Beiträge von JaySun

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    Faszinierend wie viele verschiedene Gründe sich hier gesammelt haben. Ich finde es spannend, dass nicht alle gleich darüber denken.


    Warum und für wen ich schreibe?
    Am Anfang war da diese einfache Idee, die in meinen Gedanken herumgschwommen ist. Mir hat es Spaß gemacht, diese Idee weiter zu spinnen und ich habe angefangen, wie ein Schwamm Inspiration aufzusaugen.
    Aus allen möglichen Quellen kamen Einflüsse, die meine Geschichte immer greifbarer gemacht haben. Wie eine Rauchschwade hat die Geschichte meine Gedanken vernebelt. Ich konnte Tag und Nachts an nichts anderes mehr denken.
    Es war für mich wie ein bunter Tumor, ein Geschwür, durch das ich nichts anderes mer wahrnehmen konnte, ein Fluch und Segen zugleich. Es wurde immer mehr und ich musste es aus meinem Kopf bringen, irgendwie...
    Ich habe angefangen einen einzelnen klaren Faden aus dem verwirrten Wollknäuel zu ziehen und es hat geholfen. Die konfuse Geschichte aufs (digitale) Papier zu bringen, hat mich teilweise von den erdrückenden Gedanken befreit.
    Aber ich war nicht zufrieden. Menschen haben mich gefragt wozu ich die ganzen Informationen brauche, dich ich gesammelt habe und ich habe ihnen mit einer kleinen angefangenen Geschichte geantwortet.
    Die paar, die sie dann auch gelesen haben, sagten sie wäre gut und sie wollen mehr. Also habe ich weitergemacht, um mich und alle anderen zu stillen.


    Und dann kam dieser eine Leser... hier ist er als Sol bekannt. Ich habe aus meiner Geschichte kein Geheimnis gemacht, aber ich habe sie auch niemanden aufgezwungen. Außer ihm.
    Ihn habe ich dazu gezwungen sie zu lesen. Am Anfang hat er sich mit Händen und Füßen gewehrt, aber ich habe seinen Kopf immer tiefer in das metaphorische Wasserfass gedrückt.
    Als er dann endlich angefangen hat zu lesen, dürfte ich ihn mit etwas angesteckt haben, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Anscheinend habe ich in alle Köpfe, die meine Geschichte gelesen haben, unbewusst einen kleinen Setzling gepflanzt.
    Bei Sol hat dieser kleine Setzling angefangen aus allen Poren zu sprießen. (Das ist meine Seite der Geschichte, so habe ich das empfunden) Er wollte mehr. Ich konnte seinen Durst nicht stillen, egal wie schnell ich schrieb.


    Für mich hatte das ein paar Konsequenzen. Die Entwicklung der Geschichte, in meinem Kopf geriet völlig aus den Fugen. Das Netz hatte sich erneut um mein Hirn gespannt und ließ nicht mehr locker.
    Ich habe mich damit abgefunden, dass ein Prozentsatz meiner Gedanken nun immer weiter an der Geschichte schmieden werden.
    Aber den Teil den ich afugeschrieben habe, konnte ich aus meinem Kopf verbannen und so sehe ich mich gezwungen, immer weiter zu schreiben, bis mir die Ideen ausgehen.


    Warum ich jetzt schreibe?
    Für den Frieden meiner Seele.


    Für wen ich schreibe?
    Für alle die dazu bereit sind, sich mit etwas anzustecken, dass sie ev. nicht wieder los werden.


    Kritik?
    Meinem Kopf sind Grenzen gesetzt. Aber andere können diese Grenzen überschreiten.
    Wenn es etwas zu verbessern gibt, habe ich immer ein offenes Ohr dafür. Auch wenn es nur meine Lieblingsfehler sind. Die Besistriche.


    Jason

    Gebrechen-2


    Wie ich Kuros Körper da so hängen sah, bekam ich ein tiefes Gefühl der Angst, weniger weil er besiegt wurde, eher darüber, dass gleich etwas Schreckliches passieren würde. Plötzlich zuckte Atombrösel zusammen als er ein lautes Knacksen hörte. Seine Augen wurden immer größer, durch das Geräusch einer metallenen Klinge, die langsam über den Boden schliff.


    Ein schwarzer Rauch wirbelte um den Körper von Kuro. Sein Rücken war aufgebrochen und es standen einige der schwarzen Knochenplatten heraus. All seine Knochen platzen auf und es schoben sich diese schwarzen Knochenplatten heraus. Seine Wirbelsäule wurde länger und es bildete sich ein Knochenschweif. Die Masse seines Körpers nahm um ein Vielfaches zu und seine Knochen wuchsen zusammen. Aus seinem Schädel wuchsen zwei ungleich große Knochenplatten, die wie nach hinten angelegte Katzenohren aussahen. Eine gigantische Bestie türmte sich auf und starrte auf die Kuppel die direkt über ihrem Kopf war. Ich wusste nicht mehr ob ich es noch Kuro nennen konnte, da es sich vom Aussehen komplett verändert hatte. Der Dämon umschloss mit seiner Schuppen und Stacheln besetzten Hand die Axt von Atombrösel, die noch immer in seinem Kopf steckte und riss sie heraus. Der kleine Spalt wurde sofort von Knochenplatten überwachsen und war verschwunden. Nun sah der Dämon auf Atombrösel herab, öffnete das, mit Fangzähnen besetzte Maul und gab eine Brüllen von sich, bei dem sich meine Eingeweide vor Schmerzen windeten.


    Atombrösel stand mit offenem Mund da und starrte wie versteinert den Dämon an. Der Dämon senkte seine, mit Klauen besetzte Hand und wollte Atombrösel zertrümmern. Doch er kam im letzten Moment zu sich und sprang zur Seite. Atombrösel landete auf seiner schweren Wunde und stöhnte vor Schmerz, aber das war noch immer besser als von der Hand getroffen zu werden. Die Hand des Dämons hatte den ganzen Erdboden herausgerissen und fegte nun mit dem stachligem Handrücken Richtung Atombrösel. Es war zu spät. Er konnte nicht mehr ausweichen. Atombrösel streckte in einem verzweifeltem letzten Akt, seine Hände der großen Hand entgegen und leuchtete kurz auf. Als seine Hände den Handrücken berührten und die Stacheln der Hand, des Dämons seinen Körper durchbohrten, gab es wie schon bei Atombrösels Angriffen zuvor, eine Druckwelle. Die Druckwelle ging aber in seine eigene Richtung, weg von der riesigen Hand. Atombrösels Körper verzerrte sich und folgte der Druckwelle. Wie Asche eines verbrannten Baumes, löste sich sein Körper auf. Von seinem eigenen Angriff besiegt, war von Atombrösel keine Wimper mehr über.


    „Was für eine Wendung! Meine Damen und Herren! Ein weiteres Mal unbesiegt. Noname. Doch unser geliebter Atombrösel hatte keine Chance gegen diese neue und mächtigere Form des Namenlosen. Wird es je einen Gegner für diese Kreatur geben? Ihr werdet die Ersten sein die das herausfinden!“ beendete der Sprecher den Kampf. Mir war die ganze Sache nicht geheuer. Das Bild zeigte noch immer den Dämon der aus Kuros Körper entstanden ist. Als sein Gegner verschwunden war, beruhigte er sich nicht einfach. Nein, es sah so aus als ob er gerade erst begonnen hatte.


    Weil ich ein schlechtes Gefühl hatte, blieb ich noch sitzen. Doch das Bild verschwand und ich stand auf. Ich wusste nicht was ich über diesen Kampf empfinden sollte, ich konnte keine Emotionen aufbauen weder für Atombrösel, noch für Kuro. Ich kaufte mir noch ein paar Sandfrüchte und machte mich auf den Weg um Blink zu besuchen. Plötzlich bebte die gesamte Lobby und ich fiel auf den Boden. Das Brüllen, welches darauf folgte war unverkennbar.


    Instinktiv folgte ich dem Brüllen und wusste nicht ein Mal warum. Ich hatte dieses Gefühl in meinem Herzen, als ob es mich erdrücken würde wenn ich wegsehen würde. War es mein Gewissen? Mein Verantwortungsbewusstsein? Oder einfach nur Neugier? Egal, ich konnte nicht widerstehen.


    Kein Weg war mir gegeben. Eine Wand blockierte ihn. Kuro war Rang 33, aber wo war die Arena dazu? Ich kehrte um und ging auf mein Zimmer um von dort in die Teamlobby zu kommen. Ich ließ mich zur 33. Lobby bringen und betrat den Gang. Hart wurde ich auf meinen Hintern geworfen, als eine Person in mich krachte. „Uff! Hey! Pass doch...“ rief ich. „Chem Cha Chek Nrrrr.“ unterbrach mich die andere Person und starrte, mit großen runden weiß-leuchtenden Augen auf mich herab. Es war nicht seine Stimme die ich hörte, sondern Musik die aus den Kopfhörern der Person hallte. Er trug eine Robe ohne Ärmeln, sein Kopf war mit Bandagen eingewickelt und eine dicke runde Brille verdeckte seine Augen. Seine Arme waren mit schwarzen Strichen überzogen und aus seinen Schultern ragten zwei runde Höcker. Er wollte mir anscheinend nicht aufhelfen. Er starre mich nur schief an und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken. „Nein danke. Ich komm schon klar. Du brauchst mir nicht helfen.“ sagte ich sarkastisch zu ihm. „Ilbris wird gerufen. Ilbris dürstet nach Blut.“ sagte der komische Mann durch die Bandagen vor seinem Mund in einer lauten und mechanischen Stimme. „Ja. Ok. Ist klar...“ sagte ich und ging einfach weg. Ilbris starrte mir noch die ganze Zeit hinterher als ich den Gang entlang ging.


    Ich betrat die Lobby und konnte meinen Augen kaum glauben. Die kleine Lobby war voll. Es waren keine 10 Leute, doch der Raum war voll. „Wo ist er!“ schrie eine sehr bekannte Stimme in der Menge. Plötzlich drehte sich eine riesige Gottesanbeterin zu mir um, als sie mich aus dem Augenwinkel sah. Sie war circa drei Meter hoch und mindestens doppelt so lang. Ihr Unterkörper sah aus, wie der eines Insektes. Sechs lange dünne Beine, ein langer dicker Hinterleib mit Flügelplatten in einem braun-Grün. Doch ihr Oberkörper war der einer jungen Frau. Sie trug keinen Anzug so wie ich, sondern ihre Haut war von hauchdünnen schimmernden Platten überzogen, die nur bei ihren Brüsten blickdicht waren. Sie hatte normale Hände mit fünf Fingern und langen scharfen Fingernägeln, aber an ihrem Unterarm waren die, mit Zacken besetzten Arme einer echten Gottesanbeterin. Sie hatte lange violette Haare mit großen Locken die ihr über ihre Schultern hingen. In ihrem wunderschönen Gesicht waren zwei abnormal große Augen. Die großen orangefarbenen Augen blickten auf mich herab und musterten mich. Ein kurzer Grinsen huschte über ihre blutroten Lippen und sie drehte sich wieder um. „Oh Nova! Du bist das!“ rief mir der Kopf von Root zu, der hinter der Gottesanbeterin hervorragte. „Root!“ rief ich überrascht zurück. „Nova!“ rief Root noch einmal und quetschte sich an den langen Beinen der Gottesanbeterin vorbei. „Root?“ fragte ich verwundert als ich zusehen musste wie er ihr einen leichten Schlag auf den Hinterlaib gab. Sie hätte ihn fast mit ihrem Bein erstochen und sah ihn bitter an. Root grinste sie böse an und streckte seine grüne Zunge heraus. „Hehehe! Nova was ist mit dir geschehen?! Deine Haare. Der Schnitt steht dir.“ sagte er und blieb vor mir stehen. „Oh, danke.“ sagte ich verlegen und griff mir an den Kopf. „Das war zwar ein Unfall aber ich bin froh, dass es nicht so schlimm aussieht.“ sagte ich lächelnd. Ich spürte den stechenden Blick der Gottesanbeterin, die mich weiter aus ihrem Augenwinkel aus beobachtete. Root merkte es und deutete ihr, dass sie sich beruhigen sollte. „Das ist Queen. Sie hat mich in meinem letzten Kampf besiegt.“ sagte er und verzog seinen Mund etwas enttäuscht. „Aber das ist halb so wild. Nun zu dir. Warum bist du hier?“ fragte er.


    Ich erzählte Root von meiner Geschichte mit Kuro und sagte ihm, warum ich hier hergekommen bin. Weil ich ihn aufhalten wollte. „Ich kann behaupten, dass wir alle wegen ihm hier sind, aber ich glaube nur die wenigsten um zu helfen.“ sagte er und zupfte an den Wurzeln die aus seinem Kinn wuchsen. „Neija. Helfen... Ich werde ihn bekämpfen müssen, so wie ich das sehe.“ meine ich. Da stellte sich plötzlich eine kleine Gestalt zu uns dazu. „Ich kann euch zu ihm bringen...“ sagte die Person mit einer krächzenden Stimme. Sie war ein einen Umhang mit Kapuze gehüllt und das Erste was mir auffiel, war der große grau-schwarze lange Schnabel der aus der Kapuze ragte. „Und wer bist du, wenn ich fragen darf?“ fragte Root und verschränkte seine Arme. „Ich bin Fall der Dritte, oder wie sie mich hier nennen, 'Kravity'.“ antwortete der verhüllte Mann mit dem Schnabel. Auf seiner Kapuze waren rote Augen aufgenäht und es sah so aus als ob er ein Paar Flügel unter dem Umhang verstecken würde, denn sie standen von seinem Rücken ab. „Und woher weißt du wo er ist?“ fragte Root skeptisch. „Kraaa. Gute Frage. Ich weiß nicht wo er jetzt genau ist, aber ich weiß wohin er gehen wird.“ klapperte Fall mit seinem Schnabel. „Ach ja. Und wohin?“ fragte Root weiter. „Die Wächter werden höchstwahrscheinlich versuchen ihn unter Kontrolle zu bringen und ihn dann einsperren.“ sage Fall und streckte eine, mit schwarzen Federn bedeckte Hand die wiederum mit Krallen besetzt war aus seinem Umhang. Da hörte ich plötzlich komische Geräusche über meinem Kopf. „Wha!“ schrie ich und stürzte nach hinten, als mich zwei weiß leuchtende Augen von oben durchbohrten. Der komische Kerl von eben schwebte Kopfüber über meinem Kopf und starrte mich einfach nur an. „Krehehe!“ lachte Fall und zog seine Hand wieder ein. „Ilbris ist ungeduldig!“ sagte Ilbris mit seiner lauten metallenen Stimme. „Was willst du schon alleine gegen ihn machen. Kraaa! Er wird dich einfach zerfetzen wie diesen Atombrösel. Deine Fähigkeit ist nutzlos gegen ihn. Kraaa.“ sagte Fall zu Ilbris. Ich stand wieder auf und Ilbris landete vor mir auf dem Boden. „Warum starrt er mich so an?!“ fragte ich Fall. „Er ist besessen von der Farbe Rot.“ klapperte Fall. „Was soll das heißen?“ fragte ich beunruhigt. „Früher oder später wird er dir...“ „Nooooovaaa!“ wurde Fall von Luna unterbrochen. Luna? „Luna!?“ rief ich und schaute mich um. „Hier drüben! Wir sind hier.“ rief Luna und winkte mir zu. „Dir geht es gut! Bin ich erleichtert.“ sagte sie als sie sich nun auch zu unserer kleinen Gruppe stellte. Ich blickte erwartungsvoll hinter sie, doch ich wurde enttäuscht. „Was ist mit Leto geschehen?“ fragte ich als ich das kleine Häufchen Elend hinter ihr sah. „Hehe. Ehhm... wie soll ich sagen. Er ist beim Waschen eingegangen.“ kicherte sie. Leto hockte zusammen gekauert und in seinen Mantel gehüllt auf dem Boden hinter Luna. Sie hielt eine dünne Schnur in der Hand die in seinem Mantel endete. „Muss ich das verstehen?“ fragte ich. „Er schmollt.“ erklärte Luna. „Wer sind deine Freunde?“ fragte Luna und blickte sich in der Runde um. „Mein Name ist Root und die zwei Typen sind Fall und Ilbris. Man kann nicht wirklich Freunde sagen, aber wir sind alle aus dem selben Grund hier. Was uns in gewisser Weise zu Verbündeten macht.“ sagte Root. „Mein Name ist Fall der Dritte! Kraaa!“ krähte Fall. „Ilbris hat lange genug gewartet.“ sagte er und kniete sich nieder. „Sag Mal spinnst du?! Nicht jetzt! Kraaa!“ krächzte Fall entsetzt. Ilbris klatschte seine Handflächen zusammen und plötzlich verstummte die Musik die aus seinen Kopfhörern kam.


    Er drückte nun seine Hände auf den Boden und ein lautes Brummen entstand von seinem Körper. Die Höcker auf seinem Rücken fingen an zu schwingen und zerfetzten seine Kleidung. Zwei runde Lautsprecher waren auf seinen Schultern zu sehen. Von ihnen dröhnte dieses starke Bass Geräusch. „Haltet euch die Ohren zu! Kraaa!“ schrie Fall und rannte vor Ilbris weg. „Was macht er!?“ schrie Root. „Ilbris Trigger. Bass-Burst!“ schrie Ilbris und eine Druckwelle aus Schall fegte mich von meinen Füßen. Der Boden unter uns brach ein und wir stürzten hindurch.


    Der Umhang von Fall ging ab und enthüllte seine wahre Gestalt. Fall war eine Krähe, zum Teil. Zwei lange dünne Vogelbeine ragten aus seinem gefiederten Körper. Er hatte zwei Arme wie ich und vier große Flügeln mit schwarzen Federn am Rücken. Aus seinen Händen kamen, mitten im Fall rote Wellen die uns alle umschlossen. Kurz bevor ich auf den Boden aufschlug, wurde ich wieder in die Höhe gerissen. Es fühlte sich so an als ob ich plötzlich in die andere Richtung fallen würde. Doch da verschwanden die roten Wellen wieder und alle krachten auf den Boden. Queen landete auf einem Regal das unter ihr zusammenbrach. Lebensmittel verteilten sich überall im Raum, die aus dem Regal fielen. Kaum gelandet, rannte Ilbris auch schon wieder los. Er tastete die Wände ab und blieb schließlich bei einer stehen. „Step!“ schrie er und verschwand augenblicklich. Eine Welle aus Schall schmetterte gegen die Wand und ließ einen lauten Knall entstehen der in den Ohren schmerzte. Die Wand berstete und machte den Weg frei. Ilbris war bereits hinter der Wand und ging voran. „Irgendwann reiße ich ihm diese Lautsprecher vom Körper. Kraaa.“ sagte Fall der als letztes gelandet war und nun Ilbris mir klackernden Schritten folgte.


    „Iiih!“ rief Luna und schüttelte ihre Hand, die in einer großen Frucht steckte. Ich musste mir das Grinsen verkneifen und suchte in dieser Lagerhalle nach Root, da stampfte Queen plötzlich über mich drüber. „Hey!“ rief ich ihr zu. Sie blieb für einen Moment stehen und ging dann einfach weiter. „Was ist ihr Problem?!“ fragte ich. „Ah. Du musst sie entschuldigen. Sie ist die Königin ihres Schwarms. Sie duldet es nicht wenn man anderen Frauen mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihr.“ sagte Root und reichte mir seine Hand. Wir warteten auf Luna, die versuchte die klebrigen Säfte der Frucht los zu werden und gingen nun auch den Gang entlang. Leto hatte sich wieder etwas aufgerichtet und sein Mantel hatte etwas mehr Volumen angenommen. „Sagt Mal. Wisst ihr warum die zwei Typen von vorhin ihre Fähigkeiten hier einfach so benutzen konnten?“ fragte ich. „Was meinst du? Leto und ich benutzen unsere auch schon die ganze Zeit.“ sagte Luna. „Was? Warum bekommt ihr keine Stromschläge so wie ich?“ fragte ich verwundert. „Das hängt immer von der Fähigkeit ab. Dein Feuer könnte schnell ein großes Chaos anrichten. Ich kann meine auch nicht benutzen, aber Moon konnte es obwohl sie eigentlich auch Stromschläge bekommen müsste.“ erzählte Root. „Mysteriös.“ sagte Luna. Auf ein Mal wurde ein riesiges Loch vor uns in die Wand gesprengt und eine Person wurde an die Wand geschmettert.


    Meine Ohren pfiffen und ich hörte Root nur leise „Boom!“ schreien. Root rannte auf den Mann der am Boden lag zu und rüttelte ihn. Ich konnte nicht verstehen was die zwei redeten, ich sah nur wie Boom auf das Loch in der Wand deutete und Root sich geschockt neben ihn setzte. „Warte!“ hallte es von hinten und Leto rauschte an mir vorbei und verschwand durch das Loch. Luna und ich gingen nun auch auf das Loch zu und wagten einen Blick hindurch. „Beim Chaos des Ogrest...“ hörte ich Luna sagen, als sie Kuros Dämon und einen haushohen Wächter sah, die miteinander ringen.

    Gebrechen-1

    Doll sprang auf die metallene Katze zu und wurde sofort von einem Pranken-Hieb, mitten in der Luft weg geschleudert. Sie wurde brutal gegen die Wand geschmettert und rührte sich nicht mehr. Nun wandte sich der Wächter mir zu. Ich war von der Situation überwältigt. Als der Wächter mich anbrüllte und zu einem Angriff ansetzen wollte, sendete ich auf gut Glück eine Stichflamme in sein Maul. Wie erwartet kümmerte ihn das wenig. Noch immer in meinem kindlichen Körper war ich flinker als der Wächter. Ich konnte seinen Hieben ohne Probleme ausweichen, da er sehr schwer und träge war. Ich versuchte weiter, am Wächter irgendetwas mit meinen Flammen auszurichten und suchte seinen Körper nach möglichen Schwachstellen ab. Plötzlich tauchte Doll wieder auf und rannte auf den Wächter zu. Ihr fehlte ein Arm und ein weiterer war verbogen und stand von ihrem Rücken ab. Ihr Bauch war zertrümmert und man konnte ihr hohles Innenleben sehen. Sie sprang erneut auf den Wächter zu und traf ihn mit ihrer Schulter. Mit der Wucht einer Kanonenkugel wurde der Tonnen-schwere Koloss umgeworfen und stürzte auf den Boden. Für einen kurzen Augenblick konnte ich eine schwarze Kugel unter einer der Platten, am Bauch der Bestie erblicken. „Doll, das war sehr gut! Mach das noch einmal und versuche es am Bauch zu treffen!“ reif ich Doll zu als der Wächter wieder aufstand.


    Ich war mir nicht ganz sicher ob sie mich verstanden hatte, da sie überhaupt nicht reagierte aber als sie sich in gefährliche Nähe zum Wächter begab, hoffte ich das Beste. Sie konnte gerade so, einem der Pranken-Hiebe ausweichen und flitzte plötzlich unter den Wächter. Als sie den Wächter in den Magen rempelte, brach die Platte und er schrie laut auf. Er machte einen Satz zur Seite doch Doll klammerte sich an den übrigen Platten fest. Der ganze Boden wackelte als der Wächter landete. Der Wächter versuchte Doll von der schwarzen Kugel an seinem Bauch weg zu bekommen und schlug mit seinen Pranken nach ihr. Ich nutzte die Verwirrung und rannte auf den abgelenkten Wächter zu. Ich formte mit meinem Arm eine Feuerlanze und in dem Moment in dem der Wächter endlich Doll erwischte, stach ich zu. Der Wächter verstummte und die schwarze Kugel platzte. Eine zähe und klebrige Masse kroch meinen Arm hinunter. Ich versuchte sie abzuschütteln aber das Teer ähnliche Zeug war widerspenstig. Die Masse floss über Doll die unter der Pranke des, noch immer stehenden Wächters lag. „Bewege dich! Steh auf!“ rief ich ihr zu aber sie rührte sich nicht. Der Teer auf meiner Hand wurde immer härter und ich konnte den Arm kaum noch bewegen. „Verdammt! Was ist das?“ sagte ich laut und zündete meinen Arm an. Das schwarze Zeug färbte sich sofort braun und wurde steinhart. Als ich die Flammen noch stärker aufdrehte, bekam es Sprünge und fing an abzubröckeln. Als die Scherben auf den Boden aufschlugen und klirrend zerbrachen verstand ich nichts mehr. „Ton? Was ist das für ein Zeug?“ fragte ich und sah auf den schwarzen Teer der auf Doll runter lief und dann auf die Tonscherben auf dem Boden. Plötzlich schoss eine Hand aus dem Teer -haufen.


    Ich zuckte zusammen und mein Herz schlug bis zum Hals vor Schreck. „Doll!“ rief ich erschrocken als ich ihre Hand erkannte. Sie ballte ihre Faust und ich sah zu wie der Teer immer weniger wurde. Sie sog den Teer auf, wie ein Schwamm. Meine Augen wurden groß als eine, vor Teer triefende, fette Doll die riesige Pranke des Wächters einfach wegdrückte und aufstand.


    „Was zum...?!“ sagte ich mit offenem Mund. „Blurg Wrrggg Mrlllrrr.“ gurgelte Doll und ihr tropfte der Teer aus dem aufgerissenen Maul. Der Teer kam überall aus ihr heraus und bildete neue Arme die sofort wieder brachen, da sie sich zu viel bewegte. „Ich glaube wir sollten hier verschwinden. Ich will mich nicht mit noch mehr Wächtern anlegen müssen.“ sagte ich zu Doll und deutete auf das Loch in der Wand. Ich und Doll gingen durch das Loch, obwohl Dolls Bewegungen waren besser mit 'kriechen' beschrieben, so wie sie sich fortbewegte. Ihre Gliedmaßen waren aufgebläht und drohten fast zu platzen und die Stellen an denen der Teer Anfangs auslief waren mit einer braunen Tonschicht verschlossen. Das Gewicht drückte sie hinunter und machte sie schwerfällig. „Hör mal. Ich weiß nicht wohin wir gehen müssen. Und Bee ist uns hier keine Hilfe. Er spricht nicht mit mir.“ sagte ich zu Doll. Sie brummte und ging in eine Richtung voran. Nach einiger Zeit führte der kleine Gang, dem wir folgten zu einer Art Nottür. Doll zögerte nicht lange und trat die Tür einfach ein.


    Die schwere Metalltür krachte auf den Boden eines weiteren Ganges und verursachte einen lauten Knall. „Wow! Wow! Wow! Was geht hier ab!?“ hörte ich eine kratzige und verrauchte Stimme rufen. Ich trat nach Doll auf den Gang und da stand ein weißer Wolf. Es war kein normaler Wolf, denn er stand auf zwei Beinen und sein Oberkörper sah menschlich aus, nur eben mit weißem Fell bedeckt. Er hatte eine Jogging-Hose an, aber kein T-Shirt. Eines seiner Ohren wurde von einer Neon-grünen Kappe verdeckt. „Joo! Ey! Passt doch auf hier! Ihr hättet mich fast erschlagen! Ich glaube ihr tickt nicht ganz richtig.“ schimpfte der Wolf. „Kannst du uns sagen wo wir hier sind?“ fragte ich ihn. „Was? Wo ihr seid? Ihr seid wohl nicht von hier, was? Ich werd' euch sagen wo ihr seid. Ihr seid fast in der 30er Lobby. In der 'God Zone', versteht ihr?“ sagte er und wedelte mit seinen Armen herum. Ich bekam etwas Panik als ich das hörte und plötzlich hörte ich neben mir ein lautes plätschern.


    Doll spie eine große Teerpfütze auf den Boden. „Woooow! Uncool!“ reif der Wolf und ging ein paar Schritte zurück. „Vielleicht können wir hier meine Teamlobby rufen, dann kommen wir hier weg.“ sagte ich hoffnungsvoll und suchte den Gang nach einer bestimmten Tür ab. „Das ist widerlich. Ich verzieh mich. Ihr seid doch alle krank!“ sagte der Wolf, schwenkte seine Arme über den Kopf und ging zur Lobby. Doll sah wieder etwas schlanker aus, nachdem sie sich entleert hatte. Ihre Körperteile sahen nicht mehr so aus als würden sie gleich platzen, aber aus ihren Gelenken tropfte noch immer der Teer. „Geht es dir jetzt besser?“ fragte ich Doll. Sie stöhnte und keuchte. „Wraaaaaaagh!“ schrie sie und krümmte sich. Ihr Rücken brach auf und mehrere Teerarme schossen heraus. Sie wurden sofort hart und bildeten komischer weise Arme die exakt so aussahen, wie die von Dolls derzeitigem Körper. Ihr Rücken war jetzt besetzt mit langen Armen und alle ihre Verletzungen waren geheilt. „Was ist das für ein Zeug?“ fragte ich erneut. Doll sah glücklicher aus und irgendwie eigenartig, mit den ganzen Armen am Rücken. Wir suchten die richtige Tür und gingen in meine Teamlobby nachdem wir auf sie gewartet haben. Ich war verwundert, dass uns keine Drohnen mehr verfolgten und vom Sprecher hatte ich auch nichts mehr gehört. Habe ich jetzt den Kampf mit Destiny einfach übersprungen? Ich sorgte mich etwas um die Konsequenzen, die das eventuell nach sich ziehen könnte. Ich brachte Doll zurück auf ihre Ebene und hatte danach eigentlich Freizeit. Der Kampf war vorbei und ich hatte keine schweren Verletzungen. Ich hielt es für die beste Entscheidung mich fürs Erste schlafen zu legen.


    Ich hatte nach langer Zeit, endlich wieder ein sanftes Erwachen. Ausgeschlafen freute ich mich auf mein Essen und ich überlegte ob ich ein bisschen trainieren sollte. Vielleicht würde auch demnächst ein Lobbykampf starten, den ich mir ansehen könnte. Ich aß gemütlich meine Sandfrüchte und dachte über die Leute von hier nach, die ich schon länger nicht gesehen hatte. Wie es wohl Blink erging? Oder Toni und Kaltblut. Und was hat Luna überhaupt mit Leto gemacht, nachdem sie verschwunden war? Ich war neugierig und wollte am liebsten mit allen etwas plaudern, aber ich wusste nicht ob das im Rang 20 Bereich möglich war. „Bee? Bist du wieder da?“ fragte ich in den Raum hinein. „Ja. Ich war nie weg.“ antwortete er in meinem Kopf. „Was?! Warum hast du mir dann nicht beim Kampf geantwortet?“ fragte ich bestürzt. „In der Arena wird Kommunikation vermieden.“ gab er als kurze Antwort. „Hmpf. Egal. Aber eine Frage hätte ich trotzdem noch. Warum darf Moon sich frei zwischen den Lobby Ebenen bewegen? Ich meine sie kam letztens einfach zu meinem Zimmer, obwohl sie doch bei der Rang 15 Ebene eingestuft war.“ fragte ich. „Es wurde nie behauptet, dass es verboten ist. Es ist nur ungern gesehen und solange man keine mobile Teamlobby hat, schwerer.“ erklärte Bee. „Was?! Das heißt ich hätte Blink und alle anderen die ganze Zeit besuchen können? Warum sagt mir das denn keiner?“ fragte ich leicht verärgert. „Die Möglichkeit hast du dazu, ja.“ sagte Bee. „Dann werde ich jetzt sofort Blink besuchen! Sag mir, wie ich zu seinem Zimmer komme!“ kommandierte ich Bee herum. Bee blendete mir in meinem Kopf den Weg zu Blinks Zimmer. Ich fühlte wie ein kleiner Stein von meinem Herzen fiel, da er damit noch am Leben sein musste. Ich bewegte mich keinen Zentimeter, da fing Bee wieder an zu reden. „Ein Kampfübertragung startet gleich in der Lobby.“ sagte er. „Tzz. Ah... Den Kampf sehe ich mir noch an.“ sagte ich zu mir selbst und ging dann doch in die Lobby.


    Ich ging in die gähnend leere Lobby und setzte mich auf einen der Plätze vor dem Kampffenster. Es dauerte eine kurze Zeit bis der Kampf startete, aber es tauchte keiner mehr auf. „Liebe Gäste. Wir haben heute einen ganz besonderen Tag. Wir haben uns dazu entschieden zwei Götter aufeinander los zu lassen. Wir haben erhöhte Schutzmaßnahmen getroffen, aber seid gewarnt! Hier ist alles möglich! Begrüßt mit mir unseren alten Freund. Atombrösel!“ sagte der Sprecher und das Bild zeigte einen jungen Mann. Er hatte gelb-grüne Haare die zu Berge standen und einen Spitzbart der selben Farbe. Sein Gesicht war kantig, aber recht attraktiv. Er trug eine breite braune Hose mit mehreren Taschen. Atombrösel hatte kein T-Shirt an, sonder nur einen Ledergurt mit dem eine große Axt auf seinem Rücken befestigt war. Sein Oberkörper sah durchtrainiert aus und wies ein paar Narben auf. Er stand fest auf dem Boden mit seinen zugeschnürten Militärstiefeln und genoss den Jubel der Menge. „Doch auch jeder Held braucht einen Widersacher. So haben wir, speziell für Heute, ihn aus seinen Ketten befreit. Noname der Namenlose.“ sprach der Sprecher weiter und die Menge verstummte. Kein jubeln, keine schlechte Stimmung, nur Stille. Die Luft stand unter Strom als Kuro in die Arena getrottet kam. Er sah aus wie immer, gebückte Haltung, hängende Arme, einer in einen Verband eingewickelt, sein Gesicht war von seinen schwarzen langen Haaren verdeckt und er hatte noch immer den gleichen schwarzen Anzug an. „Ich hab schon viel von dir gehört Mr. Noname. Wir werden sehen was an den Geschichten dran ist.“ sagte Atombrösel und zog seine zweischneidige Axt.


    Atombrösel machte eine komische Bewegung und schlug sich selbst mit der Hand auf die Brust. Sofort fingen seine Haare an zu leuchten und um ihn entstand eine kleine Blase. Es war keine normale Blase, sondern mehr ein Feld oder eine Aura. Alles um ihn herum flimmerte, so als ob er eine starke Hitze abgeben würde. Als Kuro, Mal wider einfach nur herumstand, machte Atombrösel seinen ersten Zug. Er hob seine Axt, die darauf hin auch zum glühen begann und schmetterte sie vor ihm auf den Boden. Der felsige Arenaboden brach auf und Steine lösten sich. Ich sah nur noch, wie sich die Steine in Luft auflösten und wie eine Welle durch den Boden schoss und Kuro traf. Sein Anzug und sein Fleisch waren zerfetzt. Die Knochen von seinem Arm und seinem Bein waren freigelegt und sein Kopf bis auf den Schädel, abrasiert.
    Diese Schockwelle hätte mit Sicherheit jeden anderen sofort getötet, doch Kuro bewegte sich. Er griff sich hinter seinen Kopf, an einen Griff, den ich bis jetzt nicht gesehen hatte. Er zog aus seiner Wirbelsäule ein merkwürdig geformtes Schwert. Es war eine durchgehende Klinge. Auf der einen Seite war eine normale Schwertspitze, doch auf der anderen war ein ovaler Ring. Der Ring hatte die Form von einem Auge und war etwas schief zum Rest des Schwertes. Der Griff war mittig, etwas näher an der Schwertspitze und stand gewinkelt mit einer Ecke, von dem gesamten Schwert ab. Ich konnte es kaum beschreiben da es so abstrakt aussah und ich noch nie so eine eigenartige Waffe gesehen hatte. Kuro legte die Waffe auch merkwürdig an. Er nahm den verbogenen Griff, der im 45° Winkel aus der Waffe stand. Der lange Griff machte danach eine Ecke und war dann zwei Handbreiten lang, parallel zu der Klinge. Kuro legte das Schwert so an seinen Arm an, dass die Ellipse eine Verlängerung seines Ellenbogens war. Die Spitze stand neben seiner Faust nach vorne. Ich hätte es als Armklinge bezeichnet, aber diese merkwürdige Ellipse am anderen Ende zerstörte das Bild. Die ganze Klinge war außerdem pechschwarz nur am Griff und dort wo der Griff auf das Metall traf, war sie mit Lederbändern umwickelt. Alles in allem, eine einzigartige Waffe im Vergleich zu der Axt von Atombrösel.


    „Heh. Schicke Waffe. Schauen wir Mal wie lange das dünne Ding meiner Marille standhalten kann.“ sagte Atombrösel und schmetterte die seine Axt erneut auf den Boden. Eine weitere Welle raste auf Kuro zu, doch er machte mit seinem linken Arm, mit dem er die Waffe hielt, eine Bewegung von links nach rechts. Die Welle prallte auf die Klinge und Kuro drückte sie einfach weg. Sie zerstreute sich wie ein Feuerwerk und alles flimmerte kurz auf. Eine kleine weiße Kugel erschien in der Mitte der Ellipse der Klinge. „Hmm.“ sagte Atombrösel und stützte seine große Axt auf seiner Schulter ab. „Sieht fast so aus als wären unsere Fähigkeiten gar nicht so verschieden.“ meinte er und ging ein paar Schritte auf Kuro zu. Als Kuro in die flimmernde Blase von Atombrösel tauchte, konnte man sehen wie sich der Rest seines Anzugs und seine Haut langsam auflösten. Sein Fleisch wurde von seinem Körper geschliffen, bis nur noch seine Knochen übrig waren.


    „Was ist los? Du muss doch nicht gleich aus deiner Haut fahren, nur weil du so geschockt bis. Haha!“ sagte Atombrösel lachend als er vor Kuro stand, doch er blieb weiterhin regungslos stehen. Atombrösel verzog sein Gesicht, weil Kuro nicht auf seinen Witz reagierte und packte nun seine Axt, die noch immer auf seiner Schulter abgestützt war mit beiden Händen. Er machte eine schnelle, ruckartige Bewegung und schmetterte die schwere Axt auf Kuro.


