Ich möchte mich noch einmal zu der vergangenen Diskussion äußern, bevor wir uns hier weiter im Kreis drehen und immer wieder dieselben Argumente genannt werden.
Uns ist aufgefallen, dass es hier wiederholt zu Posts kommt, aus denen ersichtlich ist, dass die vorherigen Beiträge nicht oder nicht ausreichend gelesen wurden. Bitte nehmt euch die Zeit und lest aufmerksam, geht auf die genannten Punkte ein und vermeidet es, einzelne Dinge aus dem Kontext zu reißen, um anschließend die eigenen, bereits diskutierten, Argumente zu wiederholen.
Uns ist allen bewusst, dass dieses Thema ein umfangreiches ist und dass man durchaus Zeit braucht, sich ausgiebig damit auseinanderzusetzen. Wir haben hier einige User, die bereit sind, genauere Einblicke zu geben und ich bitte alle Diskussionsteilnehmer, sich angemessen auf den Austausch einzulassen.
Um jetzt noch einmal zur Diskussion zu kommen:
Ich werde jetzt noch einmal zusammenfassen, worum es einzelnen Usern in dieser Debatte ging.
- Es kann passieren, dass man während des Erstkontaktes mit einer anderen Person aufgrund der ersten, eigenen Wahrnehmung, ein falsches Pronomen verwendet. Es ist nicht so, dass man aufgrund diesen Umstandes direkt verurteilt wird. Es ging darum, dass man ein bewusstes, wiederholtes falsches Ansprechen vermeiden sollte, da dies respektlos gegenüber der anderen Person ist und man der Person somit ihre eigene Identität abspricht. Daher brauchen wir nicht darüber zu diskutieren, ob es eine Anlernphase oder eine Umgewöhnungsphase gibt. Die Kritik bezog sich nicht auf Menschen, die es lernen wollen und umsetzen wollen, sondern lediglich auf Menschen, welche bewusst wiederholt die falsche Anrede verwenden. Ein Versehen zählt hier nicht mit rein und das wurde an keiner Stelle so kommuniziert.
- Wenn man mit einer Person zutun hat, deren Geschlecht nicht mit der eigenen Wahrnehmung übereinstimmt, spielt es keine Rolle, ob man selbst weiterhin aufgrund der eigenen Wahrnehmung bestimmte Pronomen verwenden möchte. Es zählt einzig und allein, wie das Gegenüber gerne angesprochen werden möchte und das ist zu respektieren. Alles andere ist ein Absprechen der Identität des Gegenübers und somit respektloses Verhalten. Dabei zählt nicht, wenn es mal zu einem Versehen kommt. Ich spreche weiterhin von wiederholtem und bewusstem Verweigern der bevorzugten Anrede des Gegenübers.
- Es ist nicht in Ordnung, für das Gegenüber zu entscheiden, ob das Verweigern der korrekten Ansprache verletzend sein kann oder ob man nicht doch einfach "darüber hinwegsehen kann". Es steht niemandem zu, für einen anderen zu entscheiden, wie verletzt dieser aufgrund von respektlosem Verhalten zu sein hat. Jeder Mensch ist ein Individuum, hat eine eigene Geschichte und geht anders mit Emotionen um. Während einer locker damit umgeht, kann der andere extrem darunter leiden. Das ist etwas, was einen selbst in dieser Situation nichts angeht. Es geht schlicht darum, einen respektvollen Umgang zu pflegen und den Wunsch der korrekten Anrede zu respektieren.
- Es gibt eine Menge Möglichkeiten, auf Alternativen auszuweichen, sollte man mit bestimmten Pronomen Schwierigkeiten haben. Man kann Nachfragen, man kann den Namen verwenden, man kann auf "du" wechseln. Auch dies ist besser, als sich über den Wunsch des Gegenübers hinwegzusetzen, und weiterhin ein eindeutig falsches Pronomen zu nutzen.
Mir scheint es, als wird ein größerer Aufwand darin gesehen, seine "Sprache anzupassen", als notwendig. Wenn sich jemand mit seinem Namen vorstellt, dann ist es doch auch selbstverständlich, die Person auch so zu nennen. Wenn sich jemand mit Pronomen vorstellt, dann nutzt man diese ebenfalls. Wenn man zunächst falsch lag und korrigiert wurde, dann achtet man künftig darauf, denselben Fehler nicht noch einmal zu machen. Wenn einem ein Fehler unterläuft, dann entschuldigt man sich und korrigiert diesen. Genau das, was ich tun würde, wenn ich jemanden aus Versehen mit dem falschen Namen angesprochen habe (was mir ebenfalls schon mal passiert ist). Daher verstehe ich auch den Wink nicht so recht, wieso man selbst nicht in der Verantwortung ist, wenn man sein gegenüber falsch angesprochen haben sollte. Klar ist man das. War schon immer so. Es gibt überhaupt keinen Grund, wieso das jetzt bei Pronomen anders laufen sollte mit denen sich trans Personen und non-binäre Personen korrekt angesprochen fühlen.
Es gibt keinen Grund deshalb "verkrampft" oder "gestresst" zu agieren weil man fürchtet, sonst auseinandergenommen zu werden. Miteinander sprechen, zuhören, eventuelle Fehler korrigieren, bestenfalls künftig vermeiden. Kurz, knapp und simpel.
Ich möchte euch nun darum bitten, darauf zu achten, ob ihr wirklich etwas neues zur Diskussion beizutragen habt oder eine Frage stellen wollt, oder ob die weiteren Posts nur erneut eure Meinung untermauern sollen. Wir bitten euch mit etwas mehr Abstand und mit mehr Einfühlungsvermögen an dieses Thema zu gehen und darauf zu achten, ob eure Posts eventuell verletzend gegenüber anderen Diskussionsteilnehmern sind.