Beiträge von Thrawn

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Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Wo habe ich irgendetwas von Rassismus gesagt?

    Wie gesagt implizit hier:

    wenn ich, rein von der Theorie her, sagen würde, ich verachte, verabscheue oder ekel mich vor einer bestimmten Menschengruppe, Sexualität ect,

    Die allgemeine Formulierung "vor einer bestimmten Menschengruppe ekeln" schließt effektiv auch den Ekel vor Menschen aufgrund ethnischer Zugehörigkeiten mit ein. Das ist nichts anderes als Rassismus.

    Wobei der Gedanke, dass Diskriminierung aufgrund von Sexualität in Ordnung sei, eigentlich für sich schon schlimm genug ist.

    Liest euch mein Beitrag doch bitte noch mal durch

    Habe ich getan. Aber der Punkt ist wie gesagt, dass, selbst wenn ich mal wohlwollend annehme, dass du selbst nichts gegen Leute mit einer bestimmten Sexualität hast, du in deinem Beitrag eben in Frage gestellt hast, ob es wirklich schlimm ist, wenn andere Leute diese hassen. Effektiv hast du gefragt, ob Diskriminierung aufgrund von Sexualität nicht eigentlich okay sei, und du hast das sogar noch auf andere Gruppen ausgedehnt, mithin also gleichzeitig auch implizit gefragt, ob etwa Rassismus u.ä. nicht okay wären.


    Und da ist die klare Position nun einmal: Nein, natürlich ist das alles nicht okay. Und zu behaupten, es sei okay, ist selbst menschenfeindlich, da das die Akzeptanz von Intoleranz und Menschenfeindlichkeit fordert.

    wenn ich, rein von der Theorie her, sagen würde, ich verachte, verabscheue oder ekel mich vor einer bestimmten Menschengruppe, Sexualität ect, dann würden sich hier alle aufregen, warum? Steht es den Menschen nicht frei zu mögen, oder vielleicht auch zu hassen?

    Muss man sich unbedingt dafür rechtfertigen? Warum können andere Menschen nicht einfach akzeptieren, dass man etwas bestimmtes mag oder eben nicht?

    was


    Wenn ich einen Menschen hasse bzw. entscheide, dass ich die Person nicht mag, dann ist das, weil die Person ein Arschloch ist oder was Schlimmes getan hat etc. Jemanden aufgrund von Sexualität zu hassen ist aber doch einfach nur ein Fall gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und entsprechend muss man das natürlich nicht akzeptieren, man sollte es auch nicht akzeptieren. Diskriminierung ist weder rational noch nachvollziehbar noch irgendwie zu rechtfertigen. Entsprechend verlange ich ironischerweise gar nicht, dass sich Leute in der Hinsicht für ihren Hass zu rechtfertigen versuchen, denn ich weiß, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt.

    Und zu sagen "Ich mag Homosexuelle nicht" ist auch nicht vergleichbar mit einem Satz wie "Ich mag Tomaten nicht" oder "Ich hasse Walnusseis". Geht schließlich um Menschen mit Rechten, nicht um leblose Dinge ohne Gefühle.


    Seid gegrüßt und willkommen, liebe Schreiberlinge!


    Es ist nun schon einige Zeit her, dass es bei uns im FF-Bereich einen Wettbewerb gegeben hat. Daher möchten wir gerne mal wieder einen hier veranstalten, der allerdings ein bisschen anders ablaufen wird als die bisherigen Wettbewerbe: Es gibt nach wie vor keine übergreifende Saisontabelle und außerdem soll neben dem kompetitiven Aspekt diesmal auch das Miteinander seinen Platz haben. Wie das genau abläuft, erfahrt ihr hier.


    Thema

    Das Thema dieser kleinen Wettbewerbsaktion wird eine Reizwortgeschichte sein. Das bedeutet, dass ihr bestimmte Begriffe vorgegeben bekommen werdet, zu denen ihr dann eine Geschichte schreibt. Die Begriffe müssen dabei in der Geschichte selbst vorkommen, aber wie genau ihr sie einbauen möchtet, ist euch dabei vollkommen selbst überlassen - es ist keineswegs verlangt, dass sich die Geschichte vollkommen um die jeweiligen Wörter dreht.

    Es werden allerdings nicht alle die gleichen Begriffe vorgegeben bekommen. Stattdessen werden wir das Ganze so organisieren, dass jede*r Teilnehmer*in vier Begriffe erhält, von denen si*er sich aber mit zwei anderen Teilnehmenden jeweils einen Begriff teilt. Ihr werdet also zwei Begriffe haben, die nur ihr habt und zwei, die auch jeweils eine andere Person hat. Es ist euch dabei in der Schreibphase des Wettbewerbs (dazu unten mehr) gestattet, eure Begriffe öffentlich zu posten und euch mit den anderen Teilnehmenden hier im Anmeldethema auszutauschen. Auf die Art könnt ihr Ideen und Assoziationen zu den Begriffen mit euren "Begriffspartnern" austauschen und euch so gegenseitig Anregungen geben. Auch Hilfesuchen zu den eigenen Texten ist grundsätzlich erlaubt, wenngleich natürlich euer Text am Ende nur von euch selbst verfasst sein sollte.


    Ablauf

    Dieser Wettbewerb wird in drei Phasen ablaufen:


    Phase Zeitraum
    Anmeldephase 1.6.-12.6.
    Schreibphase 13.6.-28.6.
    Votephase 29.6.-12.7.


    In der Anmeldephase könnt ihr bei Interesse einfach in dieses Thema schreiben und sagen, dass ihr an dem Wettbewerb teilnehmen möchtet. Ihr werdet dann in die Liste aufgenommen und erhaltet dann an dem Tag, an dem die Schreibphase anfängt, eure vier Begriffe. Anschließend habt ihr ungefähr zwei Wochen Zeit, um euren Text zu schreiben und an mich zu schicken. In der anschließenden Votephase werden dann die Texte mit dem bereits bekannten Votesystem des Bereichs bewertet. Dabei werden zu jedem Text auch die zugehörigen Begriffe gepostet, da es natürlich ein Bewertungskriterium sein kann, wie gut die Wörter in den Text eingebaut wurden.


    Weitere Hinweise

    • Eure Abgabe darf eine Wortgrenze von 2.500 Wörtern nicht überschreiten. Als einheitsmäßige Zählung nutzt das Fanfiction-Team den kostenlosen Service von woerter-zaehlen.de.
    • Beachtet zudem die allgemeinen Regeln für Wettbewerbe im Fanfiction-Bereich.
    • Bei diesem Wettbewerb ist es nicht gestattet, frühere Texte einzureichen, auch wenn sie zufällig eure Begriffe enthalten sollten.
    • Bei fast allen Reizwörtern handelt es sich um Nomen. Eine Liste der Wörter findet ihr weiter unten im Spoiler. Gerne können hier auch Begriffe vorgeschlagen werden, wenn ihr möchtet (die Zuteilung erfolgt trotzdem zufällig).
    • Bei Homonymen ist es euch grundsätzlich freigestellt, in welchem Sinn ihr das Wort versteht.
    • Die Autor*innen werden bei der Votephase nicht mit den Abgaben genannt, sodass jede*r, di*er es will, bis zur Siegerehrung anonym bleiben kann. Bedenkt aber, dass ihr natürlich trotzdem eure Anonymität aufgebt, wenn ihr euch mit anderen öffentlich austauscht.
    • Die Begriffe stehen im Nominativ, müssen aber nicht zwangsläufig in diesem eingebracht werden. Es sind auch Deklinationen erlaubt (zum Beispiel statt "(der) Baum" auch "(des) Baums"). Nicht zulässig sind hingegen Wortzusammensetzungen oder dergleichen.
    • Um für die Teilnahme an dem Wettbewerb eine Medaille erhalten zu können, muss ein den Regeln des Wettbewerbs konformer Text abgegeben werden. Ein Post im Anmeldethema ohne Abgabe ist hierfür nicht ausreichend. Die Medaillenbedingung gilt in der Woche als erfüllt, in der ihr euren fertigen Text abgebt.
    • Di*er Sieger*in des Wettbewerbs wird außerdem eine Siegermedaille des Typs Fee bekommen. Diese ist nicht vom globalen Medaillenlimit betroffen. Beachtet hierbei, dass nur eine Medaille vergeben wird - sollten aufgrund von Punktegleichstand zwei oder mehr Personen auf dem ersten Platz sein, wird zwischen ihnen ein Stechen abgehalten, das per Umfrage erfolgt.
    • Bedenkt außerdem, dass die Anmeldephase nicht ganz zwei Wochen geht, sondern schon am Freitag der zweiten Woche endet.

    Ich sag's mal so: Klar wäre es nett, wenn ein Haufen gerechter Bürger einem Haufen rassistischer und offenbar allzu schnell zu unverhältnismäßiger Gewalt bereiter Polizisten entgegentreten würde, um eine akute Notlage zu beenden, aber das geht komplett am Punkt vorbei. Entscheidend ist, dass die Polizei die Aufgabe hat, die Bürger zu schützen und wenn es am Ende die Bürger braucht, um sich selbst vor der Polizei zu schützen, dann läuft da auf einer so fundamentalen Ebene etwas falsch, dass es mit einem einzelnen Eingreifen aufgrund von Zivilcourage schlicht nicht getan ist, zumal sich die Bürger damit selbst in Gefahr bringen. Entscheidend ist, dass die polizeilichen Kräfte ausreichend auf ihre Gesinnung kontrolliert und rassistische wie auch sonst gefährliche Einstellungen konsequent bekämpft werden. Jetzt hier aber wieder anzukommen mit der Frage, warum die Bürger in der Situation nichts getan haben, lenkt von exakt diesem Punkt ab.

    Okay, nach so ungefähr vier Monaten darf wohl auch wieder mal etwas kommen. Einerseits habe ich an einem kleinen Krimi gearbeitet, der aber noch nicht fertig ist, und andererseits hatte ich eine Idee, die ich gestern und heute mal spontan umgesetzt habe. Der Gedanke hier war, eine Art "Traurige Utopie" zu schreiben. Die Utopie klingt hier mehr im Hintergrund an, aber der Grundgedanke hier war eine Welt, in der jede Person wirklich frei machen kann, was sie will, studieren kann, was sie will, es gibt keine Krankheit, Armut etc. So was wie Star Trek, wenn das jemandem hilft, nur ohne Weltraum. Die Sache war dann aber, dass ich gleichzeitig über eine Person schreiben wollte, die trotz der Abwesenheit materieller Probleme nicht glücklich ist, um meine eigenen Depressionserfahrungen zu verarbeiten. Ich weiß nicht genau, wo ich damit in Zukunft vielleicht noch hinwill (oder ob ich damit noch irgendwas machen will), wobei das eben ein Punkt ist, der auch die Protagonistin beschäftigt.


    Insofern wünsche ich jetzt irgendwie, dass niemand Spaß beim Lesen hat, denn dazu ist das ja eigentlich nicht gedacht.

    Kakao



    Ich würde jetzt nicht sagen, dass fünf Charaktere zu viel sind - natürlich muss man gucken, dass man sie ausbalanciert, aber das muss man ja eigentlich immer. Wenn man dabei allen genug Zeit einräumen will, denke ich nur immer, dass es durchaus ratsam sein kann, nicht immer alle auf einmal zu haben. Ein einfaches Manöver könnte es dabei sein, gewissermaßen die Gruppe mal unterschiedlich aufzuteilen. Das würde sich vielleicht auch anbieten, wenn du die episodische Struktur des Animes übernimmst (was ich jetzt ein bisschen bei dir herauslese, sofern das kein falscher Eindruck ist) und könnte dann etwa so aussehen, dass zwischendurch mal zwei oder drei zusammen was unternehmen oder eine Lösung für ein Problem finden müssen. Auch die Perspektive lässt sich dann eigentlich ganz gut durchwechseln. Ist aber jetzt natürlich nur eine Anregung.

