Das ist so nicht korrekt. Prinzipiell pendelt sich jeder Spieler auf einer MMR ein, aber wie die zu erwartende Performance des Spielers der Team Mates und der Gegner sein wird, hängt extrem stark vom Glück ab. Selbst wenn wir mal ausblenden, dass es Smurfs, geboosteste Spieler oder andere Verzerrungen zwischen MMR und Spielskill gibt, ist der Faktor noch enorm groß. Hauptfaktor ist natürlich die Frage wer seine Main Lanes oder Main Champions bekommt, mit denen er dann signifikant besser ist. Bei mir liegt zwischen meinem Skill als Jungler und meinem Skill als ADC mindestens eine ganze Liga, vermutlich mehr.
Es hängt auch davon ab wie die Spieler drauf sind und wie sie zusammen spielen. Jemand der ein guter Leader ist der Überblick hat und Calls macht ist stark davon abhängig wie sein Team drauf reagiert. Es gibt durchaus auch auf High Gold Spieler, die einfach nur lernresistent sind und selbst nach fünfmaligem Aufruf nicht ihr Trinket upgraden. Zudem gibt es auch Spieler die wenn es gut läuft ziemlich stark sind aber sonst schnell toxisch werden und das Team runterziehen. Solche Schwankungen machen Solo Queue einfach extrem glücksabhängig, wer etwas anderes sagt der hatte entweder genug Glück, hat nicht bis an seine Grenzen hochgespielt oder ist lebt einfach in einer Märchenwelt.
Natürlich steigen Spieler, die besser sind als der Durchschnitt ihrer MMR, statistisch auf. Die Aussage, man komme wegen "zu vielen Noobs in der Division" nicht weiter, ist daher auch vollkommener Schwachsinn. Tatsache ist aber besagter Glücksfaktor, und auch dass der statistische Aufstieg asymptotisch ist. Das heißt zum Beispiel, jemand der auf Gold I Niveau spielt wird halbwegs schnell von Silber I auf Gold V kommen. Wer aber auf Gold V Niveau spielt, wird in der Theorie 150-200 Games brauchen, um von Silber I auf Gold V aufzusteigen (und das auch nur unter der Voraussetzung dass er auf jeder Position konstant auf diesem Level spielt!). Hatte das irgendwo auch mal vorgerechnet, geht von recht realistischen Annahmen in Sachen Game Impact und so aus und entspricht auch den zu beobachtenden Win Rates bei aufsteigenden Spielern. In der Praxis kann es wegen den hohen Schwankungen schneller gehen, da es Win- und Loss Streaks gibt und man nur auf einen Peak warten braucht und dann aufhören kann.
Das stimmt auch nicht. Selbst als Jungler merke ich dass es gute und schlechte Supports gibt. Mechanisch ist die Rolle nämlich nicht zu unterschätzen. Nur weil Supports alleine kaum carrien können heißt es nicht dass die keinen Skill braucht. Unterschiede gibt es hier genauso wie bei allen anderen Positionen.
Natürlich ist Glück ein nicht wegzudiskutierender Bestandteil von LoL, aber "hängt extrem stark von Glück ab"? Nein. Nun wirklich nicht. Die zu erwartende Performance ist doch nichts anderes als die Elo des Spielers, welches sich über einen längeren Zeitraum aus wesentlichen Faktoren gebildet hat. Da bleibt wenig Spielraum für Überraschungen. Habe er nun für seine Verhältnisse einen "guten" oder "schlechten" Tag, so spielt das für dich doch überhaupt keine Rolle. DIe Elo sagt doch im Grunde bereits, dass die Spieler, unabhängig von ihrer "Tagesform", immer und immer wieder in das selbe Verhaltensmuster fallen und dieselben sich wiederholenden Fehler begehen.Bzw ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie so ein guter bzw schlechter Tag aussehen soll. Ein Spieler kann sein eigenes Level nicht einfach mal aus dem Nichts auf ein anderes Level heben. Und die Anzahl an Spielen, in denen ich in den letzten Monaten einen spürbaren Smurf oder geboosteten Spieler in meinem Match hatte kann ich ehrlich gesagt an einer Hand abzählen. Die anderen Spiele gilt es zu gewinnen.
