Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Frutaner

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  • Wenn ich unterstelle, dass eure Auffassung richtig ist (also @Alice und @Shorino) dann drängt sich doch die Frage auf: wo ist denn die Grenze und wer legt die fest? Ab wann gilt man eurer Meinung nach als Vegetarier und mit welcher objektiven Grundlage? Kann ich mich selbst als Vegetarier zählen?

    Was ich mit meinen Beiträgen auszudrücken versucht habe, war, dass es völlig unwichtig ist, ab wann jemand Vegetarier ist und ab wann nicht. Wenn 60kg pro Kopf pro Jahr Fleischkonsum der Durchschnitt ist, und jemand anders nimmt nur 30kg pro Jahr zu sich, dann ist das in meinen Augen ein Gewinn. Genauso, wie es ein Gewinn ist, wenn jemand nur 10kg oder nur 5kg zu sich nimmt oder wenn er gar kein Fleisch isst. Ich verstehe jetzt, dass es für dich offensichtlich ein großer Unterschied ist, ob eine Person 0,01kg Fleisch pro Jahr ist oder 0kg. Wenn du meine Beiträge anschaust, wirst du sehen, dass ich fast überall den Begriff Vegetarier in Anführungsstriche gesetzt habe. Es ging mir dabei eher darum, die Gruppe an Menschen zu bezeichnen, die eben zu überwältigendem Teil auf Fleischkonsum verzichtet haben, weil ich aus pragmatischer Sicht keinen Unterschied sehe. Beide leisten meiner Ansicht nach (fast) gleich viel. Wie man sie nennt ist doch irrelevant.
    Meine Schwester ist Veganerin. Neulich hatten wir hier einen Geburtstag gefeiert, und es gab zwei Kuchen, einen veganen und einen nicht veganen. Nun hat mein Bruder, weil ihm sowas egal ist, dasselbe Messer für beide Kuchen benutzt, sodass der eine Kuchen quasi nicht mehr zu 100% vegan war, weil da Sahne des anderen Kuchens draufgekommen ist. Wenn meine Schwester den ehemals veganen Kuchen nun trotzdem isst, bedeutet das dann, dass sie keine Veganerin mehr ist? Wie viel Sahne darf von einem Kuchen zum anderen getragen werden, damit sie noch Veganerin ist?
    Wenn man sein Leben lang Gummibärchen gegessen hat und eigentlich Vegetarier ist, und man erfährt dann, dass die nicht vegetarisch sind, sondern tierische Gelatine benutzen, heißt das dann, dass man vorher kein Vegetarier war? Man hätte sich ja besser informieren können! Was, wenn man Essen von jemandem annimmt, der einem versichert, dass es vegetarisch ist, obwohl es nicht vegetarisch ist? Ist man dann auch kein Vegetarier mehr? Wenn man als Vegetarier auf dem eigenen Essen Sauce duldet, die vom gebratenen Steak stammt (obwohl man das Steak nicht isst), ist man dann kein Vegetarier mehr, weil ein Teil der Sauce ja vom Fleisch stammt? Wenn man als Vegetarier einen Gürtel aus Leder trägt, ist man dann noch Vegetarier oder nicht? Wenn man nach 10 Jahren grundlegend vegetarischer Ernährungsweise ein Mal Parmesan (Parmesan ist nicht vegetarisch) zu sich nimmt und dann die nächsten 10 Jahre wieder nur noch vegetarisch isst, war man dann 20 Jahre Vegetarier oder wird das in zwei Teile aufgespalten? Oder war man nie Vegetarier? Übrigens war das Beispiel mit dem lavorgezüchteten Fleisch in einem vorigen Beitrag nicht aus der Luft gegriffen. Jemand, der solches - und nur solches - Fleisch isst, ist der Vegetarier oder nicht? Natürlich ist er streng genommen kein Vegetarier, aber er erfüllt trotzdem die von dir geforderte moralische Prinzipientreue. Und wenn ein Mensch beispielsweise Wild isst, weil er findet, dass Wildkonsum den moralischen Richtlinien entspricht, die er sich gesetzt hat, dann darf er sich wohl auch nicht mehr Vegetarier nennen? Wie sollen solche Menschen sich dann nennen? Müssen die jetzt einen neuen Begriff etablieren? Vielleicht »Moraletarier« - die, die nur essen, was sie für moralisch richtig halten?
    Ich vertrete die Ansicht, dass es in der Praxis fast unmöglich ist, sich komplett vegetarisch zu ernähren. Was noch schwerer ist, ist rauszubekommen, ob man sich selbst wirklich vegetarisch ernährt oder nicht - es sei denn, man produziert alles was man isst komplett selbst, ohne sich auf andere Menschen zu verlassen und ohne jemals irgendetwas aus anderer Quelle zu verspeisen. Dann, und nur dann, kann man relativ sicher sein, dass man die Wahrheit sagt, wenn man behauptet, man würde sich selbst vegetarisch ernähren.
    Ich zähle diese ganzen Beispiele auf, weil ich finde, dass nicht ich es bin, der den Begriff Vegetarismus ad absurdum führt. Der Begriff hat für sich genommen einfach kaum Aussagekraft. Wenn du behaupten willst, dass du Vegetarier bist, obwohl du jeden Tag Fleisch isst, ist das deine Sache. Es ist doch völlig überflüssig, darüber zu diskutieren, wann genau jemand nun noch Vegetarier ist und wann nicht mehr. Es lässt sich sowieso nicht so klar sagen, wie du es zu glauben scheinst. Du kannst nie wissen, ob sich jemand wirklich vegetarisch ernährt, weil die Person selber das nie so genau wissen kann. Man muss sich bei der Ernährung fast immer auf irgendwelche fremden Menschen verlassen, und sobald man das tut, kann es sein, dass jemand einen Fehler macht und man eben dann doch kein Vegetarier ist. Und es zieht auch nicht, wenn man behauptet, dass man nur dann Vegetarier ist, wenn man glaubt, sich vegetarisch zu ernähren. Denn dann könnte man einem Typen ja sagen, er bekommt nur vegetarisches Zeug, obwohl er in Wahrheit ja nur Fleisch bekommt. Die Person als Vegetarier zu bezeichnen wäre auch absolut absurd.
    Ich habe doch schon selber in meinen Beiträgen gesagt, dass Shorino dann eben kein echter Vegetarier ist und er hat das (sarkastisch) in seinem eigenen Post ja auch schon bestätigt. Und was bringt das nun? Wo ist der Mehrwert? Jemand isst einmal in 10 Jahren Fleisch und ist deswegen kein Vegetarier mehr … wie würdest du so jemanden denn nennen? Außer einen Heuchler? Wenn er im Alltag nicht sagen darf, dass er sich vegetarisch ernährt, dann wird es für ihn doch nur noch schwieriger, sich vegetarisch zu ernähren. Letztendlich hat Shorino doch nur gesagt, dass er sich eigentlich vegetarisch ernährt, aber dann doch ein Mal Fleisch gegessen hat. Gut, er hätte sich nicht Vegetarier nennen dürfen, duh. Ist das jetzt das, was dabei rauskommt? Dass er sagen muss »bis gestern war ich Vegetarier, aber dann aß ich Fleisch. Nun setze ich meine vegetarische Ernährungsweise fort«, damit das politisch korrekt ist und niemand getriggert wird oder wie? Oder muss er sagen, dass er kein Vegetarier ist, sondern ein »Selten-Fleisch-Esser«?
    Laut Duden ist ein Vegetarier jemand, der sich [vorwiegend] von pflanzlicher Kost ernährt. Ich sehe nicht, wieso ich den Begriff ad absurdum führe, nur weil ich finde, dass das »vorwiegend« in dem Satz eine Bedeutung hat. Aus der Etymologie des Begriffs geht für mich auch nicht hervor, dass da keine Ausnahmen vorkommen dürfen. Wenn du in der Praxis einem Typen begegnest, der sich Vegetarier nennt, dann gibst du dem halt kein Fleisch zu essen. Ob er vor zwei Jahren mal Fleisch gegessen hat, oder ob er in zwei Wochen ausnahmsweise Fleisch essen wird, das ist dabei doch egal. Wieso ist der Druck da so groß, dass da ein genaues Label entsteht? Vegetarismus ist in gewisser Weise auch ein Lifestyle. Hast du ne klare Definition davon, was einen Hipster ausmacht? Oder wann man ein Goth ist? Wann darf man sich Christ nennen? Wann darf man sagen, dass man auf Diät ist? Was ist ein Gamer? Wann ist man politisch links? Wie gut muss man Schach können, damit man sich Schachspieler nennen darf? Wann genau ist man Humanist? Wenn eine Frau einmal in ihrer Kindheit kurz in einen Kerl verknallt war und danach nur noch in Frauen, darf sie sich dann lesbisch nennen oder ist sie strikt bisexuell? Wie viele Animes muss man geschaut haben, um ein Weaboo zu sein? Welchen ökologischen Fußabdruck muss man haben, um sagen zu dürfen, dass man einen grünen Lebensstil führt?
    Klar, ich würde es seltsam finden, wenn jemand, der den ganzen Tag Fleisch isst, sich Vegetarier nennt. Ich kenne auch viele Vegetarier, die mal in einer Notsituation Fleisch gegessen haben, siehe Realitys Beitrag. Es kann halt mal sein, dass man in eine soziale Situation kommt, wo es unsinnig wäre, am eigenen Fleischmeiden festzuhalten, und welche Situationen man als solche einschätzt muss jeder für sich entscheiden. Und es ist ja wohl ein Unterschied, ob eine Person in 5 Jahren ein Mal Fleisch isst, oder ob sie in 5 Jahren 5000 Mal Fleisch isst. Dann zu sagen »Ja super, dann kann ich mich ja auch Vegetarier nennen, sind ja nur 4999 Mal mehr!«, ist doch Quatsch. Letztendlich dienen diese Labels aber doch nicht dem Zweck, einen Menschen genau zu beschreiben, sondern sie dienen dazu, dass er sich identifizieren kann und sie sollen anderen dabei helfen, mit ihm umzugehen. Man muss doch jetzt nun wirklich nicht mit nem Klemmbrett hinter den Vegetariern herlaufen und darauf warten, dass sie dann doch etwas Unvegetarisches zu sich nehmen, damit man sich dann zurücklehnen und sie Heuchler nennen kann.

