Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Frutaner

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  • Insekten ohne zentrales Nervensystem und ohne ein Bewusstsein so etwas wie eine Leidensfähigkeit besitzen können.

    Wie kommst du darauf, dass Insekten kein zentrales Nervensystem haben?

    Eine Art Bewusstsein werden die sicher auch haben, wenn sie die Umgebung wahrnehmen können.

  • Insekten ohne zentrales Nervensystem und ohne ein Bewusstsein so etwas wie eine Leidensfähigkeit besitzen können.

    Wie kommst du darauf, dass Insekten kein zentrales Nervensystem haben?

    Eine Art Bewusstsein werden die sicher auch haben, wenn sie die Umgebung wahrnehmen können.

    Ähm das hab ich mir wohl falsch eingeprägt, sorry xd. Auf jeden Fall ist es viel einfacher aufgebaut. Ob sie wirklich ein Bewusstsein haben ist wohl Definitionssache.

    Ich hab mich gerade nochmal etwas in das Thema eingelesen und anscheinend ist es selbst bei Insekten nicht belegbar, dass sie keine Schmerzen empfinden können, aber es ist stark davon auszugehen.

  • Gute Nachrichten für die Fleischesser/Allesesser:


    https://www.google.com/amp/s/www.agrarheute.com/management/agribusiness/discounter-aldi-steigt-frischfleisch-um-hoechstes-tierwohl-582713%3famp


    Der Discounter Aldi steigt beim Fleisch auf haltungsfreundlicheres Fleisch um. Bis 2030 soll das Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2 verschwinden. Bis 2025 verschwindet schon die Haltungsform 1. Es ist für mich der richtige Weg in die richtige Risiko und damit geht Aldi zwar ein Risiko ein, aber das ist es für mich wert. Fleisch ist zu billig, dann lieber mehr dafür zahlen und dafür besseres Fleisch.


    Was sagt ihr dazu?


    Ich würde wenn es geht eine Steuer nur auf Fleischprodukte der Haltungsform 1 und 2 erheben um deren Bedarf zu senken und damit die besseren Haltungsformen bevorzugt werden. Genauso sollte auch bei Eiern zum Beispiel vorgegangen werden. Eier aus Bodenhaltung sollte auch höher versteuert sein als Bioeier oder Eier aus Freilandhaltung.


    Und erst wenn der Bedarf nach Massentierhaltungfleisch oder Bodeneier so stark einbricht, dass die Nachfrage viel zu gering ist, erst dann kann man es auch komplett verbieten wie es ja bei der Käfighaltung schon ist.

  • Der Discounter Aldi steigt beim Fleisch auf haltungsfreundlicheres Fleisch um. Bis 2030 soll das Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2 verschwinden. Bis 2025 verschwindet schon die Haltungsform 1. Es ist für mich der richtige Weg in die richtige Risiko und damit geht Aldi zwar ein Risiko ein, aber das ist es für mich wert. Fleisch ist zu billig, dann lieber mehr dafür zahlen und dafür besseres Fleisch.

    Das glaube ich persönlich erst, wenn es wirklich soweit ist.

    Ich denke, es wird nicht passieren, da ein Großteil der Menschen nicht bereit ist, mehr für Fleisch/Eier zu zahlen, weil sie es die ganzen Jahre schon so kennen. Der normale Menschenverstand sagt dir zwar, dass du eigentlich auf die Qualität achten solltest - und klar, bezahlst du deutlich mehr beim Fleischer deutlich mehr, hast aber da eine Garantie, dass die Qualität einfach stimmt. Flüssigkeitsverlust ist einfach deutlich weniger und auch bei Grillfleisch und deren Marinaden ist das dann preislich heftig. (Dazu hab ich etwas interessantes vor zwei Tagen gefunden: Modifizierte Stärke in Marinaden)


    Viele sind ja auch der Meinung, man sollte Fleisch nur dann verzehren, wenn man bereit ist, ebenfalls zu schlachten. In gewissem Maße stimme ich dem zu. Habe selbst eine Ausbildung beim Metzger/Schlachter gemacht und somit am eigenen Leibe erfahren, was das für eine krasse Erfahrung ist. Bereits am zweiten Tag hieß es: "Phil, komm mal her. Schlachtest jetzt dein erstes Rind!" - Bolzenschussgerät angesetzt, betätigt, Rind sackt zusammen und mir kamen direkt die Tränen, wobei ich doch nichts mit dem Tier verbinde. Danach lebte ich auch erstmal zwei Monate vegetarisch. :haha: Seither wird sehr darauf geachtet. Maximal zweimal in der Woche gibt es Fleisch- oder Wurstwaren. Es geht im Monat ordentlich aufs Portemonnaie, aber das sollte es definitiv wert sein.

  • Allgemein die Discounter. Abgepacktes Fleisch mit minderwertiger Qualität ist eines der größten Einnahmequellen dieser Geschäfte, denke ich.


