Beiträge von AbSoLute

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Anton sah Catherine an und nickte konzentriert. Es gab also noch andere- das war irgendwie gleichzeitig eine gute und eine schlechte Nachricht. Wenn er nur seine komplette Ausrüstung dabeihätte...
    "Wir müssen sie suchen- wenn ihr euch aufgeteilt habt seid ihr leichte Beute!", sagte er irgendwie ohne seine Überlegungen beendet zu haben. Musste er eben nur mit Einzelfeuer zurecht kommen...mit zwei Magazinen wurden schließlich schon Kriege gewonnen oder?- Wieder einmal verfluchte er sich dafür, das positives Denken nicht zu seinen Stärken gehörte.
    Nach ein wenig hektischem Umherlaufen im Raum entdeckte er einige seiner Sachen, achtlos zusammengeworfen in der Ecke des Zimmers. "Verdammt, erinnert dich das ganze nicht auch an diesen schlechten Horrorstreifen? Wie hieß der noch gleich...ach egal", sagte er zur Zeitüberbrückung, während er die Sachen ordnete. So schnell wie es ging legte er seine Stiefel sowie seinen Pullover an und schlüpfte nach kurzem Überlegen in die Kevlar/Mylar Handschuhe die er gestern nach dem Training nicht mit dem Rest des Kampfanzuges eingesperrt hatte, weil er nicht zu spät zur Party kommen wollte.
    "Tja, zumindest meine Hände sind kugelsicher und vor Kratzern geschützt...schon mal ein Anfang", sagte er mit ironischem Unterton zu dem Mädchen und begriff im selben Moment, dass dieser Witz für einen Außenstehenden wohl nicht viel taugte.
    Mit einem letzten Griff rückte er den schiefen Halfter an seinem Gürtel zurecht. "Gehen wir. Zeig mir nur die ungefähre Richtung in die sie gerannt sind, wir verrammeln die Wohnungstür und suchen sie. Und, ach ja...", Anton stockte kurz, "Bleib dicht bei mir...schätze es hat heute schon genug Opfer gegeben"
    Tja, wie jeder aus seiner Einheit hatte er insgeheim schon lange auf einen echten Einsatz gehofft- mal den "Elitesoldaten" spielen...trotz des Jungen Alters. In der Realität war das jedoch bei weitem nicht so spaßig wie Anton es sich erhofft hatte. Ein kurzer Blick auf das Wappen seiner Einheit auf der Jacke machte ihm jedoch klar- es war seine Pflicht. Vielleicht war er der einzige halbwegs Ausgebildete Soldat hier... "Für Europa...", sagte er sich innerlich und nahm wieder einen entschlossenen Gesichtsausdruck an.
    "Wollen wir?"

    Die pure Überraschung über das basketballspielergroße Mädchen das da eben verwirrt ins Zimmer stürmte hielt Anton davon ab den Abzug der hochgezüchteten Pistole zu betätigen. Langsam öffneten sich seine zu Schlitzen verengten Augen und der Griff um die Waffe lockerte sich.
    "Verdammt nochmal Mädchen, beinahe...", begann Anton und schüttelte den Kopf als ihm klar wurde wie knapp davor er gewesen war abzudrücken. Nur widerwillig verließ er seine geduckte Haltung und steckte die Pistole in den schlecht am Gürtel befestigten Halfter.
    Oh ja, diese Festungsstürmerin war wirklich groß. Sie überragte ihn um geschätzte 10 Zentimeter, eine Seltenheit...selbst hier im Norden. " Also sind doch noch nicht alle psychisch stabilen Menschen abgehauen...ich nehme an du bist auch diesen Freaks da draußen begegnet?" , fragte er sie metaphorisch und trat näher an sie herann.
    Ungewöhnlich für einen Mann zu einer Frau aufzusehen...aber ihre Augen wollte er unbedingt von nahem sehen. Es hieß ja überall Wahnsinn erkannte man am frühesten in den Augen...(außerdem hatte er so auch einen besseren Blick auf den Rest ihres Körpers...) "Anton.", meinte er schließlich knapp, "Ich...äh...wohne praktisch hier. Vorläufig." Einem seiner eingeübten Instinkte folgend trat er an das nächste Fenster und sah misstrauisch hinaus- bei Gelegenheit griff er sich gleich eine Jacke mit dem Symbol der Enforcer die dort auf dem Boden lag und legte sie an (immer im Unterhemd rumzulaufen wurde ihm langsam wirklich zu kalt. "Du bist allein hier oder? Dir ist doch wohl keiner dieser Freaks gefolgt?"


