Fleisch- und Milproduktindustrien zu schaden: Einen großen Anteil von deren Profit kriegen die einfach so von Staaten geschenkt, ohne etwas zu verkaufen, damit sichergestellt werden kann, dass wir immer zu viel Milch & Fleisch haben.)

  • Mipha

    Hat das Label Sonstiges hinzugefügt.
  • Was mich immer wieder ärgert ist wie Menschen aufeinander losgehen, zb. wenn du die Hälfte deiner Nahrung durch vegane Lebensmittel ersetzt, kommen dir auf Twitter paar fanatische Veganer*innen an und zeigen dir "Schockbilder" von toten Kühen, weil du nicht vollkommen vegan lebst. Der eine, mit dem ich eine Diskussion hatte, meinte dann, es ginge beim Ersetzen von Lebensmittel durch vegane Alternativen nicht um den Klimawandel, sondern ums Tierwohl. Wtf bro? Schon alleine dass man dauernd auf emotionale Manipulation stößt, ist eyerolling. Ich bin eine ziemliche Bitch okay, mich kann man nicht emotional manipulieren lol ... und so einige andere Menschen nicht.

    Seid doch verdammt nochmal für's Klima, für den Tierschutz und für alles froh, wenn die Leute mehr vegane Alternativen in ihren Alltag einbauen, anstatt ein gatekeependes Arschloch zu spielen! Wie kann man gesunde und klimafreundlichere Nahrungsmitteln gatekeepen wollen lol.


    Nun hat auch von einer großen Supermarktkette in Österreich eine komplett vegane Filiale eröffnet und da will ich noch hinsehen, aber das meiste dort soll genauso teuer sein wie in typischen Biomärkten. Werd aber mal hinsehen und schauen ob ich was für mich finde.

    Und das ist es leider auch: vegane Ernährung ist leider noch sehr klassistisch ... und viele Veganer*inen sind leider auch sehr klassistisch und denken nichtmal dran wie teuer eine ausschließlich vegane Ernährung ist; dann auch noch mit Bio- und Unverpacktprodukten. Laurenz oder Anna-Lena, ich muss an 30 Tagen im Monat essen und da kann ich mir keine Unverpacktnudeln um 6 € pro Kilo kaufen oder so. Ich hol mir schon ein-zweimal die Woche Too Good To Go-Pakete und klick da manchmal vegan an und guck was dabei rumkommt.


    Das andere Problem, das ich persönlich mit veganer Ernährung habe ist an vielen Tagen ein ziemliches Eiweißdefizit.

    Ich könnte allgemein mehr essen und damit mehr pflanzliche Proteine zu mir nehmen, aber will und kann aber nicht mehr als ca. 1.200-1.300 kcal am Tag essen, weil ich sonst schnell zunehme und mich auch den ganzen Tag über so unglaublich überfüllt fühle, wenn ich zu viel esse. Manches, das pflanzliches Eiweiß enthält vertrag ich entweder nicht wirklich gut (weil mein Verdauungssystem ist...??), oder mag ich einfach nicht.

    Kuhmilch hab ich zu Großteils mit Hafermilch ersetzt, da sie 1. mir am besten von den Alternativen schmeckt, 2. der Anbau von Soja zweifelhaft ist und 3. Hafer regional ist. Hafermilch hat aber verhältnismäßig wenig Eiweiß.

    Bin nun schon dazu übergegangen jeden zweiten, dritten Tag einen Proteinshake statt dem Frühstück oder Abendessen zu trinken und dann eben auch etwa dreimal die Woche Eier und / oder Fisch zu essen, weil ich sonst nicht annähernd auf meinen Proteinbedarf komme und das wäre ein Problem für mich bei einer rein veganer Ernährung.

    Hab mir schon eine App heruntergeladen, die in erster Linie Kalorien zählt, aber auch Makro- und Mikronährstoffe, weswegen ich die App eigentlich heruntergeladen habe, um mir vor allem meinen Protein-, Eisen- und Vitamin B12-Konsum anzusehen, da ich einen Mangel bei allem hatte.


    Das andere Ding ist: es liegt zuteils trotzdem auch bei den Konsument*innen. Wie ich im Klimawandel-Topic schon gesagt habe, haben frühere Generationen auch mit den Nahrungsmitteln überlebt, die im Umkreis angebaut undverarbeitet wurden, aber wir haben es als Gesellschaft so sehr normalisiert, dass wir täglich Kaffee konsumieren und öfters mal tropische Früchte essen, die um den halben Globus geflogen sind. Das muss wirklich nicht so häufig in den Alltagskonsum integriert werden.


    Auch nehm ich mir seit längerem überallhin meine Thermoskanne mit. Manchmal vergess ich sie, aber an den meisten Tagen denke ich an sie. Da fülle ich Früchte- oder Kräutertee ein oder gieße Früchtesirups mit Wasser auf. Diese Fruchtsirups von Darbo gibt es auch in Glasflaschen zu kaufen und man muss nicht dauernd Plastikflaschen verschwenden.