    Beispielsweise bei Real ist es so, dass im Kühlhaus ein Eimer mit Flüssigkeit steht. (Wasser mit ein paar Zusatzstoffen) - Dient dazu dass mehr Gewicht ins Fleisch in der sogenannten "Frischetheke" (lachhaft) gespritzt wird. - Geheimes Insiderwissen wird hier gedropt. :haha:

  • Ich finde Fleischessen absolut in Ordnung und nicht verwerflich. Wichtig ist aber das es Fleisch mit guter Qualität ist aus fairer Haltung. Wenn jemand aber kein Fleisch essen möchte ist das auch in Ordnung jeder muss sein eigenes Leben leben. Es nervt mich aber wenn Veganer und Vegetarier anderen das Fleisch essen verbieten wollen, ich finde das nicht richtig, ihr sagt doch einem Homosexuellen auch nicht ,, Hör auf damit auf Männer zu stehen"

  • ihr sagt doch einem Homosexuellen auch nicht ,, Hör auf damit auf Männer zu stehen"

    Würde mich nicht wundern, wenn es derlei Kommentare tatsächlich gibt. Schließlich gibt es genügend Menschen, die einem die eigene Sexualität nicht gönnen.


    Zum Thema:

    Bei Fleisch ist es leider immer schwierig, woher es letztlich kommt. Ich selbst esse eher wenig, hin und wieder mal Fisch, den ich sogar lieber mag. Doch wie beim Fleisch ist auch Fisch so eine schwierige Sache. Aquakultur ist zwar grundsätzlich eine gute Alternative zur Überfischung, ist aber sehr belastend für die Umwelt und daher dauerhaft keine geeignete Option, wenn sich die Bedingungen nicht verbessern.

    Bei Fleisch wäre es mir auch lieber würden die Tiere dreihundertfünfundsechzig Tage lang die Möglichkeit besitzen auf einer saftigen Weide zu stehen, als in zu engen Verhältnissen eingepfercht zu sein. Daher ist es für mich immer ein kleiner innerer Konflikt. Ab und an stehe ich im Laden und möchte mir Fleisch kaufen, nur um es dann doch nicht zu tun, weil man fast ausschließlich welches aus Stallhaltung bekommt und ich das nicht möchte. Ich wäre schon gerne bereit mehr zu zahlen, wenn das Tier es in seinem kurzen Dasein auch gut hatte.

    Anders meine Eltern. Mein Vater ist überzeugter Fleischesser, von daher darf es täglich etwas sein. Meine Mutter isst kaum Fleisch, dafür eher Fisch. Allerdings wären meine Eltern nicht bereit mehr für Fleisch zu zahlen. Meine Mutter jammert zwar, wenn sie was von schlechter Haltung hört, ist aber nicht bereit dazu auch die eigene Einstellung zum Fleischkauf zu ändern.

    "Wie beim Kartenspiel kommt es auch im wirklichen Leben darauf an,
    das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wurde,
    anstatt sich über ein ungünstiges Blatt zu beschweren und mit dem Schicksal zu hadern."


    [Astor, Pokémon - Schwarze Edition]

    Nur noch sporadisch im BisaBoard.

    Einmal editiert, zuletzt von Foxhound ()

  • Es nervt mich aber wenn Veganer und Vegetarier anderen das Fleisch essen verbieten wollen, ich finde das nicht richtig, ihr sagt doch einem Homosexuellen auch nicht ,, Hör auf damit auf Männer zu stehen"

    Die meisten Veganer:innen wollen eher Bewusstsein für die Ethik und Umwelt schaffen. Viele dieser Argumente sind berechtigt, weshalb das Argument "aber es ist meine Freiheit es zutun" eher unangemessen ist. Weil wenn wir immer so argumentieren, können wir gleich in Anarchie leben.


    Homosexualität hingegen ist keine Entscheidung, und homosexuelle Beziehungen sind für die Außenwelt nicht schädlicher als heterosexuelle Beziehungen.

  • Ich esse kein Fleisch aus dem Supermarkt.

    Zum einen, weil es nicht schmeckt, und ich zu auch nicht weiß, wie alt es ist, zum anderen, weil ich nie sicher sein kann, wie sauber der Fleischer gearbeitet hat.


    Mindesthaltbarkeitsdatum schön und gut, aber ich traue dem Braten nicht, sowas kann man problemlos fälschen, wie so vieles mittlerweile.


    Da gehe ich lieber zum Schlachter meines vertrauens, der zerteilt das Fleisch vor meinen Augen und ich kann selbst bestimmen, was ich vom Tier will.


    Ich habe einen empfindlichen Magen, sehr, sehr empfindlich sogar.

    Und ich ekel mich sehr schnell.

    Fleisch vom Schlachter, gern, vom Supermarkt, nein danke!

  • Ich bin gerad sehr genervt von den militanten Veganer*innen. Hatte in den letzten Tagen so ein paar davon. Auf Twitter und auf Reddit - da in der Solarpunk-Community, wo halt viele rumlaufen, die darauf beharren, dass die Zukunft nur rein Vegan sein kann.


    Problem ist halt, dass diese ganze "Alle müssen vegan" Klamotte halt ableistisch, rassistisch und halt so gesehen auch recht unrealistisch ist - und viele andere Sachen außer acht lässt.