    Der Boden rund um Kuro wurde richtig eingedrückt und er versank ein paar Zentimeter in ihm. Kuro hatte die Schneide der Axt einfach mit seinem bloßen Arm abgefangen. Komischer Weise standen aus seinem Arm einige schwarze Knochenzacken die erst nach dem Angriff erschienen sind. Kaum eine Sekunde war vergangen, da rammte Kuro die Sitze seiner Waffe in den Bauch von Atombrösel, der viel größer war als er. Sofort ließ Atombrösel, mit einer Hand seine Axt los und schlug Kuro mit seiner Handfläche seitlich auf den Kopf. Eine gigantische Druckwelle jagte aus dem Kopf von Kuro und drehte den gesamten Erdboden neben ihnen um. Gleichzeitig brachen einige Zacken auf der Seite von Kuros Kopf heraus und Atombrösels Körper fing an zu rauchen. Doch Kuro blieb weiterhin wie festgewurzelt stehen. Kuro zog seine Klinge wieder aus Atombrösels Bauch heraus und drückte mit dem anderen Arm die Axt weg. Ohne zu zögern versuchte er seine freie Hand mit den Fingern voran in Atombrösels Brust zu rammen, aber er zuckte weg. Er machte einen Satz zurück und ließ seine Axt auf den Boden aufprallen. „Ich habe noch nie von einem Material gehört, dass meiner radioaktiven Strahlung standhalten kann.“ sagte Atombrösel und schwang den Stiel seiner Axt wieder auf seine Schulter, aber knickte dieses Mal etwas unter dem Gewicht der Axt ein. Es sah so aus als ob sein Körper an Masse verloren hatte. Seine Muskeln waren nicht mehr so kräftig und sein Gesicht wirkte noch kantiger.


    Kuro machte seine erste richtige Bewegung und trottete nun langsam auf Atombrösel zu. „Wie kannst du dich überhaupt noch bewegen?! Du hast keine Muskeln mehr! Kein Fleisch, keine Organe, nichts! Du bist nur noch ein Skelett mit ein paar Zacken...“ schrie Atombrösel und legte seinen Kopf etwas schief. Er starrte auf die Zacken die durch seine Angriffe auf Kuros Körper entstanden sind. „Heh! Jack, das ist mein Zug!“ schrie er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Er ging Kuro entgegen und hielt seine Axt griffbereit. Als sie nun voreinander standen hob Atombrösel wieder seine Axt hoch in die Luft und fing an zu schreien, woraufhin sein ganzer Körper samt der Axt anfingen zu glühen. Währenddessen drehte Kuro seine Waffe in der Hand um, so dass die Ellipse nun vorne war und die kleinere Spitze hinten. Er griff sich mit der Waffe in der Hand, an die Schulter seine anderen Arms und holte mit seinem ganzen Körper Schwung. Als die kleine weiße Kugel, im Auge der Ellipse anfing zu leuchten und nun die radioaktive Aura von Atombrösel weg drückte, fingen beide an ihre Waffe zu schwingen.


    Die Schockwelle riss einen riesigen Krater in den Boden, in dessen Mitte nur Atombrösels und Kuros Schatten im Staub zu erkennen waren. Eine zweite kleinere Druckwelle drückte auf ein Mal den Staub weg, der die Sicht verhinderte. Atombrösel stand da, mit einem wahnsinnigem Lächeln im Gesicht. Ein Teil seiner Hüfte und fast sein halber Oberkörper fehlten. Er hielt noch immer mit beiden Händen seine Axt, die in Kuros Kopf steckte. Kuros grinsender Schädel war in zwei Hälften geteilt. Sein weißes Auge starrte Atombrösel an, doch das andere wurde von der Axt erwischt. Eine schwarze Flüssigkeit tropfte von seinem Kiefer zu Boden. Atombrösel lies seine Axt los und Kuro wurde durch das Gewicht mitgerissen. Der Griff der Axt fuhr in den Boden ein und Kuros lebloser Körper lehnte nun an der Klinge der Axt und seine Arme baumelten nach unten, sein Schwert noch immer fest umschlossen. Atombrösel fiel auf seine Knie und übergab sich. Eine große Menge von seinem Blut kam aus seinem Mund und hatte um ihn herum eine Pfütze gebildet. Er stand auf und kehrte Kuros Leiche den Rücken zu. Er hob seine Arme und die Zuschauer fingen an zu jubeln.

    Moon:


    Ja, ich habe noch mehr über sie zu erzählen, da sie es selber nicht gerne macht.
    Die türkisen Steine die ihre Augen verdecken und auf dem ovalen Ende ihres Stabs befestigt sind, sind miteinader verbunden.
    Sie kann dadurch aus der Perspektieve ihres Stabs sehen. Das ist allerdings nicht ihre Fähigkeit, sondern die Kraft der Steine.
    Wenn Moon ihre Augen öffnet, fangen die Steine zu leuchten an, da ihre Augen das Licht sehr stark reflektieren.
    Das ist eine Funktion ihres Körpers die das Leben unter der Erde im Lauf der Jahre etwas einfacher gemacht hat.
    Nun fragt ihr euch, was ist denn jetzt eigendlich Moons Fähigkeit? Es ist die Art und Weise wie sie mit ihrem Stab umgeht.
    Den Rest überlasse ich eurer Interpretation.

    Gleichgewicht-2

    Asura hatte mich gerade angerempelt und hielt Dolls Arm in seiner Hand. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf als ich das sah. „Du!“ schrie ich. Asura blieb stehen. Er drehte seinen Kopf zu mir, doch seine Kapuze verdeckte sein Gesicht. „Was hast du mit Doll gemacht?!“ schrie ich und fühlte, wie sich der Zorn in mir gegen meinen Körper kratzte. Er sah auf den Arm in seiner Hand und drehte sich nun ganz zu mir um. Er hielt mir Dolls Arm entgegen und nun sah ich sein Grinsen im Gesicht. „Sieh genau hin.“ sagte er. Ich begriff erst nicht und starrte nur auf den Arm. Die Finger versuchten nach etwas zu greifen. „Was ist das?“ fragte ich verstört. „Sie gehört mir. Sie ist nur eine Hülle, gefüllt mit Gefühlen. Ich erhalte sie am Leben.“ sagte er. „Was meinst du? Das ist Doll! Du hast sie doch getötet.“ sagte ich verwirrt. Ich wollte ihn schlagen, ihn verprügeln und anzünden. Ich konnte mich fast nicht konzentrieren. Alleine ihn anzusehen machte mich irre. „Gib sie zurück! Sie gehört dir nicht!“ sagte ich und versuchte ihm den Arm wegzunehmen. „Ich habe sie besiegt. Also werde ich sie jetzt auch behalten. Sie steht unter meinem Bann und du auch gleich wenn du nicht aufhörst!“ sagte er und schubste mich weg. „Jetzt reicht es mir!“ sagte ich und versuche meine Flammen anzuwerfen.


    Auf mein Handeln folgte Strafe. Ich bekam einen Stromschlag von Bee. Er war um einiges stärker als die ersten Male und ich fiel auf meine Knie. „Sieh dich an. Wurm. Warum willst du mich daran hindern ihren Körper zu retten?“ fragte er. „Was?“ fragte ich und versuchte wieder aufzustehen. „Ich habe sie in mein Team aufgenommen, was glaubst du was ich mit ihr machen werde?“ fragte er. „Ich dachte sie ist tot.“ sagte ich. „Nein. Sie kann nicht sterben. Nur ihr Körper ist vergänglich.“ sagte er und drehte sich um und ging. Ich kannte mich nicht mehr aus. Er hat Doll getötet um sie zu retten? Als Asura verschwunden war, merkte ich wie diese Aura aus Hass und Verwirrung schwand.


    Auf meine Zimmer angekommen, dauerte es nicht lange da klopfte es auch schon an meiner Tür. Es war keiner, mit dem ich gerechnet hätte. Moon stand vor mir als ich mit einer Sandfrucht im Mund die Tür öffnete. „Los! Trainieren! Jetzt!“ sagte sie forsch und nahm mich an der Hand. „Mpf wmawa!?“ beschwerte ich mit vollem Mund. „Du brauchst gar nicht mit mir zum Diskotieren anfangen. Du bist langsam, träge und kannst überhaupt nicht mit deinen Gegnern umgehen. Ich werde dir jetzt beibringen wie man richtig kämpft.“ sagte Moon und zog mich immer weiter. „Aber ich hab doch gewonnen.“ sagte ich. „Diesen Kampf vielleicht aber es wird nicht leichter. Ich habe gesehen was diese Alice mit dir gemacht hat.“ sagte sie streng. Moon schob mich in einen der Trainingsräume und nahm ihren Stab den sie auf ihren Rücken gebunden hatte in die Hand. Es war ein sehr kunstvoller und wertvoller Stab. Das Ei-förmige Ende des goldenen Stabs war mit den gleichen türkiesen Steinen besetzt wie die, die Moon in ihrem Gesicht hatte. Sie trug noch immer ihre dunkelbraune Robe und darunter den hautengen braunen Ganzkörperanzug. „1. Übung: Ausweichen. Wenn du dich von mir oder meinem Stab treffen lässt, wirst du deinen nächsten Kampf nicht überleben.“ sagte sie. „Wie meinst du nicht ü...“ brach ich mitten im Satz ab, da Moon bereits ihren Stab nach mir schwang. Kaum ausgewichen, folgte bereits der nächste Angriff. Sie zog sich an ihrem Stab heran und nutzte den Schwung um näher zu kommen. Sie ließ ihren Stab los und er flog nach hinten weg. Mit gestreckter Handfläche schlug sie mir auf meine Brust. „Knax!“ hörte ich meine Rippen brechen. Ich wurde von der Wucht nach hinten geschleudert und umgeworfen. Ich lag am Boden und rang nach Luft, aber meine Lungen wollten nicht arbeiten. „So wird das nichts.“ schimpfte mich Moon. Sie hatte ihren Stab wieder in der Hand, obwohl er gerade nach hinten weg geschleudert wurde. Sie reichte mir ihren Stab, um mir damit hoch zu helfen. „Du hast keine Zeit um dir die Bewegungen deines Gegners anzusehen. Du musst ab der ersten Sekunde mit allem rechnen.“ sagte sie als ich aufstand und nach Luft hievte. „Deine Verletzungen dürfen dich im Kampf nicht behindern. Überwinde die Schmerzen, meistere deine Sinne, jeder Schlag könnte der Letzte sein.“ sagte sie und hob ihre Waffe hinter sich.


    „Meine Rippen schmerzen.“ dachte ich mir bei jeder Bewegung die ich machte, um nicht von Moon getroffen zu werden. „Komm schon! Komm schon! Ich gebe keine 40% und du kommst der 2. Kombi schon fast nicht mehr aus.“ schrie Moon anspornend. Ich hatte keine Energie zum Reden oder die Zeit dazu, um darüber nachzudenken. Jeder Schwung, jeder Schritt, jeder Hieb, alles war auf mich abgestimmt. Sie hätte mich schon so oft getroffen, wenn sie wollte. Sie merkte es jedes Mal, wenn ich versuchte meine Flammen gegen sie zu benutzen und verhinderte es in Bruchteilen von Sekunden. Ich nutzte einen Teil meines Öls, welches sich angestaut hatte, um den Effekt meiner Lebensflamme auszulösen. Sofort spürte ich die Rune auf meinem Rücken und die Flammenschwingen erschienen.


    Moon wurde langsamer, doch sie schien davon nicht im Nachteil zu sein. Plötzlich blieb sie stehen. „Wie lange kannst du diesen Zustand halten?“ fragte sie. „Für gewöhnlich nicht lange.“ antwortete ich. „Warum benutzt du ihn dann jetzt überhaupt?“ fragte sie weiter. „Ich kann sonst nicht mit dir mithalten.“ sagte ich. „Heh...“ gab sie von sich. Sie legte ihren Mantel ab und die Steine auf ihrem Kopf und ihrem Stab fingen an zu leuchten. „Ich habe bis jetzt blind gekämpft. Wenn du es nötig hast so weit zu gehen um mir zu entkommen, dann werde ich auch eine Stufe höher drehen. 3. Kombi.“ sagte sie und stieß sich mit ihrem Stab vom Boden ab. Sie kam auf mich zugeflogen und wollte mich mit ihrem Stab zerschmettern, doch nun hatte ich Zeit meine Flammen zu aktivieren. Ich sprang zur Seite und warf auf die Stelle an der sie landen würde eine Flammenwelle hin, aber sie landete auf ihrem Stab. Die Welle traf zwar ihren Stab und färbte die Stelle etwas schwarz, doch Moon war unversehrt. Sie kam von ihrem Stab gesprungen und landete vor mir. Ihre goldene Waffe stand senkrecht auf dem Boden und Moon fing wieder an nach mir zu schlagen. Mein Körper brannte und ich stellte mich ihr entgegen. „Nicht kämpfen, ausweichen.“ sagte sie und führte ihren ersten Hieb aus. Sie war schneller. Selbst mit meiner Rune konnte ich nicht schnell genug reagieren. Sie traf mich mit ihrer Handfläche auf der Schulter. Der Schlag war schwächer als erwartet, aber ich konnte sehen wie die Flammen bei meiner Schulter verschwanden. Ohne Verschnaufpause, kam direkt der nächste Schlag. Sie stach mir mit ihren Fingern in den anderen Oberarm. Ich spürte wie sich die Nerven verkrampften. Die Flammen gingen aus. Der Arm wurde Taub und er hing schlaff an mir herunter. Ich sah Moon mit großen Augen an und bekam auch schon wieder den nächsten Hieb ab. Sie rammte mir ihre Faust in den Magen. Es wurde kurz schwarz und ich bekam wieder keine Luft. Ich torkelte ein paar wenige Schritte nach hinten. Ich wollte Moon gerade deuten, dass ich eine Pause brauche, aber da sah ich schon wie sie ihren Stab wirbelte. Sie machte eine Bewegung an mir vorbei und ich bekam die schwere Stelle ihres Stabs in den Rücken. Ich klatschte auf den Boden und konnte mich nicht mehr rühren. „1. Runde beendet. Wir machen weiter wenn du dich wieder erholt hast.“ sagte sie, ging einfach aus dem Trainingsraum und ließ mich windend am Boden zurück.


    Ich war etwas böse auf Moon, dass sie mich so behandelt hatte. Es dauerte Stunden bis ich wieder ein Gefühl in meinem Arm hatte. Ich konnte kaum schlafen weil ich solche Bauchschmerzen hatte. Und als ob ich nicht damit gerechnet hätte, kündigte Bee meinen nächsten Kampf an. „Warum hab ich immer so ein schlechtes Timing?“ fragte ich Bee. Bee schwieg. Ich ging in die Arena, eine hell ausgeleuchtete Kirche. Es sah sehr merkwürdig aus. „Meine Lieben Gäste. Herzlich Willkommen! Als hätten wir es nicht geahnt, Heute ist Nova wieder an unserer Seite. Wir werden sehen ob sie ihrem Namen als Ember beibehalten kann, denn ihr Gegner ist keine Andere als, unser graziöses Lichtwesen. Unsere holde Maid des Schicksals. Destiny!“ kündigte der Sprecher an und mir rutschte das Herz in die Hose.


    „Hey Nova!“ rief mir Destiny zu, die in ihrem weißen Kleid vor dem Altar stand. „Was machst du hier?!“ fragte ich sie. „Na ich bin dein Gegner. Was denkst du denn?“ sagte sie mit einem leicht traurigem Lächeln. „Aber ich will nicht gegen dich kämpfen, wir haben uns doch erst kennen gelernt.“ sagte ich und wedelte vor Aufregung mit meinen Armen herum. „Ja. Ich-ich weiß, aber ich kann darauf keine Rücksicht nehmen. Du kennst die Regeln...“ sagte sie und senkte ihren Kopf. In mir fing der Zorn wieder zu kochen an. „Oah! Dieses...gah! Die behandeln uns hier wie Tiere. Nein. Sogar noch schlimmer. Wenn ich einen von denen in meine Finger bekomme, dann...!“ sagte ich und würgte eine nicht vorhandene Person. „Könne wir das schnell hinter uns bringen? Ich fühle mich wirklich nicht wohl dabei.“ sage Destiny betrübt. Ich war etwas überrascht, aber auch mir blieb keine andere Wahl. Destiny zog einen kleinen Dolch aus einer Halterung die sie unter ihrem Kleid am Bein trug und machte sich bereit für meinen Angriff.


    Sie verhielt sich passiv und griff nicht an, weil sie meine Fähigkeit kannte. Mein Arm, den Moon getroffen hatte, fühlte sich noch immer etwas stumpf an. Ich zielte mit ein paar einfachen Feuerbällen auf Destiny, doch sie musste nicht erst ausweichen, um nicht getroffen zu werden. In dem Moment in dem ich den Feuerball aus meiner Kontrolle entließ, wechselte sie abrupt die Richtung in die sie sich bewegte oder die Position an der sie stand. Es fühlte sich für mich so an, als ob sie genau wüsste wo ich meinen nächsten Angriff setzen würde. Ich nahm den Elementarpuffer, der mir in dieser Situation eventuell weiterhelfen konnte und musste an das Band denken. Das Band welches Toni bekommen hatte. Ich formte eine Flammenschnur mit dem Puffer und schlug damit nach Destiny, wie mit einer Peitsche. Sie konnte noch immer den Angriffen komplett entrinnen.


    Es ging mir beträchtlich auf die Nerven, dass ich sie überhaupt nicht treffen konnte. Jeder Angriff, jede Falle, jeder noch so kleine Funke, nichts konnte auch nur ihr Kleid berühren. Sie schien nicht sehr agil zu sein aber sie hatte diese Vorahnung oder sie konnte in die Zukunft blicken. „Was wird das denn? Was ist das für eine Fähigkeit die du da benutzt?“ fragte ich und in mir brodelte dieses unbehagliche Gefühl. „Das ist meine 'Was wäre wenn' Fähigkeit. Ich sehe gerade noch keine Möglichkeit dir näher zu kommen. Aber je länger ich warte desto besser stehen die Chancen.“ sagte sie. Ich verstand. Umso schneller meine Angriffe sie erreichten, desto schlechter konnte sie es vorhersehen. Ich zwang sie in den Nahkampf und nutzte noch immer meinen Puffer, nur eben mit einer Klinge aus Flammen. Doch Destiny veränderte nicht ihr Verhalten. Ich ging mit der Klinge auf sie los und schlug dutzende Male ins Nichts. Ihre Bewegungen veränderten sich nicht. Jeder Schritt wurde sofort auf mich angepasst. Es war unmöglich für mich, sie zu treffen.
    Mir reichte es. Auch wenn ich sie gut leiden konnte, dieses Spielchen reizte mich kein bisschen. Ich zündete meinen Körper an und presste eine riesige Flamme aus mir heraus. Eine enorme Druckwelle ging von mir aus. Die Bänke die herum standen wurden umgeworfen und als meine Flammen ausgingen war Destiny verschwunden. Als ich mich umblickte, spürte ich plötzlich eine kalte, scharfe Klinge an meinem Hals. „Es war mir eine Ehre dich gekannt zu haben.“ sagte Destiny und drückte die Klinge tiefer in meine Kehle. Plötzlich hörte man Steine brechen und ein lautes Krachen. „Luna!“ schrie eine wütende Stimme. „Du bist wirklich hier! Ich habe dich Jahre lang gesucht um dich zu vernichten, Luna!“ sagte Asura und setzte seine Kaputze ab.


    Ein junger Mann mit längeren, wuscheligen braunen Haaren kam zum Vorschein. Seine Augen waren gelb und aus seinem Kopf ragte ein kleines, kantiges, eckiges Horn. Er hatte nur eines auf der rechten Seite seines Kopfs. Destiny ließ ihren Dolch von meine Kehle ab und ging ein paar Schritte zurück. „Wer bist du und was machst du hier?“ fragte sie uns zeigte mit dem Dolch auf Asura. Ich sah wie aus dem Loch hinter Asura etwas gekrochen kam. Es war Doll! Mit einem etwas anders aussehendem Körper, aber ich konnte sie erkennen. Sie hatte vier Arme und eine lange pinke Perücke auf dem Kopf. Sie blieb vor dem Loch stehen und bewachte es anscheinend. „Was willst du mir damit sagen? Erkennst du mich etwa nicht wieder?“ fragte Asura etwas enttäuscht. „Sollte ich etwa?“ fragte Destiny verwundert. Als Asura erkannte, dass Destiny ihn nicht wieder erkannte, wurde er wütend. Sein Mantel flackerte auf und seine Aura legte sich über das ganze Feld. Dieser Druck in meiner Brust wurde stärker und ich musste die Zähne zusammenbeißen um nicht durchzudrehen. Doll ließ sich von Asura mitreißen und brüllte auf und bewegte sich unruhig hin und her, doch Destiny bleib so gelassen wie sie den ganzen Kampf schon war.


    „Ich bin Leto! Sohn der Nacht! Wahnsinn, Verzweiflung und Chaos sind meine Begleiter. Man gab mir hier den Namen Asura, doch meine Natur lässt sich nicht verbergen.“ sagte er. „Toll. Und was hat das jetzt mit uns zu tun? Warum greifst du in unseren Kampf ein?“ fragte Destiny weiter. „Ich bin derjenige, gegen den du kämpfen solltest! Nicht sie! Ich werde dich besiegen und deiner Ordnung damit ein Ende bereiten.“ schrie er. „Von was redest du eigentlich?!“ fragte Destiny genervt. „Du bist die Tochter des Tages! Luna. Wir sind ein und das selbe Wesen. Geboren aus dem Funken des Chaos. Geformt durch die Hand des Schicksals. Du kannst es nicht verleugnen. Ich habe dich ewig gesucht. Nun habe ich dicht gefunden.“ sprach Leto. „Wie kommt es, dass ich dann nichts von dir weiß?“ fragte Destiny erneut weiter. „Schweig! Ich erkenne mein eigen Fleisch und Blut, wenn es vor mir steht!“ schrie er und stürmte auf Luna zu.


    Ich wusste nicht was hier geschah. Ich stand nur ratlos da und versuchte das wütende Biest in mir zu bändigen. Leto ging auf Luna los und es sah so aus als ob sie einige Probleme hatte, gegen ihn anzukommen. „Warum kann ich dich nicht sehen?“ fragte Luna als sie von einem Schlag umgeworfen wurde. „Ich stehe vor dir! Wie kannst du mich da nicht sehen?“ fragte er wütend. Luna änderte ihre passive Haltung und ging nun auch auf Leto los. „Was ist dein Problem? Lass mich in Ruhe! Ich habe keinen Grund gegen dich zu kämpfen!“ sagte sie und stach mit ihrem Dolch nach Leto. Der Dolch verfing sich in Letos Umhang und traf ihn nicht. „Ha! Keinen Grund? Wir wurden geboren um gegeneinander zu kämpfen! Ist dir das Grund genug?“ sagte er und schlug erneut auf Luna ein. „Uff! Was bist du? Du bist wie ein schwarzer Fleck in meinem Kopf! Warum meinst du so viel über mich zu wissen?“ fragte Luna. „Ich bin die Unordnung. Niemand kann mich bändigen. Ich stifte Unheil und Sorge in allen Köpfen um mich herum! Auch du wirst mir verfallen!“ sagte er und breitete seine Arme aus. Luna sprang auf und schnitt Leto seine Brust auf. Der Dolch war in schwarzes Blut gehüllt und Leto sank zusammen. „Du kannst deinen Wahnsinn gerne behalten. Ich brauche ihn und dich nicht!“ sagte Luna. Letos Mantel wurde größer und wurde etwas mehr zu der Wolke, in der er im Kampf gegen Doll eingehüllt war. Seine Gestalt verschwand leicht in der kleinen Wolke.


    Leto richtete sich wieder auf und hatte ein breites dunkles Grinsen im Gesicht. „Wraaaah!“ schrie er und eine Böe aus dunklem Wind ging von ihm aus. „Du kannst meinem Griff nicht entkommen. Spürst du nicht, wie es dich von innen heraus auffrisst?“ fragte Leto mit dunkler Stimme. „Ich spüre gar nichts, du Psycho.“ sagte Luna und stach erneut auf Leto mit ihrem Dolch ein.


    Letos Augen wurden groß. Er spuckte etwas von seinem schwarzen Blut aus und starrte Luna an. „Was...“ stöhnte er. „Ich weiß nicht warum ich dich nicht sehen kann, aber das wird mich nicht daran hindern dich zu besiegen, wenn du unbedingt gegen mich kämpfen willst.“ sagte Luna kalt und zog den Dolch aus Letos Brust heraus. Er sackte auf seine Knie und der Mantel schloss sich um ihn herum. Plötzlich kamen laute Geräusche aus Dolls Richtung. Einige Drohnen waren eingetroffen und drängten sich durch das Loch in die Arena. Doll brüllte sie an und ging sofort auf die Drohnen los. Sie schleuderte die Drohnen herum als ob sie kein Gewicht hätten. Leto platzte aus seiner Hülle. Die Wolke war wieder in ihrer vollen Pracht. Das kleine Horn auf seinem Kopf war länger geworden. Es war verwinkelt und krumm. Auf seiner Stirn war nun ein drittes, senkrechtes Auge. Er war nur noch ein Schatten und die roten Zacken der Wolke breiteten sich aus wie Flügel. „Du kannst den Wahnsinn nicht abhalten. Er wird sich seinen Weg schon bahnen!“ sagte er mit seiner düsteren Stimme. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Ich musste dem Drang in mir nachgeben. Ich rannte auf Doll und die Drohnen zu und kämpfte nun an der Seite von Doll, gegen die an strömenden Drohnen. Die dunklen Wellen von Leto fütterten den Zorn in mir und ich verausgabte mich an den Drohnen.
    Luna und Leto boten sich einen harten Kampf. Leto, dessen Wahnsinn anscheinend keinen Einfluss auf Luna hatte, könnte seine dadurch erlangte Kraft nicht voll nutzen. Und Luna hatte Probleme damit Leto zu sehen und konnte ihm daher nicht, wie mir so gut ausweichen. Leto schlug mit seinen Schwingen auf Luna ein, die aber davon anscheinend kaum getroffen wurde, da die Schwingen einfach durch sie durchgingen. Je mehr Luna auf Leto mit ihrem Dolch einstach, desto mehr färbte ich seine Wolke schwarz. „Gib auf und unterwerfe dich! Du hast nicht die Macht meinem Wahnsinn zu widerstehen, gib es zu!“ schrie Leto. „DU bist wahnsinnig! Nicht ich. Meine Entscheidungen und mein Schicksal sind geordnet!“ sagte Luna. „Wraah! Ich werde dich verschlingen!“ schrie Leto und packte Luna mit seinen nun riesigen Schwingen. „Nein! Das ist nicht dein Kampf!“ schrie Luna. „Aber es ist dein Ende!“ rief Letu und stach mit seinen roten Zacken auf Luna ein.


    „Ich kann mich...erinnern...“ stöhnte Luna als sie von den roten Stacheln durchbohrt wurde. „Was?“ fragte Leto erschrocken. „Ich..ich...“ versuchte sie zu sagen und knickte vor dem Altar der Kirche zusammen. Letos Horn brach und löste sich auf und auf Lunas Kopf entstand ein schönes, gedrehtes, goldenes Horn. Leto bekam einen anderen Gesichtsausdruck und sein Umhang nahm wieder seine normale Form an. Er sank auf seine Knie, mit Luna in den Armen. „Nein. Was habe ich getan!?“ sagte er verzweifelt. Er presste seine Hände auf Lunas Wunden. Mein Rausch wich von mir, als Leto sich beruhigte. Ich bekam erst jetzt richtig mit was mit Luna geschehen war. „Was hast du getan?!“ rief ich entsetzt und eilte zu den beiden. Als ich Lunas durchlöcherte Brust sah, merkte ich, dass das schwarze Blut von Leto in ihre Wunden ran. Ich sah zu, wie sich die Wunden langsam schlossen und nur leichte schwarze Flecken zurückblieben. Leto machte einen erschöpften Eindruck, da er viel Blut verloren hatte. Plötzlich riss Luna die Augen auf und atmete tief ein. Leto erschrak und wollte etwas sagen, doch er konnte nicht. Er sah an seiner Brust herunter und nun konnte ich es auch sehen. In Letos Brust steckte bis zum Anschlag der Dolch von Luna.


    Leto brach zusammen und wurde von seinem Umhang eingewickelt. „Oh Gott. Was ist passiert?!“ fragte Luna völlig aus der Rolle. „Du hast ihn doch besiegt. Was regst du dich denn jetzt so auf?“ fragte ich. „Nein. Du verstehst nicht. Er ist mein Gegenstück. Ich kann ohne ihn nicht leben, ich brauche ihn. Was soll ich nun machen? Das wollte ich nicht!“ sagte sie und fiel vor dem eingewickelten Leto auf die Knie und fing an zu weinen. „Was geht hier eigentlich gerade ab?“ fragte ich verwirrt. „Rette ihn!“ schrie sie mich an. Da berstete plötzlich die Wand aus dem die ganzen Drohnen kamen. Eine zwei Meter hohe, metallene Raubkatze stand vor Doll. Doll brüllte sie an, doch die Metalkatze brüllte zurück. „Wraaaahhhooooaaaaawwwwrrr!“ ein ohrenbetäubendes Brüllen kam aus ihrer Kehle. „Nein! Die sind hinter ihm her! Halte sie auf, ich flehe dich an!“ sagte Luna zu mir. „Was hast du vor?“ fragte ich sie. „Ich werde ihn hier irgendwie raus bringen. Aber du musst den Wächter aufhalten.“ sagte sie und hob den verpackten Leto auf ihre Schulter. „Wenn du mir den Weg freihalten könntest, wäre ich dir auf ewig dankbar.“ sagte sie weiter und hirschte zu dem Loch, aus dem der Wächter kam. „Du kannst doch nicht einfach so die Arena verlassen! Was ist mit deiner Familie?“ fragte ich sie. Ein Schweigen war ihre Antwort. Ich akzeptierte sie und ging mit meinen Flammen auf den riesigen Wächter los. Luna verschwand blitzschnell durch das Loch, doch der Wächter wollte ihnen folgen. Doll blockierte den Weg und war bereit nun auch gegen das Biest zu kämpfen.

    Gleichgewicht-1


    Ich lag in den Armen der Drohne als ich aufwachte. Sie brachte mich zum Pool. Ich wurde unsanft in das Becken, der heilenden Flüssigkeit geworfen. Als die zähe Flüssigkeit sich um meine Wunden schloss, verzehnfachten sich die Schmerzen. Mein Kopf war unter der Oberfläche und ich atmete das Zeug ein. Binnen Sekunden war ich weggetreten.


    Erneut wachte ich unter Schmerzen auf, doch dieses Mal in meinem Bett. Verbände schmückten meine Haut. Das Aufstehen war eine Qual für sich. Mein abgetrenntes Bein wurde, wie mein Arm durch eine bleiche Kopie ersetzt und ich hatte kein Gefühl darin. Ich musste an Alice letzte Worte denken. Die zehn Antiken. Ember. Nova Ember? Werde ich in Zukunft jetzt immer so angesprochen? Und warum war mein Körper wieder klein? Ich dachte mit dem Stern würde mir das nicht mehr passieren. Der Stern! Ich griff mir an die Brust. Kein Stern. Er war nicht zu spüren. Doch ich spürte etwas anderes. Meine Brüste waren wieder da. Nicht sonderlich groß aber sie hatten etwas Öl angestaut. Ich hatte ein Déjà-vu. Ich hatte dasselbe Gefühl, wie nach dem Kampf gegen Kaltblut. Mein Körper war ein zerlöchertes Wrack. Unter den Verbänden waren hunderte kleine Narben, die ich nach und nach entdeckte. Sie waren überall, sogar an Stellen, an denen ich nicht einmal gemerkt hatte, dass mich eine Scherbe getroffen hatte. Nach circa zwei Tagen, an denen ich nicht mein Zimmer verlassen hatte, kam Kaltblut auf einen kleinen Besuch vorbei. Wir haben nur kurz geredet und er hat mir erzählt, dass Toni auch einen Kampf gehabt hat und er seit dem nichts mehr von ihm gehört hatte. Ich machte mir Sorgen und schickte Kaltblut schlussendlich los, um mir etwas zu essen zu besorgen. Meine Laune war im Keller. Die nächsten Tage verbrachte ich auch in meinem Zimmer und übte mit meinem Fuß zu gehen. Es fühlte sich so an wie ein Holzbein, oder ebenso wie ich mir das vorstellte. Ab der Narbe knapp unter meinem Knie war meine Haut wieder bleich. Ich sah auf meinen rechten Arm, den ich noch nicht allzu lange hatte. Ich nahm die Bandagen ab, mein Arm war in Narben gekleidet. Alle paar Zentimeter waren Finger-große Narben und dass, bei meiner momentanen Größe. Ich verglich den Arm und mein neues Bein. Auf dem Bein waren keine Narben, aber sonst konnte ich nicht sagen, ob er sich von meinem alten Fuß unterscheiden würde.


    Als es mir etwas besser ging und Bee einen Kampf in der Lobby ankündigte, überwand ich mich dann doch nach draußen zu gehen. Die Lobby war ungewohnt leer. Es waren keine fünf Leute zu sehen, obwohl ein Kampf bevorsteht. Auch die vielen Sitzplätze waren verschwunden. „Bee, warum ist hier heute nur so wenig los?“ fragte ich Bee. „Es liegen keine Daten vor, dass hier mehr los sein sollte.“ antwortete er. „Aber letztens war hier doch noch die Hölle los.“ sagte ich. „Nah sieh mal einer an, wen es in den Elite-Rang verschlagen hat.“ hörte eine schrille Stimme, bevor Bee antworten konnte.


    Eine nicht zu identifizierende Gestalt stand neben den Bänken, auf die ich zuging. Er oder sie betrachtete mich mit einem scharfen Blick. Die Haare der Person waren bunt und jede Strähne hatte eine andere Farbe. Seine oder ihre Haut war überzogen mit Tattoos. Der Anzug war ein halbes Kleid und ein Mantel, darunter eine Bluse mit tiefem Ausschnitt. Ich konnte nicht wirklich feststellen ob es nun ein Mann oder eine Frau war. Sie hatte weibliche Gesichtszüge, doch auch einen leichten Bartansatz. „Mein Kind, du wirkst verwirrt und siehst aus, als ob du Hilfe gebrauchen könntest.“ fragte mich die Person hilfsbereit. Ich hatte mal wieder keinen blassen Dunst was ich sagen sollte. „Ich schlage vor wir setzten uns erst nieder und ich schenke uns etwas Tee ein.“ bekam ich als Antwort auf mein Schweigen. „Ah! Wie unhöflich von mir. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt.“ sprach die Person weiter und machte einen Knicks vor mir.


    „Man nennt mich Mimikry. Ich bin der Spiegel und der Schlüssel. Sei gegrüßt Nova Ember. Darf ich dir nun eine Tasse Tee anbieten?“ wurde ich gefragt und Mimikry zog aus dem nichts zwei Teetassen und eine dampfende Teekanne her. Ich konnte noch immer nicht sagen was Mimikry nun war, also nahm ich erst den Tee an und setzte mich hin. „Ähh… ähh. Danke…“ stammelte ich und nahm einen Schluck. „Nur nicht so schüchtern. Ich beiße schon nicht. Solange wir hier sind, hast du nichts von mir zu befürchten.“ sagte Mimikry und lächelte als er sah, dass mir sein Tee schmeckte.


    „Willkommen! Was für eine Woche! Aber ihr Ende ist schon fast in Sicht. Heute haben wir einen seltenen Gast. Er lässt sich nur wenig blicken. Er ist ein Meister der Knoten und seine Bindetechniken sind unvergleichlich. Begrüßt nun mit mir String!“ rief der Sprecher. „Oh! Den kenne ich auch noch nicht.“ sagte Mimikry und verschränkte die Beine. „Ich habe übrigens deinen letzten Kampf gesehen. Beeindruckend was so alles in dir steckt. Nova, ich habe das zwar nur so halb mitbekommen, aber was genau läuft zwischen dir und dem Schlächter, verzeih, ich meine dem Namenlosen?“ fragte er mich. „Was soll da laufen?“ fragte ich unsicher. „Neija. Ich glaube jeder hier weiß es schon, dass es zwischen dir und ihm eine gewisse Verbindung gibt…“ versuchte Mimikry mir zu erklären. „Ich… ähm. Also. Er beschützt mich… Irgendwie.“ sage ich. „Verstehe.“ sagte er und blickte mich nachdenklich an. „Entschuldige mich, wenn ich dir zu neugierig war. Ich versuche nur alles um mich herum zu verstehen und das mit euch zwei geht mir einfach nicht in den Kopf.“ erklärte Mimikry. „Ist schon ok.“ sagte ich und merkte, dass ich die zweite Ankündigung verpasst hatte.


    Der Kampf ging direkt los und man sah einen etwas älteren Mann. Es war ungewöhnlich, hier ältere Personen zu treffen, da sie ja alle früh hergebracht worden sind und nur älter werden, wenn sie überleben. Der Mann hatte einen interessanten Anzug an. Ähnlich wie Loop, trug auch er ein Hemd und eine passende Hose dazu. Er hatte ein Paar schwarze Lackschuhe an und ein Gellet über seinem Hemd. Seine leicht gräulichen braunen Haare waren nach hinten gekämmt und er hatte einen beachtlichen Schnauzer. Der Mann stand aufrecht und sehr zuversichtlich da und wartete scheinbar auf seinen Gegner.