    OT: Für alle hier mal das Logo des Enforcer Corps^^:

    Mit verzogenem Gesicht drückte sich Anton gegen die Wand. "Murphys Law" nannten seine derzeitige Situation die Amerikaner- frei Übersetzt: Scheiße zum Quadrat oder die Steigerung von Bullshit. Heute morgen war noch alles in Ordnung gewesen- das Aspirin hatte einigermaßen gewirkt, die Erinnerungen an die gestrigen Begebenheiten waren zum Großteil noch vorhanden (zumindest die...guten)- dann begann es sich zu verschlechtern.
    Zuerst waren sie nacheinander abgeholt worden. Niko aus Rumänien, Katharina aus Tschechien, sein inzwischen komatöser Kumpel Marc der Franzose...nja und der ganze Rest. Seinen Vater erreichte er wie üblich nicht auf dem Handy- also war es sein Schicksal im Appartement auf den "Aufräumtrupp" der Enforcer zu warten, der am folgenden Tag kommen sollte um Betten, Waffenschränke und alles andere wieder einzupacken...und um vielleicht einen Tramper mitzunehmen- zumindest bis zum nächsten größeren Bahnhof, damit er sich selbst die Heimreise organisieren konnte.


    Alles noch verkraftbar...dann ging der DVD-Player kaputt. Wie in einem schlechten Film hatte er aus dem Fenster gesehen und sich gefragt "Kann es noch schlimmer kommen?"- tja und dann...Explosionen, Rauch und...Stille- zumindest so lange bis ein faulender Freak die Treppe hinaufgewankt war und sich am liebsten ein Stück von ihm geholt hätte. "Nahkampftraining Lektion 1- Eine Treppe als Standort ist der erste Schritt zur Niederlage", hatte sein Kopf da jedoch noch pflichtschuldig im richtigen Moment gemeldet...und der Stoß den er dem Typen verpasst hatte, war ausreichend gewesen um den Kampf anschließend für sich zu entscheiden.
    Was folgte war ein schneller umbau des Erdgeschosses zu einem Provisorischen "Nest"- einer befestigten Stellung. Mit ein paar Matratzen und einer Waffe mit grade mal 2 vollen Magazinen nicht grade einfach- jedoch wagte es Anton nicht in den Keller zu gehen wo die meisten Magazine sowie einige andere Ausrüstungsgegenstände lagen...es konnte ja jederzeit wieder eines dieser...Dinger auftauchen, fast bedauerte er es nun, dass das alte Bauwerk noch mit einigen anderen verbunden war, selbst jedoch bis auf ihn kein Mensch darin weilte.


    Tja und nun...war es soweit. Direkt da vorne hatte er Schritte gehört, Schritte und ein Schnaufen...hm kein leises Stöhnen und Röcheln. Konzentriert versuchte er seinen Atem zu kontrollieren und zog nebenbei doch nervös an seinem leichten Unterhemd...wieso hatte er sich eigentlich noch nichts übergezogen?- es war verdammt kalt hier drinn...
    "Wer ist da draußen?", rief er schneidend in der Landessprache und spähte leicht über die das Fenster verdeckende Matratze. Er konnte zu wenig von der Person vor dem Gebäude erkennen... "Also gut, ganz ruhig...ich will keinen unschuldigen abknallen, aber wenn ich keine Antwort kriege...", dachte er nervös und umfasste den Griff der Pistole. Töten...war nicht einfach. Heute hatte er es schon einmal getan- aber noch war Anton es nicht gewohnt.

    Anmerkung: Ich spiele den Jungen mit dem Hund^^


    Name: Anton von Herberstein
    Alter: 17
    Geschlecht: Männlich
    Charfarbe: oranje
    Aussehen:


    (- allerdings um einiges kürzere Haare...zudem sieht sein Gesicht etwas...europäischer aus als auf dem Foto)
    Geschichte: Anton ist Österreicher- stolzer Österreicher aus reichem Haus. Sein Vater ist nicht nur Nachfahre eines uralten Adelsgeschlechtes, sondern auch ein hochangesehener Abgeordneter der EU. Bereits früh zeigte sich Antons große intellektuelle Begabung. Sein Vater scheute daher keine Kosten und Mühen, um ihn an einer Privatschule unterzubringen...allerdings nicht an irgendeiner. Die europäische Union verfolgte schon seit einiger Zeit ein Projekt mit dem Namen "Enforcer Corps"- dahinter verbirgt sich nichts Geringeres als eine EU- eigene schlanke Eingreiftruppe für Notfälle oder besondere Aufgaben wie die Absicherung wichtiger Personen. Anton war einer der ersten Rekruten, die diese Spezialausbildung erhalten sollten. Diese besteht nicht nur aus "Schlammkriechen" sondern auch aus Sprach- und Kulturunterricht, Allgemeinbildung und Praxiserfahrung durch Auslandsreisen um die diversen Länder besser kennenzulernen.
    Anton ist jetzt seit etwas mehr als 3 Jahren Mitglied des Corps- seine letzte Reise führte seine "Einheit" nach Dänemark, wo sie dortigen Polizisten zur Hand gingen und wie üblich das Land erkundeten.
    Nach einer anständigen Silvesterfeier wartete Anton lange Zeit vergeblich auf sein Taxi nach Hause- alle anderen Schüler des Corps (zusammengesetzt aus unzähligen Nationalitäten) wurden bereits abgeholt und haben ihren Urlaub schon angetreten... So ist die Enforcer-"Basis" in Fährus (nichts Anderes als ein kleines angemietetes Appartement) nun verwaist und leer- nur die Flimmerkiste hat Anton bisher davor bewahrt das Chaos draußen zu bemerken...allerdings gehen im langsam die Animes aus...
    Hobby's: "Nerd", Animefan, gezwungenermaßen Sportler;
    Besonderes Talent: Ausbildung mit der UOP (kleine Pistole- Standardwaffe der Enforcer), Sprachtalent, Anfänger bzw. Grundkenntnisse in mil. Taktik sowie auf vielen anderen Gebieten, jedoch meistens nicht vertieft...
    Anfangswaffe: UOP (Upgraded Omniuse Pistol - 9mm Waffe der neuesten Generation- diverse Magazingrößen, etwas länger als gewöhnliche Pistolen, ausklappbares elektronisches Visier, sehr geringer Rückstoß, wahlweise Einzelschuss, Dreifachschuss, bzw. Vollautomatik)