  • Lol, wer hat dich denn hier wann als Verbrecher deswegen verurteilt? :D Mir geht es, ähnlich wie Leviator, einzig darum, dass für mich nur derjenige ein Vegetarier ist, der nie nicht kein Fleisch isst.

    Ich hab mit sieben Jahren oder so mal Fleisch gegessen. Bin ich jetzt kein Vegetarier mehr?


    Ich verweise an dieser Stelle mal auf die Prototypensemantik. Diese geht davon aus, dass ein Wort keine eindeutige Definition hat, sondern es stets typische und weniger typische Vertreter für ein Wort gibt. So würde man eine Katze vermutlich in etwa so beschreiben:
    Vier Beine, zwei Ohren, kurzes Fell, Schnurrhaare, Schwanz.
    Aber was ist mit einer Katze, die bei einem Unfall ein Bein verloren hat und nun nur noch drei besitzt? Ist sie jetzt keine Katze mehr? Immerhin trifft die Beschreibung "vier Beine" nicht mehr zu. Oder eine Katze, die nur ein Ohr hat - keine Katze mehr?
    Auch gibt es Katzenarten, die eher mit dem Wort "Katze" assoziiert werden als andere. So werden die gewöhnlichen Hauskatzen wohl ohne weiteres sofort mit dem Wort "Katze" assoziiert. Bei einem Tiger ist diese Assoziation hingegen sehr viel unwahrscheinlicher.
    Es gibt also nach der Prototypentheorie immer typische und weniger typische Vertreter für ein Wort, aber auf gar keinen Fall eine messerscharfe Trennschärfe, ab wann etwas nicht mehr mit diesem Wort beschrieben werden kann.
    Und ein Vegetarier, der mal, aus welchen Gründen auch immer, ein Stück Fleisch ist, ist also immernoch ein Vegetarier. Vielleicht nicht mehr der typischste Vegetarier, aber nichts desto trotz ein Vegetarier.


    Dem einen ist eben die gute Stimmung wichtiger, dem anderen hehre Ziele in Bezug einer Reduktion des Leides von Tieren. Ersteres ist wohl die eher pragmatische Sichtweise, während zweiteres eine eher dogmatische ist. Beides hat Argumente für sich - ich würde kein Fleisch essen, um die gute Stimmung zu wahren, und für mich ist das "das Richtige". Ich halte es für falsch, zu sagen, ein Einzelner könne eh nichts ändern.
    Das kann aber jeder anders sehen, und sicher gibt es wahnsinnig gute Argumente dafür, Fleisch in einer solchen Situation zu essen. Dann ist man trotzdem noch Vegetarier, und keiner hat das Recht, einem dies absprechen zu wollen.

  • Wenn man sein Leben lang Gummibärchen gegessen hat und eigentlich Vegetarier ist, und man erfährt dann, dass die nicht vegetarisch sind, sondern tierische Gelatine benutzen, heißt das dann, dass man vorher kein Vegetarier war? [...] Ich kenne auch viele Vegetarier, die mal in einer Notsituation Fleisch gegessen haben, siehe Realitys Beitrag.

    Ja, ich sagte darauf:


    Wer willentlich und ohne Not Fleisch isst, den respektiere ich für seine Eigenschaft "Vegetarier" nicht [...]

    Wenn es versehentlich war, kann man dir doch nichts vorwerfen. Auf solche Fälle bezog ich mich nicht [...]

    So radikal, wie du sie darstellt ist meine Sichtweise dann doch wieder nicht und auf die Sachverhalte in deinen Beispielen beziehe ich mich gerade eben nicht. Ich kann aus deinen vielen Beispielen eigentlich nur die Frage ableiten, wo ich denn die Grenze sehe. Ich beziehe mich auf die, wie du sie nennst, "moralische Prinzipientreue".


    Laut Duden ist ein Vegetarier jemand, der sich [vorwiegend] von pflanzlicher Kost ernährt. Ich sehe nicht, wieso ich den Begriff ad absurdum führe, nur weil ich finde, dass das »vorwiegend« in dem Satz eine Bedeutung hat

    Vorwiegen weil sie Veganer wären und keine Vegetarier, würden sie sich ausschließlich von pflanzlicher Kost ernähren. Diesfalls wäre der Begriff Vegetarier auch ad absurdum geführt.


    Ich habe doch schon selber in meinen Beiträgen gesagt, dass Shorino dann eben kein echter Vegetarier ist [...]

    Dann hast du dir widersprochen bzw. sehe ich keinerlei Sinn in dieser Diskussion, wenn du die Meinung vertrittst, dass der Begriff "Vegetarier" ohnehin keine oder kaum Aussagekraft hat. Ich habe ja nicht das Bedürfnis irgendjemanden vom Gegenteil zu überzeugen, wieso auch? Was mich aber an dieser Stelle interessiert ist, wieso es dich anscheinend stört, wenn ich Menschen die gelegentlich Fleisch essen nicht als Vegetarier bezeichne. Wenn es doch völlig unwichtig ist, ab wann jemand Vegetarier ist und ab wann nicht?


    Man muss doch jetzt nun wirklich nicht mit nem Klemmbrett hinter den Vegetariern herlaufen und darauf warten, dass sie dann doch etwas Unvegetarisches zu sich nehmen, damit man sich dann zurücklehnen und sie Heuchler nennen kann.

