Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Frutaner

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  • Zumal das Argument "es hatte ein gutes Leben, also ist es ok, es zu töten" imo sowieso schwachsinnig ist.

    So habe ich es auch nicht gesagt, bitte verdreh mir nicht die Wörter im Mund. Ich habe lediglich gesagt, dass ich es einen viel wichtigeren Schritt finde, den Tieren vor ihrem Tod ein gutes Leben ermöglicht zu haben als gleich darauf zu pochen, dass jeder Vegetarier wird.

    Weiß auch nicht was militant daran ist, so manche Argumente als den bullshit abzutun der sie sind. Wer außer Streicheleinheiten nichts verträgt, ist halt falsch in Diskussionen.

    Und Leute, die nicht respektvoll mit anderen reden können, sind hier ebenfalls falsch.

  • Und wäre der Konsum von Fleisch besser durchdacht, wäre er auch nachhaltig?

    Naja, der Fleischkonsum wird niemals so nachhaltig sein wie eine regional-vegane Ernährung - da kommt es aber auch immer darauf an, was genau man an Fleisch konsumiert. Regionale Tiere sind natürlich besser als exotische Tiere und Schweine und vor allem Hühner sind für die Umweltbilanz besser als Rinder. Also ja, stimmt schon, ein bedachter Fleischkonsum wäre nachhaltiger, aber die Frage ist, inwiefern das weit genug geht.

    Im Übrigen gab es Fleischkonsum schon seit Menschengedenken.

    Ja, ist richtig. Wir haben aber heute auch viel mehr Optionen, um auf Fleischkonsum zu verzichten, die wir zu Beginn halt nicht hatten. Außerdem war Fleisch zu Beginn auch ein essenzieller Energielieferant für das Gehirn, welches in Folge dessen in relativ kurzer Zeit von knapp 400cm³ auf 1200cm³ angewachsen ist (ne passende Quelle dazu habe ich leider nicht mehr gefunden und bin mir auch nicht sicher, ob die Zahlen exakt stimmen), danach ist das Gehirn aber nur noch vergleichsweise wenig gewachsen und ist in den letzten Jahrhunderten kaum mehr gewachsen.
    Das lässt die Vermutung nahelegen, dass wir heute einfach nicht mehr auf den Fleischkonsum angewiesen sind, weil wir eine ausgewogenere Ernährung zur Verfügung haben als es je zuvor der Fall war.


    Ansonsten gefällt mir das Argument "Fleischkonsum gibt es schon seit Menschengedenken" nicht, weil es impliziert, dass es dadurch ethisch legitimiert wird. Ich möchte dir da gar nichts in den Mund legen, aber mit der gleichen Argumenten wurde auch die Unterdrückung der Frau, das Unterdrücken der Schwarzen in Amerika und Südafrika etc. pp. legitimiert.

    Jetzt auf einmal ist der Punkt angekommen, an dem alle von heute auf morgen kein Fleisch mehr essen dürfen? Und alle Generationen nach uns ebenso?

    Nein, natürlich nicht, aber jetzt ist eben auch der Punkt, an dem wir uns über einen nachhaltigeren Lebensstil Gedanken machen müssen, da wir nach der Auffassung vieler Wissenschaftler vor einem Point of no return stehen, sprich wir müssen den Klimawandel massiv eindämmen. Dabei hilft ein Umschwenken auf Veganismus sicherlich (sofern das nicht bedeutet, dass man sich nur von den exotischsten Früchten aus Asien und Südamerika ernährt), denn die Fleischindustrie sorgt für schätzungsweise 15% aller Treibhausgase.

    Solange es keine staatliche Regierung für den Konsum von tierischen Produkten gibt, kannst du natürlich so viel Fleisch und Milch essen, wie du möchtest, aber das eigene Konsumverhalten ist somit der effektivste Punkt, um etwas zum Verhindern des Klimawandels beizutragen; das muss nicht gleich ein vollständiger Verzicht sein, aber ein bedachter und reduzierter Fleisch- und Milchkonsum würde dem ganzen schon gut tun (da du ja selber sagtest, dass du kaum Fleisch isst, kannst du den Punkt für dich ausblenden, ich wollte es in dem Kontext aber dennoch angesprochen haben).

    Und weil ich ein Gewissen habe, darf ich kein Fleisch mehr essen?

    Auch das verlangt niemand, weil der moralische Kompass von Person zu Person unterschiedlich ist; wenn es für dich mit deinem Gewissen vereinbar ist, Fleisch zu konsumieren; fine, guten Appetit. Warum es aber schon moralisch zumindest fragwürdig ist, hat Naoko bereits zum Teil mit der Haltungsmöglichkeit klar gestellt.

    darum geht es für mich nach wie vor, dem Tier, so lange es lebt, ein gutes Leben zu ermöglichen. Dass es nicht leiden muss, wenn es stirbt (hatte es weiter oben etwas falsch formuliert, ich meinte natürlich, wie selbstverständlich es für uns ist, ein Tier zu töten, nicht wie "human" diese Methode ist, denn einen angenehmeren Tod (wenn er denn richtig durchgeführt wurde) kann das Tier eigentlich nicht haben) und es ihm vorher gut ging (was sich übrigens auch auf die Qualität des Fleisches auswirkt).

    Ist es denn humaner, ein Tier zu töten, nur weil es ein gutes Leben hatte? Ist es nicht genauso verwerflich, ein Tier zu töten, wenn es "glücklich" war? Man muss sich halt immer noch bewusst machen, dass man hier ein Lebewesen tötet, was zwar vielleicht nicht so schlau ist wie wir Menschen, aber dennoch emotionale Bindungen zu anderen Tieren (gerade zur eigenen Familie) aufbauen kann, mit dem gespielt werden kann, auf seinen Namen hören kann, etc. pp. Kann das wirklich ein "humaner" Tod sein und selbst wenn es ein humaner Tod ist, ist es ein moralisch vertretbarer Tod?


    Jetzt auf einmal sind alle gegen den Fleischkonsum, wo es jahrelang zuvor kein Problem war?