    Grundsätzlich wäre dafür unser Diskussionsbereich mit der angegliederten Schreibschule die richtige Anlaufstelle - du könntest hier insbesondere in unser allgemeines Plauder- und Diskussionsthema schreiben, die Plauda-Hecke, welche auch immer gerne für so kleine Fragen genutzt werden kann. Alternativ könntest du aber auch schauen, ob deine Frage thematisch in eins der Diskussionstopics oder eben zu einem der Schreibschulguides passt. Die Plauda-Hecke empfiehlt sich vielleicht rein aufgrund der Tatsache, dass die wohl viele Leute abonniert haben und somit vielleicht dort mit einer größeren Resonanz zu rechnen ist.

    Urgh, wollte ja eigentlich auch noch hier was nominieren und jetzt bin ich so müde, dass ich am Ende sicher die Hälfte vergesse.


    Zunächst einmal Ich schlag auch Rentner von Jadalmatiner , der mir Arten des Humors gezeigt hat, die ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte und dadurch meinen Horizont wirklich erweitert hat, zumal man hier durchaus auch Einiges an Engagement sieht, insbesondere wenn es um Krabbys geht.


    Zeug fressen von Tiramisu , weil ich den ebenfalls immer sehr unterhaltsam finde.


    Kothaufen-Emoji von Frechdachs ist imo auch durchaus mal unterhaltsam und lustig.


    Was gewesen war von Shiralya wiederum mag ich dann gerne, wenn ich mal ein bisschen was Ernsteres und die Gedanken einer Person zu einem Thema, von dem ich gar nicht wusste, dass es interessant sein könnte, lesen will.


    words uff se weak von Flocon ist immer ein netter Blick auf den jeweiligen Monat.


    semilustige bisaboard memes von @bodennaher monarch hat mir an manchen finsteren Tagen doch noch ein Lächeln gebracht.


    PhänomeWALI von Vany ist eine sehr niedliche Präsentation des namensgebenden Wals und bringt ebenfalls öfter mal Positives und Blau in einen tristen und grauen Alltag.


    Von Pfirsichen und Mondsteinen von Alice ist leider noch sehr spärlich mit Artikeln besetzt, aber ich mag die Geschichten, schreib mehr.


    Mäcksischer Scheiß von Wattmacks - wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist bekanntlich gezwungen, sie zu wiederholen, und insofern ist es beruhigend, dass er sich hier seiner Vergangenheit erinnert.


    Der Welten-Blog von Webu Johnson hat ebenfalls nur wenige Artikel, aber sie sind mit Liebe gemacht, besonders der aktuell Neueste.


    Märchenhafte Medaillen im

    Fanfiction-Bereich


    Huhu!


    Ihr sammelt leidenschaftlich gerne Medaillen? Dann seid ihr hier genau richtig, denn im Fanfiction-Bereich habt ihr die Chance, fantastische Medaillen vom Typ Fee, märchenhafte Meilensteine und unser munteres Maskottchen Dedenne zu beantragen!


    Togepi Fee-Medaillen Pii


    Einmal pro Woche könnt ihr im Forum eine Aktivitätsmedaille beantragen. Um eine Medaille vom Typ Fee zu bekommen, müsst ihr eine der folgenden Bedingungen erfüllen:

    • Nimm an einer Aktion, einem Wettbewerb oder dem Fanwork-Pokédex teil.
    • Schreibe einen Vote mit Begründung bei einem Wettbewerb.
    • Poste ein Update in einer Sammlung oder bei einer Fanfiction.
    • Schreibe 2 Kommentare.
    • Veröffentliche einen Guide.
    • Schreibe 5 Beiträge im Diskussionsbereich.

    Wenn ihr eine der Bedingungen erfüllt habt, könnt ihr euren Medaillenwunsch direkt hier im Topic posten. Fügt dann bitte auch einen Link zu eurem Nachweis bei. Der Medaillenwunsch muss innerhalb der jeweiligen Kalenderwoche oder spätestens am darauffolgenden Montag hier im Topic festgehalten werden. Beachtet außerdem, dass ihr pro Kalenderwoche nur eine Medaille im gesamten Forum beantragen könnt. Wenn ihr für die jeweilige Kalenderwoche also bereits eine Medaille in einem anderen Bereich beantragt habt, ist dies hier nicht mehr möglich. Auch für Werke, für die ihr bereits eine Medaille beantragt habt, könnt ihr keine weitere Medaille bekommen, wenn ihr sie etwa noch einmal in eure Sammlung übertragt.


    Eine Übersicht aller Fee-Pokémon findet ihr übrigens hier. ^-^


    Celebi Meilensteine Jirachi


    Meilensteine können losgelöst von den wöchentlichen Medaillen beantragt werden und stellen eine Belohnung für das langjährige Engagement in unserem Bereich dar. All eure bisherigen Beiträge im Bereich zählen somit, wobei es für die Zeit vor dem 01.01.2020 eine Beschränkung auf maximal zehn Meilensteine pro Person gibt.


    Um im Fanfiction-Bereich einen Meilenstein zu erhalten, müsst ihr eine der folgenden Bedingungen erfüllen:

    • Veröffentliche in zwölf verschiedenen Monaten je mindestens eines deiner Werke (dies kann sowohl in deinem eigenen oder im Sammeltopic, als auch als Teilnahme an einer Aktion oder einem Wettbewerb geschehen).
    • Schreibe 20 Kommentare oder begründete Votes.
    • Schreibe 40 Diskussionsbeiträge im Diskussionsbereich und der Schreibschule des Fanfictionbereichs.

    Wie bei den wöchentlichen Medaillen postet ihr euren Medaillenwunsch sowie die verlinkten Nachweise einfach direkt hier im Topic, sobald ihr eine der Bedingungen erfüllt habt. Diskussionsbeiträge ab dem 01.01.2020 lassen wir in regelmäßigen Abständen zudem automatisch zählen, sodass für die dritte Bedingung kein Verlinken der Nachweise nötig ist.


    Derzeit können legendäre, mysteriöse und paradoxe Pokémon sowie Ultrabestien, Mega- und Gigadynamax-Formen als Meilenstein beantragt werden. Nachfolgend findet ihr eine Übersicht, welche Pokémon derzeit als Meilenstein beantragt werden können:


    Dedenne Maskottchen Dedenne


    Einmalig kann im Fanfiction-Bereich auch eine besondere Maskottchen-Medaille mit dem Dedenne-Motiv beantragt werden, das ihr ganz oben im Beitrag seht. Die Maskottchen-Medaille kann nicht getauscht werden und stellt eure Verbundenheit zu unserem Bereich dar.


    Um die Maskottchen-Medaille zu erhalten, müsst ihr eine der folgenden Bedingungen erfüllen:

    • Schreibe eine Geschichte, ein Drama und ein Gedicht, von denen mindestens eins Bezug auf den FF-Bereich oder unser Maskottchen Dedenne nimmt.
    • Stelle in diesem Topic mindestens zehn deiner liebsten Werke aus dem Bereich vor.

    Auch das Maskottchen muss mit einem verlinkten Nachweis hier im Topic beantragt werden. Wenn ihr das Maskottchen über die erste Bedingung erhalten möchtet, können die Texte entweder in einem eigenen Topic (Fanfiction oder Sammlung), im Sammelthema für Einzelwerke oder im Rahmen einer Aktion bzw. eines Wettbewerbs gepostet werden. Auch bereits gepostete Texte können gewertet werden.

    Es ist an der Zeit

    Random Kommentare für

    Leute zu schreiben


    Manchmal zwar sehr kurz

    Aber ich hoffe, ihr habt

    Trotzdem Freude dran


    Das Ganze ist nicht nach Personen sortiert,

    Doch ihr findet euch sicher, wenn ihr lang genug stiert.

    Ich hoffe, es wurd' alles richtig verlinkt,

    Sonst steh ich dumm da, was mir ziemlich stinkt.

    Genug nun der Worte, mir fällt nichts mehr ein,

    Doch 'ne Einleitung sollte halt irgendwie sein.


    Sternschauerin von Liu

    Wollte hier einfach mal etwas schreiben, weil ich ja damals beim Maskottchenwettbewerb zu dem Team gehörte, das Orion entworfen hat und da fand ich es natürlich erst einmal cool, nach all der Zeit noch etwas von Raniya und Orion zu hören. Finde es dabei vorrangig interessant, wie du da einen kleinen Twist in die Sache bringst, indem es nun Raniya ist, die über Orion schreibt. Das weicht vielleicht von dem ab, was ich damals geschrieben habe, aber es gefällt mir sehr gut, insbesondere im Sinne der Umsetzung des Themas, weil so Orions Leben als Dichter mit seinen Eigenarten wirklich schön und ausführlich dargestellt werden kann, einschließlich der kleinen Einschränkungen aufgrund der Physis als Volbeat, die letztlich auch Raniya teilt. Das schafft im Übrigen eine schöne Parallele zwischen den beiden Ebenen der Geschichte.

    Stilistisch sind die Formulierungen natürlich alle ein wenig hochtrabend, aber ich finde, dass sich gerade hierin eigentlich auch eine Stärke zeigt, weil du da auf wirklich schöne und originelle Art mit Worten und Metaphern spielst. Besonders auffällig ist natürlich auch die Analogie zwischen dem jeweils ersten Satz der beiden Ebenen - muss zugeben, dass ich mich da ein bisschen frage, ob man den nicht sogar komplett identisch hätte machen können, also beide Teile mit "Mit einem Stück Papier wird er lebendig" hätten anfangen können - dann hätte man damit eben den gleichen Satz in zwei verschiedenen Bedeutungen gehabt, was ich als Spielchen ganz cool gefunden hätte. Andererseits macht der Satz "Auf einem Stück Papier wird er lebendig" viel eher deutlich, dass hier die Ebene wechselt und erleichtert somit vielleicht dem Leser besser den Wechsel.


    Ohne Titel von Mandelev

    Wollte hier einfach mal sagen, dass ich dieses kleine Couplet einfach richtig toll fand, weil es diese schöne Darstellung des Frühlings und des Draußenseins hat und dann aber eben diese nette kleine Pointe bekam. Als selbsternannter Humorexperte bescheinige ich hier Lustigkeit.


    Verstohlene Stunden von Mandelev

    Ähnlich wie oben fand ich auch das ziemlich lustig: Das Wortspiel mit dem Tagedieb ist wirklich gelungen und sehr schön in dem Anfangscouplet umgesetzt, wobei danach die beiden Haikus das Ganze noch einmal in einer nicht ganz so humoristischen (das ist hier wertneutral gemeint), aber immer noch lockeren Art weiterführen. Dadurch ergibt sich insgesamt ein sehr stimmiges Gesamtwerk.


    "Was bist du?" von ELIM_inator

    Als Fan der Känguru-Chroniken ist es natürlich selbstverständlich, dass ich dieses Gedicht liebe, zumal es insbesondere heutzutage eine wirklich besondere Relevanz aufweist. Die Verweigerung der Einordnung in das starre Geschlechterschema finde ich als Thema einfach toll.


    Ohne Titel von Project Mew

    Fand ich auch wieder sehr lustig, weil es dieses alltägliche Thema kreativ verarbeitet. Ich habe keine Katze, aber ich habe so etwas Ähnliches schon von Bekannten gehört. Es steckt hier sehr viel drin: Die bloße Angst und die Darstellung des Problems und die Schwierigkeit, Alternativen zu finden, die nur in einer Therapie (zu teuer), einem Besen (ebenfalls schlecht) oder im Unterlassen des Putzens (zu unhygienisch) bestehen, sodass letztlich nur noch die Option besteht, an die Vernunft der Katze zu appellieren und ihr einfach zu erklären, warum Putzen wichtig ist, was dann aber wohl an der Sprachbarriere scheitert. Mir hat das wirklich gefallen.


    Ohne Titel von Flocon

    Ich bin mir hier nicht sicher, ob alle einzelnen Gedichte bzw. vielleicht eben auch Strophen zusammengehören - ich könnte da durchaus Verbindungen sehen, aber ich muss einfach zugeben, dass ich es leider nicht exakt weiß. Normalerweise unterteilst du aber getrennte Sachen ja mit römischen Zahlen, also würde ich eigentlich davon ausgehen, dass das zusammengehört. Ähm ja, was ich aber hier auf jeden Fall hervorheben wollte, war das dritte Haiku, weil ich das Thema sehr mag, wie hier jemand (in der Dunkelheit?) eine Treppe hinauf- bzw. hinuntergeht und dann aber eine Stufe verpasst. Der Aufschrei, auf dem das endet, rundet das wirklich sehr schön ab.