    Ich denke ich habe schon mehrmals klargestellt, welches Verhalten ich als heuchlerisch ansehe und welches nicht. Daher verweise ich an dieser Stelle einfach auf meine vorherigen Beiträge.

  • Ich hab mit sieben Jahren oder so mal Fleisch gegessen. Bin ich jetzt kein Vegetarier mehr?

    Es zählt natürlich der Zeitpunkt ab dem man sich für die vegetarische Lebensweise entscheidet. Logische Dinge sollten hoffentlich nicht seperat aufgezählt werden müssen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Zitat von Alice

    Jemand isst einmal in 10 Jahren Fleisch und ist deswegen kein Vegetarier mehr … wie würdest du so jemanden denn nennen? Außer einen Heuchler? Wenn er im Alltag nicht sagen darf, dass er sich vegetarisch ernährt, dann wird es für ihn doch nur noch schwieriger, sich vegetarisch zu ernähren. Letztendlich hat Shorino doch nur gesagt, dass er sich eigentlich vegetarisch ernährt, aber dann doch ein Mal Fleisch gegessen hat.

    Flexi-Tarier. Oder Flexitarier? Oder war doch Flexi-tarier?
    ?(
    Beschreibt einen Typus Vegetarier, der ab und zu Fleisch ist - Was meiner Meinung nach eine nachvollziehbare Essgewohnheit ist. Ich kenne die Zahlen nicht, geb ich zu, aber würde jeder an einem Tag in der Woche kein Fleisch essen (oder tierische Produkte bla), hätten wir schon mal 1/7 weniger Tiere in den Massenhaltungen. Würden wir das öfters machen in der Woche - und dafür braucht es ja nicht mal eine Regel, sondern eben flexibel - könnte man das alles wieder auf ein normales Niveau bringen, in dem keine Hühnchen mit Tabletten gefüttert werden.


    Ansonsten...
    @Leviator
    Das Absurdum hierbei ist eher, das ein Vegetarier sich nicht dafür interessiert, woraus seine Gummibärchen sind, Schuhe oder Kleidung. Wenn man einerseits sagt "Ich esse kein Fleisch mehr, weil ich die Tiere so sehr liebe" (nur ein einfaches Beispiel) und dann Klamotten trägt mit Katzenhaarfell... ja, das ist irgendwie unlogisch.

  • Schliesslich ist das Ergebnis das Gleiche: das Fleisch bzw. in dem Fall der Kuchen würde im schlimmsten Fall weggeworfen werden. Wobei man sich nun auch streiten könnte, ob etwas entgegen seinem Willen tun zu müssen weniger wichtig bzw. nachvollziebar für andere ist als eine Allergie.

    Bis vor wenigen Monaten hat mein Körper noch stark allergisch auf allerlei Nüsse sowie Obst reagiert. Zu diesem Zeitpunkt war ich zum Essen geladen bei Freunden.(Anscheinend hat sich mein Körper umgestellt, jedenfalls bin ich es nicht mehr lol) Es gab große Mengen Früchtesalat. Aus dem Anstand heraus,- sowie zur Überprüfung ob mein Körper imstande war, das Obst zu verzehren, aß ich eine kleine Schüssel.
    Die Folgen waren abzusehen, ich fühlte mich wie vergiftet, musste mich übergeben und die Nacht nicht schlafen. Es hat mich trotzdem nicht davon abgebracht, da Etikette äußerst wichtig für mich ist, vorallem was das gemeinsame Essen anbelangt.

    Es ist höchst unvernünftig jeden Tag Sport zu betreiben.

    Nein. Einfach nur nein! Ich gehe nicht davon aus das hiermit exzessiv jeden Tag Extrembelastungen gemeint sind die man dem Körper zumutet. Sportlich betätigen kann man ausdauernd und sich dennoch schonend jeden Tag durchgehend. Entweder indem man die Intensität sowie Dauer des Trainings verändert oder direkt in den Plan eingreift um gewisse Muskelgruppen zu schonen.

    Dann halt Alkohol als Beispiel. Darauf verzichtet man schließlich auch freiwillig. Wenn dir jemand, keine Ahnung 'nen Grey Goose anbietet bist du dann auch aus Höflichkeit gezwungen zu trinken? Oder wenn dir jemand Zigaretten anbietet? Was für ein Image hinterlassen Nichtraucher die ablehnen?

    Individualisierung. Hier wurden Beispiele wieder pauschal eingeworfen. Ich verzichte ebenfalls ab und an auf Alkohol, bin aber dennoch nicht gänzlich abgeneigt, sollte man mir welchen anbieten. Zigaretten hingegen lehne ich aufjedenfall ab, da ich mir selbst das Rauchen abgeschworen habe und zu meiner Überzeugung stehe. Dennoch habe ich es 'ausgehalten' am Wochenende beim pokern am Tisch voller Rauchern zu sitzen, stundenlang.

    Neulich hatten wir hier einen Geburtstag gefeiert, und es gab zwei Kuchen, einen veganen und einen nicht veganen. Nun hat mein Bruder, weil ihm sowas egal ist, dasselbe Messer für beide Kuchen benutzt, sodass der eine Kuchen quasi nicht mehr zu 100% vegan war, weil da Sahne des anderen Kuchens draufgekommen ist. Wenn meine Schwester den ehemals veganen Kuchen nun trotzdem isst, bedeutet das dann, dass sie keine Veganerin mehr ist? Wie viel Sahne darf von einem Kuchen zum anderen getragen werden, damit sie noch Veganerin ist?

    Nettes Beispiel des geringsten Widerstandes. :D
    Und dann war sie so sauer, das dein Bruder als Vorspeise diente lol. *Kopfkino*

    Und was bringt das nun? Wo ist der Mehrwert? Jemand isst einmal in 10 Jahren Fleisch und ist deswegen kein Vegetarier mehr … wie würdest du so jemanden denn nennen? Außer einen Heuchler? Wenn er im Alltag nicht sagen darf, dass er sich vegetarisch ernährt, dann wird es für ihn doch nur noch schwieriger, sich vegetarisch zu ernähren. Letztendlich hat Shorino doch nur gesagt, dass er sich eigentlich vegetarisch ernährt, aber dann doch ein Mal Fleisch gegessen hat. Gut, er hätte sich nicht Vegetarier nennen dürfen, duh. Ist das jetzt das, was dabei rauskommt? Dass er sagen muss »bis gestern war ich Vegetarier, aber dann aß ich Fleisch. Nun setze ich meine vegetarische Ernährungsweise fort«, damit das politisch korrekt ist und niemand getriggert wird oder wie? Oder muss er sagen, dass er kein Vegetarier ist, sondern ein »Selten-Fleisch-Esser«?

    Nachdem ich mir die letzten Seiten einverleibt habe, kann ich als >Alles Mampfer< glaube ich nun besser verstehen. Ich 'war' der Meinung das Menschen die sich als Vegetarier bezeichnen komplett Fleischlos leben(wollen) und nach dem Verzehr von tierischem Fleisch jeglicher Art nicht mehr als Solche betiteln dürfen. Streng genommen ist es auch tatsächlich so, aber eben nur wenn man sämtliche Werte, vorallem die der Ethik miteinfließen lässt und das ganze dann 30 Sekunden im Mixer pauschalisiert.
    Ein Mörder bleibt sein Leben lang jemand, der einen anderen Menschen umgebracht hat. Genauso wie jemand unbeflecktes sich nach dem Geschlechtsverkehr nicht mehr Jungfrau nennen kann.(Außer man ist es vom Sternzeichen her, oder Gott, sollte es Ihn geben, materialisiert sämtliche Elementarteilchen des Körpers erneut)Das lässt sich nicht ändern. Ist aber ne andre' Küche.
    Das eigentliche ad absurdum besteht darin, jedes Individuum gleichzusetzen mit vorgeschriebenen Denkweisen.
    Demnach müsste der Großteil aller Vegetarier ihre Titulierung aufgeben, da irgendwann, aus welchem Grund auch immer, ob bewusst oder nicht Fleisch verzehrt wurde.
    Tun sie aber nicht. Weil Sie an 'ihrer' Überzeugung festhalten, wie auch immer die aussehen mag. Und das ist für mich der springende Punkt, bei dem ich persönlich sagen kann: Richtig so, thumbs up.