    Der Fleischkonsum war schon immer ein Problem, nur war es nie so präsent wie es heute ist. Wir haben heute ein größereres Umweltbewusstsein, ein höheres ethisches Bewusstsein. Nur weil etwas nicht immer als Problem präsent war, bedeutet das ja nicht, dass es vorher kein Problem war. Wie groß das Problem jetzt tatsächlich ist und ob eine komplette Eliminierung dieses Problems (sprich: Einstellung des Fleischkonsums) notwendig ist, steht auf einem anderen Zettel. Der Fleischkonsum an sich ist aber ein ökologisches Problem, für einige auch ein ethisches Problem und die Ineffizienz des Fleischkonsums kann auch als Problem betrachtet werden.

  • Alles was ich höre sind Fehlschlüsse.

    "Wir haben schon immer Fleisch gegessen, also ist es in Ordnung."

    "Fleisch aus dem Labor ist nicht natürlich, deshalb schlecht."


    Please. Außerdem sind Leute die aus Gewohnheit oder des Geschmacks wegen nicht mit Fleischessen aufhören können meiner Meinung nach richtige Pussies ohne Willenskraft. Meine Meinung. Wenn sie nicht mal auf ihre Wurst oder ihr Steak verzichten können, wie kann man von jenen dann noch schwierigere und komplexere Dinge erwarten? Unmöglich.


    Nachhaltiger Fleischkonsum ist nicht möglich, aufgrund des weltweiten Bedarfs an Fleisch - Tendenz steigend. Die Massentierhaltung war die Antwort auf diese Nachfrage. Diese Handvoll Leute die auf regionales Biofleisch zurückgreifen können, können dies nur, weil die meisten anderen das Billigfleisch aus dem Supermarkt kaufen. Was würde passieren, wenn jeder auf Bio und Regional zurückreift? Richtig, Massentierhaltung, weil man den exzessiven Fleischkonsum einer Milliardenbevölkerung nicht durch ein paar glückliche Rinder aus den Bergen stillen kann.

  • Wie kann ich einen nachhaltigeren Lebensstil bewerben? Genau, ich gebe mich als schlimmster Troll und bezeichne andere als Pussies, weshalb ich eben jenen Lebensstil mit der Sorte militanter Mensch in Verbindung bringe, die keiner ausstehen kann. Ein guter Plan. :unsure:


    Vielleicht nehmen sich manche Menschen gar nicht erst vor mit dem Fleischessen aufzuhören, weshalb ihr nocht vorhandener Versuch gar scheitern kann.


    Außerdem seh ich nicht, was daran negativ sein soll eine Pussy zu sein. Das ist, wenn schon, bloß eine Beschreibung des Ist-Zustands, den ich genauso hinnehme. Ja, ich beispielsweise war immer schon irgendwie eine Pussy.


    Zitat von Nachtgestalt

    Jetzt auf einmal sind alle gegen den Fleischkonsum, wo es jahrelang zuvor kein Problem war?

    Der Fleischkonsum ist seit der Industrialisierung bereits zum (klimatechnischen) Problem geworden.

    Wenn man nicht gerade der Sorte extremistischer Veganer angehört, will man auch gar nicht, dass die Menschheit auf tierische Lebensmittel verzichtet, sondern mit diesen bedachter umgeht.

  • Please. Außerdem sind Leute die aus Gewohnheit oder des Geschmacks wegen nicht mit Fleischessen aufhören können meiner Meinung nach richtige Pussies ohne Willenskraft.

    Genau, und Leute, die sich dagegen sträuben, mal ein vernünftiges Argument hervorzubringen, anstatt mit so einem Müll um sich zu werfen, weil sie nicht damit zurechtkommen, dass verschiedene Leute veschiedene Ansichten haben, sind noch viel schlimmer als Pussys. Genauso wie Raucher, Menschen mit Angststörungen oder Depressionen oder Drogenabhängige. Alles Pussys. (Merkst du eigentlich noch was?)

    Das lässt die Vermutung nahelegen, dass wir heute einfach nicht mehr auf den Fleischkonsum angewiesen sind, weil wir eine ausgewogenere Ernährung zur Verfügung haben als es je zuvor der Fall war.


    Ansonsten gefällt mir das Argument "Fleischkonsum gibt es schon seit Menschengedenken" nicht, weil es impliziert, dass es dadurch ethisch legitimiert wird.

    Dass es dadurch nicht ethisch legitimiert wird, ist auch nicht unbedingt meine Ansicht. Aber halt auch nicht verwerflich. Ja, du hast Recht, dass sich unsere Einstellung diesbezüglich langsam aber sicher verändert (hat). Finde ich selbstverständlich auch gut. Allerdings finde ich es auch leicht übertrieben, wenn man aus genau diesen Gründen meint, man dürfe heutzutage wirklich so gar kein Fleisch mehr essen. Ich bin gerade wirklich selbst am überlegen, welches Argument mich dazu beflügeln würde, Vegetarier zu werden. :unsure: Sobald ich meine eigene Überzeugung gefunden habe, werde ich es schreiben (gegebene Argumente sind ja schon vorhanden, die streite ich auch nicht ab).

    Nein, natürlich nicht, aber jetzt ist eben auch der Punkt, an dem wir uns über einen nachhaltigeren Lebensstil Gedanken machen müssen, da wir nach der Auffassung vieler Wissenschaftler vor einem Point of no return stehen, sprich wir müssen den Klimawandel massiv eindämmen.

    Da gebe ich dir absolut Recht.

    Ich sehe es natürlich ein, dass es heutzutage im Grunde gar nicht mehr nötig wäre und sicherlich würde ich, was die Argumente betrifft, am Ende sowieso den Kürzeren ziehen. Nur kann man mir meinen eigenen Einstellung dazu und den Genuss am Fleisch dadurch auch nicht nehmen. ("Tiere töten, weil's mir schmeckt" ist jetzt kein Argument für dich @Vast Vision , ich habe meinen Standpunkt ja nun schon mehrfach erklärt, ich bin für den besseren Umgang der Tiere und der Nachhaltigkeit des Fleischs, nicht aber für dessen kompletten Verzicht.)