    Ohne Titel von Shiralya

    Wollte dieses Haiku einfach mal hervorheben und sagen, wie unfassbar relatable ich es finde. Ich gucke manchmal nach einer Serie und kann sie dann einfach nicht finden, obwohl ich mir sicher war, dass es sie vor einer Woche noch gab. Heute wollte ich eigentlich mal zwecks Recherche wegen einer Diskussion in den Unterhaltungsmedien gucken, ob Legend of Korra noch zur Verfügung steht, aber nein ... Seufz. Sprichst jedenfalls in dem Haiku wirklich etwas aus, was mich auch immer nervt. Natürlich ist dann wieder umgekehrt das Problem, dass ein Stremingdienst, der (fast) alles anbietet, eine zu große Marktmacht hätte und das wäre dann auch wieder doof, also wie man es macht, wird es falsch sein, uff.


    Ohne Titelvon ELIM_inator

    Toller Limerick - fängt sehr gut diese Haltung von wegen "Ach, ist doch alles halb so wild" ein, die so unverantwortlich war bzw. immer noch ist und nimmt dabei eigentlich auch die toxische und idiotische Männlichkeit auf die Schippe, die nun einmal nicht vor Viren schützt. Ist eine gute Mischung aus Humor und Kritik.


    Der Diebvon Flocon

    Soso, ein Abecedarium, das dazu noch in Haikuform ist. Finde es ziemlich cool, wie du es hier schaffst, wirklich alle Buchstaben des Alphabets abzudecken und dann aber auch noch eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Natürlich bleibt hier trotzdem ein bisschen die Schwierigkeit gerade bei den Buchstaben X und Y, aber die umgehst du dann, indem du die Xylophone und Yoga-Matten in einer plausiblen, aber zugleich auch leicht absurden und lustigen Art mit hineinbringst, um die Niederlage des Diebs noch ein wenig vollkommener zu machen, da seine Beute dadurch ohnehin relativ nutzlos gewesen wäre. Ist auf jeden Fall besser als uns ein U für ein X vorzumachen.


    Ohne Titel von Shiralya

    Erst einmal natürlich schön zu sehen, dass du aus dem Haiku noch ein Gedicht gemacht hast. Generell greifst du in dem Gedicht die Relativität des Konzepts der Zeit auf - nicht unbedingt im Einsteinschen, sondern, wie ich meinen würde, fast schon in einem wissenschaftstheoretischen Sinne, der herausstellt, dass die Zeit oder aber zumindest ihre Einteilung ein menschliches Konstrukt ist und dementsprechend variiert werden kann. Auch klingt das Motiv von der Zeit als Geschenk an (ich denke dabei wieder an Momo) und dass man selbst entscheiden muss, wie man damit umgeht, ob man sich stressen lässt oder ob man die Ruhe behält und wie man sich die Zeit denn nun einteilt. Fand ich auf jeden Fall gut.


    Ohne Titel von @Olynien 

    Die Fatrasie in dem Post fand ich wirklich gelungen. Zum einen fällt sich eigentlich schon dadurch auf, dass die beiden Reime sich eigentlich sogar noch aufeinander reimen, wenn eben auch unrein. Im vorletzten Vers wird es zudem ein wenig selbstreferentiell, was hier bei der eher absurden Fatrasie natürlich noch eine kleine Selbstironie hineinbringt, die zusätzlich die humoristische Wirkung unterstreicht. Außerdem muss ich sagen, dass ich als Reimwort insbesondere das "Fin" am Ende wirklich toll fand, weil du es damit schaffst, eben das letzte Reimwort auch inhaltlich zum Ende zu machen. Das finde ich wirklich gut gemacht.


    Der Hanfilisk von ELIM_inator

    Wollte hierzu noch etwas schreiben, weil ich finde, dass dieses Werk einen schönen Abschluss bildet. Wie bereits im Abschlusspost geschrieben, klingen hier alle Aufgaben noch einmal an, wodurch das ganze Gedicht wie eine Ouvertüre der Aktion ist, dabei aber eben selbstständig bleibt, indem es eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Ich weiß gerade nicht, ob ich dir einen Gefallen damit getan habe, dass ich eine Gedichtform am Ende noch nicht vorgeschlagen habe oder nicht. Das wäre halt darauf angekommen, ob du an dem Wochenende noch weitere 39 Verse hättest schreiben wollen, ähem. Auf jeden Fall hast du sämtliche Gedichtformen hier noch einmal wirklich gut und so weit ich es sehen kann auch fehlerfrei umgesetzt, wozu sicher Einiges an Mühe, Aufwand und aber auch Talent gehört. Thematisch natürlich drugs, aber auch die Verwandlung und das Streben nach Freiheit, die Auflehnung gegen Autoritäten. Insgesamt hat mir das wirklich gefallen und ich finde es toll, dass du uns am letzten Tag noch einmal ein so schönes Gedicht präsentiert hast.


    Ohne Titel von Mandelev

    Wollte außerdem noch diese Gebrauchsanweisung erwähnen, weil ich sie wirklich toll finde: Sie kombiniert die Aufgabenstellung mit den Darstellungsmitteln des Forums und schafft so ein digitales Gesamtkunstwerk. Außerdem ist die Umsetzung der Aufgabe einer Gebrauchsanweisung als Kochrezept eine witzige Adaption des Themas.

    Habe mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, welche der Serien jetzt besser ist, aber ich glaube, ich tendiere ein wenig mehr zu Korra. Korra als Charakter hatte da wirklich eine tolle Entwicklung imo und die Villains waren öfter auch mal wirklich interessant oder hatten sogar einen an sich plausiblen Punkt, wenngleich trotzdem kein Zweifel daran gelassen wurde, dass sie nicht "gut" sind (ihre Taten wurden also nicht wirklich gerechtfertigt). Einzig und allein der aus der zweiten Staffel geht da mehr in die Richtung von "Ich bin einfach böse". Was nicht heißt, dass ich ATLA jetzt total mies fand, aber ich finde, den Aspekt macht Korra besser. Was halt mit Korra schade ist, sind etwa so Sachen wie dass die Repräsentation von LGBT-Charakteren, obwohl eigentlich in deutlicher Hinsicht geplant, ziemlich runtergespielt wurde und stattdessen diese Dreiecksgeschichte um Mako herum kam, die ich dann doch mit ihrem ewigen Hin und Her eher weniger mag im Vergleich zu dem, was vielleicht stattdessen hätte sein können. Na ja, und ansonsten finde ich den Riesenroboter ganz am Ende vielleicht ein bisschen too much, aber sonderlich daran stören tu ich mich jetzt auch nicht.

    Auch mit dem "Ursprung des Bändigen", der mit der Origin-Story der Avatare einhergeht, sagt mir überhaupt nicht zu. In ATLA wurde uns noch an vielen verschiedenen Stellen der Serie erklärt, dass die Menschen sich das Bändigen von den "Tieren/der Natur" abgeschaut haben (Wasserbändiger vom Mond, Erdbändiger von den Dachsmaulwürfen, Feuerbändiger von den Drachen und Luftbändiger von den Bisons), aber jetzt heißt es, dass Menschen es theoretisch schon immer konnten, aber das von den Löwenschildkröten einfach nur versiegelt wurde, wenn sie wieder auf den Städten sind.

    Ich weiß nicht, das kann man meiner Ansicht nach so und so sehen. Mythologien können sich ja zunächst einmal grundsätzlich unabhängig davon entwickeln, wie es wirklich gelaufen ist und dementsprechend muss sich hier nicht zwangsläufig ein Widerspruch ergeben, wobei ich den in anderer Hinsicht eigentlich auch nicht sehen würde: Denn so wie ich das in Korra wahrgenommen habe, schienen mir die Löwenschildkröten mehr die bloße Fähigkeit zum Bändigen gegeben zu haben, dieses zu meistern allerdings ist dann noch einmal eine andere Dimension. Ich glaube, man sieht hier unter anderem den ersten Avatar bei seinem Training und dann ist da auch ein Drache dabei, wenn ich mich recht erinnere und er übt mit diesem diese Feuerformen ein. Insofern könnten die Menschen durchaus auch das Bändigen noch von den Tieren gelernt haben, nur eben in einem anderen Sinne als man vielleicht zunächst annahm. So betrachtet wäre Korra durchaus konsistent mit dem vorherigen Kanon.

    Edit: Nicht zu vergessen, dass die Löwenschildkröte(n) ja eigentlich auch schon in ATLA etabliert wurde(n), ebenso wie dass sie den Menschen Fähigkeiten geben können.

    Star Trek: Picard

    (Bildquelle)


    Nun gut, ich dachte, ich schreibe mal ein ausführliches und eigentlich viel zu langes Review zu Star Trek: Picard, das vermutlich keinen interessieren wird. Natürlich gilt vorweg, dass es nur meine rein persönliche Meinung ist und ich sicher, was all die Fähigkeiten angeht, so eine Serie zu drehen, jedem daran Beteiligten hoffnungslos unterlegen bin. Man mag Alex Kurtzman seine Beteiligung an Transformers und Transformers – Die Rache vorwerfen, aber ich habe ja nicht mal überhaupt irgendwas fertiggebracht. Nichtsdestoweniger, hier halt meine Meinung über die Serie, beginnend mit einer Reihe einleitender Bemerkungen, damit man versteht, woher ich komme.


    Die Utopie von TNG

    Wie eigentlich kaum eine andere Figur verkörperte Captain Picard die Aufrechterhaltung ethischer Prinzipien auch im Angesicht einer Krise und den ruhigen, friedlichen Forschergeist, der für die Menschheit des 24. Jahrhunderts kennzeichnend geworden war. In diesem Punkt übertraf er auch seinen von William Shatner gespielten Vorgänger Kirk, der öfters noch zum Draufhauen neigte. Passend dazu hatte sich The Next Generation auch deutlich mehr auf die Verhandlung philosophischer Fragen verlegt und seine Plots daran angepasst, nachdem durch die allererste Star-Trek-Serie bereits der Hintergrund einer Menschheit gesetzt worden war, die Krieg, Armut und Krankheiten hinter sich gelassen hatte, um sich zu einer diplomatischen Forschungsmission ins All aufzumachen. Es handelte sich um eine Utopie, in der Rassismus der Vergangenheit angehörte und deren Visionäre zumindest bereit waren, mit den Jahren auch noch ein oder zwei Dinge in Richtung der Repräsentation von Frauen und LGBT-Charakteren zu lernen, auch wenn gerade Letzteres immer zu wünschen übrig ließ – dieses Versäumnis war aber weniger ein Fehler der entworfenen Utopie, sondern mehr ein Fehler der Leute, die diese Utopie nicht konsequent durchzogen. Wenn man aber einen Fan gefragt hätte, ob in der Zukunft von Star Trek noch Diskriminierung gegenüber LGBT-Personen stattfinden würde, so hätte besagter Fan zweifellos gesagt, dass das niemals sein kann, denn Diskriminierung findet in dieser Zukunft schlicht nicht mehr statt, egal gegen wen – auch wenn eben keine oder nur wenige LGBT-Charaktere gezeigt werden. Anders ausgedrückt: In der Serie oder am Set gab es de facto durchaus noch Diskriminierung, aber in der eigentlichen Welt der Serie gab es sie nicht bzw. war sie dieses rückständige Ding von vor ein paar Hundert Jahren geworden, von dem die überwältigende Mehrheit wusste, dass es falsch war.