    Ein Phantom war nun im Bild zu sehen. Es hatte eine Kapuze auf, aus der lange blonde Haare hingen, doch sein Gesicht lag im Schatten. Ein langer Umhang verhüllte die Figur der Gestalt und nur zwei kleine Füße schauten unter dem Umhang hervor. „Sie sehen nicht danach aus, als ob Sie auf den Nahkampf spezialisiert wären.“ sagte der Mann mit einer Stimme die zu seinem Alter passte. Das Phantom nahm die Kapuze ab und ihre langen, leicht gewellten blonden Haare fielen über ihre Schulter. Es war eine junge Frau. Ihre Augen leuchteten gelb und sie trug Leggins. Der Rest ihres Körpers war bedeckt mit dunkelblauen, zufällig angeordneten Zeichen, Zahlen und Nummern. „Ich glaube, Sie sollten hier mit allem rechnen. Herr String.“ sagte sie und sprach dabei mit zwei Stimmen gleichzeitig. „Oh. Aber denken Sie bloß nicht, dass ich sie mit Samthandschuhen behandeln werde. Frau Lullaby. “ sagte String und hob seine Hand in die Luft und fing an zu schnipsen.


    Lullaby machte sich bereit und erwartete einen Angriff. Doch es passierte nichts. Als String aufhöre in alle Richtungen der möblierten Arena zu schnipsen, stellte er sich wieder hin, so wie er Anfangs gestanden ist. Lullaby sah etwas verunsichert aus, blieb aber ruhig. Sie hob nun auch ihre Hand, aber bei ihr geschah etwas. Einer der alten Stühle, die in der Arena herum standen, hob plötzlich vom Boden ab und fing an rot zu glühen. Sie machte eine ruckartige Bewegung mit ihrer Hand und der Stuhl machte sich, mit rasender Geschwindigkeit auf, in Richtung String.


    String zuckte nicht einmal mit der Wimper, als der Stuhl keine zwei Meter vor ihm zweigeteilt wurde und die beiden Hälften haarscharf an ihm vorbeisegelten. „Hmm.“ kam von Lullaby. „Und jetzt?“ fragte String höhnisch. Ohne auch nur eine Sekunde verstreichen zu lassen, startete Lullaby ihren nächsten Zug. Sie erhob sich in die Luft und ihre Ziffern leuchteten hellblau auf. Sie breitete ihre Hände aus und klatschte sie fest zusammen. Eine Schockwelle fegte durch den Raum und warf einige der Möbel um. Plötzlich hörte man Drähte schwingen. Der ganze Raum zitterte und machte diese Geräusche. Man konnte ganz leicht erkennen, wie überall im Raum gespannte, hauchdünne Fäden hin und her wackelten. „Hmm.“ gab String nun von sich. „Netter Trick.“ sagte Lullaby und griff nach einem der Fäden der vor ihr hing. String grinste kurz als ihre Finger den Fanden umschlossen. Er machte eine schnelle Bewegung und es sah so aus als würde er an einem der Fäden ziehen.


    Lullaby schrie auf. Ihre Finger flogen durch die Luft und ihr Blut spritzte auf den Teppichboden. Von dem unscheinbaren Faden tropfte Lullabys Blut. „Meine Finger!“ rief sie und hielt sich ihre Hand. String hatte drei ihrer Finger mit seinen Schnüren abgeschnitten. „Haha. Ich hätte nicht erwartet, dass Sie so leichtgläubig wären.“ sagte String und freute sich über sein Werk. Lullaby setzte wieder ihre Kapuze auf und erhob sich erneut in die Luft. Mit nur einer Hand beschwörte sie einen Sturm aus Möbeln. Als die Tische und Bänke mit den Fäden in Berührung kamen, waren es nicht die Fäden, die nachgaben. Die Möbel lösten sich langsam, nach und nach auf und es blieben nur noch Splitter, kleine Stangen und Fetzen die durch den Raum wirbelten. Als Lullaby merkte, dass sie nicht die Fäden, sondern deren Schöpfer bekämpfen sollte, lenkte sie all diesen Schrott auf String. String blieb allerdings dieses Mal nicht stehen. Er rannte schneller und wendiger als erwartet weg vor dem Sturm der ihn verfolgte. Ein paar der Fetzen flogen ihm schon um die Ohren und nun, wie die Stangen folgen, machte er eine Wendung und rannte plötzlich mitten in der Luft hinauf. Bei genauerer Beobachtung, konnte man erkennen, dass er auf seinen eigenen Fäden wanderte. Er fuchtelte wild mit seinen Händen vor sich herum und man konnte die Drähte auf den Boden peitschen hören.
    Plötzlich schrie Lullaby erneut auf und ein Teil des Wirbels, der String verfolgte stürzte auf den Boden. Lullaby hatte einen tiefen Schnitt auf ihrer Schulter, an der Seite wo sie mit ihrem Arm den Sturm lenkte. Ich konnte erkennen wie sich ihre Haarspitzen schwarz gefärbt hatten und schlaff hinunter hingen. Sie nahm nun ihren blutenden, zweiten Arm zur Hilfe und die Wolke, aus zerstückelten Möbeln erhob sich in ihrer vollen Pracht. String bahnte sich einen Weg durch seine eigenen Fäden und flüchtete von dem Sturm, der ihn gnadenlos verfolgte. Die Haare von Lullaby wurden schwärzer und schwärzer je länger der Kampf sich in die Länge zog. String war am keuchen und musste sich schnell etwas überlegen, wenn er nicht von den Massen erschlagen und begraben werden wollte. Man sah ihn schnipsen und fuchteln und die Schnüre peitschten auf die Wolke ein, doch Lullaby gab nicht nach. Als auch er begriffen hatte, dass nicht der Sturm sein Ziel war sondern Lullaby, war es für ihn zu spät. Die gewaltige Welle aus Bruchstücken erwischte ihn. Man konnte ihn nur noch aufscheinen hören. String war unter dem Berg begraben und Lullaby stürzte auf den Boden. Ihre Haare waren nun fast bis zum Ansatz schwarz und glatt. Sie hatte mehrere tief aufgerissene Wunden auf ihrem Oberkörper. String dürfte sie doch einige Male erwischt haben. Sie saß schwer atmend auf dem blutgetränkten Teppichboden und sah erleichtert aus. Aber es schien noch nicht das Ende zu sein.


    Der Berg, unter dem String begraben war fing an, sich zu bewegen. Er stürzte in sich zusammen. Ein kleiner Kokon aus tausenden dünnen Fäden kam zum Vorschein. Als String völlig unversehrt aus dem Kokon stieg machte sich Panik ein Lullabys Gesicht breit.
    „Planung ist alles, meine Liebe.“ sagte String zu der am Boden kauernden Lullaby und schnipste in ihre Richtung. Lullaby wurde an ihren Armen in die Luft gehoben und hing nun, von kaum sichtbaren Fäden gefesselt in der Luft. „Ich muss sagen, ich bin erstaunt. Dass es hier solche starken Fähigkeiten gibt.“ sagte String und hielt anscheinend einen seiner Fäden in der Hand. Plötzlich leuchtete Lullaby wieder hellblau auf. Ihre Haare färbten sich bis auf die Wurzeln sofort schwarz. Alle Fäden im Raum fingen an rot zu glühen.
    Die Fäden um Lullaby lösten sich und sie schwebte nun frei und ungefesselt in der Luft. Als sich langsam alle nun sichtbaren Drähte zum Bewegen anfingen, erkannte String in welcher misslicher Lage er sich befand. Er schnipste einige Male doch jeder neue Faden den er erzeugte, fiel erneut sofort unter den Bann. Immer mehr und mehr der rot glühenden Fäden sammelten sich um String und jetzt sah es wirklich hoffnungslos aus. „Gut gespielt. Frau Lullaby.“ sagte er und machte eine kleine Verbeugung als er seinem Ende entgegensah. „Wir sehen uns auf der anderen Seite, alter Mann.“ sagte Lullaby zuletzt und überkreuzte ihre Arme. Alle Drähte schlossen sich um String. Ein raues Quietschen war zu hören als hunderte der Fäden sich kreuzten.


    „Das ist eine wirklich interessante Fähigkeit.“ sagte Mimikry als der Sprecher zu reden begann und man nun die kraftlose Lullaby auf dem Boden liegen sah. „Neija. Ich werde wieder gehen.“ sagte Mimikry und streckte sich. „War nett, dich ich Person kennen zu lernen. Ich wette wir werden uns noch öfter in der 20er Lobby treffen.“ sagte er und begab sich mit langen graziösen Schritten aus der Lobby. Rang 20 Lobby? „Bee? Hast du mir etwa was verschwiegen?“ fragte ich Bee. „Nein.“ antwortete er kurz in meinem Kopf. „Warum bin ich dann in der Rang 20 Lobby?“ fragte ich weiter. „Weil du durch deinen letzten Kampf auf Rang 23 aufgestiegen bist.“ meinte er belanglos. „Warum sagst du mir das denn nicht?!“ fragte ich genervt weiter. „Du hast erst jetzt diese Frage gestellt.“ antwortete Bee. „Aber die letzten Male hast du es mir immer gesagt.“ beschwerte ich mich. „Ich wurde nicht darauf programmiert, dir jede Kleinigkeit hinterher zu tragen. Wenn dir das Wissen fehl, musst du mich fragen.“ sage Bee. „Oh! Das…hmpf!“ sage ich sauer. Ich stampfte verärgert wieder zu meinem Zimmer. Als ich um die Ecke in den Gang bog, krachte ich fast mit einer Person zusammen.


    Die helle Gestallt wich elegant zur Seite, obwohl sie mich nicht hätte kommen sehen dürfen. Sie hatte schulterlange, blonde und glatte Haare. Sie trug ein echtes weißes, fein verarbeitetes und kostbar aussehendes Kleid. „Vorsicht, mein Kind.“ sagte sie mit einer ruhigen Stimme als ich sie verdutzt anstarrte. „Oh du meine Güte! Du siehst ja furchtbar aus!“ sagte sie und hielt sich die Hand vor den Mund. Ich sah an mir herab. Sie hatte Recht. Meine Shorts waren zerrissen, der Ärmel meines Pullis fehlte, da ihn Doll verschluckt hatte und die Löcher die er hatte, konnte man nicht einmal mehr zählen. „Wir sind uns schon begegnet. Nicht wahr?“ sagte die schöne Frau. Ich durchforstete meine Erinnerungen, doch sie konnte ich in ihnen nicht finden. „Ah. Tut mir leid. Ich kann mich nicht an Sie erinnern.“ sagte ich möglichst höflich. „Hmm. Das ist seltsam. Macht ja nichts. Ich bin Destiny.“ sagte sie und streckte ihren langen zierlichen Arm aus. Ich schüttelte ihre Hand, sie war schön weich im Gegensatz zu meinen vernarbten Klauen. „Hmm. Mir fällt dein Name aber gerade auch nicht ein.“ sagte sie und lächelte mich entschuldigend an. „Ich heiße Nova.“ sagte ich und sie zuckte kurz mit ihrer Braue aber sagte nichts weiter. „Du siehst fast so aus als ob du eine kleine Erholung gebrauchen könntest.“ versuchte sie mir schonend beizubringen. „Warum begleitest du mich nicht in das Erholungszentrum und wir zwei machen es uns dort gemütlich.“ sagte sie plötzlich und ich sah sie leicht misstrauisch an. „Komm schon. Das wird lustig!“ grinste sie und nahm mich an der Hand.


    Sie schleifte mich mit ihr mit, durch mindestens 20 Stationen im Wellnescenet. Als sie endlich zur Ruhe kam sagte ich ihr, dass ich jetzt noch unbedingt ein Sandbad brauchte. Sie willigte ein und leistete mir auch hier Gesellschaft. Nun saßen wir zwei in dieser kleinen Wanne, bis zum Hals bedeckt mit heißem Sand. „Huh. Das ist ja schlimmer als in einer Sauna.“ sagte sie nach ein paar Minuten. „Wie lange dauert das hier, hast du gesagt?“ fragte sie. „Normal zwei bis drei Stunden, aber du kannst auch schon vorher hinaus.“ sagte ich. „Phu. Ah. Nein, ich halte das schon aus.“ sagte sie und legte ihren Kopf nach hinten auf den Rand der Wanne. „Ich wusste, dass das eine schlechte Entscheidung war.“ murmelte sie zu sich selbst. Keine fünf Minuten später war sie eingeschlafen. Durch ihre Lage entkam ihr hin und wieder ein kleines niedliches Schnarchen und ich musste immer wieder grinsen.


    Die erholsame Stille und der heiße Sand wirkten erneut Wunder. Ich fühlte mich schon im Sand fantastisch. Zwei volle Stunden waren bereits vergangen und Destiny war noch immer fest am Schlafen. Plötzlich hörte ich wie sich die Türe öffnete, die wieder nicht in meinem Blickfeld war. Ich hörte wieder ein paar tapsige Schritte die hinter mir vorbeizogen. Moon spazierte an mir und Destiny vorbei wie ein Untoter. „Hey Moon. Pssst. Ich bins!“ flüsterte ich ihr zu, doch sie reagierte überhaupt nicht. Als sie den Massagetisch, auf dem sie letztes Mal auch schon lag erreicht hatte, ließ sie ihren goldenen Stab aus ihrer Hand auf den Boden fallen. Als er auf den Boden aufschlug machte es einen lauten Wirbel und Destiny schreckte hoch. „Chnrr. Nha. Was? Ich bin wach, ich bin wach.“ als sie mich sah ließ sie ihren Kopf wieder leicht nach hinten sinken. „Uhhh. Worauf habe ich mich da eingelassen. Ich verdampfe hier noch.“ jammerte sie. „Haha. Du bist knall rot im Gesicht.“ lachte ich sie aus. Als sie es merkte und sich nicht das Gesicht verdecken konnte weil ihre Hände im Sand steckten, musste sie auch zum Kichern anfangen. Eine Drohne kam in den Raum und steckte, wie auch letztes Mal, Moon viele Akupunkturnadeln in den Rücken. Destiny konnte es nicht sehe, da Moon hinter ihr lag und nur in meinem Sichtfeld war. Als wir wieder aus dem Sandbad herauskamen, kribbelte mein ganzer Körper. „Du siehst schon viel besser aus. Erstaunlich wie schnell das bei dir wirkt.“ sagte Destiny als wir uns wieder anzogen. Ich hatte mir auch zuvor einen neuen Anzug gegönnt, sein Aussehen war gleich, doch er war ohne Löcher. Als ich beim Anziehen seit langem wieder mein Spiegelbild sehen konnte, war ich positiv überrascht. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Die Narben, die ich überall noch von Alice hatte, waren nur noch als winzige Striche zu erkennen, mein Bein passte farblich auch wieder zu meinem Körper und auch dort, die Narbe wurde weg retuschiert. Meine Haare sahen etwas gespenstisch aus. Es waren viele ungleichlange Strähnen, die die Scherben von Alice geschaffen hatten. Ich hatte meiner Ansicht nach, nun den Körper einer Zwölfjährigen. Destiny merkte, dass ich meine kaputten Haare betrauerte. „Am besten wäre es wenn du sie dir etwas kürzen lässt. Ich glaube das würde dir gar nicht so schlecht stehen.“ sagte sie aufmunternd. Wir machten noch einen kleinen Zwischenstopp bei einem Barbier und dann ging ich mit meiner neuen, nur noch Schulter-langen Frisur zurück auf mein Zimmer. Bevor sich unsere Wege trennten verabschiedete ich mich noch von Destiny. „Danke. Das war genau das, was ich gerade brauchte.“ sagte ich zu ihr. „Das dachte ich mir. Und ich kann es wirklich nur noch einmal sagen. Man erkennt dich fast nicht wieder. Hat Spaß gemacht, lass uns das ein andermal wiederholen.“ sagte sie und somit trennten sich unsere Wege.


    In meinem Zimmer angekommen stürzte ich mich über den Rest an Nahrung den ich noch im Zimmer hatte. Trotz des entspannenden Sandbades war ich sehr müde und legte mich in mein Bett und schlief sofort ein.
    Unsanft erwachte ich aus meinem traumlosen Schlaf als der nächste Kampf in der Lobby angekündigt wurde. Da mein Essensvorrat zu Ende war musste ich so und so in die Lobby.


    In der Elite-Lobby war wie zuvor, kaum was los. Ein, vielleicht zwei Personen an den Verkaufsständen, die sich die Waffen und tolle Spielereien ansahen. Doch niemand vor dem großen Arenafenster. Ich setzte mich hin und musste kurz warten bis der Kampf endlich startete. Es gab anscheinen kleine Schwierigkeiten, was recht ungewöhnlich war. Nach einiger Zeit war endlich ein flackerndes Bild zu sehen. Es kam keine Ankündigung, was mich sehr verwirrte. Doch ich wusste genau wer der erste Kämpfer war den man sehen konnte. Doll stand in der Arena, die sehr karg gestaltet war. Sie stand einfach da, da sie auch keinen Gegner sehen konnte. Jemand fehlte. Plötzlich öffnete sich die Wand auf der gegenüberliegenden Seite zu Doll. Man konnte verstörende Schreie hören, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen. Zwei schwer beschädigte Drohnen drängten eine schwarze Wolke in die Arena. Es machte den Anschein, als ob aus dieser Wolke die Schreie kommen würden. Kleine Rauchärmchen oder Fetzen hingen von der Wolke, die in einem dunklen Rot sich vom Rest der Wolke abhoben. Als die Drohnen es endlich schafften die Wand zu verbarrikadieren, konnte man leicht erkennen, dass mitten in der Wolke eine Person stand.


    Sie war durch den Rauch kaum zu erkennen, doch die Wolke war anscheinend an diese Person gebunden. Doll machte komische Bewegungen als sie die vernebelte Gestallt sah. Ihr emotionsloses Gesicht hatte eine unheimliche Form angenommen. Ihr zu weit geöffneter Unterkiefer schaukelte leicht auf und ab und sie stand etwas verkrümmt da. Als sie auf die Person in der Wolke zuging, merkte es auch die Person, dass sie nicht alleine war. Man hörte wieder diesen grauenhaften Schrei und als sich die Wolke bewegte, sah man lauter schwarze Flecken die sie auf dem Boden hinterließ. Die zwei stürmten aufeinander zu, wie zwei wahnsinnig gewordene Tiere, bereit alles aufzugeben. Doll und die Wolke krachten zusammen und nun hörte man auch Doll schreien. Ihre Schreie klangen wie Fingernägel die auf einer Tafel kratzten. Zusammen mit den Schreien der anderen Person, musste man sich die Ohren zuhalten, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen. „Niemand legt sich mit Asura an!“ schrie der Mann aus der Wolke und eine rote Welle der Wolke schlug auf Doll ein. Sie wurde hoch in die Luft gerissen und Asura sprang ihr nach. Als sich die zwei Massen wieder vereinten, biss Doll den Mann in der Wolke. Dolls Kiefer war nun so weit geöffnet, dass ihr ganzer Kopf als Maul diente. Mit einer Explosion wurde Doll auf den Boden geschmettert. Ihr Arm brach und wurde in die andere Ecke der Arena gewirbelt. Plötzlich stürzte Asura wie ein Meteor auf Doll herab und krachte auf ihren Körper.


    Als sich die Wolke aus dem kleinen Krater wider erhob, war Dolls Körper zerstört. Zerschmettert von dem Aufprall, waren Dolls Einzelteile in den Boden gerammt und teilweise auch gebrochen. Asura fing zum Lachen an und seine Wolke formte zwei riesige Schwingen die er in die Luft hob, die roten Zacken gefächert wie Federn. „Wahnsinn, Chaos und Unordnung, Zwietracht und Verwirrung! Ahahaha! Kommt her! Kommt her und versucht euch meinem Chaos entgegen zu setzten! Werdet verschluckt von dem Hass der euch innewohnt! Ahahaha!“ schrie Asura durch die Arena. Das Bild setzte aus, es wurde abgebrochen.


    Doll besiegt? Mit nur einem Schlag? Ein weiteres Monster wurde losgelassen. Mein Herz schmerzte, obwohl ich sie doch nur kurz kannte. Ich kaufte noch etwas zu essen und machte mich schweren Herzens wieder auf den Weg zu meinem Zimmer. Meine Brust schmerzte und ich wurde richtig wütend. Der Zorn staute sich in mir auf. Auf dem Gang zu meinem Zimmer kam mir eine Verhüllte Gestallt entgegen. „Aus dem Weg, du Wurm!“ sagte er und stieß mich fast um. Als ich genauer hinsah, erkannte ich die roten Zacken auf seinem schwarzen Mantel und seine Stimme kam mir bekannt vor.

    Ember

    „Lange haben wir auf diesen Tag gewartet. Unser hell, leuchtender Stern am Nachthimmel: Nova. Sie hat sich tapfer geschlagen, bis jetzt. Doch wird ihre Siegessträhne heute zu Ende gehen? Das kann uns nur eine Person beantworten. Der funkelnde, reine Diamant Alice. Wir haben sie schon eine Weile nicht mehr in Aktion gesehen. Ist sie dennoch fit genug, um sich Nova zu stellen? Wir werden es sehen. Lasst diesen strahlenden Kampf beginnen.“ beendete der Sprecher seine Rede. Alice, war der Name meines Gegners. Ich ging in die Arena. Ein großes Feld mit aufgetürmten Felssäulen und kleinen Gruben, in einer ausgetrockneten Landschaft. „Na Sternchen! Ausgeschlafen?“ hörte ich eine rauschende defuse Stimme. Ein Mädchen meiner Statur, landete vor mir. Ihr Körper bestand aus reinem Glas oder aus Diamanten. Ich konnte durch sie hindurchsehen, denn sie hatte keinen Anzug an. Sie hatte ein schönes Gesicht, doch es war ebenfalls aus Glas. Ihre Haare waren mehrere Splitter die lose in der Nähe ihres Kopfes herum schwebten, doch man konnte ihren langen Zopf erkennen. „Willst du nicht mit mir reden?“ fragte sich nachdem ich nicht antwortete. „Vollelementar?“ fragte ich und sah ihr in die schimmernden Augen. „Und du Elementar-Nutzer.“ antwortete sie. „Kannst du mir sagen, welche Umstände das hier zu einem Besonderen Kampf machen?“ fragte ich Alice weiter. „Hah. Du bist anscheinend schlecht über dein Gegenüber informiert, hmm? Ich werde es dir sagen. Ich bin der Umstand. Du hast heute die Ehre gegen DIE Alice anzutreten.“ sagte sie mit hochgezogener Nase. „Und was macht dich so besonders?“ fragte ich. Plötzlich änderte sich ihre Stimme und ihre Haut fing an sich zu bewegen. Ihre Haut lies eigenartige Geräusche entstehen. Es klang wie viele flüsternde Stimmen. „Du wirst es gleich zu spüren bekommen.“ sagte sie drohend mit dieser verzerrten Stimme.


    Ich spürte ihren nächsten Zug schon kommen und baute Distanz zu ihr auf. Sie war schnell. Ich konnte ihren Bewegungen kaum folgen. Als sie vor mir stand, ragte aus ihrem Arm eine riesige Scherbe, mit der sie mich halbieren wollte. Reflexartig zündete ich eine Nova. Die Druckwelle erfasste sie und ihr ganzer Körper splitterte. Doch nicht zu meinen Gunsten. Die Splitter kamen in meine Richtung geflogen und bohrten sich in meine Haut. Die kleinen Splitter fingen an sich in meinem Fleisch zu bewegen und schnitten sich weiter durchs Fleisch. Plötzlich fuhren sie wieder aus meiner Haut heraus und alle Splitter sammelten sich in der Luft vor mir. Alice baute sich langsam vor meinen Augen wieder neu zusammen. „Ahhh! Ich liebe dieses Gefühl.“ sagte sie als ihr Arm sich wieder zusammensetzte. „Das kann ich mittlerweile auch.“ sage ich und hüllte die kleinen Schnittstellen in Flammen ein. Der Stern fing an zu pulsieren und die Wunden schlossen sich in Windeseile. „Netter Trick. Aber ich weiß, dass dir irgendwann der Saft ausgeht.“ sagte sie spöttisch.


    Der Stern in mir pulsierte wie verrückt. Er schrie danach, benutzt zu werden. Seine Flammen trieben mich an. „Willst du gar nicht in deinen Inferno-Modus gehen?“ frage mich Alice. Ich sah sie nur mit zusammengekniffenen Augen an. „Du weißt schon. Wenn du so zum Glühen anfängst und deine Haare aufleuchten. Bis jetzt hast du doch damit alle besiegt.“ sagte sie und ich war überrascht wie viel sie über mich wusste. „Du meinst das hier?“ fragte ich und ließ meine Hand in der dunkelroten Lebensflamme aufhellen. „Ja. Genau das. Warum wird deine Haut dabei denn immer rot? Und was ist mit dienen Haaren los? Die werden immer Grau.“ meinte sie. Gut, sie wusste doch nicht so viel. „Meine Theorie ist ja, dass immer wenn du das machst, wirst du für die Dauer plötzlich ganz alt und wenn du es wieder ausmachst, kehrt sich der Effekt um und du wirst jünger.“ sprach sie weiter. „Das trifft es nicht ganz.“ sagte ich und bereitete mich auf ihren nächsten Angriff vor.


    „Ich kann mein Alter nicht bestimmen. Ich habe diesen Körper schon über 900 Jahre und bin seit dem kein Bisschen gealtert. Das ist einer der Vorzüge wenn man einen Elementarkörper hat. Unsterblichkeit…“ sagte sie und löste ihre Hand in Scherben auf die um das Zentrum kreisten. Die Scherben wurden schneller und Alice bewegte sich. Ich hatte so etwas schon geahnt. Mit dem Glassturm in ihrer Hand stürmte sie blitzschnell auf mich zu. Die Scherben würden mich in Fetzen reißen, wenn sie mich berühren würden. Ich durfte sie nicht berühren. Die klirrenden, hallenden Schreie wurden immer lauter als sie sich näher auf mich zu bewegte und die Luft sich an ihrer Haut aufrieb. Ohrenbetäubend. Sie zielte auf meinen, für Angriffe anfälligen, rechten Arm und legte fast Hand an, da stieß ich mich mit einer kleinen Welle vom Boden ab. Ich machte einen Satz auf die Seite und noch in der Luft konnte ich dem Druck des Sterns nicht mehr standhalten. Die Flammen sprudelten aus mir heraus. Monströse Wellen, aus alles verschlingenden Flammen breiteten sich rund um mich herum aus.
    Alice stand inmitten des Flammenmeers und brannte. Sie versuchte erst gar nicht da heraus zu kommen. Als sich mein Feuer wieder beruhigte und nur noch mein Körper brannte, sah ich wie Alice regungslos da stand. Die flüsternden und schreienden Stimmen waren verschwunden. Ihre fein geschliffene Haut war geschmolzen. Ihre Haare sind über ihre Schultern geronnen und sie war leicht angeschwärzt. „Genau auf das habe ich gewartet.“ hörte ich sie sprechen. Sie brach. Ihre Arme bröselten einfach auf den Boden als sie sich bewegte. Wie feiner weißer Sand rieselte ihr Körper langsam zu einem Haufen zusammen. „Oh! Du hast meine Kristallstruktur zerstört.“ sagte sie noch kurz bevor sie ganz verschwunden war.


    Ich traute der Situation nicht. Ich konnte es nicht glauben, dass das alles war, was sie zu bieten hatte. Doch der weiße Haufen rührte sich nicht. Misstrauisch warf ich einen Stein auf den Haufen, der von Alice übrig geblieben war. Der Stein versank nur direkt als er auf den Haufen traf. Noch immer mit meiner Lebensflamme an, ging ich nun auf die Überreste von Alice zu. Der Sprecher ließ nicht seine dummen Sprüche los. Alleine das war Zeichen genug, aber wie konnte ich sie sonst hervor locken.
    Und wie ich in ihrer Nähe war, erhob sie sich wie ein Phönix aus der Asche. In ihrer sandigen Form schlang sie sich um mein Bein, meinen Körper hinauf. Der feine Glasstaub fraß sich durch meine Haut. Alice ignorierte meine Flammen und bahnte sich ihren Weg an mir hoch. Mein ganzer Unterkörper war bedeckt von ihrem Sand, doch sie hörte nicht auf, weiter an mir hoch zu kriechen. Ich versuchte sie mit meinen Händen von mir ab zu wischen, aber ich schnitt mir nur meine Hände auf. Als sie nun meinen gesamten Körper bedeckte und nur noch mein Kopf nicht von dem Glasstaub eingeschlossen war, bekam ich Panik. „Tu es!“ hörte ich die Stimme von Alice sagen als sie nun auch meinen Kopf begann einzuschließen. „Worauf wartest du?! Verbrenn mich!“ sagte sie laut. Es gab keinen anderen Ausweg. Unfähig mich zu bewegen oder zu atmen, ließ ich dem Stern freien Lauf.
    Der Glasstaub isolierte die Flammen und hinderte sie daran an die Luft zu kommen. Eine unglaubliche Hitze staute sich auf. Ich hatte das Gefühl mein Körper würde sich selbst verschlingen. Irgendwer musste als ersten nachgeben. Da spürte ich es. Die Hitze war nun so stark, dass der Sand begann zu schmelzen. Er schmolz von innen nach außen und das flüssige Glas legte sich an meinen Körper. Plötzlich erloschen die Flammen und ein Stechen in meiner Brust machte sich breit.


    Wie versteinert stand ich in meinem eigenen Abbild aus Glas gefangen, unfähig auch nur zu atmen. Mein Herz hämmerte von innen gegen meinen Brustkorb und es fühlte sich so an, als ob es versuchen würde das Glas zu zerbrechen. Die Umgebung wurde immer schwärzer. Das pulsieren des Sterns und das schlagen meines Herzens waren im Rhythmus, doch nicht lange. Mein Herz wurde immer langsamer. Mein Hirn setzte aus. Kein Ausweg. Kein Ass im Ärmel. Das Ende für mich.


    Ein kleiner heller Funke leuchtete in der Ferne vor meinen Augen. Ich streckte meine Hand aus, da er mich blendete, doch meine Hand konnte ihn nicht verdecken. Ich hatte weiße, dünne Knochenfinger. Ich sah an mir hinunter und musste feststellen, dass nicht nur meine Hand so aussah. Ich war nur ein Skelett. Ein bleiches, hüllenloses Skelett. Ich starrte in den Funken, da ich sonst nichts in diesen Raum erkennen konnte. Ich versuchte näher an den Funken heran zu gehen. Egal wie weit ich ging, ich kam dem Funken keinen Schritt näher. Plötzlich veränderte sich der Funke. Eine junge Frau mit kurzen braunen Haaren hing dort in der Luft. Ihre grün funkelnden Augen starrten mich an und durchbohrten mich förmlich. Sie hatte ein langes weißes Kleid an und um sie herum waren Arme aus Feuer. Die Feuertentakel bewegten sich langsam auf mich zu, aber ich konnte mich nicht von meiner Position bewegen. Die Flammen packten mich und wickelten mich ein. Das Mädchen fing an zu schreien. Ich sah wie sich ihre Haut auflöste und sie von innen heraus zum Leuchten begann. Die Tentakel in der Luft glühten und pumpten etwas in meine Richtung. Mein ganzer Körper kribbelte und ich konnte durch meinen leeren Bauch erkennen wie langsam aus meiner Wirbelsäule fleischige Fäden wuchsen. Das Mädchen wurde immer löchriger und wurde immer mehr zu dem Funken der sie vorhin war und auf meinen Knochen bildeten sich immer mehr Muskeln, Sehnen und Gewebe. Als sich das Mädchen nun vollständig aufgelöst hatte, rissen die Feuerarme und lösten sich auf. Mein Körper hatte wieder Form angenommen. Ich hatte eine blasse Haut. Warum war meine Haut blass? Als ich mich genauer betrachtete, bemerkte ich, dass das nicht mein Körper war. Ich hatte den Körper eines dünnen blassen Jungen. Seine Haare hingen mir ins Gesicht und erschwerten die Sicht, obwohl es nichts zu sehen gab. Nur ich und der grüne Funke waren an diesem Ort. Doch der Funke blieb nicht grün, er wurde schwarz und bekam wieder eine andere Form. Es war nur ein Schatten seiner selbst, aber wieder packte mich ein Arm, ein einzelner dunkler Arm. Er riss mir die Haut, die ich eben bekommen hatte, wieder vom Laib. Ich verstand nichts mehr. Was passierte hier mit mir oder mit diesem Körper? Und warum befand ich mich an diesem eigenartigen Ort? Ich konnte es mir nicht erklären. Der Arm hatte nun meine ganze rechte Seite an sich genommen und ich konnte sehen wie der Funke immer kleiner wurde. Der Arm packte meinen, nun wieder nackten Knochen und es sah so aus als würde mein Knochen den dunklen Arm absorbieren. Der Knochen meines Arms färbte sich schwarz je mehr er von dem dunklen Funken aufnahm. Ich hatte langsam das Gefühl, dass ich in Kuros Geist eingedrungen war, aber ich konnte mir dafür keinen Grund erklären. Als der dunkle Funke nun endgültig mit mir verschmolzen war, verloren meine Füße den Halt am Boden und ich fiel in den finsteren Abgrund.


    Meine Augen öffneten sich. Meine Brust fühlte sich an als ob sie jeden Moment platzten würde. Und auf einmal konnte ich es sehen. Das Glas, welches auf meinen Augen lag. Ich konnte es sehen. Die Ketten der Moleküle. Die einzelnen Atome, ihre Präsenz, ich konnte sie wahrnehmen. Die Bausteine, die alles zusammen hielten, waren vor meinen Augen sichtbar. Der Stern in mir fühlte sich an, wie Zorn den man Jahre lang aufgestaut hatte. Ich gab dem Gefühl nach und eine Welle aus purer Hitze durchströmte meinen Körper.
    „Was!?“ hörte ich Alice verblüffte Stimme. „Wie? Arg! Unmöglich!“ fluchte sie.


    Ich war in meinem Gefängnis auf die Größe einer Sechsjährigen geschrumpft. Es ist ein Vakuum in der Glasstatue entstanden und es fing an meinen Körper auseinander zu ziehen. Meine Lungen hatten ihr Limit erreicht. Ich rang nach Luft, keuchend, japsend, hustend. Keine Luft. Es wurde wieder schwarz.
    Nein! Nicht Heute und auch nicht in der Zukunft. Ich fasste mir an die Brust und berührte den Stern. Die Aura des Sterns breitete sich in dem kristallenen Sarg aus. Das Vakuum wurde verdrängt. Das Glas brach.


    Die Luft rund um Alice verzerrte sich und wurde von meiner Aura eingesaugt. Alice Körper zersprang erneut in tausende kleine Splitter. Die Explosion die auf die Implosion folgte, verstreute ihre Splitter in der ganzen Arena. Meine Aura ging aus und ich holte so tief Luft, dass mir schwindelig wurde. Ich fiel rückwärts, platt auf den Boden und blieb keuchend liegen. Ich war am Ende meiner Kraft obwohl der Kampf erst begonnen hatte. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie sich die Scherben von Alice auf einem Fleck sammelten. „Du widerliche kleine Made! Du hast es nicht verdient zu leben! Sieh dir an was du mit meinem Körper gemacht hast!“ schrie Alice mich an. Ich sah zu ihr rüber und betrachtete ihren Körper. Ihre glatte, glänzende Haut, ihr makelloses Gesicht und ihre Haare waren nicht wieder zu erkennen. Ihre Haut war spröde, kantig und rissig. Ihr Gesicht sah nun mehr aus als ob es eingeschlagen worden sei und ihre Frisur war nur eine struppige Mähne aus Scherben. Sie sah aus wie eine alte Hexe. „Und… was soll ich…sagen?“ keuchte ich. „Sei still! Ich kann deine Stimme nicht mehr hören!“ fauchte sie und stand auf. Ihr Körper klirrte und brach bei jeder Bewegung. Ich stand auch langsam auf. „Weißt du eigentlich wie lange es dauert bis sich mein Körper davon wieder erholt hat? Ich brauche Tage bis ich meine Haut wieder glatt geschliffen bekomme!“ sagte sie und rieb sich ihren Arm der daraufhin leicht bröselte und unangenehme Quietschgeräusche machte. „Sei nicht so eine Diva. Mir geht’s auch nicht besser.“ sagte ich aber das hätte ich besser nicht gesagt. "Wroooaaaah!“ schrie Alice als sie auf mich zu gestürmt kam. Sie sah aus wie eine Wolke aus großen Scherben. Ich konnte nicht sehen ob sie überhaupt den Boden berührte. Aus ihrem Körper wuchsen mehrere große, lange, spitze und scharfe Scherben. Sie krachte wie eine Kanonenkugel in den Boden an der Stelle an der ich eben noch stand. Ich rannte so schnell ich konnte vor ihr weg und versuchte eine Flamme entstehen zu lassen. Eine magere, winzig kleine, stinknormale Flamme entstand in meiner Hand. Ich traute mich nicht einmal das Ding zu werfen. Ich biss mir auf die Zunge da ich absolut keinen Plan hatte wie ich jetzt noch aus der Situation unbeschadet herauskommen sollte. Ich riskierte kurz einen Blick zurück und sah Alice die mir dicht auf den Versen war. Ich wich blitzschnell hinter einer kleinen Steinsäule zur Seite und rannte in eine andere Richtung weiter. Alice rauschte um die Säule und eine ihrer Scherben schnitt einfach so den oberen Teil der Säule ab. Der abgetrennte Teil krachte auf den Boden und in dem Moment hatte ich einen Plan.


    Ich hörte nicht auf zu rennen. Ich benutzte meine restlichen Flammen um meinen Körper mit Energie zu versorgen. „Hey Alice! Bist du eigentlich mit Spiegeln verwandt?“ frage ich sie höhnisch. „Was? Machst du dich über mich lustig?“ fragte sie zornig und bretterte mit voller Geschwindigkeit in eine größere Säule vor der ich stand. Ich konnte ihr gut ausweichen da ihre Bewegungen nicht präzise waren, doch ich musste vor den großen Scherben achtgeben. Als sie sich wieder von der Säule abhob konnte ich sehr gut erkennen, dass meine Taktik soweit funktionierte.