    Man bitte hier keine Diskussion über Religionen und Sekten anfangen... (btw ist alles eine Religion was öffentlich anerkannt ist- alles andere gilt als "Sekte"- hat nichts mit "richtig oder falsch" zu tun sondern nur mit Anhängerzahl...nur so am Rande)


    @topic:


    Diese "Enthaltsamkeit von Alkohol" finde ich etwas engstirnig und übertrieben. Alkohol im richtigen Maß ist nicht schädlich, hat keine Auswirkungen aufs Urteilsvermögen und hilft doch ein wenig lockerer zu werden, wodurch man auf Partys und diversen Treffen mit anderen Personen einfach mehr...Spaß hat.
    Davon mal abgesehen enthalten unzählige Speisen Alkohol und "Abstinenzler" (also Leute die keinen Alkohol zu sich nehmen) verpassen großartige Geschmacksvariationen- warum soll man sich das entgehen lassen? Weil man nicht zu den "Komasäufern" gehören will?


    nochmal kurz: Die Einzigen die wirklich zwangsweise auf Alkohol verzichten müssen sind Menschen die damit nicht umgehen können (auch "Alkoholiker" genannt)- wer ohne den Umgang auch nur zu versuchen bereits alle Destillate ablehnt stempelt sich praktisch selbst zu einem dieser "Trockenen Brüder"...und verpasst wie gesagt eine Menge neuer Geschmackserlebnisse^^

    Jegor hatte es irgendwie geschafft wieder aufzustehen. Sein Körper mochte sich zwar immer noch nicht so recht mit dem neuen Leben in ihm abfinden, aber er zwang ihn einfach dazu.
    Anscheinend war dieses Mädchen nicht davon abzubringen die Mutanten vor dem Hinterhalt zu warnen- trotz aller Gefahren. Am sichersten für alle wäre es wohl gewesen, einfach den nächsten Zug aus der Stadt zu nehmen...aber natürlich ließ sie damit ihre Artgenossen im Stich.


    "Ihr werdet auffallen- egal wie gut ihr euch tarnt.", meinte er knapp (und immer noch leicht schwankend) in die Runde. "Die...erfahreneren Leute der Organisationen kennen die Anzeichen gut und sehen auch solche die ihr vielleicht selbst gar nicht kennt...die Gruppe ist vielleicht der einzige Schutz den ihr habt."
    Kurz drehte er sich zum abfahrenden Zug um.
    Er könnte einfach gehen. Vermutlich würde es ihm schwer fallen, irgendwo unter zu kommen, aber zumindest brauchte er dann keine Angst vor seinen eigenen Leuten zu haben...die ihn sicher bereits auf "die Liste" gesetzt hatten- allerdings schuldete er dieser bunten Truppe etwas, und Schulden beglich man... immer (das war so ziemlich das Einzige nützliche was ihm sein Vater beigebracht hatte).
    Jegor rang einen Widerstand in sich nieder und beschloss sofort damit anzufangen.


    "Ich werde nicht gehen", sagte er ohne besonderen Stolz, "Ihr hättet mich einfach liegenlassen können- ich schulde euch etwas...außerdem kenne ich die Arbeitsweisen der Jäger...falls ihr natürlich meine Hilfe nicht wollt werde ich einfach gehen und ihr hört nie wieder etwas von mir" Er zuckte beschwichtigend mit den Schultern.
    Jegor. bewunderte den Mut des Mädchens, dass er eigentlich töten sollte. Insgeheim hoffte aber doch ein Teil von ihm, dass sie ihn fortschickten. Seine Instinkte sagten "Tokamak" nämlich, dass die "Warnungsaktion" keinesfalls ein Kinderspiel werden würde...

    Alkohol ist keine Lösung sondern ein Destillat- von daher nicht dazu gedacht um sich damit sinnlos niederzuschwämmen...wenn man jedoch ein paar Kumpels, eine lange nacht und ein paar gute Unterhaltungen dazukombiniert ist gegen ein wenig davon nichts einzuwenden.
    Man wird nicht süchtig- muss es nicht übertreiben (außer man will es...) und nja...es gehört einfach iwie dazu mal ein Gläschen zu trinken.


