Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Frutaner

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  • Das hat sicher nicht zuletzt damit zu tun, dass Vegetarier und Veganer oft eine moralische Überlegenheit zum Ausdruck bringen, die auf Menschen, die kein Problem mit Fleischverzehr haben, abstoßend wirkt.

    (ich missbrauche mal dein Zitat :) )


    Vegetarier und Veganer (im weiteren Verlauf "Vegis") sind durch ihr bloßes Dasein ein Angriff auf die Moral von Fleischessern. Wieso das auf Fleischesser abstoßend wirkt, weiß ich zwar nicht, aber ich vermute, dass die moralische Überlegenheit von Vegis eben diesen Fleischessern, die das eher abstoßend finden, sehr wohl klar ist, diese aber das Tierleid vorziehen. Fleischesser fühlen sich in ihrem Standpunkt nur dadurch gestärkt, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen Fleisch isst und sobald jemand ankommt, der glaubhaft "gegen das System" ist, greift der Rückziehmechanismus oder oft auch der Verteidigungsmechanismus. Wenn man in dem Gewissen leben kann, dass die Anregung der eigenen Geschmacksknospen einem wichtiger ist als die untierlichen (!) Verhältnisse der Tierzucht, Massenhaltung und Schlachtung, dann herzlichen Glückwunsch.


    Und ja, ich kann leicht reden, aber hey - bin seit 4,5 Monaten clean :rolleyes:

  • Ich selbst bin Fleischesser und stehe auch dazu habe aber nichts gegen andere Sichtweisen und Meinungen bezüglich des Essens. Nur was mich am meisten stört sind Leute die einem mit ihrer Meinung bombardieren und einem sagen "Du MUSST Vegan leben weil..." oder "Wie kannst du nur Fleisch essen und behaupten du magst Tiere?"


    Zum ersten Punkt:


    Ich MUSS gar nichts außer Atmen, Essen, Trinken und aufs Klo sonst gibts da nichts was ich tun muss also akzeptiere meine Meinung oder fange erst gar nicht an darüber zu reden. Ich mag es generell nicht wenn mir einer sagt das ich so und so zu leben habe. Ich gehe auch nicht zu einem Veganer hin und sag ihm er soll Fleisch essen weil..... Man kann mir sagen warum es besser WÄRE aber nicht das ich es muss. Gibt aber nicht viele Menschen die einem ihre Meinung so derartig aufschwatzen wollen aber es ist nur ein Beispiel wenn auch ein krasses. Aber man soll niemanden dauernd einreden wollen warum Vegan leben so toll ist. Klar es kann toll sein aber nur dauernd zu sagen wie toll sie sind oder das sie besser sind als andere Menschen würde dann zu weit gehen.


    Zum zweiten Punkt:


    Ja ich mag Tiere aber nur weil ich Fleisch esse heißt es noch lange nicht das ich das nicht sein darf. Eine Kuh oder ein Huhn sind seit Menschengedenken Nutztiere und eigentlich nur für diesen Grund weiter gezüchtet werden. Klar sollte man darauf achten sie gut zu Pflegen bzw. ihnen ein schönes Leben zumindest zu geben aber zu sagen man sei kein Tierfreund NUR weil man Fleisch ist ist schon etwas hart. Ich mag z.b. Hunde und Katzen esse sie aber nicht einfach weil ich es nicht will. Kühe oder Hühner esse ich weil ich es will und nicht anders kenne. Ich weiß das sie zwar auch süß sind aber sie dennoch mein Körper braucht (in dem Fall das Eiweiß) und wenn einer meint ich soll dann Fisch essen kommt wieder jemand anderes und sagt wie ich es nur wagen kann Fisch zu essen.


    Ich persönlich verstehe diesen Wandel nicht der seit einiger Zeit auf der Welt passiert. Die Menschheit ist seit Jahrtausenden Fleisch und warum sollte man das ändern? Klar es würde sicherlich auch ohne gehen aber selbst dann fehlt es dem Veganer an bestimmten Vitaminen oder Eiweißen. Gut die kann man wiederum mit Tabletten zu sich nehmen, aber das ist ja auch sinnlos irgendwo.