    Außerdem spart man einiges an Geld. So eine Sirupflasche kostet um die 5 € und hält zumindest so zwei Wochen, I guess. Wenn ich bedenke, dass ich zu Schul- und teilweise Unizeiten paar Mal die Woche eine neue Flasche gekauft habe ...

  • Der eine, mit dem ich eine Diskussion hatte, meinte dann, es ginge beim Ersetzen von Lebensmittel durch vegane Alternativen nicht um den Klimawandel, sondern ums Tierwohl. Wtf bro?

    Ich mein, tbh, ich find's nachvollziehbar. Wenn es einem um's Tierwohl geht, dann ist es halt schwer, da Kompromisse zu machen.

    Wir leben in einer Gesellschaft, wo es total normalisiert ist, dass Tiere ein Produkt sind. Nicht nur im Sinne dessen, dass wir ihre Überreste im Supermarkt kaufen, sondern auch, dass es völlig normal ist, bei sich zuhause Tiere zu halten "die einem gehören", die man zB. in der Tierhandlung schlichtweg gekauft hat.


    Und ich mein, ja, die meisten sehen das als normal an. Aber warum eigentlich? Warum ist es normal, dass wir uns herausnehmen, dass wir über das Leben und den Tod von anderen Lebewesen entscheiden können? Wir tun das ja auch nicht (in diesem Ausmaß) mit Menschen. Manche Leute schauen sich eben diese Diskrepanz an und kommen zu dem Schluss, dass wir keinen guten Grund haben, so mit Tieren umzugehen. Und wenn du nach einer Menge Nachdenken und Reflektion zu so einem Schluss kommst, wie sollst du dann nicht mit Wut und Trauer und schweren Gefühlen damit umgehen? Ich würde das in den meisten Fällen nicht einmal emotionale Manipulation nennen. Es sind einfach Menschen, die ihre eigentlichen und wahren Gefühle zu dem Thema ausdrücken und verzweifelt versuchen, einen Missstand aufzuzeigen und zu ändern, den sie in ihrem Umfeld täglich sehen. Und es ist halt schon ein ziemlich heftiger Missstand.


    Ich persönlich hab sehr, sehr lange rein aus CO2-Gründen und zum Menschenwohl auf Fleischkonsum verzichtet. Aber mittlerweile ist es für mich schon sehr lähmend, mit anzusehen, wie viele Leute absolut ohne Hinterfragen der Situation bereit sind, andere Lebewesen für sich arbeiten und sterben zu lassen; letztendlich einfach zum Genuss. Ich bin zwar nicht an dem Punkt angekommen, wo ich Leute persönlich angehe deswegen, aber ganz ehrlich? Ich hab deswegen ein schlechtes Gewissen. ich hab das Gefühl, ich SOLLTE Leute deswegen persönlich angehen. Weil sich die Tiere selbst halt nicht verteidigen können. Und ich es mir irgendwie leicht damit mache, daneben zu sitzen und zu sagen "naja muss jede*r für sich entscheiden".


    Und das ist es leider auch: vegane Ernährung ist leider noch sehr klassistisch ...

    Naja, zum einen erhält die Fleischindustrie extrem hohe Zuschüsse von Staaten, die eben dazu dienen, dass immer automatisch genug Fleisch da ist und dass das Fleisch billig bleibt und alleine deswegen vegane Produkte oft nicht mithalten können; zum anderen ist es ja auch so, dass Personen eben wollen, dass die Produkte, die sie kaufen, Fleisch so ähnlich sind wie möglich, was auch zu den Kosten beiträgt (es reicht schließlich nicht, einfach Erbsen zu essen; nein man muss sie so zusammengequetscht und verarbeitet essen, dass sie wie eine Salamischeibe aussehen und schmecken).


    Ich mein, was soll man dazu sagen. Die Sachen so inhuman und effizient wie möglich herzustellen ist halt billiger, gerade dann, wenn die Gesellschaft will, dass es billiger ist, und es subventioniert. Frage mich nur, warum dann immer die Veganer*innen dafür verantwortlich gemacht werden, lol.

  • Was du hier betreibst, ist aber auch arge Vermenschlichung. Selbst intelligentere Tiere, bei denen es eben auch aufgrund ihrer Gehirnstruktur und Neurobiologie bewiesen ist, dass sie zumindest eine gewisse Form von Bewusstsein besitzen müssen, haben kein Verständnis davon, ob sie in deinem Besitz sind und kein Verständnis von komplexen Philosophien wie Freiheit. Das Einzige, was eine Hauskatze oder einen Hund kümmert, ist die Erfüllung von dessen Grundbedürfnissen und auch die Menschheitsgeschichte wäre eine vollkommen andere, wenn wir nie Tiere gehalten hätten bzw. wäre sie nie zustandegekommen.

    Btw haben die handelsüblichen Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen oder Ratten in etwa den Verstand eines Kleinkindes von zwei Jahren. Du trittst auch als Vormund von Kleinkindern auf und triffst Entscheidungen für sie, weil sie selbst nicht dazu in der Lage sind... und bei denen hab ich schon ein 10minütiges Gekreische und Tantrum erlebt, weil man ihnen verboten hat Spülmittel zu trinken lol, und Haustiere sind auf einem ähnlichen Level.