    In und an der Säule, in die Alice gekracht war, befanden sich mehrere Splitter von ihrem Körper. Auch in dem abgeschnittenen Teil davor steckte eine große Scherbe. Ihr Körper blieb mehr und mehr an der Umgebung hängen. „Jetzt ehrlich. War deine Mutter ein Spiegel oder dein Vater? Oder wie kann ich mir das vorstellen?“ fragte ich sie weiter. „Halt dein Maul! Du Miststück! Du dreckiger kleiner Feuersalamander!“ schrie Alice weiter herum und sie wurde etwas schneller. Anscheinend hatte sie noch nicht gemerkt auf was ich hinaus wollte.
    Doch auch die beste Taktik hat ihre Lücken. Ich fand mich selbst in einer Sackgasse zwischen zwei großen Felsen, mit Alice hinter mir. „Die kleine Ratte sitzt in der Falle! Ha!“ sagte sie spöttisch. Ein schwer zu erkennendes Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit und ihr Körper veränderte seine Form. Eine splittrige Glaswand baute sich vor mir auf. Eine Welle aus Scherben drohte mich zu begraben. Ich stieß mich mit voller Kraft und mit einer kleinen Flamme vom Boden ab und wollte durch die kleine Öffnung über mir die mir blieb, fliehen, aber Alice wusste was sie tat. Sie streckte ihren, mit unzähligen messerscharfen Splittern übersehenen Arm nach mir aus und griff nach meinen Beinen. Ohne den kleinen Schub der Flammen hätte sie mit Sicherheit nicht nur meine Beine erwischt. Sie packte mich zwar nicht und ich entkam der Zwickmühle, aber einige ihrer Scherben steckten nun in meinen Beinen. Ich musste weg von ihr. Ich musste Distanz aufbauen. Alice erhob sich langsam, nach ihrem schweren Angriff. Sie war träge in dieser Form. Meine Beine bluteten und ich konnte nicht richtig auftreten. Als ich versuchte die Scherben heraus zu ziehen, schnitt ich mir auch noch die Handflächen auf. Ich humpelte weg von ihr aber bei jedem Schritt schnitten die Scherben nur noch tiefer in mein Fleisch. Was konnte ich tun? Meine Energie, am Ende. Mein Körper, verwundet und bewegungsunfähig. Meine Flammen, erschöpft. Noch eine Chance wäre mir nicht vergönnt.


    Mit erhobenem Haupt sah ich meinem Ende entgegen. Alice, oder das was von ihr über war, baute sich vor mir auf. Ihr fragiler Körper bestand nur noch aus dünnem, brüchigem Glas. „Sieh dir an was du mit mir gemacht hast! Ich bin entstellt! Du kotzt mich echt an, du hässliche, kleine Göre!“ sagte sie zu mir und ihre Stimme war so brüchig wie ihr Körper. „Warum hast du so eine Abneigung gegen mich?“ fragte ich sie mit einer genauso brüchigen Stimme. Sie deutete mit ihrem Finger auf mich. „Du! Du kommst hier her und ziehst hier eine Show ab, als ob du die Königin der Arena wärst. Aber du bist nur eine kleine naive Göre, die das Glück hatte mit den Fähigkeiten eines Streichholzes auf die Welt zu kommen! Ich habe mir meinen Namen, meine Ehre, meinen Rang und Team schwer erarbeitet! Und du kommst hier einfach an und nimmst dir alles was dir zwischen die Finger kommt. Dein Team wurde dir regelrecht hinterher geschmissen und was ist eigentlich mit deiner Fähigkeit los? So eine Entwicklungskurve habe ich noch nie gesehen!“ erzählte sie mir. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Warum warf sie mir diese Vorwürfe an den Kopf? Warum war ihr das so wichtig? „Was glaubst du, wie es sich anfühlt wenn dir deine ganze Familie weggenommen wird und du absolut, rein gar nichts dagegen unternehmen kannst!?! Nicht alle hier haben auch nur ansatzweise das Potenzial so hoch über das Ziel zu schießen wie du! Ich kann die Tage schon nicht mehr zählen, seit dem sie mich hier hergebracht haben.“ sprach Alice weiter. „Wie lange bist du denn schon hier?“ fragte ich. Sie drehte mir den Rücken zu und hob die Arme. „Ich war einer der ersten zehn Antiken. Mich gibt es hier schon seit Anbeginn der Arena. Ich bin Meisterin Alice Ember. Ich habe nichts mehr für das es sich zu kämpfen lohnt. Ich habe alles verloren... Mir bleibt lediglich mein Stolz.“ sagte sie und drehte sich wieder zu mir um. „Meinen Stolz und meinen Titel nimmst du mir nicht weg.“ sagte sie und ihre Hand wurde zu einer Sensen ähnlichen Scherbe. Alice hob ihren Arm. Es gab keinen Weg diesem Angriff zu entweichen. Ich schloss meine Augen und meine Hände schützend nach vorne. Doch der Angriff kam nicht.


    Ich öffnete meine Augen und sah auf Alice. Ihre Sense war abgebrochen. Die Scherben lagen vor ihr auf dem Boden. „Was!?“ sagte Alice völlig entsetzt als sie ihren zerbrochenen Arm betrachtete. „Was hast du mit mir gemacht?!“ schrie sie mich an als sich ihr Arm langsam wieder regenerierte. Ein Funke Hoffnung. Ihr Körper war auch an seine Grenzen gestoßen. Ich riss mich zusammen und stand auf. Alice löste sich auf. Immer mehr ihrer Splitter lösten sich von ihrem Körper. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass sie weinte. Ich stand unsicher und voller Schmerzen auf meinen Füßen und versuchte eine Haltung einzunehmen. Es war ein Faustkampf ohne Fähigkeiten, ein Schlagabtausch ohne Blocken. Jeder Schlag der traf war für beide Seiten gravierend. Bei jedem Schlag den ich landete, brach ich ein paar mehr Splitter aus Alice heraus aber zog mir selbst auch welche ein. Mit jeden Schlag den Alice landen konnte, rammte sie mir noch ein paar mehr Splitter ins Fleisch, doch der Aufprall ließ sie noch mehr Scherben verlieren. Mit jedem Schlag wurden die Schmerzen unerträglicher und die Schläge von Alice schwächer. Meine Fäuste und Arme waren von meinem Blut überströmt. Ich hoffte, dass ich sie besiegen konnte bevor ich verbluten würde.


    Der nächste Schlag würde es entscheiden. Meine Hände, Arme, Schultern und Teile meines Rückens waren mit Glasscherben übersehen. Dementsprechend sah auch Alice aus. Sie war nicht mehr als ein Windspiel. Ein paar Scherben die noch irgendwie aneinander hingen. Ihr 'Haut' gab schon lange kein Gekreische mehr von sich, aber sie atmete schwer und es klang verschwommen und verzerrt. Ich war kein Stück besser dran. Ich konnte meine Arme nicht mehr oben halten. Sie hingen einfach nach unten und mein Blut tropfte von ihnen. Auch Alice machte nicht mehr den Anschein als ob sie die Kraft hätte noch weiter zu kämpfen. „Sssss achzzzzschhh iisszzzzschhh.“ ihre Worte waren nicht mehr zu übersetzen und ich hatte nicht mehr den Willen etwas zu sagen.


    Alice stand nur da. Ich wusste nicht einmal ob sie ob sie überhaupt noch bei Bewusstsein war. Ich hinkte langsam im Halbkreis um sie herum. Keine Reaktion. Ich holte aus um nach ihr zu treten und knickte dabei fast um. Mein rechtes Bein blieb mitten in der Luft hängen. Erschrocken sah ich, dass Alice mit ihren spindeldürren Ärmchen meinen kleinen Fuß gepackt hatte. „Schhhaaaa ssssszzzzchhhh.“ sie hob ihren anderen Arm und hackte zwei Mal auf meine Wade ein. Ich keuchte auf vor Schmerz und brach zusammen. Mein Fuß war taub. Das Blut floss in Bächen. Alice machte einen Schritt nach vorne und stellte sich vor mich. Sie hob ihr Bein und ihr Fuß fiel auf mich herunter. Die Scherben bohrten sich in meine Hüfte, doch Alice war verschwunden.


    Ich sah nur noch wie die kleinen Scherben vor mir einen Haufen bildeten. „Meine sehr verehrten Gäste. Eine Legende hat uns verlassen… Der Titel „Ember“ wird nun weitergereicht. Alice wird in unseren Herzen weiterleben. Sie hat ihre Meisterin getroffen. Nova Ember.“ sprach der Sprecher mit einer überraschenden ernüchternden Stimme.


    Der Kampf war vorbei. Von Alice waren nur mehr Scherben über und ein Großteil davon steckte in mir. Ich konnte mich nicht mehr rühren, unfähig meine Arme zu heben oder meine Füße zu bewegen. Eine Drohne kam herbei und ich betete, dass sie mich schnellstmöglich in mein Zimmer bringen würde. Aber dem war nicht so. Die Drohne packte eine Knochensäge aus, legte sie an mein taubes Bein an und begann damit es abzusägen. Ich schrie wie am Spieß, denn der Schmerz war demoralisierend. Als die Säge anfing meinen Knochen durch zu sägen verlor ich kurz mein Bewusstsein.

    Réunion


    Hier standen wir nun. Inmitten des Einführungsraumes. „Hier ist kein Ausgang.“ sagte Kaltblut nachdem er sich umgesehen hatte. „Blitzmerker.“ sagte ich zu ihm und verdrehte die Augen. „Bee? Wie kommen wir hier wieder raus?“ fragte ich Bee. „Dies ist die 'Teamlobby'. Sie ist in der 'Leere' stationiert. Ein Zielort muss in dem Steuerungsmodul, welches diesen Raum steuert, eingegeben werden. Das kann per Sprachbefehlt ausgeführt werden.“ antwortete Bee. „Wir haben eine Eigene Lobby?!“ fragte Toni erstaunt. „Oh. Ich dachte, das ist hier nur so ein Zwischenraum.“ meine Kaltblut. „Warum ist unsere Lobby so klein? Die von Moon war viel größer.“ sagte ich etwas enttäusch. „Die Größe der Lobby hängt von der Anzahl der Teammitglieder ab.“ sagte Bee. „Sind wir jetzt nicht fünf?“ fragte ich Bee. „Nein.“ antwortete Bee kurz. „Was? Hast du den Drohnen nicht gesagt, dass du Frog und den Golem aufnimmst?“ fragte Kaltblut. „Doch! Habe ich!“ antwortete ich. „In Turnieren können keine neuen Teammitglieder aufgenommen werden.“ klärte uns Bee auf. „So ein Dreck.“ sagte Kaltblut enttäuscht. „Mach dir nichts draus. Ich wette du kannst Frog jederzeit besuchen.“ versuchte ihn Toni aufzumuntern. „Jaja. Was auch immer.“ sagte Kaltblut genervt und setzte sich auf die Couch. Währenddessen untersuchte ich das Steuerpult und gab „Trainingsraum“ ein. Prompt öffnete sich eine Tür und dahinter war tatsächlich die Trainingshalle. „Funktioniert ja wie am Schnürchen.“ sagte ich und machte mich auf den Weg zu einem der Räume und Toni und Kaltblut folgten mir. Wenige Meter neben uns stand eine Gestalt die uns anscheinend schon erwartet hatte. Sie stand dennoch völlig regungslos da.


    Es war die Schaufensterpuppe die mich schon einmal verfolgte. „Nicht du schon wieder.“ seufzte ich. „Wer ist das?“ fragte Toni. „Ich habe keine Ahnung, aber immer wenn ich auf den Gängen bin wartet dieses Ding auf mich. Sie hat mich das erste Mal sogar angefallen. Da habe ich übrigens auch Moon kennen gelernt.“ sagte ich. „Was? Du schweifst ab. Was hat das mit der Puppe zu tun?“ fragte Kaltblut. „Neija. So habe ich eben…“ fing ich an zu erklären. „Ist mir egal! Was ist mit der da?“ unterbrach mich Kaltblut. „Ich weiß es nicht. Sie hat bis jetzt noch nichts zu mir gesagt oder so.“ antwortete ich. „Freundlich sieht die ja nicht aus.“ fügte Toni hinzu. „Dann ignoriere die doch einfach. Was will sie schon machen?“ meine Kaltblut. Als Kaltblut das sagte, bewegte sich die Puppe plötzlich. Sie kam mit zuckenden und sehr merkwürdigen Schritten auf uns zu. Vor uns öffnete sie ihren Mund und er riss wieder mit einem schauderhaften Krachen und entblößte dabei ihren Schlund. Sie blieb genauso vor uns stehen. „Was zum…?“ fragte Kaltblut und stupste die Puppe an. Sie rührte sich nicht mehr. „Was ist mit der?“ fragte mich Toni. „Ich weiß es wirklich nicht!“ sagte ich. „Willst du uns etwas sagen?“ fragte ich die Puppe. Sie klappte ihr Maul wieder zu und fing an zu ächzen und zu stöhnen. „Könnt ihr sie verstehen?“ fragte Toni und verzog sein Gesicht da ihm anscheinend die Töne unangenehm waren. „Ist Bee kaputt?“ fragte er weiter und tippte auf seinen Nacken. „Dies ist keine normale Kommunikation. Tonfragmente werden nicht als Sprache wahrgenommen.“ gab Bee von sich. „Tut uns leid, aber wir haben keine Ahnung was du uns mitteilen möchtest.“ sagte ich zur Puppe. Sie hörte auf die Geräusche zu machen. „Feuer. Gib.“ sagte sie plötzlich mit einer furchtbar raunen und kratzenden Stimme. „Du willst Feuer?“ fragte ich verwundert. Sie antwortete wieder mit einem Ächzen. Ich sah Toni und Kaltblut um Rat fragend an. „Sollen wir sie mitnehmen?“ fragte ich. „Mädchen. Ich habe keinen blassen Dunst was da zwischen euch gerade ab geht.“ sagte Kaltblut und hob verteidigend die Hände. „Wenn du das für richtig hältst.“ meinte Toni. „Hmm. Na gut. Dann komm einfach mit.“ sagte ich zur Puppe und deutete ihr uns zu folgen.


    In dem Trainingsraum angekommen packte ich das weiße kleine Armband aus. „Wer will zuerst?“ fragte ich in die Runde. Toni und Kaltblut sahen sich an. „Ich.“ antwortete Kaltblut darauf. Ich gab ihm das Armband. „Ich werde mich eben um unseren Gast hier kümmern.“ sagte ich und wandte mich der Puppe zu. Ich zündete meine Hand an und hielt sie ihr hin. „Und was machst du jetzt mit dem Feuer?“ fragte ich sie. Als sie das Feuer sah war sie völlig fixiert. Sie versuchte das Feuer mit ihren Händen zu packen, aber kurz bevor sie es erreichte, ließ ich die Flamme wieder erlöschen. Sie verhielt sich wie ein kleines Kind das zum ersten Mal Feuer sah. Verwundert suchte sie meine Hand nach dem Feuer ab. Ich zündete es wieder an und sie versuchte wieder danach zu greifen. „Bee, wer ist das?“ fragte ich. „Autorität beschränkt. Information nur begrenzt verfügbar. Name: Doll. Alter: Ohne Angabe. Geschlecht: Ohne Angabe, wird dennoch als weiblich eingestuft. Herkunft: Ohne Angabe. Rasse: Hüllenwanderer. Fähigkeit: Informationsabfrage verweigert.“ listete Bee auf. „Also bist du ein echtes Lebewesen. Du siehst so unecht aus.“ sagte ich zu Doll. Sie gab nur wieder ein klackerndes Geräusch von sich als ich das Feuer wieder ausmachte nachdem sie griff. „Hat sie ein Team?“ fragte ich Bee weiter. „Nein.“ antwortete Bee kurz. „Hmm. Irgendwie habe ich Mitleid mit ihr.“ sagte ich zu mir selbst.


    „Woha!“ hörte ich plötzlich von hinten. Ich drehte mich reflexartig um und sah Kaltblut dem ein massiver dunkelblauer Blutstachel aus dem Rücken ragte. Der Stachel war so groß, dass er seinen gesamten Arm am Rücken eingeschlossen hatte. „Was macht ihr da?“ fragte ich. „Das ist der Wahnsinn!“ rief Kaltblut. „Sie dir das an!“ freute er sich. „Was?“ fragte ich weiter da ich noch immer nicht verstanden hatte warum er sich so freute. „Sieh dir das Ding an! Das sind mindestens sieben Liter Blut!“ schrie er aufgeregt. „Ja und?“ fragte ich noch immer verwundert. „Ich habe nur circa neun Liter in meinem Körper! Aber ich... mir fehlt nichts.“ sagte er und nun verstand ich. Aus seinen Armen kamen noch zwei weitere Stacheln, zwar um einiges kleiner aber nun sah es wirklich so aus als ob all sein Blut außerhalb seines Körpers war. „Da geht noch mehr!“ sagte er und auf seinem Kopf wuchsen zwei Hörner aus Blut und an seiner Wirbelsäule entlang wuchsen auch noch kleine Stacheln. „Wau! Das ist unglaublich! Weißt du was ich mit so viel Blut machen könnte? Hahaha!“ schrie er herum und stampfte träge herum. Plötzlich hörte ich ein „Nom!“ und spürte wie etwas meinen Arm umschloss. Ich drehte mich wieder zu Doll und musste mitansehen wie mein Arm bis über den Ellenbogen in ihrem Hals steckte. „Wahhh!“ schrie ich verzweifelt auf und versuchte meine Hand wieder aus ihrem Maul zu ziehen, doch sie hatte sich fest in mein Fleisch gebissen. „Ihh! Lass los!“ kreischte ich und rüttelte an meinem Arm. Doll fing wieder an zu klackern und ich spürte wie irgendetwas in ihr drinnen auf meinen Arm klopfte. „Uwäääh! Helft mir doch!“ rief ich zu Kaltblut und Toni. „Was machst du denn da?“ fragte Kaltblut. „Wonach sieht’s denn aus? Frag nicht blöd und hilf mir!“ quietschte ich ihn an. „Ist alles ok?“ fragte Toni. „Nein! Sie versucht meinen Arm zu fressen!“ sagte ich und meine Stimme überschlug sich. Kaltblut fiel auf seinen Rücken und fing lautstark zum Lachen an. Nun fuhr eine große, fleischige und nasse Zunge über meinen Arm. Es stellte mir sofort sämtliche Haare auf meinem Rücken auf. Toni stand nur da und starrte schockiert auf Doll. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich entzündete meinen Körper und auch meinen Arm in Doll. Als sie merkte, dass es in ihr wärmer wurde und ihr langsam Rauch aus der Nase qualmte ließ sie endlich locker. Langsam glitt mein Arm wieder aus ihrem Maul, klebrig von ihrem Speichel. Mir grauste es so fürchterlich und ich musste mich schütteln als mein Arm endlich wieder frei war. „Ich glaube sie mag dich! BWAHAHAHAAA!“ brüllte Kaltblut von hinten und wälzte sich auf dem Boden hin und her und hielt sich vor Lachen den Bauch. „Idiot! Das ist nicht witzig! Das war echt kein Spaß!“ schimpfte ich ihn. Toni stand fassungslos mit verzwickter Miene da und es sah so aus als ob auch er gleich in Tränen vor Lachen ausbrechen würde.


    „Ihr seid so gemein!“ rief ich den beiden zu. Kaltblut kugelte noch immer lachend vor sich her und Toni kicherte in seine Vorderpfoten. Doll stand da und hatte die Unschuldsmine aufgesetzt. Aus meinem Winkel sah Doll gar nicht mehr so furchteinflößend aus, als wie das erste Mal als ich sie sah. Es fehlte nun ein Ärmel von meinem Pulli der anscheinend in Doll verloren ging. Ich hatte außerdem Bissstellen am Oberarm von ihren unscheinbaren Zähnen. „Oh Mann! Ich hab mir fast in die Hose gemacht.“ sagte Kaltblut und setzte sich noch immer kichernd langsam auf. Als ich meinen Arm genauer betrachtete sah ich neben der alten Narbe, noch mehrere neue Narben. Sie dürften anscheinend von Raptor stammen, der mich an dieser Stelle stark erwischt hatte. Ich wandte mich wieder Doll zu. „Du darfst keine Leute beißen! Das macht man nicht!“ schimpfte ich sie. Doll hatte anscheinend verstanden was ich gesagt hatte und sah nun schuldig auf den Boden. „Und mit Feuer solltest du auch nicht spielen. Das kann man nur machen wenn man Feuerfest ist.“ sagte ich weiter zu ihr. „Und was habt ihr zwei jetzt eigentlich über das Armband herausgefunden?“ fragte ich Kaltblut und Toni. Toni verstummte aber Kaltblut stand nun wieder auf. „Dieser Armreif.“ sagte Kaltblut und nahm den Armreif ab und hielt ihn in die Luft. „Dieser Armreif hat das Blut in meinem Körper fast verdoppelt.“ sagte er nun. „Aber. Ich habe das erst bemerkt als ich es aus meinem Körper ließ. In mir war dieselbe Menge. In meinem Fall hat er die Kapazität meiner Ressourcen erhöht.“ schlussfolgerte er. Kaltblut warf das Band Toni zu. „Ich habe aber keine Ressourcen die ich für meine Fähigkeit brauche.“ meinte er als er das Armband um seine Pfote legte. „Dann wird er bei dir sicher eine andere Wirkung zeigen.“ meinte Kaltblut. Ich setzte mich nun nieder und wischte den restlichen Sabber von Doll mit meinem Pulli ab. Doll setzte sich neben mich und sah leicht in meine Richtung aber dennoch auf den Boden. Als Toni seine Fähigkeit benutze, leuchteten seine vier Vorderpfoten hell auf. Er sprang in die Luft, doch anders als bei unserem letzten Kampf fing er nicht wieder an sich herumzudrehen, sondern die Luft um seine Klauen herum verzerrte sich merkwürdig. Toni hing mitten in der Luft, an der Luft. „Wie machst du das?“ fragte Kaltblut. „Ich dachte du kannst dich nicht lange in der Luft festhalten.“ meinte ich. „Ja. Das geht auch normalerweise nicht aber ich habe hier gerade die Luft fest im Griff.“ sagte er und zog eine seiner Tatzen weg. Ein Schwall dieser Verzerrung schlug auf den Boden und ritzte drei tiefe Schnitte hinein. Toni wiederholte das noch mit den anderen drei Tatzen und es entstanden richtige Luft-Peitschenhiebe. Mit seinen Hinterläufen stieß er sich in der Luft ab und krallte sich einige Meter weiter wieder mit den Vorderpfoten zwei Meter über dem Boden fest. „Du kannst also doch fliegen!“ meinte Kaltblut erstaunt. „Ja. Die Kette ist echt toll! So bin ich im Kampf viel mobiler.“ sagte er und zog sich das Armband wieder aus. In dem Moment in dem er es abnahm fiel er wieder Richtung Boden, doch er krallte sich in der Luft fest und flog in meine Richtung weg. Er landete vor meinem Schoß und gab mir das Band. „Das ist unerwartet, aber das ist ein mächtiger Gegenstand.“ sagte Toni. „Soll ich das auch noch ausprobieren?“ fragte ich. „Sicher.“ meinte Toni. „Da bin ich gespannt wie sich deine Fähigkeit noch verstärken kann.“ meinte Kaltblut und verschränkte die Arme.


    Meine Flammen hatten sich nicht verändert. Anders als mit dem Puffer, konnte ich gleich wenige Formen bilden. Allerdings konnte ich die Flammen erstaunlich lange daran hindern aus zugehen. Ich hatte normalerweise keine Kontrolle mehr über meine Flammen nachdem sie von meinem Körper getrennt waren. Mit dem Elementar-Puffer konnte ich die Form der Flammen und ihre Reichweite stark beeinflussen. Doch mit dem Band war es mir möglich, meine Flammen nachdem sie ihr Ziel getroffen hatten, noch zu bewegen. Eine Art Fernsteuerung. Ich konnte sie zum Beispiel noch einmal stark aufhellen lassen oder eine Flammenwelle aus der Ferne zünden. Nur leichte Impulse. Keine direkten Befehle. Die Kombination dieser zwei Gegenstände war fast unvorstellbar.


    „Wer bekommt jetzt die Kette?“ fragte Toni. „Und sag bloß nicht du willst es behalten, das kannst du vergessen.“ fügte Kaltblut hinzu. „Nein. Der Puffer reicht mir. Aber ich…ich. Keine Ahnung! Er wäre euch beiden von Nutzen.“ sagte ich. „Das ist es ja! Er wäre jedem von Nutzen.“ sagte Kaltblut. „Und wie soll ich das deiner Meinung nach entscheiden?“ fragte ich Kaltblut. „Die einzige, für mich, beste Lösung wäre ein Kampf.“ sagte Kaltblut. „War ja klar, dass das von dir kommt.“ meinte Toni. „Ja! Was willst du denn sonst machen?“ fragte er Toni. „Was weiß ich! Schnapsen von mir aus.“ meinte Toni. „DAFÜR willst du den Zufall entscheiden lassen? Ich bin eher dafür wer ihn sich erarbeitet, hat ihn auch verdient.“ sagte Kaltblut. „Ich finde Tonis Idee auch gut.“ mischte ich mich ein. „Was? Und wie willst du das machen? Wir habe ja keine Münze oder so.“ sagte Kaltblut. Ich dachte kurz nach und sah dann hinunter auf Doll. „Nein.“ sagte Kaltblut als er schon wusste was ich vorhatte. „Doch.“ sagte ich und warf jeweils einen Feuerball vor die Füße von Kaltblut und Toni. Ich hatte noch immer das Band an, dadurch ging das Feuer auch nicht aus. Als Doll die kleinen Flammen sah, sprang sie sofort auf, doch sie stürmte nicht sofort auf sie los. Doll sah mich fragend an und wartete anscheinend auf eine Erlaubnis. Ich machte eine Handbewegung und sie huschte sofort los. Sie stand nun vor der Entscheidung. Links zu der Flamme vor Kaltblut oder rechts zu der Flamme vor Toni. Doll blickte von einer Flamme zur anderen. Sie konnte sich nicht entscheiden. „Komm schon. Komm zu mir!“ sagte Kaltblut und versuchte sie zu locken. Toni blieb still. Doll drehte sich nach rechts und griff nach der Flamme vor Toni. „Verdammt! Ich wusste es! Bei so was habe ich immer Pech.“ fluchte Kaltblut. Ich gab Toni das Band. „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“ stammelte Toni vor sich hin und freute sich. „Dämliche Puppe!“ schimpfte Kaltblut weiter. Doll drehte den Kopf nach hinten und starrte in Kaltbluts Richtung, ihr Mund klappte auf und man konnte ihren aufgerissenen Kieferknochen sehen. Sie fauchte ihn laut an und sah ziemlich verärgert aus. „Whoa! Binde die besser an die Leine. Ich glaube die hat’s auf mich abgesehen.“ sagte Kaltblut mit einem unangenehmen Gesichtsausdruck. „Akzeptiere es einfach so wie es ist. Dolls Wahl fiel auf Toni und dabei bleibt es.“ sagte ich. Kaltblut grummelte noch irgendwelche Sätze vor sich hin als wir die Trainingshalle wieder verließen. Doll folgte uns, doch ich hatte nichts dagegen und Toni anscheinend auch nicht. Wir suchten wieder unser Zimmer um von dort aus auf unsere eigenen Zimmer zurückzukehren. Als wir durch die Tür in die kleine Teamlobby gingen, erwartete uns in unserem Zimmer überraschender Weise bereits jemand.


    Als Doll das Zimmer betrat fing sie an zu klappern und zu knurren. Ihr Knurren wurde von einem noch lauterem Knurren übertönt und sie wurde still vor Respekt. Kuro saß auf unserer Couch und starrte Geistlos in unsere Richtung. „Der schon wieder…“ sagte Kaltblut. Toni stand bereits in Kampfposition. Ich wusste nicht warum er hier war und wie er hier herein gekommen war, aber ich fühlte mich in seiner Gegenwart nicht wohl. Die Gestalten in diesem kleinen Raum waren bizarr, mit Ausnahme von mir sah hier niemand Menschlich aus. Kuro, halb in Bandagen gewickelt, sah noch am ehesten aus wie ein Mensch. Kaltblut stand mit seinem echsen-haften Aussehen und mit seinen blau-grünen Schuppen am stärksten hervor. Mit ihrer pinken Pagen-Perücke und ihrer steifen Figur war Doll auch weit vom menschlichen entfernt. Toni glich als orangener Kater mit blauen Streifen, Fühlern auf dem Rücken und seinen vier Vorderpfoten mehr einem wilden Tier. Doch ich hatte mittlerweile hier auch schon einige andere merkwürdige Wesen getroffen und irgendwie gewöhnte ich mich an diese Tatsache, was mich etwas beunruhigte.


    „Und was soll hier jetzt passieren?“ fragte Kaltblut da niemand etwas mit dieser Situation anfangen konnte. „Ich weiß ja nicht was ihr geplant habt, aber ich werde jetzt auf mein Zimmer gehen und mir überlegen was ich mit den 300 Punkten mache die ich soeben verdient habe.“ sagte ich und ging zum Steuerpult des Zimmers. „Aber was ist mit der Puppe hier und warum ist der Namenlose auch hier. Die haben nichts mit unserem Team zu tun!“ sagte Toni. „Doll kann hier bleiben, denn sie sieht nicht so aus, als ob sie etwas anderes vor hätte. Gegen Kuro kann ich nicht viel machen, da er mit mir noch kein einziges Wort geredet hat und meine Worte immer ignoriert. Und außerdem habe ich überhaupt gar keine Lust mir immer wegen ihm, meinen Kopf zu zerbrechen. Aus ihm werde ich eh nicht schlauer.“ sagte ich und wählte mein Zimmer aus. „Stimmt ja! Wir haben 300 Punkte!“ sagte Toni und schlug damit den Gedanken zur Seite. „Jaja Punkte. Aber ich will nicht mit zwei Leuten in einem Raum sein, von denen mich keiner von beiden verstehen kann. Wer weiß auf was für dumme Gedanken die kommen könnten.“ sagte Kaltblut. „Ja aber alleine können wir sie hier ja auch nicht lassen.“ sagte Toni. „Du kannst ja gerne hier bleiben, aber ich bleibe bestimmt nicht. Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen. Ich brauche was zwischen die Zähne.“ sagte Kaltblut und stellte sich neben mir an das Steuerpult. „Warum ich? Nova, das sind deine…Mitbringsel. Kümmre du dich um sie!“ sagte Toni zu mir. Ich stöhnte und setzte mich neben Kuro auf die Couch, als sich die Lobby zu meinem Zimmer bewegte. „Bee, wie sieht’s aus. Kann ich Kuro und Doll in mein Team aufnehmen?“ fragte ich Bee. „Oh nein! Ganz bestimmt nicht! Dieser geistesgestörte Wahnsinnige kommt unter keinen Umständen in das Team! Das kannst du vergessen!“ sagte Kaltblut und drehte sich zu mir um. „Die Aufnahme der namenlosen Kreatur ist allen Teams untersagt.“ antwortete Bee. „Hmm. Untersagt? Warum?“ fragte ich. „Die Einstufung seiner Fähigkeiten konnte nicht rechtsgemäß vollzogen werden, da die Fähigkeiten dieser Kreatur bislang unbekannt sind.“ erzählte Bee weiter. „Und was ist mit Doll?“ fragte ich weiter da ich die Antwort nicht wirklich verstanden hatte. „ Doll kann jederzeit bei ihrer Niederlage in das Team ihres Bezwingers aufgenommen werden, solange dem besagten Team nicht mehr als vier Mitglieder angehören.“ antwortete Bee. „Kann ich Doll durch ein Duell aufnehmen?“ fragte ich erneut weiter. „Nein. Teams können nur in den offiziellen Kämpfen vergrößert werden. Allerdings falls ein Teammitglied außerhalb eines regulären Kampfes um sein Leben kommt, ist er nicht länger ein Teammitglied.“ sagte Bee. „Wie denn auch wenn man Tod ist?“ fragte Kaltblut sarkastisch. „Das ist schade.“ sagte ich und sah zu Doll die noch immer vor dem Eingang stand. Ich patschte mit meinen Händen auf meinen Schoß und sofort kam sie her. Ich saß jetzt eingequetscht zwischen Doll, die sich breit machte und Kuro, auf der viel zu kleinen Couch. Toni stöhnte. „Na gut. Wenn es kein anderer macht dann mach’s ich halt.“ sagte Toni genervt. „Danke.“ sagte ich zu ihm und grinste ihn freudig an.


    Ich verabschiedete mich fürs Erste und ging in mein eigenes Zimmer zurück. Die Stille war erholsam. Ich holte mir eine ordentliche Portion zu Essen und dachte darüber nach, wen ich mit meinen nun 333 Punkten freikaufen sollte. Es schmerzte mich sehr als ich daran denken musste, dass ich meinen Paten nicht mehr retten konnte. Doch meine Eltern und meinen Bruder konnte ich noch retten.


    Nachdem ich eine Nacht geschlafen hatte, hatte ich auch eine Entscheidung getroffen. Ich konnte es mir in meinem Leben nicht verzeihen, wenn mein Bruder durch meine Hände sterben müsste. Natürlich waren mir meine Eltern auch wichtig doch sie hatten nie so eine enge Verbindung zu mir, wie ich zu meinem Bruder. „Bee ich möchte bitte meinen Bruder freikaufen.“ sprach ich in den Raum hinein. „Möchtest du wirklich das genannte Familienmitglied befreien?“ fragte Bee. „Ja. Meinen Bruder.“ antwortete ich. „Auftrag bestätigt. Ziel wird frei gelassen. Abzug der Punkte vom Konto.“ sprach Bee. „Und was macht ihr jetzt mit ihm?“ fragte ich Bee da ich sichergehen wollte, dass mein Bruder auch nach Hause kommt. „Das nun freigekaufte Ziel wird an den Punkt zurückgebracht, an dem er aufgenommen wurde.“ bestätigte Bee. Ich war erleichtert als ich das hörte.


    Ich machte mich nun auf in die normale Lobby da ich von Bee erfahren hatte, dass ich durch das Turnier nicht in meinem Rang aufgestiegen bin. Und als ich den ersten Schritt in die Lobby machte konnte ich seine langen abstehenden Ohren und seinen, unter den Arm geklämmten Zylinder schon sehen.
    Ich ging auf den, aus meinen Erinnerungen, höflichen Loop zu und wollte ihn grüßen. Er stand gerade vor einem der Verkaufsstände und redete mit dem Verkäufer als ich hineinplatzte. „Hiho!“ sagte ich zu ihm und grinste ihm frech ins Gesicht. „Mein Gott! Nova! Hast du mich erschreckt. Ich hätte beinahe das gute Gemüse fallen lassen. Du bist ja kaum wieder zu erkennen.“ sagte Loop und nahm meine Hand. „Ja. Ich hab wieder meine normale Größe erreicht.“ sagte ich als Loop meine Hand schüttelte. „Moon hat sich schon gefragt wie es dir ginge. Und ich habe dich selbstverständlich auch vermisst. Da ich gerade beim Einkaufen bin, darf ich dich in unser Zimmer zum Essen einladen?“ fragte mich Loop. Ich hatte zwar erst eben etwas gegessen aber sein Angebot konnte ich einfach nicht abschlagen. „Gerne. Mein letzter Aufenthalt bei euch war ja recht kurz. Wir hatten garkeine Zeit uns richtig kennen zu lernen.“ sagte ich. „Wohl war. Darf ich fragen was für eine Speise ich für dich zubereiten darf?“ fragte er. „Oh. Ich möchte keine Umstände bereiten. Ich habe noch ein paar Sandfrüchte…“ sagte ich und wurde unterbrochen. „Aber nicht doch. Sandfrüchte? Ich glaube ich weiß schon, was deinem Geschmack entspricht.“ sagte er und lächelte mich warm an. Ich folgte Loop noch kurz auf seinem Einkaufsweg und ging dann mit ihm in die Lobby von Moon zurück. „Root ist zurzeit nicht da. Er wurde anscheinend vor wenigen Stunden durch einen Kampf schwer verletzt und muss sich erst wieder erholen, ich hoffe du kannst ihm noch einmal verzeihen.“ sagte Loop zu mir als wir den Raum betraten. „Wo denkst du hin.“ sagte ich. „Da Root heute fehlt, werden wir nur zu dritt essen, sofern sich Moon die Zeit dazu nimmt.“ sprach Loop weiter. „Wart ihr nicht letztes Mal zu viert?“ fragte ich. „Ja, aber du musst wissen, Boom ist ein Ausnahmefall. Selbst ich habe nur selten die Ehre ihn zu Gesicht zu bekommen. Er ist meist mit schlafen beschäftigt. Ich weiß nicht ob es an seiner Art liegt oder ob es sein Körper ist, der nach so viel Schlaf verlangt aber ich kann es nicht ändern.“ erklärte Loop. Ich antwortete nur mit einem einfachen 'Mhmm' und sah mich im Raum um. Es hatte sich nichts verändert seit meinem letzten Aufenthalt. Booms Schlafecke war abgedunkelt und Moon lag auf der Couch. Sie hatte noch immer den braunen Anzug an, der ihren kompletten Körper bedeckte. Der Mantel den sie sonst immer trug, hing neben ihr auf der Couch.
    „Sieht so aus, als ob auch ihr Tag etwas anstrengender war.“ meinte Loop als er den Einkauf auspackte. „Schläft sie?“ fragte ich. „Wie ein Stein. Aber du kannst sie aufwecken, sie wird sich sicher freuen dich zu sehen.“ meinte er. „Hat sie diese Maske immer auf?“ fragte ich und musste an die Szene im Sandbad denken. „Seitdem ich das erste Mal gegen sie gekämpft habe.“ antwortete Loop. „Schade. Ich dachte du könntest mir sagen wie sie da drunter aussehen würde.“ sagte ich leicht enttäuscht. „Das wüsste ich auch nur zu gerne.“meinte Loop und schaute kurz zu Moon. In dem Moment gab Moon ein lautes Schnarchen von sich und drehte sich ein kleines Stück. Ich erschrak und fiel fast vom Sessel auf dem ich saß. Loop beobachtete das Ganze und als wir uns gegenseitig in die Augen sahen, mussten wir beide zum Lachen anfangen.