    Ich sage es gerne nochmal ich habe kein Problem damit wenn jemand Veganer, Vegetarier oder sonst was ist, den jeder soll das tun was er für richtig hält aber andere Leute anzumeckern und sie schlecht zu machen, das gilt sowohl für Fleischesser als auch Veganer, ist nicht der richtige Weg. Das schürt nur unnötigen Hass und wenn wir eines zu viel haben auf der Erde, abgesehen von der Überbevölkerung, dann ist es Hass auf andere Meinungen.

  • Vegetarier und Veganer (im weiteren Verlauf "Vegis") sind durch ihr bloßes Dasein ein Angriff auf die Moral von Fleischessern.

    Ich weiß, was du meinst, meist fühlen sich Menschen, die Fleisch essen, von Vegis bedroht, umso wichtiger ist doch aber eine Rhetorik, die eben nicht zu aggressiv daher kommt. Aggressive Rhetorik wird die Vorurteile nur noch bestätigen und entsprechend wird der Gesprächspartner nur noch weniger dazu neigen seinen Fleischkonsum zu überdenken.
    Ich kann mir vorstellen, dass es nervt, wenn bei jeder Diskussion von Grund auf eine extreme Abwehrhaltung vorherrscht, aber die gilt es dann eben zu überwinden. Denn wenn einem die Tiere am Herzen liegen, dürfte das ja das Ziel sein.

  • Ich habe etwas dagegen, wenn Fleischesser ihren Fleischkonsum verharmlosen und ihn mit dem Meinungsargument rechtfertigen - deine Meinung gehört zwar dir, sie ist aber nicht unantastbar. Ich habe etwas dagegen, wenn Fleischesser sich stur gegen Argumente stellen, die sie selbst für überzeugend halten. Ich habe etwas dagegen, dass Fleischesser sich "Tierfreunde" nennen, im gleichen Atemzug aber mit Tierblut an den Händen die Gabel ins Steak reinbohren. Du entlastest also dein Gewissen, indem du sagst, du würdest Tiere mögen, jedoch sagst, dass du trotzdem Fleisch isst. Das ist ziemlich schwach. Fleischesser sollten zu ihrem Fleischkonsum stehen und die schwachen Rechtfertigungen sein lassen.



    Ich mag z.b. Hunde und Katzen esse sie aber nicht einfach weil ich es nicht will.

    Faktisch kompletter Unsinn. Du isst Hunde und Katzen an erster Stelle deswegen nicht, weil es illegal ist. (Oder willst du mir ernsthaft erzählen, du würdest Menschen aus dem einzigen Grund nicht essen, weil du nicht willst?) Und selbst, wenn es legal wäre, würdest du sie nicht konsumieren, weil man dich für verrückt halten würde. Dein öffentliches Image steht bei dir also über dem Tierleid.


    Ich weiß das sie zwar auch süß sind aber sie dennoch mein Körper braucht (in dem Fall das Eiweiß)

    Auch falsch, sämtliche Nährstoffe kannst du auch ohne Fleischkonsum bekommen (selbst B12).


    Die Menschheit ist seit Jahrtausenden Fleisch und warum sollte man das ändern?

    Es geht nicht darum, Fleischkonsum weltweit zu eliminieren, sondern auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Die Verhältnisse in der Massentierhaltung sind unfassbar schlecht und dabei kommt 98% des Fleischs aus Massentierhaltung. Komisch allerdings ist, dass sich immer die 2% melden, sie würden ja nur Bio-Fleisch vom Bauer in der Nachbarschaft kaufen! Und ja, es geht ohne, zu einem guten Teil sogar besser, also wieso nicht ändern?
    Und es geht auch nicht darum, Leute schlecht zu machen. Aber wenn jemand daherkommt und seinen Fleischkonsum aus einem Verteidigungsmechanismus heraus nur schwach rechtfertigen kann, dann werde ich das auch ankreiden. Das tue ich, weil ich der Überzeugung bin, im Recht zu sein. Bei mindestens einer Person hat's funktioniert. :)