    Was mich ärgert ist, dass diese Art von Veganer*innen keine Argumente haben und nicht mit Statistiken und logischen Schlussfolgerungen argumentieren, sondern basically mit "das Bild von toten Kühen macht mich traurig! Und dich sollte es auch traurig machen!" Ja okay, es nimmt dich persönlich mit, aber was ist das bitte für ein Argument? Klar wenn es nun mein Haustier wäre, würde ich anders fühlen, aber ich hab keinen persönlichen Bezug zu dieser Kuh oder einem Huhn.

    Aber es überzeugt niemanden auf mehr vegane Alternativen umzusteigen und erst recht nicht, wenn man diese gatekeepen möchte, es sei denn du steigst zu 100 % um.


    Wenn sich jemand so sehr dafür einsetzt, dass andere Menschen auf vegane Alternativen umsteigen, dann kann man sich die Mühe machen tatsächliche Argumente anzuführen und davon gibt es halt auch viele, wenn man wollte.

    Ich hab mir die Statistiken zum Klimawandel angesehen und da ich ohnehin etwas laktoseintolerant bin, bin ich eben zum Schluss gekommen, dass eine Umstellung auf Hafermilch und paar andere Produkte zb. veganes Joghurt oder zum Kochen, da es auch kaum anders schmeckt, eigentlich sinnvoll ist. Komplett umzusteigen ist mir aber tbh die Mühe nicht Wert aus den Gründen, die ich oben erwähnt habe. Einiges kann oder will ich nicht essen und ich will auch nicht mehr essen als für mich guttut, und sonst müsste ich mehr Ergänzungsmitteln zu mir nehmen als mir lieb ist.

    Mit der "du steigst ganz um oder gar nicht"-Einstellung schießt man seiner eigenen Sache ins Bein. Jede Person, die nur mehr die Hälfte oder das Drittel der tierischen Produkte isst, die sie früher konsumiert hat, ist ein Gewinn für die Endklimabilanz und Gatekeeping ist halt immer scheiße.


    In früheren Jahrhunderten zählte nunmal die Weltbevölkerung nur einen Bruchteil der Heutigen und die Menschen aßen nur zu Festtagen Fleisch, weil sie es sich nicht leisten konnten. Es geht es sich einfach logistisch nicht aus, dass hunderte Millionen Menschen paarmal die Woche oder sogar täglich Fleisch essen und natürlich leidet das Klima extrem darunter und mit der Anzahl der nötigen Ressourcen leidet natürlich auch die Qualität der Tierhaltung von der Geburt bishin zum Transport und der Schlachtung.

    Es geht sich zb aber auch logistisch nicht aus, dass wir alle täglich Kaffee und Kakao trinken oder Bananen und Avocados essen. Dass es so nicht weitergehen, sehen wir nun daran wie es den Tropenwäldern ergeht, die wir halt noch dringend benötigen würden.



    Und das ist es leider auch: vegane Ernährung ist leider noch sehr klassistisch ...

    Naja, zum einen erhält die Fleischindustrie extrem hohe Zuschüsse von Staaten, die eben dazu dienen, dass immer automatisch genug Fleisch da ist und dass das Fleisch billig bleibt und alleine deswegen vegane Produkte oft nicht mithalten können; zum anderen ist es ja auch so, dass Personen eben wollen, dass die Produkte, die sie kaufen, Fleisch so ähnlich sind wie möglich, was auch zu den Kosten beiträgt (es reicht schließlich nicht, einfach Erbsen zu essen; nein man muss sie so zusammengequetscht und verarbeitet essen, dass sie wie eine Salamischeibe aussehen und schmecken).


    Ich mein, was soll man dazu sagen. Die Sachen so inhuman und effizient wie möglich herzustellen ist halt billiger, gerade dann, wenn die Gesellschaft will, dass es billiger ist, und es subventioniert. Frage mich nur, warum dann immer die Veganer*innen dafür verantwortlich gemacht werden, lol.

    Ja, das ist leider so. Vegane Produkte haben bei uns noch 20 % Mehrwertsteuer anstatt 10 % wie Milchprodukte, Eier und Fleisch. Da kann man dem Lobbyismus der Industrie und dem Staat, der diese fördert, eine große Schuld dran geben.


    Man muss halt auch sagen, dass viele Produkte unnötig überteuert sind, weil die produzierenden Firmen genau wissen, es gibt vegan lebende Leute, die sehr viel im Monat für Lebensmittel ausgeben können und wollen, und sich mit überteuerten Bioprodukten fangen lassen. Diese Leute argumentieren dann oft auch dementsprechend mit "den Aufpreis muss man hinnehmen" oder "wenn man wollen würde, dann kann man schon mehr Geld im Monat für Lebensmittel hinblättern."

    Oder tun so, als wären Mangelerscheinungen für niemanden ein Problem, nur weil sie für sie selbst kein Problem sind und davon abgesehen, will ich mich jetzt auch nicht mein Leben lang von Lebensmitteln ernähren, die ich hasse. Dann ess ich halt nur Reis oder Nudeln mit Gemüse oder so und koche nie eines der Soja- und co-Ersatzprodukte (dann fehlt mir wieder Protein), aber die Dinger sind halt ... ja, man muss ein eigener Mensch dafür sein um die irgendwie zu tolerieren. Vor allem deren Konsistenz find ich wirklich furchtbar, der Geschmack ist es jetzt gar nicht sooo sehr.