    Kurz: Meiner Meinung nach ist Alkohol nichts Schlimmes solange man seinen Namen noch kennt und man andere nach Genuss nicht exzessiv belästigt (Angehörige beider Geschlechter...)- verteufelt es hier nicht unnötig, jemand der Kontrolle über den Konsum hat, sollte nicht mit "Komasäufern" gleichgestellt werden.

    Jegor lachte kurz auf, als der Mutant bemerkte, dass Schusswaffen wohl "nicht so schwer zu meistern" sein würden. "Junge, du hast noch nie eine Waffe in Händen gehalten- verlass dich auf deine Fähigkeiten und vergiss es gleich wieder", sagte er, wobei er den anscheinend auf Nahkampf spezialisierten Veränderten ansah.
    "Du bist vermutlich schneller und stärker als die meisten Menschen...warum willst du diesen Vorteil aufgeben? Davon mal abgesehen..." Jegor sah sich kurz im Abteil um, "...davon abgesehen haben wir keine Waffe für dich...und glaub mir- in diesem Land ist es schwer eine zu bekommen wenn man nicht...Hilfe hat"
    Eigentlich seltsam. Er unterhielt sich ganz normal mit seinen Todfeinden- ...aber nein, SEINE Todfeinde waren sie ja eigentlich nie gewesen. Erst, dass sie ihn trotz ihrer Abneigung verschont hatten, hatte Jegor die Augen dafür geöffnet, dass an nichts zu glauben und alle Befehle auszuführen vielleicht doch der falsche Weg war um zu vergessen.


    Insgeheim fragte er sich was er nun tun sollte. Für die Clarity war er nutzlos geworden...ohne die gefälschten Dokumente die von Ihnen stammten konnte er noch nicht einmal das Land verlassen...
    "Ich sollte mich wohl zu allererst einmal darauf konzentrieren meine Füße wieder hinzukriegen!", dachte er schließlich mit verzogenem Gesicht und belastete sie abwechselnd um wieder Gefühl zu bekommen.

    Jegor war immer noch übel und sein Blick unterschied sich nicht besonders von dem eines Fisches. Langsam konnte er wieder Konturen erkennen, aber größere Bewegungen lagen immer noch nicht im Bereich des Möglichen und seine immer noch bestehende Atemnot machte das sowieso ziemlich unmöglich. Das Mittel bekämpfte jedoch den Schmerz...und alle Symptome begannen sich langsam zu bessern.


    Ohne sich dagegen wehren zu können, bekam er mit, wie man ihn wieder in den Zug setzte. "Diese Leute...sie sind viel zu unbedacht...", ging es ihm durch den Kopf, "Ich bin eigentlich ihr Feind...sie hätten mich einfach liegen lassen können...naja gut, dieser Freizeitcowboy da, hat seine Verhaltensweisen wohl aus einem Western aber die Anderen...die Mutanten..."
    So weit es ihm schon möglich war besah er sich alle in seiner Nähe (und hoffte dass der unberechenbare Amerikanski seine Gedanken nicht erahnte)- offenbar war dieser Zug zu einem richtigen Versammlungsort geworden. Einer der Orte, auf den sich die Clarity mit Vorliebe stürzte...unschuldige und möglichst wehrlose Mutanten...um die Welt zu "reinigen".
    Jegor hatte die Philosophie dieser kranken Gestalten noch nie verstanden, aber sie waren seine Lebensretter...und er hatte damals ohnehin alles verloren. Sein Ehrgefühl und vor allem seine Ausbildung als Soldat hatten ihn zu einem stummen Befehlsempfänger gemacht.


    "Die Menschen jagen euch nicht weil sie Angst vor euch haben...", begann er auf die Bemerkung eines jüngeren Mutanten zu kommentieren (anscheinend hatte dieser dem Amerikaner geholfen ihn zu tragen), "Das Ganze geht weit über einfache Angst hinaus, eure...Feinde glauben, ihr wärt eine Gefahr für die Menschheit, würdet uns auslöschen, uns ersetzen, wie auch immer. Nicht die Angst leitet sie, sondern das Entsetzen."
    Abermals hustete er, diesmal jedoch nur leicht. Das spezielle Serum begann nun endgültig seine Wirkung zu entfalten. Unbewusst fasste er sich an die Brust und spürte unter dem dicken Mantel seinen letzten Trumpf- eine Granate, die stark genug gewesen wäre einen ganzen Waggon zu sprengen. "Hier Amerikanski...", rief er plötzlich, und warf sie seinem Kokurrenten zu, "Der Agent der Clarity hat keine Verwendung mehr dafür...ich fürchte er ist von den Mutanten überwältigt worden...sie waren ihm einfach überlegen..." Er ließ die Worte einige Sekunden lang wirken. "Ich würde mich gerne revanchieren...sobald ich mich wieder halbwegs bewegen kann natürlich...", fügte er hinzu und ruderte hilflos mit den Armen- seine Füße zitterten nur leicht...es dauerte wohl noch etwas.