    Auch das verlangt niemand, weil der moralische Kompass von Person zu Person unterschiedlich ist;

    Ich glaube, hier gibt es jemanden, der das denkt. :rolleyes:

    Ist es denn humaner, ein Tier zu töten, nur weil es ein gutes Leben hatte? Ist es nicht genauso verwerflich, ein Tier zu töten, wenn es "glücklich" war? Man muss sich halt immer noch bewusst machen, dass man hier ein Lebewesen tötet, was zwar vielleicht nicht so schlau ist wie wir Menschen, aber dennoch emotionale Bindungen zu anderen Tieren (gerade zur eigenen Familie) aufbauen kann, mit dem gespielt werden kann, auf seinen Namen hören kann, etc. pp. Kann das wirklich ein "humaner" Tod sein und selbst wenn es ein humaner Tod ist, ist es ein moralisch vertretbarer Tod?

    Es ist nicht humaner, das Tier zu töten, weil es ein gutes Leben hatte, es ist auch nicht so, dass ich es selbst als Fleischesser toll finde, dass meinetwegen Tiere sterben müssen. Aber ich denke, es wäre ein erster, besserer Umgang, dem Tier zumindest so lange es lebt, ein gutes Leben zu ermöglichen. Ich sage ja nicht, dass es mir dadurch zusteht, das Tier zu töten, aber wie ich schon bemerkte: Es ist aus evolutionärer Sicht gar nicht verwerflich, andere Lebewesen zu konsumieren, eben auch nicht als Mensch (was die Gegner jetzt natürlich wieder anders sehen, wegen dem Gewissen etc.). Aber ein bewussterer Umgang mit Fleisch sollte uns zumindest noch die Möglichkeit geben, es essen zu dürfen. Sicher, aus moralischer Sicht gibt es kein Argument, was für das Töten eines anderen Lebewesens spricht, deswegen sollte man versuchen, es zumindest so vertretbar wie möglich zu gestalten. Sowohl für die Gegner als auch die Befürworter.

  • Ich bringe mich nur kurz hier ein, aber mein Punkt Veganer zu werden war weil ich gelernt hatte zu fühlen was Tiere fühlen. Und wenn man Kühe auf der Weide mit ihren Kälbern sieht wird einen auch warm ums Herz. Und wenn man solche Bilder von Mutter-Kind-Trennung sieht bricht es einem einfach das Herz. Weil man selber mal Kind war oder Mama/Vater wird. Hier sprechen bei mir viele Gefühle mit. Genau wie bei anderen Veganern. Doch ich habe gelernt nicht bestimmte Tiere auf eine "andere Position" zu setzen nur weil sie seit Menschengedenken immer "Essen" waren.


    Für mich war es anfangs auch schwer zu begreifen, aber ich hatte mich immer ungerecht gefühlt wenn ich gesehen habe, dass Schweine, Rinder, Geflügel jeglicher Form und andere Geschöpfe auf den Teller landen, während es genug Tiere gibt die das Glück haben des Menschen bester Freund zu sein. Und dann gibt es noch ja auch andere Tiere: Attraktionstiere (Zirkustiere die verdammt sind gequält zu werden für Kunststückchen oder Zootiere die eingesperrt und begafft werden). Mittlerweile kommt mir das alles sehr komisch vor. Man fühlt sich tatsächlich (leider) oft der Menschheit entfremdet wenn man Veganer ist. Da das Wort "vegan" ohnehin gestraft ist als Freak da zu stehen ist das meist noch eine weitere Bürde.


    Ich kann Menschen verstehen die nicht vegan leben wollen. Meist ist es die Angst davor Traditionen zu brechen und gegen den Strom zu schwimmen die sie davon abhält. Ich selbst musste oft genug feststellen, dass meine Mutter mich diskriminiert aufgrund meiner Ernährung. Es muss nicht so sein, aber in meinem Fall hat es mein familiäres Verhältnis sehr zerrüttet.


    Worauf ich hinaus will ist, dass ich die Welt seitdem wirklich sensibler sehe. Vielleicht das was manche als "Weicheier" bezeichnen weil man ja so gefühlsduselig wird wenn man nur ein Steak sieht. Vor einigen Jahren hab ich noch über Veganer gelacht. Ich kann nicht mal direkt sagen was mich so dazu hingeführt hat, aber meine Schuldgefühle gegenüber diesen Tierkindern die auf den Tellern landen haben mich wohl dazu gebracht diese Lebensmittel/Tierprodukte nicht mehr anzurühren.


    Bitte seht meine Aussage als keinen Angriff. Es ist keiner. Sondern eine reine Feststellung wie ich mich dabei entwickelt habe und ich bitte euch nicht gleich wieder etwas Negatives darin zu lesen. Dieser Satz von Nachtgestalt hat lediglich mich selbst nochmal zum Nachdenken gebracht.


    Ich bin ehrlich, dass ich mich mittlerweile nicht mehr traue (außer mit meinem Schwiegervater, vlt. noch meiner Schwägerin und meinen Schwäger und meinen Partner) über meine Ernährung zu reden. Mich haben diese Erfahrungen stark geprägt und ich hab mittlerweile ständig Angst, dass man das Wort "vegan" in irgendeiner Weise gegen mich verwendet. Trotzdem wollte ich einfach mal mich (mal wieder gefühlstechnisch) zu dieser Ernährung äußern und hoffe, dass ich zumindest etwas zu dieser Thematik beitragen konnte.

  • Wie kann ich einen nachhaltigeren Lebensstil bewerben? Genau, ich gebe mich als schlimmster Troll und bezeichne andere als Pussies, weshalb ich eben jenen Lebensstil mit der Sorte militanter Mensch in Verbindung bringe, die keiner ausstehen kann. Ein guter Plan

    Ich bewerbe diesen Lebensstil nicht. Ich äußere hier einfach ganz unverblümt meine Meinung. Deal with it. Warum fühlen sich Fleischkonsumenten eigentlich immer so schnell angegriffen und betiteln einen als militant. Als würde ich in ein Restaurant stürmen und Gästen Blut ins Gesicht kippen. So ähnlich ist das bei religiösen Menschen, die sich angegriffen fühlen weil man sagt das Konzept eines Gottes ist eigentlich Blödsinn. Deshalb ist man noch lange kein militanter Atheist.

  • Dieser Satz von Nachtgestalt hat lediglich mich selbst nochmal zum Nachdenken gebracht.

    Darf ich fragen, welchen Satz du meinst? :unsure:

    Und wenn man Kühe auf der Weide mit ihren Kälbern sieht wird einen auch warm ums Herz. Und wenn man solche Bilder von Mutter-Kind-Trennung sieht bricht es einem einfach das Herz. Weil man selber mal Kind war oder Mama/Vater wird. Hier sprechen bei mir viele Gefühle mit. Genau wie bei anderen Veganern.