    Es gibt also nach der Prototypentheorie immer typische und weniger typische Vertreter für ein Wort, aber auf gar keinen Fall eine messerscharfe Trennschärfe, ab wann etwas nicht mehr mit diesem Wort beschrieben werden kann.

    Das stimmt nicht so ganz. Um dir ein messerscharfes Beispiel zu nennen: Das Zöppken. Ein Schälmesser. Genauso wie die Ergänzung zum "Zöppkesmarkt, welchen es nur in Solingen gibt, aber eigentlich lediglich ein stinknormaler Flohmarkt ist.

  • [...] aber auf gar keinen Fall eine messerscharfe Trennschärfe, ab wann etwas nicht mehr mit diesem Wort beschrieben werden kann.

    Also bin ich Gott und meine Tastatur ist die Erde. Der Monitor ist ein Kuchen. Natürlich sind Wörter nicht eindeutig, aber jedes Wort hat irgendwo eine klare Grenze. In der Rechtswissenschaft spricht man z.B. von Begriffskern und Begriffshof. Der Begriffskern umfasst was eindeutig mit einem Wort assoziert wird, der Begriffshof alles, was man mit dem Wort assozieren könnte. Um auf dein Beispiel zurückzukommen: Beim Begriff "Katze" ist eine Hauskatze schon vom Begriffstkern erfasst (auch wenn sie ein Bein verloren hat, weil auch Katzen, wie andere Wesen, Körperteile verlieren können). Das Wort "Tiger" wird im Begriffshof liegen. Nicht jeder assoziert Katze mit Tiger, aber man kann. Der Begriff "Hund" liegt hingegen vollkommen außerhalb des Begriffshofs.


    Und wenn Vegetarismus durch Verzicht auf Fleisch definiert wird, dann ist es kein Vegetarismus, wenn auf Fleisch nicht verzichtet wird. Und ich meine nicht ein oder zwei Mal in 100 Jahren Fleisch essen und diesen Blödsinn. Ich beziehe mich hier auf die Einstellung der Menschen, siehe weiter unten.

    Nein. Einfach nur nein! Ich gehe nicht davon aus das hiermit exzessiv jeden Tag Extrembelastungen gemeint sind die man dem Körper zumutet. Sportlich betätigen kann man ausdauernd und sich dennoch schonend jeden Tag durchgehend.

    Ja, man kann auch von der Brücke springen. Nur mit Vernunft hat das nicht viel zu tun. Wenn du aber spazieren gehen oder Sportarten wie Golf oder gar Schach einbeziehst, hast du in dem Sinne natürlich Recht. Allerdings ändert das nichts daran, dass es bei gewissen Sportarten eben zwingend Regeneration braucht. Wenn du z.B. Muskeln aufbauen willst, wirst du natürlich in der Regenerationsphase Schach oder Golf spielen können. Aber das hätte nichts mit der eigentlich ausgeübten Sportart zu tun, sprich: ein Bodybuilder ist auch Bodybuilder, wenn er kein Schach spielt.

    Individualisierung. Hier wurden Beispiele wieder pauschal eingeworfen. Ich verzichte ebenfalls ab und an auf Alkohol, bin aber dennoch nicht gänzlich abgeneigt, sollte man mir welchen anbieten. Zigaretten hingegen lehne ich aufjedenfall ab, da ich mir selbst das Rauchen abgeschworen habe und zu meiner Überzeugung stehe. Dennoch habe ich es 'ausgehalten' am Wochenende beim pokern am Tisch voller Rauchern zu sitzen, stundenlang.

    Sollte ich davon jetzt irgendein Argument ableiten?

    Das eigentliche ad absurdum besteht darin, jedes Individuum gleichzusetzen mit vorgeschriebenen Denkweisen.

    Das eigentliche ad absurdum besteht darin, dass du Beiträge nicht richtig liest oder nicht verstehst. Oder worauf beziehst du dich hier? Wer setzt jedes Individuum gleich? Auch wenn ich es nicht mag hier mit Wikipedia zu argumentieren, da es hier schon verlinkt wurde, mache ich das aber mal. Nicht weil es stimmen muss was dort steht, sondern einfach nur um meinen Standpunkt klarer rüberzubringen. Was sagt Wikipedia zum Wort "Vegetarismus"?


    Merkmal des Vegetarismus ist das Meiden von Nahrungsmitteln, die von getöteten Tieren stammen, wie Fleisch und Fisch.

    Wikipedia sagt weiters und das ist der springende Punkt:


    Vegetarismus beschränkt sich nicht nur auf die vegetarische Küche, sondern wird auch als Weltanschauung und alternative Lebensweise verstanden. Dabei geht es meist um [...] ethische Ideale.

    Und weiter:


    Ethisch argumentierende Vegetarier geben oftmals an, dass sie nicht möchten, dass ihretwegen Tiere leiden müssen und getötet werden. Auch tierrechtliche Überlegungen können eine Rolle spielen.[12] [...] Ethisch motivierte Vegetarier wollen grundsätzlich nicht, dass ihretwegen Tiere getötet werden.


    Und nochmal extra für dich: ich pauschaliere nicht, sondern beziehe mich nur auf Vegetarier, die behaupten genau aus den oben genannten Gründen Vegetarier zu sein. Wenn man entgegen dieser Ideale "aus Höflichkeit" Fleisch konsumiert, dann geht es (mir) nicht darum, dass man "einmal in 3 Jahren" Fleisch gegessen hat. Das ist irrelevant. Relevant ist die Einstellung und zwar die Einstellung, dass man, wenn es die Höflichkeit gebietet, Fleisch essen wird. Es geht nicht um den einmaligen Verzehr, es geht um die Einstellung. Man würde wieder und wieder und wieder und immer wieder "aus Höflichkeit" Fleisch essen. Weil das die innere Einstellung ist. Weil das Gebot der Höflichkeit von diesen Leuten offenbar höher gewertet wird als die ethischen Ideale, aufgrund derer sie, wie sie behaupten, Vegetarier sind. Natürlich kann man sich in einem solchen Fall mit irgendwelchen Gründen rechtfertigen, wie "wäre eh weggeworfen worden". Die Motivation, das Fleisch zu essen, war aber höflich gegenüber dem Gastgeber zu sein und hatte somit nichts mit den eigentlichen Idealen zu tun.


    Wer in dem Fall bestreitet - und nur dann! - dass er das Gebot der Höflichkeit über diese Ideale gestellt hat, der ist in meinen Augen schlicht heuchlerisch. Kein Monster, kein Verbrecher, kein Kobold oder sonst was, sondern einfach heuchlerisch. Wieso heuchlerisch? Weil diese Person ein "Verhalten [setzt], bei dem [sie] absichtlich nach außen hin ein Bild von sich vermittelt, das nicht ihrem realen Selbst entspricht." (Wikipedia-Zitat)

  • Und nochmal extra für dich: ich pauschaliere nicht, sondern beziehe mich nur auf Vegetarier, die behaupten genau aus den oben genannten Gründen Vegetarier zu sein.