    Ableistisch halt, weil es behinderte Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten und so weiter gibt, die halt nicht komplett auf tierische Produkte verzichten können. Sei es, weil sie zu wenig anderes Essen vertragen aufgrund von Allergien/unverträglichkeiten. Sei es, weil sie es nicht verdauen können (meine Mitbewohnerin hat eine Malabsorbtionsstörung - ihr Körper verwertet nur sehr wenig Nährstoffe aus pflanzlichen Essen). Sei es, weil sie autistisch sind und nur sehr eingeschränkte Texturen von Lebensmittel für sie essbar sind. Sei es, weil sie Essenverbundene Traumata haben und dadurch eingeschränkt sind. Tatsache ist: Nicht jeder kann körperlich Vegan leben.


    Rassistisch halt, weil es eine sehr privilegierte, weiße Position einnimmt, die zum einen die Verfügbarkeit von Essen in anderen Regionen der Welt ignoriert, zum anderen halt auch die kulturelle Bedeutung von Fleisch und speziell der Jagd. Vegan ist halt problemlos möglich, wenn man einen Supermarkt hat, der veganes Essen liefert (und genug Geld, es sich zu leisten), aber das ist nicht die Lebensrealität für einen Großteil der Menschheit. Viele Leute leben halt von Märkten oder schaffen sich selbst einen nicht unerheblichen Teil ihres eigenen Essens - und in manchen Gegenden dieses Planeten ist es halt nicht problemlos möglich genug anzubauen, um damit eine vegane Ernährung zu ermöglichen. Und ja, es ignoriert eben auch die kulturelle Bedeutung von Fleisch - und kulturelle Lebensstile wie das Nomadentum.


    Und ja, letzten Endes ist es halt auch nicht wirklich Zuende gedacht. Klar, Factory Farming ist halt scheiße, darüber müssen wir uns gar nicht streiten. Aber was machen wir halt mit den Tieren, die aktuell bestehen? Auswildern geht halt irgendwie nicht. Davon abgesehen brauchen wir halt auch Tierherden in bestimmten Regionen der Welt zur Landschaftserhaltung. Gern wird von Veganern von der Landschaftszerstörung durch Weidetiere gesprochen, aber ... Nun, ja, sie sind halt eben auch häufig wichtig für die Landschaftserhaltung. Sollten wir in Deutschland ja auch eigentlich kennen. Stichwort: Deiche. Aber bspw. auch in der Nähe von Wüsten werden Weidetiere gebraucht, um die Wüstenausdehnung einzudämmen. Mal ganz davon abgesehen, dass Jagd halt nun einmal auch Realität bleiben wird - da wird durch die Einführung invasiver Spezies diverse Ök


    Wir können uns halt alle drauf einigen, dass eine deutliche Reduktion von dem Konsum tierischer Güter notwendig ist (also für die Leute, wo es mit Gesundheit und Lebensrealität vereinbar ist). Wir können uns auch darauf einigen, dass Factory Farming scheiße ist. Aber "alle vegan" ist halt sehr an der Realität vorbei.

  • Ich liebe Fleisch über alles aber natürlich gehört auch Gemüse als Beilage dazu.


    Wenn jemand Veganer*in sein möchte ist das in Ordnung aber ich kann es nicht leiden wenn Veganer*innen ständig nicht-Veganer*innen beleidigen und sie dazu zwingen wollen kein Fleisch und keine tierischen Produkte zu essen. Wenn jemand fleisch isst dann soll er oder sie das auch tun und wenn nicht dann halt nicht ist doch egal.

  • Das Beste ist es solche Leute straight up zu ignorieren. Hab früher auch versucht mit denen zu reden, auch hier mit einer sehr... anstrengenden Person, aber du kriegst nichts außer Antworten, die in erster Linie emotional manipulieren sollen und sehr sentimental sind. Die laufen immer auf "tun dir die Tiere nicht leid!!1 Du Monster!!1 :(" hinaus, selbst wenn sie dann Umweltargumente mithinzunehmen, aber am Ende läuft's immer auf Oberes hinaus.


    Ich meine... irgendwie schon? Aber es fällt mir trotzdem schwer wegen irgendeinem random Huhn traurig zu sein, zu dem ich keinerlei Bindung habe? Und ein Mensch ist es auch nicht.

    Mir sind Leute auch fucking unheimlich, die darin keinen Unterschied sehen, ob du ein Tier oder einen Menschen unter solchen Umständen leiden siehst und ich glaube, das Erbärmlichste, was ich in der Richtung je gesehen habe, waren Leute, die das Vergasen von Küken mit dem Holocaust verglichen.


    Am Ende muss man es sich nicht antun mit militanten Veganer*innen zu diskutieren und ich bin nun bei den allermeisten Dingen in meinem Leben niemanden eine Erklärung schuldig, oder brauche eben niemandes Einverständnis und mich daher auch nicht zu erklären und du brauchst dich bei solchen Leuten nicht um Kopf und Kragen reden.


    Deine Ausführungen sind zwar natürlich richtig, klingen aber halt wie eine Rechtfertigung weshalb jemand nicht vegan leben kann, während ein "ich will nicht ... and leave me the fuck alone" ausreichend sein sollte.