    Glaub mir, mir würde auch schlecht werden, wenn ich sehe, wie das Tier, das hinterher bei mir auf dem Teller landet, getötet und verarbeitet wird. Deswegen würde ich auch kein Tier essen, das ich zuvor lebend gesehen habe (der ein oder andere mag das jetzt vielleicht nicht als Argument betrachten, aber wenn ich das Tier vorher nie gesehen habe, habe ich auch keine emotionale Verbindung zu ihm). Ich bin kein Unmensch dadurch, dass ich Fleisch esse (ich weiß, dass du mich nicht persönlich angesprochen hast). Ich habe auch ein Gewissen und mir tut jedes Tier leid, das nur zum Verzehr gezüchtet wurde.

    Für mich war es anfangs auch schwer zu begreifen, aber ich hatte mich immer ungerecht gefühlt wenn ich gesehen habe, dass Schweine, Rinder, Geflügel jeglicher Form und andere Geschöpfe auf den Teller landen, während es genug Tiere gibt die das Glück haben des Menschen bester Freund zu sein.

    Ja, ich gebe zu, so ganz verstehe ich die Logik dahinter auch nicht. Vielleicht muss man in diesem Zusammenhang einfach zwischen "Nutztier" und "Haustier" unterscheiden? :dos:

    Ich kann Menschen verstehen die nicht vegan leben wollen. Meist ist es die Angst davor Traditionen zu brechen und gegen den Strom zu schwimmen die sie davon abhält.

    Oft ist es auch so, dass es ihnen einfach nur schmeckt. 🤷‍♀️

    Vielleicht das was manche als "Weicheier" bezeichnen weil man ja so gefühlsduselig wird wenn man nur ein Steak sieht. Vor einigen Jahren hab ich noch über Veganer gelacht. Ich kann nicht mal direkt sagen was mich so dazu hingeführt hat, aber meine Schuldgefühle gegenüber diesen Tierkindern die auf den Tellern landen haben mich wohl dazu gebracht diese Lebensmittel/Tierprodukte nicht mehr anzurühren.

    Ich kann dir versichern, dass nur die wenigsten denken, man sei ein "Weichei", weil man so etwas nicht essen möchte. Genau so wenig ist es der Fall, dass Fleischesser alle gewissenlos wären. Ich denke, da kommt es einfach auf die persönliche Einstellung an. Aber dass sich beide Seiten wirklich anfeinden, ist bei ebendiesen nur der Fall, wenn es sich um Extremisten handelt. Die begegnen mir im Alltag (zum Glück! :yeah: ) nur sehr selten.

    Ich bin ehrlich, dass ich mich mittlerweile nicht mehr traue (außer mit meinem Schwiegervater, vlt. noch meiner Schwägerin und meinen Schwäger und meinen Partner) über meine Ernährung zu reden. Mich haben diese Erfahrungen stark geprägt und ich hab mittlerweile ständig Angst, dass man das Wort "vegan" in irgendeiner Weise gegen mich verwendet. Trotzdem wollte ich einfach mal mich (mal wieder gefühlstechnisch) zu dieser Ernährung äußern und hoffe, dass ich zumindest etwas zu dieser Thematik beitragen konnte.

    Nun, ich hoffe, du bist dir trotzdem bewusst, dass jede Art von Einbringung durchaus dafür sorgen kann, dass darauf reagiert wird? Auch so, wie du es vielleicht nicht gerne hören würdest. Dann solltest du es aber auch nicht zu persönlich nehmen. :ohno:

  • Ich bringe mich nur kurz hier ein, aber mein Punkt Veganer zu werden war weil ich gelernt hatte zu fühlen was Tiere fühlen. Und wenn man Kühe auf der Weide mit ihren Kälbern sieht wird einen auch warm ums Herz.

    Würden alle Menschen Veganer werden, würdest du soetwas garnicht mehr sehen. Man muss sich halt vor Augen führen, dass es diese Tiere nur gibt, weil sie Nutztiere sind. Dass sie als solche bis zu ihrem Tod ein möglichst gutes Leben verbringen sollten, wäre halt immer wünschenswert.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Wie kann ich einen nachhaltigeren Lebensstil bewerben? Genau, ich gebe mich als schlimmster Troll und bezeichne andere als Pussies, weshalb ich eben jenen Lebensstil mit der Sorte militanter Mensch in Verbindung bringe, die keiner ausstehen kann. Ein guter Plan

    Ich bewerbe diesen Lebensstil nicht. Ich äußere hier einfach ganz unverblümt meine Meinung. Deal with it. Warum fühlen sich Fleischkonsumenten eigentlich immer so schnell angegriffen und betiteln einen als militant. Als würde ich in ein Restaurant stürmen und Gästen Blut ins Gesicht kippen. So ähnlich ist das bei religiösen Menschen, die sich angegriffen fühlen weil man sagt das Konzept eines Gottes ist eigentlich Blödsinn. Deshalb ist man noch lange kein militanter Atheist.

    Es liegt nicht immer nur am Inhalt sich, sondern auch oft an der Art sie zu präsentieren und wenn du wie ein Troll wirken möchtest, bittesehr. :unsure:



    Das Problem an sowas ist, dass manche Leute denken, oder man manchmal versucht ist zu denken, man könne das eigene Empfinden auf andere übertragen, was eben nicht stimmt. Und naja, wie ich vor einigen Seiten gesagt habe: Das Appellieren an die Empathie alleine ist kein Argument (und so zu tun, als hätte andere keines, wie es manche Werbungen für vegane Ernährung gerne machen).

    Mir würde btw. eindeutig nicht mehr schlecht werden und wenn, dann eher bei Fleisch aus Massentierhaltung. Hier spielen die Lebensbedingungen des Tieres mit hinein und vor allem, dass mir bewust wird, was ich in meinen eigenen Körper stopfe.


    Btw. Freunde sind Veganer und denen ist es gleichgültig was andere machen. Ich "bewundere" sie nun auch sicherlich nicht, sondern sehe es als vollkommen neutral als Entscheidung, die sie getroffen hat und eben für sich selbst so haben wollte. Ich denke bloß daran, wenn ich eine Schoki mitbringe oder etwas koche oder backe, sowie ich bei Muslimen dran denken würde ihnen keine Schweinefleisch zu servieren, wenn sie darauf bestehen, oder einem Allergiker keinen Nusskuchen backe.