  • Der Mensch würde vom Natur aus ohne Werkzeuge kein Fleisch essen können. Es seidem wir könnten Aas essen. Aber der Mensch ist ein Lebewesen, was sich von den anderen Lebewesen auch unterscheidet. Nicht nur sprechen können wir, sondern wir sind in der Lage Tiere zu töten, verarbeiten und zu essen. Welches Lebewesen außer uns kann das auch? Affen können zumindest Werkzeuge tragen und vielleicht auch teilweise benutzen, aber mehr auch nicht. Da der Mensch dazu in der Lage ist gibt es auch keine Schuldzuweisung, dass wir deswegen keine Tiere töten sollen um zu essen. Dieses Moralargument ist sowas von utopisch, weil jedes Lebewesen in der Natur nutzt seine Fähigkeiten aus bis zu den eigenen Grenzen. Inwiefern ist es denn moralisch, dass Tiere Tiere töten und essen. Kommt nicht bei jedem Tier vor, aber tritt aus. Insbesondere die Raubtiere, selbst Ameisen ernähren sich von Fleisch. Nein auch Magen und kleinste Mikroorganismen.


    Der Hunger auf Fleisch wird weltweit steigen, deshalb sind Forschungen wie das Laborfleisch, Fleisch vom Drucker sehr wichtig. Was ist dagegen einzuwenden wenn die Menschheit eines Tage ohne Tierleid die gesamte Welt mit Fleisch sättigen kann, was nicht mit Antibiotika verseucht ist? Ist das unmoralisch?

  • Ich habe etwas dagegen, wenn Fleischesser ihren Fleischkonsum verharmlosen und ihn mit dem Meinungsargument rechtfertigen - deine Meinung gehört zwar dir, sie ist aber nicht unantastbar. Ich habe etwas dagegen, wenn Fleischesser sich stur gegen Argumente stellen, die sie selbst für überzeugend halten. Ich habe etwas dagegen, dass Fleischesser sich "Tierfreunde" nennen, im gleichen Atemzug aber mit Tierblut an den Händen die Gabel ins Steak reinbohren. Du entlastest also dein Gewissen, indem du sagst, du würdest Tiere mögen, jedoch sagst, dass du trotzdem Fleisch isst. Das ist ziemlich schwach. Fleischesser sollten zu ihrem Fleischkonsum stehen und die schwachen Rechtfertigungen sein lassen.

    Da hast du einen Punkt. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Fleisch essen und Tiere mögen. Ich rechtfertige mit der Tatsache, dass ich Tiere mag nicht meinen Fleischkonsum, sondern die Tatsache, dass ich ein Haustier habe. Das ist ein riesiger Unterschied, wir Menschen sind nunmal dazu in der Lage Fleisch zu essen, warum sollten wir das dann nicht tun? Ein Löwe ist auch dazu in der Lage eine Gazelle zu töten und zu fressen, ist das etwa auch unmoralisch und falsch?
    Und ich stelle mich zwar gegen Argumente, die ich vollkommen überzeugend finde und achte, aber ich habe als Fleischesser bei einer solchen Diskussion ja auch gar keine andere Wahl. Ich bin beeindruckt von Vegetariern und Veganern, die so leben können, ich kann das nicht, aber die übertriebene Moral von manchen Leuten dieser Art finde ich verwerflich und gemein. Ich hab schon Leute erlebt, die einem wenn man Fleisch isst und ein Haustier hat sagen, stell dir mal vor, dass wäre das Fleisch deiner Katze/Hund/Kaninchen/etc. auf deinem Teller, diese Leute sind einfach total überheblich und bilden sich ein, sie wären etwas besseres nur, weil sie kein Fleisch essen.
    Respekt an alle Vegetarier und Veganer, dass sie ohne Fleisch auskommen aber lasst diese gekünstelte moralische Überlegenheit sein, dass geht gar nicht.