    Bin dazu übergegangen Leuten ins Gesicht zu sagen (oder ihnen zu schreiben, weil in real treffe ich die extrem selten), dass es sie einen feuchten Kehricht angeht, ob ich mich vegan ernähre oder nicht, anstatt mich da auf elendlange (Internet)Diskussionen einzulassen, zumibdest nicht bei derart militanten Leuten.

    Mach ich nun seit längerem auch bei so einigen anderen Dingen und muss sagen ... 10/10, deutliche Empfehlung, spart dir eine Menge Ärger und Lebenszeit ein. ^^

  • Wir können uns halt alle drauf einigen, dass eine deutliche Reduktion von dem Konsum tierischer Güter notwendig ist (also für die Leute, wo es mit Gesundheit und Lebensrealität vereinbar ist). Wir können uns auch darauf einigen, dass Factory Farming scheiße ist. Aber "alle vegan" ist halt sehr an der Realität vorbei.

    Dem Absatz stimme ich so komplett zu. Vor dem Hintergrund, dass ich diesem Absatz zustimme, will ich mal meine Perspektive aufschreiben, denn ich bin momentan extrem genervt von militanten Anti-Veganer*innen auf Social Media, lol.


    Es fing - zumindest aus meiner Perspektive - damit an, dass sich Jeff Bezos letztes Jahr ins All hat schießen lassen. Danach gab es erstmal direkt eine Welle an Memes und Content, der sich darüber lustig gemacht bzw kritisiert hat, dass manche Leute da sitzen und kürzere Duschen nehmen, um was gegen den Klimawandel zu tun, und Jeff Bezos dann erstmal einfach zum Frühstück 2000 Tonnen CO2 Equivalente in die Luft furzt (mit der implikation, dass jede consumer action sinnlos ist). Seitdem sehe ich einen unentwegten Anti-Veganismus- und Anti-Ethical-Consumption-Strom, meistens natürlich mit dem Flaggschiffslogan "There is no ethical consumption under capitalism" (Es gibt keinen ethischen Konsum im Kapitalismus). Täglich sehe ich in linken social media timelines die abstrusesten anti-vegan takes, und dann von den gleichen Leuten, die im nächsten Post sich dann aufregen, dass heute noch Menschen Harry Potter lesen und damit JKRs Anti-Trans Legislation bezahlen. Für mich wirkt das halt so, dass die Leute halt sich aussuchen, wann es ethischen Konsum gibt und wann nicht. X, Y und Z canceln und leute fertig machen, weil sie irgendwas konsumieren oder überhaupt mögen, solange man es selbst nicht braucht, geht klar, aber militante Veganer*innen, das geht ja mal gar nicht, lol.


    Ich persönlich meide seit 10 Jahren Fleisch und andere schädliche Produkte und Lebensweisen, soweit möglich und angemessen. In dieser Zeit habe ich mir lange die beste Mühe gegeben, nicht ins Stereotyp der militanten Veganerin zu fallen, weil man will ja nett sein und sich eingliedern und Leute machen lassen, was sie halt wollen. In der Zeit ist der globale Fleischkonsum aus Schlachthöfen extrem gestiegen, und wird weiter steigen. Veganismus + die Klappe halten bringt halt nichts, es ändert nichts. Dementsprechend habe ich halt auch keine Lust mehr, mich die ganze Zeit zurückzuhalten und ja nichts zu sagen, was irgendwen vllt stören könnte. Und momentan ist es so, dass man überhaupt keinen Missstand mehr ansprechen kann, ohne dass jemand ankommt mit "There is no ethical consumption under capitalism ;)" und "es bringt doch eh nichts, vegan zu sein, schau, der fleischkonsum steigt ehh weiter an lol", so oft von Leuten die halt selber.. gar nichts machen. Und auch nichts machen wollen, außer sich über militante Veganer*innen zu beschweren. (Mir ist klar, dass viele Leute sagen, dass Consumer Action < Activism, aber ich finde halt, dass das eine falsche Äquivalenz ist. Das eine schließt das andere nicht aus. Aber viele tun so, als könne man nicht den eigenen Konsum bedenken und gleichzeitig in lokalem Aktivismus beiwirken o.ä, was halt auch komplett an der Realität vorbeigeht).


    Ist Veganer*in sein das Planetenrettungs-Non-Plus-Ultra? Nein, und das sagt auch kein*e Veganer*in in meinem Umfeld. Ist Veganer*in sein und Avocado als Butterersatz benutzen mit das dümmste, das man tun kann, wenn einem der Planet und Social Issues wichtig sind? Ja.