    Ich sehe darin aber absolut keinen "moralischen Wert", weil die Entscheidung bei der Person aufhört, die sie trifft, und etwas achtsamer könnte nunmal jeder Mensch mit Lebensmitteln umgehen.


    Am Ende werden solche Keulen eh nur von Menschen verteilt, die es sich leisten können und der Familie, mit Mindestlohn und drei Kindern und mehr, wird jeden Tag vor Augen gehalten, dass ihre Existenz auch noch den Planeten schädigt und sie daher auf allen Ebenen auf der Welt unerwünscht sind und sich bitte auch nicht mehr an bestimmten Nahrungsmitteln erfreuen sollen.

    Juhuuu, Diskriminierung von Menschen in Armut für "gute Zwecke" ist immer toll! Dann ist es plötzlich okay ihnen vorzuhalten nicht mehr Geld für einzelne Lebensmittel auszugeben, solange man sich dabei so fühlt, als täte man etwas Gutes. Natürlich kann man auch armen Familien sagen, dass sie nicht täglich Fleisch auf den Teller kriegen müssen, aber nicht, dass sie gefälligst Teures kaufen zu haben, wenn sie eines wollen oder es gleich sein lassen müssen.

    Wer glaubt ihr wohl, ist die Schicht, die im Billigdiscounter am meisten Fleisch aus Massentierhaltung kauft?


    Je fester man sich darauf verbeißt, desto eher möchte man auch einfach nur auf irgendwen hinpecken, der schwächer ist und arme Menschen eignen sich dafür immer besonders gut.

    In Wahrheit sieht es so aus, dass man sich doch darüber freut, wenn man wieder mal die Gelegenheit erhält anderen mitzuteilen, sie wären selbst Schuld an ihren Lebensumständen und ihnen zeigen kann, dass man es ja besser hinbekommt und einen wertvolleren Beitrag zur Welt, auch zur Umwelt, leistet.

    Und man trägt dann seine eigenen Ideen dann auf den Rücken dieser Menschen aus.


    Wenn man sich ausmalt, dass Milch- und Milcherzeugnisse, wie hier gewünscht nicht mehr als Grundnahrungsmittel gelten, sondern als Luxusprodukt, würden sie nicht mehr mit 10 % besteuert werden und der Preis dürfte hochgetrieben werden bis an die Decke.

    Das ist dann natürlich sehr "moralisch", armen Menschen noch einmal ins Kreuz zu treten, nur um sich Tieren und der Umwelt gegenüber moralisch zu fühlen. Gleichzeitig finden viele dieser Menschen Fair Trade-Produkte nun wirklich sehr toll, weil sie etwas Gutes tun.

    Solch eine Denkweise ist doch nur heuchlerisch hoch zehn.


    Währenddessen kann man ohnehin nur ständig in den sehr überteuerten Bioläden einkaufen, wenn man das benötigte Kleingeld hat und jeder andere, der in die Mitte fällt, kauft eben auch da.


    Zumal alles nur Vorschläge sind. Nur weil man es wünschenswert findet, dass kein Fleisch aus Massentierhaltung gekauft wird, heißt es nicht, dass es einen was angeht, wenn es der Nachbar tut und man ihm daraufhin gleich eine Predigt hält.

  • Please. Außerdem sind Leute die aus Gewohnheit oder des Geschmacks wegen nicht mit Fleischessen aufhören können meiner Meinung nach richtige Pussies ohne Willenskraft. Meine Meinung. Wenn sie nicht mal auf ihre Wurst oder ihr Steak verzichten können, wie kann man von jenen dann noch schwierigere und komplexere Dinge erwarten? Unmöglich.

    Keine Ahnung, was hier gerade genau das Thema ist, aber ich bin direkt hierüber gestolpert, als ich das Thema geöffnet habe.

    Darf ich dich an der Stelle mal ganz unverblümt fragen, ob das dein Ernst ist und ob du noch alle Tassen im Schrank hast? Erstmal ist es eine absolut bodenlose Frechheit, in einer solchen Art und Weise über den Willen nach Fleisch anderer Leute zu urteilen. Jemanden aufgrund seines Fleischkonsums als Pussy ohne Willenskraft darzustellen, ist einfach absolut asozial, das sage ich dir mal ganz direkt und ehrlich.


    Denn ich gehöre zu genau diesen "Pussies ohne Willenskraft". Ich könnte nicht auf Fleisch verzichten, da ich den Geschmack vermissen würde und weil Fleisch zu einem unverzichtbaren Bestandteil meines Konsumverhaltens geworden ist. Ich weiß, dass ich eigentlich darauf verzichten könnte und auch sollte, ich möchte es aber nicht, eben, weil es mir dafür zu gut schmeckt und ich es einfach so gewohnt bin, dass es mir schwer fällt, zu verzichten. Und jetzt? Bin ich jetzt ne Pussy ohne Willenskraft?


    Ich habe mir die Diskussion jetzt nicht durchgelesen, da mir das Thema hier eigentlich vollkommen wurscht ist. Und ich werde auch gar nicht großartig hier einsteigen, denn ich habe dieses Topic zufällig angeklickt und das erste, was ich sah, ist dieser Beitrag, da hab ich morgens direkt den Kaffee auf. Den Fleischkonsum anderer zu kritisieren ist die eine Sache, aber hier Fleischesser als Pussies darzustellen... wie bescheuert kann man sein?


    Und nein, ich fühle mich nicht persönlich angegriffen. Dein Beitrag könnte mich nicht weniger jucken. Ändert aber trotzdem dennoch nix an der Tatsache, dass solche Beiträge einfach absolut unangebracht sind.


    Ich bewerbe diesen Lebensstil nicht. Ich äußere hier einfach ganz unverblümt meine Meinung. Deal with it.

    Da musst du dich jetzt auch wirklich nicht rechtfertigen lol. Zwischen "unverblümt die Meinung sagen" und "Fleischesser verurteilen und als Pussies bezeichnen" liegt ein großer Unterschied. Lad deinen Müll bitte woanders ab.