    Loop bereitete das Essen für Moon, ihn selbst und für mich zu, wobei er bei meinem Essen nur die Früchte aufschnitt. Doch ich war erstaunt wie harmonisch dieses Team war. „Wie lange kennt ihr euch schon, wenn ich fragen darf?“ fragte ich. „Nach meinem Zeitgefühl glaube ich fast drei Jahre.“ antwortete er nachdenklich. „Drei Jahre? Wie lange bist du denn schon hier?“ fragte ich geschockt. „Drei Jahre kommt hin, ja. Wie lange bist du denn schon hier?“ stellte er mir als Gegenfrage. „Keine vier Wochen. Aber was ist mit dir?“ sagte ich. „Sechseinhalb Jahre.“ antwortete er und betrachtete mich aus dem Augenwinkel. „Sechs Jahre?!? Wie geht das? Wie hältst du das aus? Was ist mit deiner Familie und wie kommt es, dass du erst in der Rang 15 Lobby bist?“ überhäufte ich Loop mit Fragen. „Langsam, langsam junge Dame. Zuerst. Du steigst nicht Ränge auf, nur weil du gewinnst. Du wirst einem Rang zugeordnet der zu der Stärke in Kombination mit deiner Fähigkeit passt. Meine Fähigkeit wurde eben auf Rang 15 eingestuft und hat sich bis jetzt auch nicht mehr verändert. Weiteres. Meine Familie hat diesen Ort schon lange verlassen, doch das heißt leider nicht, dass ich auch von hier weg kann. Und letztens. Alleine durch Moon habe ich es geschafft bis hier her zu kommen. Ich bin ihr einiges schuldig. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich schon vor langer Zeit das Handtuch geworfen.“ antwortete Loop ausführlich. „Wow. Ich bin von deinen Antworten etwas überrascht. Du hast anscheinend schon einiges durchgemacht…“ sagte ich und dachte nach. Der Rang hängt von der Stärke meiner Fähigkeit ab. Das heißt, dass ich nicht durch meine Gegner aufgestiegen bin sondern weil ich an ihnen stärker wurde. Und warum war Loop noch immer hier obwohl seine Familie gar nicht mehr da war. Ich dachte bis jetzt, dass wir diesen Ort nachdem wir unsere Geliebten gerettet haben auch verlassen durften. Ich wollte noch dutzende Fragen stellen, da packte mich plötzlich jemand von hinten.


    Die schlanken Arme um meine Brust gewickelt, umarmte mich Moon von hinten. Sie gab ein fröhliches Kichern von sich und legte ihren Kopf auf meine Schulter. „Da hast du mir ja was Feines mitgebracht, Loop.“ sagte sie mit verschlafener Stimme. „Auch schön dich wieder zu sehen.“ sagte ich. „Du bist richtig groß geworden, Mäuschen.“ spracht Moon weiter als sie wieder locker ließ. „Wer weiß wie lange ich so groß bleibe.“ sagte ich und seufzte leise. „Schätzchen, du bist in jeder Größe zum Anbeißen. Mach dir da keine Sorgen.“ sagte sie und drehte sich um zu Loop und griff nach seinen Ohren. „Was gibt’s zum Essen, Meister?“ sagte sie nun zu ihm. „Ganz speziell, nur Heute und nur für dich. Leuchtkäfer ohne Beilage.“ sagte Loop als er einen dampfenden, durchsichtigen Käfer auf Moons Teller platschen ließ. Der Käfer war fast so groß wie mein Kopf und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Uhh. Welch rare Küche wir heute haben.“ sagte Moon sarkastisch und setzte sich an den Tisch. „Beschwert dich nicht bei mir, beschwere dich bei den Händlern.“ meinte Loop als er sein Gemüse auf den Tisch trug. „Wir haben nicht alle das Glück eine solch große Auswahl an Lebensmitteln zu haben.“ meinte Moon und sah nun wieder zu mir. Ich fühlte mich angesprochen, aber wusste nicht was ich sagen sollte.


    „Ich hab doch auch nur die Sandfrüchte hier!“ brachte ich dann doch noch heraus. „Nicht doch. Ich rede von Loop. Der verträgt jedes Gemüse. Ich wette er kann sogar das da essen.“ sagte Moon und zeigte auf meine Sandfrucht. „Jetzt iss deinen Käfer und gib Ruhe!“ meinte Loop und fing an ein Salatblatt abzuknabbern. Moon stülpte ihre Maske nur über ihren Mund hoch um den Käfer zu essen. Sie war bleich wie eine Leiche und ihre Lippen waren bläulich. Während des Essens gab ich den Zwei einen kleinen Überblick über das was bei mir so los war. „Und? Wie geht’s dir so?“ fragte Moon. „Besser als erwartet. Meine Rune schmerzt nicht, mein Körper weist keine Schäden auf, nur mein Öl kommt nicht mehr nach, was mich etwas wundert.“ sagte ich. „Und den Stern hast du einfach so geschluckt?“ fragte Moon weiter. „Nun ja. Er ist mehr mit mir verschmolzen.“ meinte ich. „Vielleicht nimmt der ja das Öl und verbraucht es damit sofort wieder.“ meinte Loop. „Du hast ja gesagt du kannst ihn in dir spüren.“ sagte Moon und legte kurz ihre Hand auf meinen Brustkorb. „Ja, ich spüre seine Wärme, aber ob der das ganze Öl direkt verbraucht?“ meinte ich. „Also ich spüre nix.“ sagte Moon und nahm ihre Hand wieder weg. „Hmm. Vielleicht staut er ja die Energie die er vom Öl bekommt in seinem Kern auf und du benutzt quasi ihn als 'Ölquelle' anstelle deines Vorbaus.“ sagte Loop. „Also meine Brüste bleiben glücklicherweise immer gleich groß.“ sagte Moon und streckte sich. „Haha.“ sagte ich sarkastisch zu Moon. „Ich habe dich noch nie in Aktion gesehen, daher kann ich dir nur in der Theorie helfen.“ sagte Loop. „Danke trotzdem.“ sagte ich. „Gut. Ich glaube ich werde mich wieder auf den Weg nach Hause machen.“ sagte ich und stand auf. „Warte! Ich wollte doch auch noch dein Team sehen.“ sagte Moon und stand auch auf. „Hmm.“ zögerte ich mit meiner Antwort. Kuro und Doll könnten Schwierigkeiten bereiten. „Los! Es ist entschieden! Kommst du auch mit?“ sagte Moon und beugte sich dann über Loop der auf der Couch lag. „Nein danke. Ein anderes Mal. Ich erwarte zurzeit einen Kampf.“ sagte er und stand auch auf. „Na wenn das so ist.“ sagte Moon und schob mich zur Tür. „Viel Spaß euch beiden.“ meinte Loop. „Dir auch.“ sagte Moon noch als die Tür sich schloss. „Wohin jetzt?“ fragte sie mich ratlos am Gang. Ich seufzte kurz und ging dann mit ihr erst zurück zu den Verkaufsständen in der Lobby und dann zu meinem Zimmer. Doch plötzlich sah ich eine vertraute Figur auf dem Gang zu meinem Zimmer. „Ah! Nova! Novaaa!“ rief sie mir schon entgegen. „Maw hat Zimmer vergessen! Du musst Maw helfen!“ schrie Maw aufgelöst doch noch immer mit ihrem Grinsen im Gesicht herum. „Kennst du sie?“ fragte Moon. „Ja. Unter gewissen Umständen…“ antwortete ich. Da stand sie auch schon vor mir und fing an mich zu rütteln.


    „Maw hat Blink verloren. Maw ist jetzt ganz alleine! Bring Maw zurück auf Maws Zimmer!“ sagte sie. „Aber ich weiß doch gar nicht wo dein Zimmer ist. Warum fragst du nicht einfach Bee?“ sage ich. „Aber Maw kann keine Karten lesen…Bee kann Maw nicht helfen.“ gab sie als Antwort. „Ahh. Ehhh. Uff.“ gab ich von mir als ich nicht wusste was ich mit ihr machen sollte. „Nimm sie doch einfach mit. Vom Zimmer aus, können wir ja dann ihr Zimmer suchen.“ meinte Moon. „Warte! Wir hätten doch eigentlich gleich von deinem Zimmer zu meinem Zimmer können, oder? Warum gehen wir jetzt den langen Weg?“ fragte ich. „Ehh… Hey! So können wir einer verlorenen Seele helfen.“ versuchte sich Moon rauszureden. „Ach egal. Maw, komm einfach mit, wir werden schon einen Weg finden.“ sagte ich und wir drei gingen zurück zu meinem Zimmer. Im Zimmer bestellte ich dann über die Wandtafel die Lobby. Als sich die Wand öffnete und wir nun hindurch konnten, hörte ich schon einen lauten Wirbel. „Nova! Gott sei Dank bist du hier! Die zwei machen mich wahnsinnig! Ich halte das keine Sekunde mehr aus!“ rief Toni und stürmte an uns vorbei in mein Zimmer.


    In der Lobby war die Hölle los. Es sah aus als ob jemand dort Dämonen beschworen hätte. Doll kletterte an der Decke herum und knurrte wie ein wildes Tier. Kuro hatte sich anscheinend dazu entschieden, sich dem Verhalten von Doll anzuschließen und randalierte mit ihr. „Die wollten mich fressen! Die haben mich in ihren Mund gesteckt! Warum hast du mich mit denen alleine gelassen!? Uwahwrr!“ jammerte Toni und schuttelte sich. „Was ist denn hier schief gelaufen?“ fragte Moon. „Ohh!“ gab Maw von sich als sie das Chaos sah. „Doll! Komm sofort auf den Boden zurück! Was soll das? Ihr könnt doch nicht das ganze Zimmer auf den Kopf stellen!“ schimpfte ich mit Doll. „Und was ist mit dir los? Von dir hätte ich besseres erwartet. Wie kleine Kinder!“ schimpfte ich herum. Doll löste sich von der Decke und landete auf der Couch die verkehrt in der Ecke lag. Kuro hingegen beruhigte sich nicht und machte einen sehr angriffslustigen Eindruck. „Nova, das sind nicht deine Teammitglieder, oder?“ fragte Moon.


    Kuro war nicht mehr ansprechbar. Er reagierte überhaupt nicht auf meine Worte. „Ich glaube ihr geht jetzt besser.“ versuchte Moon zu helfen. Sie griff nach ihrem Stab auf ihrem Rücken als Kuro sie ins Ziel nahm. Maw war wieder ganz still und sie grinste nicht mehr. Kuro übte eine starke Präsenz der Verzweiflung aus. „Was hast du vor?“ fragte ich Moon. „Na was wohl? Ich werde seinen Hintern hier rausbefördern.“ sagte sie gelassen. „Ehm. Du weißt schon wer das ist oder?“ fragte ich. „Ein kleiner bissiger Teufel.“ sagte sie und schwang ihren Stab nach Kuro. Sie traf ihn am Oberarm und er brüllte sie laut an. Erst bewegte sich Kuro keinen Zentimeter, doch dann machte Moon irgendetwas mit ihrem Stab. Kuro verlor das Gleichgewicht und beugte sich dem Schwung des Stabs. Er wurde mit dem oval förmigen Ende des Stabs an die Wand gedrückt. Er brüllte auf mit einem unheilvollen Kreischen, doch Moon blieb unbeeindruckt. Als die Mauer langsam Risse bekam sah man wie Kuro langsam nachgab. Er wurde ruhiger und wehrte sich nicht mehr.
    Plötzlich viel Moon ein kleines Stück nach vorne. „Huff!“ gab sie von sich und rappelte sich wieder auf. Kuro war durch die Wand verschwunden. Der Stab hatte eine große Delle in der Wand hinterlassen. „Wau!“ sagte Maw und ich gleichzeitig. „Wie hast du das gemacht?“ fragte ich. „Mädchen, Ich bin schon ne Weile hier. Ich weiß wie ich gegen wen vorgehen muss und wie ich die Regeln hier umgehen kann. Aber der Kerl ist und bleibt einfach nur komisch.“ sagte sie und schaute zur Wand und schüttelte den Kopf. Doll hatte sich um meine Füße gekauert und es sah so aus als ob sich vor Kuro und nun vor Moon fürchtete. „Was für ein großes Durcheinander…“ sagte Maw und ging durch das eigentlich recht kleine Zimmer und stellte die Stühle wieder auf. „Warum hast du ihn hier herein gelassen?“ fragte Moon. „Er war schon da als wir ankamen! Und gehen wollte er auch nicht.“ verteidigte ich mich. „Hmm. Der hat wohl wirklich ein Auge auf dich geworfen…“ sagte Moon nachdenklich. „Maw sieht nichts Gutes in dem Knochenmann.“ sagte Maw. „Aber ich kann nichts machen!“ sagte ich. „Dann werde stärker als er.“ meinte Moon.


    „Haha. Sehr lustig.“ antwortete ich. „Nein. Das meine ich ernst.“ sagte Moon. „Und wie stellst du dir das vor?“ fragte ich. „Trainieren, trainieren und trainieren. Mit der Zeit wirst du merken, dass die Gegner keine Chance mehr gegen dich haben.“ sagte Moon. „Das mache ich doch auch jetzt schon.“ meinte ich. „Ja. Mehr.“ sagte Moon seufzend. „Ok. Ich werde mich dran halten, aber jetzt bringen wir erst noch Maw zurück. Toni? Bist du noch da drinnen?“ sagte ich und rief in mein Zimmer hinein. Toni spähte um die Ecke und kam langsam auf uns zu. „Sooo süüüüß!“ rief Moon und stürtzte sich auf Toni. Sie war schneller als er reagieren konnte. „Was ist mit ihr?!“ rief Toni der schon längst im Griff von Moon gefangen war.
    „Darf ich dir vorstellen, Moon. Moon das ist Toni.“ sagte ich. „Warum macht sie das?“ fragte Toni weiter. „Hat sie mit mir auch gemacht, da musst du durch.“ meinte ich wieder. Ich verband die Lobby mit Maws Zimmer und wir verabschiedeten uns von ihr. Auch Moon und Toni gingen nun nach Hause. Ich war so erschöpft von diesem kleinen Event, dass ich mich sofort in mein Bett legte. Keine fünf Minuten waren vergangen da weckte mich Bee auch schon wieder auf. „Wenn du jetzt sagst, dass ein Kampf startet, dann dreh ich durch.“ sagte ich drohend. „Starte Rang Match.“ sagte Bee. „Ahh! Ich wusste es! Was? Rang Match?“ fragte ich verwirrt.


    Die Wand öffnete sich, ein langer, beleuchteter Gang wurde sichtbar. Das Geräusch von Tausenden jubelnden Stimmen schallte durch den Gang in mein Zimmer. Ich konnte den Sprecher schon hören.

    Nachdem ich dutzende Fähigkeiten für meine Geschichte erschaffen habe, soll ich mich für eine entscheiden?...
    Die Auswahl an Fähigkeiten die alleine aus Animes und Mangas stammen, ist fast grenzenlos.
    Trotzdem habe ich eine gefunden, die mich besonders fasziniert hat.


    Die Fähigkeit stammt aus dem Manhaw Tower of God und ihr Träger ist ein Antagonist namens Reflejo.
    Er hat seinen Körper mit dem Fragment eines Schattens verbunden, was ihm Kontrolle über seinen Schatten gab, aber dafür fast seinen ganzen Körper aufgelöst hat.


    Als lebender Schatten, der physisch mit der Umwelt interagieren kann, hat er eine unglaubliche Kraft, die ich in dieser Form bis jetzt noch nicht gesehen habe.

    Mr. Reflejos lezte Worte.


    Zitat

    Reflejo: Ich verabscheue Gott. Hätte er mir diese Macht gegeben... Könnte ich den Turm verändern... Ich würde mein unbedeutendes Leben dafür geben!!! *Gott... warum bevorzugst du ihn so sehr...?*


    Mr. Reflejo aus Tower of God, war in meinen Augen ein großartiger Charakter.


    (Zitat wurde von mir grob übersetzt und leicht aus dem Zusammenhang gerissen.)

    Moon:


    Moon ist ein in gewisser Hinsicht ein Mönch. Sie lebt ihr Leben entspannt und mit möglichst wenig Aufwand.
    Seitdem Moon in Gefangenschaft der Organisation lebt, verbringt sie einen Großteil ihrer Freizet damit ihren Körper, Geist und ihre Fähigkeit bis zur Perfektion zu trainieren.
    Ich habe sie als großherzige und starke Frau in meinem Kopf erschaffen und hoffe, dass ich das auch so rüberbringen kann.
    Sie kommt aus einer Welt ohne Tageslicht. Auf ihrem Heimatplaneten herrschte lange Zeit Krieg, der dazu führte, dass die Oberfläche seit Jahrhunderten unbewohnbar für die meisten Lebewesen wurde.
    Die Menschen, so wie ein Großteil der übergebliebenden Tiere sind unter die Erde geflüchtet und leben nun dort in Finsternis.
    Durch den Mangel an Licht ist Moons Haut extrem empfindlich gegnüber Licht und Strahlung. Durch ihren Anzug schützt sie ihre Augen und ihre Haut.

    Im Auge des Betrachters-4


    Frog stand vor mir und seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. Auch Acid und der Golem waren zu sehen und Kaltblut ist zu Fumy und Steamer gegangen. Es passierte eine Sekunde lang nichts, doch dann hörte ich ein zischendes Geräusch. Ich spürte wie ich von den Fäusten weggedrückt wurde und bewegte mich immer schneller in Frogs Richtung. Ich verlor das Gleichgewicht und flog mit dem Kopf voran und konnte dadurch nach hinten sehen. Da stand Steamer. Aus den Löchern in seinen Armen stieg Dampf auf und er hielt seine B.E. in der Hand. Toni hüpfte an ihm vorbei und wich schnell wieder zurück. Ich krachte unsanft gegen den harten Körper von Frog und wir beide wurden umgeworfen. Steamer war der Zorn ins Gesicht geschrieben. Er hatte es anscheinend, irgendwie geschafft sich von Bee zu befreien und konnte seine Fähigkeit wieder benutzen. Ich wunderte mich da noch immer die Sphäre über ihm war. „Inkompetente Nichtsnutze! Alles muss man selber machen! Mir steht’s bis hier hin mit euch allen!“ schrie er wütend herum und bei jedem Wort stieg Dampf aus seinen Löchern. „Wow, wow, wow! Beruhig dich wieder!“ sagte Frog als er aufstand und schob mich dabei von sich runter. „Halts, Halts Maul! Du hässliche Schrumpfkopf-Kröte! Komm her wenn du was zu sagen hast!“ schrie Steamer weiter. Ich sah wie sich sein Körper von alleine merkwürdig bewegte, als ob etwas von Innen wühlen würde, aber Steamer schien das nicht zu stören. Frog ließ sich das nicht gefallen und setzte zum Angriff an. Als er neben mit verschwand, explodierte Steamer förmlich. Eine große Dampfwolke entstand um Steamer herum und ich hörte nur noch Frogs Schmerzensschreie und sah wie er oben aus der Wolke geschleudert wurde.


    Frog landete einige Meter hinter mir und blieb liegen. Die Haut auf seinen Armen war durch den Dampf weggebrannt und sein milchiges farbloses Blut kam aus den Wunden. Steamer saugte den Dampf durch seine Löcher wieder ein und ich konnte erkennen wie sein Bauch etwas dicker wurde. Ich hatte im Gegensatz zu Frog keine Verbrennungen am Rücken von Steamer, aber sein Dampf hatte dennoch eine enorme Kraft. „Was ist wohl heißer? Mein Dampf oder dein Feuer? Lass es uns herausfinden!“ versuchte er nun auch mich zu verspotten. Ich wusste nicht wie sich meine Flammen gegen seinen Dampf verhielten also wollte ich eben noch nicht in den Nahkampf. Ich warf erst ein paar Feuerbälle auf ihn, doch er konnte ihnen gut ausweichen. Ich packte meinen Puffer und probierte etwas Neues. Ich feuerte einen Pfeil aus Feuer ab. Der Pfeil war um einiges schneller als der normale Feuerball, doch sein Einschlag war nur auf eine sehr kleine Stelle begrenzt. Steamer wollte ausweichen doch ich hatte ihn am Bein getroffen. „Nah! Was?“ schrie er auf als sein Bein zum Brennen begann. Er konnte die kleine Flamme einfach ausblasen, doch das gab mir schon etwas Information. Wie es aussah, war sein Dampf wirklich Wasserdampf. Wie bei meinem Training mit Bee. Das heißt, ich konnte theoretisch den Dampf zu meinem Vorteil nutzen.


    Meine Zwiespalt-Flamme verbunden mit dem Puffer bewegte ich mich auf Steamer zu. Wie erwartet versuchte er mich mit seinem Dampf-Strahl zu treffen. Meine Zwiespalt-Flamme drang in die Wolke ein und ich sah wie der Dampf an meinem Puffer kondensierte und die Flamme die Wassermoleküle spaltete. Die Dampfwolke kondensierte immer weiter von innen nach außen und das Wasser wurde immer weiter gespalten. Der Dampf verwandelte sich in eine scharlach-rote Feuerwelle und hüllte mich ein. Ich band die Flammen an mich und schickte sie los auf Steamer. Steamer schickte aber direkt eine zweite Dampfwolke den Flammen entgegen. Der Dampf schob meine Flammen zur Seite und ich wurde von einem Wasserschwall getroffen. „Uwääääh!“ ekelte ich mich vor dem nassen Zeug. Es legte sich sofort über meine ganze Haut und blockierte mein Feuer. „Was war das denn jetzt schon wieder?! Das war nicht geplant.“ sagte Steamer. Das Gefühl von Wasser auf meiner Haut war grauenhaft. Meine Haare im Nacken stellten sich auf und ich musste mir auf die Zunge beißen. „Wääh! Bwrrr.“ äußerte ich mich lautstark als ich versuchte das Wasser abzuschütteln. „Was geht mit dir?“ fragte Steamer und starrte mich komisch an. „Das ist widerlich. Bäh! Ich bekomm das nichtmehr ab!“ regte ich mich auf und versuchte es von meiner Haut zu wischen. „Haha! Verträgst du etwa kein Wasser? Uhuhu. Dann bin ich ja dein perfekter Gegner.“ sagte Steamer lachend. „Das ist nicht lustig!“ schrie ich. „Aber wie! Huhuhu! Sag. Wie wäscht du dich eigentlich, wenn du kein Wasser magst?“ fragte er grinsend. „Mit Sand?! Mit was denn sonst?!“ antwortete ich. „Da wo ich herkomme gibt es kein Wasser.“ sprach ich weiter. „Warte mal… Was, wie, womit überlebt ihr denn dann da?“ fragte er verwirrt. „Mit normalem Lebensmitteln halt.“ antwortete ich. „Ja aber was trinkt ihr denn? Und woraus bestehen eure Flüsse und Seen?“ fragte er weiter. „Du meinst Alkohol oder was? Ich speziell halte nichts davon und ich kann auf Öl zurückgreifen, aber in unseren Seen ist meistens Quecksilber.“ antwortete ich wieder. „Was? Quecksilber? Das Zeug ist doch giftig wie sonst was! Und ich meine keinen Alkohol sondern Wasser. Was fließt denn bitte in deinen Adern? Etwa auch Quecksilber?“ fragte Steamer. „Na Blut.“ antwortete ich. „Ja ist klar. Aber da ist doch auch Wasser drinnen, sonst wäre es ja nicht flüssig.“ sagte er. „Nein. Wieso? Soweit ich weiß ist es eine Mischung aus Eisen das den Sauerstoff in der Luft bindet, Kohlenstoff und irgendeiner Metalllegierung die von Typ zu Typ unterschiedlich ist.“ antwortete ich. „Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn! Man muss doch Metall erst auf was weiß ich wie viel Grad erhitzen, bevor es Flüssig wird. Das kannst du mir nicht erzählen!“ diskutierte Steamer herum. „Glaub was du willst. Ich bin keine Naturwissenschaftlerin. Ich weiß nur das, was ich in der Schule gelernt habe und das ist auch schon ein bisschen her. Als Priesterin habe ich genug damit zu tun, den Willen unserer Sonne zu folgen.“ beendete ich das Gesprächsthema.


    „Priesterin hin oder her, ich weiß jetzt zumindest, dass du kein Wasser magst.“ sagte er und setzte zum Angriff an. Ich konnte das Wasser auch nicht mit meinem Pulli abwischen da er auch nass war. Eventuell konnte ich den Elementar-Puffer noch benutzen. Ein kleines flackerndes Flämmchen kam aus dem Puffer. Ich hielt meine Hand hinein und versuchte so sie zu trocknen. Steamer hatte seine Strategie nun etwas verändert. Er bestrahlte mich nicht mehr mit starken Strahlen sondern Nebelte mich nur noch ein. Das Wasser in der Luft wurde immer mehr und es war erdrückend. Ich wusste nicht wie ich ohne Flammen richtig kämpfen sollte, da ich mich immer auf sie verlassen hatte. Doch auch mit Flammen würde ich den Dampf nur noch schneller kondensieren lassen.


    Es nutzte alles nichts. Ich musste auf die paar Techniken zurückgreifen, die ich von Blink in unserem Training gelernt hatte. Jede Bewegung war mühsam und das Atmen fiel mir auch schwer. Doch für mein Team und meine Familie musste ich mich durchsetzen.
    Meine Schläge waren schwach, ich konnte nichts gegen Steamer ausrichten. Er konnte jeden Schlag ausweichen oder mit seiner Fähigkeit abwehren und mich damit zurückstoßen. Zumindest konnte er mich damit nicht verbrennen. Toni, der die ganze Zeit zugesehen hatte, überlegte auch konzentriert und nachdem ich mehrmals versuchte, vergeblich auf Steamers Sphäre zu schlagen, sah auch er Ideenlos aus. „Kannst du nicht irgendwie auch Feuer spucken?“ versuchte er eine Methode zu finden die mir weiterhelfen könnte. „Nein. Meine Flammen entstehen durch das Öl in meinem Körper. *keuch* Ich kann es nur... durch meine Haut aus meinem Körper bringen... und nicht durch den Mund. *keuch*.“ gab ich erschöpft von mir. „Ja aber sieh dich doch an. Du hattest schon vorhin längst kein Öl mehr. Wie hat du da denn deine Feuer angemacht?“ fragte Toni. „Über meine Lebensflamme, das weißt du doch. Uff!“ antwortete ich und wurde auf den Boden geworfen. „Aber dann würdest du doch schrumpfen und das bist du nicht!“ sagte Toni. Das stimmte. Mein Körper ist nicht geschrumpft seitdem Kuro da war. „Ich glaube das liegt an der Rune.“ sagte ich. „Blödsinn! Im Kampf gegen mich hattest du die doch auch schon und vor wenigen Minuten warst du nicht viel größer als ich! Du schrumpfst nicht mehr seitdem der Knochenmann da war!“ sagte Toni. Das brachte mich zum Nachdenken. Es musste etwas mit dem Stern in mir zu tun haben. Ich konnte ihn fühlen aber ihn nicht benutzen da meine Haut nass war. „Ja ich glaube das hängt mit dem Stern zusammen.“ sagte ich zu Toni. „Das glaube ich auch. Der ist ja jetzt in dir. Nutze ihn für deine Flammen.“ sagte er mir. „Das kann ich nicht kontrollieren.“ antwortete ich. „Dann lerne es!“ rief Toni. „Nix da! Kein Feuer, kein Stern, nur bluten!“ mischte sich Steamer ein. Das war es! Mein Öl wurde in meinem Blut durch meinen Körper transportiert. Wenn ich es aus meinem Körper bringen würde könnte ich es auch entzünden.


    „Toni, kratz mich!“ rief ich ihm zu. „Was?“ fragte er. „Mach es einfach!“ sagte ich und baute Distanz zu Steamer auf. Toni kam auf mich zu aber wusste nicht was ich vorhatte. „Oh nein! Nichts da! Du bleibst hier!“ schrie Steamer. Er sprang zwischen Toni und mich und drückte mich mit einem Dampfstrahl weg. „Verdammt!“ hörte ich Toni und sah wie er einem Strahl von Steamer auswich. Ich kratzte mich selber, doch ich rutschte an meiner nassen Haut einfach nur ab und beißen half auch nichts. Auch der Puffer hatte keine scharfe oder spitze Stelle doch es war hart. Ich schlug mir damit mit voller Kraft auf die Stirn. Meine Augen flimmerten auf. Der Schmerz war es fast nicht wert. Ich griff mir auf die Stirn doch da war kein Blut. Ich holte zu noch einem Schlag aus. „Nova!“ hörte ich Toni rufen. „Im ernst?“ fügte Steamer hinzu. Mir wurde schwindelig und alles drehte sich. Mein Magen drehte sich um. Ich griff mir wieder an die Stirn. Dieses Mal war meine Hand grau. War es nur meine Einbildung? Doch plötzlich brannte meine Hand.


    „Ey. Komm schon. Ich kann dir doch das Feuer einfach ausblasen. Was hat dir das jetzt gebracht? Und außerdem. Ist Wasser nicht giftig für dich? Nur so nebenbei.“ sagte Steamer und grinste. Die Wunde schmerzte und mein Blut lief mir in mein Auge. Ich zündete auch meine Stirn an, damit ich das Blut aus meinem Auge bekam. Ich beeilte mich und warf einen Feuerball auf Steamer. Er wehrte ihn natürlich sofort mit einer Dampfwelle ab, doch es war kein reiner Feuerball. Ich hatte eine Hand voll brennendem Blut nach ihm geworfen. Das Blut spritzte auf seinen Körper und brannte dort weiter. Er schrie auf und versuchte es auszublasen, doch es hörte nicht auf zu brennen. „Scheiße! Ahh! Warum geht das nicht aus!?“ schrie er herum und rannte schnell zum Krater. Ich sah, dass der kleine Fluss vom Wasserfall in den Krater mündete. Steamer stürzte sich in den Krater. Es war gerade so viel Wasser in ihm, dass er untertauchen konnte. Das Öl trennte sich von meinem Blut und schwamm oben auf der Wasseroberfläche. Mein Blut hingegen sank auf den Grund hinab. „Was du kannst, kann ich schon lange!“ schrie Steamer als er wieder aus dem Wasser auftauchte. Er saugte durch die Löcher in seinen Beinen das Wasser in seinen Körper. Steamer beugte sich nach vorne und stützte sich mit seinen Händen am Boden ab. Er stöhnte auf und keuchte schwer und aus einem Rücken kam eine riesige Wolke. Der ganze Krater war in einen dichten Nebel gehüllt und es wurde immer mehr.


    Ich rieb inzwischen meinen Körper mit meinem Blut ein und konnte somit endlich das Wasser loswerden. Ich sah nun fast so aus wie Raptor, nur ohne die Schuppen. Ich musste meine Platzwunde am Kopf zuhalten da ich kaum noch stehen konnte. Die Wolke deckte nun das gesamte Feld in dem wir uns befanden ein. Der Dampf war nur warm und nicht kochen heiß, doch auch Toni musste schon schwer atmen. Durch den Nebel hatte ich ein komisches Pfeifen im Ohr, oder war es wegen meinem Blutverlust? Egal. Ich musste weitermachen. Als ich meinen ganzen Körper in Brand steckte, wurde das Pfeifen zu einem Dröhnen. Mit jedem Herzschlag pochte mein Kopf als ob er gleich platzen würde und meine Ohren dröhnten mit jedem Impuls des Sterns. Ich wusste nicht wie lange ich das noch aushalten würde. Meine Haare waren zum Teil nass zum anderen Teil in Blut getränkt. Der nasse Teil blieb einfach nur an meinem Körper kleben, der andere Teil stellte sich mit der Flamme auf und strahlte in einem hellen Silber. Der Dampf um mich herum regnete auf mich herab und verdampfte zugleich wieder. Es war eine reine Verschwendung meiner Energie. Ich nahm den Elementar-Puffer und steckte meine letzte ganze Kraft in einen Angriff. Ich formte eine Zwiespalt-Flamme. Sofort ging ein kleiner Teil der Wolke um mich herum in Flammen auf. Ich entsendete eine Welle über den Puffer mit der Kraft der Zwiespalt-Flamme.


    Die Welle fraß sich durch die Wolke und eine gigantische Feuerwalze entstand. Ich ließ nicht locker. Ich durfte nicht. Toni machte sich mit allem was er hatte, aus dem Staub. Er rannte um sein Leben, denn die Welle kam auch in seine Richtung. Ich konnte Nichts mehr sehen, Nichts mehr hören. Ich pumpte meine Energie immer weiter in den Puffer. Als ich merkte wie die Flamme begann meinen Körper zu verschlingen und ich dadurch zu schrumpfen begann, stoppte ich und ließ mich einfach auf den Rücken fallen.


    Meine Sinne kamen langsam wieder zurück und das Dröhnen in meinen Ohren verschwand. Ich konnte vom Boden aus sehen, dass das gesamte Areal und auch noch weit darüber hinaus verbrannt waren. Der Erdboden war verkohlt und die Felsen waren schwarz gefärbt. Nach gefühlt drei Stunden sah ich Tonis und Kaltbluts Gesichter über mir auftauchen. „Was zum Teufel hast du angerichtet?! Sieh dir Frog an! Was hast du mit ihm gemacht?“ fragte mich Kaltblut. Toni sah ihn böse an. „Dir ist Frog wichtiger oder wie? Die Verbrennungen hatte er auch schon bevor er in Novas Sturm geraten ist.“ sagte Toni forsch zu ihm. „Und wer bitte soll ihn verbrannt haben?“ fragte Kaltblut weiter. „Na der Dampfkessel den du einfach ignoriert hast! Der hat sich irgendwie von Bee befreit und ist auf Nova losgegangen.“ verteidigte er mich. „Einfach so? Bee abgemacht, mal eben Frog ausgeschalten und dann noch Nova hier fast tot geprügelt?“ fragte Kaltblut sarkastisch. „Ach sei leise. Nova kannst du mich hören?“ wandte Toni sich an mich. Aus meinem Mund kam nur ein zarter Hauch. „Ich nehme das als 'Ja' auf. Du hast wieder einen Feuersturm heraufbeschworen. Weißt du das? Aber du sieht nicht so schlimm aus wie ich es erwartet hätte.“ sagte Toni zu mir. „Dank dir ist Fumy einfach so verschwunden.“ sagte Kaltblut. „Du hast Steamer erfolgreich mit seiner eigenen Waffe geschlagen! Und du hast seine Sphäre zerstört, womit sein Team ausgeschieden ist.“ gratulierte mir Toni. „Ja das heißt, dass wir keine Gegner mehr haben. Frog ist K.O. und der kleine Golem da ist der einzige der über ist, da auch Acid verschwunden ist.“ sagte Kaltblut. Ich war erleichtert als ich das hörte. „Ich borge mir das hier eben kurz aus.“ sagte Kaltblut beiläufig und nahm sich meinen Elementar-Puffer. „Das gehört doch Nova!“ sagte Toni zu ihm. „Ich weiß, aber du hast doch selbst gesehen, dass es nicht nur in ihren Händen funktioniert.“ sagte Kaltblut zu ihm. „Ja und?“ erwiderte Toni. „Ich will den auch mal testen.“ sagte Kaltblut und jonglierte mit dem Puffer in seiner Hand herum. „Wenn du meinst…“ sagte Toni und Kaltblut marschierte zu dem kleinen Golem um das Turnier zu beenden. „Es tut mir leid, dass ich euch überhaupt gar keine Hilfe bin.“ sagte Toni nachdem Kaltblut weg war und ließ seine Ohren hängen. Ich hob mit aller Kraft meine Hand und drücke Toni an mich. „Deine Chance kommt schon noch.“ wollte ich sagen aber es kam nicht wirklich aus meinem Mund heraus. Doch Toni verstand was ich meine.


    Nach nicht allzu langer Zeit konnte ich mich wieder aufsetzten und sah gemeinsam mit Toni Kaltblut beim Kämpfen zu. Doch es war eher ein sehr einseitiger Kampf. Der Golem konnte Problemlos jeden Angriff von Kaltblut kontern oder ausweichen. Als ob er wüsste was er als nächstes machen würde. Jede seiner Bewegungen passte sich genau an Kaltbluts Bewegungen an, egal ob er sein Blut als Waffe benutzte und damit größere Reichweite hatte oder nicht. Der Golem griff allerdings nicht an. Er handelte rein passiv. Ich fragte mich was seine Fähigkeit sei, aber was sollte ein Roboter als Fähigkeit haben? Kaltblut gab nicht auf er versuchte mit mehreren verschiedenen Kombinationen den Golem zu treffen doch er konnte keine Lücke in seinem Bewegungsmuster erkennen. Da erkannte ich es. Der Golem hatte kein eigenes Bewegungsmuster. Alle Bewegungen die er ausführte, glichen denen von Kaltblut. Es sah so aus als ob Kaltblut das bereits such schon gemerkt hatte, denn er veränderte jetzt seine Kampfweise. Er schoss durch den Puffer aus seiner Hand am Rücken einen handgroßen Blutbatzen. Wie zu erwarten, wich der Golem aus. Doch er achtete nicht weiter auf den Blutbatzen der nun hinter ihm auf dem Steinboden lag. Nun formte Kaltblut mit seinem Blut zwei Klingen auf den Seiten des Puffers. Es sah aus wie ein Schwert dessen Klinge nach unten und oben ragte. Nun bogen sich die Klingen, bist die Spitzen parallel zueinander verliefen. Es sah sehr eigenartig aus doch es passte zu Kaltbluts Körper. Aus Seinen beiden anderen Armen kamen Sensen gleich einer Gottesanbeterin. Er sprang auf den Golem zu welcher nach hinten und leicht zur Seite versuchte auszuweichen. Plötzlich packte der Blutklumpen hinter dem Golem die Beine des Golems und hielt ihn somit auf dieser Stelle fest.