    Meine Erfahrung ist, dass es einfach viele Leute gibt, die selber auf Fleisch verzichten könnten, wenn sie wollten, es aber fundamental halt einfach nicht wollen, und deswegen lieber auf die chronisch Kranken und Autisten und Avocados und Palmöl verweisen, um zu erklären, wie doof Veganismus doch ist. Damit meine ich jetzt nicht deinen Post, aber ich meine damit dann schon, wie auffällig viral solche Takedowns dann sind, und wie leicht es für viele ist, die das Lesen, solche Takes dann zu instrumentalisieren, um Veganismus oder die Idee von Verzicht als Ganzes zu diskreditieren, und stattdessen halt.. Däumchen zu drehen und auf das Ende der Welt zu warten. Es gibt halt durchaus auch die Möglichkeit, "alle müssen vegan werden" innerhalb der Perspektive des Veganismus zu kritisieren, und das passiert meiner Erfahrung nach auch bei Leuten, die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen. Wie sowas dann aussieht wird finde ich ziemlich gut durch dieses Video hier aufgezeigt, was ich sehr empfehlen kann:


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  • Ich sehe tatsächlich die größten Probleme im Zusammenhang mit der Lebensmittelindustrie bei:

    • Der Kolonialisierung des Speiseplans
    • Der doch recht weit verbreiteten Armut
    • Dem Mangel an Zeit zum Kochen
    • Dem Mangel an Bildung in Bezug auf Ernährung
    • Und natürlich der Kapitalisierung der Industrie (duh)


    Um die Aspekte durchzugehen: Durch die Kolonialisierung ist in vielen Regionen der Welt tatsächlich mehr Fleisch auf den Speiseplan gekommen und weniger Teile des Tieres werden gleichzeitig verbraucht. Das schließt ironischerweise sogar Westeuropa mit ein, wo wir eben aufgehört haben, Tiere umfänglich zu verbrauchen und gleichzeitig seit der Kolonialzeit zunehmend mehr Fleisch zu uns genommen haben, während wir gleichzeitig auch den Bezug zu lokaler Kost total verloren haben. Ich denke, das sieht man haltauch in Deutschland sehr gut: Wir haben zu Deutscher Kost keinen Bezug mehr. Die einzigen deutschen Gerichte, die wir noch haben, sind Schnitzel und Currywurst - wobei Currywurst auch nicht wirklich traditionell ist lol Und beides Fleischgerichte. Zu Gemüse, das bei uns traditionell wächst haben wir praktisch gar keinen Bezug mehr. Wenn überhaupt noch zu Karotten. Und ja, das sehe ich halt als ein Problem. Weil halt eben dieser Mangel an Bezug zu Sachen, die hier normal so wachsen, zum einen zum höheren Fleischkonsum führen (weil Fleisch literally das einzige ist, wozu viele noch einen Bezug haben) und zum anderen halt diese Form der Ernährung nachgewiesenermaßen zu mehr Allergien führt. Welp. Und das ist halt nur auf hier bezogen. Dort, wo indigene Kulturen von ihren Ernährungsweisen getrennt wurden, ist es natürlich noch heftiger.


    Ein Problem in Bezug auf speziell den Fleischkonsum ist halt wirklich auch der Preis und die Armut. Ja, eine Möhre ist billiger als Fleisch, aber man muss halt mehr Möhren essen, um satt zu werden, als Fleisch. Und da ist es halt wirklich so, dass Billigfleisch häufig nun einmal einen höheren Anteil von Nährstoffen pro € hat, als Gemüse. Und die Sache ist halt eben: Abhilfe geschaffen ist eben nicht damit, nur das Billigfleisch teurer zu machen, weil das heißt einfach, dass arme Menschen zugang zu weniger Nährstoffen haben und das kann und darf einfahc nicht das Ziel sein. (Zumal realistisch betrachtet die Supermärkte sich von der Preiserhöhung das meiste abzweigen würden - nicht die Bauern, geschweige denn, das die Tiere was davon hätten). Daher wäre es wohl eher Zielführend, das Gemüse billiger zu machen ...


    ... sollte man meinen, aber dann ist da halt auch noch wieder das andere Problem. Viele Leute haben einfach keine Zeit zum Kochen. Weil halt in so der klassischen Familie mittlerweile beide Partner*innen 8 Std/Tag arbeiten gehen. Und danach aufwändig zu kochen? Hmm, ja, ne. Ist nicht so wirklich drin bei vielen. Und da ist es halt einfacher so ein paar Minutenschnitzel eben in die Pfanne zu hauen, als aufwändig Gemüse zu schneiden und zu schälen, um es servierfertig zu machen. Ist halt fraglos auch kein Wunder, das der Verbrauch an Kartoffeln bspw. runter gegangen ist, der Verbrauch von Reis und Nudeln dagegen hoch. Das eine ist halt weit aufwendiger, als das andere. Übrigens mit einer Verbrauchskurve an der man sehr gut die Zunahme der Arbeitszeit von Frauen ablesen kann. (Nein, mein Punkt ist nicht, dass Frauen wieder zuhause bleiben sollen, mein Punkt ist eher, dass es kein Zustand ist, dass in einer Familie mit zwei Elternteilen es notwendig ist, dass beide Partner*innen Vollzeit arbeiten, um sich ein Minimum an Lebensqualität zu leisten.)


    Und dann ist da halt auch noch der große Aspekt: Die Mangelnde Bildung in Bezug auf Ernährung. Viele Leute können einfach nicht kochen, weil sie es nie gelernt haben. Das ist irgendwann verloren gegangen. Sie wissen auch nicht viel über Nährstoffe und diese Dinge oder über verschiedene Arten, wie man Lebensmittel zubereiten kann. Das fehlt einfach komplett. Ich erinnere mich halt immer noch mit Schrecken an das Bachelorstudium, wo wir (mein damaliger Mitbewohner und ich) halt schockiert waren, als wir mitbekommen haben, dass unsere Kommilitonen (kein generisches Maskulinum, die fraglichen waren alle männlich) sich selbst simple Gerichte nicht zubereiten konnten. Und das ist einach auch so ein Ding, was so ein großes Loch in die Ernährungskultur gerissen hat. Und ja, auch da haben wir es wieder: Fleischgerichte zuzubereiten ist verhältnismäßig einfach. Schnitzel in Pfanne, Salz, Pfeffer, fertig. Hmm, ja.


