SO! Zu mehr als mich für eure langen Antworten zu bedanken bin ich in den letzten Tage nicht gekommen, und ich will mir genug Zeit für die Antwort meinerseits nehmen.
Interessanterweise hab ich mir gerade von euch einen Kommentar erhofft, und mich dementsprechend gefreut als ich die Benachrichtigungen gesehen habe. :)
Interessant finde ich auch, dass ihr euch auch beide für meine ersten und kurzversigen Gedichte entschieden habt, die wenn ich sie mir eher kopfschüttelnd ansehe ja eher die rohen und unausgereiften sind, quasi die zum Reinkommen.
Gleich vorweg - ich war damals weder vergeben, noch hatte ich eine heiße Affäre - ich glaube ich habe keins der Gedichte begründet geschrieben. Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass ich zumindest unterbewusst (aber natürlich weniger schnulzenhaft) an meinen heutigen Freund gedacht habe, den ich genau in dem Alter kennengelernt habe.
So oder so ist der Motor für die Gedichte oder auch zum Beispiel mein Klavierspielen, also alles Kreative, immer eine wehmütige Stimmung gewesen, und das war ich in dem Alter definitiv oft/öfter.
@Foxhound`71, danke für deine eloquente Interpretation. Bei dem Wort "Wirkradius" war ich schon etwas begeistert. :)
Das aber alleine seine Anwesenheit genügt, um dich zu beruhigen, grenzt dabei aber fast an einer Abhängigkeit, denn du gehst sehr genau darauf ein, bist geradezu liebestrunken und lässt dich von der Gesamtsituation viel zu sehr gefangen nehmen. Liebe zu offenbaren und diese zu spüren ist eines der schönsten Dinge, die man haben kann, aber ein gesundes Maß aus Loslassen und festhalten sollte immer im Vordergrund stehen.
So abhängig wie es vielleicht rüberkommt bin ich auf jeden Fall nie gewesen, obwohl der erste Satz schon passt - kennt ihr vielleicht wenn ihr an das typische Beschützerbild bei Männern denkt.
Aber verliebt sein oder überhaupt eine Beziehung hatte ich in der Zeit in der ich die Gedichte geschrieben habe nie gehabt, wahrscheinlich ist deshalb alles etwas dramatisch und so zerrissen. Weil ich immer sehr wählerisch war was das angeht hatte ich vielleicht auch Angst das so schnell gar nicht zu erleben, und wenn, ihn dann nicht verlieren zu wollen.
Das war einfach der Fluss der Kreativität, und auch Romantik - womit ich auch gleich auf dich zu sprechen komme @Glühwürmchen :)
[...] dass wir Erinnerungen oft romantisieren und sie positiver in Gedanken wiedergeben als sie eigentlich waren.
[...]was wohl daran liegt, dass ich generell eine Schwäche für den Stil der romantischen Epoche habe und die Bilder, die hier geweckt werden, liebe.
Da sind wir zwei. Auch dass romantisieren von Erinnerung und Gedanken kenne ich und ich frag mich heute noch immer wieder, warum das so ist - ich bin jemand der an Dingen festhält und im ersten Moment nicht möchte, dass sich etwas ändert. Meistens bringt das ja aber immer etwas Positives mit sich, oft auch eine Verbesserung.
Wie gesagt, in dem Alter war alles etwas schwerer und schwärzer für mich, heute hätte ich die Gedichte wahrscheinlich anders geschrieben.
Ich merk total dass Lyrik sehr viel über einen selbst zeigt (Mist ;) ), und man fast automatisch zum Philosophieren kommt - aber das mag ich sehr und gehört zu mir.
Deine komplette Interpretation kann ich unterschreiben - auch wenn ich mir in dem Alter und auch ein paar Jahre danach sicher nicht so darüber bewusst war was diese Gedichte zeigen und bedeuten.
Vielen Dank für eure beiden Feedbacks, die bringen mich fast wieder in Laune nach Jahren mal wieder zu dichten -
und es regt mich auch an andere Gedichte zu lesen, ich find's total interessant was die alles über einen selbst aussagen.
Ich freu mich :)