  • Vegetarier und Veganer (im weiteren Verlauf "Vegis") sind durch ihr bloßes Dasein ein Angriff auf die Moral von Fleischessern. Wieso das auf Fleischesser abstoßend wirkt, weiß ich zwar nicht, aber ich vermute, dass die moralische Überlegenheit von Vegis eben diesen Fleischessern, die das eher abstoßend finden, sehr wohl klar ist, diese aber das Tierleid vorziehen.


    Tut mir Leid, aber in sieben von acht Fällen, denen ich persönlich begegnet bin und die ich selbst auch näher kenne, ist es leider so, dass diese "moralische Überlegenheit" der Vegis absoluter Unsinn ist. Ich muss mir keine Moralpredigten von jemandem halten lassen, der seinen Hund misshandelt, jedem Nicht-Öko Gewalt androht oder "heute- oder auch jeden zweiten Tag- Mal eine Ausnahme macht". Wo da also generell die moralische Überlegenheit sein soll ist mir ein Rätsel.
    Ich bilde mir nicht ein, das absolute Vorbild an Tugend zu sein, und ja, ich weiß, dass für meinen Fleischgenuss Tiere sterben, ich habe die Videos gesehen. Aktuell lässt sich das nicht gänzlich vermeiden, weil ich einfach nicht alleine lebe und auch nicht koche(n darf). Sobald ich alleine lebe, werde ich das Fleisch reduzieren, weil ich es einfach nicht in großem Maße brauche, und auch darauf achten, woher es kommt. Ganz verzichten möchte ich aber nicht, unter anderem auch aus gesundheitlichen Gründen (schlucke aktuell schon Präparate wegen Eisenmangel und B12, streiche ich alle Tierprodukte weg, würde es für mich wohl ziemlich schwierig werden). Jemandem aber sämtliche Moralität abzusprechen, weil er oder sie Fleisch isst finde ich doch etwas zu heftig, zumal es auf Vegi-Seiten genug gibt, die selbst einige Probleme mit sowas haben.

  • Ich weiß, was du meinst, meist fühlen sich Menschen, die Fleisch essen, von Vegis bedroht, umso wichtiger ist doch aber eine Rhetorik, die eben nicht zu aggressiv daher kommt. Aggressive Rhetorik wird die Vorurteile nur noch bestätigen und entsprechend wird der Gesprächspartner nur noch weniger dazu neigen seinen Fleischkonsum zu überdenken.Ich kann mir vorstellen, dass es nervt, wenn bei jeder Diskussion von Grund auf eine extreme Abwehrhaltung vorherrscht, aber die gilt es dann eben zu überwinden. Denn wenn einem die Tiere am Herzen liegen, dürfte das ja das Ziel sein.

    ^ This. Generell eine wünschenswerte Vorstellung im Verhalten von Personen in einer Diskussion - nicht nur auf dieses Thema bezogen. In der Politik ja nichts anderes. Schon traurig wenn sich Statistiker schon nicht mehr an Wahlprogosen wagen "wollen", weil die Menschen sich nicht trauen ihre wahre politische Einstellung preiszugeben. Das sagt schon was aus, kommt aber eh von beiden Seiten.



    Die Hypocrisy bei diesem Thema ist sowieso schon fast lächerlich. Was ist Moral & Ethik und wieviel kostet ein Kilo? Nimm 100 Personen und du hast vermutlich 100 verschiedene Vorstellungen dazu.
    Ernährung ist grundsätzlich erstmal eine kulturelle Sache und dann kommt "Leistbarkeit" und Lifestyle dazu.