    Ich habe mich schon sehr oft mit Fleischessern unterhalten und an irgendeiner Stelle kam dann immer der Versuch, den Vegetariern Heucheltum vorzuwerfen oder sie auf andere Weise runterzuziehen. Es ist ein altbekanntes Verfahren. Dann sucht man sich irgendwelche seltenen Beispiele und sagt: »Ja, aber wenn Vegetarier sowas machen, finde ich das auch nicht ok!« Es gibt zwar viele Vegetarier, die aus den dort genannten Gründen Vegetarier sind, aber es gibt auch zahlreiche andere Prinzipien und Gründe, die zu Vegetarismus verleiten können, beispielsweise Respekt vor Mitmenschen.
    Und vor dem Hintergrund kann man sich ja mal anschauen, was hier passiert ist: Jemand nennt sich selbst Vegetarier, er sagt aber überhaupt nicht, warum er Vegetarier ist, welche Prinzipien er wie ordnet und was ihn verleitet hat, Vegetarier zu werden oder was er damit erreichen will, und er gibt dann zu, dass er einmal Fleisch gegessen hat. Von einer Regelmäßigkeit, wie du sie später unterstellt hast, war doch gar nicht die Rede. Und dann kommen die Fleischesser-Experten aus ihren Löchern gekrochen und erklären, in welchem Sonderspezialfall dieses Verhalten als heuchlerisch zu interpretieren wäre und leisten damit absolut nichts. Reality hat in ihrem Beispiel immerhin auch willentlich und ohne Not Fleisch gegessen. Sie hat das Fleisch versehentlich gekauft, aber nicht versehentlich gegessen. Sie hätte auch etwas anderes oder gar nichts essen können. Sie hat es sich auch bequem gemacht, indem sie nicht richtig darauf geachtet hat, was sie einkauft. Sie hat auch nur Prinzipien geordnet. Aber sie ist anscheinend keine Heuchlerin, dabei hat sie sogar häufiger in den letzten drei Jahren Fleisch gegessen als Shorino. Für mich sieht das einfach wie Cherrypicking aus.


    Das ist jetzt nicht nur auf diese Diskussion bezogen, aber generell passiert sowas in der Art einfach permanent. Ich bin es einfach leid, dass Fleischesser die Vegetarier wie irgendwelche moralischen Instanzen behandeln, denn wenn jemand eine moralische Instanz ist, dann ist es ja einfach, sich zu sagen »das kann und muss ich ja nicht erreichen, es ist ganz in Ordnung für mich schlechter zu sein, als eine moralische Instanz, so viel kann man von mir ja nicht erwarten!«, und dann sobald die Vegetarier irgendeinen Riss in ihrem Verhalten aufzeigen, springen sie auf und schreien laut rum, dass sie betrogen wurden. Für die meisten Vegetarier ist Fleisch nur eklig, vor allem für die, die schon lange Vegetarier sind. Wer sich so sehr mit der Industrie des Fleischkonsums beschäftigt, dass er zum Vegetarier wird, der findet das alles typischerweise nur noch abstoßend und dem fällt es nicht so schwer, auf Fleisch zu verzichten. Man respektiert doch auch niemanden dafür, dass er keine Regenwürmer isst. Wenn dieser Respekt dann auch nur dazu führt, dass man die Gruppe oder Teile davon leichter angreifen kann, dann kann man sich den Respekt auch gerne sparen. Ich kenne auch keinen Vegetarier, der sich selbst für eine moralische Instanz hält. Die, die das tun, sind typischerweise Idioten, aber die gibt es in jeder Bevölkerungsgruppe. Es ist sowas von ermüdend, dass Fleischesser immer und immer wieder sich auf Vegetarier stürzen, die halt auch nur Menschen sind, und das war hier halt ein Beispiel von vielen, wo ich mich dann mal einmischen wollte.
    Ja, wenn ein selbstproklamierter Vegetarier dann mal Mist baut und einmal in fünf Jahren Fleisch isst, dann kann der Fleischesser endlich auf sein hohes Ross steigen und sein Urteil fällen.

  • Ja, man kann auch von der Brücke springen.

    Das bedeutet also das wenn jemand durchgängig sein bodybuilding betreibt - ohne dem Körper Ruhephasen zu gönnen - ohnehin des Todes ist, interessant.

    Nur mit Vernunft hat das nicht viel zu tun.

    Bin ganz deiner Meinung, was Sport und dessen Einwirkung auf den Körper angeht scheinst du komplett ahnungslos.

    Wenn du aber spazieren gehen oder Sportarten wie Golf oder gar Schach einbeziehst, hast du in dem Sinne natürlich Recht.

    Die Rede war ausschließlich von Sport mit Körperlicher Aktivität. Spatzieren zähle ich nicht dazu, genauso wenig wie Golfen, wtf.

    Allerdings ändert das nichts daran, dass es bei gewissen Sportarten eben zwingend Regeneration braucht. Wenn du z.B. Muskeln aufbauen willst, wirst du natürlich in der Regenerationsphase Schach oder Golf spielen können.

    Ich spiele sogar gerne Schach, aber nicht zwangsweise in einer regenerativen Phase. Wenn man Montags den schlappen Bizeps vom rechten Arm trainiert, schafft man locker Dienstags auch den vom linken Arm. Krass, das wären 2 aufeinanderfolgende Tage mit Kraftsport, ohne Radieschen... Und nun stell dir mal einen Trainingsplan vor, der über die gesamte Woche unterteilt ist, so, das sich Muskelgruppen erholen können. Zudem baust du beispielsweise wie ich an den Tagen, an denen bizeps/trizeps brachii Ruhe haben
    dein Box-Workout ein. Andersherum joggen und trekking.
    Ich kann übrigens nicht dazu raten nach einem ansprechend diszipliniertem Workout der Armmuskulatur golfen zu gehen, das vermiest schlichtweg die Laune.
    Übrigens nach dem Mikrotraumata setzt die Regenerationsphase direkt ein. Der beanspruchte Muskel benötigt mindestens 24 Stunden um sich vollständig zu erholen. Das reicht allerdings völlig aus für jeden Sportler.

    Sollte ich davon jetzt irgendein Argument ableiten?

    Waren lediglich Beispiele meinerseits. Das ich meine Prinzipien ebenfalls untergliedere.

    Das eigentliche ad absurdum besteht darin, dass du Beiträge nicht richtig liest oder nicht verstehst. Oder worauf beziehst du dich hier?

    Es war lediglich ein Versuch zu erklären das Vegetarier nicht gleich Vegetarier ist.
    Oder eher, 'auf Wikipedia steht aber nunmal [...], dass so und so, mimimi.
    Daraus geht deine persönliche Meinung hervor und die sagt strikt eines: Ohne klare Abgrenzung kein Vegetarier.

    dass man "einmal in 3 Jahren" Fleisch gegessen hat. Das ist irrelevant. Relevant ist die Einstellung und zwar die Einstellung, dass man, wenn es die Höflichkeit gebietet, Fleisch essen wird. Es geht nicht um den einmaligen Verzehr, es geht um die Einstellung. Man würde wieder und wieder und wieder und immer wieder "aus Höflichkeit" Fleisch essen.

    Da der Mensch dennoch davon abgeneigt ist, wird er das nächste Mal aus seinem "Fehler" lernen. Aber genauso wie ich davon ausgehe das dieser Jemand dafür sorgt das es nicht (so schnell) wieder dazu kommt, muss ebenfalls nicht immer wieder aus Höflichkeit heraus Fleisch verzehrt werden. Indirektes, verallgemeinertes zwingen vorrausgesagter Szenarien liegt uns Menschen aber leider.

  • Und vor dem Hintergrund kann man sich ja mal anschauen, was hier passiert ist: Jemand nennt sich selbst Vegetarier, er sagt aber überhaupt nicht, warum er Vegetarier ist, welche Prinzipien er wie ordnet und was ihn verleitet hat, Vegetarier zu werden oder was er damit erreichen will, und er gibt dann zu, dass er einmal Fleisch gegessen hat.