    Aber ja, dass Landwirte, die tierische Produkte erzeugen, eine viel stärkere Lobby hinter sich haben, ist leider ein großes Problem.

    Vor allem wird sich das in Zukunft im Laufe der Klimakrise eh nicht mehr ausgehen, dass solch riesige Futtermittelflächen nur für Tierfutter verbraucht werden, da zähl ich das Soja nichtmal dazu wofür Regenwälder abgeholzt werden und hier als Tierfuttermittel verbraucht wird. Wir werden früher oder später dazu zurückmüssen einen größeren Teil dieser Flächen für den Getreide- und Gemüseanbau für Menschen wiederzubenutzen und nicht als Futtermittelflächen.

  • Gerne genieße ich den Hauch von Männlichkeit: Das saftige durchwachsene Fleisch, was den Gaumen passiert, während ich in Gedanken bei großen wilden männlichen Jägern sind, die gefährliche Tiere erlergen. Nur um den nächsten Moment wieder daran erinnert zu werden, dass das ja alles industriell hergestellt wird. Aber egal - es schmeckt. Gehört für mich zur Lebensqualität dazu.


    Tierschutzüberlegungen - sind (als Mensch, wir haben genug eigene Probleme untereinander und halten auch noch Haustiere "zum Spass") mir egal. (Teilweise nervig, wenn bestimmte Menschen meinen, man wär nicht aufgeklärt genug, müsse nur nen Film gucken - und wäre dann "umgepolt".) Übers Klima kann man noch eher nachdenken. Da ich nich mehr superjung (eher so "mittelalt") bin und keine Kinder plane - hat das für mich auch weniger Priorität.


    Wobei ich da noch eher interessante Ansatzpunkte in Diskussionen sehe als mit den Ethisch-moralischen die Tierschutz predigen. Find ich mit auch die schwierigste Art von Veganern/Vegetariern. Wobei es ganz okay ist - wenn nicht missioniert wird oder versucht wird, sich unterschwellig als was Besseres darzustellen.


    Religiöse Gründe oder gesundheitliche - sind da viel einfacher. Das akzeptiert man. Und dann muss man nix diskutieren. Fertig.


    ---


    Selber hab ich gegen recht viele pflanzliche Sachen Allergien. Bei Nüssen. Äpfeln auch. Frische Möhren merk ich auch teils. (Gekocht geht es natürlich schon eher. Aber da hol ich eh lieber Fertigprodukte und da ist dann halt alles mögliche drin - auch Fleisch. Meist.)


    Bin aber durchaus offen für Neues. Bei LIDL mal Insekten-Snacks getestet im Angebot. Obwohl ich lebendig das Zeug ... eklig find, nich mit der Hand anfassen würd. (Sauge immer mit Staubsauger ein, bin aber auch an der Haut extremst kitzlig wenn einem da mal was anfliegt, etc.) Problem: Die ... sind halt sehr eiweißhaltig. Soll ja gerade der Selling Point sein. Aber diese Proteine verursachen wohl auch gern mal Allergien. (War ich direkt betroffen davon.)


    Laborfleisch fänd ich ne interessante Idee - sicher hygienisch. Wenns mal massentauglich verfügbar wird.


    Die Ersatzprodukte ... eher für Veganer/Vegetarier die mal was in Fleischform wollen. Als Fleischesser kenn ich einfach das Original. Da brauch ich keine Erbsenprotein-Pampe zu Burger-Patties verarbeitet. Dann lieber richtige Erbsen. Es gibt ja auch TK-Fertig-Ware die hochwertiger schmeckt und zumindest vegetarisch ist. (Die Sachen von Frosta sollen meist mit 5 EL Milch in die Pfanne. Vermutlich deshalb nicht voll vegan. Oder wegen irgendwas anderem was drin ist.) Das ist schon mal okay.


    Lieber hier ansetzen, wenn man Fleischkonsum von Menschen verringern soll. Statt auf die komischen Fleischersatzdinger die nur Leute die im TV in Berichten dann befragt werden (vorher Geld beokmmen bestimmt :D) okay finden.


    ---


    Wobei vegetarisch (wenn Käse erlaubt) oder Käse weg lasen und Fisch mitnehmen noch (Pescetarier) bzw. Käse und Fisch beides erlauben - auch noch was wäre, was nicht so unrealistisch für mich klingt. Beides gar nich ... eher schlecht.


    Gerade Käse gibt mir sehr viel. Da gehen auch Alternativen so gar nich. Ist ja ne Speialität. Ähnlich zum Wein. Sag mal einem der gern teure Weine trinkt, dass er jetzt Apfelsaft trinken soll - so ähnlich find ich das, wenn man von richtigem Käse mit Tiermilch (und da halt kein 08/15-junger Gouda oder Frischkäse oder sonstwas sondern geil gereifte Varianten aus Frankreich/Schweiz/Niederlande, etc.) auf Ersatz umsteigen soll.