    Ich habe etwas dagegen, wenn Fleischesser ihren Fleischkonsum verharmlosen und ihn mit dem Meinungsargument rechtfertigen - deine Meinung gehört zwar dir, sie ist aber nicht unantastbar. Ich habe etwas dagegen, wenn Fleischesser sich stur gegen Argumente stellen, die sie selbst für überzeugend halten. Ich habe etwas dagegen, dass Fleischesser sich "Tierfreunde" nennen, im gleichen Atemzug aber mit Tierblut an den Händen die Gabel ins Steak reinbohren. Du entlastest also dein Gewissen, indem du sagst, du würdest Tiere mögen, jedoch sagst, dass du trotzdem Fleisch isst. Das ist ziemlich schwach. Fleischesser sollten zu ihrem Fleischkonsum stehen und die schwachen Rechtfertigungen sein lassen.



    Faktisch kompletter Unsinn. Du isst Hunde und Katzen an erster Stelle deswegen nicht, weil es illegal ist. (Oder willst du mir ernsthaft erzählen, du würdest Menschen aus dem einzigen Grund nicht essen, weil du nicht willst?) Und selbst, wenn es legal wäre, würdest du sie nicht konsumieren, weil man dich für verrückt halten würde. Dein öffentliches Image steht bei dir also über dem Tierleid.

    Wo genau ist das mit der Überzeugung bei Veganern / Vegetariern anders? Mal Ernsthaft, du glaubst doch nicht wirklich das es eine Ernährungsform gibt (die zumindest für einen selbst nicht bedrohlich ist), die keinen "Schaden" anrichtet? Am besten sind die Vegetarier, die bei ihrer Predigt am Frühstückstisch beim Nutellabrot mit der Sojamilch sitzten und im gleichen Atemzug eine Fliege erschlagen. Klar, der Vergleich hinkt... Bei der Viehzucht wird für die Ernährung getötet, die Fliege hat er jedenfalls nicht gegessen. Aber das wäre dann moralisch natürlich ein ganz anderer Punkt nicht?


    Man isst hier keine Hunde und Katzen weil wir diese kulturell als Domestizierte Tiere halten, während etwa Rinder, Schweine und Geflügel einzig und allein als Nutztiere gezüchtet werden. Tierliebe widerspricht sich daher absolut nicht mit Fleischkonsum - aber moralisch wieder absolute Auslegungssache - wie so ziemlich alles. In asiatischen Ländern ist es nicht unüblich auch Hund und Katzen zu verwerten. Alles einfach ein Kulturbias, der zwar grundsätzlich nicht viel Sinn macht, dennoch seine eingefleischte (ehehe) Berechtigung hat.


    Zitat von Emil

    Es geht nicht darum, Fleischkonsum weltweit zu eliminieren, sondern auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Die Verhältnisse in der Massentierhaltung sind unfassbar schlecht und dabei kommt 98% des Fleischs aus Massentierhaltung. Komisch allerdings ist, dass sich immer die 2% melden, sie würden ja nur Bio-Fleisch vom Bauer in der Nachbarschaft kaufen! Und ja, es geht ohne, zu einem guten Teil sogar besser, also wieso nicht ändern?
    Und es geht auch nicht darum, Leute schlecht zu machen. Aber wenn jemand daherkommt und seinen Fleischkonsum aus einem Verteidigungsmechanismus heraus nur schwach rechtfertigen kann, dann werde ich das auch ankreiden. Das tue ich, weil ich der Überzeugung bin, im Recht zu sein. Bei mindestens einer Person hat's funktioniert. :)

    Auf ein Mindestmaß zu begrenzen ist eigentlich genau die wünschenswerte Vorstellung, dabei kommt es halt aber auch drauf an wie man das rüber bringt. Über Massentierhaltung brauchen wir glaub ich nicht viel diskutieren.


    Aber was bitte macht Bio denn so toll? Nichts anderes als ein Markenprodukt mit ein paar Auflagen die erstmal nicht wirklich viel über die Tierhaltung aussagen müssen. Mit der glücklichen Kuh mit täglichen Streicheleinheiten hat das jedenfalls nicht wirklich viel zu tun. Gleichzeitig ist es absolut ineffizient gegenüber gentechnischer Landwirtschaft. Bodenkultur lässt sich nicht beeinflussen (man kann so schon nicht anbauen was man will) und die Erträge auf dem gleichen Stück Land sind einfach viel weniger. In Summe ist das auch nicht positiver was die Umweltauswirkungen angeht.