    Es gibt mehrere Folgen in TNG, wo die Enterprise es mit durchaus furchteinflößenden Entitäten zu tun hat, aber dennoch vernünftig und moralisch korrekt gehandelt wird. Da ist etwa die Folge, in der das Schiff einer Kristalleinheit begegnet, die im Grunde Leben frisst – und das in planetengroßen Portionen. Bis zuletzt weigern sich Picard und die Crew, dieser Lebensform den Gar aus zu machen, selbst wenn die Gefahr besteht, dass es noch mehr Planeten vernichtet, als es das ohnehin schon getan hat. Sie erkennen die Kristalleinheit als ein Lebewesen an, das genauso das Recht hat hier zu sein wie wir. Und sie versuchen stattdessen, mit ihm zu kommunizieren. Dass dies keinen Erfolg hat, ist letztlich dann nur das Werk einer Wissenschaftlerin, die sich dafür rächen möchte, dass besagte Kristalleinheit die Kolonie vernichtet hat, in der ihr Sohn lebte. Aber die Botschaft der Folge ist klar: Das, was die Wissenschaftlerin tat, war falsch, es verstieß gegen ihren eigenen Kodex. Derartige Folgen sind es, die eigentlich eindrucksvoll demonstrieren, wie weit die Menschheit in der Zukunft gekommen ist: Statt aus allen Phasern die Feuer zu eröffnen, statt sich von Furcht leiten zu lassen, versucht man zu kommunizieren, zu verhandeln und sich gegenseitig zu verstehen. Natürlich hatte die Föderation in TNG auch Gegenspieler wie etwa die Romulaner – aber auch diese werden von der Sternenflotte nicht gehasst, sondern einfach mit der Vorsicht beäugt, die sich nun einmal anschickt, wenn man sich in einer Art Kaltem Krieg befindet. Die Zeichen stehen dennoch regelmäßig auf Frieden: Geordi LaForge, der Chefingenieur, ist etwa einmal in einer Notlage gezwungen, mit einem Romulaner zusammenzuarbeiten, und gemeinsam schaffen sie es, dass sie von ihren Schiffen gerettet werden. In einer anderen Folge findet die Crew der Enterprise ebenso wie die Klingonen, Cardassianer und Romulaner heraus, dass es lange vor ihnen eine Spezies intelligenter Lebensformen gab, die die Entwicklung der ersten Anfänge des Lebens auf anderen Planeten so beeinflusst hat, dass alle Spezies ungefähr den gleichen Körperbau haben, als ein Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit. Während das natürlich abseits der Serie mehr aus Budgetgründen erfolgt ist (nicht-humanoide Aliens sind teuer), endete die Folge damit, dass der in der Episode aufgetretene romulanische Sternenflottencaptain Picard kontaktiert und ihm sagt, dass sie offenbar doch nicht so verschieden sind, bevor er vielsagend hinzufügt: „Perhaps … One day …“ Auch wenn der Gedanke unausgesprochen bleibt, so ist die Botschaft doch klar: Eines Tages werden auch Föderation und Romulaner nicht mehr Feinde sein. Frieden ist trotz einiger Unterschiede möglich.

    Die Zukunft in Star Trek ist optimistisch, geprägt von Frieden, gesunder Neugierde und Forscherdrang, frei von Rassismus, Armut und Diskriminierung. Zumindest ist es so, wie es eigentlich sein sollte. Mit diesem Idealbild im Hinterkopf lässt sich nun wohl im Weiteren nachvollziehen, warum Star Trek: Picard als problematisch gesehen werden kann.

    Wenn ich natürlich betone, dass ich gerne diese klassische Star-Trek Utopie hätte, dann mag man hier natürlich einwenden: Ja, aber die Realität sieht doch im Moment ganz anders aus! Wir haben Leute wie Trump, Putin, Erdogan, Orban, wir haben Rechtspopulisten überall, die EU sperrt ihre Außengrenzen und schert sich nicht um Flüchtlinge, Großbritannien vollzieht den Brexit, Fake-News und tendenziöse Berichterstattung wie von Fox News sind überall und begünstigen sowohl Sexismus als auch Rassismus. Müssen wir uns angesichts dessen nicht zwangsläufig darauf verlegen, ein düsteres Bild von der Zukunft zu zeichnen?

    Die Antwort darauf ist: Nein. Wir könnten das natürlich, aber wir müssen es nicht – und insbesondere müssen wir nicht eine Utopie zerstören, die seit Jahrzehnten festen Bestand in der Populärkultur hatte. Überhaupt: Brauchen wir nicht gerade eine Utopie in diesen Zeiten, etwas, an dem wir uns festhalten können? Wir haben lange darüber gesprochen, was wir nicht haben wollen, aber für Wandel zum Besseren müssen wir auch wissen, wohin die Reise gehen soll. Wir dürfen nicht einfach nur fragen, wogegen wir kämpfen, sondern müssen auch fragen, wofür wir vielleicht kämpfen wollen. Das Traurige ist, dass Patrick Stewart in einem Interview an sich zeigte, dass er diesen Punkt durchaus verstand: Angesichts von Entwicklungen wie dem Brexit sagte er, er sei der Überzeugung, dass die Welt gerade derzeit Star Trek braucht. Die Umsetzung dieses Gedankens ist aber nun das Problem. Bevor ich genauer darauf eingehe, möchte ich hier zunächst kurz den Plot der Serie zusammenfassen.


    Der Plot von Star Trek: Picard (Spoiler!)

    Es ist einige Jahre her, dass Picard die Sternenflotte verlassen hat, nachdem sein Plan einer Evakuierung der Romulaner von ihrem Heimatplaneten, der durch seine exlodierende Sonne bedroht worden war (wir erinnern uns an Star Trek (2009)). Er ist verbittert aufgrund seines Ausstiegs und lebt mit seinem Hund („Number One“) sowie einem romulanischen Pärchen zusammen, die ihn im Haushalt unterstützen, während er einem Tod durch eine neurologische Krankheit entgegensieht.

    Zur gleichen Zeit wird Dahj Asha, eine junge Frau, in ihrer Wohnung von romulanischen Attentätern attackiert. Wie aus dem Nichts und zu ihrer eigenen Überraschung zeigt sie allerdings bemerkenswerte Stärke und Schnelligkeit und kann sich ihrer Angreifer erwehren. Nunmehr verängstigt sucht sie Picard auf, von dem sie sich Hilfe erhofft. Während Picard und sie Informationen sammeln, was mit ihr los ist, werden sie aber erneut angegriffen und diesmal wird Dahj getötet. Picard nimmt nun alleine Ermittlungen auf – es scheint, als stecke eine romulanische Organisation namens Zhat Vash, die noch geheimer ist als der romulanische Geheimdienst Tal Shiar, hinter den Angriffen. Der Grund: Dahj ist ein Android, und die Zhat Vash hassen Androiden und versuchen sie zu vernichten, wo immer sie ihnen begegnen – der Grund dafür ist vorerst unbekannt. Hinter der Konstruktion von Dahj scheint der bereits aus TNG bekannte Kybernetiker Bruce Maddox zu stecken, der vermutlich auf Basis der positronischen Neuronen des in Star Trek: Nemesis verschiedenen Androiden Data neue künstliche Lebensformen entwickeln konnte. Zudem stellt sich heraus, dass Dahj wohl mindestens eine Zwillingsschwester haben muss. Picard begibt sich nun auf eine Suche nach Maddox und nach Dahjs Schwester, wofür er eine Crew zusammenstellt, bestehend zunächst aus der Kybernetikerin Dr. Agnes Jurati, der ehemaligen Sternenflottenoffizierin Raffaela „Raffi“ Musiker und dem Piloten Cristóbal Rios, mit dessen Schiff La Sirena sie losfliegen. Zunächst heuern sie noch einen romulanischen Krieger namens Elnor an, um kurz darauf auch auf die aus Star Trek: Voyager bekannte Seven of Nine zu treffen. Kurz darauf finden sie auf dem Planeten Freecloud den Wissenschaftler Bruce Maddox, der dort gegen seinen Willen festgehalten wird, und befreien ihn. Seven of Nine bleibt zunächst auf Freecloud zurück, da sie dort noch eine persönliche Rechnung mit der Person zu begleichen hat, die auch Maddox festhielt (darauf gehe ich später noch ein).

    Bruce Maddox erzählt Picard, dass Dahjs Schwester – Dr. Soji Asha – auf dem „Artifact“ lebt, einem vom Borg-Kollektiv getrennten Borg-Kubus, der von Föderation und Romulanern untersucht wird, die zugleich die von den Borg assimilierten Individuen wieder „deassimilieren“. Picard und sein Team begeben sich zu dem Artifact, doch Agnes Jurati tötet währenddessen unbemerkt Bruce Maddox – der eigentlich ihr Geliebter war –, da sie eine noch ungewisse Katastrophe in der Zukunft fürchtet, die sie dadurch zu verhindern sucht. Sie ist von Commodore Oh, einem Mitglied des Zhat Vash per Gedankenverschmelzung (sie ist halb Romulanerin, halb Vulkanierin) vor dieser Zukunft gewarnt worden und arbeitet, wie sich nun herausstellt aus Angst vor dieser Zukunft für sie.

    Während dieser Ereignisse spielt sich ein zweiter Handlungsstrang ab, der sich um Sojis Tage auf dem Borg-Kubus dreht. Sie lernt dort den Romulaner Narek kennen, mit dem sie schnell eine Beziehung beginnt. Dieser ist jedoch ein Agent des Zhat Vash und hat die Mission, den Planeten zu finden, von dem Soji stammt, da er vermutet, dass es dort noch mehr künstliche Lebensformen wie sie gibt, die der Zhat Vash auslöschen möchte. Angetrieben wird Narek dabei von seiner Schwester Narissa, die ebenfalls dem Zhat Vash angehört. Seine Mission gestaltet sich allerdings schwierig, da Soji wie auch ihre nunmehr tote Schwester nicht weiß, dass sie ein Android ist und ein ganzes falsches Leben in ihre Erinnerungen einprogrammiert bekommen hat. Nur in Träumen erinnert sie sich an ihren eigentlichen Heimatplaneten. Nach einiger Zeit gelingt es Narek, aus ihrem Unterbewusstsein Informationen zu entlocken, die ihn und seine Schwester zu Sojis Heimatplaneten führen sollten. Anschließend versucht er mit seiner Schwester, Soji zu töten, scheitern aber und Soji entkommt.

    Genau in diesem Moment ist Picard bereits auf dem Borg-Kubus angekommen. Er erkennt Soji auf ihrer Flucht aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu ihrer Schwester und kann sie überzeugen, mit ihm zu kommen. Durch ein von den Borg assimiliertes und geheimes Portal schaffen sie es unter Mithilfe des Ex-Borgs Hugh (bekannt ebenfalls aus TNG), auf den Planeten Nepenthe zu entkommen, wo Picards frühere Offiziere Deanna Troi und William Riker mit ihrer Tochter leben. Elnor bleibt währenddessen zum Schutz der Ex-Borgs auf dem Borg-Kubus zurück, wo später Seven zu ihm stößt. Gemeinsam schlagen sie die Romulaner zurück und erlangen die Kontrolle über den Kubus.

    Picard und Soji warten mit Troi und Riker auf die Ankunft des Rests ihrer Crew, die allerdings beständig von einem romulanischen Schiff verfolgt werden, an dessen Bord sich Narek befindet. Er kann sie verfolgen, da Jurati eine Art Peilsender geschluckt hat. Schließlich aber verabreicht sich Jurati eine Substanz, die den Peilsender deaktiviert, aber sie auch ins Koma schickt. Da es nun möglich ist, Narek abzuschütteln, können Raffi und Rios weiter nach Nepenthe fliegen und Picard und Soji abholen. Anschließend fliegen sie weiter zu Sojis Heimatplaneten, doch Narek schafft es, sie erneut aufzuspüren. Auch Seven und Elnor treffen dort mit dem Borg-Kubus mit ihnen zusammen.

    Auf dem Heimatplaneten von Soji, dessen Name Coppelius ist, stoßen Picard und seine Crew auf mehrere Androiden und den Wissenschaftler Altan Inigo Soong, einen bisher unbekannten Sohn des Kybernetikers Noonian Soong (der Schöpfer von Data), der zusammen mit Maddox diese kleine Kolonie von Androiden erschaffen hat.