    ---


    Das Kochen/Zeitaufwand ist sicher ein Problem. Trotz viel Freizeit find ich es nervig. Als Single. (Klassische Familie mit 1 kochendem Elternteil + Rest ist dann alles dasselbe mit ... hat es da leichter.) Oft Rezepte für mehrer Personen bzw. Zutaten nur in größeren Mengen verfügbar. (Oder man müsste bei Gemüse zum selber abwiegen viel einzelnen Kleinkram holen.) Reste müssten auch verwertet/verplant werden. (Vielleicht hat man nicht direkt Lust auf so viel von einer Sache, dass man die schnell genug verwerten könnte.) Ggf. dann Zwischenlagerung nötig.


    Also mehr als ne Scheibe Wurst + Käse + Remoulade in 2 Sandwichbrote dazwischen packen is bei mir auch selten drin - wenns um "kochen" geht. Wobei ich den Akt an sich gar nicht mal so uninteressant finde. (Da maximal noch das Vorrichten der Zutaten. Geschirr säubern und wegräumen. Wenn man nich alle riesigen Töpfe in Maschine packen will, dass die dann direkt voll ist von 1x kochen.)


    Aber hey: Das geht doch auch: Brot und nur Käse rein. Schon Fleisch vermieden. Auch irgendwas was schon bissl als halbwegs akzeptable Mahlzeit durchgeht. (Bulgursalat - so fertigen - der soll auch sogar vegan sein? - fand ich auchmanchmal nich schlecht. Dazu Brot oder sowas.)


    --


    Ich esse gerne und viel Fleisch. Auch mal nur Fleisch als Hauptmahlzeit ohne Beilage. Auch mal die Wurst ohne Brot. (Brot wird als Single zu schnell trocken. Wären eher Brötchen, die blähen mir den Magen so auf. Zu viel fast sc hon wieder. :D)


    Aber ich guck jetzt natürlich nicht zwingend, dass ich jeden Tag immer mindestens irgendwas mit Fleisch dabei habe. So ist es nicht. Die meisten Sache die mir schmecken sind halt (mit) Fleisch.


    ---


    Für tiefergründige romantische Beziehungen (gut, sowas führe ich eh nicht - ist aus genug andern Gründen schon stressig, bin lieber gern viel allen) würd ich vermutlich aber auch Veganer/Vegetarier die es aus ethisch-moralischen Gründen sind ... ausschließen. (Checkliste führen. Vorher abfragen. :D Bevor man zu viel Zeit reinsteckt und enttäuscht ist, wenn man merkt, dass irgendwas sich offenbart, was nicht so passt.) Hat den simplen Grund, dass diese einfach meist in andern Bereichen oft auch anders aufgestellt sind - politisch/weltanschaulich. Zu starke Differenzen sind da nich gut.

  • Mit 14 hatte ich angefangen mich komplett vegetarisch zu ernähren, was bis dato auch immer super lief. Vegane Milchalternativen sind gerade heutzutage auch mehr als nur bezahlbar, gerade Hafermilch bekommt man mittlerweile in wirklich jedem Laden für teils weniger als Kuhmilch. Und das betrifft ja dann nur die Kuhmilch die nicht explizit regional und/oder aus angemessener Haltung ist. Seit Anfang diesen Jahres hat sich bei mir aber eine Laktoseintoleranz gezeigt, die mich jetzt mehr einschränkt als ich das gerne hätte. Hatte davor mir immer gerne mal wieder Milch, Joghurt oder Quark aus möglichst angemessener Haltung besorgt, weil auch wenn vegane Alternativen auch gut schmecken, schmecken sie halt trotzdem anders als das Original. Und wenn man die "laktosefreien" Produkte nimmt, muss man zuerst einmal hoffen dass dein Laden das überhaupt hat.

    Unter anderem deswegen hab ich mich mittlerweile dazu entschlossen, ab und an wieder Fleisch und Fisch auf meinen Speiseplan zu setzen, wobei ich das bei Reisen sowieso schon gelockert hatte. (zB war ich im Sommer in Belgien und Belgien ist ja für seine Fritten bekannt. Allerdings werden die traditionell in einer guten Frittuur in Tierfett frittiert, ist also definitiv nicht vegetarisch. Aber wenn eine Region für bestimmte Gerichte bekannt ist, möchte ich die gerne so authentisch wie möglich probieren. Fritten in Pflanzenfett krieg ich hier ja überall, dafür muss ich nicht nach Belgien)