    Die Sensen schlossen sich um den kleinen aber doch gut gepanzerten, grau-schwarzen, metallenen Körper des Golems. Die Doppelklinge des Elementar-Puffers legte sich um den Trapez-förmigen Kopf, ohne Hals, des Golems und von hinten wurde er von dem Blutklumpen festgehalten. Er hatte keine Chance mehr diesem Angriff zu entkommen. Der Golem allerdings packte die Sensen mit seinen dicken Fingern und drückte mit seinem Kopf gegen den Puffer. Kaltblut veränderte instinktiv die Form seiner Sensen und es entstand ein Art Blut-Ring um den Golem herum. Der Blut-Ring war fest und der Golem konnte sich nun gar nicht mehr bewegen. Kaltblut hob seine dritte Hand und holte zum Schlag aus. Doch anstatt den Kopf des Golems abzutrennen, rammte er die Doppelklinge in die Sphäre.


    Ich war verwundert als die Sphäre platzte, dass Kaltblut sich dafür entschieden hatte, den Golem am Leben zu lassen. „Wenn die Drohnen kommen, sag ihnen, dass wir die zwei in unser Team aufnehmen.“ sagte Kaltblut zu mir. „Was ist mit dem Dritten aus deren Team? Ein Team darf nur maximal fünf Mitglieder haben. Und warum machst du das nicht?“ fragte ich. „Der ist nicht mehr am Leben. Die Säure hat ihn total zerfressen, also bleiben eben noch zwei. Und du bist der Leiter des Teams, ich habe nicht die Berechtigung dazu, aber es ist meine Entscheidung.“ antwortete Kaltblut. „Dann ist es ja wohl meine Entscheidung ob und wen ich ins Team aufnehme.“ sagte ich. „Mach es einfach! Vielleicht können wir Frog noch retten.“ sagte Kaltblut mit einem strengen Ton. „Ausnahmsweise…“ sagte ich.


    Die Sphäre platzte, die Drohnen kamen. Ich sagte ihnen, dass wir die beiden in unser Team aufnehmen wollten, doch ich bekam keine Antwort. „Es kann sein, dass wir sie gar nicht aufnehmen können.“ meinte Toni. „Wenn du jemanden besiegst und ihn nicht tötest kannst du ihn zu deinem Gefährten machen. So sind die Regeln. Sonst wären wir zwei nicht hier.“ sagte Kaltblut. „Ja ist mir bewusst. Aber hier gelten ja anscheinend andere Regeln.“ sagte Toni weiter. „Wer weiß. Apropos Regeln. Den Gewinnern wurde doch eine Belohnung versprochen. Wo bleibt die?“ sagte Kaltblut und schaute sich auf dem Gelände um. Und tatsächlich, in der Wand neben dem Wasserfall öffnete sich eine Tür oder ein Gang. Kaltblut stützte mich beim Gehen und wir machten uns auf den Weg dorthin.


    Angekommen waren wir wieder in dem Raum, wo wir hereingekommen sind. Es erschien uns wieder dieselbe Stimme die uns auch die Regeln erklärt hatte. „Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid die Gewinner dieses Turniers. Erfolgreich wie ihr euch geschlagen habt, erhaltet ihr nun den Gewinn, welcher als Preis ausgeschrieben war. Der Preis ist, ein Bonus von 300 Arenapunkten für jeden Turnierteilnehmer des Siegerteams welcher ihnen soeben auf euer Konto gutgeschrieben wird und ein Gegenstand für den Kampf in den Arenen. Der Teamleiter muss entscheiden welches Teammitglied diesen Gegenstand benutzen darf, da es sich dabei um ein einzigartiges Werkstück handelt. Bitte wählt weise.“ sagte die Stimme und mitten im Raum erhob sich ein Podest. Auf dem Podest lag eine Kiste ohne Deckel. In ihr lag ein weißer Armreif. „Das sieht so harmlos aus wie dein Puffer hier.“ sagte Kaltblut und hielt den Elementar-Puffer zum Vergleich neben die Kiste. „Ah. Übrigens. Hier.“ sagte er direkt darauf und reichte mir den Puffer. „Und wem soll das jetzt gehören?“ fragte Toni neugierig. „Du hast ja schon eines also ist es nur gerecht wenn einer von uns es bekommt, oder?“ behauptete Kaltblut grinsend. „Bin ich auch dafür, aber was ist das eigentlich?“ stimmte Toni zu und sah mich fragend an. „Ich hab genauso wenig Ahnung wie ihr auch. Ich bin auch erst jetzt drauf gekommen, dass mein Puffer hier, anscheinend in den Händen von jedem funktioniert. Woher soll ich denn wissen was das kann.“ sagte ich. „Keine Ahnung. Ich dachte nur, da du schon einen solchen Gegenstand hast, weißt du mehr als wir.“ meinte Toni. „Nur so halb. Am einfachsten wäre es wohl das Ding im Trainingsraum zu testen. Und dann, würde ich sagen, je nachdem was es macht, entscheiden wir wer es von uns bekommt.“ sagte ich und alle willigten ein.

    Erst einmal: Vielen herzlichen Dank!
    Ich freue mich riesig über deine Kritik.


    Ein Bild? Nur was? Natürlich habe ich überlegt, doch ich habe nur eine wage Vorstellung von dem, was ich als Bild gerne haben möchte und noch nicht das Passende gefunden.
    Wenn du oder jemand anderes eine Quelle wie Deviantart kennt, werde ich sie nicht abweisen. (Ich bin mit dem jetztigen noch immer nicht ganz zufrieden.)


    Die 'Öltanks' sind Novas Brüste. Ich wollte es in der Geschichte nicht umbedingt so plump darstellen, darum habe ich es etws umschrieben. Ihr Körper erzeugt dieses Öl und speichert es dann eben dort.
    Wenn sie ihr Öl verbraucht, verändert sich die Größe ihrer Brust. Daher auch Jokers Anspielung. Ich weiß nicht genau wie ich auf diese Idee kam, aber du wirst merken, mächtige Fähigkeiten bringen mächtige Nachteile mit sich.


    Zu ihrem Verhalten gegenüber Joker, wurde sie von ihm selbst gezwungen. Hättest du in Novas Situation anders gehandelt? Wer weiß? Vielleicht wäre es anders ausgegangen, wenn er ihr nicht mit dem Tod gedroht hätte und den Kampf einfach hingenommen hätte.
    Ich habe bewusst Joker als ersten Gegner gewählt, damit der Leser und Nova selbst, verstehen lernt, in welcher 'fantastischen' Welt sie gelandet und gefangen ist.


    Du hast eine große Herausforderung angenommen, wenn du jedes Kapitel kommentieren und/oder verbessern möchtest. Es sind nicht wenige. Wenn du dir die Zeit dazu nehmen möchtest, werde ich dich nicht davon abhalten. :smalleyes:


    Kommas und ich, wir vertragen uns nicht wirklich. Ich behaupte, dass Komma eine art Pause im Satz ist, um die einzelnen Teile des Satzes zu trennen. Das Komma selber, möchte aber gerne nicht nur als das betrachtet werden.
    Meine Sätze sind meist große Sauhaufen, die keinen wirklichen Sinn ergeben und erst nachdem ich 2-3 Mal drübergesen habe und sie ausgebessert habe, verständlich sind. Um sie dann noch abzurunden, streue ich wie bei einem Salat, Salz und Pfeffer, eine Hand voll Kommas über den Satz. Je mehr ich schreibe und lese, desto besser wird es, finde ich. Aber ich habe noch immer meine Probleme mit der Grammatik.


    Zitat

    Das war das Erste(,) was ich hörte.


    Der Satz hat keine Pause in meinem Kopf, trotzdem erkenne ich es, nachdem du mich darauf hingewiesen hast, dass da tatsächlich ein Komma hingehört. Gleiches gilt für dein zweites Beispiel.
    Das ganze Buch, so wie es jetzt ist, wurd von noch niemanden auser mir selber korrekturgelesen. Viele Fehler übersehe ich auch noch beim 6x durchlesen, weil ich sie einfach nicht erkenne.


    Ich kann mich nur über jede Kritik freuen, da sie meiner Meinung nach, den Sinn haben, etwas zu verbessern. Und es gibt immer etwas zu verbessern.
    Daher großen Dank an dich.


    Ich freue mich auf zukünftige Beiträge.


    Jason

    Im Auge des Betrachters-3


    In Raptors Maul entfachte sich erst die wahre Stärke des Sterns. Er wuchs um ein vielfaches heran und verschlang den ganzen Körper von Raptor. Ein grausames Geräusch entstand als sein Körper verschluckt wurde. Seine Metallschuppen schmolzen im Kern des Sterns und der Stern wechselte die Farbe von orange-rot zu dunkelrot. Die Aura des Sterns war überwältigend. Toni machte sich aus dem Staub und rannte in Sicherheit. Die Hitzewelle verbrannte den Boden unter mir und den kleine Fluss, der vom Wasserfall kam, verdampfte. „Was hast du getan Nova!?“ schrie Kaltblut. „Ich…Ich weiß es nicht…“ antwortete ich völlig erschöpft. „Das ist doch nicht Normal!“ hörte ich Steamer aufschreien. „Großer Gott.“ fügte Frog hinzu. Fumy starrte nur auf den Stern und brachte kein Wort heraus.


    Abgesehen vom lauten Lodern des Sterns, war nichts zu hören. Keiner kämpfte mehr. Alle starrten sie auf den großen Feuerball der vor mir in der Luft hing, welcher eben Raptor verschlungen hat. Ich wusste nicht was ich da geschaffen hatte, oder wie ich dazu in der Lage war, doch durch diesen Stern hatte ich richtige Angst vor mir selbst. Durch die Rune auf meinem Rücken habe ich komplett das Gefühl für meine Grenzen verloren. „Geht das Ding jetzt hoch? Also ich ziehe mich zurück. Ihr könnt gerne weiter kämpfen wenn ihr wollt aber ich bin hinter dem Wasserfall da.“ sagte Steamer und bewegte sich langsam auf den Wasserfall zu. „Macht sie das immer so?“ fragte Frog Kaltblut. „Ist mir neu.“ antwortete er. „Verbrennt sie gar nicht wenn sie direkt da drunter liegt?“ fragte Frog weiter. „Das sind ihre Flammen. Soweit ich weiß solle Feuer generell nichts gegen sie ausrichten.“ antwortete Kaltblut weiter.


    „Acid! Steh nicht nur rum! Mach was!“ rief Steamer dem Säurespucker zu. Und da war es plötzlich zu hören. Ein lautes hallendes Knurren. Lauter als der Stern loderte. Alle starrten sich gegenseitig an, doch es kam von keinem von uns. Da fiel auf einmal etwas aus dem Himmel. Mehrere Stecken fielen einfach vom Himmel. Es öffnete sich nicht wie bei den Drohnen ein Loch, sie kamen einfach aus dem Nichts. Die Stecken landeten genau auf dem Stern und das Knurren verschwand wieder. „Was hat das jetzt gebracht?“ fragte Fumy verwirrt. „War das was für uns?“ fragte Frog. „Egal was es war, jetzt ist es…“ brach Kaltblut mitten im Satz ab. Der Stern bewegte sich. Er zuckte und veränderte die Größe. Er wurde immer kleine und die Hitze die er ausstrahlte immer intensiver. „Der Stern fällt in sich zusammen! Macht, dass ihr da weg kommt!“ schrie Steamer der gerade die Wand neben dem Wasserfall hochkletterte und nun noch schneller kletterte. „Nova! Ich komm nicht an dich ran!“ schrie Toni zu mir. Die Luft um mich herum glühte so stark, dass ich nicht mehr atmen konnte. Ich lag einfach nur regungslos auf meinem Rücken und starrte in den, in sich zusammenfallenden Stern. Umso kleiner er wurde desto dunkler aber auch gleichzeitig strahlender wurde die Farbe des Sterns. Plötzlich sah ich wie etwas Brennendes oben auf dem Stern stand. „Was ist das?“ fragte Fumy in die Runde. „Da steht ja jemand drauf!“ rief Steamer von weiter hinten verblüfft. Nun erkannte ich die Gestalt die auf dem Stern stand. Sein schwarzer Knochenarm steckte im Stern. Überall dort, wo noch Fleisch war, brannte sein Körper lichterloh. Kuro stand auf dem Stern mit einer Hand im Stern und der Stern schrumpfte. „Wer ist der Kerl?“ fragte Fumy. „Das kann doch gar nicht sein! Was macht der hier?“ sagte Frog. „Was? Wer ist das?“ fragte Fumy. „Das ist der Namenlose Schlächter!“ antwortete Frog. „Oh nein! Nova! Verschwinde da! Du musst da weg!“ schrie Kaltblut zu mir als auch er es verstanden hatte. „Willst du, dass sich das vom letzten Mal wiederholt? Beweg dich!“ rief Toni. „Verdammt!“ fluchte Kaltblut. Ich sah wie er sich mit seinem Blut einhüllte und in meine Richtung kam. Als er den Bereich betrat an dem der Boden anfing zu schmelzen, verdampfte sein Blut einfach so und seine schon einmal verbrannten Schuppen fingen wieder an zu pfeifen. Sie knackten in der Hitze und ich hörte ihn vor Schmerz stöhnen doch er kam nicht in meine Reichweite. Seine Schuppen fingen wieder Feuer, doch er Schritt weiter voran. „Nein… Geh zurück…“ winselte ich und rang nach Luft. Er sollte nicht schon wieder meinetwegen solche Verletzungen ertragen. Ich hob meine Hand und feuerte einen winzigen Feuerball auf ihn ab. Es reichte um ihn an den Rand des Areals zu werfen. Ich sah wie Toni um den Stern angerannt kam und sich auf den in Flammen stehenden Kaltblut warf. Beide nun in Flammen, doch außerhalb der Gefahrenzone, versuchten sie das Feuer zu löschen.


    Vor mir in dem Krater, den der Stern geschaffen hatte, stand nun ein schwarzes Skelett. Kuros Fleisch war verschwunden. In seinem Bauch waren noch seine Organe. Allerdings war es eine schwarze verkohlte, aber doch feuchte Masse. In seiner Hand war eine Silber-rote Murmel. Kuro starre mich mit seinen unheimlichen Augen an. Das eine Pech-schwarz und das andere bleich wie der Mond. Aus seinem deformierten, grinsenden Schädel ragten lauter kleine Knochenzacken. Auch an seinen Ellbogen, Knien, Schultern, Hüften und aus seinem Rücken ragten überall diese Zacken.


    Er packte mich mit seiner freien Hand am Hals und hob mich hoch. Ohne zu warten drückte er mir den murmelgroßen Stern in den Mund. Ich dachte mit mir würde jetzt genau dasselbe passierten wie mit Raptor, aber er wurde nicht wieder größer. Kuro ließ mich keuchend auf den Boden fallen und ich spürte wie nun die Hitze des Sterns in meinem Körper war. Es fühlte sich an, als ob ich von innen schmelzen würde, als ob es jeden Moment meinen Körper sprengen würde. Meine Haut färbte sich wieder dunkelrot und meine Haare weiß. Meterhohe Flammen stiegen von meinem Körper empor. Die Flügel aus den Runen glichen Engelsschwingen. Ich spürte wie ich alles um mich herum verbrannte und sich alles auflöste. Die Flammen griffen meine Haut an und sie riss auf und ich sprengte meinen Körper.


    Meine Arme und Beine wuchsen aus ihrem Fleisch heraus. Mein Brustkorb platzte auf und meine Rippen krachten. Ich wuchs langsam immer weiter und die Flammen schlossen sich um die Wunden und hüllten sie ein. In einer Art Trance sah ich mich selbst von oben, schreiend mit aufgerissenem Mund und Augen. Ich sah, wie aus der Decke Drohnen kamen um einzugreifen und ich sah wie sie jämmerlich in der Aura des Sterns verbrannten. Kuro stand noch immer vor mir aber seine Knochen hielten dem Inferno stand. Und dann war alles aus.


    Ich schnellte auf, vor Schreck und fand mich selbst inmitten des Kraters wieder. Ich hatte keine Schmerzen mehr und die Wunden waren anscheinend auch verheilt. „Ein Traum?“ dachte ich mir und stand auf. Außerhalb des Kraters standen Kaltblut, Frog und Toni bei dem kleinen Golem und starrten auf Kuro. Kuro hatte sich über den Körper von 'Dagger' gebeugt und drückte seine Hand auf Daggers Brust. Fumy stand unter dem Wasserfall, in sicherem Abstand und Steamer oben auf dem Wasserfall.


    „Nova? Du lebst!“ hörte ich Toni rufen. Er rannte auf mich zu und ich sah, dass seine Sphäre noch immer an ihn gebunden war. „Du bist gewachsen.“ sagte er als er bei mir ankam. Ich sah auf meine Hände die nun endlich vernünftig in den Pullover passten. „Was ist hier los?“ fragte ich noch leicht benommen. „Das fragst du? Das würden wir gerne wissen!“ antwortete er mir. „Das ist der Kerl von dem du die Rune und den Puffer hast? Richtig? Was hat er jetzt mit dir gemacht?“ fragte Kaltblut und kam auch auf mich zu. „Wie’s aussieht hat er mich geheilt und meinen Körper wieder regeneriert.“ antwortete ich. Ich ging zu Kuro und wollte mit ihm reden doch er kniete noch immer vor dem Körper. Als ich neben ihm stand sah ich, wie er ein großes Stück Fleisch in seinen Mund steckte. Bereits ein ganzer Arm und die Schulter fehlten von Dagger. Es war widerlich und ich musste mich sofort umdrehen. Mir wurde wieder übel und ich wollte am liebsten einfach nur weg. „Was macht er da…? Oh! Ehhh… Ein gutes Mahl soll man ja nicht verkommen lassen.“ sagte Kaltblut als er sah was Kuro machte. „Das ist echt abartig…“ sagte Frog der uns auch gefolgt war. „Jetzt sag uns doch, was er mit dir gemacht hat!“ drängte Toni. „Hab ich doch schon gesagt!“ sagte ich. „Ja aber was ist mit dem gewaltigen Feuerball passiert?“ fragte Toni weiter. „Damit hat er mich anscheinend geheilt.“ antwortete ich. „Ich verstehe gar nichts. Also kannst du dich mit deinen eigenen Flammen heilen?“ fragte Toni weiter. „Das ist alles sein Werk!“ unterbrach Kaltblut und zeigte auf Kuro. „Und wie kommt es, dass wir so vom Kampf abgewichen sind? Wir sind hier mitten in einem Turnier. Warum kann er da so einfach reinplatzen?“ fragte Kaltblut. „Ey! Jo! Knochenfuzzi! Gib Mal n‘ paar Antworten!“ rief Kaltblut zu Kuro rüber. „Pass auf. Ich hab gesehen wie er Leute mit einer Handbewegung zweiteilt.“ warnte ihn Frog. „Das kann ich auch. Ist nichts neues das hier zu sehen.“ gab Kaltblut zurück und ging auf Kuro zu. Er tippte ihn auf die Schulter und Kuro drehte sich zu ihm um. Die Hälfte seines Kopfes war wieder mit Fleisch und Muskeln überzogen und die Knochenzacken waren verschwunden. Er gab Kaltblut einen leeren Blick und kaute weiter auf einem Stück Fleisch herum, welches ihm aus dem noch offenen Kiefer hing.


    „Was machst du hier?“ fragte ihn Kaltblut. Wie erwartet, kam keine Antwort. „Hey! Ich hab dich was gefragt!“ sagte Kaltblut leicht verärgert. Kuro legte den Kopf schief als ob er die Frage nicht verstanden hätte. „Was hast du für ein Problem mit Nova?“ fragte Kaltblut weiter und packte Kuro an der Schulter. Kuro hörte auf zu kauen und ich wollte gerade etwas sagen, da sah ich nur noch wie Kaltblut aus seiner Haut gedrückt wurde. Seine alten schwarzen Schuppen standen vor Kuro und davor saß auf dem Boden der frisch gehäutete, blau-grüne Kaltblut. Seine Schuppen sahen noch weich aus, doch er stand auf und schlug seine alte Haut zur Seite. „Hey! Ich hab die extra für jemand anderes aufgehoben!“ sagte er und ich musste anfangen zu lachen.


    „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ kicherte ich. „Was?!“ sagte Kaltblut zu mir. „Ich setze mich hier gerade für dich ein, also hör auf zu lachen!“ schimpfte er. Ich musste mir das Lachen verkneifen. „Wolltest du allen Ernstes Maw deine Haut geben?“ fragte ich. „Ja!“ antwortete er. „Warum?“ fragte ich und musste wieder loslachen. „Wegen… Weil halt!“ antwortete Kaltblut ungenau. „Ach! Ist mir doch egal! Ich gehe jetzt wieder kämpfen! Der Typ sagt eh nichts.“ sagte Kaltblut und stampfte zornig zum Wasserfall. „Ich dachte er wollte gegen mich kämpfen…“ sagte Frog den die Situation leicht verwirrte.


    Ich wusste nicht genau warum Kuro hier war, aber es sah für mich so aus als ob er mich beschützte. Ich wusste auch nicht warum er mich mit dem Stern geheilt hatte, doch ich spürte noch immer die Präsenz des Sterns. Kuro kam nun auf mich zu. Ich hatte keine Angst vor ihm aber ich war mir trotzdem nicht sicher was er vorhatte. Er hob seinen Knochenarm und tippte mir kurz auf die Stirn. Ich hatte eine Vision von dem, was eben passiert ist aus Kuros Perspektive. Er wollte mich stärker machen, mich aufputschen und mir mehr Kraft geben. Ich verstand seine Absichten nun etwas besser, aber sein Ziel lag weiter im Dunkeln.


    Als Kuros Haut und Haare wieder nachgewachsen waren, so wie ich ihn kannte ging er wieder. Ich wusste nicht wohin, doch er ging einfach geradeaus in eine Richtung. „Was ist das für ein komischer Typ?“ fragte Toni. „Das ist der unbesiegte Schlächter. Er ist auf dem höchsten Rang den es hier gibt und er hat selbst von den Leitern dieser Kämpfe keinen richtigen Namen bekommen.“ antwortete Frog. „Und der will, dass du ihn tötest? Das erscheint mir etwas unglaubwürdig.“ sagte Toni zu mir. „Wenn das hier alles nicht passiert wäre, würde ich es ja selbst nicht glauben.“ sagte ich. „Dadurch, dass sich die Eidechse verkrümelt hat, bist jetzt wohl du mein Gegner.“ sagte Frog plötzlich und verschränkte die Arme vor seine Brust. Toni nahm eine Kampfposition ein und nickte mir zu. Ich sah an mir runter und merkte, dass ich trotz Heilung kein Öl mehr hatte. Schlechte Karten für mich. Andererseits sah Frog schon etwas angeschlagen aus vom Kampf gegen den Säurenspucker. Und plötzlich sah ich, wie etwas weiter weg genau dieser und der kleine Golem am Kämpfen waren. „Willst du nicht deinem Freund da helfen?“ meinte ich und zeigte auf die beiden. Frog sah kurz hinüber. „Nein. Wir haben ihm nicht ohne Grund die Sphäre gegeben. Ich habe jetzt alle Zeit der Welt für dich. Ich bin schon sehr neugierig was für Tricks du mit deinen Flammen machen kannst.“ sagte er und musterte meinen Körper.


    Mir bleib keine andere Wahl. Ich musste gegen ihn kämpfen. Plötzlich verschwand Frog vor meinen Augen als ich gerade versuchen wollte meine Flammen an zumachen. Er stand auf einmal neben mir und rammte mich mit seiner Schulter. Der Stoß hatte solch eine enorme Kraft, dass es mich vom Boden hob. Ich stöhnte auf, da es mir die gesamte Luft aus den Lungen drückte und segelte ein paar Meter nach hinten. Der Aufprall war auch nicht gerade sanft und ich musste keuchend nach Luft ringen. Als ich wieder aufstand, tauchte er wieder neben mir auf und versuchte das Selbe noch einmal. Doch dieses Mal zündete ich meinen gesamten Körper an. Und wieder wurde ich aus den Socken geworfen. Noch so ein Rempler und meine Knochen würden brechen. Meine Flammen gingen mitten in der Luft aus aber ich konnte sehen, dass meine Flammen Frogs Arm und Schulter verbrannt hatten.


    Ich wusste nun, dass er sich mit seiner Fähigkeit teleportieren konnte und, dass ich seine Rempler vermeiden sollte. Dennoch war er zu schnell für mein Auge und ich konnte nur schwer sagen wann er genau das machen würde.


    Als ich wieder auf den Boden aufschlug, zündete ich sofort mein Feuer an. Die Rune auf meinem Rücken brannte auf meiner Haut und ich spürte wie sich wieder die Flammenflügel ausbreiteten. Meine Haute wurde rot und meine Haare färbten sich wie immer, wenn ich meine Lebensflamme benutzte für diese Zeit weiß und durch die Rune wurde auch die Zeit wieder etwas langsamer. Doch irgendetwas stimmte nicht. Ich hatte nicht mehr dieses aussaugende Gefühl in meinem Körper. Stattdessen spürte ich wie eine warme Quelle in meiner Brust pulsierte. Mein Herz? Nein. Mein Herz schlug normal. Es musste der Stern sein. Die betäubende Kälte meiner Lebensflamme war durch die Rune auch verschwunden und ich hatte nun volle Konzentration auf den Kampf.


    Frog verschwand wieder, doch dieses Mal konnte ich sehen wie er blitzschnell in meine Richtung gelaufen kam. Ich konnte gerade so reagieren, da stand er schon vor mir. Ich hatte keine Zeit meinen Elementar-Puffer herauszuholen und musste mich mit einer Druckwelle schützen. Als ich die Druckwelle aussendete, spürte ich den Stern in meiner Brust stärker pulsierte. Frog sah die Druckwelle kommen und sprang leicht nach hinten und um mich herum, alles mit wahnsinnigem Tempo. Ich sah den Schlag in meinen Rücken kommen, doch ich konnte mich nicht verteidigen.


    Er schlug mir von hinten auf meine Rippen. Sie knacksten und ich spürte den Schmerz trotz Lebensflamme. Doch Frog schleuderte mich nicht mit seinem Schlag weg. So schnell wie er zugeschlagen hatte, so schnell verschwand Frog auch schon wieder von dieser Position und versuchte einen weiteren Schlag von der anderen Seite. Wieder traf er mich ungeschützt. Doch auch wieder war sein Schlag um einiges schwächer. Meine Flamme hüllte seine Faust beim Aufschlag ein und verbrannte sie. Er zuckte weg und löschte das Feuer auf seiner Hand. „Ich habe auch immer das Glück gegen jemanden antreten zu dürfen, den ich nicht berühren sollte.“ beschwerte er sich. „Ich würde auch gerne gegen ein Papiermännchen kämpfen, aber man kann sich seinen Gegner hier leider nicht aussuchen.“ sagte ich.
    „Hinter dir!“ rief Toni und sprang auf mich zu. Auf einmal hatte ich zwei Fäuste im Rücken.

    Im Auge des Betrachters-2


    Auf der rechten Seite des Wasserfalls stand ein einzelner Mann. Er hatte dunkelgrüne Haut und war ziemlich gut gebaut. Sein Anzug bestand nur aus einem weißem Tank-Top und einer einfachen Leinenhose. In einem großen Abstand hinter ihm saß eine kleine graue Maschine über der die Sphäre hing. Neben ihr lag eine Person die anscheinend schon besiegt wurde. Die Person hatte keine besonderen Merkmale und ich schenkte ihr keine weitere Beachtung. Auf der anderen Seite des Wasserfalls standen noch vier Leute. Mitten unter ihnen der Sphärenträger. Neben ihm stand etwas das so ähnlich aus sah wie Kaltblut, nur noch mehr wie ein Tier. Er hatte keine Hand am Rücken und einen normalen Schweif. Sein ganzer Körper war mit großen, spiegelnden Schuppen überzogen, sie sahen mehr aus wie Platten. Weiteres hatte er ein langes großes Maul mit scharfen Zähnen. Ich gab ihm schon in meinem Kopf den Namen Raptor, da er aussah wie ein aufrecht stehender Raptor. Neben ihm stand ein Mann mit braun-grüner Haut. An den Stellen die nicht von seiner Kleidung bedeckt waren, konnte man Rillen in der Haut erkennen. Es sah aus als hätte er auf seinen Armen, Beinen und in seinem Gesicht überall große Fingerabdrücke. Der Sphärenträger selbst hatte überall kleine Löcher in seinem Körper. Ansonsten waren er und der vierte wieder vom Aussehen her nicht sonderlich auffallend. Als die zwei Teams uns bemerkten hielten sie kurz inne und sahen in unsere Richtung. „Ihr könnt ruhig weitermachen Jungs! Beachtet uns gar nicht. Wir können warten. Es sei denn ihr wollt, dass wir mitkämpfen, damit haben wir kein Problem.“ rief Kaltblut zu ihnen rüber und deutete etwas mit seiner Hand. „Warte. Ich komm gleich rüber zu dir. Lass mich hier nur schnell aufräumen.“ witzelte der grüne Mann lachend. Als ich ihn genauer betrachtete, musste ich feststellen, dass das der Kerl war der mich und Blink damals in der alten Lobby dämlich angesprochen hatte. „Lass dir Zeit, lass dir Zeit. Keine Eile.“ sagte Kaltblut zurück und grinste. „Sag mal. Kennt ihr euch?“ fragte ich Kaltblut. „Nein, aber Hey! Er dürfte ein lustiger Kerl sein.“ antwortete Kaltblut mit einem Schulterzucken. „Freu dich da lieber nicht zu früh.“ sagte ich noch leise ohne, dass Kaltblut mich hörte.


    „Check die mal aus, wir halten das hier schon.“ sagte der Sphären-Träger. Als keiner reagierte drehte er sich zu dem vierten um. „Fumy?“ fragte er ihn. „Was?“ fragte Fumy den Sphären-Träger. „Ich habe dich gemeint!“ sprach er etwas lauter. „Ach so. Entschuldigung.“ sagte Fumy und blieb stehe. Als wieder nichts passierte drehte sich der Sphären-Träger erneut um und wurde noch lauter. „Jetzt. Fumy. Jetzt!“ sagte er mit erregter Stimme. „Was‘n?“ fragte Fumy sichtlich verwirrt. „Gott! Ich hab dir eben eine Aufgabe erteilt! Mann! Pass doch auf!“ schrie er ihn an. „Ey. Sorry Steamer. Ich hab’s eben grad‘ nich‘ gehört.“ versuchte er sich raus zureden. „Du sollst das verdammte Team auschecken! Wie bist du eigentlich in das Team gekommen?“ brüllte Steamer wütend herum. „Oh! Wo kommen die denn her?“ fragte Fumy völlig verdutzt. „Bist du bescheuert oder was!? Die stehen da schon seit fünf Minuten! Seit fünf Minuten! Wie kann man nur…aaahhhwwrrrraaah! Jetzt bewege deinen Arsch und mach was ich dir gesagt habe!“ schrie ihn Steamer an und aus seinen Löchern stieg Dampf auf. „Is‘ ja gut! Beruhige dich Mann. Ich mach ja schon.“ sagte Fumy und kam in unsere Richtung geschlendert. „Und was ist mit Dagger hier?“ fragte Steamer und deutete auf den am Boden liegenden Körper aus ihrem Team. „Was soll mit ihm sein?“ fragte Fumy. „Ich hab dir doch vorhin gesagt, dass du dich um ihn kümmern sollst! Der liegt da noch genauso wie ihn dieser Frosch Typ da hingeworfen hat!“ schrie Steamer weiter. „Ah so ja. Keine Ahnung.“ antwortete Fumy. „Ganz im Ernst. Du bist zu nichts zu gebrauchen. Du bist zu nichts zu gebrauchen! Das war ein Kampf fünf gegen drei! Ja?! Und nur wegen so einer Scheiße verlieren wir jetzt hier? Oder was? Ne! Ne! Da hab ich echt keinen Bock drauf. Dann geh meinetwegen eben aus dem Team, oder mach sonst was. Denn wir sind alle hier aus demselben Grund, Ja? Aber dir ist das anscheinen völlig egal.“ Steamer verlor komplett den Faden. Ohne zu zögern, schritt Kaltblut zur Tat. Er stürmte frontal auf Steamer zu. Bereit seine Blutklinge mitten durch Steamer zu rammen rannte Kaltblut auf ihn zu. Es war für Steamer schon zu spät als er es bemerkte. Doch im letzten Moment blockte der Raptor Kaltbluts Klinge mit seinen Schuppen. Ich sah wie sie in Kaltbluts Fleisch schnitten. Er wich zurück und ging nun langsam zum Froschmann. „Zumindest hat einer noch ein Auge fürs Geschehen. Danke.“ sagte Steamer zum Raptor. „Hmm. Ich mach hier nur meine Arbeit.“ sagte er. „Ja ich weiß. Es wäre wirklich schön wenn sich alle hier so verhalten würden.“ sagte Steamer und wurde am Ende des Satzes lauter und sprach zu Fumy der nun vor uns stand und davon anscheinend wieder nichts mitbekommen hatte. „Was geht denn mit denen ab?“ fragte Kaltblut den Frosch. „Ich habe keine Ahnung. Ich glaube die nehmen das ganze hier nicht wirklich ernst.“ antwortete er. „Und was ist mit euch hier los?“ fragte Kaltblut weiter. „Mhm. Den Armen hier hat’s voll erwischt.“ sagte der Frosch und deutete auf den Körper neben dem kleinen Roboter. „Der hat eine volle Salve von dem Säure-Kerl da abbekommen.“ sprach er weiter und zeigte nun auf den Mann mit den Rillen in der Haut. „Und unser kleiner Golem hier hat nicht viel zu Sagen. Er befolgt einfach nur die Regeln und lässt sich von nichts treffen, was eigentlich ganz gut ist. Und selbst? Wie ich sehe schleppst du da n‘ kleines Kind und ein Hauskätzchen mit dir herum.“ fragte er Kaltblut und sah in unsere Richtung. „Ach die sind ganz OK. Könnte schlimmer sein. Ich find’s ziemlich witzig was hier abgeht. Ich meine, ja klar wir kämpfen hier um unser Leben und so, aber dieses Turnier macht echt Spaß.“ sagte Kaltblut. „Hey! Kaltblut! Wir sind nicht hier hergekommen um ein Kaffeekränzchen zu veranstalten. Deine Worte. Ich mein ja nur.“ rief ich zu ihm hinüber. „Hab schon verstanden.“ antwortete er mir. „Also wie sieht’s aus? Kümmern wir uns erst um das Team 'Ich schieß mich Tod' und dann regeln wir den Rest unter uns? Klingt doch nicht schlecht, oder?“ schlug Kaltblut dem Frosch vor. „Von mir aus. Aber der Kleine hier wird da Schätzungsweise nicht mitmachen.“ sagte der Frosch.


    „Ich bin übrigens Frog.“ fügte er noch hinzu. „Kaltblut.“ stellte sich Kaltblut vor. „War das eine Frage oder dein Name?“ fragte Frog leicht verunsichert. „Mein Name.“ antwortete er kurz. „Und die Zwei?“ fragte Kaltblut und drehte sich um. „Den Robo hab ich Golem getauft und der am Boden heißt Klette.“ antwortete Frog. „Das haarige kleine Ding heißt Nova und die andere Katze Toni.“ sagte Kaltblut und sah grinsend zu uns. „Nova sagt mir was…“ sagte Frog und sah zu mir, sagte aber nichts weiter. Als Steamer sah wie sich Frog und Kaltblut gemeinsam kampfbereit machten, war es klar, dass er das nicht so hinnehmen würde. „Soll das jetzt ein schlechter Witz sein?! Das ist doch wohl nicht euer Ernst?! Was soll das? Ist das überhaupt erlaubt?“ fing er wieder zum herum schreien an. Plötzlich verschwand Frog neben Kaltblut einfach und tauchte im selben Moment neben dem Kerl mit den Rillen wieder auf welcher wiederum plötzlich mehrere Meter durch die Luft segelte. Frog hatte ihn anscheinen mit solch einer Wucht getroffen, dass es ihn vom Boden gehebelt hatte. Frogs Schulter, mit der er ihn gerammt hatte, fing kurz darauf zu rauchen an. Anscheinend wurde er von der Säure von dem Rillen-Kerl erwischt. Ich sah kurz auf Fumy der einfach nur vor uns stand und planlos ins Nichts starrte. „Was ist mit dem?“ fragte ich Toni. „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube der ist völlig benebelt. Mach dein Feuer auf ihn und schau wie er reagiert.“ sagte mir Toni. Also warf ich einen Feuerball auf Fumy. Als er ihn erreichte sah man wie Fumy sich in Rauch auflöste. Da wo er eben war, war nur noch eine große Rauchkugel. Als der Feuerball einfach durch die Kugel durchgeflogen war, wuchs aus dem Rauchball ein Rauchkörper heran und wurde dann wieder zu Fumy. „Interessant.“ sagte Toni. Fumy hatte meinen Angriff gar nicht bemerkt und stand weiter nur herum. „Komm. Wir helfen Kaltblut und dem Frosch.“ sagte ich zu Toni und ging an Fumy vorbei.