    Doch es handelt sich hierbei um keinen friedlichen Abschluss, da Gefahr von zwei Seiten droht: Einerseits entdecken die Romulaner durch Narek und Narissa (letztere ist immer noch auf dem Borg-Kubus) ebenfalls den Heimatplaneten und Commodore Oh macht sich mit einer gigantischen Flotte auf den Weg, um die Androiden zu vernichten. Aufgrund dieser Tatsache bekommen es aber auch die Androiden mit der Angst zu tun. Die Androidin Sutra, die ebenfalls eine „Schwester“ von Soji ist, verschmilzt ihren Geist (ja, sie kann ebenfalls die vulkanische Gedankenverschmelzung, ich versteh’s auch nicht) mit dem von Dr. Jurati und entdeckt, dass sich in der Vision der Zukunft, die Commodore Oh dieser gezeigt hat, eigentlich eine Botschaft an Künstliche Lebensformen verbirgt, die ankündigt, dass sich die organischen Lebensformen irgendwann gegen sie wenden werden, da sie die Perfektion künstlichen Lebens fürchten. Die Urheber dieser Botschaft sind eine Spezies sehr weit entwickelter künstlicher Lebensformen, die auf Wunsch kommen werden, um das organische Leben auszulöschen und dadurch die Androiden zu beschützen. Aus Angst vor den Romulanern bauen die Androiden nun ein Gerät, das diese künstlichen Lebensformen herbeirufen soll.

    Picard versucht, die Androiden davon abzuhalten, scheitert aber zunächst. Schließlich fliegt er mit Dr. Jurati und La Sirena in die romulanische Flotte hinein und kann sie lange genug ablenken, bis die ebenfalls von ihm herbeigerufene Föderation eintrifft. Bewegt durch Picards Einsatz schalten die Androiden ihr Signal ab und die künstlichen Lebensformen, die eigentlich schon auf dem Weg waren, verschwinden wieder. Narissa wird währenddessen von Seven getötet.

    Picard stirbt allerdings nun an seiner neurologischen Krankheit, die durch die Anstrengung ein kritisches Stadium erreicht hat. Allerdings wird sein Bewusstsein noch in einen Androidenkörper hochgeladen, der das gleiche Aussehen hat, komplett menschlich wirkt, irgendwann sterben wird und auch keine Fähigkeiten besitzt, über die die anderen Androiden verfügen (übermenschliche Stärke, absolutes Gedächtnis, Supergehört etc.).

    Damit enden die wesentlichen Ereignisse der Serie. Ich konnte nicht alles im Detail zusammenfassen, bei Nachfragen stehe ich aber natürlich gerne zur Verfügung. Nachdem ich damit nun fertig bin, möchte ich auf die Probleme eingehen, die ich mit der Serie habe.


    Rassismus

    Wir haben wieder Rassismus. Während Picard als Person moralisch weitestgehend intakt bleibt (wenngleich er nicht unproblematisch ist, dazu später), sind, wie sich zu Beginn der Serie schnell zeigt, sowohl Föderation als auch Sternenflotte von ihren Idealen anscheinend abgerückt. Xenophobie existiert wieder, und somit sehen Fans der Serie, die sich an die Utopie gewöhnt hatten, eine Menschheit, die sich anscheinend im Vergleich zu heute eben nicht „weiterentwickelt“ und Diskriminierung überwunden hat.

    Die Problematik, die Star Trek: Picard dahingehend aufweist, zeigt sich in verschiedenen Facetten, und um sie darzustellen, ist es notwendig, den Plot kurz zu besprechen. Die Serie beginnt dabei mit einem Interview zwischen Picard und einer Reporterin, die eigentlich gut für Fox News arbeiten könnte. Das Interview informiert auch den Zuschauer über den Grund, aus dem Picard die Sternenflotte verlassen hatte: Einige Jahre vor Beginn von Star Trek: Picard ist, wie oben bereits geschrieben, die romulanische Sonne zur Supernova geworden. Picard reagierte auf diese Bedrohung, indem er eine Evakuierungsflotte aufstellte, um die Romulaner zu retten.

    Bereits zu diesem Zeitpunkt, so die Reporterin, hätten aber bereits einige Mitglieder der Föderation der vereinten Planeten dem widersprochen: Man sollte nicht dem ältesten Feind der Föderation helfen. Allerdings, auch wenn man bereits hier die Augenbrauen hochziehen und sich fragen kann, wieso die Föderation offenbar einige xenophobe Mitglieder aufgenommen hat, waren diese Stimmen offenbar nur wenige und der Plan, den Romulanern zu helfen, sollte in die Tat umgesetzt werden. Doch dann passierte etwas: Künstliche Lebensformen – quasi die etwas weniger weit entwickelten Nachfolger des berühmten Androiden Data –, die auf dem Mars stationiert waren, liefen Amok. Sie zerstörten die berühmten Schiffswerften auf Utopia Planitia und zahlreiche Menschen, oder vielmehr vernunftbegabte Lebensformen, kamen dabei ums Leben. Im klassischen Star Trek wäre darauffolgend wohl Folgendes passiert: Zum einen hätte man die Romulaner trotzdem gerettet und zum anderen hätte man eine Untersuchung veranlasst, um herauszufinden, was mit den Androiden falsch gelaufen ist – schließlich drehen programmierte Lebensformen doch nicht einfach so mal durch, oder?

    Nichts davon passierte aber wohl im Vorspiel von Star Trek: Picard. Dort passierte stattdessen Folgendes: Erstens entschied sich die Föderation, den Romulanern doch nicht zu helfen, obwohl die mit dem Angriff nichts zu tun hatten (später stellt sich heraus, dass es doch der Zhat Vash war, aber das wusste die Föderation ja nicht). Zweitens entschied sie sich, die Entwicklung künstlicher Lebensformen komplett einzustellen und sie „illegal“ zu machen. Damit haben wir nun Xenophobie in zweierlei Hinsicht: Einmal gegen Romulaner, und einmal gegen Androiden. Picard wird sich nun in dem Interview dafür rechtfertigen müssen, dass er Leben hatte retten wollen, während er im nächsten Moment mit der Frage konfrontiert wird, ob er nun auch das Vertrauen in seinen langjährigen zweiten Offizier Data verloren habe.

    Neben dieser Grundprämisse der Show – einer xenophoben Föderation – gibt es aber auch Subtext, der an das Bild einer antirassistischen Zukunft allgemein rührt. In einer Rückblende zu den Ereignissen unmittelbar vor dem Angriff der Androiden auf den Mars sehen wir etwa, wie die „organischen“ Leute mit den Androiden umgehen: Sie nennen sie „plastic people“ und lassen sich darüber aus, wie „creepy“ sie aussehen und dass sie Angst vor ihnen haben, denn sie hätten ja genug Kraft, um einem das Rückgrat zu brechen, was die Leute aber offenbar auch nicht davon abhält, Witze über sie zu machen. Insgesamt wirkt es so, als seien die Androiden nichts anders als geistig beschränkte Sklaven und würden eben nicht wie richtige vernunftbegabte Lebensformen behandelt – etwas, wofür man sich in The Next Generation doch eigentlich immer wieder eingesetzt hatte. Wir sehen damit also nicht nur Diskriminierung und Xenophobie nach, sondern auch vor dem fatalen Angriff auf den Mars.

    Um neben der Xenophobie gegenüber Androiden aber auch noch einmal auf die Romulaner zurückzukommen: Wir bekommen in einer der ersten Folgen mit, wie Soji Asha, die zu einer Schlüsselfigur in der Serie wird, einmal gegenüber einer Freundin den Satz äußert: „Ich hätte nie gedacht, dass Romulaner so heiß sein können“. Wer ein wenig Schwierigkeiten hat, die Problematik dahinter zu sehen, kann sich vielleicht mal vorstellen, wie jemand auf einen Menschen mit dunkler Hautfarbe zeigt und sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass Schwarze hübsch sein können.“ (Ja, ich weiß, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe anders als Romulaner keine eigene Rasse im Vergleich zu anderen Menschen darstellen, aber ihr versteht schon.) Was in diesem Kontext die Romulaner angeht, wartet die Serie aber noch mit einem weiteren Problem auf.


    White Savior

    Dass die Romulaner Hilfe benötigten, ist natürlich als Metapher gedacht für Dinge wie Entwicklungs- oder Flüchtlingshilfe. Hierin steckt aber ein altes Vorurteil: Andere Leute sind durchaus in der Lage, sich selbst zu helfen. Das heißt nicht, dass man Leute seinem Schicksal überlässt. Aber es hat schon seinen Grund, wenn man in Bezug auf einige afrikanische Länder nicht mehr von Entwicklungshilfe, sondern von Entwicklungszusammenarbeit spricht. „Hilfe“ impliziert, dass die Personen, denen geholfen wird, in einer passiven Rolle stecken: Sie akzeptieren dankbar die Hilfe, unfähig, selbst etwas zu tun. „Zusammenarbeit“ hingegen gesteht ihnen eine aktive Rolle und damit Autonomie und Selbstständigkeit zu. In der Realität erleben wir, dass viele afrikanische Gesellschaften gar nicht so hilflos sind, wie man sich das vielleicht als weißer superaufgeklärter Europäer denkt. Das heißt wie gesagt nicht, dass man einfach sagen kann „Oh, dann kommt ihr ja super selbst klar, tschüs“, denn schließlich hat Europa aus historischen Gründen noch so einiges an Wiedergutmachung zu leisten.

    In Star Trek: Picard nun sehen wir das offensichtliche Problem der Metapher: Die Rettungsflotte der Föderation wirkt wie eine Idee, bei der die Romulaner selbst offenbar nicht wirklich etwas zu melden hatten. Außerdem wird hier eben der Punkt wieder relevant, der oben kurz als potentieller Fehler in der Logik des Universums angerissen wurde: An sich hätte das romulanische Sternenimperium genug Ressourcen haben müssen, um die Bevölkerung seiner Heimatwelt zu evakuieren. Dass dies nicht der Fall ist, drängt die Romulaner in eine rein passive Rolle, was, wenn man die Metapher wieder zurückübersetzt, eben bedeutet, dass diverse Völker nichts allein auf die Reihe kriegen, sofern nicht der alte weiße Mann (Picard) mit seinen Freunden (der Föderation) aufschlägt.

    Und wie um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wohnt Picard auf seinem tollen alten französischen Weingut, wie es sich nun einmal für einen reichen alten weißen Mann gehört. Mit ihm leben zwei Personen, die wie seine persönlichen Bediensteten rüberkommen – es handelt sich bei ihnen natürlich um romulanische Flüchtlinge, genauer gesagt eigentlich sogar um ehemalige Agenten des romulanischen Geheimdienstes Tal Shiar, die jetzt anscheinend für ihren menschlichen Retter dankbar alles tun. Das erinnert nun einmal ungut an den Trope der ergebenen schwarzen Bediensteten, wie man ihn aus diversen White-Savior-Filmen oder – hier dann freilich kritisch auf die Schippe genommen – auch aus dem Horrorfilm Get Out kennt.

    Insofern ist also das Problem mit der Serie nicht einmal „nur“ die Zerstörung der Utopie zwecks der Vermittlung einer politischen Botschaft. Vielmehr ist es auch so, dass die Serie mit diversen problematischen Tropes aufwartet, die letzten Endes eher auf einen unterschwelligen Rassismus hindeuten. Die Metapher der Serie ist hier schlicht nicht mit der notwendigen Sensibilität umgesetzt worden, und das ist durchaus ein Problem


    Armut

    Ein Punkt, der sich spezifisch in dem Charakter von Raffi niederschlägt. Das erste Mal, wo wir Raffi sehen, lebt sie in einer Art schmuddeligem Wohnwagen irgendwo außerhalb der Stadt – und sie schimpft auf Picard, der in seinem feinen Chateau mit seinen herrlichen antiken geerbten Möbeln sitzt. Nun, versteht mich nicht falsch: Dass sie deswegen so sauer ist, ergibt Sinn. Ich meine, ich wäre auch sauer, wenn ich in einem verlausten Wohnwagen irgendwo im Nirgendwo hausen müsste, während der Typ, wegen dem ich effektiv meinen Job verloren habe (Raffi arbeitete schließlich mit Picard an der Evakuierungsflotte und wurde dann später aus der Sternenflotte geworfen), weiterhin mit einem goldenen Löffel im Hintern steckend durch die Gegend marschiert. Aber der Punkt ist hier: Warum ist das überhaupt so?