    Die Frage ist halt was Recht und Unrecht hier ist. Jedem das seine wäre jedenfalls meine Ansicht - wobei sachliche Argumentation immer eine schöne Sache ist. Ein Change ist generell ein langwieriger Prozess, sowas geht nicht von heute auf morgen (ich rede nicht von einzelnen Personen).


    Zitat von Emil

    Auch falsch, sämtliche Nährstoffe kannst du auch ohne Fleischkonsum bekommen (selbst B12).

    Also ich brauche in einer Woche 5-6 Liter Milch, 7x250g Magerquark, 5-7x250g Cottage und ca 15-20 Eier - übrigens nur zum Frühstück und als Zwischenmahlzeit. Zeig mir mal Vegane Produkte auf, die den selben Proteininhalt bieten und dabei regional, sowie einen ökoligisch positiven Mehrwert bieten. Also 2500-3000 cal pro Tag nur Vegan und dabei von Proteinen abgedeckt halte ich ehrlich gesagt für fast unmöglich wenn man sich ausgewogen ernähren und der Umwelt etwas gutes tun möchte.


    Es werden einfach so oft externe Effekte nicht berücksichtigt. Das fängt idr schon bei Importprodukten an. Man möchte kein Tierleid kauft dann aber Reis für dessen Felder teile der Tierwelt ausgerottet werden. Der einzige Weg wirklich sicherzustellen das etwas Vegan ist, wäre es selbst anzubauen.
    Zumal ich auch immer lustig finde, wenn nur Rücksicht auf Tiere mit süßem Gesicht genommen wird - aber das unterstelle ich hier jetzt mal keinem.

  • @Yadin
    Die normale Kalorienzufuhr liegt ja auch bei 2.000 kcal. Und das ist für erwachsene Männer. Mein Bedarf liegt ungefähr bei 1.500 und wenn man es so übertreibt / es ev. wirklich braucht... well, das ist dein Problem. ^^" Aber du bist halt nicht der Durchschnitt und da ginge das durchaus.

  • @Bastet
    Naja eine pauschale Kalorienzufuhr ist halt auch quatsch. Es hängen einfach zu viele Faktoren davon ab. 2000 kcal am Tag für einen erwachsenen Mann kommen etwa dann hin, wenn du 0 körperliche Aktivität hast. Dazu kommt noch was man sich davon erhofft und wie sich das ganze zusammen setzt. Das "einzig sinnvolle" wäre hier sowieso sich für seine Bedürfnisse die Kalorienzufuhr auszurechnen.


    Mit übertreiben hat das nicht wirklich viel zu tun. Ich hab seit der Studienberechtigung extrem abgebaut und mich fast gar nicht mehr bewegt und dem wirke ich nun mit Ernährung und Bewegung entgegen. Wenn man ein gewisses körperliches Ziel hat um Kraft und Muskelmasse aufzubauen, macht die Ernährung halt nunmal etwa 70% davon aus. Das geht halt mit nem Mekkes Menü + ner Packung Kekse nicht. :s
    Aber klar ist es mein Problem und das ist ja auch worauf ich hinaus wollte: Das Thema ist eine individuelle Entscheidung und ein Richtig/Falsch ist pauschal nicht zu beantworten. Vor allem weil jeder hier einen bias hat - alleine schon weil eben externe Effekte nicht miteinbezogen werden.