  • Ich glaube, dasss das Konsumieren von Fleisch ein intergraler Bestandteil unsere Kultur ist. Ich sag nur Saumaugen, Truthahnbraten, Jägerschnitzel, Weihnachtsgans/Ente oder Döner.

    Ich komsumiere überwiegend Fleisch und Fisch. Ich kann von Obst und Gemüse nicht alles essen.



    Die eigentlichen Schurken sind die gewissenlosen Bauern und Fleischern, die nur das Zaster in den Tieren sehen.

    So billig und viel wie möglich zu produzieren umso teurer zu verkaufen.

    Das ist die goldene Regel des Kapitalismus.

    Früher war das Fleisch regelrechter Luxus, heut ist das nicht mehr so.

  • Ich glaube, dasss das Konsumieren von Fleisch ein intergraler Bestandteil unsere Kultur ist

    Dass es ein Bestandteil unserer Kultur ist, macht es aus ethischer oder ökologischer Sicht nicht weniger fragwürdig. Frauen haben auch noch nicht so lange die gleichen Rechte wie Männer; ist nicht allzu lang her da durften die nicht wählen. Und früher, da dachte man, Frauen hätten im Gegensatz zu Männern keine Seele. Schon Aristoteles sprach ihnen intellektuelle Fähigkeiten ab und hat sie Männern untergeordnet. Das ist also wirklich kein Argument.

    Die eigentlichen Schurken sind die gewissenlosen Bauern und Fleischern, die nur das Zaster in den Tieren sehen.

    So billig und viel wie möglich zu produzieren umso teurer zu verkaufen.

    Logisch. Wie soll man den hohen Bedarf des Fleisches sonst decken? Angebot gibt es, wo es eine Nachfrage gibt.

  • Ich kann von Obst und Gemüse nicht alles essen.

    Uff, das lasse ich als Argument nicht zählen. Ich habe ebenfalls viele Unverträglichkeiten und kann mich trotzdem vegetarisch ernähren - allerdings rät mir meine Ärztin davon ab auf vegan umzusteigen, mir würden zu viele Stoffe fehlen. Allerdings möchte ich auf Milchprodukte auch nicht verzichten denn ich liebe Joghurt und Käse, die veganen Alternativen treffen nicht recht meinen Geschmack.

    Man muss in solchen Fällen für sich schauen was man verträgt und was nicht und anhand dessen einfach mal ausprobieren, welche Mahlzeiten die Woche füllen können. Selbst Nudeln mit selbst gemachter Soße (am besten mit Gemüse) liefern viele notwendige Stoffe, es muss nicht immer eine kulinarische Höchstleistung sein.

  • Ich glaube, dasss das Konsumieren von Fleisch ein intergraler Bestandteil unsere Kultur ist. Ich sag nur Saumaugen, Truthahnbraten, Jägerschnitzel, Weihnachtsgans/Ente oder Döner.

    Selbst als Fleischesser, finde ich dieses Argument immer ein wenig schwach. Immerhin gibt es viele Dinge, die zu unserer Kultur gehören und einfach aus vielen ethischen Gründen trotzdem falsch sind. Dazu zählt zum Beispiel auch Rauchen und Alkoholkonsum.


    Für mich war es anfangs auch schwer zu begreifen, aber ich hatte mich immer ungerecht gefühlt wenn ich gesehen habe, dass Schweine, Rinder, Geflügel jeglicher Form und andere Geschöpfe auf den Teller landen, während es genug Tiere gibt die das Glück haben des Menschen bester Freund zu sein. Und dann gibt es noch ja auch andere Tiere: Attraktionstiere (Zirkustiere die verdammt sind gequält zu werden für Kunststückchen oder Zootiere die eingesperrt und begafft werden). Mittlerweile kommt mir das alles sehr komisch vor.

    Das man zum Beispiel Katzen und Hunde nicht essen darf, existiert aber auch nicht in jedem Land und ich bin da ganz ehrlich, ich würde da auch nicht differenzieren. Natürlich würden nur die wenigsten ihre eigenen Haustiere essen, aber wieso nicht welche die ebenfalls dafür gezüchtet wurden? Ich hab das noch nie verstanden.

    Aber ich muss hierzu immer noch sagen, Zoos sind in erster Linie nicht dazu da, Tiere einzusperren und sie zu begaffen. Sieht man alleine schon daran, dass man manchmal auch einfach das Pech hat, einige Tiere nicht einmal zu sehen. Früher, wo die Tiere in enge Käfige gesperrt waren und praktisch nichts hatten, ja da waren Zoos so. Aber mittlerweile sind Zoos unter anderem Auffangstationen für Tiere, die ohnehin nicht mehr in der Wildnis überleben würden, weil sie immer schon in Zoos gelebt haben, oder aber Naturschutzgebiete für Tiere, wo Menschen versuchen sie wieder hochzuzüchten. Das man dorthin gehen kann und Geld lassen kann, ist in erster Linie mehr eine Spende, als alles andere. Ich hasse es einfach, wenn Leute von Zoos immer als extrem schlecht reden, obwohl sie am Ende einfach nicht schlecht sind.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Selbst als Fleischesser, finde ich dieses Argument immer ein wenig schwach. Immerhin gibt es viele Dinge, die zu unserer Kultur gehören und einfach aus vielen ethischen Gründen trotzdem falsch sind. Dazu zählt zum Beispiel auch Rauchen und Alkoholkonsum.

    Ich glaube nicht, dass er das in irgendeiner Form als "das Argument schlechthin" aufziehen wollte, ich muss aber schon zugeben, dass es gerade bei Familien durchaus schwer sein kann, nicht mit Fleisch in Berührung zu kommen. Viele Menschen, die ich kenne, die Vegetarier oder sogar Veganer geworden sind, hatten es anfangs nicht so leicht, sich von den Gewohnheiten zu trennen, und es ist obvs nicht so einfach sich gänzlichst von tierischen Produkten oder Fleisch zu distanzieren, wenn man quasi permanent damit in Berührung kommt. In meiner Familie wurde auch immer sehr, sehr viel Fleisch gegessen, und erst seitdem ich ausziehe merke ich, wie leicht es mir inzwischen gefallen ist, nein dazu zu sagen. Ich finde durchaus, dass man sich leicht von anderen Menschen beeinflussen lassen kann, wenn der Wille (noch) nicht stark genug ist.