    Es stimmte- das ganze Leben lief vor den Augen ab, wenn man kurz davor war es zu verlieren. Jegor sah nochmals alles, die Angst seiner Schwester, die Explosion...und den Moment als er, umringt von Mitgliedern der Clarity wieder die Augen öffnete.
    Er hatte ihnen sein Leben geschuldet- und diese Schuld war auch alles gewesen was ihn noch am Leben gehalten hatte. Ihn, eine wandelnde Leiche...


    Mit einem grausamen Geräusch inhalierte "Tokamak" wieder eine komplette Lunge frischer Luft. Sein Blick klärte sich langsam, und das dunkle Dröhnen in seinen Ohren verwandelte sich in Geräusche. "...Düsseldorf", glaubte er von irgendjemandem im nicht zu erkennenden Dunst zu hören.
    Düsseldorf...Düsseldorf...nein, irgendetwas war dort in Düsseldorf, etwas Gefährliches... "Nein!", rief eine grauenhaft verzerrte Stimme- nach einigen Sekunden registrierte Jegor, dass es seine eigene war, "Nicht in die Stadt...das ist gefährlich..." Er rief dies einfach in die Nacht hinaus...ohne zu wissen warum. Seine Gedanken drehten sich im Kreis und er wusste nicht so recht wo er sich gerade befand. Warum sollte es dort gefährlich sein? ...Clarity! Clarity? Ja! "Eine Falle...und...der Mann im Zug...wenn er sich nicht meldet...sie werden am Bahnhof warten... wenn der Mann im Zug...versagt..." Immer noch unfähig mehr als Konturen wahrzunehmen drehte Jegor seinen Kopf zur Seite und hustete.
    Der Mann im Zug...der Jäger der verhindern sollte dass sie gewarnt wurden...mit Schrecken erkannte er in dieser Gestalt sein eigenes Gesicht. Die treue wandelnde Leiche die ihre Schuld abzahlte...
    Die verwirrten Gedanken begannen sich zu ordnen. Die Injektion war wirklich im letzten Moment passiert...ein paar Sekunden später... Langsam, nur ganz langsam kam das Gefühl in seine Gliedmaßen zurück. Es würde noch einige Minuten dauern bis er sich wieder auf die Beine hieven konnte...und schon jetzt erschien ihm das wie die Besteigung eines sehr hohen Berges.
    "Vollidiot...", sagte er auf Russisch und richtete seinen Blick in die Richtung, in der er den Amerikaner vermutete, "Warum hast du mich nicht sterben lassen Amerikanski? Ich warte schon so lange darauf...ich habe keinen Grund...zu leben...nicht mehr...schon lange...nicht mehr."

    Nahkampf auf so engem Raum war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit- egal welchen Kampfstil man trainiert hatte. Zu groß war die Wahrscheinlichkeit, dass man dennoch überraschend unterlag, ein erfahrener Kämpfer wusste das...aber wass wollte man von einem Cowboy schon erwarten.
    "Aus welchem schlechten Film hast du denn die paar Wörter aufgeschnappt Superman?", fragte Jegor sein Gegenüber demonstrativ auf Deutsch. Hauptsächlich diente die unnötige Beleidigung dazu um etwas Zeit zu gewinnen. Nahkampf schied aus, schon allein wegen des engen Raumes, zudem hatte er nicht ewig Zeit, die Mutanten würden sich sonst auftei...
    Ein kleiner Aufschrei in der Nähe riss ihn aus einen Gedanken. Der Zugführer verlor nun endgültig die Nerven und bremste vollends. Resignierend atmete Jegor tief durch. Sein Hauptziel befand sich ganz in seiner Nähe. Dieser verdammte Amerikaner...aber zumindest stand er jetzt vor einer eindeutigen Situation. Jegors dunkle Lederhandschuhe knautschten als er seine Finger dehnte...
    Anschließend fischte er blitzschnell eine weitere Waffe von einer Halterung auf seinem Rücken, die unter dem Mantel verborgen war.
    Es handelte sich um eine kurzes Gewehr- eine relativ neues. Ein kompliziertes Visier das einst darauf montiert gewesen war, war jedoch ziemlich grob heruntergerissen worden, damit man es leichter verdeckt tragen konnte.
    Sobald die Waffe in Jegors Hand lag summte sie beunruhigend. Momentan zählte jedoch, dass das Verbundmaterial aus dem sie bestand ziemlich hart war, was auch der Cowboy zu spüren bekam, als Jegor sie ihm (er war noch etwas überrascht von der "Unfairness" seines Gegenübers) in die Magengrube rammte.
    "30 Kugeln, Dum-Dum-Geschosse-Railgunprinzip...auf diese Entfernung ein Konfetti-Macher- du hast als Held versagt Cowboy...", sagte er zu seinem sich langsam aufrappelnden Gegner (der Schlag war gerade noch locker genug gewesen um ihn nicht ernsthaft zu verletzten) während er auf das Mädchen anlegte...