    Ausserdem glaube ich vertust du dich beim Durchschnitt (im Bezug auf die Kalorienzufuhr) ein wenig... :p

  • @Yadin
    Nein, die 2.000 kcal für erwachsene Männer sind nicht bloß der Grundumsatz. Das ist der durchschnittliche, normale Bedarf. ^^ Das bedeutet aber nicht, dass sich jeder im Durchschnitt bewegt. Die Wahrscheinlichkeit ist nur relativ hoch, dass etwas auf einen zutrifft.
    Und btw, viele Leute nehmen ohnehin viel zu viele Kalorien zu sich, weil sie eben dauernd zum Macci gehen und dann eine Packung Kekse in sich reinstopfen.
    Das bedeutet aber nicht, dass es keine kalorienreiche, vegane Nahrung gibt. Ich war schon mit einer veganen Freundin vegane Burger essen und Kuchen, so... XD


    Nene, ich vertu mich gar nicht. Ich habe meinen Bedarf ausgerechnet und täglich über 1.500 sollt ich nicht essen, wenn ich mich nicht bald durch die Gegend rollen will. XD

  • Ich wollte nicht die Natürlichkeit von Fleischkonsum behaupten, sondern, dass es aufgrund der Selbstverständlichkeit, mit der überall und schon immer Fleisch gegessen wird, seltsam ist, Unverständnis darüber zu äußern.

  • Meine gesamte Familie, inklusive mir selbst, isst Fleisch nach wie vor gerne. Mein Vater und ich schauen aber mit Interesse auf den Vegetarismus und den Veganismus, und die neuen Entwicklungen die damit einhergehen. Anders als mein Vater könnte ich mir jedoch nicht vorstellen, vollständig zum Vegetarismus zu konvertieren... ich sehe mich also eher als so ein Zwischending. Ich denke, am ehesten passt der Begriff des Flexitariers auf mich, wenn auch nicht zu 100%.


    Der Duden definiert einen Flexitarier als eine "Person, die sich überwiegend vegetarisch ernährt, aber auch gelegentlich hochwertiges, biologisch produziertes Fleisch zu sich nimmt".
    Konkret heißt das für mich:
    - Ich esse zwar Fleisch und Fisch, aber fast ausschließlich in Bio-Qualität (nach Möglichkeit jedoch kein "Billig-Bio"), oder direkt vom Erzeuger. McDonald's und Co. meide ich.
    - Ich probiere mich gerne durch Ersatzprodukte, aber wenn diese mir nicht zusagen dann esse oder trinke ich sie nicht. Einige der vegetarischen Schnitzel sind z.B. sehr gut, aber Bratwürste aus Tofu oder Sojamilch sagen mir persönlich nicht zu, ebenso wie Käseersatz.


    Früher, als Kind, habe ich mich vor Gemüse richtig gesträubt und damals wollte ich auch am liebsten jeden Tag bei McDonald's essen... XD
    Damals war ich allerdings auch noch nicht richtig aufgeklärt, glaubte an die Utopie des Bauernhofs, auf dem es eine Kuh, zwei Schweine und drei Hühner gibt, und wusste nicht, wie es 99% der Tiere tatsächlich ergeht.
    - Wie trächtige Kühe regungslos auf dem Stallboden liegen, weil sie in Boxen eingesperrt wurden die gerade mal so groß sind wie sie selbst...
    - Wie kleine Ferkel einfach zu Tode geprügelt werden...
    - Wie männliche Küken einfach geschreddert werden, weil sie kein Geld einbringen...
    - Wie Millionen Lachse in winzigen Aquakulturen und Zehntausende Hühner in kleinen Ställen zusammengepfercht werden...
    - Wie inzwischen sogar Ersatzantibiotika in der Massentierhaltung eingesetzt werden - Ersatzantibiotika, gegen die Bakterien dann resistent werden können, und Krankenhäuser haben immer weniger Gegenmittel zur Verfügung...
    - Wie Kühe, Hühner und Co. hochgezüchtet werden, damit sie möglichst viel Milch geben, möglichst viele Eier legen und ein möglichst gutes Verhältnis von Fleisch zu Knochen haben... (es ist echt grausam, was für gigantische Euter manche Kühe haben und was für dürre Beine manche Puten haben! Und dann veranstalten sie noch Wettbewerbe über genau solche Sachen... )
    Alles nur, um auch den letzten Cent noch einzusparen, weil der Endverbraucher immer "möglichst qualitativ und möglichst billig" will. Das industrielle Tier ist in der Folge zum Gegenstand verkommen, der nur dem Zweck dient, es möglichst gewinnbringend aufzuziehen, zu schlachten und weiterzuverarbeiten... der Endverbraucher hat überhaupt keinen Bezug mehr zu dem, was auf seinem Teller liegt.