    Star Trek ist letztlich eigentlich eine kommunistische Utopie gewesen, in der die Produktionsmittel in den Händen aller liegen. Das Stichwort hier lautet „Replikator“. Die Technologie des Replikators ermöglicht es jedem, aus Nichts so ziemlich alles zu machen. Damit kann jede Person selbst produzieren und herstellen, was auch immer sie braucht. Es gibt keinen wirklichen Grund, warum Raffi ein Leben in Armut führen sollte.

    Natürlich war es mit der Ökonomie in Star Trek immer so eine Sache. Einerseits gab es keine Währung, und dann gab es irgendwie doch Währung. Da ist das Worldbuilding generell nicht immer ganz perfekt. Aber grundsätzlich, so scheint es, sind die Grundbedürfnisse einer jeden Person gedeckt und ich sehe wie gesagt nicht wirklich, warum Raffi so armselig leben muss. Eigentlich hätte es so etwas wie Wohnungen geben müssen, in die Leute einziehen können oder etwas in der Art.

    In einer Episode von TNG stößt die Enterprise auf drei Menschen in einer Art Kälteschlaf, die sich irgendwann haben ins All schießen lassen, um in der Zukunft vielleicht von ihren Krankheiten geheilt werden zu können. Als diese drei Menschen wieder aufwachen, haben sie zweifellos keine Vermögenswerte. Aber niemals wird angesprochen, dass das ein Problem sei. Stattdessen muss einem von ihnen sogar noch akribisch erklärt werden, dass es nicht mehr darum geht, Reichtümer anzuhäufen, sondern darum, sich selbst zu entfalten und zu entwickeln und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

    Mit Star Trek schien es immer so, als könnte man sich darauf verlassen, dass es keine Obdachlosigkeit, keinen Hunger und keine Not gibt. Mit Raffis Umständen im Hinterkopf allerdings kann ich mir jetzt irgendwie nicht mehr sicher sein, dass dem nicht so ist.

    Daneben gibt es dann natürlich noch die Armut auf anderen Planeten: Wir bekommen etwa einen Planeten zu sehen, der stark von romulanischen Flüchtlingen bevölkert ist. Alles sieht heruntergekommen aus, die Leute sind schlecht drauf und leben praktisch im Dreck. Die romulanische Gesellschaft ist offenbar nach der Katastrophe mehrheitlich in Armut versunken, sodass wir auch hier wieder eine Zukunft präsentiert bekommen, die von einem deutlich dargestellten Prekariat geprägt ist. Dieser Punkt ist insofern auch relevant, als dass es wiederum so wirkt, als könnten die Romulaner ihre eigenen Probleme nicht lösen, während aber die Föderation zugleich auch weiterhin keinen Finger rührt.


    Föderation und Romulaner: Kein Frieden, keine Freundschaft, keine Diplomatie

    Ich habe weiter oben bereits erwähnt, wie Picard und ein romulanischer Captain sich einst vorstellen konnten, dass Föderation und Romulaner irgendwann Frieden schließen könnten. Das war zwar nur ein kleiner Moment der Annäherung, aber es war ja nicht der letzte: Während TNG kam es immer wieder vor, dass man – wenn auch oft notgedrungen – mit Romulanern zusammengearbeitet und dabei entdeckt hat, dass man eigentlich sogar ganz gut miteinander auskommen kann. In der Serie Deep Space Nine dann sind Romulaner und Föderation schließlich gemeinsam mit den Klingonen Verbündete im Kampf gegen das Dominion, die Cardassianer und die Breen. Und in dem Film Star Trek: Nemesis scheint es, als würde es auf Romulus demnächst ein Umdenken geben, das vielleicht sogar in einer Freundschaft mit der Föderation münden würde. Für all die Düsternis und diversen Probleme, die dieser Film hatte, behielt er doch zumindest in der Hinsicht die Aussicht auf einen baldigen Frieden.

    Nun aber sind wir wie gesagt bei einer Föderation, die es für angezeigt hält, ihrem „ältesten Feind“ auch in einer Notlage nicht zu helfen, und ein Krieg zwischen beiden Mächten passiert wohl nur deswegen nicht, weil die Romulaner derzeit zu schwach scheinen, ihn zu führen. Aber der Hass auf beiden Seiten ist neu entfacht bzw. war er auf Seiten der Föderation wohl nie ganz weg, bedenkt man die von Anfang an bestehende Skepsis gegenüber der Evakuierungsflotte. Zeichen einer erneuten Annäherung zwischen Romulanern und Föderation gibt es nie in Star Trek: Picard; die Romulaner sind entweder die Antagonisten oder aber Leute, die gegenüber der Föderation „lediglich“ feindlich auftreten, aber natürlich angesichts der Vergangenheit auch einen Grund dafür haben. Dieser Punkt ist insbesondere von Relevanz, wenn man bedenkt, dass die Romulaner in der Metapher der Serie doch eigentlich Flüchtlinge bzw. Völker sind, die unter der Kolonialisation gelitten haben. Die Serie porträtiert die Romulaner als Opfer, aber eben zugleich auch als Feinde, was die ganze Metapher in sehr problematischer Art verzerrt.

    Übrigens, was Diplomatie angeht: Als Picard auf dem weiter oben erwähnten Flüchtlingsplaneten der Romulaner ist und erst in fünf Minuten wieder hochgebeamt werden kann, entscheidet er sich, doch noch einmal das Gespräch mit den Romulanern zu suchen. Nachdem er jahrzehntelang de facto immer wieder bewiesen hat, dass er ein formvollendeter Diplomat war, lässt ihn sein Geschick dahingehend wohl jetzt im Stich: Er geht zu einer Kneipe, reißt das „Romulans only“-Schild ab, trampelt darauf herum und setzt sich dann an einen Tisch, der nicht einmal frei ist (ohne wenigstens der Höflichkeit halber mal zu fragen, ob er sich zu dem Romulaner, der daran sitzt, setzen darf). Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn ich das Gespräch mit Leuten suche, die mich nachweislich und eigentlich sogar berechtigterweise hassen, während ich selbst eigentlich gegenüber diesen Personen so Einiges gutzumachen habe, dann ist das jetzt nicht unbedingt die Art, wie ich an sie herangehe. Das Endergebnis dieses Kommunikationsversuches sieht auch entsprechend aus: Picard wird angegriffen und stirbt fast, wird aber gerettet und zwar durch …


    Unfassbare Brutalität

    Bevor ich den Cliffhanger auflöse, muss ich kurz die Szene weiter erläutern. Die Sache ist, Picard ist überhaupt nur auf diesem Flüchtlingsplaneten, weil er für seine Mission ein Mitglied des Qowat Milat anheuern möchte. Die Qowat Milat sind ein Orden romulanischer Kriegernonnen, die ihre Dienste selbstlos anbieten, wenn sie die Person, der sie sich verschreiben, als würdig befinden. Eine Voraussetzung ist dabei, dass die Sache, der sie sich damit anschließen, hoffnungslos ist. Die Qowat Milat lehnen es jedoch ab, verweisen aber auf Elnor, einen romulanischen Waisen, der bei ihnen aufgewachsen ist und den Picard auch kennengelernt hat, als er noch die Evakuierung plante. Elnor kann, da er ein Mann ist, kein Qowat Milat werden, ist aber wie eine ausgebildet und folgt dem Kodex der Nonnen. Elnor verweigert Picard nun aber auch die Hilfe, woraufhin Picard unverrichteter Dinge abziehen muss.

    Und damit sind wir in der obigen Situation. Er fängt einen Streit mit Romulanern an und gerade, als es so aussieht, als würde sein Leben ein früheres Ende nehmen als gedacht, geht Elnor dazwischen – und enthauptet Picards Angreifer.

    Das ist ein Beispiel für die Gewalt, die meiner Ansicht nach in der Serie ein bisschen überhandnimmt. Während es in Star Trek natürlich auch immer Gewalt gab, ist sie in dieser Serie ein bisschen sehr deutlich.

    Die Szene, die das eigentlich am besten verkörpert, ist eine, wegen der man das eigene Alter bestätigen muss, wenn man die Folge, in der sie vorkommt, auf Amazon sehen will. Erinnert sich noch jemand an Icheb? Icheb war ein Charakter aus Star Trek: Voyager, ein ehemaliger Borg, der quasi Teil der Crew und dabei von Seven of Nine, ebenfalls eine Ex-Borg, betreut wird. Zwischen ihnen entwickelte sich dabei mit der Zeit eine Art Mutter-Sohn-Verhältnis. Nun ja, jedenfalls: Zu Beginn der fraglichen Episode von Star Trek: Picard liegt Icheb blutend auf einem OP-Tisch, man greift mit einem chirurgischen Instrument seinen künstlichen Augapfel, zieht ihn heraus und wirft ihn, nachdem man das Kabel, an dem er hängt, abgeschnitten hat, in eine OP-Schale. Dabei ist er bei vollem Bewusstsein und schreit natürlich. All das wird deutlich, wirklich sehr deutlich in den Kameraeinstellungen gezeigt und seine Schreie klingen mir ehrlich gesagt jetzt noch in den Ohren. Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine brutale und grausame Szene, die wohl eher in einen Splatter gepasst hätte, in Star Trek sehen muss, einem Franchise, das sich eigentlich auch immer als relativ familienfreundlich verstand. Ich bin mir nicht sicher, was der Grund dahinter war. Das Publikum mit etwas Neuem zu schocken? Das ist sicher gelungen, aber nicht auf die gute Art. Dazu muss man sagen: Ich bin schon bei mehreren Obduktionen dabeigewesen, aber trotzdem habe ich mich in der Szene etwas unwohl gefühlt.

    Ichebs Schicksal ist dabei aber auch wiederum ein Spezialfall von etwas anderem, auf das ich im Folgenden eingehen möchte.


    Von wegen Happy End oder: Kill your Ex-Borgs

    Okay, hierzu muss ich sagen, dass das jetzt wirklich komplett subjektiv wird und ich darüber spreche, dass ich die Art, wie einige Charaktere seit ihrem letzten Auftreten entwickelt wurden, nicht wirklich mag, da sie an sich schon ein Happy End hatten, das in Star Trek: Picard nun aber zunichte gemacht wird. Allerdings habe ich absolut Verständnis dafür, wenn das jemand anders sieht und ich weiß auch, dass das hier letzten Endes eine Diskrepanz zwischen der Weise, wie ich diese Charaktere gerne haben möchte bzw. sehe und der Weise, wie sie hier geschrieben haben, während ich aber natürlich nicht sagen möchte, dass meine Sicht die richtige ist. Da es aber nun einmal ein Aspekt ist, warum ich die Serie persönlich nicht wirklich mag, dachte ich, dass es doch angezeigt ist, das zu erwähnen.

    Da ist eben erst einmal Icheb. In Voyager war es so, dass er der Sternenflotte beitreten wollte. Er entdeckte seine Menschlichkeit wieder, er wurde ein wertvolles Mitglied der Crew und er war generell eben einfach ziemlich intelligent. Es gibt eine Folge, in der er tatsächlich auf seine Eltern trifft, aber es zeigt sich schnell, dass er eigentlich keine Lust hat, bei ihnen zu bleiben. De facto hat er bereits die Crew der Voyager als seine neue Familie gewählt. Nebenbei wollen seine biologischen Eltern ihn auch nur benutzen, um die Borg mit einem Virus zu infizieren und zu vernichten; sie sind bereit, ihn für ihre Ziele zu opfern, also wartet für Icheb bei seinen Eltern wirklich nichts auf ihn.

    Am Ende erreicht er dann mit seiner neuen Familie schlussendlich den Alpha-Quadranten und somit steht ihm eine gute Zukunft zuvor, die jetzt allerdings damit endet, dass ihm irgendwann bei vollem Bewusstsein der Augapfel rausgerissen wird. Anschließend wird er von Seven noch lebend gefunden, die dann keine andere Option mehr sieht, als ihn zu erschießen, um ihn von seinen Leiden zu erlösen. Es schmälert für mich einfach ein wenig das Happy End von Voyager.