    Diese Aspekte verstärken sich natürlich gegenseitig. Das grundlegende Problem ist halt, das wir kulturell einfach komplett unseren Bezug zum Essen verloren haben. Und das Fleisch halt einfach sehr einfach ist. Ich denke prinzipiell, Leute würden mehr Gemüse und weniger Fleisch essen, hätten sie mehr Bezug dazu und mehr Wissen dazu, wie sie es zubereiten können.


    Das letzte Problem ist halt natürlich einfach, dass das ganze kapitalistische System und Essen nicht zusammengehen. Prinzipiell halte ich es für allgemein beschissen, dass ein menschliches, lebenswichtiges Grundbedürfnis über ein System gedeckt wird, das auf Profit ausgerichtet ist. Das ist halt scheiße für den Menschen, das ist halt auch scheiße für die Tiere. Weil halt eben durch den Profitbedarf eben die Massentierhaltung und alles was damit zusammenhängt auf einmal groß wird. Und das ist halt auch ... Ja, scheiße halt.


    Wie gesagt, ich bin auch für einen geringeren Fleischkonsum. Größtenteils konsumiere ich selbst zwei Mal die Woche Fleisch - Geflügel die meiste Zeit. Aktuell etwas mehr, weil ich halt gerade für meine Mitbewohnerin mitkoche, die halt durch eine Verdauungsstörung mehr tierische Produkte essen muss, ihr Körper pflanzliche Proteine nicht verwerten kann. Und wenn ich für sie Fleisch koche, mache ich halt nicht für mich ein getrenntes Gericht, da habe ich dann auch einfach nicht die Zeit für :/ Wenn ich allein im Haushalt bin, gibt es die meiste Zeit halt Getreidebasierte Gerichte oft mit irgendeiner Variation von Tomate und Käse dran. Weil billig.

  • Alice

    Was soll Anti-Veganismus überhaupt sein? Veganismus ist in erster Linie nichts als deine persönliche Entscheidung und Lebenseinstellung. Wenn dir nicht andere aufzudrängen zu versuchen, dass du diese aufgeben musst, kann da auch keine Anti-Einstellung dahinterstecken.


    Im Gegenzug hörst du immerzu die Moralkeule von "dusch kürzer!", "iss X, Y und Z nicht!", "trag diese Kleidung nicht", "lies / schau A und B nicht" ... wo man sich irgendwann denkt: "Was geht dich das an?", weil einem halt vor Augen geführt wird, dass man nur eine nervtötende Person vor sich hat, die man überhaupt nicht persönlich kennt und die sich dennoch penetrant in das Leben anderer einmischen möchte. Selbst wenn du ihnen sagst, dass sie sich aus deinem verdammten Leben raushalten sollen, tun sie es nie freiwillig, bis du sie links liegen lässt.


    Hatte sowas auch mit militanten Frauen, die sich selbst als Feministinnen bezeichnet haben, und einfach nur heuchlerisch waren. Vor allem, weil jede darauf beharrt "Frauen dürfen mit ihrem Körper machen, was sie wollen" und dann haten sie auf dich, weil du dich gernemal schminkst, wenn du grad Bock drauf hast, oder gerne deine Beine rasierst, oder eben einen Kinderwunsch hast bzw. gerne bei einem Kind daheimbleiben würdest.

    Wenn du ihnen aber ins Gesicht sagst, dass es sie nichts angeht, was ich bei einer, die ich real kurz gekannt habe und mir eine nervige Predigt halten wollte, reagieren diese Leute einfach nur angefressen, hören aber nicht damit auf, bis du sie nach bester Möglichkeit meidest.


    Was anderes ist es eben, wenn du eine normale Diskussion mit jemanden hast, aber diese Person dich nicht von ihrer eigenen Lebensweise überzeugen möchte.



    Alaiya

    Aber dieses "ich kann nicht kochen" ist halt auch... sagen wir seltsam? ^^"

    Viele Erwachsene sind in solcher Hinsicht einfach nur verdammt kindisch und unselbstständig. Da gab es auch diesen Aufschrei vor einigen Jahren, dass man in der Schule nicht lernt wie man die Miete aufgibt, was eine Kaution ist, wie man an dies und jenes kommt, wie man kocht, wie man den Haushalt macht etc... natürlich wäre es toll, wenn man in der Schule zu kochen lernen würde, was bei uns auch der Fall war, aber ich könnte zumindest decent kochen ohne es in der Schule gelernt zu haben und was ich nicht von daheim gelernt habe, habe ich mir eben anderswo zusammengesucht, Videos geguckt, oder einfach nach einem Rezept nachgesehen.