    Muss dazu erwähnen, dass ich hier für niemanden ein Moralapostel sein möchte. Wenn du vegan bist und glücklich, nice. Wenn du vegetarisch bist und glücklich, nice. Wenn du fast nur Fleisch isst und glücklich bist, auch nice. Ernährung ist so ein umfangreiches Thema, für viele auch abgesehen von Veganismus und Co. ein schwieriges Thema. Obwohl mir Tierwohl und Umwelt absolut nicht unwichtig sind und ich soweit wie möglich darauf achte, ist es mir mittlerweile umso wichtiger, dass man mit seiner Ernährung im Reinen ist und sich wohl fühlt damit. Gestörte Essverhalten sind mittlerweile leider so weit verbreitet, man schaue nicht nur auf Anorexie oder die Menge an stark verarbeiteten Lebensmitteln, sondern auch der immer weiter steigende Anteil an Übergewichtigen. All das sagt mir, dass über Fleisch oder nicht hinaus so einiges mit der Ernährung des modernen Menschen nicht stimmt. Machts natürlich nicht besser, dass stark industriell verarbeitete Lebensmittel in der Regel billiger und bequemer sind als die Alternative. Als jemand der selbst nicht viel Geld hat, kann ich da voll verstehen, dass man da lieber die billigste TK Pizza holt statt verschiedene Gemüse, Gewürze, frisches Fleisch vom Metzger bzw idk, ein Stück Sellerie zum Panieren und dann noch eine Weile in der Küche steht um das zuzubereiten.

    Auf Sachen wie vegane Schnitzel usw verzichte ich jetzt komplett, weils letzendlich auch nur Fastfood ist. Tatsächlich mittlerweile auch schon echt billig erhältlich, zumindest im Vergleich zu Frischfleisch und Fisch.


    Zusammengefasst, ich war lange Zeit Vegetarier, mittlerweile esse ich wieder Fisch und Fleisch, aber in Maßen. Würde also als Label nehmen "Vollkost, aber bewusst". Da ich niemand anderes wegen derer Ernährung anpimmel, möchte ich das selbst auch nicht abbekommen. Weil leider gibt es halt durchaus die Art Veganer und Vegetarier, denen es wichtiger ist sich als moralisch über einem zu sehen statt zu erkennen, dass Ernährung ein ganz schwieriges und Umfangreiches Thema ist. Und dass viele Gründe dahinter stecken, warum sich jemand so ernährt wie er es tut. Die pauschale Annahme, dass jeder der Fleisch isst, kein Interesse an Tierwohl und Umwelt hat, bring niemanden weiter. Von vielen Veganern und Vegetariern hör ich zum Beispiel oft, dass sie Fleisch eh nicht vermissen. Good for you. Aber dann kannst du dir vorstellen, dass die Ernährungsumstellung deutlich schwieriger ist für jemanden, der Fleisch einfach super geil findet. Vielleicht fällt es dieser Person dafür viel leichter, zur Arbeit etc zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu fahren, statt das Auto zu nehmen. Während für dich eine Umstellung von Auto zu Gehen/Radfahren viel schwieriger ist, weil deine Arbeit zB schwer ohne Auto zu erreichen ist. Da habt ihr beide dann da, wo ihr könnt, etwas Gutes für die Umwelt getan und keiner sollte sich als Was Besseres als der andere fühlen.

  • Obwohl mir Tierwohl und Umwelt absolut nicht unwichtig sind und ich soweit wie möglich darauf achte, ist es mir mittlerweile umso wichtiger, dass man mit seiner Ernährung im Reinen ist und sich wohl fühlt damit. Gestörte Essverhalten sind mittlerweile leider so weit verbreitet, man schaue nicht nur auf Anorexie oder die Menge an stark verarbeiteten Lebensmitteln, sondern auch der immer weiter steigende Anteil an Übergewichtigen. All das sagt mir, dass über Fleisch oder nicht hinaus so einiges mit der Ernährung des modernen Menschen nicht stimmt. Machts natürlich nicht besser, dass stark industriell verarbeitete Lebensmittel in der Regel billiger und bequemer sind als die Alternative. Als jemand der selbst nicht viel Geld hat, kann ich da voll verstehen, dass man da lieber die billigste TK Pizza holt statt verschiedene Gemüse, Gewürze, frisches Fleisch vom Metzger bzw idk, ein Stück Sellerie zum Panieren und dann noch eine Weile in der Küche steht um das zuzubereiten.

    Ich denke das ist ein wichtiger Punkt - habe hier aber auch eine andere Meinung. Bei der Anorexie spielt ja eher die Psyche mit rein. Aber auch bei Übergewicht kann das damit zusammenhängen. Es dürfte durchaus auch möglich sein nur Fleisch - wenn man denn mageres Fleisch verzehrt, es aber auch in Maßen verzehrt - zu konsumieren, ohne zu stark übergewichtig zu werden.


    Fastfood: Sicher - das ist ein Problem. Auch die Fertigprodukte. Aber es ist irgendwo auch nötig und gefragt. Der Lebenswandel ist eben heute anders als im Mittelalter. Selbst als Arbeitsloser bewegt man sich in einer Welt die einem mit Reizen überflutet - zig Sachen die sich als Hobby anbieten. Gefühlt immer zu wenig Zeit. (Zumindest gehöre ich persönlich kaum zu Leuten die sich langweilen - trotz sehr viel Freizeit. Hab ständig irgendwas zu tun. :D)


    Da fehlt die Zeit/Lust am Kochen. Ist man dann eher zurückgezogen und allein lebend - geht auch nicht so gern raus (wegen anderer psychischer Faktoren) hat man eben die Tatsache, dass dabei irgendwie weniger Sport rauskommt ... dafür viel ungesündere Ernährung (weil Fertigprodukte als Single bequemer sind als ein Rezept für 2-4 Personen kochen). Süßigkeiten ... sind dann "für die Nerven". (Ich bewege mich eher weniger, konsumiere viel Süßkram. Bin aber schon recht froh, dass ich bei Alkohol und Nikotin nie wirklich auf den Geschmack gekommen bin. Nikotin gar nicht. Alkohol seeeehr selten.)