    Uff, das lasse ich als Argument nicht zählen. Ich habe ebenfalls viele Unverträglichkeiten und kann mich trotzdem vegetarisch ernähren - allerdings rät mir meine Ärztin davon ab auf vegan umzusteigen, mir würden zu viele Stoffe fehlen. Allerdings möchte ich auf Milchprodukte auch nicht verzichten denn ich liebe Joghurt und Käse, die veganen Alternativen treffen nicht recht meinen Geschmack.

    Möchte einfach mal betonen, wie vielseitig genießbar Kartoffeln sind, und dass man mit ein bisschen Ahnung und Erfahrung quasi jedes Gemüse, sogar sowas wie Rosenkohl, was ich als Kind absolut abgelehnt habe, sehr lecker zubereiten kann. Leider denken noch immer Menschen, denen ich erzähle, dass ich Vegetarierin bin, dass ich mich nur noch von Grünzeug und ein bisschen Käse ernähre, was aber so nicht stimmt, haha. Ich hab inzwischen quasi jede Art von Kartoffel durch und esse inzwischen auch fast jeden Tag Salat. Auch bei Salat muss man halt wissen, was man tut. Ja, obvs schmeckt nur Eisbergsalat mit bisschen Öl, Pfeffer und Essig scheiße, aber wenn man sich n richtig gutes Dressing macht, farbenfrohes Gemüse (Tomaten, Paprika, bunte Zwiebeln, Avocado etc etc etc) reinhaut, dazu noch Samen/Nüsse aller Art, ist das eine legitime, vollwertige Mahlzeit. Ich denke, dass manche Menschen auch einfach nicht die Motivation haben, ihre Ess- und Kochgewohnheiten umzustellen. Damit meine ich nicht, dass ich erwarte, dass alle Menschen aufhören Fleisch zu essen, ich finde aber, dass viele einfach in ihrer Komfortzone bleiben wollen, und das heißt halt nicht Nudelauflauf mit Gemüse, sondern mal fix Spaghetti Bolognese oder ein Fertigschnitzel im Backofen.

  • Ich glaube, dasss das Konsumieren von Fleisch ein intergraler Bestandteil unsere Kultur ist. Ich sag nur Saumaugen, Truthahnbraten, Jägerschnitzel, Weihnachtsgans/Ente oder Döner.

    Selbst als Fleischesser, finde ich dieses Argument immer ein wenig schwach. Immerhin gibt es viele Dinge, die zu unserer Kultur gehören und einfach aus vielen ethischen Gründen trotzdem falsch sind. Dazu zählt zum Beispiel auch Rauchen und Alkoholkonsum.

    Ich habe das jetzt weniger als Argument, sondern eher als neutrale Beobachtung aufgefasst. Fleischkonsum hat nunmal eine weitreichende Tradition, das kann man nicht anzweifeln. Behauptet ja niemand, dass Traditionen sich nicht ändern können.
    Ich frage mich aber was nun an Tabak- und Alkoholkonsum prinzipiell so ethisch verwerflich sein soll. Meinst du den Konsum an sich oder die schlechten Arbeitsbedingungen von z.B. Tabakbauern? Ich sehe halt wirklich kein Problem darin, wenn ich mir einen Wein aus dem Rheinland genehmige und dann nicht hinters Steuer steige.


    Das man zum Beispiel Katzen und Hunde nicht essen darf, existiert aber auch nicht in jedem Land und ich bin da ganz ehrlich, ich würde da auch nicht differenzieren. Natürlich würden nur die wenigsten ihre eigenen Haustiere essen, aber wieso nicht welche die ebenfalls dafür gezüchtet wurden? Ich hab das noch nie verstanden.

    Tatsächlich ist diese Differenzierung nicht so klar, wie es zunächst scheint. Wenn ich mit meinen Verwandten, welche auf dem Land aufgewachsen sind, darüber rede, dann sagen die meisten, dass es doch immer sehr emotional war wenn man ein Tier töten musste, welches man monate- oder jahrelang gepflegt hat. Man wurde praktisch nur mit dem Heranwachsen dagegen abgehärtet, weil es nunmal nötig war und irgendwann Routine wurde. Da wurden dann nicht nur Hühner, Schweine und Rinder geschlachtet. (Kaninchen und) Pferde, welche heutzutage keine allzu typischen Massenhaltungstiere sind (zumindest in Deutschland), mussten auch dran glauben. Bei Katzen gehe ich einfach mal davon aus, dass diese als Ungezieferjäger und eher schlanke Tiere einfach weniger geeignet zum Verzehr waren. Bei Hunden könnte ich mir etwas ähnliches vorstellen. Deswegen hat unsere Gesellschaft Hunden und Katzen wohl einfach eine Sonderstellung gegeben.

  • Feliciá

    Jeez, ich hasse Kartoffeln. :biggrin:


    Zitat von Dr. Duktus

    Bei Katzen gehe ich einfach mal davon aus, dass diese als Ungezieferjäger und eher schlanke Tiere einfach weniger geeignet zum Verzehr waren. Bei Hunden könnte ich mir etwas ähnliches vorstellen. Deswegen hat unsere Gesellschaft Hunden und Katzen wohl einfach eine Sonderstellung gegeben.

    Zu den Weltkriegen und früheren Zeiten hat man Katzen als Dachhasen bezeichnet, was genug aussagen sollte. ^^"

    Aber ansonsten sind Katzen und Hunde eben Familien- aber (waren) vor allem Arbeitstiere. Katzen, um den Hof von Nagern freizuhalten, und Hunde sind ohnehin als vielfältig einsetzbare Arbeitstiere bekannt.

    Außerdem sind beide Tierarten hygienischer als beispielsweise Huftiere. Die meisten Katzen und Hunde, oder auch Kaninchen, machen nunmal nicht ins Haus und wenn doch mal ein Unfall geschieht, sind das andere ähm... Dimensionen. Hygienische Tiere lässt man auch gerne mal ins Haus und sobald sie im eigenen Bett liegen, hat man einen anderen Bezug zu ihnen, als zu irgendeinem anderen Tier.

    Daneben sind sowohl Hunde wie auch Katzen sehr gelehrig und alles in allem doch recht folgsam. Dadurch, dass sie so menschenbezogen, kommunikativ, gelehrig und reinlich sind, war es für Menschen eben immer schon sehr einfach eine ähnliche, emotionale Bindung, ein klein wenig, wie man sie zu einem Kind hätte, aufzubauen.