    Insofern kann ich es wirklich gut verstehen, dass es so viele Menschen gibt wie nie, die sagen "Jetzt mache ich Schluss damit, ich ernähre mich nur noch von pflanzlichen Produkten" - sei es aus gesundheitlichen Gründen oder aus Überzeugung. Selbst ganz auf Fleisch oder gar jegliche tierische Produkte verzichten könnte ich aber nicht, und ich möchte mir Selbiges auch nicht von radikalen Veganern, die es vereinzelt gibt, aufzwingen lassen. Es schmeckt mir halt. Besonders dann, wenn ich weiß, dass das Tier nicht so gelebt hat wie seine Artgenossen in der Tierfabrik.


    Ich bin wirklich gespannt auf die weiteren Entwicklungen.

  • Die Wahrheit ist, Verzicht von Fleisch hilft da nicht sonderlich weiter. Es braucht da politische Prozesse, die eben solche Vorgänge verbieten und da muss man den Hebel ansetzen. Einfach selbst auf Fleisch zu verzichten ist zwar schön, bringt aber nichts und ist vor allem viel verschwendete Energie, die man besser in Lobbyarbeit gesteckt hätte.

  • Inwiefern ist es denn verschwendete Energie, wenn man auf Fleisch verzichtet? Und damit meine ich jetzt insbesondere, inwiefern da überhaupt "Energie" im Spiel sein soll.


    Natürlich kann ich auch einfach aufhören Fleisch zu essen. Aber normalerweise beschäftigt man sich ja dann doch damit, welche Nährstoffe anderweitig substituiert werden müssen. Das trifft natürlich auf Veganer in extremerer Form zu, also auf reine Vegetarier.
    Trotzdem muss man dann überdurchschnittlich viel Aufwand betreiben, um eine ausgewogene Ernährung aufrecht zu erhalten.

  • Den Erfahrungsberichten diverser befreundeter Vegetarier zufolge ist der Aufwand gar nicht so groß. Und ich würde mal meinen, dass man wohl kaum effizienter "Lobbyarbeit betreiben" kann, wenn man ihn sich spart. Zusätzlich ist eine Ernährung ja auch nicht ausgewogen, nur weil sie Fleisch enthält, also müssen Fleischesser den gleichen Aufwand betreiben, wenn das Ziel eine ausgewogen Ernährung ist. Insgesamt erscheint mir dieses Argument also immer noch recht fadenscheinig.

  • Nun, dann habe ich auch eine kurze Frage: Ist es dir irgendwie ein besonderes Anliegen, hier jetzt zu argumentieren, dass eine vegetarische Ernährung unsinnig ist oder ist deine These eine andere? Ich habe nämlich schlicht darauf hingewiesen, dass eine derartige Ernährung einen wohl kaum irgendwie "Energie" kostet, die man anderswo investieren müsste und daher das Argument unsinnig ist. Zudem ist der Gedanke selbst eigentlich schon fehlgeleitet, da es erst einmal Sache jedes einzelnen Menschen ist, was er mit seiner Zeit oder seiner "Energie" anstellt. Und daher ist es auch scheißegal, ob man damit irgendetwas verändert oder nicht - das muss ja auch nicht einmal die (einzige) Motivation dahinter sein und ich würde die Gründe, warum man Vegetarier ist, auch nicht darauf einschränken - wenngleich ich hier mal wohlwollend annehmen kann, dass dies nicht deine Absicht ist. Zusätzlich kann man aber natürlich auch anmerken, dass eine allgemeine Verminderung des Fleischkonsums durchaus einen Effekt hätte, was also nichtsdestotrotz einen sinnvollen Grund für den individuellen Verzicht liefert.