    Dass man "mit seiner Ernährung im Reinen" sein muss - da stimme ich allerdings zu. Für mich gehört aber auch dazu, nicht ständig auf die Packung gucken zu müssen. Nicht wegen einer Essstörung die mich Kalorien zählen lässt. Aber auch nicht wegen einer veganen Ernährweise bei der ich auf die Details achten muss. Da treiben es manche ja auf die Spitze. Statt grob die Überschrift zu lesen und zu sehen "kein Fleisch drin" wird nach Details wie Gelatine, etc. gesucht.


    Für mich persönlich - wäre das nix. Ich würd mich am Ende fast wie in ner Art "Verfolgungswahn" fühlen, wenn ich überall nachgucken müsste. Und ich mein: Man kann eh nicht alles erfassen. Bei Kleidung die im Ausland hergestellt wird achten viele die Veganer sind auch eher darauf "bewusster" einzukaufen - die Arbeitsbedingungen im Blick zu haben. Das ist alles Aufwand. Wenn ich einfach nur normal leben will - will ich nich ständig über sowas nachdenken. (Am Ende ... läufts ja vielleicht streng genommen darauf hinaus, dass selbst ein Veganer indirekt Fleischkonsum mit unterstützen könnte, wenn im veganen Betrieb ein Fleischesser angestellt ist der da arbeitet, dessen Lohn dann indirekt mit finanziert wird und der dann später sich Fleisch davon kauft.)


    Klingt vielleicht ein bisschen übertrieben gesagt - aber am Ende lebt man ja nicht im luftleeren Raum und alles hängt irgendwie miteinander zusammen. Bevor ichs mir dann da zu kompliziert mache (bei mir wird es halt oft so im Detail kompliziert, wenn ich richtig anfange drüber nachzudenken) - lieber einfach konsumieren und sich sagen "wenns bei LIDL erhätlich ist kanns so krass nich sein, die EU hat ja schon strenge Regeln bei allem" - und gut ist. (Wobei ja der Einzelhandel auch schon damit wirbt, viel für Tiere/Umwelt zu tun. Auf dem vierstufigen Ding ist schon viel auf Stufe 2, hatte sogar schon ohne dass ich direkt gezielt das wollte Stufe 3. Nur Stufe 4 ist krass teuer immer. Stufe 2 - was Tierschützer auch schon sehr krass finden und noch zu krass - ist eigentlich fast Minimum. Ich beziehe mich auf die hier: https://www.haltungsform.de/ )



    Ich denk wenn ich persönlich überall Zutatenlisten hinterherjagen müsste auf der Suche nach versteckter Gelatine, etc. - bräucht ich gleich mel, weil mehr Stress ... 1 Bier zur Beruhigung und viel mehr Süßes für die Nerven. Aber ... ist halt bei jedem persönlich anders. Ich find auch Raucher haben ihre Berechtigung - so lang sie mich nich belästigen. Wenn sie sich mit Rauchen + weniger Lebenszeit glücklicher fühlen als bei mehr Lebenszeit aber ohne den Tabak. Am Ende ist es "Spass am Leben pro Lebensjahr" multipliziert mit "Lebensjahre". Das eine geht halt hoch, das andere runter und umgekehrt. Und wie das gefühlt für jeden ist ... ist da anders - ist eh nie genau vorhersehbar. (Gibt viele die viel rauchen und uralt werden.) Ist immer auch die eigene Erwartung. (Man trifft Entscheidungen nur wegen Erwartungen - man weiß ja nie was genau passiert. Kann es nur halt einschätzen - manche Sachen wahrscheinlicher als andere.)

  • Ich denke das ist ein wichtiger Punkt - habe hier aber auch eine andere Meinung. Bei der Anorexie spielt ja eher die Psyche mit rein. Aber auch bei Übergewicht kann das damit zusammenhängen. Es dürfte durchaus auch möglich sein nur Fleisch - wenn man denn mageres Fleisch verzehrt, es aber auch in Maßen verzehrt - zu konsumieren, ohne zu stark übergewichtig zu werden.

    Ah, sorry, das kam wohl etwas falsch rüber. Wollte nicht damit suggerieren, dass Fleischkonsum zu mehr Übergewicht führt oder das Übergewicht nicht aus Folge einer Essstörung kommt. Genau im Gegenteil sogar: Anorexia ist nicht die einzige Essstörung, die es gibt. Und die höheren Zahlen an Übergewichtigen zeigt, dass sich auch gestörtes Essverhalten immer weiter verbreitet. Die industriell stark verarbeiteten Lebensmittel sind einer der vielen Gründe dafür. Und dieses Problem existiert halt unabhängig vom Fleischkonsum, weil eben viel Fastfood auch vegetarisch oder vegan ist.