Auch das Argument mit der Main Rolle finde ich überbewertet. Das mag in niederen Elo eine Rolle spielen, in der die Spieler aufgrund ihres geringeren Spielerverständnisses eine für sie gewohnte Rolle, gewohnten Ablauf brauchen. Aber diese Elo kann man auch ohne seine Teammates carrien. Später wird man merken, dass die Spieler meist mehrere Lanes auf einem wahnsinnig hohen Niveau spielen können, weil es im Endeffekt gar nicht so wichtig ist welche Lane du hast, sondern nur, dass du deine Rolle und das Spiel verstehst.
Einzig der Jungler brauch tatsächlich nochmal ein sehr gesondertes theoretisches Wissen und ein wenig Zeit zur Übung. Aber nichtsdestrotz. Spätestens ab Gold/Platin hat man doch in der Regel in fast allen Spielen jeden Spieler auf einer Position, die er seiner Elo entsprechend spielen kann.
Du gesagst du bekommst selbst auf Gold Spieler, die häufig lernresistent sind. Da magst du sicherlich Recht haben. Mag sein, dass sie selbst nach mehrmaligem Hinweis keine Trinkets benutzen. Aber versuche doch erst gar nicht einen dir vollkommen fremden Spieler innerhalb weniger Minuten zu verbessern bzw aus ihm einen neuen Spieler zu machen. Wie du sagst. Sie sind lernresistent. Stecke deine Zeit und Konzentration einfach in dein eigenes Spiel, denn das ist die einzige sich immer wieder wiederholende Konstante.
Und dass die Winrate bzw der eigene Einfluss auf das Spiel immer geringer wird je näher man sich der eigenen Leistungsgrenze nähert ist ja wohl nur logisch. Da muss man dann halt mal mehr Spiele hintereinander reihen oder eben oder eben spürbar an seinem Spielstil arbeiten, wenn man Erfolge sehen will.
Zu den Supports: Also erst mal ist es nicht so, dass Supports alleine kaum carrien können. Als Support kannst du sogar sehr gut carrien. Du bist in der Regel die führende Hand in der Bot Lane. Du hast neben dem Jungler das größte Roampotential. Du bringt in der Regel am meisten Utility in die Teamkämpfe oder bist alternativ für einen guten Engage deines Teams zuständig. Sind doch beste Voraussetzungen.
Natürlich ist die Rolle vielleicht mechanisch anspruchsvoller als manch andere. Aber mechanisches Können ist in diesem Spiel lediglich das Sahnehäubchen. Sie ist in der Regel einzig allein dafür da, um ausgeglichene Trades zu deinen Gunsten zu entscheiden. Es geht im Wesentlichen nur darum ein besseres Spielverständnis zu entwicklen und die eigenen Fehler zu minimieren. Deswegen ist es auf höherer Elo auch nahezu egal welche Rolle einem Spieler zugewiesen wird. Die Spieler haben einfach ein tiefgehendes Verständnis für das Spiel entwickelt, das den einzelnen Rollen vollkommen übergeordnet ist. Rollen sind mehr oder weniger nur dafür da den Spielspaß zu steigern, den eigenen Vorlieben entgegen zu kommen und ein wenig Routine in die Sache zu bringen. Aber all das ist nicht spielentscheidend.
Finde es definitiv nicht okay zu sagen, LoL wäre extrem stark (!) von Glück abhängig. Die Glücksfaktoren, die in diesem Spiel zum Tragen kommen nehmen einfach einen verschwindend geringen Anteil ein. Der mit Abstand größte Teil der Spiele hat mit Glück reichlich wenig zu tun. Denn LoL ist nach wie vor ein taktikbasiertes MMO und in solchen Spielen hat Glück in der Regel keinen großen Einfluss.