    Kaltblut und Raptor standen sich gegenüber. Raptor rasselte mit seinen Schuppen. „Deine Schuppen sehen toll aus, wie aus Metall.“ sagte Kaltblut. „Und deine etwas verbrannt.“ gab Raptor zurück und spähte in meine Richtung. „Kümmer dich um Fumy, der ist schon wieder abwesend.“ sagte Raptor zu Steamer der gerade den Bewusstlosen versorgte. „Was? Arg! Dieser Idiot. Wo ist der nur immer mit seinem Kopf. Als ob sein Hirn noch immer vernebelt wäre. Hey! Fumy! Aufwachen! Die Zwei spazieren gerade einfach an dir vorbei!“ schrie Steamer. „Hngr.“ hörte ich von Fumy der anscheinend gerade wieder aufwachte. Er schaute sich verwundert um, als er merkte, dass wir nicht mehr vor ihm standen. „Dageblieben! Ich muss euch auschecken!“ sagte er zu uns. Er kam wieder auf uns zu. Er holte aus drei Meter Entfernung zum Schlag aus und verwandelte sich mitten drinnen in Rauch. Die Rauchkugel flog schnell auf mich zu, doch ich konnte ihr einfach ausweichen. Neben mir wurde er wieder fest und versuchte nach mir zu greifen. Ich zündete meine Flammen an und versuchte ihn zu verbrennen, doch er verwandelte sich schon wieder in Rauch. Das Feuer konnte ihm nichts anhaben. Die weiße Rauchwolke hüllte mich plötzlich ein und als ich sie einatmete, blockierte meine Lunge. Ein stechender Schmerz durchzog meinen Hals bis runter zu meinen Lungen. Mein Kopf dröhnte und alles wurde weiß um mich herum. Ich machte einen Satz zur Seite und fing stark an zu husten. Keuchend rappelte ich mich wieder auf. „Atme das bloß nicht ein!“ sagte ich zu Toni. Er sah mich besorgt an. „Es tut mir Leid, Nova. Ich kann dir da echt nicht helfen.“ sagte er. „Ist schon in Ordnung. Wir haben es ja so ausgemacht.“ sagte ich noch immer keuchend. Plötzlich hatte ich eine gefährliche Idee. In seinem Gaszustand war Fumy ja anscheinend nicht antastbar. Aber meine Flammen verbrennen ja auch die Luft. Allerdings war sein Rauch ein nicht entflammbares Gas aber ich wusste nicht ob es ein Edelgas war oder nicht. „Toni. Geh besser ein paar Schritte zurück. Ich weiß nicht wie das hier ausgehen wird.“ warnte ich ihn.


    Ich formte auf meinen Fingern eine Zwiespalt-Flamme und stach damit auf den gerade wieder fest gewordenen Fumy ein. Er wurde, wie erwartet direkt wieder zur Wolke. Ich steckte meine Hand in die Wolke aus Rauch und es gab eine Reaktion. Der weiße Rauch fing Feuer und verbrannte. Schwarzer Qualm stieg auf und Fumy kam sofort aus der Wolke und wurde wieder fest. Seine weißen Haare und seine Schulter standen in Flammen. „Was zum…?“ sagte er und wechselte noch einmal den Zustand. Das Feuer auf ihm ging wieder aus als er zur Rauchkugel wurde. Doch nun war er in keiner seiner Formen vor mir sicher. Er nahm wieder Gestalt an. „Teufel?!“ beendete er seinen Satz. „Wie ich sehe hat dein Gasförmiger Aggregatzustand keine volle Elektronen Außenhülle.“ sagte ich grinsend. „Wie zum Teufel kannst du meinen Rauch anzünden?“ fragte er und griff sich an seine verbrannten Haare. „Was auch immer du für ein Element benutzt, ich kann die Verbindung vervollständigen und dich damit brennbar machen.“ antwortete ich und zeigte ihm die Zunge. „Was laberst du da! Was weißt du schon über Elemente? Du bist doch noch nicht mal zehn Jahre alt. Das kannst du mir nicht erzählen!“ sagte er. „Mein Körper gibt dir in diesem Zustand keine Information über mein Alter oder meine Erfahrung.“ sagte ich in meiner kindlichen Stimme und wusste wie unglaubwürdig ich klingen musste. Selbst ich war überrascht, dass dieses Wissen noch einmal nützlich sein würde.


    Er wurde wütend und versuchte mich nun wieder in seiner Wolke einzuschließen, aber ich stach ihn erneut mit meiner Zwiespalt-Flamme. „Whaaa! Das gibt’s doch nicht! Wie kann das sein!?“ schrie er als sich sein Arm entzündete. Er wechselte wieder zwei Mal die Form und löschte somit das Feuer. „Gut Nova! Weiter so!“ jubelte mir Toni zu. „Ne. Da hab ich keinen Bock!“ schrie Fumy und ging zurück zu Steamer. „Kümmer du die um den Rotschopf! Die kann meinen Rauch anzünden!“ klagte er. „Was? Wie denn das?“ fragte Steamer. „Keine Ahnung, Mann! Die labert irgendwas von Elementen oder so. Kämpf du doch gegen die.“ sagte Fumy. „Aber ich hab die Sphäre! Ich kann so nicht kämpfen!“ meinte Steamer. „Ja und? Ich auch nicht!“ schrie er zurück. „Ich spring für dich ein. Lass mich gegen Nova kämpfen. Übernimm du dafür Kaltblut hier. Der kann dir nichts als Wolke anhaben.“ mischte sich Raptor ein und rannte in meine Richtung. „Nova pass auf! Der hat unseren Kampf gesehen!“ rief mir Kaltblut zu und versuchte Raptor aufzuhalten, wurde aber von Fumy geblockt. „Alles klar! Atme ja nicht seinen Rauch ein! Der ist nicht gut.“ rief ich zu Kaltblut. Er wollte gerade antworten da stand er schon in der Wolke.


    Vor mir stand nun der Metallschuppen-Raptor der mit seinen Schuppen rasselte. Ich wusste nicht in wie fern mein Feuer gegen ihn was ausrichten konnte. Also schickte ich eine Feuerwelle auf ihn. Er blieb einfach stehen und lies sich treffen. Die Flammen zeigten keinen Effekt. „Sorry Nova. Ich bin Feuerfest.“ sagte er und kam auf mich zu. Seine Bewegungen waren recht langsam und es sah so aus als würden die Schuppen ein enormes Gewicht haben. Außerdem schienen sie sehr scharf zu sein. Ich überprüfte seinen Körper doch es gab keine Stelle an der keine Schuppen waren. Nur seine Augen waren nicht mit Schuppen bedeckt. „Sein Maul! Versuch ihn von innen zu verbrennen.“ sagte Toni. Jetzt sah ich es auch. Sein Zahnfleisch sah ganz normal aus. Ohne Schuppen. Ich musste es versuchen. Ich konnte ihm einfach entkommen da ich schneller war als er, aber ich wusste nicht genau wie ich es bewerkstelligen sollte sein Maul zu öffnen. Da kamen mir seine Augen wider in den Sinn. Ich schoss einen Feuerball in sein Gesicht und tatsächlich, er schloss seine Augen für einen kurzen Moment.


    Ich sah kurz zu Kaltblut der erfolglos versuchte Fumy zu treffen der sich immer in seinen Rauch verwandelte. Und noch weiter Hinten stand ein, anscheinend stark verätzter Frog. Doch sein Gegner sah auch nicht mehr so gut aus.
    „Augen auf das Ziel!“ schrie Raptor und beschleunigte kurzzeitig. Er versuchte mir mit seinem Kopf zu rammen, doch ich konnte noch immer einfach ausweichen. Plötzlich sah ich wie sein Schwanz von der Seite kam. Er traf meine ganze Seite, da sein Schweif so dick war wie mein Oberkörper. Die Schuppen schnitten tief in meinen Arm und drückten mich weg. Der Schweif glitt weiter über meinen Rücken und schlitzte auch dort alles auf. Der Schlag war fatal. Ich konnte mich kaum mehr bewegen. Konnte er mich wirklich mit bloß einem Treffer K.O. schlagen? Wäre das nicht passiert wenn ich meine normale Größe hätte? Egal. Ich durfte nicht aufgeben. Der Raptor wusste worauf ich aus war und wollte deshalb nur nach mir treten. Ich konnte meinen rechten Arm nicht mehr bewegen, aber ich rollte mich noch ein kleines Stück zur Seite. Er stieg genau auf meinen Arm. Ich schrie auf vor Schmerz. „Glaubst du sie können dir den Arm nochmals ersetzen?“ fragte er mich höhnisch.


    Ich pumpte mein gesamtes Öl in meine unverletzte Hand. Sofort aktivierte sich die Rune auf meinem Rücken und die zwei Flammenflügel erschienen wieder. Meine Haare wurden stechend weiß und meine Haut glühte dunkelrot. Raptor erschrak und hob seinen Fuß von meinem Arm. Ich drehte mich um und hielt ihm meine Hand von unten an den Bauch. In meiner Hand war eine kleine Feuerkugel. Sie brannte extrem laut und die Luft um sie herum übernahm die Hitze die sie ausstrahlte. Es war ein kleiner Stern mit all meiner Energie. Die Zeit wurde wieder langsamer und ich konnte schnell aufstehen, da meine Schmerzen unterdrückt waren. Ich führte den Stern zu Raptors Maul und drückte ihn gegen seine Zähne. Der Stern verschlang alles was er berührte und riss ihm die Zähne aus. In seinem Maul verlor ich die Kontrolle über den Stern und stürzte auf den Boden zurück. Die Flügel auf meinem Rücken gingen aus und auch meine Haut und Haare wurden wieder normal. Ich war am Ende meiner Grenzen. All meine Energie in einem Angriff. Doch der Stern hatte sein Dasein noch nicht beendet.

    Im Auge des Betrachters-1


    Mit Tränen in den Augen sah ich zu Toni hinüber. „Was machst du?“ fragte ich schluchzend. „Ich habe mich mit der Sphäre verbunden.“ sagte er und über ihm schwebte jetzt die leuchtende Kugel die durch eine Art Lichtkette mit Toni verbunden war. „Hey. Nova ist eine Priesterin der Sonne. Sag lieber nicht zu viel über die Sonne, ich glaube sie ist da etwas empfindlich.“ flüsterte Kaltblut Toni zu. „Hab ich schon gemerkt.“ flüsterte Toni zurück. „Hey! Ich kann euch hören!“ sagte ich und wischte mir die öligen Tränen aus dem Gesicht. „Tschuldigung…“ entschuldigte sich Kaltblut schnell. Toni hingegen sah sich nur in der Umgebung um. „Ich kann die anderen Sphären sehen. Es sind mit uns fünf Teams auf dem Feld.“ sagte er und starrte konzentriert in eine Richtung. „Gleich fünf Teams? Kannst du auch sehen wie viele Mitglieder in den anderen Teams sind?“ fragte Kaltblut. „Nein. Dafür muss ich näher ran.“ antwortete Toni. „Was machen wir jetzt? Ich meine, sollen wir einfach auf ein Team zu gehen? Wie weit werden die Anderen weg sein? 10 Kilometer?“ fragte ich. „10 Kilometer trifft es ganz gut. Laut Regeln gibt es kein Zeitlimit. Das heißt, dass wir hier Tage verbringen können. Ich weiß leider nicht wie stark die anderen Teams sind oder wie sie vorgehen, aber für den Anfang würde ich behaupten, dass wir uns langsam in Richtung des nächsten Teams bewegen. Wenn wir Glück haben müssen wir nur gegen das letzte Team kämpfen die dann vielleicht schon geschwächt sind.“ sagte Toni. „Ich weiß ja nicht was du isst aber ich weiß von Nova, dass sie öfters etwas zu essen braucht.“ sagte Kaltblut. „Ja. Ich hab leider nur noch eine Sandfrucht bei mir.“ sagte ich. „Das könnte allerdings ein Problem werden. Hmm… Ich habe auch keine Nahrungspillen bei mir.“ sagte Toni und sah sich weiter um. „Lasst uns trotzdem in Richtung eines der anderen Teams gehen.“ sprach Toni weiter. Wir gingen zu dem Baum. Auf dem Weg dorthin fiel mir auf, dass in dem Gras kleine Insekten waren und es war leicht zu erkennen, dass Toni Mäuse oder ähnliches gewittert haben musste, da er immer wieder stehen blieb und in das Gras schaute. Nachdem wir einige Zeit gewandert waren konnte Toni das erste Team sehen. „Es sind vier Wesen. Drei sind Humanoid und der Sphären-Träger ist ein Elementar-Typ.“ sagte Toni. „So wie ich?“ fragte ich. „Nein. Er ist bereits in seiner Elementar Form. Es sieht nicht so aus, als ob er dafür seine Fähigkeit aktivieren muss.“ berichtete Toni weiter. „Was ist mit den anderen drei? Kannst du da etwas Genaueres erkennen?“ fragte Kaltblut. „Nein. Ich kann sie nur sehen.“ antwortete Toni.


    Plötzlich sahen wir wie eine Sphäre in der Ferne in den Himmel flog und dort hell explodierte. „Wie's aussieht ist eines der Teams bereits ausgeschieden.“ sagte Toni und wir alle starrten in die Explosion. „Sie sind da!“ sagte Toni auf ein Mal. Unter dem Baum standen sie. Der Sphären-Träger sah aus wie ein laufender Steinhaufen über dem eine kleine gelbe Blase hing. „Hallooo!“ rief einer der vier und kam auf uns zugelaufen. „Hey! Cage! Was machst du da du Idiot!“ schrie ihn sein Teamkolege an. Cage blieb auf halben Weg stehen und drehte sich um. „Was ist denn Squall?“ schrie er fragend zurück. „Pass auf!“ schrie Squall. Ohne, dass ich es gemerkt hatte, war Kaltblut blitzschnell vor gestürmt und war kurz davor Cage zu erreichen. Plötzlich fing Cage an zu leuchten und verschwand. In einem Kreis um die Stelle wo er verschwand entstand ein hellblauer Ring der sehr schnell immer kleiner wurde. Cage tauche nur wenige Meter entfernt wieder auf, noch immer mit seinem Rücken zu uns gekehrt. Der Ring erfasste Kaltblut, der es nicht schaffte ihm auszuweichen. Er blieb mitten in der Bewegung stehen und man sah wie von ihm aus, ein kleinerer blauer Ring entstand. Nach einer Sekunde verschwand der Ring wieder und Kaltblut bewegte sich wieder weiter. Als er merkte, dass Cage verschwunden war, blieb er stehen und sah in dessen Richtung. „Mach nicht immer so eine Scheiße, Mann!“ schrie Squall wütend herum. „Was denn? Ist doch nichts passiert.“ versuchte Cage sich zu rechtfertigen. Cage drehte sich wieder zu uns um und jetzt sah ich sein Gesicht. Er hatte gar keine Augen. Er hatte kurze braune Haare und sein Anzug hatte ein gelbes Sternenmuster.


    Squall hingegen hatte zwei kurze rote geflochtene Zwillingszöpfe die von seinem Kopf ab standen. Sein Anzug bestand aus einer Jacke und einem T-Shirt. Seine Hose sah aus wie ein riesiger Stofffetzen der um seine Beine gewickelt war. Der Elementar hatte keinen Anzug an und der letzte aus dem Team gab auch nicht viel von sich zu erkennen. Er hatte eine Mütze auf und seine Hände waren in den Taschen seines grauen Anzugs. Ich holte schon aus Vorsicht meinen Elementarpuffer aus meiner Tasche.
    „Lass Kaltblut den ersten Zug. Wenn wir ihre Fähigkeiten sehen, können wir uns eine Strategie ausdenken.“ sagte Toni leise zu mir. „Geht klar.“ antwortete ich. „Hey! Was ist das eigentlich für ein komisches Team was ihr da habt? Eine kleine Katze, n' kleines Kind und n' Dino?“ fragte Squall. Ich sah zu Kaltblut und dann zu Toni. Irgendwie hatte er schon Recht. Kaltblut ging langsam auf Cage zu, der nicht den Anschein machte, kämpfen zu wollen. Kaltblut war nicht in Kampfposition und hatte auch noch nicht seine Fähigkeit benutzt. Er musterte seine Gegner genau. „Du! Dino! Ist das da ein dritter Arm der da auf deinem Rücken hängt?“ fragte Squall. „Halt deinen Mund. Du wirst es noch bereuen in meiner Gegenwart zu sprechen.“ sagte Kaltblut kalt. Er ritzte sich mit seiner Kralle seine Hand auf und machte eine werfende Bewegung. Ein richtiger Batzen fiel vor ihm ins Gras. „Was hatte das jetzt zu bedeuten?“ fragte Squall sichtlich verwirrt. Man hörte ein leises Quietschen und plötzlich sprang der kleine Batzen auf Squall zu. Squall reagierte schnell aber doch sichtlich überrascht. Aus seiner Hand kam eine große rote Blase die er dem Blutklumpen entgegen warf. Als sich die rote Blase und die dunkelblaue Blutkugel in der Luft trafen, gab es eine kleine Explosion. Die Blase platzte und das Blut spritzte in alle Richtungen. Kaltblut hatte genau das erwartet und wollte nun auch wissen was die Fähigkeit von dem Mützentyp war. Ich sah wie er einen kleinen Blutsplitter in seiner Hand formte. Kaltblut machte einen Schritt zur Seite und warf den Splitter auf den Kerl mit der Mütze. „Imp, der zielt auf dich!“ rief ihm Squall zu aber Imp wich ohne Aufwand aus.


    „Der Dino will uns nur austesten. Um den kümmere ich mich. Cage schau du, dass du die Katze schnappst. Imp behalte du die kleine Göre im Auge und Troll… Du bleibst einfach nur du selbst.“ gab Squall seinen Teamkollegen als Anweisungen. Imp, der Kerl mit der Mütze blieb einfach nur stehen und regte sich nicht. Doch Cage bewegte sich um Kaltblut herum und versuchte an Toni heran zukommen. Kaltblut versuchte Cage aufzuhalten doch er teleportierte sich wieder weg und die Energie-Welle lies Kaltblut erneut kurz erstarren. Ich bemerkte, dass Cage wieder mit dem Rücken zu seiner Ausgangsposition auftauchte. Als Kaltblut Cage folgen wollte, merkte er eine rote Blase die auf ihn zu kam. Er wich zur Seite doch die Blase verfolgte ihn hartnäckig. Ich konzentrierte mich auf Cage, welcher nun fast vor mir stand und gab gleichzeitig noch Acht auf Imp. Toni positionierte sich hinter mir und gab mir Tipps. „Der Blinde hat sich jetzt zwei Mal exakt dieselbe Distanz teleportiert. Ich glaube weiter kommt er nicht. Aber du hast gesehen wie er Kaltblut festgehalten hat, dort wo er verschwunden ist, oder?“ fragte Toni. „Ja. Aber wie soll ich mich dagegen wehren?“ fragte ich. „Lass ihn nicht in deine Nähe!“ antwortete Toni. Plötzlich gab es eine Explosion. Kaltblut hatte die Blase angegriffen und sie somit zum Platzen gebracht und auf einmal stand Cage vor mir. Er holte mit seinem Fuß aus und wollte nach mir treten. Doch ich schickte reflexartig eine Flamme aus dem Elementarpuffer. Es entstand ein großes Flammenschild welches den Tritt abfing. Cage schrie auf als seine Hose Feuer fing. Er machte ein paar Schritte zurück und ich wunderte mich warum er sich nicht weg teleportierte. Ich schlug mit einer Flammenpeitsche nach Cage aber er drehte mir den Rücken zu und versuchte zu entkommen. Meine Attacke schlug auf den Boden auf, Cage war verschwunden. Er stand wider circa fünf Meter weit entfernt, mit dem Rücken zur Stelle wo er eben noch war. „Die Kleine hat einen Flammenwerfer!“ schrie Cage und löschte sein brennendes Bein.


    Ich musste mir mein Grinsen verkneifen, da ich ihn erfolgreich getäuscht hatte was meine Fähigkeit anging. „Nova! Rechts von dir!“ schrie Toni und machte einen Satz nach hinten. Imp fegte mich mit einem Kick von den Füßen. Noch mitten im Fall sprang er über mich und landete vor mir und schlug mir den Puffer aus der Hand. Vollkommen überwältigt von seinem plötzlichen Einschreiten landete ich auf dem Boden. Auch als ich noch am Boden lag, hörte Imp nicht auf sich um mich zu bewegen. Ich richtete mich wieder auf und sah wie Cage meinen Elementarpuffer aufhob. Zugleich schlug mir Imp mit seiner Handfläche auf die Brust. Mir blieb der Atem weg und ich keuchte nach Luft. „Wie funktioniert denn das Ding?“ hörte ich Cage fragen als er den Puffer in seinen Händen herumdrehte. Imps Bewegungen waren Rhythmisch und ausgeglichen, als ob er zu einem Lied tanzen würde. Es half alles nichts. Ich entzündete meine Flammen, meine langen roten Haare glühten rot auf und schossen in die Luft und flackerten zusammen mit meinen zu langen Ärmeln durch das Feuer. Eine Feuerwelle war bereits auf dem Weg zu Imp, doch dieser sprang einfach über die Welle ohne seine Bewegung zu unterbrechen. „Woha!“ hörte ich Squall von der Seite rufen der sich wegen meinen Flammen erschrocken hatte. Kaltblut nutzte diese Chance und rammte seine Blutlanze in eine von Squalls Blasen die er in der Sekunde entstehen hat lassen. Die Druckwelle warf beide zurück und in dem Moment nutzte auch ich die Ablenkung und warf einen Feuerball auf Cage. Cage teleportierte sich ohne zu zögern seitlich vom Feuerball weg und landete knapp hinter Imp und direkt vor der, noch immer langsam fliegende Feuerwelle.


    Bei Cages Auftauchen entstand nicht nur dort wo er verschwunden war ein Energiering, sondern auch dort wo er landete. Der Ring schloss sich um Imp und um die Feuerwelle und hielt sowohl Imp als auch die Welle für einen Moment fest.


    Als er realisierte was eben geschah ließ sich Cage auf den Boden fallen und duckte sich unter die Feuerwelle. Als sie sich wieder bewegte, flog der Schwall aus Flammen nur haarscharf über seinen Kopf hinweg. Imp verlor durch den plötzlichen Stopp sein Gleichgewicht und machte einen ungewollten Schritt nach vorne. Ich reagierte blitzschnell und stieß mich mit meinen Flammen vom Boden ab und sprang in die Richtung Cage und Imp. Ich zückte jeweils eine Flammenlanze in meiner Hand und rammte sie beide, Imp und Cage mitten in die Brust. Beide gaben ein Stöhnen von sich, als ich sie in den Boden rammte. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen wie Kaltblut sich mit seinem Schwanz und dem Arm auf seinem Rücken am Boden abstützte und sich selbst auf Squall schleuderte, der sich eben mit seiner eigenen platzenden Blase selbst umgeworfen hatte. Kaltblut segelte durch die noch immer in der Luft hängende Explosion und aus allen seiner sechs Extremitäten wuchsen Eislanzen. Er pfählte seinen Gegner wahrhaftig in den Boden. An seinen Beinen, Armen, seinem Bauch und an seinem Hals war Squall mit den Blutzapfen aufgespießt. Das Bild war um einiges schlimmer als das, was ich mit Cage und Imp gemacht hatte. Der Soforttod traf Squall. Troll sackte auf seine Knie. Sein ganzes Team war in einem Moment besiegt. Auch Toni stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Kaltblut zog sein Blut wieder ein und beschmierte seinen Körper mit Squalls Blut. Ich hob meinen Elementarpuffer auf den Cage fallen hat lassen und löste die Feuerlanzen auf die bis dato noch in den beiden steckten. Als die Flammen erlöschen, holten sie beide tief Luft und blieben keuchend und hustend am Boden liegen. Anders als bei meiner Flammenklinge die durch den Körper schneidet, durchdringt meine Feuerlanze zwar den Körper aber beschädigt das Fleisch nur minimal. Allerdings filtert die Flamme den Sauerstoff aus dem Körper in dem sie steckt, was dem Opfer die Kraft raubt. „Du zeigst Mitleid für deine Gegner, Nova.“ sagte Kaltblut zu mir. „Anders als du habe ich auch Mitleid mit ihnen. Außerdem ist es unser Ziel die Sphäre zu zerstören.“ sagte ich und deutete auf die Sphäre die über dem verzweifelten Troll schwebte.


    „Und was geschieht jetzt mit ihnen?“ fragte ich. „Nun ja. Wenn die Regeln hier nicht abweichen, werden sie wie alle besiegten Gegner hingerichtet.“ meinte Toni. „Hey! Noch sind wir nicht fertig.“ sagte Kaltblut und ging auf den Troll zu. Er packte ihn an seinem runden Rücken und hielt ihm eine Blutklinge an die Brust. „Willst du einen schnellen Tod oder möchtest du noch auf ein Wunder hoffen?“ fragte ihn Kaltblut. „Sei nicht so gemein und mach einfach die Kugel kaputt.“ sagte ich empört. Kaltblut hob nebensächlich seinen dritten Arm und schlug auf die Sphäre. Die Sphäre fing an stärker zu leuchten, die Kette zu Troll löste sich und sie flog langsam in den Himmel. Als sie dann endlich explodierte hörte man ein Geräusch von den Begleiter-Einheiten der Gegner. Sofort fielen aus der blauen Decke kleine Drohnen mit Greifarmen. Sie packten die vier Körper unserer Gegner und verschwanden mit ihnen dorthin zurück wo sie hergekommen waren. „Hmpf.“ hörte ich von Kaltblut. „Vielleicht zählt das hier nicht als Kampf und es geht für sie ganz normal weiter. Bis auf Sqall…“ sagte Toni. „Kann gut möglich sein.“ sagte ich. „Nova wie sieht’s mir deinem Feuer aus? Kannst du direkt weiter machen oder brauchen wir eine Pause?“ fragte Kaltblut. „Sieht gut aus.“ antwortete ich nach Gefühl. „Sehr gut. Zwei Teams warten schließlich noch auf uns.“ sagte er und grinste dabei kampflustig. „Wie’s aussieht steuern die zwei Teams die über sind, gerade aufeinander zu.“ sagte Toni und deutete in dessen Richtung. „Ich hoffe unser nächster Kampf wird nicht so kurz und das andere Team sollte etwas mehr drauf haben als das von eben.“ sagte Kaltblut. „Ich hoffe das nächste Team ist schon so geschwächt, dass wir das Ganze schnell beenden können.“ sagte ich. „Wo bleibt denn da der Spaß?“ meinte Kaltblut. Darauf gab ich keine Antwort und wir bewegten uns langsam auf die zwei anderen Teams zu.
    „Warum hast du dir eigentlich das Blut von Squall auf deine Schuppen geschmiert?“ fragte Toni. „Das ist ein Brauch von dort wo er her kommt.“ antwortete ich. „Oh je. Wo bin ich hier nur gelandet. Eine schrumpfende Sonnenanbeterin und ein meuchelnder Wilder mit Blutfetisch.“ seufzte Toni. „Wirf mich nicht in einen Topf mit ihm! Außerdem wissen wir noch überhaupt nichts über dich.“ sagte ich. „Ich? Über mich gibt’s nicht viel zu erzählen. In meiner Welt leben ein Großteil der Tiere und Humanoiden in einer Art Symbiose. Allerdings durch Meinungsverschiedenheiten in einzelne Fraktionen aufgeteilt.“ erzählte Toni. „Also bist du ein Haustier?“ fragte ich. „Nein! Mein Leben ist genau so viel wert wie deines auch!“ erwiderte Toni gekränkt. „So hab ich das nicht gemeint.“ sagte ich. „Ich und das Rudel in dem ich lebe, haben einen Pakt mit einem Stamm geschlossen. Sie töten uns nicht und wir greifen sie nicht an. Dafür verteidigen wir sie und jagen zusammen.“ erzählte Toni weiter. Seine Welt war wieder ganz anders als die von Blink und Kaltblut, abgesehen von meiner. Ich überlegte ob ich mir ein Leben in einer dieser Welten vorstellen könnte und dann musste ich daran denken, dass ich bereits in einer anderen Welt bin. Ich musste an Zuhause denken. Dadurch, dass ich die Sonne nicht mehr sehen konnte, konnte ich auch nicht mehr zu ihr beten. Kaltblut hatte es sicher leichter. „Für wen kämpfst du eigentlich? Kaltblut? Eine Familie hast du ja nicht, so wie ich das mitbekommen habe.“ fragte ich ihn. „Für meine Eier.“ antwortete er kurz. „Deine Eier?“ fragte ich zurück. „Meine Nachkommen. Das ist der einzige Grund warum ich lebe. Meine Rasse kann sich nur fortpflanzen wenn du deine Eier mit deren Anderer verbindest.“ sagte er. „Also bist du jetzt ein Mann oder eine Frau?“ fragte ich verwundert. „Meine Rasse hat kein Geschlecht. Wie gesagt ich brauche die Eier eines Anderen damit sich meine Eier entwickeln können.“ sagte er.


    „Aber rein von der Funktion deines Körper bist du dann aber weiblich. Obwohl deine Stimme und dein Verhalten eher männlich ist.“ schlussfolgerte ich. „Ich glaube nicht, dass du das so betrachten kannst, Nova.“ mischte sich Toni ein. „In deiner Sprache höre ich mich vielleicht so an, aber meine Sprache wird ja auch in deine übersetzt und umgekehrt.“ sagte Kaltblut. „Stimmt auch wieder. Also klinge ich für dich wie eine Katze?“ fragte ich Toni und musste dabei lachen. „Ja. Du hörst dich zumindest nicht so an wie ein Mensch.“ sagte er und grinste zurück. „Jaja.“ sagte ich zurück und sah auf Kaltblut der seinen Arm komisch bewegte. „Ist alles in Ordnung?“ fragte ich plötzlich besorgt. „Hmm? Oh! Ja. Ich merke nur gerade wie sich meine Haut langsam ablöst.“ antwortete er. „Ist das was gutes oder was schlechtes?“ fragte Toni. „Nicht sonderlich schlimm. Nur brauchen die neuen Schuppen ein paar Stunden um aus zu härten. Aber ich häute mich nicht jetzt sofort.“ antwortete Kaltblut. „Dann wirst du endlich meine Narben los.“ sagte ich und lächelte Kaltblut an. Durch unser kleines Gespräch ist die Zeit schnell verflogen und wir hatten die zwei, noch immer kämpfenden Teams erreicht. Die Szene spielte sich an einem kleinen Wasserfall ab. Es sah schon mehr nach Kampfareal aus als mitten im hohen Gras. Die Landschaft sah unbeschädigt aus, aber es lag überall Geröll herum. Aus der Distanz konnte ich nur die Sphären-Träger erkennen, die allerdings mitten drinnen wahren im Gefecht. „Drei Leute im rechten Team, einer am Boden. Fünf Leute im linken Team, auch einer am Boden.“ sagte Toni. „Fünf gegen drei ist doch ein bisschen unfair, oder?“ meinte ich. „Möchtest du ihnen jetzt helfen? Lege diese Gedanken mal lieber auf die Seite. Das Team mit nur drei Leuten dürfte zurechtkommen, sonst würden da nicht noch zwei stehen. Und außerdem haben wir auch eben gen vier gewonnen.“ sagte Kaltblut. „Ist ja schon gut. Ich mein ja nur.“ sagte ich als wir uns dem Geschehen weiter näherten.

    Das nächste Kapitel ist etwas länger als der Rest. Darum werde ich es in mehreren Teilen hochladen.


    An diesem Punkt möchte ich euch allen Frohe Ostern wünschen. Genießt die Feiertage, verbringt Zeit mit denen die euch wichtig sind und bemalt eure Eier mit bunten Farben.


    Kleine Osteraktion:
    Ich habe mir gedacht, für die die gerne etwas mehr über bestimmte Charaktere erfahren möchten, werde ich ein kleines Osternest gefüllt mit Hintergrundgeschichten dieser Person zukommen lassen.
    Viele Figuren haben nur sehr wenig Bildzeit oder wollen nicht gerne in der Geschichte darüber reden.
    Darum dachte ich mir, dass ihr von mir zu diesem Anlass über einen Charakter der euch vielleicht von der Person oder Fähigkeit her, gefallen hat, mehr erfahren wollt.


    In meinem Kopf hat jede Person in dieser Geschichte eine eigene kleine Hintergrundstory. Habt ihr nicht mittlereile auch schon eure eigenen Ideen was es mit den verschiedenen Personen auf sich hat?


    Ich für meinen Teil werde trotzdem damit vortfahren zwischendurch immer wieder kleine Einblicke über verschiedene Figuren zu geben.
    Ob diese es bis zum Ende der Geschichte überleben oder überhaupt nocheinmal einen Auftritt haben ist dahingestellt. Ihr wisst wie ihr es herausfinden könnt.


    Ich freue mich sehr darüber, dass diese Geschichte gelesen wird.


    Jason

    Aufstieg


    „Wo kommst du her?“ fragte ich Bee. „Meine Außenhülle wurde schwer beschädigt und wurde gewartet.“ antwortete Bee und setzte sich wieder auf meinen Nacken. „Herzlichen Glückwunsch! Du hast nun Rang 18 erreicht! Dir ist es nun gestattet die Rang 15 Lobby zu betreten. Weiteres ist es dir nun möglich, auch mit deinem Team an Kämpfen teilzunehmen. Das Gewinner-Team derartiger Turniere erhält mehr Punkte und wertvolle Kampfartefakte.“ fing Bee sofort an zu erzählen. „Was?! Rang 18? Wie ist das möglich? Warum bin ich mit nur einem Kampf 10 Ränge aufgestiegen?“ fragte ich geschockt. „Dein Rang wird durch deine Leistung in einem Kampf festgelegt. Umso besser du abschneidest, desto mehr Ränge kannst du aufsteigen.“ antwortete Bee. „Kaltblut... Was ist mit Blink und Kaltblut? Kann ich die noch sehen? Und kann ich noch in die 5er Lobby?“ fragte ich weiter. „Ja. Du kannst andere Teilnehmer noch treffen aber um die Rang 5 Lobby betreten zu können, musst du in Begleitung mindestens eines Teammitglieds sein welches dieser Lobby zugewiesen ist.“ antwortete Bee wieder. „Zum Glück.“ seufzte ich. Ich war nun neugierig und wollte die neue Lobby erkunden.


    Als ich aus meinem Zimmer ging bemerkte ich, dass ich nun auf einem anderen Gang stand. Ich ging den Gang entlang und landete in der Lobby. Die Lobby sah anders aus und es waren viel mehr Leute zu sehen. Die Verkaufsstände sahen anders aus und es waren viel mehr Sitzplätze. Plötzlich stand ich vor einer großen Puppe. Sie hatte keine Kleidung an aber eine neonpinke Perücke auf dem Kopf. Es war eine Schaufensterpuppe doch sie hatte Gelenke damit man ihre Arme und Beine bewegen konnte. Ihr Gesicht sah nicht sehr freundlich aus. Sie hatte keine Augen und ihre Mundwinkel waren eingerissen. Ich schenkte ihr nicht weiter Beachtung und drehte mich um. Auf einmal hörte ich ein krachendes Brechen hinter mir. Ich drehte mich erschrocken um sah wie die Schaufensterpuppe ihr Maul aufgerissen hatte und sich in meine Richtung bückte. Vor Angst erstarrt stolperte ich zu Boden doch jemand ging dazwischen. Es war die vermummte Frau mit den türkisen Steinen auf dem Kopf. Sie hielt ihren Stab vor die Puppe die sich daraufhin wieder in ihre Position zurück bewegte. „Nimm dich in Acht. Der Schein trügt. Naivität bringt dich ins Grab.“ sagte die vermummte Frau mit einer zarten jungen Stimme. „Danke…“ piepste ich. „Es ist wirklich grauenhaft, dass jetzt auch schon kleine Kinder kämpfen müssen.“ sprach sie weiter und beugte sich zu mir herunter und ich konnte spüren wie sie mich musterte. „Komm mit und bleib in meiner Nähe.“ sagte die Frau plötzlich und nahm mich an der Hand. „Halt warte! Wer bist du eigentlich und wohin bringst du mich?“ fragte ich als sie mich hinter ihr herzog. „Ich bin Moon und ich möchte dir gerne mein Team zeigen.“ antwortete sie. Wir verließen die Lobby und gingen einen Gang entlang. „Aber warum?“ fragte ich weiter. „Komm einfach.“ antwortete Moon kurz. Sie ging mit mir in ihr Zimmer. Zu meinem Erstaunen war ihr Zimmer um einiges größer als meines. „Seht mal was ich mitgebracht habe!“ sagte Moon und ging hinter mir in die Knie. „Hey! Moon du kannst doch nicht andauernd irgendwelche fremden Leute anschleppen, nur weil du sie 'süß' findest.“ sagte ein Mann dem lauter Blätter aus dem Kopf wuchsen und Wurzeln von seinem Kinn hingen, und kam dabei auf mich zu. „Aber seht sie doch nur mal an. Ich konnte nicht anders.“ meinte Moon. „Ist ja mal wieder typisch!“ fing der Mann mit den Blättern an laut zu schimpfen. Ein anderer Mann kam auf mich zu, sein Gesicht sah aus wie das eines Hasen. Er stand aufrecht und hatte einen schickes Hemd an und einen Zylinder auf dem Kopf. Er beugte sich nun auch zu mir hinunter. „Hallo junge Dame. Darf ich fragen wie du heißt?“ fragte der Hase mit einer beruhigenden höflichen Stimme. Sein Auftreten machte mich ganz wuschig. „Mein Name ist Nova.“ sagte ich.