    Zusätzlich ist da dann eben Seven of Nine, die ja so etwas wie eine Mutterfigur für ihn ist. Seven ist auf der Voyager quasi so etwas wie die Wissenschaftsoffizierin. Sie ist überaus intelligent und trägt in sich sehr viel Wissen aus ihrem früheren Leben bei den Borg. Ihr Charakter-Arc in Voyager ist es, allmählich ihre Menschlichkeit wiederzuentdecken, den Borg endgültig den Rücken zu kehren und zu lernen, ihr Leben zu genießen. Sie wird eine gute Sängerin und beginnt schließlich eine Beziehung mit dem ersten Offizier Chakotay. Wenn ich mir Sevens weitere Karriere nach der Rückkehr der Voyager vorstelle, dann ist es eher die Karriere einer erfolgreichen Wissenschaftlerin, weil das so ziemlich ihr Ding war.

    In Star Trek: Picard hingegen ist sie eine Art Weltraum-Rangerin, die viel trinkt, sich den Weg freischießt, generell sehr zynisch veranlagt ist und erst auf Rache für Ichebs Tod (das ist die Rechnung, die sie auf Freecloud zu begleichen hat) und dann für Hughs Tod sinnt (dazu später). Natürlich will ich hier eingestehen: Grundsätzlich kann Seven als Ex-Borg auch gut austeilen. In einer Folge von Voyager ist sie ja gezwungen, in einer Arena in der Art antiker Gladiatoren gegen den Dwayne „The Rock“ Johnson anzutreten, wobei ihr ihre erhöhte Körperkraft und ihre besseren Reflexe zugutekommen. Aber diese Episode zeigt eigentlich mehr als alles andere, dass Seven an solchen Kämpfen kein Interesse hat; tatsächlich ist ja ihr Ziel, der Arena zu entkommen. Ich persönlich finde daher ihre Entwicklung in Picard zumindest nicht komplett logisch und es macht wiederum für mich ein wenig Sevens Happy End aus Voyager ein Stück weit zunichte, wenn sie jetzt eine verbitterte, ganz und gar unmenschlich handelnde Badass-Rangerin geworden ist. Dann wiederum muss man insbesondere hier bedenken, dass Schauspielerin Jeri Ryan offenbar nichts gegen diese Entwicklung ihres Charakters einzuwenden hat, und wenn sie das so sieht, dann bin ich nicht in der Position, da wirklich etwas gegen zu sagen, zumal sie letzten Endes in der Art auch eine Powerfantasie für weibliche Personen sein kann – eben in anderer Art, als wenn sie Wissenschaftlerin gewesen wäre (und in der Hinsicht gibt es in Picard ja auch noch Dr. Jurati, deren Charakter aber wiederum problematisch ist). In jedem Fall ist es schön zu sehen, dass sie nicht mehr diese entsetzlichen Catsuits tragen muss, ähem.

    Na ja, und dann ist da noch Hugh. Hugh ist ebenfalls ein Ex-Borg, der in TNG vorkam. Er war irgendwann mit einem Borg-Schiff abgestürzt, wobei alle anderen Borg-Drohnen ums Leben gekommen waren. Die Crew der Enterprise fand ihn und verarztete ihn. Es gab den Plan, ihn mit einem Virus zu infizieren, das bei seiner Rückkehr zu den Borg das gesamte Borg-Kollektiv vernichtet hätte, aber letztlich wird sich dagegen entschieden, da er während der Zeit auf der Enterprise einen Sinn für Individualität entwickelt. Auch die größten Borg-Gegner – Picard und Guinan – sehen schließlich ein, dass er, wie grundsätzlich auch alle anderen Borg, ein Recht auf sein Leben hat. Das ist eben wieder eines dieser klassischen Star-Trek-Motive: Selbst wenn dein Feind so abscheulich ist wie die Borg, so ist Genozid doch nicht einmal dann eine Option. Später treffen sich noch einmal auf Hugh, und sein Schicksal scheint wohl zu sein, sich um ein paar andere, ebenfalls individualistisch gewordene Borg zu kümmern. In Star Trek: Picard arbeitet er nun auf einem kaputten Borg-Kubus, der gemeinsam von Romulanern und Föderation untersucht wird und auf dem von den Borg assimilierte Personen wieder zu eigenständigen Individuen gemacht werden. Na ja, langer Rede kurzer Sinn: Hugh stirbt, er wird erschossen. Blubb.

    Es ist letzten Endes einfach diese Tendenz, alte Charaktere, deren Geschichte eigentlich schon in wesentlichen Zügen bis zu einem guten Ende erzählt worden ist, hervorzuholen, um sie dann für Drama und Konflikte wirklich noch einmal leiden oder sterben zu lassen. Die Sache ist dabei ironischerweise: Eigentlich ist mir Hugh so ziemlich komplett egal und ich habe bei seinem Tod nichts gefühlt, aber ich habe den Eindruck, dass irgendwie der Plan war, dass man dabei etwas fühlen sollte. Nun ja.


    Charaktere

    Star Trek: Picard bringt natürlich einige neue Charaktere mit, über die ich kurz sprechen möchte. Sie sind, bis auf wenige Ausnahmen, nicht wirklich schlecht, aber etwas, das ich kritisieren werde, sind ihre jeweiligen Beziehungen, die sie untereinander haben.

    Zunächst einmal Raffi und Rios. Die beiden mag ich eigentlich von Picards neuer Crew am liebsten. Raffi ist grundsätzlich sympathisch und sehr menschlich – ich finde wie oben gesagt ihre soziale Situation im Kontext des Franchises problematisch, aber letzten Endes habe ich doch mit ihr mitgefühlt, unter anderem wenn sie auf ihren Sohn trifft, der nichts mit ihr zu tun haben will. Das Problem an diesem Punkt ist nur, dass er nie wieder aufgegriffen wird – es hätte hier eine wirklich gute Szene sein können, wenn sie sich am Ende doch wieder mit ihrem Sohn versöhnen kann, aber so etwas kommt nicht.

    Rios wiederum ist ein klassischer Charakter, der halt vorrangig für Geld arbeitet, aber dennoch ein Herz aus Gold hat – er wird offenbar von Kritikern oft mit Han Solo verglichen, insofern habe ich da auch nicht wirklich ein Problem damit, ihn an sich erst einmal zu mögen. Sein Schauspieler beeindruckt insbesondere dadurch, dass er nicht nur Rios, sondern auch dessen verschiedene Hologramme spielt, die alle eine andere Persönlichkeit haben, was immer mal wieder Anlass zum Schmunzeln gibt.

    Na ja, aber damit endet leider auch schon fast, was ich mag. Da ist Dr. Jurati, die ich am Anfang wirklich mochte, aber ich hasse einfach, was man mit ihr gemacht hat. Sie war eine Wissenschaftlerin und als solche wohl ziemlich gut, aber sie war nie wirklich im Weltall und ein wenig unsicher und aufgeregt, als es schließlich auf die Reise ging. Gerade das fand ich so schön menschlich und relatable. Dann allerdings bringt sie ihren Geliebten Dr. Maddox um, weil ihr gesagt wurde, dass das notwendig ist, um eine schreckliche Zukunft zu verhindern, und begeht kurze Zeit später fast Selbstmord, bei dem nicht ganz klar ist, ob sie sich wirklich umbringen oder „nur“ die Peilsender in ihrem Blut vernichten wollte (oder beides).

    Juratis Mord wird am Ende praktisch vergessen und sie selbst kommt offenbar überraschend schnell darüber hinweg, die Person umgebracht zu haben, die sie liebt. Ich habe grundsätzlich absolut nichts dagegen, dass sie redeemt wird, aber ich halte es an der Stelle nicht für gut geschrieben, da mehr über alles hinweggegangen wird. Ich muss dabei sagen, dass ich selbst ziemlich überfordert wäre, einen Redemption-Arc für sie zu schreiben, der mit etwas anderem als einer Selbstopferung endet.

    Dann ist da Elnor. Elnor ist … Nun, als ein sehr weltfremder Krieger ist er ein bisschen Comic Relief und ansonsten halt badass. Aber er hat nicht wirklich was zu tun. ich rätsele ehrlich gesagt die ganze Zeit, warum er überhaupt in der Serie ist, weil sein Charakter wegfallen könnte, ohne dass es groß auffallen würde. Ich weiß tatsächlich gerade auch gar nicht, was ich weiter über ihn schreiben soll, weil er so wenig eine Rolle spielt.

    Dann haben wir Dahj und Soji. Dahj ist halt so früh tot, Soji wiederum kennt man länger – ich finde sie ganz okay und auch hier ist es eine gute Leistung der Schauspielerin, mehrere Rollen mit verschiedenen Persönlichkeiten zu spielen. Allerdings hat Soji sehr das Problem, dass sie am Ende sehr schnell einer quadrantenweiten Vernichtung organischen Lebens zuzustimmen scheint, was ich insgesamt ein wenig unglaubwürdig finde. Sind Leute wirklich, um ihr eigenen Leben zu retten, bereit zur Vernichtung allen anderen Lebens?

    Dann die Bösen, namentlich Narek und Narissa. Narek ist ein romulanischer Agent und … Nun, er macht sich Soji sexuell und romantisch gefügig, um sie aushorchen zu können. Aber natürlich verliebt er sich dabei in sie und wird – ähnlich wie Jurati – sehr schnell rehabilitiert. Ich finde das ehrlich gesagt problematisch, weil damit sein moralisch sehr fragwürdiges Verhalten gegenüber Soji verharmlost wird. Effektiv hat er sie emotional missbraucht. Das begrenzt Positive an ihm ist, dass er nicht einfach nur böse ist und zumindest ein bisschen Komplexität aufweist (allerdings eben auch auf problematische Art), anders als seine Schwester.

    Narissa ist böse. Punkt. Die Sache ist, dass sie ja eigentlich eine rational nachvollziehbare Motivation für ihre Taten hat. Aber statt dass sie dann einfach kühl ihren Job macht und dabei vielleicht ja auch einfach mal daran zweifelt, ob das, was sie tut, wirklich das Richtige ist, hat sie offenbar sehr viel Spaß daran, Leute umzubringen und sämtliche Borg aus dem Kubus, in dem sie sich befinden, in den Weltraum zu blasen, um sie dort sterben zu lassen.

    Sie ist leider als Bösewicht einfach ziemlich eindimensional, und das mag ich nicht. Nur einmal kurz glaubte ich, etwas wie Komplexität aufflammen zu sehen, und das war, als sie einmal erleichtert schien, dass ihr Bruder noch lebt. Aber na ja, sie wird halt am Ende von Seven umgebracht (die das kurz danach aber bereut) und somit keine weitere Komplexität oder Redemption in Sicht. Außerdem ist die Beziehung zwischen ihr und ihrem Bruder sowieso … Nun, das im nächsten Abschnitt.


    Beziehungen zwischen Charakteren

    Narissa und Narek sind Schwester und Bruder. Aber so, wie sich Narissa oft an ihn schmiegt, gewinnt man eigentlich den Eindruck, da sei mehr als nur das. Ich weiß nicht genau, wieso das so ist. Dass die Serie progressiver ist als ich dachte und die Botschaft rüberbringen will, dass an einer romantischen Beziehung zwischen Verwandten per se nichts falsch ist (sofern man Grooming und ähnliches ausschließt), wage ich mal zu bezweifeln, da erstens eine derartige Beziehung dann ja doch nie handfester wird (stattdessen ist Narek ja auch mit Soji „zusammen“) und da zweitens beide natürlich die Bösen sind und wenn man etwas positiv darstellen will, dann verortet man es für gewöhnlich nicht bei den Bösen. Ich kann nur annehmen, dass das die beiden und Narissa insbesondere noch irgendwie „creepier“ machen sollte, aber keine Ahnung. Letztlich ist der Punkt, der mich daran stört, dass das sexualisierte Böse auch wieder so ein Trope ist, den ich nicht mag und der letztlich eher zu einer sex-negativen Botschaft beiträgt. In diesem Kontext ist zu erwähnen, dass Sutra, eine andere Antagonistin, ebenfalls sexualisiert wird, also ist es in der Serie auch kein Einzelfall.