    Ich habe @Shorino zwar zitiert, aber in einem etwas anderen Kontext. Konkret habe ich folgende Aussage zitiert, die Ausgangspunkt dieser Diskussion war:


    "Wenn das Essen bereits zubereitet ist, gibt es nicht mehr viel zu retten."


    Es ging nicht darum, dass er einmal Fleisch gegessen hat, seine Bergündung, er hätte dies aus Höflichkeit getan, diente lediglich als Beispiel. Das Essen im Supermarkt kann man ja auch nicht mehr retten.


    Von einer Regelmäßigkeit, wie du sie später unterstellt hast, war doch gar nicht die Rede.


    Diese Regelmäßigkeit ist der Einstellung immanent. Wenn sie nicht in der Außenwelt zum Vorschein kommt ist das reiner Zufall. Was wäre, wenn jemand öfter zum Essen eingeladen wird, von Leuten die über seine Essgewohnheiten nicht informiert sind und deshalb Fleisch zubereiten?


    Ich bin es einfach leid, dass Fleischesser die Vegetarier wie irgendwelche moralischen Instanzen behandeln, [...]


    Das macht hier niemand. Du wirfst uns vor über andere zu urteilen und sie runterzumachen und erzeugst so die Illusion des bösen Fleischessers, der auf andere herabsieht.


    Vegetarier, egal jetzt wie verstanden, sind weder besser noch schlechter als Fleischesser. Ein Vegetarier, der überhaupt kein Fleisch isst, ist auch nicht besser als ein "Vegetarier" der aus Höflichkeit Fleisch isst. Ich verurteile niemanden wegen seiner Essgewohnheit. Was hat es mich auch zu interessieren, wie sich andere ernähren?


    Es geht hier um Behauptungen und weniger um Essgewohnheiten. Es geht auch nicht um irgendwelche moralischen Instanzen. Würde jemand z.B. behaupten, er isst grundsätzlich kein Fleisch, weil er nicht will, dass Tiere leiden, anderseits keine Nachteile für sich in Kauf nehmen möchte und hier Grenzen zieht, ist das vollkommen okay. Derjenige wäre weder Heuchler noch sonst etwas. Er hätte eben andere Prinzipien, die er aber nicht verschleiert.


    Ich kenne auch viele Vegetarier, die mal in einer Notsituation Fleisch gegessen haben, siehe Realitys Beitrag.


    Reality hat in ihrem Beispiel immerhin [...] ohne Not Fleisch gegessen.


    Wie soll ich diese Aussagen miteinander im Einklang bringen? Ja, man kann hier verschiedene Maßstäbe anlegen. Entgegen deiner Behauptung bin ich kein Fleischesser-Experte, der diese Maßstäbe allgemein verbindlich festlegt und über andere urteilt. Ich sage nur wie ich denke. Aus meiner persönlichen Sicht war der Verzehr situationsbedingt sehr wohl im Einklag mit den genannten Idealen zu bringen. Zumal sie explizit sagte, dass sie die Industrie nicht unterstützen will und aus diesem Grund verzichtet.


    Das bedeutet also das wenn jemand durchgängig sein bodybuilding betreibt - ohne dem Körper Ruhephasen zu gönnen - ohnehin des Todes ist, interessant.


    Arbeite bitte an deinem Leseverständnis.

    Wenn man Montags den schlappen Bizeps vom rechten Arm trainiert, schafft man locker Dienstags auch den vom linken Arm. Krass, das wären 2 aufeinanderfolgende Tage mit Kraftsport, ohne Radieschen..


    Zwei Tage in Folge also? Krass! Und am dritten Tag trainierst du den kleinen Finger? Dachte man stirbt, wenn man das tut. Nein, ernsthaft: worauf beziehst du dich hier wiedermal? Wenn von "jedem Tag" die Rede ist, meint man nicht zwei Tage. Auch hier wieder der Appel: arbeite bitte an deinem Leseverständnis.


    Der beanspruchte Muskel benötigt mindestens 24 Stunden um sich vollständig zu erholen. Das reicht allerdings völlig aus für jeden Sportler.


    Diese Aussage widerspricht sich. Mindestens 24 Stunden, aber das reicht völlig aus für jeden Sportler? Kleiner Tipp: Mindestens != Höchstens und befolge deinen eigenen Rat, nämlich nicht zu pauschalieren. Als Experte weißt du natürlich, dass die Regenerationszeit vollkommen unabhängig von der Intensität des Tranings ist, dass Muskelkater jedenfalls 24 Stunden nach dem Training verschwinden und dass nur Muskeln eine Ruhephase brauchen, weil man Gelenke und Sehnen kaufen kann. Nein, du wirst nicht sterben wenn du täglich Krafttraining betreibst. Du wirst aber früher oder später als ein körperliches Wrack enden.



    An dieser Stelle steige ich aus dieser Diskussion aus, da ich mich ohnehin nur wiederhole oder mich mit Leuten auseinandersetzen muss, die nicht diskutieren können (und damit meine ich weder Alice, Sneek, noch Shorino, nur so als Tipp).

  • Zwei Tage in Folge also? Krass! Und am dritten Tag trainierst du den kleinen Finger? Dachte man stirbt, wenn man das tut. Nein, ernsthaft: worauf beziehst du dich hier wiedermal? Wenn von "jedem Tag" die Rede ist, meint man nicht zwei Tage. Auch hier wieder der Appel: arbeite bitte an deinem Leseverständnis.

    Rezitier nicht wie es dir grade passt. Es war der Ansatz des Beispiels eines gesamten Trainingsplanes.

    Diese Aussage widerspricht sich. Mindestens 24 Stunden, aber das reicht völlig aus für jeden Sportler?

    Ja, ich hätte vielleicht hinzufügen müssen, das es natürlich auf die Belastung ankommt. Gemeint war aber eher das dies vorallem nicht für Anfänger gilt.

    Du wirst aber früher oder später als ein körperliches Wrack enden.

    Hast du das ebenfalls auf Wikipedia gelesen?
    Glaube ich eher weniger, mein Arzt kennt meine Trainingsabläufe und hat mir grünes Licht gegeben.

    An dieser Stelle steige ich aus dieser Diskussion aus, da ich mich ohnehin nur wiederhole oder mich mit Leuten auseinandersetzen muss, die nicht diskutieren können

    Falsch, du setzt dich lediglich mit dem was auf Wikipedia steht auseinander und sortierst die Leute hier ein.
    Diese fast schon besessene ignorante Haltung für ein Thema dessen Inhalt du nichtmal auslebst und nur theoretisierst verstehe ich nicht. Ich kann sehr wohl diskutieren, allerdings nicht mit Leuten die vom Höckchen zum Stöckchen mit Sarkasmus um sich schmeißen. Und sowas lässt man als Bisaboard-Mitarbeiter rumlaufen..peinlich.
    Schön deine Meinung zum Thema gehört zu haben.

  • Ich kann sehr wohl diskutieren, allerdings nicht mit Leuten die vom Höckchen zum Stöckchen mit Sarkasmus um sich schmeißen.

    Deine Aussagen ergeben teils keinen Sinn, teils beziehen sie sich auf gar nichts und das Schlimmste: ich konnte aus deinen Beiträgen kein einziges, brauchbares sachbezogenes Argument ableiten. Du schreibst einfach irgendetwas, vollkommen losgelöst von dem was du liest. Also nein, du kannst nicht diskutieren und das ist eine Tatsachenfeststellung und keine Beleidigung, falls du meinen Beitrag als solche auffassen solltest. Steht zwar alles nicht in Wikipedia, aber wurscht.

  • Genau. Und der Unterschied zum Supermarkt ist, dass dieser sein Angebot an der Nachfrage orientiert, was eine einmalige Einladung mit bereits zubereitetem Essen naturgemäß nicht tut.

    Dennoch ist es ein Verstoß gegen die eigenen Prinzipien...wobei ich noch anmerken möchte, dass man es sich erst in der heutigen Zeit erlauben konnte, Vegetarier zu werden.