    Leider kommt man von industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln heute auch nicht mehr ganz weg, aber man kann sie zumindest möglichst umgehen. Mit industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln meine ich übrigens welche, die für Geschmack, Haltbarkeit usw viele Zusatzstoffe haben. Mehl oder TK Lachs ist damit also nicht gemeint, aber zB das vegane Schnitzel, das haufenweise Konservierungs- und Geschmacksverstärker reingepumpt bekommt.

    Wohne auch alleine, aber wegen den Portionsgrößen mache ich dass so, dass ich an einem Tag vielleicht etwas Aufwändigeres mache und dann aber auch die nächsten ein, zwei Tage mir was davon aufwärme. Frisches Gemüse nur dann, wenn ich ganz genau weiß ich krieg das rechtzeitig verarbeitet, ansonsten TK, wo ich mir immer raushole wie viel ich brauche. Brot auch, da backe ich mir am WE eins, schnibbel das in Scheiben sobald das abgekühlt ist und mach alles, was ich nicht direkt esse ins Gefrierfach. Das wären so'n paar kleine Tricks die ich benutze, damit ich weniger zu Fertigfutter tendiere.


    Aber zurück zu den gestörten Essverhalten: Jup, bin auch kein Fan davon immer genau auf die Inhalte zu achten. Nervt mich schon genug, dass ich das der Laktoseintoleranz wegen bei einigen Lebensmitteln machen muss xD In der Vergangenheit, ironischerweise fast zeitgleich mit meinem Vegetariersein, hatte ich mit einer Anorexie zu kämpfen gehabt. Wobei ich sagen muss, damals hab ich den Vegetarismus dazu ausgenutzt, weniger zu essen. Von wegen "ja sorry Mum ich kann den Schweinebraten heute leiiider nicht mitessen, bin ja vegetarisch". Ist mir aber natürlich klar, dass nicht jeder Vegetarier oder Veganer so damit anfängt lol. Aber für mich persönlich hatte ich mich deswegen mittlerweile dazu entschlossen dass, wenn ich jetzt schon auf Laktose achten MUSS und ich hoch verarbeitete Lebensmittel versuche zu vermeiden, dann hebe ich die Einschränkung Fleisch für mich auf. Die Nährstofflabel ignoriere ich dabei in der Regel absichtlich, eben weil ich nicht mehr in meinen damaligen Kontrollzwang reinrutschen will. So grob weiß man ja auch ohne Label, was einem gut tut und was nicht. Pizza selbst machen vs TK Pizza, da muss ich ja nichts durchlesen um zu wissen, was gesünder ist xD


    Ich würde übrigens auch so weit gehen und sagen, bei Übergewicht spielt die Psyche genauso oft eine Rolle wie bei Untergewicht. Und auch bei normalgewichtigen Leuten kann da durchaus ein gestörtes Essverhalten mitspielen, nur sieht man da eins der sichtbarsten Symptome halt nicht, also starkes Unter- oder Übergewicht.


    Aber ja, ich stimme dir voll zu - leben und leben lassen. Deswegen meinte ich ja, egal wie du dich ernährst, solange du glücklich damit bist ist mir das völlig wurscht lol. Und wenn du's nicht bist, geb ich gerne Tipps die mir persönlich helfen, aber da kann ja auch jeder für sich entscheiden ob er die umsetzt oder nicht. Weil andere wegen ihrer Ernährung anpimmeln weil sie nicht deinen Moralvorstellungen entsprechen bringt eh nichts.

  • Ich bin gerade in einer interessanten Situation: Ich hatte jetzt im Januar eine extreme Bauchspeicheldrüsenentzündung, nachdem sich Stressbedingt Kalzium in der Bauchspeicheldrüse angesammelt hatte. Ist mit Antibiotikum wieder okay geworden, aber soweit habe ich einen doofen Nebeneffekt: Ich vertrage gerade kein Fleisch. Ich kann wirklich kein Fleisch essen. Nicht mal Wurst. Mir wird davon gerade ziemlich übel. Was heißt, dass ich vorerst einmal gezwungenermaßen Vegetarisch bin. Milchprodukte und Eier gehen aktuell, was gut ist, aber Fleisch möchte mein Körper gerade wirklich absolut nicht. Genau so, natürlich, wie zu fettige Sachen. Also Frittieren ist erst mal nicht.


    Warum ich hier nun aber poste, ist... Ich habe nun meine vegetarischen Freunde nach Rezepten gefragt und herausgefunden dass... Die alle nicht besonders viel unterschiedliche Sachen essen. Also spezifisch wenn es um die Zutaten geht. Karotten, Paprika und Tomaten, bei einigen noch Zucchini und Aubergine. Aber alles andere? Wird nicht gegessen. Klar, der eine Freund der mitten in der Pampa lebt hat einen guten Grund: Er hat nur, wo er rankommt, und da es bei ihm keinen Wochenmarkt in erreichbarer Nähe gibt, ist das nicht sehr viel.


    Aber die anderen wohnen in Großstädten, wo eigentlich auch im Supermarkt deutlich mehr Auswahl existiert, und sie essen dennoch nichts anderes. Und ich finde es schon ein wenig komisch. Gerade weil es ja auch von der Ausgewogenheit nicht besonders gut ist.