    Bevor er jedoch den Abzug des teuren Hightechgewehrs betätigen konnte durchzuckte seinen gesamten Organismus ein unheimlicher Schmerz und alle seine Glieder verkrampften sich. Langsam spürte er, wie sich ihm der Hals zuschnürte, schon bald würde er sich fühlen wie ein Fisch an Land...
    Mit letzer Kraft registrierte er, dass der Zugführer die Waggontüren geöffnet hatte. Es kostete Jegors gesamte Willenskraft um noch halbwegs schnell das Abteil zu verlassen. Die frische Luft half etwas, dennoch kam er nur wenige Schritte weit bevor er zusammenbrach.


    Er landete hart auf dem Rücken. Sein Gewehr entglitt ihm. Mit zittrigen Fingern fasste er in eine kleine Tasche an seinem Mantel und zog einen der Injektoren heraus. Bevor er es jedoch schaffte, seinen Lebensretter zu benutzen fiel er ihm aus der zittrigen Hand. Verdammte Lederhandschuhe, verdammter dicker Mantel...
    Jegor atmete immer schwerer, obwohl er die Augen geöffnet hatte konnte er fast nichts mehr sehen. Schweiß quoll ihm aus allen Poren. "Jetzt hat er mich also doch noch erwischt...", dachte er, "Ich war wohl schon seit Jahren überfällig was? Väterchen Tot..." Zumindest hatte er nun die Lebensschuld bei der Clarity endlich restlos beglichen- in ihrem Dienst gestorben wie ein ehrenvoller Soldat...ein ehrenvoller Soldat der gegen seine eigenen Gefühle handelte, weil er nichts mehr hatte wofür es sich zu leben lohnte...

    Noch bevor das Mädchen reagieren konnte wurde die Situation abermals komplizierter. Instinktiv kauerte sich Jason zusammen und suchte Deckung hinter dem nicht einsehbaren Bereich hinter der Abteiltür (der zudem noch einen leichten Schutz vor Kugeln bot).
    Ärgerlich murmelte er einige kurze russische Flüche.
    "Falsche Zeit um den Helden zu spielen Amerikanski!", rief er in den Gang, während er gleichzeitig eine seiner Waffen aus dem Schulterhalfter zog. Passend zu seinem Konkurrenten ein amerikanisches Fabrikat, ein "LRTASER"...er hatte die Abkürzungen des Westens schon immer zu kompliziert empfunden. In diesem Fall war es eine einfache Elektroshockpistole- sie verschoss zwei Dioden mit großer Geschwindigkeit die selbst kugelsichere Kleidung durchstachen. Erstmal am Ziel wurde der Getroffene durch Stromstöße bewegungsunfähig gemacht...und im Notfall auch darüber hinaus.
    "Ich habe keine Lust dich zu töten Cowboy!", informierte er den Revolvermann, während er gleichzeitig die Anzeigen an der futuristisch anmutenden Waffe überprüfte und mit Freude feststellte, dass sie voll geladen war. Abrupt riss er die Pistole hoch und zielte auf den ungeschützen Körper des Amerikaners.
    "Lektion 1- Achte immer auf deine Deckung Junge...", rief er während er abdrückte und die zwei Dioden mit großer Geschwindigkeit auf den Cowboy zufliegen ließ.
    Eigentlich war er viel zu gnädig...aber das Einzige woran ihm gelegen war, war seinen Auftrag zu erfüllen- und niemand hatte von ihm verlangt jeden zu töten den er sah...er war immer noch Soldat und kein Mörder.

    Jegor ging den Plan nochmals gedanklich durch. Er hatte sich verschätzt- und das mochte er nicht, dennoch konnte er immer noch seinen Auftrag erfüllen. Im Zug gab es natürlich keine Bombe. Alles was er mit dieser Lüge bezwecken wollte, war, dass der Lokführer genau das GEGENTEIL von dem tat, was er ihm befohlen hatte- also langsamer fahren und somit das Anlaufen der nächsten Station hinauszögern...mit einiger Erleichterung registrierte Jegor, dass sie tatsächlich etwas langsamer geworden waren- gut, Punkt eins war also bereits erledigt.


    Punkt Zwei wurde etwas komplizierter. Wie gesagt, hatte er sich verschätzt. Es waren weitaus mehr Mutanten im Zug, als er angenommen hatte...und wenn er das ängstliche Mädchen, dass sich ganz in seiner Nähe erfolglos hinter der Waggontür versteckte ebenfalls in seine Planung miteinbezog befanden sie sich nicht einmal alle im selben Abteil...was das Ganze weiter verkomplizierte.
    ...Doch er hatte schon in weitaus verzwickteren Situationen gesteckt.