  • Warum ist es ein Verstoß gegen meine Prinzipien? Du kennst meine Prinzipien doch gar nicht. xD Sogar unter Katholiken ist die Güterabwägung bekannt, aber offensichtlich sind Katholiken liberaler und intelligenter als Essensdogmatiker. Abgefahren..

  • Karl Popper forderte mal bei Diskussionen nicht die Begriffe totzudefinieren, sondern intuitive Definition anzunehmen, damit man sich nicht in irgendwelchen irrelevanten Details verrennt.
    Wenn wir uns den Vegetarier zur Hand nehmen, dann ist die intuitive Definition in etwa "Jemand, der kein Fleisch isst", wobei Fleisch üblicherweise Fisch mit einschließt. Eine Bestimmung, wie lang man kein Fleisch essen darf, damit man als Vegetarier zählt, ist weder vorhanden, noch notwendig.
    Und wenn ich nun höre, dass du, @Shorino, ohne Not einfach nur um Streit zu vermeiden Fleisch gegessen hast, dann würde ich spontan sagen, das widerspricht meiner intuitiven Defintion eines Vegetariers. Flexitarier könnte wohl der passende Begriff sein, aber letztlich ist das irrelevant.
    Mich wundert allerdings, wie sehr du daran hängst dich selbst als Vegetarier zu bezeichnen. Denn scheinbar willst du ja nicht nicht Vegetarier sein, weil du einmal Fleisch gegessen hast. Dabei ist das erst einmal nur ein Wort. Macht dich das Wort "Vegetarier" gegenüber einem Nicht-Vegetarier zu einem besseren Menschen? Oder aus welchem Grund ist es dir so wichtig diesen Titel zu tragen? Oder ist es dir vielleicht gar nicht so wichtig? Denn ganz ehrlich: Ich finde es super, wenn du 364 Tage im Jahr ohne Fleisch auskommst, das ist gut. Und würde es die Mehrheit der Deutschen nur auf 52 Tage im Jahr (einmal in der Woche) mit Fleisch bringen, wäre Massentierhaltung vermutlich schon ein kleineres Problem. Vor dieser Leistung (wenn man es denn so nennen will), hab ich durchaus Respekt, aber nicht vor einer Selbstbezeichnung als Vegetarier.

  • Karl Popper forderte mal bei Diskussionen nicht die Begriffe totzudefinieren, sondern intuitive Definition anzunehmen, damit man sich nicht in irgendwelchen irrelevanten Details verrennt.

    So weit ich das sehe, widersprach Popper der Annahme, man könne Konkreta überhaupt definieren, und plädierte dafür, nicht Konkreta, sondern Begriffe zu definieren. Das heißt, man muss nur im Kontext ausreichende Definitionen bringen. Wenn also im Raum eine schwarze Katze und ein weißer Schwan sind, reicht es, die Katze als das schwarze Tier zu definieren, um es zu unterscheiden. Die Katze als ganze zu definieren ist ohnehin unmöglich bzw. zu aufwändig, deswegen solle man sich auf den Umstand beschränken.
    Der Intuition nach zu definieren ist ja auch völlig unzureichend, schließlich erzeugt das nur Unklarheit und Begriffsverwirrung.


    Wenn wir uns den Vegetarier zur Hand nehmen, dann ist die intuitive Definition in etwa "Jemand, der kein Fleisch isst", wobei Fleisch üblicherweise Fisch mit einschließt. Eine Bestimmung, wie lang man kein Fleisch essen darf, damit man als Vegetarier zählt, ist weder vorhanden, noch notwendig.

    Damit wird, wie @Leviator kluger- und richtigerweise bemerkte, jeder über Nacht zum Vegetarier, so wie einer, der Alkohol trinkt, zwischen zwei Drinks zum Antialkoholiker wird und sich auf Nachfrage auch plötzlich so definieren könnte. Die Länge ist also in gewisser Hinsicht doch entscheidend.
    An diesem Punkt wird es aber sehr schwierig, weshalb man den Begriff Vegetarier generell problematisieren kann. Dies wird auch getan.


    Und wenn ich nun höre, dass du, @Shorino, ohne Not einfach nur um Streit zu vermeiden Fleisch gegessen hast, dann würde ich spontan sagen, das widerspricht meiner intuitiven Defintion eines Vegetariers. Flexitarier könnte wohl der passende Begriff sein, aber letztlich ist das irrelevant.

    Das ist nicht ganz richtig. Ich habe es in der Situation vorgezogen, meinem Begriff von Höflichkeit zu entsprechen. Und da das Essen ohnehin bereits gekauft und zubereitet war (und die Reste der Vorspeise wie in Italien nicht unüblich weggeschmissen wurden) entschloss ich mich, das Fleischgericht zu essen. Das zu tun, widerspricht zweifelsohne dem Vegetarismus (auch wenn wir den Begriff nicht klar definiert haben).


    Mich wundert allerdings, wie sehr du daran hängst dich selbst als Vegetarier zu bezeichnen. Denn scheinbar willst du ja nicht nicht Vegetarier sein, weil du einmal Fleisch gegessen hast. Dabei ist das erst einmal nur ein Wort. Macht dich das Wort "Vegetarier" gegenüber einem Nicht-Vegetarier zu einem besseren Menschen? Oder aus welchem Grund ist es dir so wichtig diesen Titel zu tragen? Oder ist es dir vielleicht gar nicht so wichtig?

    Ich habe nirgends den Begriff für mich eingefordert, glaube ich. xD Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war zweierlei:
    1. Ich finde Informationen über Fleischkonsum recht uninteressant und werde dennoch recht oft über den garantiert geringen Fleischkonsum von Fleischessern informiert. Mein Kommentar sollte ironisch sein, um darauf hinzuweisen, dass es doof ist, seinen Essenskonsum zu kaschern. Denn einerseits stört mich die moralische Überlegenheit vieler Vegetarier, zum anderen der Wunsch von Fleischessern, von Vegetariern anerkannt zu werden.
    2. Ich fand es verwunderlich, mit welcher Vehemenz sofort dazu übergegangen wurde, mich als Teilzeit-Vegetarier zu bezeichnen. Natürlich wird man mir das nicht glauben, aber meine Argumente haben nichts damit zu tun, dass ich wünsche, diesen Titel zu behalten. Ich kann das auf ein anderes Beispiel übertragen: Ich fände es befremdlich, wenn jemand, der mit Rauchen aufgehört hat, fünf Jahre ohne Zigarette lebte und dann eine Zigarette raucht, plötzlich kein Nichtraucher mehr ist, sondern ein Teilzeit-Raucher oder Gelegenheitsraucher. Noch befremdlicher wäre es, wenn sehr viele sofort darauf eingehen und die "Anschuldigung" (so liest es sich) mit einer solchen Vehemenz vorgebracht wird.


    Also mir persönlich ist es nicht wichtig, ob ich Vegetarier bin. Der Einfachheit halber werde ich auch in Zukunft auf die Frage, ob ich Fleisch esse, mit "Nein" antworten; und wenn man mich fragt, ob ich Vegetarier bin, mit "Ja". Die Alternative wäre, einen so Fragenden darüber aufzuklären, dass ich kein Fleisch esse, jedoch in der Situation einer spontanen Einladung im Ausland aus Höflichkeit bisher einmal Fleisch gegessen habe. Es würde der Wahrheit entsprechen, ist aber aufwändig und widerspricht meiner Auffassung des Begriffs Vegetarier, der mE ein pragmatischer Begriff ist und kein qualitativer.