    Dann sind da Jurati und Rios – nachdem Jurati ihren Geliebten Maddox getötet hat, schläft sie kurz danach mit Rios, in dem Wissen, dass das eigentlich falsch ist, aber sie braucht es, um sich besser zu fühlen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich in der Beziehung der beiden wirklich keinerlei Chemie erkenne. Es fühlt sich sehr forciert an, wie die beiden praktisch aus dem Nichts zusammenkommen und ich verstehe hier wirklich nicht die Logik dahinter.

    Raffi und Seven? Nun, man weiß es nicht, deswegen das Fragezeichen. Während Star Trek: Discovery uns tatsächlich mal ein gleichgeschlechtliches Pärchen, das Teil der Crew ist, gegeben hat (auch wenn nicht ganz sicher war, ob es auf „Kill your gays“ hinauslief), scheint Picard einen Schritt zurück zu machen und lässt die beiden Frauen nur Händchen halten – was insofern Sinn ergibt, als das die kaum miteinander zu tun hatten, aber ich merke es mal an, weil ich fast den Eindruck habe, als sollte das mal wieder als eine Repräsentation von LGBT verkauft werden, die es de facto nicht wirklich ist. Es ist eine Andeutung, ja, aber zu wirklicher Repräsentation gehört mehr. Dann wiederum: Es soll ja noch mindestens eine zweite Staffel geben, und vielleicht wird es ja noch was.

    Picard und so ziemlich jeder andere: Nun, irgendwie mögen viele Leute Picard nicht und schieben einen Hass auf ihn oder halten ihn für durchgeknallt, aber dann wiederum respektiert ihn irgendwie auch jeder und er ist halt doch der Held der Föderation, wenn eben auch ein Held im Ruhestand. Es ist so ambivalent, dass ich mir nicht sicher bin, wer ihn jetzt wirklich mag und wer nicht.

    Und zu guter Letzt: Umarmungen. Das ist irgendwie generell etwas, das ich in der Serie nicht verstehe: Alle umarmen sich bei einem Wiedersehen so, als wären sie alte Freunde, die sich jahrelange nicht gesehen haben. Picard und Hugh umarmen sich, als sie sich sehen und auch wenn sie sich in der Tat lange nicht gesehen haben, waren sie doch nie wirklich befreundet. Hugh hat es Picard in TNG sogar noch vorgeworfen, dass dieser ihm seine Individualität zurückgegeben hatte, auch wenn sie dann im Frieden, aber eben nicht wirklich als Freunde, auseinandergingen. Elnor wiederum umarmt Seven, als er sie nach etwa einem Tag wiedersieht und nachdem er bis dahin nie mit ihr zu tun hatte. Ich verstehe es einfach nicht. Warum umarmen sich ständig Leute, die sich überhaupt nicht kennen, und dann noch so innig? Stimmt irgendwas mit mir nicht oder mit der Serie? Darüber hinaus: Als Seven am Ende der Serie Narissa töte, sagt sie, das sei für Hugh, der von Narissa umgebracht worden ist. Die Sache ist: Ich kann mich an keine Szene erinnern, in der sie davon überhaupt erfahren hat. Außerdem gab es keine Szene, die irgendwie implizierte, dass Hugh ihr irgendetwas bedeutete. Als sie auf dem Borg-Kubus wieder auf Elnor trifft, fragt sie ihn, wo Hugh sei, aber es wird nie spezifiziert, ob die beiden sich überhaupt wirklich kannten. Während Rache als Motivation für die Tötung Narissas zumindest rein psychologisch nachvollziehbar gewesen wäre, wird hier nicht klar, warum Seven hier überhaupt auf Rache sinnt. Ich kann nur annehmen, dass die beiden irgendeine Art von Freundschaft oder Beziehung hatten, die aber niemals gezeigt oder irgendwie etabliert wird, und dass Seven deswegen so sauer ist.


    Diese eine Szene

    Okay, ich möchte langsam zum Ende kommen, aber ich möchte über eine Szene sprechen, bei der ich wirklich nicht weiß, was das sollte und tagelang versucht habe, da irgendwie mein Gehirn drumherum zu winden.

    Also, nachdem Picard Soji vom Borg-Kubus gerettet und auf den Planeten Nepenthe gebracht hat – wo Deanna Troi und William Riker mit ihrer Tochter leben –, ist Soji sehr verunsichert, da sie nicht weiß, wer sie ist. Ihr ganzes bisheriges Leben war eine Lüge und sie wusste ja gar nicht, dass sie ein Android ist. Sie stellt sich in dieser Situation die nachvollziehbare Frage, ob alles, was sie in dem Moment erlebt, nicht vielleicht auch nur eine Simulation, ein Betrug ist. Dass sie so verunsichert ist, ist durchaus glaubwürdig und dass sie diese Frage stellt, ergibt voll Sinn. Nun aber die Reaktion Picards: Er kommt grinsend zu ihr und sagt sarkastisch so etwas wie (Gedächtnisprotokoll) „Sicher, das alles ist nur eine sehr komplexe Simulation, um dich reinzulegen, alles hier ist nur eine Illusion, lol“, ganz so, als sei das für ihn ein großer Witz.

    Mal ehrlich: Picard war schlecht mit Kindern und er war nicht gut darin, seine eigenen Gefühle zu zeigen. Aber niemals war er wirklich ignorant gegenüber den Gefühlen anderer oder unsensibel. Er hatte gelegentlich einen trockenen Humor, aber er hat selten Scherze gemacht, wenn jemand wirklich in einer emotional schwierigen Situation war. Und jetzt kommt er an und verspottet Sojis Ängste, die für jeden mit auch nur einem Funken Empathie komplett nachvollziehbar und ernst zu nehmen sind. Dazu muss man sagen: Picard selbst hat in seinem Leben durchaus solche Simulationen erlebt. In einer Folge von TNG hat er buchstäblich ein ganzes Leben in so einer Simulation verbracht – das war eine Methode eines untergegangenen Volkes, die Erinnerung an sie lebendig zu halten. Es gibt absolut keinen Grund, dass Picard sich in dieser Szene wie ein Arschloch verhält – das heißt, ich habe eine Theorie entwickelt, warum er so ist, aber ich habe natürlich keine Ahnung, ob sie richtig ist und selbst wenn sie es ist, macht es das nicht wirklich besser: Und zwar gibt es in TNG zwei Episoden, in denen Professor James Moriarty auftaucht – als Figur auf dem Holodeck. Beim ersten seiner Auftritte wird ihm aus Versehen ein Bewusstsein gegeben und die Folge endet damit, dass er in den Speicher des Holodecks zurückgeht, bis die Crew der Enterprise einen Weg gefunden hat, ihn auch außerhalb des Holodecks existieren zu lassen. In seiner zweiten Episode ist er das Warten leid und will die Sache selbst in die Hand nehmen, indem er die Crew erpresst. Mit einem Trick gelingt es jedoch, ihn in einem kleinen Datenspeicher zu fangen, während er glaubt, er sei dem Holodeck tatsächlich für immer entkommen. In diesem Datenspeicher wird er ein ganzes Leben erleben, ohne jemals zu wissen, dass er immer noch in einer Simulation ist. Am Ende dieser Folge verweist Picard dann auf das Gerät, in dem sich Moriarty nun befindet und sagt scherzhaft, dass vielleicht das alles um sie herum auch nur eine Simulation ist, die in einem Gerät läuft, das auf dem Tisch von irgendjemandem steht. Das ist natürlich ein Meta-Witz, der darauf anspielt, dass sie sich ja in einer Fernsehsendung befinden. Es kann nun gut sein, dass in Star Trek: Picard diese Szene genauso gemeint war, vielleicht sollte das sogar eine Hommage an die Moriarty-Episode sein. Nun ist aber hier die Sache, dass sich der Witz in TNG sehr natürlich an das Ende der Episode anfügte, in Picard wirkt es aber komplett out of character und unpassend. Insofern hat die Szene vielleicht einen Grund, aber das macht sie meiner Ansicht nach nicht besser.


    Was jetzt?

    Nun, man könnte noch über ein paar Dinge sprechen – zum Beispiel darüber, dass der Plot mit der KI, die übermächtig wird und dann organisches Leben vernichtet, wirklich das 0815 des Science-Fiction ist, darüber, dass Anti-Rassismus-Botschaften immer schwierig sind, wenn die Gruppe, die das Opfer des Rassismus ist, tatsächlich gefährlich ist oder darüber, dass es so einige Deus-Ex-Machina-Momente gibt, aber letzten Endes sind solche Sachen hier eigentlich nicht mehr relevant bzw. sind es nur weitere Spezialfälle der größeren Probleme. Diese liegen für mich in der Aufgabe der Utopie, in den diversen problematischen Tropes, die die eigentlich positive Botschaft der Serie schmälern und in der Tatsache, dass man den Charakteren selten genug Raum für glaubwürdige Entwicklung gibt. Die Serie zieht ihr Thema somit eher schlecht als recht durch und lässt dabei andere Dinge auf der Strecke, die elementar sind, um sich vom Geschehen mitreißen zu lassen.

    Das muss nicht heißen, dass die Zukunft nicht besser wird. Ein Problem der Serie war etwa, dass Picard sehr viele Episoden brauchte, um überhaupt seine Crew zusammenzubekommen, während derer sich dann der Plot nicht gut weiterentwickelte, sodass für diesen dann auch wenig Zeit blieb. Vielleicht hat man insgesamt versucht, zu viel in zu wenig Episoden zu quetschen. Möglicherweise lernt man für die nächste Staffel daraus und vielleicht wird es mit der bereits versammelten Crew dann besser. Vielleicht werden auch hin und wieder mal wieder kleine, in sich abgeschlossene Episoden erzählt, etwas, worauf ich ja eigentlich immer noch bei Star Trek hoffe – dass man vielleicht auch damit mal wieder anfängt, anstatt immer alles in den Dienst des übergreifenden Plots der Staffel zu stellen (auch wenn gegen so einen Plot per se nichts spricht). Es muss auch nicht immer direkt das gesamte Universum bzw. alles organische Leben in Gefahr sein, finde ich. In diesem Kontext würde ich eigentlich Michael Chabon, einen der Schöpfer*innen der Serie, zitieren:

    Zitat

    „You know, personally speaking, my own tastes and inclination, I always said when we were in the earliest versions of the room for this show, if we could have just done a whole show about Picard and the dog on the vineyard in France, with no starships, no phasers, the only Romulans would be those two Romulans who work for him on the vineyard, and no politics — just, like, there’s a funfair down in the village and they all go, and maybe Picard solves a very low stakes mystery in the village, like, someone has stolen the antique bell out of the bell tower, or something like that? I would have loved to write that show. Um. I don’t think the world’s quite ready for a Star Trek show like that, and there’s probably maybe not that big of an audience for a Star Trek show like that. “

    Nun hätte die Serie wenn sie anders sein sollte, vielleicht nicht exakt so sein sollen, wie es diese ganz kurze Idee impliziert. Aber der Punkt hier ist, dass Star Trek: Picard beworben wurde, als würde sich die Serie tiefer mit den Charakteren und ihren Emotionen auseinandersetzen, als würde sie eben insbesondere eine Studie des Charakters von Jean-Luc Picard sein. Von diesem Versprechen sehe ich allerdings kaum bis nichts im tatsächlichen Endprodukt. Es ist ein standardmäßiger Science-Fiction-Plot mit zahlreichen Mystery-Boxes und sehr viel Action. Und das ist nun einmal nicht wirklich das, was ich mir für die Serie gewünscht hätte. Mir wären kleine, einfache und charaktergetriebene Geschichten lieber gewesen. Und um ganz ehrlich zu sein: Ich glaube, dass ich damit nicht der Einzige bin. Wenn die Macher hinter der Serie sagen, dafür sei die Welt nicht bereit oder das würden nicht viele Leute sehen wollen, dann denke ich doch, dass sie mit dieser Einschätzung falsch liegen.


    Dementsprechend: Falls ihr lieber eine optimistische Zukunft sehen wollt, dann bleibt lieber bei TNG.