    In unserer Kultur hat es sich so entwickelt, dass uns diese Tiere von sich überzeugen konnten und davon nützliche Arbeitstiere und Freunde zu sein, anstatt ein Fleischlieferant.


    Zitat von Vynn

    Uff, das lasse ich als Argument nicht zählen.

    Wieso nicht? Da es sein Körper ist, kann nur er entscheiden, was als Argument zählt.


    Für mich war es anfangs auch schwer zu begreifen, aber ich hatte mich immer ungerecht gefühlt wenn ich gesehen habe, dass Schweine, Rinder, Geflügel jeglicher Form und andere Geschöpfe auf den Teller landen, während es genug Tiere gibt die das Glück haben des Menschen bester Freund zu sein. Und dann gibt es noch ja auch andere Tiere: Attraktionstiere (Zirkustiere die verdammt sind gequält zu werden für Kunststückchen oder Zootiere die eingesperrt und begafft werden). Mittlerweile kommt mir das alles sehr komisch vor.

    Das man zum Beispiel Katzen und Hunde nicht essen darf, existiert aber auch nicht in jedem Land und ich bin da ganz ehrlich, ich würde da auch nicht differenzieren. Natürlich würden nur die wenigsten ihre eigenen Haustiere essen, aber wieso nicht welche die ebenfalls dafür gezüchtet wurden? Ich hab das noch nie verstanden.

    Aber ich muss hierzu immer noch sagen, Zoos sind in erster Linie nicht dazu da, Tiere einzusperren und sie zu begaffen. Sieht man alleine schon daran, dass man manchmal auch einfach das Pech hat, einige Tiere nicht einmal zu sehen. Früher, wo die Tiere in enge Käfige gesperrt waren und praktisch nichts hatten, ja da waren Zoos so. Aber mittlerweile sind Zoos unter anderem Auffangstationen für Tiere, die ohnehin nicht mehr in der Wildnis überleben würden, weil sie immer schon in Zoos gelebt haben, oder aber Naturschutzgebiete für Tiere, wo Menschen versuchen sie wieder hochzuzüchten. Das man dorthin gehen kann und Geld lassen kann, ist in erster Linie mehr eine Spende, als alles andere. Ich hasse es einfach, wenn Leute von Zoos immer als extrem schlecht reden, obwohl sie am Ende einfach nicht schlecht sind.

    Tiere werden auch oft sehr vermenschlicht. Die Leute stellen sich vor, wie sie sich in einem Gehege fühlen würden und übertragen auch das 1:1 auf das Tier. Dem ist das egal, solange all seine Bedürfnisse erfüllt werden.

    Bloß bei Menschenaffen, Elefanten, Papageien, Raben und allen möglichen Walarten kann man auch darüber nochmal Gedanken machen.

  • Ich frage mich aber was nun an Tabak- und Alkoholkonsum prinzipiell so ethisch verwerflich sein soll. Meinst du den Konsum an sich oder die schlechten Arbeitsbedingungen von z.B. Tabakbauern? Ich sehe halt wirklich kein Problem darin, wenn ich mir einen Wein aus dem Rheinland genehmige und dann nicht hinters Steuer steige.

    Ich meine damit eher den Schaden, denn man sich selbst und anderen macht, wenn man diese Dinge Konsumiert. Versteh mich nicht falsch, ich bin die letzte Person die kein Alkohol konsumiert, häufiger mal ein Feierabend Bier, oder ein paar Vodkamischungen, klar. Aber ich denke vielen ist auch nicht mehr bewusst, wie hoch der Schaden ist, besonders auch noch beim Rauchen. Besonders auch, weil es eben bei uns so etabliert ist. Rauchen hat halt zum Beispiel gar keine Vorteile, es schädigt nur allem und jedem, trotzdem ist es gesellschaftlich etabliert und man denkt sich gar nichts dabei. Sowas meine ich in erster Linie.



    Bei Hunden könnte ich mir etwas ähnliches vorstellen. Deswegen hat unsere Gesellschaft Hunden und Katzen wohl einfach eine Sonderstellung gegeben.

    Ja natürlich leuchtet mir das insgesamt ein. Es geht mir eher um die Leute, die aufschreien, sobald man auch nur die kleinste Erwägung daran zieht, solch ein Tier essen zu wollen. Ein besseres Beispiel als Hunde und Katzen, sind hier tatsächlich Kaninchen oder besonders Pferde. Wie viele Leute bei Pferden aufschreien, wenn man sie essen will und ich finde das einfach nur heuchlerisch, wenn man bedenkt, dass Schweine teilweise intelligenter sind als viele Hunde und Katzen und Pferde sowieso. Es geht mir nicht prinzipiell darum, dass diese Tiere eben eine Sonderstellung haben. Das ist in unserer Kultur eben so passiert, wie etwa das Muslime kein Schwein essen, oder Hindus Kühe verehren. Aber das sind für mich komplett andere Gründe, Tiere nicht zu essen, als sowas zu sagen wie "Ja diese Tiere darfst du nicht essen, die sind zum kuscheln gemacht!" (so ein Kommentar hatte ich echt schon einmal in einer ähnlichen Diskussion). Sowas ist halt einfach Bullshit und rechtfertigt gar nichts. Besonders weil es auch Leute gibt, die Schweine als Haustiere halten.

    Und genau diese Argumente werde ich nie verstehen, oder differenzieren. Ich würde vermutlich alles probieren, wenn ich es könnte. Außer Insekten.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Wieso nicht? Da es sein Körper ist, kann nur er entscheiden, was als Argument zählt.

    Weil es wie eine Ausrede klingt. "Ich vertrage Gemüse X nicht, aber Fleisch geht immer deshalb esse ich eben Fleisch". Wenn er Fleisch essen will weil er es will dann finde ich es völlig legitim, das auch zu tun. Aber zu sagen, nur weil man einige Lebensmittel nicht verträgt komplett auf eine vegetarische Ernährung zu verzichten ist für mich schlichtweg eine Ausrede. Wer umsteigen möchte schafft das auch mit Allergien, man muss sich eben nur etwas mehr damit befassen was auf den Tisch kommt (sofern man denn selbst bestimmen kann was gegessen wird, ansonsten gestaltet sich das schwierig).