    Der Zug war nun sehr langsam geworden und Jegor beschloss mit der Ausführung seines improvisierten Planes zu beginnen- er hatte nur einen Versuch. Bevor er aufstand tastete er nochmals nach dem harten runden Gegenstand, der über Erfolg oder Misserfolg entschied und verfluchte sich nochmals dafür, nicht mehrere mitgenommen zu haben...dann stieß er die Waggontür auf und sah dem Mutantenmädchen in die verschreckt aufgerissenen Augen.
    "Buh!", rief er etwas lauter und versperrte mit seinem Körper geschickt die Tür, sodass ihr nur noch ein Ausweg blieb- nach hinten in den Waggon zu den Anderen. Noch wollte er keine Waffe ziehen- sein Plan gründete sich auch darauf, die "Masse" erst im letzten Moment zu alamieren...

    Jegor war dem Zug zugestiegen, allerdings einige Abteile vor jenem, in dem sich sein Ziel...oder nun seine ZIELE befanden. Mutanten traten gern im Rudel auf- besonders wenn man es gerade nicht gebrauchen konnte. Gleichmütig zog er einen seiner Handschuhe aus und sah auf die Uhr. Gut, der Zug musste jetzt bald an der nächsten Station sein, es blieb jedoch noch Zeit.
    Er erhob sich langsam, blickte noch einmal nach Hinten weil er eine schnelle Bewegung bemerkte (ein Mutant hatte eine Scheibe eingeschlagen) und ging dann zum vorderen Ende des Zuges, indem sich der Lockführer befand.
    Mit möglichst freundlichem Gesicht klopfte er an die Trenntür. "Ja?", fragte eine etwas genervte Stimme, die zu einem noch jüngeren Mann gehörte. Die Tür öffnete sich und er sah Jegor etwas müde an.
    "Zuhören Germanski", fuhr er ihn kalt an, "In diesem Zug befindet sich eine Bombe- du wirst genau das tun was ich sage oder es war deine letzte Schicht!"
    Der junge Mann riss seine Augen weit auf und suchte den Waggon nach helfern ab- natürlich gab es keine. "I-Ich glaube Ihnen nicht S-Sie könnten..." Ohne ein weiteres Wort entblößte Jegor seine linke Hand und zeigte das Tatoo der Clarity- was den Mann noch nervöser machte.
    "Die nächste Station- Sie werden dort anhalten und NICHT weiterfahren bis ich das Okay gebe verstanden? Widersetzen Sie sich oder sagen Sie jemandem bescheid..." Jegor führte seine beiden Hände zusammen und formte ein stummes "Boom" mit den Lippen.
    Der Lockführer nickte wie ein Wahnsinniger. "Und jetzt gehen Sie zurück an Ihre Arbeit...", begann Jegor wieder ruhig und sah auf das Namensschild des Mannes, "Herr Schneider"


    Die Trenntür schloss sich. Es blieben nur noch wenige Minuten bis zur Station...aber Jegor hatte keinen Stress- er hatte viel Zeit. Dieser Zug würde die Mutanten nicht an ihren Zielort bringen, soviel war sicher.
    Um sein Vorgehen nochmals kurz durchzugehen setzte er sich nochmals kurz hin und wartete...

    Gutes Topic xd


    Also mein "all Time-Favourite" ist ungeschlagen das Opening von Tenjo Tenge- keine Ahnung wieso, liegt vielleicht an dem Breakdance (dafür kriegt der schwarze keine namentliche Vorstellung xd), dem jap/engl Rap oder vielleicht auch nur an der Tatsache, dass der Sänger kurz mal "Panty Time!!!" von sich gibt^^



    Tenjou Tenge Opening


    An Intros nervt mich eigentlich meistens unpassende Musik oder Texte- besonders bei deutschen "Kunststücken" ja leider häufiger zu beobachten- einfach original lassen, dann passt das.
    Ansonsten hätte ich gerne bei jedem Intro-Song eine übersetzung und Karaoke- Untertitel, damit man sie auch richtig genießen kann- fehlt ja leider auch meistens^^

    Der Regen prasselte unerbittlich gegen die Windschutzscheibe des bereits etwas in die Jahre gekommenen Geländewagens. Er war weiß wie frisch gefallener Schnee in Sibirien- und damit auffällig, jedoch war die Farbe ebenfalls gealtert, sodass sich wohl niemand nach dem Fahrzeug umgedreht hätte...zumindest nicht um es zu bewundern.


    "Da.", sagte die in der Dunkelheit nicht zu erkennende Gestalt auf dem Fahrersitz in emotionslosem Tonfall. Ein kleiner Lichtschein verriet, dass sie wohl ein Mobiltelefon ans Ohr gepresst hatte.
    "Und nicht vergessen- du bist in Deutschland...errege keine Aufmerksamkeit durch deine Sprache", hallte es gedämpft durchs Auto. Die Gestalt nickte. "Ich falle nicht auf...Leute mit Akzent gibt es hier genug"
    Jegors Gegenüber beendete das Gespräch- es gab auch nichts mehr zu sagen.