    Das hat schon etwas Ironisches, dass recht viele Leute im Zeiten des Internets nicht selbst dazu fähig sind die simplesten Dinge nachzusehen, was vielleicht ein paar Minuten oder eine halbe Stunde, eine Stunde ihrer Zeit in Anspruch nehmen würde.

    Aber ja, meiner Erfahrung sind auch solche, die es einfach gewöhnt sind, dass Mama und Papa ihnen alles nachtragen und machen.

    Ich dachte mal echt, ich werde verarscht, als mich ein erwachsener Mann, so fast Mitte 20, den ich kannte und der einen Stand auf mich hatte, an einen Schalter vorgeschickt hat, weil das Bestellen online nicht möglich war, und er anscheinend noch nie alleine an einen Schalter an Bahnhöfen oder Flughäfen gegangen ist, und zu schüchtern war, weil er das noch nie alleine tun musste. Ich bin halt davon ausgegangen, dass er das schon längst getan hätte.

    Oder jemanden, dem ich beibringen musste, dass man das Huhn nicht auf demselben Brett schneidet wie das Gemüse, und andere, verständlichste Dinge. Da hast du manchmal das Gefühl, als würdest du Volljährige babysitten. Entweder das, oder es war ein sehr gut geplanter Anschlag auf seinen Freundeskreis, der als Dummheit getarnt war. ^^

  • Aber ja, meiner Erfahrung sind auch solche, die es einfach gewöhnt sind, dass Mama und Papa ihnen alles nachtragen und machen.

    Tatsächlich ist es meiner Erfahrung nach eher so, dass viele, die nicht kochen können, bereits aus Haushalten kommen, wo das Kochen keine hohe Stellung hatte und die Eltern nicht/nicht viel/nicht sehr abwechselungsreich gekocht haben.


    Bei mir und meinem Mitbewohner im Bachelorstudium war es halt so, dass wir einfach sehr früh selbstversorgend waren. Also wir haben beide im Grundschulalter für uns selbst gekocht. Ich, weil meine depressive Mutter halt einfach nicht gekocht habe und ich nicht hungern wollte, er, weil seine alleinerziehende Mutter halt einen doppelten Vollzeitjob gearbeitet hat, um die vier Kinder zu ernähren und er als zweitältester dann halt eben mit gekocht hat. Wobei bei mir dazu kam, dass meine Tante gelernte Köchin war und mir dann auch sehr früh Kochen beigebracht hat.

  • Aber ja, meiner Erfahrung sind auch solche, die es einfach gewöhnt sind, dass Mama und Papa ihnen alles nachtragen und machen.

    Tatsächlich ist es meiner Erfahrung nach eher so, dass viele, die nicht kochen können, bereits aus Haushalten kommen, wo das Kochen keine hohe Stellung hatte und die Eltern nicht/nicht viel/nicht sehr abwechselungsreich gekocht haben.


    Bei mir und meinem Mitbewohner im Bachelorstudium war es halt so, dass wir einfach sehr früh selbstversorgend waren. Also wir haben beide im Grundschulalter für uns selbst gekocht. Ich, weil meine depressive Mutter halt einfach nicht gekocht habe und ich nicht hungern wollte, er, weil seine alleinerziehende Mutter halt einen doppelten Vollzeitjob gearbeitet hat, um die vier Kinder zu ernähren und er als zweitältester dann halt eben mit gekocht hat. Wobei bei mir dazu kam, dass meine Tante gelernte Köchin war und mir dann auch sehr früh Kochen beigebracht hat.

    Ja, kann durchaus sein, aber es ist halt dennoch einfach nur anstrengend, wie sich viele bei alltäglichen Skills auf "das hab ich nie gelernt" ausruhen und dann bei verschiedensten Angelegenheiten erwarten, dass ihr Umfeld das für sie tut. Dann drehst du dich im Kreis mit einem "lern es jetzt" - "aber ich hab es nie gelernt" - "dann lern es!" - "ich kann es aber nicht!"

    Da denkt man sich bei solchen Leuten oft ... du bist (fast / schon längst) volljährig und du weißt, wie man Google und Youtube benutzt. Dazu gehört halt eine gewisse Eigeninitiative, aber die haben sie nicht, oder wollen sie nicht haben, ich weiß nicht ... selbst wenn manche von denen aufgrund von Depressionen weniger Antrieb haben selbst etwas zu lernen, fühl ich mich trotzdem ziemlich genervt, wenn man Erwachsene babysitten soll. ^^" Obwohl das in den letzten ca. zwei, drei Jahren dann fast gar nicht mehr vorkam, weil ich diese Art von Menschen nicht mehr kennengelernt habe.

  • Ich habe mich als Kind schon wenig von Fleisch ernährt und mich mehr auf's Gemüse und Obst gestürzt. Damals wollte ich mich auf eine eher vegetarische Ernährung fokussieren, aber meine Mutter war strikt dagegen (seit meiner Kindheit habe ich nie viel gegessen und meine Eltern wollten, dass ich durch das Fleisch zumindest etwas an z.B. Eisen aufnehme).