    Denn ganz ehrlich: Ich finde es super, wenn du 364 Tage im Jahr ohne Fleisch auskommst, das ist gut. Und würde es die Mehrheit der Deutschen nur auf 52 Tage im Jahr (einmal in der Woche) mit Fleisch bringen, wäre Massentierhaltung vermutlich schon ein kleineres Problem. Vor dieser Leistung (wenn man es denn so nennen will), hab ich durchaus Respekt, aber nicht vor einer Selbstbezeichnung als Vegetarier.

    Vielleicht ist das untergegangen, aber ich möchte keinen Respekt. Trotzdem (und auch hier möchte ich darauf hinweisen, dass es kein Stolz, sondern nur die Liebe zum Detail ist) esse ich nicht einmal im Jahr Fleisch, sondern habe bewusst und vorsätzlich das erste Mal in 5 Jahren Fleisch gegessen und habe nicht vor, es zu wiederholen. Das ist meine persönliche Entscheidung und deshalb benötige ich dafür keinen Respekt.
    Ich werde den Begriff weiterhin für mich benutzen. Wenn man also ganz korrekt sein will, so müsste man sagen, dass ich bis zum 27. März knapp 5 Jahre Vegetarier war, am 27. um 14:00 meinen Vegetarismus beendete und am 27. um 15:00 beschloss, wieder Vegetarier zu werden und das bis dato beibehalte und in Zukunft nicht ändern möchte. Das ist mir zu aufwändig und auch der reine Begriffsdogmatismus, bzw. schlicht Haarspalterei. Aus Schmähinteresse, wie ich bei dem ein oder anderen vermute. xD

  • Damit wird, wie @Leviator kluger- und richtigerweise bemerkte, jeder über Nacht zum Vegetarier, so wie einer, der Alkohol trinkt, zwischen zwei Drinks zum Antialkoholiker wird und sich auf Nachfrage auch plötzlich so definieren könnte. Die Länge ist also in gewisser Hinsicht doch entscheidend.

    Netter Versuch, aber ich sagte lediglich, dass die Zeit nicht bestimmt werden muss. Ich sagte nie, dass die Zeit keine Rolle spielt. Natürlich ist man kein Vegetarier, weil man zwischen den Mahlzeiten kein Fleisch isst. Ich sage lediglich, dass eine Bestimmung wie "mindestens zwei Wochen" nicht vorhanden und nicht notwendig ist.
    Man hätte sich genauso gut daran aufhängen können, dass in der intuitiven Definition nicht der Fall des versehentlichen Fleischessens enthalten ist.

    Ich habe nirgends den Begriff für mich eingefordert, glaube ich.

    Nun, ich habe zumindest den Eindruck, du verteidigst den Begriff als Selbstbezeichnung. Ist aber ohnehin eher irrelevant.

    Ich fände es befremdlich, wenn jemand, der mit Rauchen aufgehört hat, fünf Jahre ohne Zigarette lebte und dann eine Zigarette raucht, plötzlich kein Nichtraucher mehr ist, sondern ein Teilzeit-Raucher oder Gelegenheitsraucher. Noch befremdlicher wäre es, wenn sehr viele sofort darauf eingehen und die "Anschuldigung" (so liest es sich) mit einer solchen Vehemenz vorgebracht wird.

    Halte ich für ein unpassendes Beispiel. Ich drehs einfach mal anders herum: Ein Mensch jahrelang kein Fleisch gegessen hat, fängt wieder an Fleisch zu essen. Wenn er nun hin und wieder kein Fleisch isst, ist er Vegetarier? Teilzeit-Vegetarier? Gelegenheitsvegetarier?
    Und natürlich ist mir klar, was für ein Unsinn Begriffe wie "Teilzeitvegetarier" und "Gelegenheitsvegetarier" sind. Ich will damit lediglich sagen, dass das Maß nicht übertragbar ist. Ja, man würde einen Menschen, der einmal in seinem Leben geraucht hat oder alle x Jahre mal ne Zigarette raucht, sicher nicht als Raucher bezeichnen. Einen Menschen, der alle x Jahre mal Fleisch isst, würde man aer eben auch nicht als Vegetarier bezeichnen.

  • wobei ich noch anmerken möchte, dass man es sich erst in der heutigen Zeit erlauben konnte, Vegetarier zu werden.

    Mitnichten, schon in der Antike gab es namhafte Vegetarier wie Pythagoras, Plutarch oder Konfuzius. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, dass es erst heutzutage möglich ist, Vegetarier oder Veganer zu sein. Vor allem ersteres wird schon seit Jahrhunderten in diversen Kulturkreisen gelebt.


    Andere berühmte Persönlichkeiten vor unserer Zeit, die Vegetarier waren, sind: Buddha, Leonardo da Vinci, Benjamin Franklin, Nikola Tesla und Gandhi.

  • Als ich 16 war, wollte ich wissen, wie Zigaretten schmecken. Meine Neugier war wohl größer als meine Überzeugung, dass Rauchen eklig ist. Also probierte ich es aus. Bin danach nie wieder auf die Idee gekommen, eine Zigarette anzurühren. Bin ich jetzt kein Nichtraucher mehr? Denn einen Menschen, der alle x Jahre mal eine raucht, würde ich nicht als Nichtraucher bezeichnen! Da passt doch besser Flexiraucher oder Teilzeitraucher! Denn auch wenn es nur einmal in 19 Jahren vorkam, habe ich meine Prinzipien über Bord geworfen. Nun darf ich den Ehrentitel Nichtraucher wohl nicht mehr tragen. Wie schade.
    Als Kind mochte ich kein Fleisch und habe deswegen auch keines gegessen. Irgendwann kam ich auf den Geschmack und habe regelmäßig Fleisch gegessen. Vor einigen Jahren habe ich dann wieder damit aufgehört. Bin ich jetzt Vegetarier? Natürlich nicht, denn es gab ja eine Zeit, in der ich Fleisch gegessen habe! Und wie wir alle wissen, kann man einen Menschen, der alle x Jahre mal Fleisch isst, nicht als Vegetarier bezeichnen.


    So ein Schwachsinn. Natürlich kann ich niemanden als Vegetarier bezeichnen, wenn er sich einmal die Woche ein Steak zubereitet, aber sonst ganz auf Fleisch verzichtet. Denn in dem Fall handelt diese Person ja mit Absicht und Regelmäßigkeit. Aber es ist ja wohl möglich, den Begriff Vegetarier zu verwenden, wenn sich jemand jahrelang fleischlos ernährt und dann aus reiner Höflichkeit mal Fleisch isst, um den Gastgeber nicht in Verlegenheit zu bringen. Hier ist die Person ja nicht scharf darauf, Fleisch zu essen, sie hält es in der Situation nur für die bessere Entscheidung, da sie sonst einen schlechten Eindruck bei den Gastgebern machen würde.


    Für viele Menschen ist Vegetarismus ein Lifestyle, für andere nur eine Essgewohnheit. Es gibt Vegetarier, die Lederjacken kaufen, es gibt Vegetarier, die Gummibärchen mit Gelatine essen, es gibt auch Vegetarier, die das alles meiden. Es gibt Flexitarier, es gibt Pescetarier, es gibt Teilzeit-Vegetarier, die sich größtenteils vegetarisch ernähren und jeden siebten Sonntag im Jahr ein Steak essen und es gibt bestimmt noch etliche andere x-tarier, deren Essgewohnheiten mich allesamt nicht interessieren. Das Problem ist eben, dass der Begriff Vegetarier bzw. Vegetarismus viel zu vage definiert ist. Was für den einen ein Vegetarier ist, ist für den anderen vielleicht ein Flexitarier.
    Ich finde es allerdings lächerlich, anderen zu erzählen, was sie alles nicht sind. Und dann auch noch mit solchen Argumenten. Einigt euch erstmal auf eine Definition und diskutiert dann weiter. Und wenn ihr irgendwelche eigenen Definitionen habt, dann fangt doch erst gar keine Diskussion an.


    LG Antiheld
    Flexiraucher und Teilzeitvegetarier