    Erst vor wenigen Tagen war er in Deutschland eingetroffen, um für die Clarity wieder einmal einen Auftrag zu erfüllen. Jegor schnaubte verächtlich bei dem Gedanken. Schon unzählige Male hatte die Organisation, für die er arbeitete den Trick mit der "gefälschten Einladung" benutzt- und er hatte das Gefühl, dass diesesmal NICHT alles so glatt laufen würde wie sie es sich wünschten...und da war er nicht der Einzige.
    Während er ohne Emotion im Blick auf die bereits schwimmende Straße sah durchzuckte ihn plötzlich höllischer Schmerz. Er überprüfte die Sympthome: Atemnot, schwindende Kontrolle über seine Bewegungen, Schmerzen...SCHMERZEN... viele der Anderen Mitglieder hatten ihn für sein "Durchhaltevermögen" bewundert- was wussten die schon? Was ist schon ein tiefer Kratzer oder ein Schnitt, wenn man tagtäglich das Gefühl hat von innen zu verbrennen...


    Das Mittel aus dem Injektor schoss kühlend durch seinen Körper und der Schmerz verging. Immer noch schwer atmend wischte Jegor sich einen Schweißtropfen vom Gesicht und richtete seinen Blick erneut auf die Straße.
    Ja, jemand von ihnen hatte vorausgesehen, dass die Mutanten diesesmal die Falle erkennen würden- und er hatte sich nicht geirrt. Ihr Spion im Viertel hatte sein heutiges Zielobjekt erspäht und nun war es seine Aufgabe, die verplante Operation doch noch zu retten...
    "Wir haben sie Bruder", tönte es abermals gedämpft durch den Wagen. "Nenn mich nicht Bruder", erwiderte Jegor gleichmütig, "Wo?"
    "Sie stieg gerade in den Zug, wir sind uns ziemlich sicher, dass sie es weiß und..." "Wo?", widerholte Jegor seine Frage mit etwas mehr Nachdruck. Die Stimme seines Gesprächspartners schluckte. "In der letzten Station, sie fährt in Richtung Versammlungsort, du musst..." "Ich bin ganz in der Nähe, ich werde sie gleich an der nächsten Station abfangen", unterbrach Jegor schneidend. Abermals schluckte sein Gegenüber. "Wir könnten dir Hilfe..." "Nein, ich arbeite allein und ihr...", ihm fielen mehrere russische Worte ein, die die schlecht organisierten Mitglieder in dieser Stadt beschrieben, aber er hielt sie zurück, "...Amateure werdet genug damit zu tun haben eure Unschuld zu verlieren" "Es gibt da noch was, dass du wissen solltest Bru...äh Tokamak"
    "Ja?"
    "Es könnten noch mehr Mutanten zu diesem Zug zusteigen...und es könnten auch noch mehr Mutanten wissen, was wir planen"
    Jegor atmete tief durch und richtete seinen Blick auf die erleuchtete Bahnstation in der Nähe. Einige Leute tummelten sich am Bahnsteig...in diesem Moment wurden sie alle zu potenziellen Gefahren. "Ich werde meinen Auftrag erledigen", meinte er knapp und schaltete das Funkgerät mit einem einfachen Knopfdruck ab- genug des sinnlosen Geplappers.


    Gelassen öffnete er die Autotür. Die schweren Tropfen perlten von seinem dunklen Regenmantel ab. Seine Handschuhe knautschten, als er die Finger streckte. Er sah harmlos aus, so wie es sein sollte. Alle Waffen die er bei sich trug, waren unter dem Mantel versteckt.
    Mit etwas schnellerem Schritt ging er zum Bahnsteig. Im Auto zurück blieb das unscharfe Bild eines Mädchens, dessen Gesicht er sich genau eingeprägt hatte.
    Während er wartete dachte er an...nichts. Die Nacht war nicht annähernd so kalt wie Jegor selbst. Um zu fühlen musste man am Leben sein- und er selbst war schon lange davon überzeugt, dass er an diesem Tag vor einigen Jahren gestorben war...ohne dass sein Körper es begriffen hatte.

    So, "Sinn des Lebens"- interessante Frage. Philosophen können sich stundenlang darüber streiten, doch im Endeffekt ist die Frage "Warum bin ICH auf der Welt" ganz einfach zu beantworten: Du bist auf der Welt, um deine Gene weiterzugeben und eine neue Generation zu zeugen.


    Klingt nicht besonders aufregend was? Aber im Grunde ist das der Sinn jeder Existenz. Ob nun Pflanze, Tier, Bakterium oder eben Mensch- jedes Lebewesen folgt diesem einfachen Muster. Wenn es nicht so wäre gäbe es uns und unsere grandios hochentwickelten Gehirne, mit denen wir nach einem Sinn suchen gar nicht.



    Jetzt kennen wir also den allgemeinen Sinn des Lebens- glücklicher werden wir dadurch nicht. Das liegt eben daran, dass unzählige Generationen ihren "Zweck" erfüllt haben und wir inzwischen so weit Entwickelt sind, alles in Frage zu stellen.
    Dabei könnten wir anstatt dauernd nach einem tieferen Sinn zu suchen, das Leben einfach genießen- schlussendlich erfüllen wir damit auch den allgemeinen Sinn des Lebens und hören auf uns endlos Fragen zu stellen, sondern LEBEN einfach, so wie es sein sollte.


    mfg Karpfen