    Als ich dann älter wurde, wurde mein Fleischkonsum immer weniger. Klar hat man sich auch mal einen BigMac gegönnt, wenn man spontan mit Freunden nachts unterwegs war und schnell was zum essen gekauft hat. Seit Mitte 2020 habe ich meinen Fleischkonsum immer weiter heruntergefahren. Ich habe bemerkt, dass ich mich mental wohler und "reiner" fühle, wenn ich kein Fleisch konsumiere. Für 2022 habe ich mir vorgenommen, nur Fleisch wenn nötig zu essen.

  • Ja, eine Möhre ist billiger als Fleisch, aber man muss halt mehr Möhren essen, um satt zu werden, als Fleisch. Und da ist es halt wirklich so, dass Billigfleisch häufig nun einmal einen höheren Anteil von Nährstoffen pro € hat, als Gemüse.

    Ich mein, Möhren mit Fleisch zu vergleichen würde ich jetzt auch nicht empfehlen. Aber nehmen wir mal Hülsenfrüchte; Linsen sind leicht zuzubereiten und kosten pro Kilo vielleicht maximal 3-4€ mit Biomarke und enthalten in etwa genauso viel Protein wie Rindfleisch der gleichen Menge, aber mehr Kalorien (in Form von Kohlenhydraten). Kenne mich mit den Preisen von Fleisch nicht aus, aber ich würde schätzen, Fleisch ist entweder teurer oder kostet vergleichbar viel Geld.


    Das heißt nicht, dass alle Hülsenfrüchte 100% ethisch unproblematisch hergestellt werden und auch nicht, dass sie ein komplett 100% Ersatz für alles Fleisch sind, aber Nahrungsergänzungsmittel existieren immerhin auch (und von denen brauchen die meisten Menschen ehh welche, unabhängig davon, ob sie Fleisch essen, denn man kann sich natürlich auch ungesund ernähren, obwohl man Fleisch isst; gerade wenn man wenig Geld zur Verfügung hat).


    Natürlich setzt auch das voraus, dass man Zugang zu Hülsenfrüchten hat, und dass man eben auch weiß, was für Gerichte man mit Hülsenfrüchten machen kann, und es ist auch so, dass viele Hülsenfrüchte, wie zum Beispiel Soja, zu großen Teilen auf vernichtende Weise angebaut werden (wobei das meiste Soja, das auf vernichtende Weise angebaut wird, meines Wissens nach an Tiere in Massentierhaltung verfüttert wird, also......).


    Die Sache ist halt: Ja, den Standpunkt, dass viele Leute weniger Zugang haben und über vieles Wissen und die Zeit nicht verfügen, auf (mehr) Fleisch zu verzichten, sehe ich ein. Allerdings existiert dieses Wissen, und für viele Menschen (wenn auch nicht für alle) gibt es die Optionen eben doch. Und gerade diese Leute lesen und teilen dann halt oft lieber Takedowns, wie blöd Veganismus doch ist, anstatt zB. einen äquivalenten Post, der auf die ein oder andere Alternative hinweist, die möglicherweise für manche funktioniert. Und das wundert mich halt nicht, weil meine Erfahrung ist, dass viele Leute eben einfach nicht auf Fleisch verzichten wollen, ganz unabhängig von irgendwelchen Argumenten, und dann aber Stimmen reproduzieren und verstärken, die Veganismus (bzw. Subströmungen oder Anteile davon) kritisieren, um den Anschein zu erwecken, als wäre ihre von Argumenten unabhängige Position durch Argumente begründet.



    Wenn dir nicht andere aufzudrängen zu versuchen, dass du diese aufgeben musst, kann da auch keine Anti-Einstellung dahinterstecken.

    Lol, versuch mal, ein paar Monate offen vegan zu leben, und du wirst erfahren, wie viele Leute dich überzeugen wollen, das aufzugeben. Absolut kein Vergleich zu dem, was Fleischessende erleben. Von Familienmitgliedern, zu Freund*innen, zu Fremden, zu Social Media. Ich rolle mittlerweile nur noch mit den Augen darüber, wie gerne sich Fleischessende in die Opferrolle begeben, als ob hinter jeder Ecke militante Veganer*innen warten, um ihnen Sojasteaks in den Hals zu stopfen. Meanwhile werden Veganer*innen täglich von Fleischessenden tatsächlich in der Realität wirklich verarscht, weil dann halt doch Fleisch oder Milchprodukte in das angeblich vegane Essen geschüttet werden, da das ja "gesund" ist.


    Die meisten Diskussionen, die ich irl über Veganismus geführt habe, wurden nicht von mir initiiert, sondern von Leuten, die mir ganz unbedingt die Sinnlosigkeit von Veganismus näher erläutern mussten, oder meinten, ich solle mich doch nicht so haben und jetzt einfach das Steak mitessen. Dass das Stereotyp von militanten Veganer*innen so allgegenwärtig ist, während die durchschnittlichen Fleischessenden deutlich schlimmer sind, ist halt... traurig, aber auch nicht weiter überraschend. Ist mit Alkoholkonsum ja genauso. Die wenigen, die Alkohol meiden, werden als die Übeltäter dargestellt, die den anderen den Spaß verderben. Und so sind halt auch die wenigen, die auf Fleisch verzichten, oft die Übeltäter.