    „Nova? Die Feuertante? Meine Fresse. Im Fernsehen hast du viel größer ausgesehen.“ schrie der Mann mit den Blättern aus der Mitte des Raums. „Ich heiße Loop. Sehr erfreut dich kennen zu lernen.“ sagte der Hase. „Ich bin Root. Und das da hinten ist Boom.“ sagte Root und zeigte auf eine Hängematte. „Aber jetzt in Ernst. Warum bist du so winzig?“ fragte Root. „Das geht dich Garnichts an!“ sagte ich schnippisch zu Root und zeigte ihm meine Zunge. „Hey du kleine…“ fing Root an doch er wurde von Loop unterbrochen. „Beruhig dich. Es gibt keinen Grund dich so aufzuregen.“ sagte er. Man hörte nur noch ein „Hmpf!“ von Root der sich genervt an den Tisch setzte. „Was hast du jetzt weiter mit ihr vor, Moon?“ fragte Loop und richtete sich wieder auf. „Ich – ich weiß nicht. Vielleicht kann sie ja mit uns essen.“ sagte Moon. „Wir haben erst gegessen. Ich glaube es wäre das Beste wenn du sie wieder gehen lässt.“ sagte Loop und trennte mich von Moon. „Awww. Ok. Aber du kannst uns jederzeit besuchen wenn du willst.“ sagte Moon. „Ok. Danke.“ sagte ich leicht verwirrt und wurde von Loop sanft aus dem Zimmer geschoben. „Mach‘s gut und komm bald wieder!“ hörte ich Moon noch sagen bevor die Tür zuging.


    Von der Situation komplett verwirrt merkte ich erst gar nicht, dass die Schaufensterpuppe schon wieder vor mir stand. „Was willst du von mir?“ fragte ich die Puppe, doch sie antwortete nicht und blieb regungslos stehen. Ich ging langsam von der Puppe weg aber behielt sie noch im Auge. In der Lobby angekommen sah ich wie sich einige Leute vor dem großen Arena Fenster versammelten. Ein Kampf wurde angekündigt. Ich setzte mich zu der Menge da ich den Kampf nicht verpassen wollte.


    „Und mit Sharp haben wir unseren zweiten Kandidaten. Das wird sicher wieder ein aufreibender Kampf!“ beendete der Sprecher seine Ansage. Das Bild zeigte Sharp, einen großen kräftigen Mann mit Glatze. Sein Anzug war nur eine Hose, denn sein stämmiger mit Muskeln bepackter Oberkörper war frei. Auf seiner Ganzen Haut waren weiße Kriegsbemalungen zu sehen. Sein Gegner war nun auch zu sehen. Ein junger Mann, dem runde Platten aus dem Rücken standen wie bei einem Dinosaurier. Die Platten schimmerten in allen Farben wie ein Regenbogen. Seine Arme waren im Vergleich zu seinem Körper viel zu groß und er stand da wie ein Gorilla. Weiteres trug er eine steinerne Maske die sein Gesicht verdeckte, doch zugleich sein Gesicht wiedergab. Sharp machte den ersten Zug und warf ein paar Splitter auf seinen Gegner, doch der wehrte sie mit einer leichten Handbewegung ab. Sharp war unbeeindruckt und griff seinen Gegner weiter mit Splittern an die aus seinem Körper wuchsen. Nun hob der Gorilla seine Arme und deutete mit seinen Händen „Stopp“. Vor seinen Händen entstand eine kleine Verzerrung in der Luft und eine seiner Platten auf dem Rücken färbten sich Weiß. Alle Splitter die auf ihn zukamen, blieben an der kleinen Verzerrung kleben und sammelten sich dort.


    Vor seiner Hand schwebte nun eine kleine Kugel aus Splittern. Er zeigte mit der Kugel auf Sharp und die Splitter schossen in dessen Richtung. Sharp wurde von allen Splittern getroffen, doch er sah nicht so aus als würde ihn das stören. „Netter Versuch Klopfer. Aber meine Knochen fügen meinem Körper keinen Schaden zu.“ sagte Sharp zu Klopfer. Klopfer stand nun aufrecht. Er war etwas größer als Sharp. Klopfer fuhr mit beiden Handflächen über den Boden und es bildeten sich erneut Kugeln vor seinen Händen. Man sah wie die Kugeln vor seiner Hand immer kleiner wurden. Er strecke wieder beide Arme nach vorne und zielte mit den Kugeln auf Sharp. Die kleinen Brocken schossen Richtung Sharp, welcher versuchte sie mit Knochensplittern abzuwehren. Doch seine Knochen prallten einfach an den Kugeln ab. Im letzten Moment ließ sich Sharp auf den Boden fallen und die Kugeln verfehlten ihn nur haarscharf. Die Geschosse schlugen in die Wand ein die die Arena umgab und hinterließen beachtliche Krater. Sharp bekam große Augen als er sah mit was er es hier zu tun hatte. Ich bemerkte, dass zwei von fünf der Platten auf dem Rücken von Klopfer sich weiß gefärbt hatten. Die anderen Platten waren nach wie vor bunt.


    Sharp feuerte nun wieder Knochensplitter auf Klopfer doch er konnte ihnen ausweichen und sie flogen immer knapp an ihm vorbei. Doch plötzlich hörte man lauter klackende Geräusche. Die Splitter die längst an Klopfer vorbei geflogen waren, prallten in der Luft hinter ihm aufeinander und stießen sich voneinander ab. Sie änderten mehrmals die Flugbahn als sie immer wieder wild aufeinander prallten und schlussendlich bewegten sich zwei der Splitter wieder in Richtung Klopfer. Klopfer drehte sich um und werte die kleinen Splitter ab. Doch Sharp hatte in diesem kurzen Augenblick die Distanz zu Klopfer überwunden und zog auf einmal zwei riesige Knochen aus seinen Oberschenkeln. Klopfer versuchte sich noch weg zudrehen, aber Sharp war schneller. Er rammte beide Knochen in Klopfers Rücken, verfehlte dabei und traf stattdessen eine bunte Platte von Klopfer. Die Platte brach und splitterte da die Knochen sie durchbohrten. Klopfer schrie wütend auf und versuchte Sharp in seine Finger zu bekommen. Man sah wie eine bunte Platte auf seinem Rücken aufleuchtete und es entstanden wieder diese Verzerrungen vor seinen beiden Handflächen. Er wirbelte mit seinen Armen um sich herum und versuchte Sharp zu treffen, welcher wieder Distanz aufbauen wollte. Sharp wurde von seinen Füßen gehoben und landete mit seiner Brust genau auf den Handflächen von Klopfer. Das Geräusch des reißenden Fleisches und der brechenden Knochen war grauenhaft. Ich sah wie der Brustkorb von Sharp explodierte und musste mir die Augen zuhalten weil ich dieses grässliche Bild nicht ertragen konnte.


    Ich hörte nur noch wie er auf den Boden aufschlug und einen leisen Regen aus Blut und Fleisch. Als ich wieder hinschaute sah man Klopfer, dessen dritte Platte sich nun auch weiß gefärbte hatte. An der Stelle wo eine Platte abgebrochen war, strömte eine weiße zähe Flüssigkeit heraus. Das Bild zeigte nun wieder Sharp der flach auf dem Rücken lag in einer Pfütze aus dunkelrotem Blut und kleinen Fleischfetzen. Seine Brust war komplett offen. Man konnte sein Herz schlagen sehen, welches offen in der Wunde lag. Plötzlich wachte Sharp auf und fing zum Würgen an. Ich fragte mich wie er noch leben konnte da er doch keine Lungen mehr hatte, doch er machte einfach weiter. Seine Rippen wuchsen wider zu, aber die Wunde blieb offen. Aus ihr flossen Unmengen von Blut als er sich aufrichtete. Er stand auf und blieb eine kurze Zeit stehen. Als Klopfer zum Angriff ansetzten wollte, fiel Sharp auf die Knie. Man sah nun sein mit Tränen und Blut verschmiertes Gesicht. Er schaute auf die zwei Behälter in denen seine Geliebten waren. Er öffnete seinen Mund und versuchte etwas zu sagen. Doch man konnte nichts hören. Er schloss seine Augen und kippte nach vorne. „Er hat gekämpft wie ein Berserker und ist gestorben wie ein echter Krieger, doch nicht alle können die retten die ihnen am wichtigsten sind…“ hörte man den Sprecher.


    Der Kampf war beendet und es wurde lauter in der Lobby. Die Gestalten die hier versammelt waren, fingen an sich zu unterhalten, doch ich ging einfach wieder auf mein Zimmer. Ich überlegte kurz ob ich wieder trainieren sollte, aber ich wusste mein Körper stand am Rande des Abgrundes. Als ich mich gerade dazu entschieden hatte zu Kaltblut zu gehen meldete sich plötzlich Bee. „Nova! Dein Team wurde soeben ausgelost um an einem Turnier teilzunehmen. Ihr werdet nun zusammengerufen um euch vorzubereiten.“ sagte Bee und es öffnete sich auf einmal eine Tür in meinem Zimmer die zuvor noch nicht da gewesen war.


    Ich ging in den Raum der aus meinem Zimmer führte. Ich war in einem kleinen Zimmer mit einer Couch, einem niedrigen Tisch und einem großen Anzeigefenster. Die Wand schloss sich hinter mir wieder und ich spürte wie sich das ganze Zimmer bewegte wie ein Fahrstuhl. Mir blieb gar keine Zeit um mich zu setzen, da öffnete sich die Wand hinter mir bereits schon wieder.


    Kaltblut trat durch die Öffnung in der Wand und stolperte fast über mich da ich noch immer mitten im Weg stand. „Whoa!“ sagte Kaltblut überrascht und machte einen Schritt zur Seite. „Nova? Bist du das?“ fragte er. „Wer denn sonst, du Bohnenstange.“ antwortete ich und grinste ihn an. Wir setzten uns auf die Couch und das Zimmer fuhr wieder weiter. „Lange nicht gesehen.“ sagte Kaltblut. „Ja. Hattest du garkeinen Kampf in letzter Zeit?“ fragte ich ihn. „Doch und ich habe ihn auch gewonnen. Der Kampf war aber Nichts im Vergleich mit dem gegen dich.“ sagte er. „Schleimer.“ sagte ich zu ihm und er grinste mich nur an. „So. Was wird uns jetzt erwarten? Ich meine, warum müssen wir zwei jetzt als Team kämpfen?“ fragte Kaltblut. Doch als ich etwas dazu sagen konnte öffnete sich erneut die Wand und eine kleine Gestalt betrat den Raum.


    „Toni!“ rief ich als ich den orangenen Kater sah der langsam in den Raum kam. Sein Fell war auf seinen Hinterbeinen komplett verbrannt und er war sichtlich nicht sehr erfreut mich zu sehen. Ich sprang auf und nahm ihn trotzdem in meine Arme. Er war nun viel größer, fast so groß wie ich, doch das hinderte mich nicht daran in auf meinen Schoß zu setzen. „Bin ich froh dich zu sehen.“ sagte ich und versuchte Toni den Kopf zu streicheln. Allerdings ließ er dies nicht zu und hüpfte wieder von meinem Schoß. „Wer ist das?“ fragte Kaltblut. „Oh! Richtig, ihr kennt euch ja noch gar nicht. Das ist Toni alias „Stalker“. Ich habe ihn bei meinem letzten Kampf in unser Team aufgenommen.“ erzählte ich Kaltblut. „Ah! Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Kaltblut.“ stellte sich Kaltblut vor. „Warte! Du bist Nova? Bist du außerhalb der Kämpfe immer so klein?“ fragte Toni erstaunt und starrte mich an. „Nein. Das ist nur passiert weil ich meine Flammen unvorsichtig benutzt habe.“ antwortete ich. „Hmm. Faszinierend.“ sagte Toni und wendete sich Kaltblut zu. „Die Freude ist ganz meinerseits.“ sprach er weiter und machte eine kleine Verbeugung vor Kaltblut. „Kann mir wer von euch sagen warum ich hier bin?“ fragte Toni. „Nun ja. Durch den Kampf gegen dich bin ich auf Rang 18 aufgestiegen und damit wurde mein Team bei einem Turnier eingetragen. Das ist alles was ich weiß.“ antwortete ich. „Du bist Rang 18? Wie hast du das geschafft? Ich bin erst Rang acht.“ fragte Kaltblut verwundert. „Welchen Rang hattest du bevor du gegen mich gekämpft hast“? fragte Toni. „Rang acht.“ antwortete ich kurz.


    „Was? Du kannst doch nicht zehn Ränge einfach so aufsteigen… Ich bin Rag 11. Wie ist das möglich?“ fragte Toni. „Ich weiß es auch nicht so genau, aber ich schätze es hat etwas mit der Rune zu tun, die ich von Kuro bekommen habe.“ sagte ich. „Kuro?“ fragte Toni. „Rune?“ fragte Kaltblut. Ich erzählte Toni von dem Duell gegen den Namenlosen und Kaltblut von dem, was in dem Kampf mit Toni passiert sei. Doch gerade als sie mich weiter fragen wollten leuchtete das Anzeigefenster auf und es erschien eine Liste mit Regeln. Eine weibliche Stimme kam aus der Wand und erklärte uns das Geschehen. „Grüße Teams. Ihr wurdet heute auserwählt um an einem unserer großen Turniere teilzunehmen. Unser heutiges Turnier trägt den Titel „Im Auge des Betrachters“. Bei diesem Turnier wird jedem Team eine Sphäre zugeteilt die nur von einem Teammitglied getragen werden kann. Die Sphäre gibt dem Träger Sicht über den Aufenthaltsort der anderen Sphären-Träger dieses Turniers. Dem Träger der Sphäre ist es allerdings unterbunden seine Fähigkeiten zu benutzen. Ziel des Spiels ist es die Sphären der anderen Teams zu zerstören oder ihre Träger zu besiegen. Das Team des letzten Sphären-Trägers der noch steht, gewinnt das Turnier und er oder sie und alle Teammitglieder erhalten ein hohes Preisgeld im Wert von 300 Punkten und einen zufälligen mächtigen Gegenstand. Alle weitere Informationen finden sie auf ihrer Anzeigetafel oder können von der Begleitereinheit abgerufen werden.“ beendete die Stimme ihre Rede.


    Auf der Tafel erschien eine Zeitanzeige von 10 Minuten welche Rückwerts tickte. „Wir müssen zusammen kämpfen?“ fragte Kaltblut. „Sieht ganz danach aus.“ antwortete Toni. „Taktik! Sphäre! Wer ist der schnellste von uns?“ redete er weiter. „Nova du bist nicht so schnell aber wir brauchen dich auch eher wegen deiner Feuerkraft. Toni du siehst schnell aus, aber wie geht es mit deinen Beinen?“ fragte Kaltblut. „Es sieht schlimmer aus als es ist. Wichtig ist auch noch wer am besten ohne seine Fähigkeit zurechtkommt, Kaltblut was ist deine Fähigkeit?“ fragte Toni. „Ich kann mein Blut manipulieren.“ antwortete Kaltblut kurz. „ Nova kannst du deine Flammen benutzen wenn du so klein bist?“ fragte er mich. „Ja, aber ich muss aufpassen.“ meinte ich. „Hmm. Dann sollte ich am besten die Sphäre tragen.“ meinte Toni. „Warum? Was hast du denn eigentlich für eine Fähigkeit?“ fragte ich Toni. „Ich kann mich durch die Luft ziehen.“ antwortete er. „Wie durch die Luft ziehen?“ fragte ich weiter. „Sagen wir es so, ich kann mich mit meinen Krallen an der Luft festhalten beziehungsweise von ihr Abstoßen.“ erklärte Toni. „Ja. Nein... Ich versteh‘s noch immer nicht…“ meinte ich. „Egal. Also ich werde die Sphäre tragen und ihr bildet einfach eine Mauer um mich herum. Ich führe euch dann zu den anderen Sphären-Trägern.“ saget Toni bestimmend. Wir stimmten beide dieser Strategie zu. „Ach ehm… Nova. Kannst du dich überhaupt bewegen in dem Ding da?“ fragte Toni und zeigte auf meinen Pullover. Er hatte Recht. Mein Pullover sah fast aus wie ein Kleid mit viel zu langen Ärmeln. „Ja, das geht schon. Ich muss nur die Ärmeln hochziehen.“ antwortete ich und lächelte ihn an. „Ok. Na gut. Gibt’s sonst noch irgendwelche Fragen?“ fragte uns Toni. Ich sah Kaltblut an der anscheinend schwer am Nachdenken war und zögerte deshalb mit meiner Antwort. „Nein. Keine Fragen mehr.“ antwortete Kaltblut nach kurzer Zeit. „Gut.“ meinte Toni und setzte sich neben mir auf die Couch. „Nova. Du bist das Schwert und ich bin das Schild. Ich werde versuchen das unausweichliche zu blocken und du schlägst zu, wenn du die Chance hast.“ sagte Kaltblut zu mir und setzte sich nun auch wieder auf die Couch. „Verstanden.“ antwortete ich kurz und holte eine kleine Sandfrucht aus meiner Innentasche und kaute auf ihr herum. Die Uhr zeigte noch knapp drei Minuten an. Schweigend und angespannt saßen wir da und warteten. Ich hob Toni wieder auf meinen Schoß und fing an seinen Kopf zu kraulen. Er knurrte kurz doch es wurde schnell zu einem Schnurren.


    Die Zeit war um und die Wand öffnete sich. Ein langer Gang wurde sichtbar der anscheinend in die Arena führte. Wir drei gingen durch den Gang und zu unserem Erstaunen mussten wir feststellen, dass es nicht die normale Arena war. Wir standen am Fuße eines Felsen mitten in einer kargen Wiesenlandschaft. Über uns der blaue Himmel auf dem ein paar kleine Wolken hingen. Aus der Ferne waren nur Bäume und kleine Hügel zu erkennen und es wehte ein sanfter Wind der das hohe Gras der es hin und her schaukeln ließ. „Wow! Das ist unglaublich!“ sagte ich und starrte in den Himmel. „Es fühlt sich gut an, aber ich weiß... es ist falsch...“ sagte Kaltblut und atmete tief durch. „Kaum zu glauben, dass das hier einfach nur eine Arena auf diesem großem Ding ist.“ fügte Toni hinzu. Plötzlich sammelte sich vor uns an einer Stelle in der Luft helles gelbes Licht. Es formte eine Kugel und wuchs heran, bis es circa die Größe eines Fasses erreicht hatte. „Das sieht fast aus wie die Sonne, nur in klein und zum Greifen nahe.“ sagte Toni. „Das mickrige Ding kannst du doch nicht mit der Sonne vergleichen!“ sagte ich laut zu Toni. Er starrte mich nur komisch an. „Er meint doch nur, dass es so aussieht wie die Sonne.“ mischte sich Kaltblut ein. „Das kannst du doch überhaupt nicht vergleichen! Du hast wohl noch nie die Sonne genauer betrachtet! Die Sonne schenkt uns Licht und Wärme und Energie die wir zum Leben brauchen. Auf dieser „Leinwand“ ist nicht Mal ein Abbild von ihr zu sehen. Kein Wunder, dass wir hier drinnen verrotten.“ regte ich mich weiter auf. „Nova! Nova! Komm wieder runter. Es bringt dir hier gar nichts dich aufzuregen.“ versuchte mich Kaltblut zu beruhigen. „Ist mir egal. Ich kann mich gar nicht mehr richtig erinnern wie meine echten Sonnen eigentlich aussehen.“ sagte ich und stand kurz davor in Tränen auszubrechen, da berührte Toni plötzlich die Sphäre.

    Bee:


    Bee ist die Begleiter-Einheit (kurz: B.E.) die jeder Wettstreiter zur Verfügung gestellt bekommt.
    Ob das jetzt etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist, lässt sich nicht genau sagen.
    Es ist beides zugleich, für manche mehr das Eine für andere mehr das Andere. Bee besteht aus zwei Teilen.
    Teil 1.: Der deutlich sichtbare weiße Halbkreis der den meisten Wettstreitern im Nacken sitzt.
    Teil 2.: Der unsichtbare Teil der am Nervenstrang der Wirbelseule unter der Haut befestigt ist.
    Bee verwandelt deine Sprache die du sprichst in eine Datei, die von dem "Mark-Chip" empfangen wird.
    Er kann dir Dinge in deinem inneren Auge anzeigen und in deinem Kopf mit dir sprechen.
    All das und noch mehr ist nur durch den äußeren Teil von Bee verfügbar.
    Er dient mehr als Hilfe, wohingegen der Mark-Chip haupsächlich zur Absicherung der Organisation dient.
    Bee ist ein wichtiges Gerät, durch den das Leben auf dem Schiff um einiges erleichtert wird.

    Dämon


    Ich musste die Einladung bei einem Schalter zu einem Trainingsraum abgeben um hinein zu dürfen. Drinnen angekommen blickte ich mich um und sah, dass dieser Raum um einiges größer war als mein Trainingsraum. Als Kuro den Raum betrat stellte ich ihm erst einmal ein paar Fragen. „Warum möchtest du gegen mich kämpfen? Bei diesem Kampf geht es aber nur um Sieg oder Niederlage und nicht um Leben und Tod, oder?“ fragte ich doch Kuro gab keine Antwort. Als wir uns näherten, merkte ich, dass ich jetzt ein kleines Stück größer war als er. Er war in der Tat sehr klein und sah zerbrechlich aus. Nichtsdestotrotz habe ich gesehen was er mit seinem Gegner gemacht hatte. Er hatte noch immer diesen starren leeren Blick und zitterte am ganzen Körper. Als er anfing ein klickendes Geräusch zu machen, wusste ich, dass ich den Kampf starten sollte. Ich erwartete einen Angriff von ihm, doch er stand nur herum und wartete. Ich warf einen kleinen Feuerball auf ihn. Der Feuerball traf ihn zwar aber er zeigte keine Wirkung. Nur sein Anzug war leicht angesengt. Ich entschied mich vorerst auf Distanz zu bleiben und abzuwarten aber Kuro ließ sich einfach nur von allen Angriffen treffen.


    Sein Oberkörper war nun frei sichtbar da ich den Anzug weggebrannt hatte. Auf der rechten Seite seines Oberkörpers waren alle Knochen sichtbar. Sie waren schwarz wie die seines Arms und sahen rau aus. Unter seinen Rippen sah man das rote Fleisch pochen. Sein Bauch war noch mit seiner bleichen Haut überzogen aber es sah auch nicht normal aus. Seine Haare verdeckten noch immer die Hälfte seines Gesichts und ich fragte mich ob er da auch keine Haut hatte. Als ich aufhörte ihn mit meinem Feuer anzugreifen gab er wieder dieses knurrende Klicken von sich. „Jaja, ist ja schon gut! Kannst du nicht reden oder was?“ fragte ich. Er knurrte als Antwort und ich fasste das als ja auf.


    Ich ging nun in den Nahkampf und benutzte den Elementarpuffer. Doch jedes Mal wenn meine Flammen seinen Körper berührten, lösten sie sich einfach auf. Ich wusste nicht weiter. Wie sollte ich jemanden besiegen den ich nicht angreifen kann? Plötzlich packte mich Kuro völlig unerwartet mit seiner Knochenhand am Kopf aber bevor ich reagieren konnte war ich ganz wo anders. Ich sah eine Kreatur mit unvorstellbarer Kraft gefangen im Körper von Kuro. Er sprach nun zu mir in meinen Gedanken und versuchte mir zu sagen, dass ich das Ding in ihm aufhalten muss und er glaubt, dass ich die Richtige dafür sei. Er nahm seine Hand wieder von meinem Kopf und ich war wieder im Trainingsraum. Kuro starrte mich an und sah mir nun auf meine Brüste. Ich sah auch an mir runter. Meine Öltanks waren noch gut gefüllt aber ich verstand was er mir sagen wollte. Ich musste es probieren ihn mit meiner Lebensflamme anzugreifen da sie sich anders verhielt als meine normale Flamme. Durch das auf Kämpfe ausgelegte Training hatte ich meine Flammen nun gut unter Kontrolle und sie verbrauchten nur noch sehr wenig meines Öls, wenn ich sparsam war. Ich ließ meine Flammen das ganze Öl aufbrauchen und merkte wie mir kalt wurde. Als endlich meine Lebensflamme anging färbten sich meine Haare wieder weiß und meine Haut glühte rot. Meine Kleidung hielt der Hitze nur schwach stand, wie ich merkte und wollte sich wieder auflösen. Ich nahm den Elementarpuffen und griff Kuro mit einer verstärkten Flammenklinge an. Unerwartet traf ich ihn sogar und sein Körper fing zu brennen an. Er heulte laut auf und sein Zittern wurde stärker. Er versuchte nun mich anzugreifen aber er war recht langsam. Er schlug mit seiner Knochenhand nach mir aber ich wich aus, doch in der Luft entstand ein Riss der mich auf den Boden schmetterte. Kuro konnte anscheinend mit seinen Vibrationen seine Umgebung beeinflussen. Ich stand schnell wieder auf und griff ihn weiter an und da sah ich es. Seine verdeckte Gesichtshälfte wurde sichtbar.


    Sein Kiefer, sein Nasenknochen. Schwarz und offen. Er starrte mich mit seinem zweiten Auge an. Es war pechschwarz. So schwarz wie seine Knochen. Das Auge starrte mir in die Seele und ich sah die Bestie in ihm, die mich aus seinem Auge anschrie und ich spürte ihren Hass und ihren Zorn.


    Ich war starr vor Angst. Doch Kuro beruhigte sich wieder. Es war unbeschreiblich. Alleine die Präsenz dieses Monsters war erdrückend. Ich verstand nun auch was Kuro von mir wollte. Er wollte, dass ich die Bestie in ihm zerstöre. Sollte das nun heißen, dass ich ihn töten müsste? Als ich meine Flammen ausmachte, legte mir Kuro erneut die Hand auf meinen Kopf. Ich tauchte wieder in seine Gedanken ein. Ich sah die Schemen der Kreatur in Kuro die in einem Art Käfig eingeschlossen war. Er zeigte mir wie die Kreatur ausbrach und alles zerstörte und dann kam ich und besiegte die Kreatur. Ich sah Ausschnitte aus seiner Vergangenheit, wie die Bestie durch Beschwörungen in den Körper eines Menschen gezogen wurde und wie der Mensch daraufhin seinen eigenen Körper verlor. Ich sah wie das Monster in seinem Gefängnis wütete und versuchte sich zu befreien. Kuros Körper hatte kein Herz mehr zum Fühlen, keine Zunge zum Sprechen, keine Augen um zu sehen. Kuro bekam einen Teil der Kraft der Kreatur und konnte diese benutzen. Doch die Kraft die Kuro hatte war nur ein Sandkorn in der Wüste zum Vergleich gegenüber der Kraft des Dämons.


    Kuro nahm seine Hand wieder weg und ich war wieder in meinem eigenen Kopf. Kuro drückte mich auf den Boden und stach mir mit seiner Knochenhand in den Rücken. Ich schrie auf und versuchte mich zu befreien aber sein Griff war zu stark. Er schnitt mir verschiedene Striche in den Rücken doch vom Schmerz überwältigt verlor ich mein Bewusstsein.


    Ich wachte in meinem Zimmer auf. Ich fühlte die frische Wunde auf meinem Rücken und sah den Elementarpuffer neben mir auf dem kleinen Tisch liegen. Ich stand auf und ging zurück zur Trainingshalle um mir meinen Rücken im Spiegel anzusehen. Auf meinem Rücken war eine Art Rune eingeschnitten. Sollte das das Zeichen sein, dass ich die Auserwählte war um den Dämon in Kuro zu besiegen? Ich hatte keine Ahnung. Ich war wieder geschwächt da ich meine Lebensflamme benutzt hatte und holte mir etwas zu essen. In meinem Zimmer angekommen hörte ich Bee in meinem Kopf „Kampf Nummer Drei wird gestartet.“ „Das ist doch jetzt wohl ein schlechter Scherz, oder?“ fluchte ich. „So kann ich doch nicht kämpfen!“ aber da wurde ich schon in die Arena geschoben.


    Ich ignorierte den Sprecher und versuchte mich zu konzentrieren. Ich spürte wie mein Rücken bei jedem Herzschlag pochte. Ich hatte kaum Öl und ich wollte meinen Körper nicht weiter mit meiner Lebensflamme belasten. Ich sah mich in der Arena um, doch ich konnte niemanden erblicken. Da schoss auf einmal eine kleine orangefarbene Kugel an mir vorbei. Sie streifte mich leicht an meiner Schulter und ich hatte dort ein paar kleine Schnitte. Ich sah mich wieder in der Arena um, doch ich konnte noch immer Niemanden sehen der die Kugel auf mich geschossen hatte. Da kam die Kugel wieder geflogen. Dieses Mal blockte ich sie mit meinem Arm. Die Kugel fiel vor mir auf den Boden und ich hatte drei tiefe Schnitte auf dem Arm. Ich drückte die Wunden zu, machte ein paar Schritte zurück und betrachtete die Kugel. Es war eine kleine orangene Katze mit blauen Streifen die da vor mir stand und mich anfauchte. Sie sah etwas anders aus als die Katzen die ich kannte, denn sie hatte vier Vorderbeine und mehrere Fühler die aus ihrem Rücken ragten. „Bist du mein Gegner?“ fragte ich die Katze. „Hey, ich bin auch nicht glücklich darüber gegen einen so großen Gegner zu kämpfen.“ antwortete die Katze mit einer tiefen männlichen Stimme.


    „Oh! Du bist also gar keine Katze?“ fragte ich überrascht von der tiefen Stimme. „Nein. Ich bin ein Aare und mein Name ist Toni.“ antwortete der Kater. „Wie jetzt? Toni? Was ist das denn für ein Name?“ fragte ich belustigt. „Hmpf! Zumindest kann ich mich an meinen echten Namen erinnern und laufe hier nicht mit irgendeinem Fakenamen herum.“ sagte Toni hochnäsig. „Was meinst du mit Fakenamen?“ fragte ich. „Ha! Glaubst du, dass der Name den du hier bekommen hast, der Name ist den dir deine Eltern gegeben haben?“ fragte er und ich versuchte mich daran zu erinnern, doch ich konnte es nicht. „Wir alle haben hier diese Fakenamen bekommen. Das sind nur nicht unsere richtigen Namen. Mich nennen sie Stalker, aber das lass ich mir nicht gefallen! Ich bin stolz auf meinen Namen und den möchte ich auch behalten.“ sprach Toni weiter. „Nova…ist nicht mein richtiger Name…? Aber ich kann mich an keinen anderen erinnern...“ sagte ich. „Tja ich schon.“ sagte Toni und setzte zum Sprung an.


    Verwirrt wegen meinem Namen versuchte ich mich trotzdem auf meinen Kampf zu konzentrieren. Ich versuchte Toni in einer Flammensäule zu fangen, doch er drehte sich so schnell um seinen eigenen Körper, dass die Flammen sich um ihn herum bewegten. Ich wurde ein weiteres Mal von seinen Klauen erwischt. Wieder meine Schulter, knapp am Hals vorbei drei große Schnitte. Ich bemerkte, dass Toni auf jeder Pfote nur drei Zehen hatte. „Hör mir bitte zu! Ich will nicht gegen dich kämpfen und ich kann auch nicht. Ich habe gerade erst gekämpft.“ sagte ich. „Daran kann ich nichts ändern. Du kennst die Regeln.“ sagte er und startete einen weiteren Angriff. „Aber was ist wenn wir uns beide dazu entschließen ein Team zu gründen?“ fragte ich und wich seinem Angriff aus. „Ich glaube kaum, dass die das zulassen werden. Aber wenn du willst nehme ich dich in mein Team auf.“ sagte Toni und versuchte auf meinen Rücken zu springen. „Aber ich hab schon ein Team…!“ stoppte ich als Toni auf meinem Rücken landete und sich festkrallte. Ich zündete Instinktiv meinen Körper an. Der Kater fauchte laut und sprang wieder von meinem Rücken. „Nun gut. Wenn ich dich nicht überreden kann dann zwinge ich dich dazu!“ sagte ich und zückte meinen Elementarpuffer. Ich schickte ein großes Drachenodem in Tonis Richtung mit meinen letzten Ölvorräten. Toni wurde vom Feuer erfasst und mitgerissen. Sein Fell ging in Flammen auf und er wälzte sich auf dem Erdboden. Endlich von den Flammen befreit stand er wieder mit versengtem Fell auf. „Keine Kraft mehr? Und was war das dann bitte?“ fragte er. „Das letzte Bisschen Öl in meinem Körper.“ antwortete ich. „Hmpf!“ gab Toni von sich aber er wollte nicht aufgeben.


    Ich sah wie seine Krallen aufleuchteten als er auf mich zu flog und sich wieder schnell zu drehen begann. Mir blieb keine andere Wahl ich musste meine Lebensflamme einsetzen wenn ich nicht verlieren wollte. Als ich sie anmachte überkam mich eine Welle an Hitze anstatt von Kälte. Ich spürte wie aus der Rune auf meinem Rücken zwei Stichflammen kamen. Die Rune hatte irgendwie meine Lebensflamme verändert. Ich spürte wie die Flamme nicht mehr so viel meiner Energie fraß aber dennoch mit gleicher Stärke brannte. Was hat Kuro da mit mir gemacht? Warum hatte diese Rune so einen starken Einfluss auf meine Fähigkeit? Ich konnte mir diese Fragen leider nicht selbst beantworten. Ich musste mich jetzt aber weiter auf den Kampf konzentrieren. Mit meiner neuen Kraft bewegte ich mich auch schneller als sonst. Es kam mir so vor als ob alles um mich herum etwas langsamer geworden war. Ich konnte den Angriffen von Toni problemlos ausweichen und meine Attacken platzieren aber ich wollt ihn nicht töten.


    „Was ist das? Ich glaube ich sehe nicht recht! Ist denn das möglich? Ich glaube unsere geliebte Nova unterschätzt die Lage in der sie sich befindet.“ fing der Sprecher empört zu reden an. „Ein solches Verhalten wird nicht geduldet! Machtaneignung durch jemand anderes muss bestraft werden!“


    Einer der Behälter in denen meine Familie war wurde in die Mitte der Arena gehoben und schwebte dort in der Luft. In dem Behälter war mein Pate mit Ketten gefesselt. „Nein! Nein! Aufhören!“ schrie ich und rannte unter den Behälter, doch Bee versetzte mir einen Schlag und ich fiel auf meine Knie. „Bitte…Nicht.“ sagte ich und fing zum Weinen an. „Nehmt mich…aber bitte…lasst meine Familie frei!“ schluchzte ich. „Nova! Du kannst nichts machen…“ sagte der halb verbrannte Toni. „Nein! Hört auf damit! Lasst ihn frei!“ schrie ich. Ich sah meinen Paten durch das Glas des Behälters an und er versuchte mir etwas zu sagen aber ich konnte ihn nicht hören. Langsam füllte sich der Behälter mit einer Flüssigkeit. Die Flüssigkeit löste langsam die Kleidung und die Haut von meinem Paten auf. Ich sah ihn vor Schmerz aufschreien aber er konnte sich nicht bewegen. Ich konnte nichts machen, ich konnte nur zusehen wie er sich langsam in der Flüssigkeit auflöste.


    In mir staute sich Zorn und Wut auf. Meine Flammen gingen an und ich bekam mehrere Schläge von Bee, doch das war mir egal. Der Cocktail aus Stromschlägen, meiner Lebensflamme und dem Zorn über den Tod meines Paten war zu viel für mich. Ich entfachte ein riesiges Inferno und brannte alles in meinem Umkreis nieder. Mir war egal ob ich Toni dabei treffen würde oder nicht, ich wollte nur, dass alle die für das verantwortlich waren dafür büßen. Toni schrie als ihn meine Flammen erwischten und der Behälter barst in der Hitze meines Feuers, die Flüssigkeit platschte auf den Boden und versickerte. Es war keine Leiche mehr zu sehen und auch die Ketten hatten sich aufgelöst. Ich spürte wie meine Flammen an meinem Körper zehrten und ich wusste, dass ich jetzt die kritische Grenze erreicht hatte. Meine Flammen gingen aus und ich fiel auf den Boden. Bee hatte es aufgegeben mich zu schocken und es kamen wieder die Drohnen in die Arena. „Ich... nehme Stalker in... mein Team... auf.“ sagte ich noch mit letzter Kraft. Ich wurde direkt auf mein Zimmer gebracht und schlief dort ein.


    Mein Wutanfall hatte schwere Schäden an mir selbst hinterlassen. Ich hatte nun den Körper einer Fünfjährigen. So tief bin ich noch nie gekommen. Meine roten Haare hingen mir nun bis zu den Füßen und meine Brüste waren schwer, da sie sich wieder mit Öl gefüllt hatten. Es sah sehr merkwürdig aus und es fühlte sich auch so an. Auch meine Kleidung war mir viel zu groß und schliff am Boden. Ich schloss mich die nächsten Tage in meinem Zimmer ein und versuchte den Schmerz über den Verlust meines Paten irgendwie zu lindern. Ich aß sehr viel und heulte Tag und Nacht. Kaltblut und Blink klopften jeweils kurz an der Tür aber da ich nicht öffnete gingen sie wieder. Ich wollte einfach nur alleine sein. Ohne die Rune von Kuro wäre das nie passiert. Ich hätte gar nicht erst gegen ihn kämpfen dürfen. Ich griff nach dem Elementarpuffer und betrachtete ihn kurz in meiner Hand. „Das bringt ihn auch nicht wieder zurück!“ schluchzte ich und schleuderte ihn in die Ecke. Ich griff mir auf den Rücken und tastete die Rune ab. Die Linien waren hart und verheilten nicht wie die Schnitte die ich von Toni hatte. Warum ich? Warum kann das nicht alles nur ein schrecklicher Traum sein? Ich wünschte ich hätte diese Gabe nicht.


    Plötzlich öffnete sich eine kleine Lade in der Wand und Bee flog aus ihr heraus. Ich griff mir an den Nacken und merkte erst jetzt, dass Bee die ganze Zeit nicht da war.